clubfans-united.de stellt sich vor: Stefan
Ja, nun endlich auch meine Vorstellung. In den letzten Monaten gab es leider, aus arbeitstechnischen Gründen, nicht recht viele Artikel von mir, so dürfte mein Name dem ein oder anderen Stammleser vielleicht nicht so geläufig sein.
Der 1. FC Nürnberg und das Internet ist bereits seit 1995 immer ein Thema bei mir gewesen. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage das die erste Information-Seite bzw. Fanseite über den 1. FC Nürnberg im Internet von mir stammte. Allerdings zu einer Zeit wo noch die wenigsten Privat-Personen Internet hatten, selbst der Club hatte zu dieser Zeit noch keine eigene Website.
Angefangen hat alles Anfang 1996, als der 1. FC Nürnberg sang und klanglos aus der 2. Fussball Bundesliga in die Regionalliga abgestiegen ist. Unter dem Motto “Jetzt erst recht” packte ich das Projekt “Der 1. FC Nürnberg im Internet” an. Schon damals mit aktuellen News, Ergebnissen und Tabellen, Umfragen etc. Leider hab keinerlei Quellcode mehr von der damaligen Seite, ich würde sie hier gerne nochmal zeigen. Das ganze lief so bis Ende 1998, danach legte ich aus beruflichen Gründen bei der ganzen Sache ein Pause ein. Damals gab es noch keine so schicken Dinge wie WordPress, damals musste man noch so gut wie alles zu Fuss machen, sprich selber programmieren, was sehr zeitintensiv war.
Im Jahre 2005 kamen dann die Blogs in Mode, WordPress erblickte das Licht der Welt und damit blühte auch mein Projekt wieder auf. Mit Beginn der Bundesliga-Saison 2005/2006 ging clubfans-united.de als Blog-Magazin wieder Online und schon kurz darauf meldete Alexander um an clubfans-united.de mitzuwirken. Ein echter Glücksgriff muss ich mal an dieser Stelle sagen 🙂
Clubfan selbst bin ca. seit Ende der 80 Jahre. Da ich im letzten Jahr meinen 30. Geburtstag feiern durfte war ich da gerade mal 10 Jahre alt und Club schied im UEFA-Cup nach verpatzen Rückspiel gegen den AS Rom aus. Es folgten Jahre mit vielen Achterbahnfahrten. Insolvenz, drohenden Zwangsabtieg, Punktabzüge, Lastminute-Abstieg, Aufstiege, wieder Abstiege, Pokalsieg und UEFA-Cup.
Mein erstes Heimspiel erlebte ich in der Saison 1988/89 am 15. Spieltag, damals spiele man gegen Hannover 96 und er Club gewann durch ein Tor von Martin Wagner mit 1:0. Trainer damal war Hermann Gerland. Seitdem bin ich unzertrennlich mit dem 1. FC Nürnberg verbunden.
Clubfan sein ist schon etwas besonderes, die meiste Zeit war/ist man dem Spott der anderen Fans ausgesetzt. Gründe gibt es dafür genug. Dennoch ist es eben aus genau diesem Grund auch etwas besonderes Clubfan zu sein. Neid gegenüber Fans von anderen erfolgreichen Vereinen kam bei mir dennoch nie auf. Hierzu ein Zitat von FCK-Anhänger Johannes Keller aus dem Jahre 1998 das bist Heute immer noch seine Gültigkeit hat
Es gibt keine Anhänger des FC Bayern, die jemals von diesem Gefühl gepackt wurden. Über Tage hinweg wie gelähmt zur Arbeit zu gehen, im Kopf nur der Gedanke an die drohende Niederlage, das endgültige Aus, den Abstieg, den verpassten Aufstieg oder UEFA-Cup-Platz. Bayern-Anhänger haben immer eine Gewissheit, die sie immun macht gegenüber jedem Gefühl der Angstund der Ausweglosigkeit. Sie wissen, ihr Klub kann jede verpasste Chance nachholen. Wenn nicht diesmal, dann eben nächste Saison. Was soll’s, wir holen uns schon die richtigen Leute. Es gibt keinen Bayern-Anhänger, der jemals mit ansehen musste, wie sein Team zum sechsten Mal in Folge verliert. Kein Bayern-Anhänger saß jemals zitternd vor dem Radio und fürchtete sich davor, dass der Reporter ein Tor aus einem Stadion verkündet, in dem sein Klub gerade das überlebenswichtige 0:0 über die Zeit zu retten versucht. Ein Erlebnis, das am Samstag den Fans des VfL Wolfsburg, sofern es diese geben sollte, zuteil wurde, als Elber in der 87. Minute doch noch traf – für Bayern, versteht sich.
Quelle: http://www.uffembetze.de/Bayernfans_Feiglinge.htm
Einmal Clubfan, immer Clubfan!
Hallo Stefan,
so lerne ich dich nun auch endlich mal kenne.
Seid dem ich hier von Alexander mit einbezogen wurde, existiert du nur so als Geist im Hintergrund. So wie ein zweites “Ich” von Alexander. Nun hast du ein Gesicht 🙂
Sind deine Zeitlichen Engpässe nur Saisonal oder können wir davon ausgehen, dass du nun wieder verschwindest?
Stefan ist ein Clubberer durch und durch und ohne sein Engagement damals hätte es »Clubfans.de« und später dann »Clubfans United« als Fanprojekt schlicht und ergreifend nie gegeben. Und wäre da nicht so viel Herzblut von ihm bis dahin schon geflossen, ich glaube nicht, dass andere, Leser wie Autoren (also auch ich), sich je hätten anstecken lassen. Daher: Danke Dir, Stefan!
Erstmal Danke Alex für die Blumen 🙂
Zum anderen, ich bin eigentlich nie weg oder verschwunden, man sieht mich nur nicht im Vordergrund. Mit Alex bin ich eigentlich ständig im Kontakt und wir beide sind immer up-to-date was clubfans-united.de angeht. Ich hoffe das ich bald wieder mehr zum schreiben komme, dass ein oder andere Thema brennt mir doch sehr auf der Seele. Premiere/Sky ist da ein gutes Stichwort.
@Stefan
Die erste FCN-Fanseite aus der Taufe gehoben zu haben, ist eine Pionierleistung, auf die du zu Recht stolz sein kannst und für die wir dir dankbar sind. Wie Alexander schon sagte: Wenn du nicht vor nun schon 13 Jahren (damals kannte ich das Internet nur vom Hörensagen) angefangen hättest, gäbe es “uns” in dieser Form nicht. Und das wäre doch schade.
Danke auch für das Zitat des FCK-Fans. Genau das meine ich, wenn ich sage, dass Bayern-Fans vom Fußball wenig Ahnung haben…
Danke an Euch alle, Ihr Macher, ohne Euch hätten wir nicht dieses interessante, niveauvolle und manchmal sogar witzige Forum!
Dem kann man nur beipflichten. Und es ist nicht nur die Pionierleistung, auf die Stefan und sein Team stolz sein kann. Ihr könnt auf das gesamte Projekt stolz sein, das eine quasi schon journalistische Qualität hat. Auch daran mag es liegen, dass auch praktisch alle, die sich hier mit ihren Kommentaren einbringen, ein gewisses Niveau halten, so dass dieser einzigartige Mix aus vielfältigen fundierten Meinungen entstehen kann, der Eure Seite so interessant und zu meiner täglichen unverzichtbaren Pflichtlektüre macht. Weiter so!
Hi Stefan,
guck mal unter http://www.archive.org/web/web.php nach, vielleicht findest Du ja ne Version Deiner ersten Site
Ja, hat ich auch schon dran gedacht. So ab 2006 ist es trés witzig. 🙂
servus,
finde ich richtig super, dass man nun die “macher” des blogs und der artikel kennt.
weiter so clubfans-united!
Lieber Optimist, du machst Deinem Namen alle Ehre. Denn in meinen Augen bietet der Journalismus in diesen Tagen ein eher düsteres Bild:
a) Völlige Verkasperung der Sportberichterstattung im TV. Immer weniger Spiele pro Spieltag bieten ab und an bloß noch den Aufhänger für ein Sammelsurium mehr oder minder motivierter Füllsel, damit man die Zeit vollkriegt und die Zuschauer im Sinne der Werbekunden trotzdem bei der Stange hält.
b) Zunehmende “Berichterstattung” durch abhängige Medien – Sport-PR wäre hier das richtige Wort.
c) Zunehmender Rückzug der Printmedien aus der Fläche. Und hier müssen wir mal über Geld sprechen: die miserable Bezahlung der freien Sportjournalisten, die
c1) – wie ihre festangestellten Kollegen übrigens auch – oftmals nicht wirklich kritisch über den Lokalverein berichten dürfen (sonst spricht der Trainer mit einem nicht mehr und man ist “verbrannt”)
c2) das fehlende Einkommen durch Mehrarbeit ausgleichen müssen. D. h. noch mehr Berichte in noch kürzerer Zeit zusammengeschustert. Da Journalismus aber ein Handwerk ist, muss sich der einzelne somit auf Standardware verlassen, sprich zunehmend Floskeln, Phrasen u. ä. abrufen, damit man die schiere Masse produzieren kann, die die ökonomischen Zwänge einen zu produzieren auferlegen.
d) im Sinne größerer angestrebter Breitenwirkung werden immer mehr Personalia in den Vordergrund gehievt – denn Kabale und Liebe, Klatsch und Tratsch goutieren und verstehen auch die, die mit dem Spiel mit dem Ball nicht wirklich etwas anfangen können.
e) ganz am Rande: oder hat Zapping wie “Premiere Konferenz” noch irgendetwas mit Sport-BERICHTERSTATTUNG zu tun? Ein Cartoon in der SZ brachte es auf den Punkt: zwei Typen schauen sich das an, sind total begeistert – und wissen am Ende gar nicht mehr, welche Spiele sie überhaupt gesehen haben, geschweige denn die Ergebnisse. Das Streben nach totaler Aktualität muss zwangsläufig zu Lasten der Muse und Zeit gehen, welche man aber benötigt, um Dinge sich setzen und (im Geiste) sich klären zu lassen. Folgen: siehe oben.
Fazit: In die Lücke, die all diese Entwicklungen aufklaffen haben lassen – der Kunde will es ja anscheinend so – stoßen Blogs wie clubfans-united und liefern das anderswo so schmerzlich Vermisste. Von Autoren, die wissen, wie man einen zur Diskussion reizenden Anreißer schreibt – Chapeau Chapeau euch allen, an deren Texten wir uns reiben (dürfen). Sowohl Ernst als auch Witz, Niveau wie Geblödel, Differenz und Einigkeit – und all das auf der Basis glühender Liebe zum Ruhmreichen, die gleichwohl nie den Blick verstellt: das ist geistige Nahrung so notwendig wie das täglich Brot und inzwischen für mich auch ein Teil des Spaßes, den mir der Club immer noch und immer wieder macht. Den Texten hier zu bescheinigen, sie hätten “journalistische Qualität”, so meine, wie üblich viel zu lang vorbereitete These, wäre im Lichte der medialen Neuzeit also eine Herabwürdigung dessen, was wir hier jeden Tag genießen (dürfen). Weiter so Alexander, Stefan, belschanov und all die anderen. Seid bedankt!
gez.: ein treuer Leser
wow … ich bin echt gerührt … danke!
Auch von mir ein großes Dankeschön, an die Autoren und Macher von Clubfans-United.
Ich bin vor ein paar Monaten durch Zufall auf die Seite aufmerksam geworden, die für mich inzwischen zur täglichen Pflichtlektüre geworden ist.
DANKE.
@ Hörnla
oh, sorry, ich wollte natürlich niemanden beleidigen 😉
Meine Betonung liegt auf Qualität und das hat nichts mit Boulevard zu tun, denn ich glaube, nicht der gesamte Journalismus ist schon vor die Hunde gegangen in unserer sensationslüsternen Zeit. Zum Glück gibt’s auch noch ein paar seriöse Medien und Autoren….und clubfans united!
@Optimist Wie den meisten Deiner Beiträge stimme ich Dir auch hier zu. 😉
Seriöse Medien und gute Autoren sind fürwahr noch vorhanden. Auch den Boulevard hat es immer schon gegeben. Allerdings wäre meine These, dass das Erschreckende an der derzeitigen Entwicklung ist, dass die Berichterstattung für die breite interessierte Masse, also eben meine Lokalzeitung oder die Sportschau, dass dies alles verkommt. Wenn ich Blöd lese, dann weiß ich, was mich erwartet und letztlich zählt hier nur die Info über irgendeinen Transfer, eine Verpflichtung/Entlassung etc., die diese Zeitung, Gott weiß, wie sie’s machen, oftmals schneller bringt, als alle anderen. Analyse erwarte ich hier ja nicht. Aber ich finde es traurig, dass diejenigen, die ganz einfach sauberes solides seriöses Handwerk auch außerhalb einiger “elitärer” Publikationen erwarten, dass die zunehmend allein gelassen und, vielleicht ohne dass sie es wollen, in einen Mahlstrom der VerEventisierung des Sports gezogen werden. Ok, muss ja niemand das Zeug konsumieren. Damit aber von meiner Seite aus genug, ist schon weit OffTopic 🙂
An dieser Seite schätze ich unter anderem alles, was sie nicht hat und was hier nicht ist – wer die Endphase des Club-Forums miterlebt hat, der wird vielleicht wissen, was ich meine (und was mich zum Entschluss gebracht hat, im Leben nicht mehr in einem Forum zu schreiben.)
ohne jetzt tiefer in die (off topic) Grundsatzdiskussion über die gesellschaftliche Entwicklung unserer Zeit einsteigen zu wollen, muss ich leider feststellen, dass offensichtlich genau da das Problem liegt: Die breite Masse will das “Zeug” scheinbar konsumieren, leider bestimmt eben die Nachfrage das Angebot. Da muss man sich nur mal die Entwicklung des Fernsehprogramm mit der Doku-Soap-Schwemme ansehen…
Um so glücklicher bin ich dann, hin und wieder eine Nische zu finden, die noch Niveau bietet.
Ohh zu diesem Thema muss ich auch noch mein Senf loswerden. Es ist ein Thema das mir seid Monaten auf dem Herzen liegt.
Sei dem ich den Entschluss gefasst habe mein Studium in ein Lehramtsstudium umzuwandeln, lässt mich die Bildung der gesamten Gesellschaft nicht in Ruhe. Dazu kommt, dass ich als Nebenjob in einer Diskothek arbeite, wo die Leute im Bistro statt einem Hamburger lieber Cheeseburger ohne Käse bestellen, und dabei nicht wissen dass es das selbe ist. Also habe ich jeden Tag die komplette Breite von Harz-IV-Kompetenz vor mir (ich möchte hier den wirklich Bedürftigen nicht auf die Füße treten, und halte sie mal außen vor).
Wie mein Vorredner schon sagt liegt es inzwischen nicht mehr an dem Angebot, sondern an dem Konsumverhalten der Gesellschaft. Das Problem liegt wohl schon min. eine Generation zurück. Und wenn wir was ändern wollen wird es auch min. eine Generation dauern, weil wir nicht nur die Kinder erziehen müssen, sondern auch “gegen” das häusliche Umfeld ankämpfen müssen.
Die Fachkompentenz mancher Fußballfans kann man täglich in den Kommentaren in der AZ lesen. Es geht dabei nicht, dass manche eine andere Meinung haben, sondern um die Darstellung. Eine Diskussion auf dem Niveau “Verpiss dich Harry” oder “MOe und Bader sind scheiße” zeugen von nicht besonders viel Hirn. Oder wie ich denke von falschen Werten, die vermittelt wurden. Und da sind wir wieder am Anfang. Werte werden heute durch die Medien vermittelt. Den heranwachsenden wird gezeigt wie eine Gerichtsverhandlung (nicht) abläuft, ihnen wird gezeigt wie man Konflickte (nicht) löst, wie man untereinander (nicht) redet. Das “nicht” wird übersehen und somit die Welt als Real angenommen. Traurig.
Da lobe ich mir solche Blogs wie diese hier, wo man diskutieren kann, ohne beschimpft zu werden, wo man Informationen bekommt, die nicht nur dem generellen Konsumgedanken dienen.