Die Sache mit der “Augenhöhe”
Ein Begriff ist in den letzten Wochen vor und nach Spielen des 1. FC Nürnberg immer wieder gefallen: “Augenhöhe”. Mal ist man auf Augehöhe mal nicht, je nach Bedarf. Wenn dann aber gegen Vereine auf der sogenannten “Augenhöhe” verloren wird, gerät man in Erklärungsnot.
Angefangen hat alles mit dem Abstieg 2008, den man als “Betriebsunfall” deklarierte. Aus dem Betriebsunfall wurde dann aber ganz schnell eine Firmenpleite und plötzlich stand wieder das Wort “Neuanfang” im Raum. Mit Oenning und dem Jugendstil ging es zumindest etwas voran in Liga 2, aber wenn man die Wahrheit mal beim Schopf packt muss man sich als 1. FC Nürnberg wohl zugestehen das der Aufstieg mehr mit Glück als Verstand zu tun hatte. Man hangelte sich irgendwie auf den dritten Platz dank Patzer der anderen Aufstiegskonkurennten und traf dann in der Relegation auf eine desolate Energie aus Cottbus und macht den Aufstieg perfekt.
Spätestens nach dem Aufstieg hätte man die vergangene Saison mal nüchtern analysieren müssen, denn da war bei weitem nicht alles Gold was glänzt. Es wurde dann aber unverständlicherweise an dem Kader und dem Konzept “Jugend forscht”, dass in Liga zwei so einigermaßen funktioniert hat, mit dem man aber offensichtlich in der Bundesliga nicht in die Spur kommt, festgehalten.
Ein System ist beim FCN meistens nicht erkennbar, was auch nicht verwunderlich ist wenn man sich die unterschiedlichen Aufstellungen der vergangenen Woche ansieht. Mal spielt man mit “Libero” vor der Viererkette mal mit einer Spitze, dann wieder mit zwei und manchmal auch mit drei. Wie soll sich da eine Mannschaft, gespikt mit vielen 18-20 Jährigen die noch nie erste Liga gespielt haben, einspielen. Hinzu kommt noch eine häufige Rotation auf vielen Positionen und die Formschwächen und Krisen der sogenannten erfahrenen Spieler.
Neben “Augenhöhe” wird auch das Wort “Lehrgeld” in den Mund genommen. Wenn man verliert zahlt man Lehrgeld, so die häufige Aussage. Die Bundesliga ist aber nicht dazu da eine halbe Mannschaft auszubilden, sowas kann man wie gesagt in Liga zwei und drei gerne machen und wird damit sicherlich auch erfolgreich sein, aber der Sprung von der zweiten Liga in die erste ist schon ein gewaltiger. So wird aus dem Jugendstil ein unkalkulierbares Risiko.
Der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen Beträgt zwar nur 2-3 Punkte und die Hertha ist momentan sogar noch schlechter als der Club aber wer vorallem die letzten drei Partien gesehen hat muss zugeben das hier einiges nicht stimmt in der Mannschaft. Ausreden wie “Lehrgeld bezahlt” und “nicht auf Augenhöhe” nach sieben Spieltagen sind verbraucht und abgedroschen.
Ja mit dieser “Augenhöhe” ist das so eine Sache. Auf Augenhöhe müssten realistisch gesehen Mainz, Freiburg, Frankfurt und Bochum mit dem 1. FC Nürnberg sein, was wohl vor der Saison jeder so unterschrieben hätte. Sind sie aber nicht, sie sind uns zumindest einen Schritt weit vorraus.
Mittlerweile hat sich wohl auch der Mannschaftsrat seinen Unmut geäussert, Raphael Schäfer tat dies ja schon nach dem Spiel bei den Batzis, hier wurde die Rotation und das Spielsystem bemängelt. Nach dem Debakel in Leverkusen behielt man nach Aussen hin erstmal die Ruhe, mittlerweile sickerte aber durch das es wohl kräftig gescheppert hat hinter den Kulissen. Ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen, aber er brodelt wohl in den meisten Gemütern der Fans und wohl auch bei den Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg. Sollte sich der Club nach der Länderspielpause im Spiel gegen die Hertha aus Berlin ähnlich desolat präsentieren wird der brodelnde Vulkan wohl ausbrechen und die Stimmung eskalieren, da hilft auch alles schönreden nichts mehr.
Genau so isses.
Danke, Stefan, für diese nüchterne Situationsbeschreibung.
Das geht doch schon seit Jahren so;
selbst die so ruhmreiche Saison 06/07 war spielerisch und von den Ergebnissen (15x Unentschieden!) eher mau.
In den Pokalrunden 1x Verlängerung, 2x Elfmeterschießen und schließlich im Finale die rote Karte gg. Cacau und ein Sonntagsschuß in der Verlängerung…
Mir ist das auch alles ein wenig zu oft auf Zufall aufgebaut.
Ich bin absolut nicht für einen Trainerwechsel, aber
– MO arbeitet mit der Mannschaft nun seit einem Jahr zusammen und es hat sich noch immer kein Stamm herauskristallisiert?
– Spielsystem: auch da sollte sich nach dieser langen Zeit schon langsam mal die Handschrift des Trainers zeigen; sorry – ich sehe da nichts…
– Lieblinge: Es gibt Spieler, die spielen 20 Minuten, vergeben 2 Torchancen und sitzen danach auf der Tribüne; andere spielen 90 Minuten, fallen lediglich durch lamentieren auf, haben gar keine Torchancen und spielen Woche für Woche.
Wie gesagt: Ich bin pro Trainer, aber so einige Dinge ghören schon mal abgestellt.
Erfolge kann nur derjenige feiern, der sein Konzept auf Langfristigkeit ausgelegt hat. Diese simple Wahrheit, welche in allen Belangen des Lebens seine Gültigkeit hat, muss auch die Basis für die Zukunft unseres Clubs sein.
Dass die Mannschaft in der Bundesliga mithalten kann, hat sie in den Spielen gegen Frankfurt, Stuttgart, Mönchengladbach und auch die Bazis gezeigt. Auch die individuelle Klasse der Spieler sollte für die erste Liga reichen. Ich bezweifle, dass Mainz, Freiburg, Mönchengladbach etc. besser bestückt sind.
Es ist doch vollkommen klar, dass bei fehlenden Erfolgserlebnissen die Zuversicht und damit das Selbstvertrauen schwindet, gerade bei jungen Spielern. Wer weiss, wäre das Tor in Frankfurt nicht aberkannt worden, hätte Pinola in Stuttgart den späten, aber hochverdienten, Siegtreffer erzielt oder wäre van Buyten vor dem 1:2 umgeknickt, vielleicht würden wir jetzt wie Mainz ganz oben stehen.
Es liegt jetzt am Trainer, aber auch den Fans, die Mannschaft zu stabilisieren und ihr Vertrauen zu schenken. Ein Sieg gegen die alte Dame oder auch ein Erfolg gegen eine vermeintlich stärkere Mannschaft, und schon kann es nach oben gehen. Die Saison 05/06 (war es, glaube ich), nach dem Wechsel von Wolf zu Meyer, hat gezeigt, wie aus einer Versagertruppe im Nu ein Gewinnerteam entstehen kann. Unsere jungen Leute brauchen Erfahrung und Zeit und eine Saison ist sehr lang. Vielleicht erleben wir bald unser neues Wunder?
Also, ruhig Blut, GEDULD und anfeuern, das wird schon!
Danke @Klickere
Stefan, ich kann Deine absolute Aussage nicht unterschreiben, dass die Mannschaft nicht bundesligatauglich ist. Ich sehe auch nicht, dass man in der BuLi nicht mit jungen Spielern reüsieren könnte. Zum einen muss man sagen, dass wir kein soviel niedrigeres Durchschnittsalter als andere Vereine haben.
Und wenn man Stuttgart anschaut, die haben sich zweimal mit ihren jungen Wilden nach oben gebracht, wo sie vorher mit erfahrenen Kräften fast gescheitert wären. Natürlich war auch das, wie bei uns, dem Geldmangel geschuldet.
Wobei einen großen Unterschied gab es schon, Stuttgart konnte sich fast ausschließlich aus der eigenen Jugend verstärken und bekam dort Spieler, die das eigene System schon verinnerlicht hatten. Stuttgart spielt bis in die Jugendmannschaften mit einem Spielsystem. So ein Unterbau fehlt uns noch. Übrigens stammt das noch aus der Trainerzeit von Rangnick.
Wie Klickerer schrieb, wirklicher Erfolg setzt sich fast immer nur langfristig durch, diese Geduld wünsche ich mir auch für unseren Verein. Und ich halte gar nichts von den immer wieder genannten “üblichen Gepflogenheiten”, ich sehe auch keine Mannschaft di damit wirklich Erfolg hätte.
Nach den beschwörenden Kommentaren der letzten Tage traut man sich ja kaum noch Kritik zu üben.Mir ist dieser Trainer auch sehr sympatisch und ich würde mir wünschen, dass es mit ihm wieder aufwärts geht, aber langsam kommen die Zweifel.
Mmh, mir isses auch ein bisschen zu negativ. Wir sind aufgestiegen weil wir es auch verdient hatten, nicht weil die anderen so schlecht waren (das ist doch immer und jedes Jahr so, nur wegen “ein bisschen” mehr Konstanz wurden auch schon oft die Bayern erst am Ende der Saison Erster). Dazu die Relegationsergebnisse auf den Gegner zu schieben, ich weiß nicht. Klar waren die speziell im zweiten Spiel gebrochen und haben sich nicht mehr tot gerannt – aber waren wir deshalb schlechter? Das erste Spiel haben wir gewonnen weil wir wohl vor Allem auch anders aufgetreten sind als die Cottbusser das erwartet hätten.
Ich finde das insg. zu negativ, auch was den Mannschaftsrat angeht. Sicher können/sollen/dürfen die kritisieren – aber auch Marek sitzt da drin, und der wirkte beim “Trainertätscheln” nicht besonders sauer.
Die Rotation ist vielleicht teilweise etwas zu arg betrieben worden, andererseits auch weitaus öfter aus Zwang als es den meisten bewusst ist. Über das System hingegen sollte man wirklich nicht meckern. Ein 4-4-2 ist ja nichts besonderes und schwer umsetzbares und die Umstellungen gegebn Stuttgart und Bayern 4-1-4-1 waren genial!
Zusatz zu meinem Kommentar (siehe oben 1):
Meine Zustimmung bezieht sich auf die nüchterne (und ernüchternde) Situationsbeschreibung. Die Aussage “Es wurde dann aber unverständlicherweise an dem Kader und dem Konzept “Jugend forscht” … festgehalten” unterschreibe ich nicht. “Jugend forscht” war nicht unverständlich, sondern aus finanziellen Gründen unvermeidlich.
Ich lege aber Wert darauf, klarzustellen, dass die Jugendlichkeit des Kaders (wenn er denn überhaupt so jugendlich ist) nicht als Legitimation für nicht-bundesligataugliche Leistungen dienen darf. Bei aller Jugendlichkeit muss gelten: Die Spieler – und zwar auch die jungen – stehen in der Pflicht. Die Spieler haben Leistung zu bringen, und wenn sie das nicht tun, nehme ich mir das Recht, sie nach Bundesligakriterien zu kritisieren. Schließlich werden sie ja auch bundesligamäßig bezahlt.
Es kann nicht sein, dass schonungslose Kritik an den Leistungen der Mannschaft tabu ist, weil einige Spieler “jung” sind. Der 1. FCN spielt in dieser Saison in der Bundesliga – und zwar als “ordentliches Mitglied” und nicht außer Konkurrenz.
Oder ist das alles nur ein Schnupperkurs?
Und die Ironie, dass erst kürzlich in einer Gazette (leider auf die Schnelle ohne Beleg) die “taktische Flexibilität” so gelobt wurde.
Absolut d’accord – aber man darf auch Realismus einfordern und das auch nachhaltig. Mintal muss sich ja z.B. wie verhöhnt vorkommen, nachdem man ihn zum xten Mal als unantastbar erklärte und dann wieder auf die Tribüne schicken wollte – ” unantastbar * ” mit Sternchen, sollte man auf die Plakate schreiben und drunter in der Fußnote ” * im Erfolgsfall “.
Kritik muss (sic!) erlaubt sein, aber keine Kritik am Unmöglichen. Und genau da haperts in meiner Wahrnehmung von der Fankritik, die schon die Bayern am Rande einer Niederlage gesehen hatten, hätte man seitens des Clubs nur den Schalter auf Offensive gelegt.
Wir haben eine verdammt harte Saison vor uns mit bescheidenen Mitteln zur Verfügung – da muss man ständig kritisieren um sich zu verbessern, das ist sogar wichtig. Aber was hier (“hier” im Sinne von Resonanz in den Fanmedien, die man so findet) stattfindet, ist eher die Frage: “Welche Sau wollen wir heute durch’s Dorf treiben?”
Und da mach ich nicht mit.
So der Autor meldet sich zu Wort 🙂
Ich meinem Artikel hab ich der Mannschaft die Bundesligatauglichkeit nicht abgesprochen, ich wehre mich nur dagegen alles schönzureden, denn momentan ist vieles ganz und gar nicht schön beim FCN.
Zitat von belschanov:
Kann ich so unterschreiben!
Ich habe auch kein System angezweifelt in meinem Artikel, es ist die Konstanz, die eingespieltheit die mir fehlt. Zeit für Experimente haben wir jetzt leider nicht mehr.
Auch ich habe die guten Leistungen gegen Frankfurt, Stuttgart und evtl. Bayern nicht übersehen, aber ich hab auch die schlechten Leistungen gegen die so arg auf “Augenhöhe” liegenden Hannoveraner und Bochum gesehen. Gladbach passt vom spielerischen her auch in diese Kategorie, auch wenn wir das Spiel am Ende gewonnen haben.
Wenn ich jemanden unterschwellig kritisiere in meinem Artikel dann ist das Michael Oenning und Martin Bader, ohne aber dessen Köpfe zu fordern. Bewusst habe ich auch keine Namen von Verantwortlichen oder Spielern im Artikel erwähnt.
Klar sind wir aufgestiegen weil wir es verdient hatten, logisch wir waren auch besser als die anderen, was aber nicht heisst das wir überdurschschnittlich Stark waren.
Ich kann mich gerne in meiner Meinung irren. Doch alles in allem hab ich momentan schon arge Bauchschmerzen was den FCN angeht.
Ich stimme meinen Vorrednern zu. Vor allem Klieckere.
Der Verein, der Trainer und die Mannschaft werden die Lage sicherlich schon erfasst haben. Dazu braucht man keine dumme Kritik. Es sei nicht verboten Kritik zu äußern, aber wenn ich mir mal das Niveau einiger anderer Foren und Zeitungen anschaue, finde ich das unter aller Sau.
Wenn man die ganze Sache einmal nüchtern betrachtet, fehlt den Jungs einfach der Mut. Sie haben jetzt in drei Spielen hinter einander relativ früh ein Tor kassiert, was zu vermeidbar war. Mir fehlt an der Stelle ein erkennbares Aufbäumen, dass man die restlichen 80-90min fightet bis man umfällt. Es fehlt nicht an der taktischen Disziplin oder an den Fähigkeiten der Einzelspieler, nein hier fehlt es einfach an Selbstvertrauen.
Dieses Selbstvertrauen wird doppelt belastet. Einmal durch äußerst dumme Gegentore, und zum anderen durch die Erwartungshaltung des Umfelds.
Wie eben beschrieben sehe ich das Problem weniger an dem Können der anderen Mannschaften oder mit dem Nichtkönnen der eigenen Mannschaft. Es ist eine Kopfsache. An dem Punkt ist der Trainer gefragt. Irgendwie kommt mir da immer wieder der Mendaltrainer aus einer der letzten Thekengeschichten in den Sinn.
Ich gebe dem
AlexanderStefan Recht, dass MÖ auch wenn ich ihn mag, es in 1 Jahr nicht geschafft hat, so etwas wie ein Stammgefüge – völlig unerheblich ob jung oder alt- zu entiwckeln. Bis auf die Torhüterposition, es gibt keines!Ebensowenig ein erfolgreich praktiziertes Spielsystem. Wie auch bei der Mega Rotation.
Dafür haben anderen erfahrene Trainer sehr viel weniger Zeit benötigt.Siehe Hans Meyer der dabei immer von seinen ‘Basis Spielern’ gesprochen hat. Unter HM fing die Mannschaft sehr schnell an zu begreifen und hatte statt Qualität vielmehr ein Konzept und einen Plan. Ich finde so etwas ist nun auch so langsam mal gefordert.
Das ‘Sturmproblem’ mache ich weniger an den Stürmern fest, sondern daran, wie die Mannschaft insgesammt ihr Spiel nach vorne entwickelt. Wer ist denn überhaupt von den Mittelfeldspielern in der Lage gefährliche oder gar unerwartete Pässe in die Spitze zu spielen? und zwar auf dem Boden! Nicht planlos hoch und dann hilft der liebe Gott. Von Zufallsprodukten abgesehen hat keiner diese Begabung. Da ist leider nichts… so einen Spieler hatte der KSC als Aufsteiger einen Hajnal, den kein Mensch kannte vorher.
@Klickere
finde ich sehr beschönigend und an der Realität vorbei, man hat als Aufsteiger schon 3 von 4 Heimspielen verloren und das erschreckende war die Art und Weise gegen gleichwertig, eingeschätzte Mannschaften.
Auch der einzige Sieg war eher in einer entmutigenden Art und Weise zustande gekommen, indem man den Gegner zuhause komplett das Spiel machen läßt.
Es gibt ganz enorm viel zu tun, wenn man bedenkt, dass man beim FCN vor der Saison auf die Karte setzte mit einer ‘eingespielten’ Truppe zu starten!
Öh, mir? Ich sag das ganz bestimmt nicht! 😛
Da muss ich unserem eMaxxx jetzt aber auch wirklich einmal Recht geben.
Meine Meinung zur Pokalleistung (FC SAP) habe ich an gegebener Stelle bereits kund getan: Ich fand das Spiel klasse. Drei Tage später so ein bisschen die Fortsetzung vom Gladbach-Kick. Bei diesem hatte ich mich hinterher – mehr oder minder bitterlich – beschwert, dass die Leistungskurve unserer Jungs mit dem Spielverlauf kontinuierlich nachließ – mit Verweis von mir auf das letzte SGE-Match vor dem Abstieg (kombiniert mit der vielleicht wagemutigen Behauptung, dies wäre mE der Anfang vom Abstieg gewesen, weil schlechtes Spiel 5:1 gewonnen den Spieler falsche Verhältnisse vorgaukelt). Direkt nach meinem Kommentar entrüstete sich dann jemand rechtschaffen, es wäre wohl ein bisschen viel verlangt, dass die Jungs jeden Gegner an die Wand spielen sollten. Würde mich jetzt zwar auch freuen, aber ich verlange stattdessen sehr wohl, wenn Spiel und Gegner fest im Griff sind, dass dies nicht durch Passivität oder falsch verstandene Professionalität auf’s Spiel gesetzt wird.
Nein, ich will nicht rumjammern im Stile von „Ich hab’s doch schon gesagt“. Was mich vom Erfolgsfan der klassischen Art unterscheidet, ist zumindest nach meinem Bekenntnis die Tatsache, dass mir die Punkte nicht zentral wichtig sind, sondern eher das Auftreten der Mannschaft im Spiel. Der Abstieg fiel mir angesichts der damals gezeigten Hinrunde leicht zu akzeptieren. Bissig? Angriffslustig? Souverän im Sinne von ballsicher? Für mich gegen Hoppenheim ganz klar erfüllt, die Hopplinge hatten schon heftig zu tun an die Pille zu kommen. Will sagen: Unser Glubb kann sehr wohl mithalten!
Tut er aber im Ligabetrieb (in den letzten Spielen) nicht so recht. Um intelligente Beschlüsse zu fassen, wie man am besten dagegen vorgeht, müsste man aber erst einmal wissen, woran es denn liegt, und da sehe ich mich als Fan (und – wenn man ehrlich ist – damit als Außenstehender) mit der Ursachenforschung überfordert. Dürfte auch dem einen oder anderen Internling so gehen, unabhängig von Fachwissen oder Nähe zur Mannschaft. Ich kann die Durchhalteparolen wirklich nicht mehr hören. Schönrednerei gleich dreimal nicht, und ich habe auch ganz gewaltige Zweifel, ob diese Schönrednerei einem unserer jungen Spieler bei der Entwicklung oder den „reiferen“ beim Sich-wieder-Fangen hilft; dann schon eher das Gegenteil! Also was tun?
Ich für meinen Teil finde nur eine halbwegs praktikable Lösung: Im Umfeld im Stadion werde ich mir den Buhern und Pfeifern ein tadelndes „Na!“, evtl ergänzt um „, hör mal!“ genehmigen, und ansonsten einfach warm anziehen. Obwohl ich langsam zugeben muss, dass mich schon wieder langsam die Angst beschleicht, am Valz könnten blindwütiger Aktionismus oder hektische Unüberlegtheit einziehen. Aber selbst wenn dies eintritt: Was kann ich schon ausrichten?
Würde es nach mir gehen, würden MOe und MaBa bleiben, und wenn überhaupt, dann würde zur Winterpause maximal eine Personalie dazukommen, aber bestimmt keine, die die gesamte Mannschaft aus ihrem mentalen Dornröschenschlaf wachküsst – kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ein Transfer sowas bewerkstelligen kann. Face the facts: Für diesen Kader ist Oenning (zumindest mE) der mit Abstand geeignetste Übungsleiter, und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Kader austauschen ist nicht (solange kein Scheich des Wegs kommt), also bleibt’s bei den Personalien von heute.
Ob die Jungs unter einem hässlichen Phlegma leiden oder unter falsch verstandener Professionalität („bloß nicht mehr machen als unbedingt nötig“) und dabei unbewusst immer schlechter spielen, ich kann nur abwarten. Deshalb kann ich auch Durchhalteparolen nicht mehr hören! Also hab ich gegen Berlin gleich drei Gründe, mich warm anzuziehen: 1. Soll das Wetter frisch werden, 2. die Aussichten auf die nächsten Vereinsentscheidungen und 3. das, was ich mir vom Kick erwarte.
Und trotz allem: Der FCN ist kein „neuzeitliches“ Tasmania, der Klassenerhalt ist für mich durchaus noch in Sicht. Bis dahin werden wir aber noch manches ertragen müssen.
Und was ist mit Gündogan? Der Junge hat in dieser Saison schon einige Zuckerpässe geschlagen! Du siehst seine Vorlage bei den Batzis wohl als Zufallsprodukt. Solche Pässe habe ich von ihm schon üfter gesehen. Er ist ein Spielmacher der ganz feinen Art. Nur in der Defensive halt noch zu unbedarft.
Also ich oute mich mal als absoluten Nichtdurchblicker: Ich erkenne nämlich ” Systeme” beim Glubb. Nur , dass diese Systeme bisher, aus verschiedenen Gründen, nicht übermässig erfolgreich waren. Wenn ich mir vorstelle, dass wir vor knapp einem Jahr das beliebte ” weit und hoch nach vorne” System bevorzugten,hat das heute schon etwas von einem durchdachten System . Unser Problem sind doch nicht die Jungen. Unsere Schwäche sind die ( meisten) Erfahrenen. Schäfer und Pino( was der gerade leistet, ist unbeschreiblich) ausgenommen.Wolfi entweder verletzt oder gesperrt,Kluge ei Ackerer, Broich ein sensibler Mitläufer, Boakye & Harry mehr verletzt als spielbereit, Eigler-no comment,Mnari war an 2 der Tore von Lev direkt beteiligt, Gygax ein”?” und das Phantom ein Phantom. Hab ich jetzt einen vergessen? Für einige dieser Spieler bräuchten wir Ersatz, nur wer sagt, dass diese anders spielen als die jetzigen?? Mitläufer eben…
Und noch etwas: Der Kick gegen die Batzis war absolut vergleichbar mit dem Kick gegen LEV. Das waren die 2 schwächsten Auftritte. Und Kämpfen kann man den Jungs bestimmt nicht absprechen.Diesen Vorwurf sollte man nicht mit “Grätschen” und ” Hackeln” verwechseln.Das ist eine ander Mentalität und ein anderes System.
Jaja, das mit der Grammatik… Sollte heißen:
Ob die Jungs unter einem hässlichen Phlegma leiden oder unter falsch verstandener Professionalität („bloß nicht mehr machen als unbedingt nötig“) und dabei unbewusst immer schlechter spielen, [b]kann ich auch nicht sagen, [/b] ich kann nur abwarten.
Und noch etwas: Wer hat den Tasmania überhaupt miterlebt? Wer weiss über die Hintergründe bescheid? Wenn schon ein Vergleich, dann bitte mit dem Absteiger 1983/84!!
@KUZ
Ja, Remember 83/84 spukt mit schon seit Bochum im Kopf herum. Wollte sogar schon was drüber schreiben, aber ich hab’s mir verkniffen. Werde auf alle Fälle das Hertha-Spiel noch abwarten. Vielleicht hat sich die Sache dann ja erst mal erledigt. Hoffentlich!
Wenn die Spieler bislang mit dem ‘normalen’ Druck zuhause überhaupt nicht klargekommen sind, bin ich mal gespannt auf den Mega Druck für Trainer und Mannschaft im Hertha Spiel.
Das soll es dann plötzlich gehen?
Gut, da in dem Fall ja beide einen solchen existentiellen Druck haben, schaun wir einfach mal, wer darunter zusammenbricht. Das wird wohl eine reine Psycho Nummer und weniger Fußball.
von der stärke durch die schwäche der anderen zur schwäche durch die übermacht der anderen…
die tabelle lügt nicht. nicht am ende der zweitligasaison 2009, als der club eben VERDIENT dritter wurde – und diesen platz bereits am 33.spieltag abgesichert hatte. und auch nicht jetzt, wenn wir in der tabelle eher tiefer blicken müssen. nein. cottbus war nicht desolat. sie waren 16. und im vergleich zum club deutlich unterlegen und wurden zerlegt. auch das völlig verdient.
fazit: der club war stark genug für den aufstieg. deutlichen anteil daran hatte MO, der den JUNGEN vor ca. einem jahr den kredit gab, sich zu beweisen.
zur zeit mehren sich die stimmen derer, die nicht müde werden zu beteuern, wie selbstverständlich prinzipiell eine niederlage gegen bayern, hoffenheim und leverkusen ist. das sei einzukalklieren.
das sehe ich genauso.
geradewegs so, als könne man doch eigentlich bereits im vorfeld ein hübsches päckchen schnüren 1,2,3, deins (3 punkte) darauf vermerken und ab die post.
und GENAU da endet mein verständnis.
fazit: der club wird SCHWACH geredet. nicht unerheblichen anteil daran hat MO.
es gibt keine kakulierbaren punkte. es gibt 34 spiele, aus denen man genug punkte sammeln muss, um nicht abzusteigen.
ich kann mich des eindrucks nicht erwehren, dass MO zu sehr kategorisiert: wichtig, unwichtig, augenhöhe, spielerisch überlegen, kann nicht gewonnen werden…
die ausrichtung funktioniert hier eben auch gegnerzentriert (übermacht der anderen: ausrichtung des systems NACH dem gegner) und viel zu wenig nach dem vermögen der eigenen mannschaft. daraus resultiert wie ich finde, die schwäche. und genau hier kritisiere ich MO OHNE seinen kopf zu fordern:
zuerst gilt es die eigene stärke zu festigen. und da ist ein stabiles system unabdingbar. DANN kann ich versuchen zu variieren. sonst wirkt es wie gegen leverkusen: nimm du ihn nicht, ich hab ihn auch nicht… (ball wie gegner)
und genauso sollte die maxime lauten: ihr dürft jedes spiel gewinnen, KEINES ist leicht oder unwichtig.
…für immer unser club!
Leider Gottes dreht sich in meinen Augen im Moment die Kritik vollkommen im Kreis und verstellt, das Ewiggleiche wiederkäuend, den Blick für alternative Sichtweisen und sogar für die Bereiche, die eigentlich der Diskussion bzw. der Kritik bedürfen. Was bedenklich ist, denn zum Beispiel die Frage, warum gerade die erfahrenen Kämpen mit zum Teil erheblichen Meriten auf breiter Front derzeit nicht die Leistung bringen, die man von ihnen erwartet hatte (und auch mit Fug und Recht erwarten konnte), vertrüge schon ein paar intelligente und vielleicht unkonventionelle Gedanken. Mehr als die bisher hauptsächlich geäußerte Kritik, die sich in etwa wie folgt zusammenfassen lässt:
Es wird zuviel rotiert und somit ist die Mannschaft nicht eingespielt (plus: zu viele Systemwechsel, somit ist die Mannschaft nicht eingespielt usw.). Die Leute sind zu jung.
Kommentar: Ich habe die Frage schon oft gestellt – noch nie wurde sie von den Kritikern beantwortet: wer bitteschön außer Schäfer, Pino, Kluge und Diekmeier hat denn bisher so überragend gespielt, dass eine Startelf ohne ihn unverantwortlich wäre? Pikanterweise bringen viele Kritiker die Kritik an der Rotation mit einer Flut von Vorschlägen, wer denn jetzt gerade wen natürlich viel viel besser ersetzen könnte und demnächst auch müsste, garniert mit Lamento, dass der und der Woche für Woche aufliefen ohne das rechtfertigen zu können, problemlos unter einen Hut. Ich sehe da einen gewissen logischen Bruch.
Weiter bitte ich darum, nicht ganz zu vergessen, dass wir es mit der Bundesliga und mit Profis zu tun haben. Zum Einspielen ist die Vorbereitung da – man kann doch nicht ernsthaft verlangen, dass man bis Weihnachten die Runde zum Einspielen der Mannschaft (!) nutzen müsste. Dazu ist die Liga ja wohl zu stark. Hier gilt es, je nach Gegner, die in der Vorbereitung eingeübten Systeme flexibel anzuwenden – und dass man, solange man über keinen Kader verfügt, der dem Gegner das eigene Spiel aufzuwingen kann, gegen die Bauern anders spielen muss als gegen Gladbach, sollte in einem Forum wie diesem keiner weiteren Erörterung bedürfen. Zumal die gespielten Systeme bis dato nicht wirklich soooo exotisch waren. Immerhin spielen, um auf die “Jungen” zurückzukommen, ja einige hoch- und höchstgelobte und -dekorierte Talente im Club-Dress, da sollte man durchaus etwas erwarten. Zumal genug Erfahrene da sind, um ein stabiles Gerüst zu bilden (Mintal, Pinola, Wolff, Schäfer, Gygax, Charisteas, Mnari, Kluge, Broich, usw.) Die packen das nicht? Dann liegt ja wohl eher da der Hase im Pfeffer. (Was im übrigen schon oft und zu Recht angeführt worden ist, aber in der Presse, wie in manchem Forenbeitrag, muss man offenbar unter erheblichem Zeitdruck schreiben, so dass man immer wieder auf dieselben Interpretamente zurückgreift, mögen sie auch mit guten Gründen wenn schon nicht widerlegt so doch zumindest angezweifelt worden sein. Aber: aus “jung” lassen sich halt auch so schöne plakative Schlagwörter wie “Jugend forscht” schnitzen, deren Erkenntnisgehalt eher begrenzt ist, die dafür aber jeder versteht.)
b) Die falschen Spieler wurden gekauft. Man bräuchte stattdessen…
Kommentar: Dazu ist bereits alles gesagt worden. Der Club hat Leute gekauft, die man für weit unter einer Million kriegen bzw. ausleihen konnte; Einkäufe, die im übrigen auch in der Regel von Experten gelobt wurden. Alles andere war aufgrund der finanziellen Situation nicht möglich. Leute, die garantiert sofort helfen, sind in der derzeitigen Situation des Clubs, diese These stelle ich mal auf und gehe dabei kein großes Risiko ein, nicht zu bekommen. Somit ist jegliche weitere Diskussion derartiger Fragen müßig; die (Einkaufs-)Politik des Club wohl weitgehend alternativlos. Man vergesse auch nicht, dass es sich nicht (mehr) um einen Verein handelt, in dem einzelne weitgehend unkontrolliert schalten und walten, sondern ein recht hochkarätig besetztes Aufsichtsgremium den Vorstand bei seinen Entscheidungen unterstützt und kontrolliert (soviel zur gelegentlichen Kritik an etwaigen Alleingängen Baders oder MOs).
c) Für ein Defensivsystem wie gegen die Bayern war sich auch Köln nicht zu schade – nur da hat es halt geklappt. Seit der ersten WM-Teilnahme Paraguays mit Chilavert (also nicht der zweite Versuch mit dem nun stark Übergewichtigen) wurde eindrucksvoll gezeigt, dass man auch gegen in allen Belangen (Spieler, System, Können) überlegene Mannschaften ein Unentschieden halten kann, wenn man a) einen überdurchschnittlichen Torwart besitzt, b) konditionell zu einem aufofperungsvollen Verteidigungskampf in der Lage ist und c) darauf verzichtet, selbst ein Tor schießen zu wollen, d. h. alle Spieler verteidigen. Wie gesagt: gegen die Bauern hätte es fast geklappt, dann hätten die Schlagzeilen anders gelautet (“Clevere Nürnberger ermauern sich einen Punkt”, “Van Gaal von Oennings Maurern einbetoniert” oder so). Bis dato, Leverkusen mal ausgenommen, lag MO mit den Systemen gegen auf dem Papier überlegene Mannschaften ja richtig. Aber – und hier muss man wirklich darüber nachdenken: es gelang der Mannschaft über lange Zeit nicht, aus den zur Genüge erarbeiteten Chancen Kapital zu schlagen. Dies hat inzwischen zu einer totalen Verunsicherung geführt, so dass zunehmend auch weniger Chancen erarbeitet werden. Was sich vor allem schädlich auswirkt im Kräftemessen mit Mannschaften, die man eigentlich schlagen müsste. Damit ist man auf der Spirale nach unten angelangt, denn die beste Medizin gegen Erfolglosigkeit ist eben der Erfolg. Sollte da mal was hingeduselt werden können, so kann das ganz schnell – zumindest als Zwischenhoch – wieder aufwärts gehen und vielleicht zu einem Polster führen, von dem man beim nächsten Rückschlag, der unweigerlich kommen wird, zehren könnte. Das aber ist auf Zufällen aufgebaute hingesäuselte Zukunftsmusik. Andererseits sehe ich im Moment kein Patentrezept, um der Mannschaft als Ganzes schnell wieder Selbstvertrauen einzuflößen. Es bleibt nur, hart weiterzuarbeiten und das Beste zu hoffen. (Damit meine ich nicht das oft zitierte “Nachlegen” in der Winterpause, von dem ich mir mangels Ressourcen nicht allzu viel erwarte). Allerdings war eine derartige Situation wohl zu erwarten bei einer Mannschaft, die sich realistischerweise Platz 15 als Ziel setzen musste/muss.
P.S: Vielleicht kommt der Aufbaugegner Bamberg jetzt gerade recht, da sollten doch ein paar Törchen gelingen.
Ich denke, dass in allen Kommentaren meiner Vorredner irgendwo ein Stück Wahrheit steckt. Diese Tatsache belegt, dass eine 100%ig korrekte Analyse der derzeitigen Situation gar nicht möglich ist, zumal die Lage in seiner Komplexität für uns als Außenstehende überhaupt nicht greifbar ist. Was wissen wir schon über die Charaktere der eizelnen Spieler? Wie tickt Oenning im Einzelgespräch und wie gut kennt er die Gegner? Inwieweit mischt sich das Präsidium ein? Darüber hinaus wird auch gerne übersehen, dass zu einem Spiel immer zwei Mannschaften gehören. Also, wie gut kennt der gegnerische Trainer unser Team, unser System? Bestes Beispiel erster Spieltag gegen Schalke: Ein schlauer Trainer wie Magath weiss, wie man gegen einen Aufsteiger, dem ja noch gar nicht so richtig klar ist, was ihn in der Bundesliga erwartet, spielen muss. Er wußte, dass man Aufsteiger durch gezieltes Taktieren, kleine Fouls, Spielverzögerungen etc. verunsichern kann. Wahrscheinlich kannte er auch unsere Schwächen (Anfälligkeit bei schnellen Kontern)und schon war es passiert.
Wenn Oenning und sein Trainerteam nicht ganz auf den Kopf gefallen sind, dann erkennen sie diese Schwächen (und weitere, die es wohl in großer Fülle gibt) und versuchen diese abzustellen. Wie bereits eingangs erwähnt ist die Gesamtsituation sehr komplex und auch für die Trainer nicht immer ganz zu durchschauen. Im Ergebnis bleiben einige Unbekannte, welche aber genau die Zutaten sind, welche den Fussball so interessant machen. Ich traue Oenning und auch Bader, welche ich beide für durchaus intelligent halte, zu, die Karre wieder aus dem Dreck zu ziehen. Man sieht alleine schon daran, dass es, zumindest von außen betrachtet, im Verein sehr ruhig bleibt, was für eine geordnete Führung spricht.
Den Beweis, dass Trainer und Mannschaft es können, haben Sie im letzten Jahr angetreten, als sie aus dem Keller kamen, Rückschläge wegsteckten und trotzdem noch aufgestiegen sind. Wer hätte das genau heute vor einem Jahr schon gedacht?
Abschließend noch eine Anmerkung zu der allgemein heftig kritisierten Rotation: Oenning setzt offenbar nicht auf einen festen Stamm, sondern stellt das Team für jeden Gegner taktisch neu ein. Zu diesem Zweck besetzt er die Mannschaft mit den für das jeweilige System seines Erachtens am besten geeigneten Spielern. Ein solches Vorgehen verlangt von den Spielern ein sehr hohes Maß an Konzentration und Disziplin, was auch gelernt bzw. anerzogen werden muss. Wie in jeder Lernphase, deren Erfolge nur im ernsthaften Bundesligaduell erprobt werden können, kommt es anfangs immer wieder zu Rückschlägen. Im Ergebnis sollte es aber darauf hinauslaufen, dass sich die Spieler verbessern und irgendwann einen Gegner, der ein unterlegenes System spielt, knacken können.
Hoffen wir, dass unsere Jungs das auch kapieren.
Stimme Klickere (24) absolut zu. Außerdem muss ich selbst erstaunt feststellen, dass ich als eingeschworener 4-3-3 Fan unserem 4-1-4-1 einiges abgewinnen konnte. Also: auch der Fan kann lernen. 😉
Man kann, aber man sollte aus Fußball keine Wissenschaft machen, dafür ist auch keine Zeit mehr für MÖ.Ich finde die elementaren Dinge, die beim FCN nicht funktionieren sind mehr als klar.
Es führt kein Weg daran vorbei, MÖ muß sich endlich für eine Stammformation entscheiden und zu dieser dann auch stehen, nur so wird sich ein belastbares Wettkampfgefüge entwickeln. Dann kann man immer noch mit 1-2 taktischen Umstellungen jeweils auf den Gegner reagieren.
Ein anderer junger Trainer der auch seine Erfahrungen sammelt hat so ziemlich das gleiche Problem.
Freund Scholl bei den Batzis mit der Amateurmannschaft, die er in der 3. Liga auch ins hintere Tabellenfeld geführt hat.
Sein Vorgesetzter Werner Kern FCB, O-Ton, beim Artikel ‘Scholl zum Rapport’ jüngst auf spox.com erschienen
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SPOX: Warum sind die Spieler derart verunsichert?
Kern: In der Aufstellung wird viel gewechselt. Wir brauchen Kontinuität. Das Wichtigste ist, dass Mehmet Scholl weiß, was seine beste Mannschaft ist, und diese auch spielen lässt – auch wenn es mal nicht so gut läuft.
SPOX: Scholl lässt zuviel rotieren?
Kern: Ja.
SPOX: Stimmt das Verhältnis zwischen Scholl und der Mannschaft?
Kern: Ich bin bei den Einzelgesprächen nicht dabei, daher kann ich nichts dazu sagen. Was ich aber sagen kann: Mehmet Scholl versteht sehr viel von Fußball und Mehmet Scholl hat eine sehr gute Ansprache an die Mannschaft. von dem weitergibt, was er selbst erlebt hat. Aber keine Frage: Der Scholl muss jetzt gewinnen. So kann es nicht weitergehen. Wir dürfen nicht absteigen
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Ich finde Namen der handelnden Personen und die Liga sind in dem Fall nahezu austauschbar.
Vielleicht neigen junge Trainer einfach dazu etwas neu erfinden zu wollen auf höchstem fußballtaktischem Niveau und vergessen dabei immer noch die ‘trivial’ scheinenden Basics.
zb. dass ich in Drucksituation auf dem Spielfeld keine Zeit zum schauen oder überlegen habe, sondern in Bedrängnis blind weiß, wie mein Mitspieler läuft. Das weiß ich aber nur, wenn ich jede Woche neben ihm spiele. Nur so kann man einen Tick schneller sein, als die verteidigende Mannschaft. Das sind auf dem Niveau die kleinen aber entscheidenden Unterschiede.
Ich komme da nicht mit, wieviele diese Mega Rotation toll finden vielleicht, weil es schön klingt und scheinbare Felxibilität bedeutet? Funktioniert gar nicht
@Klickere und örnla
Das waren wieder zwei großartige Kommentare für die ich diese Seite einfach liebe. Selbst in der sog. professionellen Sportpresse findet man so etwas kaum.
Natürlich bedeuten Kommentare von außen und das sind wir ja alle immer auch ein wenig stochern im Nebel. Natürlich kann man manche Dinge auch von außen erkennen, immerhin sieht man die Mannschaft zumindest auf dem Spielfeld und man bekommt ja via Medien, nicht zuletzt das Internet, heute einiges an Zusatzinformation. Ein echtes Bild der Situation ist so aber sicher trotzdem nicht möglich.
Warum schreiben wir aber trotzdem? Weil unser Herz an diesem Verein hängt, weil man seinen eigenen Frust loswerden will (umgekehrt und viel schöner, weil man die eigene Freude mit Gleichgesinnten teilen will) und weil man sich im Austausch mit anderen Fans eine Erklärung erhofft, warum es gekommen ist wie es gekommen ist.
Natürlich haben wir alle irgendwie darauf gehofft, dass mit dem Aufstieg nun der ganze Schlamassel aus der Abstiegssaison zuende ist. Dass man wieder an die Zeiten der Pokalsiegersaison anknüpfen könnte. Ein wenig wurde das ja auch von der Vereinsführung so suggeriert, Betriebsunfall, Kader halten etc. Aber der Abstieg war eben kein Betriebsunfall, der Abstieg hatte handfeste sportliche Gründe. Ich befürchte, einer davon ist dass wir kaum Spieler aus der eigenen Jugend nach oben bekommen.
Hier wieder mein Beispiel Stuttgart, die Jugendmannschaften spielen immer ein System, 4 4 2, das kann nach Spiel und Spielern auch mal ein wenig differieren aber es bleibt bei diesem einen System. Sprich es kommen junge Spieler nach oben, die für dieses System gut ausgebildet sind, Leute die man immer auch in eine Bundesligamannschaft einbinden kann. Damit hat man Leute, die sich mit dem eigenen Verein verbunden fühlen und gerade diese Zugehörigkeit zum Verein setzt auch Kräfte frei. Dies gibt es beim Club nicht, deshalb wäre das Jugendzentrum ja so wichtig. Der Unterbau wurde 40 Jahre vernachlässigt in Nürnberg und das lässt sich jetzt auch nicht in zwei, drei Jahren verändern.
Gerade deshalb hoffe ich jetzt auf mehr Geduld im Verein, immer nur oben herum zu doktern bringt doch nichts. Dann kommen wir immer wieder an den gleichen Punkt, ob der Trainer Augentaler, Wolf oder Meyer hieß. Zuerst hatten wir durchaus Erfolg, dann verlor man den einen oder anderen Eckpfeiler und konnte diesen nicht adäquat ersetzen und dann kam der Niedergang.
Nein, wir sollten endlich einmal einen anderen Weg wählen. Konstanz und eine Idee vom Verein. Wofür steht der Verein, welche Spielphilosophie sollten wir haben, wo wollen wir hin? Dementsprechend sollten dann die logistischen Voraussetzungen geschaffen werden. Wieder das Jugendzentrum, aber ich denke wir brauchen euch einen guten Sportdirektor, sprich einen Mann der wie Sammer beim DFB den Überblick von der F-Jugend bis zur U23 hat. Hier liegt doch das größte Potential brach. Wobei immerhin die A-Jugend endlich wieder erstklassig ist und auch die U23 langsam wieder besser dasteht.
Ich glaube, dass Oenning durchaus diesen ganzheitlichen Blick hat, auch mal Leute für die U23 holt, Kaya, Gündogan etc., die man dann langsam an die erste Mannschaft heranführen kann.
Deshalb jetzt nicht wieder mit Scheuklappen nur auf die erste Mannschaft schauen, den ganzen Verein im Blick haben. Oenning unterstützen, zur Winterpause werden wir eine oder zwei Verstärkungen holen und bis dahin dürfen wir den Abstand nicht abreißen lassen. Es ist noch alles drin.
Aber selbst wenn es nicht klappen sollte, dann trotzdem auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen. Dann müssen halt wieder drei vier der sogennanten Etablierten weg und durch hungrige, leistungswillige junge Spieler ersetzt werden. KLar wird es dann noch schwerer die logistischen Voarussetzungen zu schaffen, aber Vereine wie Mainz und Freiburg haben durchaus gezeigt dass es geht. Warum also nicht in Nürnberg?
@Juwe
Vielleicht ist das Hauptproblem von intelligenten Trainern, dazu würde ich Scholl und Oenning zählen, dass Sie zuviel erklären?
Man kann versuchen den Journalisten und den Fans zu erklären warum man dies oder das getan hat, man könnte auch einfach immer vom gleichen System sprechen. Ich glaube nicht, dass hier einer gemerkt hätte dass es in den Spielen eher unterschiedliche Systeme waren.
Auch die Sache mit der Rotation, die hat sich doch allermeist aus Verletzungen ergeben, hätte Oenning verletzte Spieler aufstellen sollen um dem Vorwurf der Rotation aus dem Weg zu gehen?
Ich denke nein. Wir spielen doch immer mit ähnlichem System:
Torwart ist eh klar
dann eine Viererkette in der Abwehr, auch da gibt es keine echte Alternative
Dann haben wir zwei Offensive Außen
Jetzt kommt das einzige was sich ändert, im zentralen Mittelfeld spielen wir mal mit 2 oder mit 3 Leuten, entsprechend haben wir dann zwei oder einen Stürmer vorn.
Also 7 von 10 Feldspielern sind fix und selbst bei den drei Variablen sind zwei Personen immer gesetzt, Kluge und Mintal, dass Mintal mal etwas weiter vorne, als hängende Spitze spielt oder auch mal etwas dahinter bei zwei Spitzen ist doch nicht so unterschiedlich. Dass ein Kluge mal eher auf einer Höhe mit dem nominellen 6er spielt oder eher seitlich ist doch auch nicht so unterschiedlich, dass sich die Mitspieler nicht mehr auskennen und keine Laufwege erkennen könnten.
Also mal die kirche im Dorf lassen, unterschiedliche Spielsysteme mögen Nuancen verschieben, aber sie können keine Ausrede oder Begründung für schlechte Leistungen sein.
@Armin
ja vielleicht wäre ein einsilbiger Trainer Marke ‘Branko Zebec’ die Lösung, bei dem die Aufgabenverteilung an Miemik und Gestik umgehend klar wird 🙂
der hat zb. in seiner ersten Meistersaison beim FCB in der kompletten Saison nur 13! Spieler eingesetzt. Es waren anderen Zeiten aber das war auch damals schon außergewöhnlich konstant.
Wieder mal ein ziemlich pointierter Kommentar, und zum Schluß auch noch die Gretchenfrage.
Man kanns drehen und wenden, wie man will – im Augenblick siehts tatsächlich nur nach Schnupperkurs aus.
“Augenhöhe” wird, wenn es so weitergeht noch zum Unwort des Jahres (jedenfalls für uns Cluberer). Oenning verflucht wohl schon den Augenblick, als er es in den Mund nahm.
Mit Bayern, Lev und Hoffe brauchen wir das auch objektiv nicht zu sein (weshalb die diesbezügliche Kritik an MOe mir reichlich überzogen erscheint), aber:
Wir sind auch nicht mir Bochum und Hannover auf Augenhöhe. Und damit auch nicht bundesligatauglich.
Die Preisfrage: Kommt von den Jungen noch was oder kommt nichts mehr?
Ich glaubs grad eher nicht. Also brauchen wir noch, ja was?
Juwe plädiert fürs Mittelfeld und verweist auf den KSC und Hajnal.
Guter Verweis, denk ich mir, schließlich ging bei denen nichts mehr, nachdem der gute Tamas weg war.
Da fällt mir ein, wir hatten vor zwei Jahren Zwetschge, und trotzdem ging nichts.
Brauchen wir nun noch einen fürs Mittelfeld oder für den Sturm? Oder beides? Oder doch nichts?
Belschanov, Stefan, Alexander, Woschdsubbn, Hörnla, Armin…Günther Koch: Wie kommen wir auf Augenhöhe?
Dem stimme ich absolut zu. In meinen Augen stehen sich derzeit als Modelle, um langfristig Erfolg zu haben, die Strategien von Real Madrid und von Barcelona diametral gegenüber. Die einen kaufen alles zusammen, was der Markt an Qualität hergibt, die anderen setzen (unter anderem) auf die eigene Jugendausbildung. Der Weg des Einkaufens ist für den Club aber in meinen Augen mangels finanzieller Mittel auf Jahre hinaus versperrt – wer permanent neue Spieler fordert, der muss sich der Tatsache stellen, dass der Club sich lediglich solche leisten kann, die die anderen Vereine nicht (mehr) wollen. Wenn man Glück hat, dann findet man in einer solchen Situation mal jemanden, der einschlägt, aber, Alexander hat das mal in einem Artikel sehr luzide und nüchtern beschrieben, das internationale Scouting ist heutzutage derart lückenlos, dass man da schon sehr viel Glück haben muss. Glück aber kann keine Basis für langfristigen Erfolg sein. Ganz am Rande: für Reals beispiellose Einkaufsstrategie zahlt letztlich ganz Spanien – für den Club zahlt nicht mal ganz Franken ;-). Auch auf einen solventen Au(di)tokonzern darf der FCN kaum hoffen, der, bar jeden Gespürs für die Seltsamkeit einer Situation, in der erst durch die durch die Gemeinschaft der Steuerzahler aufzubringende Abwrackprämie die arme darbende Industrie gerettet werden muss, gleich 100 Mio in einen Privatverein buttert, dessen Vorstand offenbar in Gutsherrenmanier fiktive Gesamtwerte festsetzt (denn warum ein Unternehmen mit gerade mal ca. 250 Mio Umsatz und derart schwankendem Gewinn 1 Mrd wert sein soll, das erschließt sich mir ja doch nicht so ganz). Bleibt nur das Modell Barcelona – und, machen wir uns nichts vor, es wird schwer genug. Wie Armin überzeugend ausgeführt hat, hat der Club, der sowieso nicht die erste Adresse für Jugendarbeit ist, da auch noch immensen Nachholbedarf. Ausgang also ungewiss. Alternative: sehe ich trotzdem keine.
(Dass man selbstverständlich jederzeit sauber zwischen langfristigen Maßnahmen und kurzfristigen Maßnahmen – um einen teuren Abstieg doch noch zu vermeiden – unterscheiden muss, das versteht sich von selbst)
Ich mussm ich an dieser Stelle erstmal für diese vielen und ausführlichen Kommentare bedanken. Hätte ich nicht erwartet. Danke 🙂
Wie schon weiter oben in einem Kommentar von mir geschrieben habe ich bewusst keine Namen im Artikel erwähnt bzw. habe niemanden an den Pranger gestellt. Vielmehr war es ein Versuch eine Erklärung für die momentane Situation zu finden.
In vielen Kommentaren hier wird geschrieben das es da, dort und hierdran nicht liegen kann etc. etc. (rotation, spieler, trainer, system, aufstellung). Was ich aber vermisse sind Gründe woran es liegt ohne auf die Ausreden mit den Wörtern “Augenhöhe” und “Lehrgeld gezahlt” zurückzugreifen.
Naja, eine mögliche Erklärung wäre natürlich: Kopfsache. OK, auch sehr billig, aber warum nicht?
Mich beschäftigt derzeit auch wieder der (eigentlich unnötige) “Betriebsunfall”. Warum standen z. B. ein Robert Vittek und ein Ivan Saenko in der Abstiegssaison so neben sich, nachdem sie ein grandiose Saison gespielt hatten? Ich könnte mir vorstellen, es war nach dem Pokalsieg und einer mehr als sauberen Platzierung in der Tabelle plus UEFA-Cup-Teilnahme schlicht Größenwahn. Man dachte, man wäre im oberen Tabellendrittel angekommen (M. A. Roth hat das auch genau so in die Mikros gesagt) und würde die meisten Gegner an einem gemütlichen Samstagnachmittag im Vorbeigehen schlagen. Doch weit gefehlt!
Und damit kommen wir zur derzeitigen Situation. Das, was diesmal ein wenig Größenwahn ausgelöst hat (und seien wir ehrlich: genau wie vor 2 Jahren auch bei uns Fans), war der Abschluss der letzten Saison, die sehr problemlose Relegation gegen Cottbus. Man hat den 16. der 1. Liga demontiert, deswegen hatte man sich ja eigentlich schon auf Platz 12 oder besser in der 1. Liga gesehen. Doch auch diesmal wird man herbe auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Zuversicht, mit der man in die Saison gegangen ist, ist damit natürlich weg.
Nun kommt natürlich die Gretchenfrage: Wie kommt man da wieder heraus?
Meine ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht. Wenn ich es wüsste, hätte ich mich längst mit einigen Verantwortlichen in Verbindung gesetzt.
Vor 2 Jahren hatte niemand ein Rezept dagegen, hoffen wir, dass es diesmal jemand findet. Neuverpflichtungen in der Winterpause haben seinerzeit jedenfalls nicht geholfen, genausowenig wie Trainerwechsel.
Ihr Auftritt, Herr Dr. … (Ihr wisst schon wer).
es haben schon genügend Leute geschrieben, warum es nicht läuft.
Ist recht einfach sogar nur nicht in 2 Wochen zu reparieren.
Danke an alle – das Lesen Eurer Beiträge hier ist für mich sehr interessant und macht obendrein auch noch Spaß. Ich halte die meisten Gedanken für richtig. Eine vergleichbare Fan-Seite mit solch hohem Niveau muss man erst einmal finden!
Ich kann diese vielen Gedanken alle nachvollziehen. Vielleicht ist es wirklich nur eine Kopfsache, vielleicht hatte man wirklich zu hohe Erwartungen (Platz 12 etc) an diese Saison. Gut gegen Bayern und Hoffenheim kann man verlieren. Dann kam der Gegner Bochum den man eigentlich hinter sich lassen sollte und man verliert 0:1 und im Anschluss watscht einen Leverkusen 4:0 ohne Mühe vom Platz.
Wie schon im Artikel geschrieben besteht nun die große Gefahr das etwas richtig aus dem Ruder läuft….aber warten wir es erstmal ab.
“Kopfsache” ist wohl das Hauptproblem, nicht so sehr Rotation und die Frage, ob 4-4-2, 4-2-3-1 oder 4-1-4-1.
Auftaktheimspiel gegen Schalke verloren, Heimspiel gegen Hannover verloren, Heimspiel gegen Bochum verloren. Das drückt bei jedem Spieler aufs Gemüt. Da stellt sich jeder Spieler die Frage, wie das gutgehen soll.
Ich glaube nicht, dass die Mannschaft zu hohe Erwartungen an sich selbst hatte. Ich glaube, jeder Spieler wusste von Anfang an, dass in dieser Saison Abstiegskampf pur angesagt ist. Und sie wussten auch, dass man im Abstiegskampf nur bestehen kann, wenn man gegen Mannschaften wie Hannover und Bochum auf eigenem Terrain drei Punkte macht. Wenn das dann schief geht, beginnt man zu zweifeln. Gegen Leverkusen war das dann ganz deutlich. Spätestens nach dem 0:2 waren die Spieler in ihren Gedanken nicht “auf Platz”, sondern mit sich selbst beschäftigt. Dann fallen Tore wie das zum 0:3 und 0:4 – Tore, die eine Bundesligamannschaft so nicht bekommen darf…
Ich glaube, es war Dettmar Cramer, der mal gesagt hat: Aus einem traurigen Ar… kommt kein fröhlicher Fu… mehr.
Oenning ist jetzt als Psychologe gefordert.
Man ist mit einem Zweitligakader in die Bundesligasaison ohne Verstärkungen. Ich glaube, das hat es noch nie gegeben, kann mich zumindest an kein Beispiel erinnern.
Bei den älteren sind zuviele über den Zenit nach schweren Verletzungen oder haben mit sich selbst Probleme, um den Jungen zu helfen.
Dazu kommt ein Bundesliga unerfahrener Chef- Trainer, an dessen Rotation man seine Verunsicherung ablesen kann, ‘probieren wir mal das aus oder mal das’…er ist selber ratlos seine beste 11 zu finden. Daher die vielen Wechsel.
Diese damalige Zeit ‘Dorfner-Eckstein-Reuter’, der Aufstieg hat funktioniert mit den jungen Leuten, weil sie in Höher einen sehr sehr erfahrenen! Trainer mit festem Plan hatten.
Unerfahrene Mannschaft, nicht verstärkt + verunsicherter, unerfahrener Trainer = Klassenerhalt völlig unmöglich
so schauts im Moment wahrscheinlich aus… leider!
aber die Hoffnung stirbt zuletzt, deswegen Mund abputzen und volles Rohr gegen die alte Dame aus Berlin;
– wenn da gewonnen wird, haben MO und seine Jungs ein wenig Luft zum durchatmen,
– bei einer Niederlage wars das dann wohl für MO
– bei einem Unentschieden sind wir wieder so schlau wie am Anfang
bin echt mal gespannt und bis dahin lausche ich dem Rascheln im Blätterwald 🙂
Ja das glaube ich auch, mit Hertha kommt eine genauso versunsicherte Mannschaft, sollte das klappen in dem Spiel einen Dreier einzufahren, hätte man ein bisschen Luft, um auch Korrekturen einzuleiten. Das Herthaspiel wird eben reine Nervensache für beide, wer die besseren hat am Ende… wird das ausschlaggebende Kriterium sein. Reines Nervenspiel und ein bisschen Fußball.
Was mir die Tage gefallen hat, ist mit welcher Macht Charisteas einfordert sich beweisen zu dürfen. Ich glaube das ist es, was man braucht, so eine Entschlossenheit und keine Ängstlichkeit. Er hat ja schon bewiesen, dass er in Spielen mit ‘Endspielcharakter’ durchaus überraschen kann. Nur so ein Gefühl…
Würde mich freuen, wenn MÖ sich durchbeißt und weiter die Chance bekommt dazu zu lernen. Das wird wohl nur mit einem erfolgreichen Herthaspiel möglich sein.
MaBa halte ich für einen guten Moderator und Geschäftsmann, mir persönlich würde es aber gefallen, wenn es auf dieser Ebene noch einen erfahrenen Sportdirektor gäbe mit erfolgreicher Fußballerkarriere und vor allem Erfahrung, rein für das Sportliche zuständig.
Schöne Formel. Bei Mainz 05 scheint sie aber nicht zu greifen…
Und den Club-Abstieg 2008 erklärt sie auch nicht. Damals war weder die Mannschaft noch der Trainer unerfahren.
Meine Formel: Ausbleibende Erfolgserlebnisse führen zu einer Spirale des Mißerfolgs.
Das war 07/08 so und ist momentan genauso.
Oenning ist jetzt als Psychologe gefordert.
Fraglich allerdings: Hat die Mannschaft überhaupt das Potential, um in der Bundesliga konkurrenzfähig zu sein. 85/86 hatte sie es. Ich sage nur: Dorfner, Eckstein, Reuter…
Habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich Eckstein verehre?
Mainz hatte im Gegenzug zum FCN schon in der Zweitligasaison konstant über die ganze Saison eine funktionierende, gewachsene Mannschaft und für die jetzige Bundesligasaison in ihrem Rahmen hinzu investiert. Mainz hat letztes Jahr im Pokal schon bewiesen, dass sie auf bundesliganiveau spielen können.
Man muß jedes Jahr einen Kader auffüllen schon alleine um neue Reizpunkte zu setzen. Wer beim FCN auf die Idee kam Investitionssumme 0 dem sei herzlich gratuliert zu der tollen Idee.
Tja, die Abstiegsmannschaft 07 da hat ein Torwart jegliche Sicherheit genommen und man lernte Spiele zu verlieren, die man nie hätte verlieren müssen und dann geht auch Selbstbewutsein flöten, dann kommt der Druck und die ganze Negativspirale nimmt ihren Lauf.
Mit Schäfer wäre diese Mannschaft nicht abgestiegen und Meyer hätte sein Denkmal bekommen 🙂
Ich bin nicht sehr oft Deiner Meinung,- aber hier hast Du recht !
@Juwe
Ganz so einfach ist es auch nicht, Mainz hatte letzte Saison zu Beginn der Rückrunde eine saubere Schwächephase, so beständig war die Mannschaft auch nicht, dazu mussten Sie den besten Spieler der letzten Zweitligasaison, Feulner, gehen lassen.
Die Verstärkungen sind auch nicht so toll, Müller im Tor, war zwar nach der Verletzung von Wache eine großartige Entscheidung, aber wäre Wache fit, evtl. auch ei Grund für Querelen.
Polanski ist verletzt, ob er überhaupt in der Vorrunde noch dazu kommt, fraglich?
Gut Ivanschitz, der hat toll eingeschlagen, das ist halt auch Glück.
Investitionssumme “0” bei unserem Club hört sich erst mal nicht so toll an, aber wir haben mit Broich, Charisteas, Nordtveit und Moting auch neue Spieler (und Reizpunkte) in die Mannschaft bekommen. Vom Namen her sicher nicht schlechter als die Zugänge der Mainzer. Also so einfach kann man den Unterschied nicht festmachen.
Und ich denke auch, dass wir leier in einen Negativtrend gelaufen sind, der gerade den jungen Spielern zu kauen gibt. Hätte, wenn und aber bringen ja nichts, aber man stelle sich einmal vor wir hätten das Spiel gegen Schalke Unentschieden gespielt und dann in Frankfurt gewonnen. Wahrscheinlich würde gerade an einem Denkmal für Oenning vor dem Stadion gebaut.
Leider ist es im Sport oftmals so, dass ein kleines Quäntchen Glück im rechten Moment viel ausmachen kann.
Aber (Achtung Phrasenschwein), man kann sein Glück auch erarbeiten (ich sage bewußt nicht erzwingen), wenn man seinen Weg konsequent geht, hart an sich arbeitet, dann kommt irgendwann der Punkt, wo man auch wieder erfolgreich ist. Und ich will einfach mal diesen Weg mit dem Club gehen und nicht wieder den angeblich “typischen” Weg, Trainer entlassen.
Ich bin ja bei all den Erklärungversuchen auch der Meinung mit MÖ und MaBa weiterzuentwickeln, aber mir fehlt ein wenig der Glaube, dass neben dem Schicksalspiel gegen Hertha und die nächsten Aufgaben in denen es knüppeldick kommt, sich ein ‘zählbarer’ Aufwärtstrend einstellt.
Trainer Entlassung kann natürlich schief gehen, kann aber auch gut gehen, kommt eben auf die Personalie letztlich an, wer dafür kommt.
Bei Mainz hat es ja adhoc gewirkt, ok da lag es auch nicht an der Leistung sondern mehr an einem Zerwürfnis.
Letztlich ist es Fußball und niemand auf der Welt kann sicher ein Spiel vorhersagen. Es ist an der Zeit für positive Überraschungen.
Mehr als Phrasen und Pathos fällt mir aber nun auch nicht mehr ein, jetzt muß man einfach das nächste Spiel abwarten.
Genau vor dem nächsten Spiel habe ich richtig Schiss!
Weil nicht nur wir, auch die Mannschafft weiß, dass gegen den Tabellenletzten ein 3er her muss. Ich erwarte also ein verkrampftes Spiel und wäre mit einem 1:0 wie gegen MG hochzufrieden. Ob das dann allerdings die Psyche stärkt? Ich lasse mich wie üblich gerne positiv überraschen.
Nein ?! Das höre ich jetzt zum erstenmal 🙂
Dann hättest Du ja die Möglichkeit, Deiner Verehrung Ausdruck zu verleihen: am 15. Oktober, um 19.30 Uhr in einem öffentlichen
Diskussionsabend mit dem “Helden von Rom”.
Bei dieser Gelegenheit könnte sich ja auch mal ein Treffen Einiger aus unserem FanCub hier ergeben?
Siehe
http://blog.nz-online.de/club/2009/10/12/diskussionsabend-mit-dem-helden-von-rom/
Warum fehlt plötzlich mein Eintrag hier? Hatte auf Belschanovs Frage wegen Eckstein geantwortet und auf eine Clubveranstaltung am kommenden Donnerstag hingewiesen……war da was “anstössiges” drin ????????? Oder gibts /gabs ein technisches Problem?
Bin schon etwas verwirrt jetzt.
…..jetzt ists wider drin! Spinnt mein Browser? Spinn ich ? (Nee – bitte keine Antwort) 🙂
@Derbuss
Was du mir in puncto Eckstein sagen wolltest, kann ich nicht lesen. Ich würde es aber gern wissen…
Vielleicht spinnt ja jetzt MEIN Browser.
(Oder ich?)
@Moderatorenteam
Nicht daß mein (verschwundenes) Posting besonders wichtig gewesen wäre,- aber WARUM es
nach 2 Stunden NICHT mehr da war, würde mich schon SEHR interessieren.Und das absolut unverständliche: Als ich gestern Artikel 47 abgeschickt hatte und dieser erstmals sichtbar wurde, da stand dann der “Vermisste” auch plötzlich lesbar da. (siehe Artikel 48)
@Belschanov
Ich hatte in etwas folgendes geschrieben:
Zitat Belschanov: “Habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich Eckstein verehre?”
Nöö. Tatsächlich? 🙂
Aber Du kannst ja Deine Verehrung zum Ausdruck bringen und den “Helden von Rom” am morgigen Donnerstag treffen. Siehe dazu:
http://blog.nz-online.de/club/2009/10/12/diskussionsabend-mit-dem-helden-von-rom/
Wäre ja auch eine Möglichkeit für Andere aus unserem FANCLUB sich mal zu treffen?
Warum steht jedesmal vor meinen POSTINGS:
Your comment is awaiting moderation. Und unter den Recent Comments sind sie nicht zu finden…..und in 2-3 Stunden dann wieder verschwunden 🙂
@Derbuss … das ist leider recht banal zu beantworten: Kommentare mit Links gehen generell in die Moderation und dann dauert es eben, bis einer von uns das mitbekommt.
Begeistert bin ich auch nicht davon (wie ich auch die Edit gern wieder freigäbe), aber aus rechtlichen Gründen ist uns das einfach zu heikel und da bitten wir um Verständnis. Aber evtl. machen wir doch noch die Sache mit dem “registrierten Nutzer”, der dürfte dann mehr … mal mit Stefan beratschlagen.
Danke Alexander, wieder was gelernt. Nur: warum sie (wie gestern) verschwinden, erklärt sich mir noch nicht. Momentan stehts ja wieder drin 😉
Naja,- es ist halt wie mit unserm Clubb: alles ist möglich 😉
@Derbfuss
Danke für die Information. Leider wohne ich nicht in Nürnberg…