Markus Feulner wechselt zum 1. FC Nürnberg

Was sich schon seit ein paar Wochen angebahnt hat, ist nun (auch offiziell) unter Dach und Fach. Markus Feulner, 1982 im oberfränkischen Scheßlitz bei Bamberg geboren, wechselt nach Informationen des kicker Sportmagazins für eine Ablösesumme von 250.000 Euro von Borussia Dortmund an den Valznerweiher und erhält einen Vertrag bis 2013.

Seine Karriere begann Anfang der Jahrtausendwende bei den Amateuren des FC Bayern München mit insgesamt 13 Profi-Einsätzen. Über die Zwischenstation Köln landete er im Jahre 2006 schließlich beim FSV Mainz 05, wo Feulner seine bis dato erfolgreichste Zeit seiner Karriere hatte. Bei den Rheinhessen kam der Oberfranke auf 87 Einsätze und 15 Tore in drei Jahren und nahm eine tragende Rolle im Aufstiegsjahr 2009 ein. Wohl auch deshalb lotste Jürgen Klopp, damals Trainer bei Mainz 05 und sein Förderer, Feulner nach Dortmund, Klopps neuer Trainerstation, wo Feulner aber, auch aufgrund der starken Konkurrenz sowie kleineren Verletzungspausen zum “stets falschen Zeitpunkt”, nie über eine Reservistenrolle hinauskam.

Nachdem Dortmund signalisierte, unter anderem durch die Verpflichtungen von Gündogan und Perisic, dass man nicht weiter mit Feulner plant, was über eine Reservistenrolle hinausgeht, war Feulner auf dem Transfermarkt ein Thema. An seiner Verpflichtung waren zuletzt auch das Interesse des 1. FC Kaiserslautern und Hannover 96 bekannt geworden und unbestätigten Berichten zufolge soll Hannover für Feulner, der als “Wunschspieler von Mirko Slomka” gehandelt wurde, 800.000 Euro geboten haben. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, so liegt die Vermutung nahe, dass der “Deal” zwischen dem 1. FC Nürnberg und Borussia Dortmund mit den Transfer von Illkay Gündogan zusammenhängt, denn Medienberichten zu Folge überweisst der FCN eine deutlich geringere Ablösesumme (250.000). Feulner selbst hatte bereits vor einigen Wochen im Übrigen seine Sympathie zu einem Engagement in der alten Heimat bekundet – auch da schien man sich schnell gefunden zu haben.

Bevor nun Vergleiche mit Broich und Masmanidis gezogen werden, was aufgrund einiger Faktoren wie Alter und Position vielleicht nahe liegen könnte, sollten man Markus Feulner in Nürnberg eine Chance geben und herzlich willkommen heißen. Wie anderenorts zu lesen, ist Feulner vielleicht – obwohl genau genommen der erste “gestandene Neuzugang” und das noch vom amtierenden Meister – der erste der 7 Neuverpflichtungen, der ohne große Vorschusslorbeeren kommt. Sicher hat man das herausragende Jahr im Aufstiegsjahr von Mainz noch im Hinterkopf, aber das war 2. Liga und zwei Jahre ohne Nachweis der Leistungsfähigekeit – und dazu noch in einem Alter, in dem man sonst im Fußball gerade seinen Zenit haben sollte – lassen eben Zweifel zu, die bei ähnlicher Konstellation mit Broich ja auch berechtigt waren. Aber …

Zweifel hin oder her! Mit Feulner hat man einen guten, wenn nicht sogar hoch veranlagten Spieler gefunden, der in Dortmund auch im Training sicher hervorragende Bedingungen vorgefunden hat. Bei der Qualität des BVB ist – wohl ähnlich wie das die Batzis von sich gern behaupten – so manches Trainingsspiel herausfordernder als ein Kick gegen ein Kellerkind der Liga. Und der Umstand, dass Feulner wohl bemerkt haben müsste, dass er sich bei seinem Wechsel damals zu Dortmund aus rein sportlicher Sicht falsch entschieden haben dürfte und ihm in Nürnberg nun die letzte Chance geboten wird, doch noch einmal anzugreifen und sein Talent in der Bundesliga zu beweisen, kann auch für ein Engagement sprechen. Zudem sind Konditionen und Laufzeit, soweit bekannt und als wahr unterstellt, ein geringes wirtschaftliches Risiko. Zudem ist Feulner Franke, das sollte ihm einen gewissen Bonus bei den Fans verschaffen.

Die Personalplanungen sind damit – sollte es nicht noch mehr oder minder überraschende Abgänge geben (Maroh?) – fast abgeschlossen. Spekuliert wird weiter noch um Didavi, der U21-Nationalspieler im Dienste Stuttgarts. Dem Vernehmen nach möchte Didavi gern zum Club und würde dann mit Feulner um die Rolle des offensiven Mittelfeldspielers konkurrieren, doch Bobic hat signalisiert, nur einer Leihe bei gleichzeitiger Verlängerung des bis 2012 laufenden Kontrakts zustimmen zu wollen. Dem würde wiederum Bader wohl nur zustimmen, wenn eine klare Kaufoption verhandelt würde. Ausgang derzeit völlig offen.

 


 

Bildmontage: Feulner-Bild von CKA aus dem Jahr 2006. Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.

23 Gedanken zu „Markus Feulner wechselt zum 1. FC Nürnberg

  • 03.06.2011 um 15:30 Uhr
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    Das ist immerhin vermutlich der beste gestandene Mittelfeldspieler, den man zu solchen Konditionen bekommen konnte. Das sehe ich sehr positiv. Bevor man ihn mit Broich und Masmanidis vergleicht, böte sich eher ein Vergleich mit Tiffert an, der gerade eine Riesen-Saison gespielt hat (die ihm so auch keiner zugetraut hätte).

    Auch charakterlich scheint er weder sensibel (Broich) noch schwierig (Masmanidis) zu sein, immerhin hat er in Dortmund als Reservist keinerlei schlechte Presse bekommen. Spricht für ihn!

    Da er meines Wissens am liebsten zentral spielt (also eher ein 8er) sollte er gleichermaßen offensive wie defensive Qualitäten haben, was gut zu unserer Spielphilosophie passt, die selbstverliebte Offensivkünstler ohne Defensivambitionen und ohne Kampfkraft nicht wirklich verträgt.

    Guter Transfer, auf dem Papier der fehlende Mittelfeldstratege mit Spielmacherqualitäten, der ausreichend Erfahrung mitbringt. Für solche Leute muss man sonst Millionen hinlegen, stimmen die 250.000 ist das geradezu ein Schnäppchen. Ich habe seine Leistungen in Mainz noch im Gedächtnis und habe ihn mir damals als Zugang gewünscht. Mal sehen, ob er meine Vorschusslorbeeren bestätigen kann.

  • 03.06.2011 um 16:49 Uhr
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    Die geringe Ablösesumme für Feulner würde demnach gewissermaßen die Ablösesumme für Gündogan nach oben schrauben, so in etwa hatte ich mir das gedacht.

    @Optimist: Man könnte Deine Aussage auch umdrehen und sagen, für 250.000 bekommt man doch nichts gescheites. 🙂
    Mache ich aber nicht, zumal es sich anscheinend um einen Transfer handelt, der mit dem Gündogandeal zusammen hängt.

    Deswegen: Herzlich willkommen, Markus Feulner! Wurde aber auch Zeit, dass Du als Franke endlich zum Club kommst.

  • 03.06.2011 um 18:35 Uhr
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    Willkommen beim Club, schön das Du dich für Deine Heimat entschieden hast. 😉

    Bei Didavi sollten wir nicht in Panik geraten, die Zeit spielt für uns.
    Entweder Bobic verkauft ihn diesen Sommer, oder er kommt nächstes Jahr Ablösefrei zum Club.

    Eine billige Leihe für ein Jahr ohne Kaufpotion, sollte für uns keine Option mehr sein.
    Im Vergleich zu Schieber der immer große Stücke auf den VFB hielt, scheint es Didavi kaum erwarten zu können, zum Club zu wechseln.

  • 04.06.2011 um 01:31 Uhr
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    Ui, wunderbar!
    Der Feulnerwechsel scheint gut zu uns zu passen. Noch besser: Didavis unbedingter Wille zum Glubb zu kommen zeigt, was wir uns nach dieser Saison schon für einen hervorragenden Ruf bei jungen Talenten erarbeiten konnten. Auch wichtig ist es, dass die Alternativen in der Breite wachsen, da sich ja sicherlich nicht alle Spieler durchsetzen können, wie z.B. Okotie oder Brown Forbes. Aber auch dass man diese nicht gleich abgibt sondern erst noch ausleiht und auch ausleihen kann, zeigt, dass der Glubb wirklich auf einen guten Weg ist. Ich meine irgendwie, dass wir vielleicht nächste Saison nochmal etwas nach unten rutschen werden – vielleicht Platz 11- aber in zwei Jahren dann doch wieder die Ernte besser werden wird.

  • 04.06.2011 um 02:11 Uhr
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    Langsam dämmert mir die Genialität dieses Kombinations-Deals mit Gündogan: Lieber weniger Geld für Gündogan, weil davon ja 20% den Bochumern gehört und dafür einen Feulner zum Schnäppchenpreis. Das dürfte uns auch einige 100.000 gespart bzw. an Bochum vorbeigeschleust haben. Respekt, Herr Geschäftsmann!

    • 05.06.2011 um 00:47 Uhr
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      Was ist denn daran so genial wenn Bochum 20% aus dem Güdogan Transfer erhält? 😡

      Optimist:
      Langsam dämmert mir die Genialität dieses Kombinations-Deals mit Gündogan: Lieber weniger Geld für Gündogan, weil davon ja 20% den Bochumern gehört und dafür einen Feulner zum Schnäppchenpreis. Das dürfte uns auch einige 100.000 gespart bzw. an Bochum vorbeigeschleust haben. Respekt, Herr Geschäftsmann!

  • 04.06.2011 um 02:32 Uhr
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    Grob geschätzt sind das weiter 0,5 Mio., die Martin Bader mit/durch Ilkay erwitschaftet hat. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
    Von wegen: “Was? Nur 4 Mio. für Gündogan? Bader raus!”
    Es wäre langsam mal an der Zeit, dass die ewigen Bader-Kritiker mal ein wenig Vertrauen in unseren Manager entwickeln würden. Der Mann weiß gamz genau, was er tut. Die immer wieder gerne genannten 8 Mio. sind nicht mehr so weit weg.

  • 04.06.2011 um 11:26 Uhr
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    In der AZ ist jetzt gar von nur €150.000.- Ablöse die Rede. Irgendwann wird wahrscheinlich rauskommen, dass der Club für diese Verpflichtung noch Geld bekommen hat.

    • 04.06.2011 um 12:34 Uhr
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      Claus: In der AZ ist jetzt gar von nur €150.000.- Ablöse die Rede. Irgendwann wird wahrscheinlich rauskommen, dass der Club für diese Verpflichtung noch Geld bekommen hat.

      Das bezweifle ich, und bezeichnend für mich ist auch der zeitliche Abstand. Gäbe es einen offiziellen Kombinationsdeal (z.B 4 Mio + Feulner) dann müsste ja Bochum zurecht sagen: “Jetzt wollen wir dafür einen Ausgleich in Höhe von 20% des Marktwertes”.

      Ich weiß zwar nichts über solche Verträge, aber ich denke doch, dass bei Zahlung in “Naturalien” deren Wert angesetzt werden muss. Deswegen wurden die Deals wohl – auch zeitlich – deutlich getrennt. Ich glaube, Bader weiß sehr genau, was er da tut! Bader raus! 😆

      • 04.06.2011 um 13:48 Uhr
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        Optimist: Ich glaube, Bader weiß sehr genau, was er da tut!

        Das glaube ich allerdings auch.

        Optimist: Bader raus!

        Sowieso!

  • 04.06.2011 um 12:03 Uhr
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    Egal wie, er scheint auf alle Fälle ein Schnäppchen zu sein! Die Verbindung zum Gündogan-Wechsel liegt nahe und auch wenn wir wahrscheinlich nie genau erfahren werden wie es letztendlich genau gelaufen ist, kann man M. Bader zu diesem Deal nur gratulieren!
    Ich wünsche Markus Feulner auf alle Fälle viel Glück beim Club und dass er zu seiner “Mainzer” Form zurückfindet. Die war meiner Meinung nach absolut bundesligatauglich!
    Ich denke wir werden noch viel Freude an ihm haben!

  • 04.06.2011 um 12:08 Uhr
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    Übrigens, Transfermarkt.de beziffert seinen Marktwert auf 1,25 Millionen…das ist doch mal ein Wort 😉

  • 04.06.2011 um 14:43 Uhr
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    sehr schön! freu mich über diese Verpflichtung!

  • 04.06.2011 um 15:07 Uhr
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    feulner ist ein guter mann. war überragend in mainz-dank yoga.
    habe da mal einen bericht gelesen. beim bvb hat er halt überhaupt nicht gespielt. für die sumnme hat mb einen guten geholt. abwarten, ob er einschlägt.

    der vergleich mit masma und broich passt nicht. masma war der sündenbock für eine schlechte hinrunde in liga 2 und broich hatte- leider- nie eine richtige chance bei uns. halte vor allem broch für einen der letzten 10er. er hat sein glück in australien gefunden. gönne ich ihm

  • 04.06.2011 um 18:32 Uhr
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    Mein Wunschspieler für diese Position wäre ja Salihovic von Hoffenheim gewesen. Aber bei 7 Mio. Marktwert und Vertrag bis 2012 etwas unrealistisch, nicht ganz unsere Kragenweite. Aber Feulner in der Form von Mainz wäre da durchaus vergleichbar. Ich kann mir eigentlich in der Bundesliga keinen besseren für diese Position vorstellen, den wir uns auch leisten können. Ich freu mich drauf!

  • 05.06.2011 um 01:35 Uhr
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    @ Juwe: Na dann überleg mal: ist es besser, wenn Bochum 20% von 6 Mio. bekommt oder wenn es nur 20% von 5 Mio sind, weil wir dafür Feulner fast umsonst bekommen. Das macht bei dieser beispielhaften Rechnung immerhin 200.000 Euro Unterschied aus, die wir nicht an Bochum verlieren 😉 Es ist also in unserem Interesse, wenn die offizielle Ablöse für Gündogan möglichst klein ist. Ich vermute, da gibt es noch mehr solche Kniffe im Gündogan-Deal. Das meine ich mit genial!

  • 05.06.2011 um 03:51 Uhr
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    @Optimimist: Ich denke, Juwe reibt sich an der Tatsache, dass der Club überhaupt einen Anteil des Transfererlöses an Bochum zahlen musste, weil er nicht weiß, dass das gängige Praxis ist, davon hat der Club ja auch schon öfter profitiert (z. B. beim letzten Polak-Transfer nach Wolfsburg). Der abgebende Verein behält einen Anteil am Transferrecht, dafür bekommt er eine geringere Ablöse als gefordert. Wenn die Ablösesumme beim nächsten Transfer höher ist, ist das eine Win-Win-Situation für beide Vereine bei Risikoreduktion für den aufnehmenden Verein für den gegenteiligen Fall, kaufmännisches Denken eben. Dass ein Jugendspieler innerhalb von 2,5 Jahren einen dermaßen hohen Wertzuwachs hat geschieht ja nicht alle Tage, es hätte ja auch das Gegenteil passieren können. Hertha hat z. B. beim Transfer von Jerome Boateng vom HSV nach Manchester aus demselben Grund auch nochmal kräftig mitverdient: 20% von 12,5 Mio., und auch in diesem Fall war die Nachzahlung deutlich höher als die ursprüngliche Ablöse (1,1 Mio.).

    • 05.06.2011 um 09:50 Uhr
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      Soweit ich weiss hatte der Polak Transfer damit zu tun wenn er innerhalb der Bundesliga wechselt, was er dann nach ein paar Jahren Ausland quasi getan hat.

      Claus:
      @Optimimist: Ich denke, Juwe reibt sich an der Tatsache, dass der Club überhaupt einen Anteil des Transfererlöses an Bochum zahlen musste, weil er nicht weiß, dass das gängige Praxis ist, davon hat der Club ja auch schon öfter profitiert (z. B. beim letzten Polak-Transfer nach Wolfsburg). Der abgebende Verein behält einen Anteil am Transferrecht, dafür bekommt er eine geringere Ablöse als gefordert. Wenn die Ablösesumme beim nächsten Transfer höher ist, ist das eine Win-Win-Situation für beide Vereine bei Risikoreduktion für den aufnehmenden Verein für den gegenteiligen Fall, kaufmännisches Denken eben. Dass ein Jugendspieler innerhalb von 2,5 Jahren einen dermaßen hohen Wertzuwachs hat geschieht ja nicht alle Tage, es hätte ja auch das Gegenteil passieren können. Hertha hat z. B. beim Transfer von Jerome Boateng vom HSV nach Manchester aus demselben Grund auch nochmal kräftig mitverdient: 20% von 12,5 Mio., und auch in diesem Fall war die Nachzahlung deutlich höher als die ursprüngliche Ablöse (1,1 Mio.).

  • 05.06.2011 um 09:54 Uhr
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    Feulner ist zweifellos eine interessante Personalie und sicherlich hat auch der Taschenspielertrick stattgefunden, weniger für Gündogan und dafür Feulner billiger, könnte man auch Kompensationsgeschäft nennen und ist rechtlich nicht völlig unantastbar, weil damit nicht nur Bochum sondern auch dem Fiskus Geld entgeht. Aber eben nicht eindeutig nachweisbar. Zu Feulner wir hatten beim FCN eine endlose Liste an Spielern die ihre große Zeit woanders hatten und uns hier nie richtig helfen konnten, ich hoffe auch Feulner bildet hier mal eine Ausnahme.

  • 05.06.2011 um 10:58 Uhr
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    @Juwe: Entscheidend war, dass es der nächste Transfer nach dem Weggang vom Club war. Es mag durchaus sein, dass man diese Nachzahlungen auf den Fall einschränkt, dass der Wechsel zu einem Ligakonkurrenten erfolgt, bei Boateng war es definitiv nicht so. Und diese Einschränkung wäre ja auch dumm, denn die hohen Summen fließen bekanntlich bei Transfers ins Ausland.
    Es ist ja so, dass über die genauen Ablösemodalitäten immer Stillschweigen vereinbart wird, insofern wissen wir nie genau, was in den Verträgen drinsteht. Wenn bei einem Transfer noch eine Nachzahlung von €50.000.- fällig wird, interessiert sich doch niemand dafür. Bekannt wird es höchstens, wenn die Summen spektakulär sind, wie in den Beispielen. Von der Polak-Nachzahlung haben wir ja auch nur erfahren, weil Martin Bader mal “aus dem Nähkästchen geplaudert” hat, obwohl die Summe auch nicht so arg gering war.
    Gelernt habe ich darüber übrigens erst in jüngerer Vergangenheit, als ich über Anlagefonts gestolpert bin, deren Ziel es ist, Vereinen Transfergelder gegen Verzinsung zur Verfügung zu stellen. Da diese Fontgesellschaften natürlich über alle Transferdatails informiert werden, dringen über diesen Kanal zumindest rückwirkend einige Details nach draußen, die man sonst nie in der Zeitung liest.
    Es ist jedenfalls durchaus üblich, dass solche Anteile am Transferrecht in Ablöseverträge eingebaut werden, gerade bei Spielern, bei denen man sich eine enorme Wertsteigerung erhofft. Im Falle von Gündogan ist der Löwenanteil auf alle Fälle beim Club gelandet. Das war der höchste Gewinn, den unser Lieblingsverein bisher mit einem Spieler erziehlt hat, und es wird mit Sicherheit noch etwas nachkommen, was sich auch im 7-stelligen Bereich bewegt. Ein gewisser Dank dafür gehört auch Michael Oenning.
    Vermutlich wird Martin Bader es nicht gut finden, dass wir jetzt diese Dinge beim Feulner-Transfer an die Öffentlichkeit ziehen. 😉
    Obwohl, es ist ja offensichtlich, und einige Anwälte werden sich schon darum gekümmert haben, dass es rechtlich nicht angreifbar ist.

    • 05.06.2011 um 14:26 Uhr
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      Claus: Obwohl, es ist ja offensichtlich, und einige Anwälte werden sich schon darum gekümmert haben, dass es rechtlich nicht angreifbar ist.

      Deshalb halte ich es für unbedingt notwendig, dass sowohl bei Gündogan als auch bei Feulner eine nennenswerte, wenn auch günstige, Ablöse ausgewiesen wird. So kann man immer die Unabhängigkeit der Geschäfte bekräftigen.

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