Mer red ja nedd, ich soch ja blos

Etzerdla hob i mer denkd, ob i a amol in frängisch schreib, so an ganzn Ardiggel, aber dann hobi mer denkd ‘ach wos, des zerrednsder am End a nu und dann bissd nederamol mer a Frange, so lefdds dann naus’, a wenns di do in Hessen für dei Sproch immer aufziechn. Naja, bled wafen koni a so, des alle versdänn. Mein Kommentar zum Spieltag

Sicher nur mit müdem Lächeln quittiert von der dauerreisenden Groundhopper- und Supporter-Fraktion möchte ich vorweg anmerken, dass eine Anfahrtszeit (mit allem Drum und Dran) von 4 1/2 Stunden für ein Fußballspiel, das quasi nach 27 Minuten sich dann schon erledigt hatte, zwar nicht mit Pathos bedauert werden muss, noch Respekt abverlangen will, aber doch ein besseres Verständnis für eine etwas kritischere Grundhaltung vermittelt. Die versammelte Clubfans-United-Fraktion im Landbierparadies in der Sterzinger Straße staunte jedenfalls nicht schlecht, als meine sonst so gern öffentlich zur Schau getragene (und nicht geheuchelte) vermittelnde Grundhaltung an diesem Abend mal im Kofferraum bleiben musste. Ich war sauer. Und bin es im Grunde bis jetzt. Die Gründe sind allerdings vielfältig und im Einzelnen bisweilen Marginalien, in der Summe aber ausreichend, um mir doch noch einmal Luft verschaffen zu wollen.

Schäfer. Ja, für mich war Schäfer Schuld an beiden Toren. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Torwart beim ersten Tor derart seine Linie bewacht, während sich ein Gegner im Fünfmeterraum befindet und dabei noch die Absicht hat, ein Tor zu erzielen. Ich bin nie ein Freund von Kahn gewesen, aber hätte mir in der Situation gewünscht, diese Mentalität bei unserem Keeper zu spüren, dieses “ich pack zu, entweder hab ich dann den Ball oder den Gegner”. Dass Schäfer dann noch wenige Minuten später einen Schuss, der zentral auf ihn kam, nach vorne abprallen lässt, ist sogar noch der verzeihlichere Fehler, das passiert (leider) eben manchmal, auch wenn man sich dann den Spruch anhören muss, dass das schon ab der C-Jugend vom Trainer lange Ohren gibt. Dass er dann versucht zu retten, was nicht mehr zu retten ist, wenn der heranstürmende Spieler schon weiß, dass das Tor gleich fällt und zwar durch Elfmeter, war dann auch schon egal. Warum Schäfer allerdings dann, nachdem er wohl auch selbst bemerkte, dass der Elfer sicher gut herausgeholt war und vielleicht auch angestrebt, aber eben auch berechtigt, trotz bereits erhaltener gelben Karte den gefoulten Spieler mit einer deartigen Aggression (eine Aggression, die man ihm gerne bei der Szene zum 1:0 gewünscht hätte) anmachte und dabei fast noch Gelb-Rot riskierte, bleibt mir auch nach langem Abwägen unergründlich. Vielleicht auch eine Mentalitätsfrage. – So. Das mal zur Feststellung. Das ändert allerdings nix daran, dass ich Schäfer derzeit für den richtigen Mann im Club-Tor halte. Vielleicht nicht meine Idealbesetzung (so als Typ, aber das ein anderes Thema), aber jedenfalls überhaupt keine Baustelle, die man aufmachen muss oder sollte. Aber genau in diesem Spagat muss eine Diskussion möglich sein. Man muss Schäfer auch mal kritisieren dürfen, ohne deswegen gleich das große Faß aufzumachen. Umgekehrt muss man auch kritisieren dürfen, ohne gleich in den Sack gesteckt zu werden. – Und dabei ist mir im Übrigen sogar vollkommen egal, ob Schäfer nun angeschlagen war oder nicht. Die Entscheidung, ob man trotz Verletzung besser spielt und damit Verantwortung zeigt oder vielleicht doch nicht 100% fit ist, wird jeden Spieltag zig mal getroffen – mal mit dem, mal dem Ausgang.
Aber! Ja, Schäfer war Schuld an den Toren, aber er verlor nicht allein das Spiel. Das Spiel hatte viele Verlierer, dazu gehörten auch sonst so stabile Faktoren wie Simons und Wollscheid. Ja, vielleicht auch Hecking selbst. Fast alle Spieler hatten nach gutem Start richtige Böcke im Spiel, ob als Stellungsfehler, sinnlose Abseitspositionen, Stockfehlern oder kleinen gedanklichen Aussetzern. Das erste Tor bezeichnend eine ganze Kette an Fehlern, die am Ende vom Keeper eben nicht ausgebügelt wurden, weil der letzte Fehler eben von ihm gemacht wurde.

Aber das Spiel hatte noch andere Geschichten. Bspw. die Guerellia-Aktion der Ultras, die mir schon auf der Hinfahrt von einer Autobahnbrücke bei Höchstadt ins Auge sprang. “Nürnberg fordert” war da zu lesen, der Rest war mir da schon mal egal, das war bei mir schon mal das rote Tuch. Ich hab grundsätzlich Probleme damit, wenn man mir (auch wenn ich mich angeblich als Exil-Franke gar nicht hätte angesprochen fühlen brauchen, wie mir freundlicherweise versichert wurde) Dinge in den Mund legen will. Nehmen wir also mal an, mit “Nürnberg fordert” ist der gemeine Clubfan und seine Sympathisanten gemeint, so wüsste ich gerade nicht, dass ich eine Forderung nach einem Max-Morlock-Stadion aktiv artikuliert hätte, noch unterstützen würde. Sagen wir mal so: Ich finde noch nicht einmal wirklich entscheidend, ob ich dafür oder dagegen bin (auch wenn ich “Frankenstadion” lieber hätte und ich generell der Ansicht bin, dass man schlicht nicht auf die Kohle verzichten könnte – wenn man überhaupt was zu sagen hätte, wie der FCN eben nicht), ich mag nur nicht vereinnahmt werden. Wäre dagestanden: “Ultras fordern”, wäre alles kein Problem. Aber vielleicht sind das auch nur persönliche Befindlichkeiten. – Aber apropos Mitteilungsbedürfnis: Das 0:1 verpasste ich, weil ich da gerade damit beschäftigt war, ein weiteres selbstgeschriebenes Banner (siehe oben) zu entziffern, dessen Inhalt sich mir allerdings bis heute trotz Bildbeleg verschließt. Vielleicht war ja auch Schäfer, Pinola und Wollscheid gerade damit beschäftigt, während Hannover mühelos durch die Reihen kombinierte und einnetzte.
Und wieder das Aber!: Ja, mich nervte die Aussage “Nürnberg fordert”. Und ja, ich kann nix mit so Spruchbändern wie oben anfangen, die keiner versteht. Aber das sagt nun wieder gar nix aus, ob ich was für oder gegen Ultras habe. Mich nervte eine Aktion, hier diese Aktion im Konkreten. Das sollte man auch mal kritisieren dürfen, ohne gleich den Ultra-Beißreflex auszulösen. Und auch die Erkenntnis, dass ein Max-Morlock-Stadion vielleicht nicht wirklich die (für mich) perfekte Lösung wäre und man vielleicht die Kohle doch (vorerst) einfach noch braucht, bedeutet nicht, dass ich deswegen je ein Freund des easyCredit-Stadions werde. Für mich bleibt es so oder so immer das Frankenstadion. Ich werde alt, ich brauche meine Konstanten.

Meine Frau sagt immer, ich sei während eines Spieles nicht ansprechbar und nach einer Niederlage unerträglich. Das stimmt. Wenn ich dann allerdings danach zu lesen beginne und sehe, wie manche auf “meinen” Club draufhauen, dann kommt immer der Beschützerinstinkt durch. Vielleicht wirkt es dann immer so ausgewogen und diplomatisch. Und auch dieser Kommentar soll nicht mit Schimpf und Schande enden. Ja, ich sah eine total doofe und wahrscheinlich auch unnötige Niederlage, sah doofe Fehler und am Ende auch noch einen Gegner, der mit seiner Fußball-Totalverweigerung in Halbzeit 2 inklusive Zeitspiel ab Minute 45 auch noch durchkommt und dann als clever und “effizient” in den Medien gehandelt wird. Hannover war nicht besser, Hannover profitierte nur von Fehler en Gros und schaffte es dann irgendwie nach Hause, auch wenn Klose kurz vor Schluss noch fast den dann verdienten Ausgleich gemacht hätte. – Bange ist mir allerdings nicht.

Der FCN machte Fehler, vielleicht auch Hecking mit dem Versuch Esswein und Mak zusammen zu bringen und damit zu viel wagte und das zentrale Mittelfeld vernachlässigte. Aber der Trainer und die Mannschaft haben gezeigt, dass sie in der Lage ist Fehler zu korrigieren. Das mag am Samstag im Endergebnis nicht mehr gereicht haben, aber spielerisch hat sie es demonstriert. Die Spieler konnten im Spiel ihre Fehler abstellen, der Trainer stellte im Spiel das System um und gewann damit die Spielhoheit zurück. Fußball besteht eben aus Fehlern, das macht es auch so attraktiv und spannend. Auch wir machen Fehler, vielleicht auch mit diesem Kommentar …

Der Rest-Samstag war dann im Übrigen keine Trübsal. Die Gelegenheit mit Claus, Stefan, belschanov, Hannes und KUZ einen langen Streifzug durch Vergangenheit bis Gegenwart des Clubs zu machen, war ein reiner Genuss. Nur wenn ich ans Spiel denke, dann werde ich eben schon wieder sauer. Aber wer sieht schon gern seinen Club verlieren.

Und ach ja, Didavi ist schwer verletzt (Gute Besserung!), und ich denke wir brauchen noch einen Neuzugang. Ich tippe darauf, dass wir uns einen von der Bank oder der U23 der Großen leihen werden (Leihe als Ersatz der Leihe) – vielleicht einen wie Baumjohann oder sowas. Vielleicht kam deswegen auch das Gerücht um Elis Bakay auf. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

44 Gedanken zu „Mer red ja nedd, ich soch ja blos

  • 15.08.2011 um 15:05 Uhr
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    Jesus Maria(heute feiertag),bin tatsächlich von deinem Furor überrascht :)meine enttäuschung war in der halbzeit gross-von München hoch,Fetzen Erkäkltung- und dann so ein ernüchterndes Spiel. Der Frust wurde durch die 2.Halbzeit und die Freude im Stadion zu sein abgemildert.
    Bei Schäfer bin ich-wie im Kommentar zu Stefans Artikel-hin-und hergerissen. Aber wies im Kicker und in der NN stand,könnten wir auf den Trendzug”Jung und sexy” aufspringen.
    Die Aktion mit den Transparenten bekam ich erst hinterher mit und steh dem auch skeptisch gegenüber,so wie ich den teilweise mantraartigen Dauersupport(ja,ich war länger weg)befremdlich fand. Bin halt gewöhnt, auf das Spielgeschehen zu reagieren.
    Glück auf in DortmunD!

  • 15.08.2011 um 15:52 Uhr
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    Also ich fand die Aktion der Ultras sehr gut und ob das jetzt “ganz” Nürnberg fordert oder eben nicht ist doch völlig wurschd.. Man braucht sich doch nicht wegen jeder Formulierung gleich so auf die Pfoten getreten fühlen.. Beleidigt, dass du nicht gefragt wurdest? Naja..

    Schäfer ist der richtige Mann im Tor. Was soll diese Diskussion oder die “Infragestellung”? Blödsinn! Jeder macht Fehler und die Aggressivität vom Schäfer gefällt mir sehr gut. Ein Typ mit Ecken und Kanten und nicht so ein gelecktes 19 jähriges “Talent”, welches mal ein paar Bälle hält und dann gleich als “Neuer-Titan” in die Empore gehoben wird. Lächerlich ist das doch!!

    Forca FCN und nun ein Auswärtssieg beim Meisda!

  • 15.08.2011 um 16:01 Uhr
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    Recht host, Alexander, jedenfalls sprichst mer aus der Seele!
    Ein Torwart muß einfach den Fünfmeterraum beherrschen. Dort ist er König, dort darf ihm keiner was. Das ist sein Revier und ich will, daß er da ordentlich aufpaßt, Sakrament no a mol!

  • 15.08.2011 um 16:15 Uhr
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    Felix: Beleidigt, dass du nicht gefragt wurdest? Naja..

    Nicht jeder, der was doof findet, ist neidisch. Leider ist die Rhetorik aber weit verbreitet.

  • 15.08.2011 um 19:08 Uhr
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    Mir fehlt beim Club momentan irgendwie die geistige Frische. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff dauert einfach viel zu lange. Im Mittelfeld ist Feulner momentan noch überfordert d. h. von ihm gehen noch keine Impulse aus. Es ist irgendwie noch kein System zu erkennen. Die einzige positive Überraschung ist für mich Peckhart, der sich immer wieder anbietet und für Torgefahr sorgt. 2 Tore in 2 Spielen sprechen für sich. Tja, meine Meinung über unseren Torwart Schäfer habe ich in einigen Kommentaren schon geäußert. Ich glaube Schäfer würde eine starke Nummer 2 mal ganz gut tun. Er muß endlich einmal den Konkurrenzdruck spüren, damit er sich als Nummer 1 nicht gesetzt sieht und er an seinen Fehlern arbeiten kann. Noch eins zu Pinola, wenn er nach 80 Minuten in einen Bundesligaspiel schon Muskelprobleme hat ( das könnte ich in einen Pokalspiel nach 110 Minuten verstehen) gibt mir das auch zu denken.

  • 15.08.2011 um 20:39 Uhr
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    Felix:
    Also ich fand die Aktion der Ultras sehr gut und ob das jetzt “ganz” Nürnberg fordert oder eben nicht ist doch völlig wurschd.. Man braucht sich doch nicht wegen jeder Formulierung gleich so auf die Pfoten getreten fühlen.. Beleidigt, dass du nicht gefragt wurdest? Naja..

    Ich persönlich denke das der FCN jede Kohle dringend brauchen kann. Daher ist der Stadionname auch ok, so wie er ist.

    Da ich mit dieser Meinung nicht allein bin, wäre es DIR recht wenn ich nun schreibe: “Ganz Nürnberg möchte den Stadionnamen behalten!”?
    Ich denke ja, denn es wäre ja nur so eine Formulierung, welche ja wurscht ist. Richtig?

    Btw., klasse Artikel, Alexander. Trifft in meinen Augen durchgehend den Nagel auf den Kopf.

  • 15.08.2011 um 21:18 Uhr
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    Norisfighter: Da ich mit dieser Meinung nicht allein bin, wäre es DIR recht wenn ich nun schreibe: “Ganz Nürnberg möchte den Stadionnamen behalten!”?

    Genau das meinte ich.

  • 15.08.2011 um 23:33 Uhr
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    Stichwort: LBP -> Wann wart Ihr denn da? Ich war wie gesagt 30min von 6 bis halber 7 vorne direkt am Eingang mit einem Woschdsubbn auf dem T-Shirt vor meinem Hetzi gesessen… *niemand is kumma, schnüffz*

  • 16.08.2011 um 01:08 Uhr
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    Woschdsubbn,

    Und ich habe ca. 17:30 fuer etwa zehn minuten am Max Morlock treff gestanden und dort absolut niemanden warten sehen….

    Da sich meine TV Verabredung auf spaeter verschoben hatte, bin ich spontan ins Stadion geeilt, um enttaeuscht zu werden (tolle entscheidung 🙁 ) und wollte dann wenigstens noch ein “meet and greet” veranstalten, bevor ich weg musste. Aber leider hat sich bei Euch wohl alles etwas verzoegert und ich konnte nicht laenger bleiben. Wirklich schade!

    Zum Spiel faellt mir noch ein: als wir den fast finalen Freistoss hatten (25 m zentral) dachte ich noch, es waere jetzt eine ueberraschende Variante, wenn Mendler den mit links macht (was er ja nachweislich der Testspiele auch kann), gerade weil eigentlich alle mit Feulner rechnen, nach seinen Pokal Treffern. Leider hatten sie wohl den Mut oder die Inspiration nicht, und Feulner knallt das Ding in die Mauer…. Das soll nicht heissen, er haette nicht schiessen sollen, er hat es ja auch schon bewiesen, aber ein Ueberraschungseffekt waere es vielleicht schon gewesen….

  • 16.08.2011 um 19:51 Uhr
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    Ja, die Treffen sollten wir zukünftig doch besser mit vorherigen Handynummernaustausch machen.
    btw.: Was tut sich im Frankenstadion beim Freundschaftsspiel gegen Fehnerbace? Das läuft ja seit 18:30. Hat jemand Infos dazu?
    Könnte es sein, dass wir da einen Spieler aus Istanbul erhalten? Mir kommt das recht spanisch vor, zum jetzigen Zeitpunkt ein Freundschaftsspiel abzuhalten.

  • 16.08.2011 um 20:41 Uhr
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    Endstand 1:2 (schon wieder). Das Spiel in der ersten Halbzeit verloren (schon wieder). Bunjaku trifft nur noch zum Anschlusstreffer (schon wieder) und Mendler vergibt kurz vor Schluss den Ausgleich (schon wieder). Wenn es ein Test war, hat es Bestätigung gebracht.

  • 16.08.2011 um 20:42 Uhr
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    Woschdsubbn: Ja, die Treffen sollten wir zukünftig doch besser mit vorherigen Handynummernaustausch machen.

    Stefans Handynummer steht ja im Impressum, noch. 😀

  • 16.08.2011 um 20:45 Uhr
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    Ich habe im Internet ein wenig vom Spiel gegen Fenerbahce verfolgen können. 5min vor Schluss stand es 1:2 für Fener.
    Was ich sehen konnte, war eigentlich recht ordentlich. Bunjaku hat ( als Capitano zumindest in HZ 2) sich gut eingeführt und das Anschlusstor erzielt. Vom Chancenverhältnis ein großes Plus auf Nürnberger Seite. Plattenhardt mit einigen schönen Flanken-eine auf Wießmeier, der direkt abzog und knapp drüber.
    Die Gegengerade war ziemlich voll und ganz in Fenerhand. Kurz vor Schluss dann große Bengalo Parade, bei der für einige Minuten unterbrochen wurde.

  • 16.08.2011 um 21:18 Uhr
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    Ich hätte erst mal die aktuellen Artikel lesen sollen, dann hätte ich es hierhin gepostet. C’est la vie.
    Der wackelnde, abwehrende Zeigefinger von Schäfer beim Auftauchen nach dem Foul rief bei mir spontan die Reaktion: “Halt den Mund und noch besser den Elfer!” hervor. Leider vergebens…

  • 16.08.2011 um 22:19 Uhr
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    “Ich kann nicht nachvollziehen, warum ein Torwart beim ersten Tor derart seine Linie bewacht, während sich ein Gegner im Fünfmeterraum befindet und dabei noch die Absicht hat, ein Tor zu erzielen.”

    Ich schon.
    Ein Spieler muss primär seine Stärken ausspielen und nicht das spielen, was er (nicht so gut) kann. Schäfer hat seine Stärken auf der Linie (Reflexe) und im 1:1-Spiel. Freilich kann er rausgehen und versuchen, den Ball zu fangen, ich frage mich dann allerdings, was denn die beiden Verteidiger eigentlich machen, die den Stürmer als eine Art Ehrengarde flankieren. Der Stürmer darf erstmal überhaupt nicht an den Ball kommen, denn er spielt gegen zwei (in Zahlen: 2) Gegenspieler – so rum wird ein Schuh draus. Vielleicht hat der Torwart wegen der verabreichten dämpfenden Medizin den Bruchteil einer Sekunde langsamer reagiert, als sonst – er war ja dran am Ball; insofern ist er natürlich schon (mit) verantwortlich, denn wenn man auf dem Spielfeld aufläuft, sollte man fit sein. Aber im Gegensatz zum zweiten Gegentor, das klar auf Schäfers Kappe geht: Dissens!

    “Der FCN machte Fehler, vielleicht auch Hecking mit dem Versuch Esswein und Mak zusammen zu bringen und damit zu viel wagte und das zentrale Mittelfeld vernachlässigte.”

    Wer vom Rathaus kommt, ist immer schlauer. Nach meinen Eindrücken aus der Vorbereitung schätzte ich Esswein und Mak auf den Flügeln als eine der stärksten offensiven Waffen im Köcher ein, die der Club im Moment hat – zumal mit Pekhart in der Mitte ein Mann steht, der vor allem auf die Flanken von den Außen wartet, die dann geschlagen werden können, wenn sich der verkappte Außenstürmer, äh Mittelfeldspieler, im 1:1-Spiel durchsetzt und in den Rücken der Abwehr kommt. Hegeler kann man freilich immer bringen, aber dann hätte es nachher vielleicht geheißen, Hecking hätte mehr über die Außen versuchen lassen sollen. Damit kommen wir zu meinem Grunddissens zu Deiner Einschätzung:

    “Hannover war nicht besser, Hannover profitierte nur von Fehler en Gros und schaffte es dann irgendwie nach Hause”

    Hannover war die klar bessere Mannschaft. Supereffektiv und dann herausragend erfolgreich im Einlullen der Heimmannschaft. Die angeblich so Hoffnung machende zweite Halbzeit habe ich zumindest nicht gesehen. Kloses Ball ist keineswegs so leicht im Tor unterzubringen und diese Chance hat den Spieler eben deshalb so überrascht, weil sie eher das Ergebnis von Glück und Zufall war als des besonders ausgefeilten Angriffsspiels. Außerdem spricht Bände, dass ein Innenverteidiger die meisten Torchancen für sich verzeichnen konnte – trotz auf dem Papier offensiver Aufstellung. Das, was diese Aufstellung suggerierte, kam eben gerade nicht. Es gelang nicht, die Niedersachsen über außen zu knacken, der Weg in die Mitte war ebenso versperrt, viel zu behäbig meistenteils der Spielaufbau, keine Spur von schnellem, modernen Spiel, viele Spieler, die den Ball viel zu lange halten. Das auch, weil der Gegner offenbar viele Anspielstationen zumachen konnte und (erfolgreich) immer wieder Fehler im Nürnberger Spielaufbau provozierte, die gegen Hannover, die effektiv und schnell Konter fahren können, wie nur wenige in der Liga, immer bedeutet, dass die Mannschaft schnell (und kraftraubend) mit möglichst vielen Leuten nach hinten kommen muss.

    Fazit: es bleibt noch einiges zu tun, da es vor allem den kreativen Leuten bzw. denen, denen man Überraschendes zutraut (Mendler, Esswein, Mak, Hegeler, Feulner vielleicht) nicht gelungen ist, gegen einen defensiv hochsolide stehenden, immer latent kontergefährlichen Gegner zu bestehen. Kein neues Problem übrigens, mal sehen, welche Antworten wir im Laufe der Saison finden.

  • 17.08.2011 um 00:55 Uhr
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    Hörnla:

    Freilich kann er rausgehen und versuchen, den Ball zu fangen…

    Der Torwart kann auch rausgehen und versuchen, den Ball wegzuschießen. Ein Torwart hat nicht nur Hände, sondern auch Füße…

    Ich gehe mal davon aus, dass Schäfers schwache Leistung darauf zurückzuführen ist, dass er, obwohl für das Spiel fitgespritzt, nicht fit war und sein eigentlicher Fehler darin bestand, dass er nicht zu Hecking gegangen ist und gesagt hat: “Ich kann heute nicht, Trainer, stellen Sie einen anderen ins Tor.”

  • 17.08.2011 um 08:34 Uhr
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    Hörnla: Ich schon.
    Ein Spieler muss primär seine Stärken ausspielen und nicht das spielen, was er (nicht so gut) kann. Schäfer hat seine Stärken auf der Linie (Reflexe) und im 1:1-Spiel. Freilich kann er rausgehen und versuchen, den Ball zu fangen, ich frage mich dann allerdings, was denn die beiden Verteidiger eigentlich machen, die den Stürmer als eine Art Ehrengarde flankieren. Der Stürmer darf erstmal überhaupt nicht an den Ball kommen, denn er spielt gegen zwei (in Zahlen: 2) Gegenspieler – so rum wird ein Schuh draus. Vielleicht hat der Torwart wegen der verabreichten dämpfenden Medizin den Bruchteil einer Sekunde langsamer reagiert, als sonst – er war ja dran am Ball; insofern ist er natürlich schon (mit) verantwortlich, denn wenn man auf dem Spielfeld aufläuft, sollte man fit sein. Aber im Gegensatz zum zweiten Gegentor, das klar auf Schäfers Kappe geht: Dissens!

    Vorweg: Schön, dein Feedback zu lesen. Dissens finde ich im Prinzip gut, da kommt man dazu seine Argumente zu überprüfen.
    Ich wollte gar nicht zum Ausdruck bringen, Schäfer sei “Alleinschuldiger”. Aber final war er es, denn nach einer Kette von Fehlern der anderen hätte er dennoch das Tor (die Tore) verhindern können. Ich will das nun gerade nicht hochschaukeln, denn es waren halt nur mal Fehler und Fehler passieren. Fehler bleiben aber Fehler und ein Torwart muss nach meinem Verständnis Herr seines Fünfmeterraums sein (mindestens) und dort unter allen Umständen agieren und nicht reagieren. Mein Sohn ist ja auch Nachwuchstorwart und wenn wir uns die Szene gemeinsam ansehen muss ich ihm sagen: So nicht, mein Sohn.

    Hörnla: Wer vom Rathaus kommt, ist immer schlauer. Nach meinen Eindrücken aus der Vorbereitung schätzte ich Esswein und Mak auf den Flügeln als eine der stärksten offensiven Waffen im Köcher ein, die der Club im Moment hat – zumal mit Pekhart in der Mitte ein Mann steht, der vor allem auf die Flanken von den Außen wartet, die dann geschlagen werden können, wenn sich der verkappte Außenstürmer, äh Mittelfeldspieler, im 1:1-Spiel durchsetzt und in den Rücken der Abwehr kommt. Hegeler kann man freilich immer bringen, aber dann hätte es nachher vielleicht geheißen, Hecking hätte mehr über die Außen versuchen lassen sollen.

    Es ist das Privileg der Kritiker, die Sache nach ihrem Ausgang zu beurteilen. Wäre man das nicht, sollte man sich in der Tat selbst als Trainer, Autor oder Künstler bewerben. Aber auch die Kritik ist eine “Kunst”, denn auch sie muss einer Überprüfung stand halten. Das nur vorweg.
    Ja, auch ich sah Esswein und Mak als die “Waffe” im Offensivspiel, hatte das sogar vor dem Spiel so am Zettel (nachzulesen). Wie DH dachte ich, darüber sei Hannover zu knacken. Der Plan ging meiner Meinung nach nicht auf, stellte sich als “Fehler” dar, aber ausprobiert hätte ich es auch, vielleicht sollte man es sogar nochmal probieren.
    Einzelne Maßnahmen zu diskutieren und im Nachhinein als falsch festzustellen finde ich im Übrigen keinen Weltuntergang und stellt DH nicht in Frage. Vielleicht ist das so ein Syndrom unserer Tage, dass “Manager” nach jahrelanger guter Arbeit für einen Fehler immer gleich zur Rechenschaft gezogen werden und den Hut nehmen sollen. Vielleicht entsteht so immer das Bedürfnis alles für sakrosankt zu erklären (darunter leide ich im Übrigen bisweilen auch).

    Hörnla: Hannover war die klar bessere Mannschaft. Supereffektiv und dann herausragend erfolgreich im Einlullen der Heimmannschaft.

    Den Dissens kann ich leider gar nicht auflösen. Hannover war in Hz2 schlecht. Das sagt nicht nur meine Beobachtung, das sagt im Prinzip auch Hecking und Slomka, das sagen aber auch die Daten. Am Ende hieß es: 64% Zweikämpfe gewonnen, 58% Ballbesitz, 16:5 Torschüsse – das kriegt man nicht durch schlechtes Spiel. Wäre einer der mindestens zwei hochkarätigen Chancen zum Ausgleich gelungen, wäre Hannover als die Looser des Spieltags vom Platz geschlichen, weil sie eine 0:2-Führung als Europapokal-Mannschaft gegen einen Abstiegskandidaten nicht nach Hause bringen konnten. Kloses Ball trudelte aus 4 Metern vorbei, das Spiel endete 1:2, nun heisst es, Hannovers Passivität sei Effizienz und Cleverness.
    Ich bleibe dabei: Spielkontrolle, Zweikämpfstärke, Torabschluss – das führt am Ende zum Erfolg. Effizienz ist schön, aber kein wirkliches Konzept und meist abhängig von der Form einzelner (letztes Jahr bspw. eines Gekas – danach war es Schluss mit der Herrlichkeit).

    Hörnla: Fazit: es bleibt noch einiges zu tun, da es vor allem den kreativen Leuten bzw. denen, denen man Überraschendes zutraut (Mendler, Esswein, Mak, Hegeler, Feulner vielleicht) nicht gelungen ist, gegen einen defensiv hochsolide stehenden, immer latent kontergefährlichen Gegner zu bestehen. Kein neues Problem übrigens, mal sehen, welche Antworten wir im Laufe der Saison finden.

    Da sind wir wieder beinander. Kritik an diesem Spiel zu üben bedeutet kein aburteilen, sondern nur einen Versuch zu verstehen, warum man verloren hat und was wohl DH anpackt, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dass DH bspw. angeblich im Boulevard das Kreativproblem ansprach, wundert mich nicht. Das Spiel in den Griff zu bekommen, solide zu stehen, gut gegen den Ball zu arbeiten – das ist das eine. Der Club erarbeitet sich derzeit eher ein Spiel als es sich zu erspielen. Auch die Chancen und Tore wirken meist eher erarbeitet. Der geniale Funke, der dann auch die Fans in Entzücken geraten lässt, fehlt. Darum ist auch der neutrale Beobachter meist wenig angetan. Solide Arbeit ist redlich, euphorisiert aber selten. Dass Feulner das nicht wird leisten können (oder nur mit Abstrichen), hat man fast schon vermuten müssen – ein kreativer Spielmacher war er nie, dagegen verwehrte er sich sogar selbst. Von Didavi hatte man sich das erhofft, der ist aber nun lange verletzt. Hegeler lässt sowas manchmal aufblitzen, kann es aber nicht regelmäßig abrufen und wirkt von der Körpersprache zu lethargisch, um auch rein durch seine Präsenz diesen Spielmacher glaubhaft darzustellen. Dieses Vakuum an Kreativität, das eben durch den Abgang von Gündogan und Ekici entstand, ist einfach da. Deswegen sehe ich uns nicht als Abstiegskandidat, da die Arbeit so gut ist, dass es reichen sollte. Der Funke Esprit aber, der dann auch mal ein Spiel aus dem Nichts entscheiden kann, der dann auch mal auf die Ränge überspringt, der zündet eben selten. In Berlin hatte Hegeler so eine zündende Idee – sonst wäre das Spiel auch 0:0 ausgegangen.

    Ich denke, wir kriegen noch einen Neuzugang. Zumindest auf Leihbasis. Mit Klement und Wießmeier hätten wir ja vielleicht Leute, die einfach nur noch bisschen Entwicklung brauchen, die wir mit Leihspielern überbrücken könnten. Bei unseren Freunden auf Schalke hat man übrigens mit Baumjohann, Jurado, Moravek oder Kenia (neben Draxler und Holtby) solche kreativen Spieler en Gros rumsitzen. Vielleicht wollen die auch mal auf Leihbasis bisschen mehr Platz auf der Bank?

  • 17.08.2011 um 10:14 Uhr
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    Alexander | Clubfans United: Wie DH dachte ich, darüber sei Hannover zu knacken. Der Plan ging meiner Meinung nach nicht auf, stellte sich als “Fehler” dar, aber ausprobiert hätte ich es auch, vielleicht sollte man es sogar nochmal probieren.

    Der Fehler daran war nicht das Konzept, sondern der gebrauchte Tag von Mak, dem einfach nichts gelingen wollte. Meilenweit von der Leistung gegen Ajax entfernt. Hätte er zumindest Essweins Stärke zeigen können, der sich ja ein paar mal schön durchsetzen konnte….wer weiß.

    Ich würde das auf jeden Fall wieder versuchen!

  • 17.08.2011 um 10:30 Uhr
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    Optimist: Der Fehler daran war nicht das Konzept, sondern der gebrauchte Tag von Mak, dem einfach nichts gelingen wollte. Meilenweit von der Leistung gegen Ajax entfernt. Hätte er zumindest Essweins Stärke zeigen können, der sich ja ein paar mal schön durchsetzen konnte….wer weiß.

    Ich würde das auf jeden Fall wieder versuchen!

    Tatsächlich gelang Mak sogar 1-2 mal durchzukommen und gefährlich nach innen zu flanken, am Anfang und dann war auch bald Schluss damit. DH sagte mal (soweit ich mich erinnere), dass er wohl bemerkt habe, dass Mak einen Schritt gemacht hat, aber er das eben mal unter Beweis stellen muss, wenn die Gegner bspw. ein Rausch und Schulz sind, die nicht zu Unrecht einen guten Ruf haben.

    Das Experiment ging schief, das heisst aber nicht, dass der Versuchsaufbau falsch war. Mak wird daraus seine Lehren ziehen, er hat ja noch viel Luft nach oben. Dass an gleicher Position Mendler in Berlin “besser” aussah, hat aber auch einen Grund: Mendler musste eigentlich nach hinten gar nichts tun, das übernahmen Feulner und Eigler, der dafür nach hinten und zentraler arbeitete, für ihn. Als Eigler dann gegen Hannover ins Spiel kam merkte man auch mal, was dieser Eigler doch für nen Wert im Spiel hat. Er wirkt sowieso insgesamt gereifter, kann das Spiel mal schneller machen, aber auch mal auf den Ball treten, und weiß auch, wann es mal gut ist einen Schubbser dankbar im Mittelfeld anzunehmen um eine hektische Phase zu beruhigen. Eigler war für mich der Gewinner des Spiels.

  • 17.08.2011 um 10:33 Uhr
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    Zuerst mal eine Grundaussage: Was ist eigentlich passiert?

    Sicher die erste Euphorie ist vorbei und das erste Heimspiel ging verloren, der Start ist also sicher nicht problemlos und ein wenig holprig. Aber war das nach dem Umbruch nicht auch zu erwarten? Wenn wir uns den Start letztes Jahr anschauen, war das auch nicht besser, eine neue Mannschaft muss sich halt erst einmal finden.

    Auch die fehlende spielerische Klasse war doch zu erwarten, wenn man Leute wie Gündogan und Ekici verliert, dann ist nicht zu erwarten, dass man die spielerisch gleichwertig ersetzen kann. Ich denke die Idee war die schlechtere individuelle Klasse durch schnelleres Spiel zu kompensieren, was mit Esswein und Mak auf den offensiven Außenpositionen theoretisch auch möglich ist, leider funktioniert das aber noch nicht wunschgemäß.

    Leider haben wir in der Zentrale noch nicht die ideale Aufstellung gefunden, mit Simmons und Cohen stehen wir eigentlich gut und können das Spiel des Gegeners recht gut unterbinden, aber das Offensivspiel leidet darunter, Hegeler, der von seinem Potential vielleicht am besten den 8er geben könnte, zeigt das viel zu selten, ich fürchte bei ihm klappt der Schritt vom Talent zum konstanten Stammspieler nicht auf Anhieb. Es ist ja nicht nur so, dass er von Spiel zu Spiel nicht konstant ist, auch innerhalb eines Spiels taucht er gern mal ab, was gerade in der Mittelfeldzentrale sehr ungünstig ist.

    Mein persönlicher Geheimfavorit für die Zentrale war eigentlich Zeitz, aber der scheint doch noch etwas Eingewöhnungszeit zu brauchen, noch ist er nicht mal im Kader. Da hatte ich mir vor der Saison etwas mehr erhofft.

    Und noch ein kurzer Kommentar zu der einen oder anderen Meinung in den Spielberichten: Kritik an der Leistung einzelner Spieler sollte immer mit Vorsicht ausgesprochen werden, Fußball ist ein Mannschaftssport, meist sind es Fehlerketten die zu Niederlagen führen und nicht der Fehler eines einzelnen. Trotzdem ist die Einzelkritik natürlich möglich und berechtigt.

    Was aber gar nicht geht ist die Verbindung von Einzelkritik und persönlicher Schmähung und der Aufforderung dass eine Person besser weg muss. Ich empfinde so etwas als menschlich ungehörig.

    Aus Fehlern sollte jeder auch lernen dürfen und nicht immer gleich der Ruf nach Auswechslung oder gar Abschiebung aufkommen, den Wechsel aus “Fußballgott” und “raus mit ihm” empfinde ich als sehr ärgerlich.

    Und eine letzte Bemerkung zu Schäfer, ich bin nicht sicher ob ein starker 2. Torwart und ein echter Konkurrenzkampf förderlich ist für seine Form, ich glaube Schäfer gehört zu den Torleuten, die das 100%ige Vertrauen des Trainers brauchen. Aus meiner Sicht war er auch in der ersten Zeit bei uns richtig gut, als er unumstrittene Nr. 1 war und in Stuttgart hat ihn der Konkurrenzkampf eher schwächer gemacht.

    Das Problem ist natürlich, welche gute Nr. 2 akzeptiert Schäfer als unantastbare Nr. 1 und ist gleichzeitig so gut, dass er ohne fußballerischen Substanzverlust einspringen kann? Ich fürchte Stephan ist es nicht. Bei Rakovsky kann man noch nicht so viel sagen. Mal schauen, vielleicht wissen wir nach dem Dortmundspiel mehr, für Schäfer sieht es da ja eher schlecht aus, wenn ich die Aussagen richtig deute.

  • 17.08.2011 um 10:49 Uhr
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    Alexander | Clubfans United: Bei unseren Freunden auf Schalke hat man übrigens mit Baumjohann, Jurado, Moravek oder Kenia (neben Draxler und Holtby) solche kreativen Spieler en Gros rumsitzen. Vielleicht wollen die auch mal auf Leihbasis bisschen mehr Platz auf der Bank?

    Baumjohann konnte sich bei den Bayern nicht durchsetzen und scheint sich jetzt auch auf Schalke nicht durchsetzen zu können, ich glaube nicht dass der uns hilft, Jurado ist zu teuer, Moravek werden die Schalker eher nicht ausleihen und Kenia ist viel zu viel Talent, als dass er eine sinnvolle Verstärkung wäre, sehe ihn nicht stärker als Wießmüller, Mendler oder Zeitz bei uns.

    Ich glaube nicht dass die Schalker-Ersatzbank etwas für uns hergibt.

    Für mich wäre Emre Can eine Option, ob die Bayern den aber gehen lassen, eher unwahrscheinlich.

  • 17.08.2011 um 10:57 Uhr
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    Armin: Baumjohann konnte sich bei den Bayern nicht durchsetzen und scheint sich jetzt auch auf Schalke nicht durchsetzen zu können, ich glaube nicht dass der uns hilft, Jurado ist zu teuer, Moravek werden die Schalker eher nicht ausleihen und Kenia ist viel zu viel Talent, als dass er eine sinnvolle Verstärkung wäre, sehe ihn nicht stärker als Wießmüller, Mendler oder Zeitz bei uns.

    Ich glaube nicht dass die Schalker-Ersatzbank etwas für uns hergibt.

    Für mich wäre Emre Can eine Option, ob die Bayern den aber gehen lassen, eher unwahrscheinlich.

    Wießmeier, nicht Wießmüller. Und Weismüller war auch ein guter, allerdings haben wir keine Lianen. 🙂

    Aber Spaß beiseite: Can darf gern sofort kommen.

  • 17.08.2011 um 14:44 Uhr
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    belschanov: Der Torwart kann auch rausgehen und versuchen, den Ball wegzuschießen. Ein Torwart hat nicht nur Hände, sondern auch Füße…

    Wenn der Torhüter rausgeht, muss er den Ball haben. Oberstes Gebot ist die Sicherheit des eigenen Tores, alle anderen Dinge kommen hernach. Insofern ist das Fangen des Balles in Bezug auf die Ballkontrolle die beste Option, in Bezug auf das Risiko aber auch höher einzuschätzen als zum Beispiel das Fausten. Letztes Mittel ist die Fußabwehr, das Wegkicken, in Bedrängnis, da das beim bewegten Ball sowohl riskant ist als auch unkontrolliert, sprich der Ball in gar nicht so seltenen Fällen gleich wieder beim Gegner landet, wenn der Torwart keine Zeit hat, einen sauberen Pass zu spielen. Ganz zu schweigen von die Galerie stets amüsierenden Dingen wie ‘Torwart schlägt über den Ball’ oder ‘Torwart schießt Gegenspieler/eigenen Mitspieler an und Ball trudelt ins Tor’ etc.
    Wenn ich mich recht erinnere, dann war die einzige saubere Option für Schäfer das Fangen. Fausten geht in diesem speziellen Fall wohl in die Mitte und dorthin faustet man nicht. Mit dem Fuß ist viel zu unkontrolliert und riskant – außerdem erklärt mir das immer noch nicht, warum der Torwart fünf Meter rauskommen und mit dem Fuß spielen soll, wenn zwei Verteidiger direkt neben dem Ball stehen und viel kürzere Wege gehen müssten.

    Alexander | Clubfans United: Ich denke, wir kriegen noch einen Neuzugang.

    Ich sehe nicht, warum wir – in dieser Phase der Saison – schon einen bräuchten. Warum dann nicht während der Vorbereitung, damit der Neue überhaupt mal die Gelegenheit erhält, sich mit seinen Nebenleuten einzuspielen? Auch im letzten Jahr brauchten einige Leute wie z. B. Schieber ihre Zeit, das (hervorragende) Ergebnis ist bekannt. Es ist bis dato nichts passiert, die alte Schwäche vom letzten Jahr setzte sich lediglich fort und man sollte Ekici und Gündogan (der am letzten Spieltag auch eine glatte 5 im kicker einfuhr) nicht zu sehr verklären. Nicht immer war alles Gold, was glänzte, sowohl bei Ekicis Spiel als auch bei Gündogan in der Rückrunde, als dieser mit Verletzungsspätfolgen und Doppelbelastung zu kämpfen hatte. Man sollte jetzt erstmal sagen: wir haben einen Kader, der sich in der Vorbereitung achtbar geschlagen hat und dem vertrauen wir auch und arbeiten konzentriert und hart weiter. Ich denke, da ist schon bei einigen noch Luft nach oben, wenn wir sie nicht durch Neuzugangsgeraune verunsichern. Vor allem hat das Experiment mit Hegeler zentral bisher noch überhaupt nicht die Zeit bekommen, die es braucht, bis man mit Fug und Recht sagen kann: geht oder geht eben nicht.

    Alexander | Clubfans United: vielleicht sollte man es sogar nochmal probieren.

    Definitiv. Ich weiß sowieso nicht, welche Kurzlebigkeit seit neuestem überall Einzug hält. In Leverkusen macht Giefer, bis dato der kommende Mann im Tor, ein Spiel und patzt einmal, schon fliegt er raus. Da hält ein Alex Ferguson schon anders an einem DeGea fest.

    Alexander | Clubfans United: Am Ende hieß es: 64% Zweikämpfe gewonnen, 58% Ballbesitz, 16:5 Torschüsse

    Ein Fußballspiel wird nicht durch Ballbesitz und ähnliche statistische Überlegenheit gewonnen, sondern durch die mehr geschossenen Tore. Punktum. Die Wahrheit dieses einfachen Satzes musste im letzten Jahr auch ein Herr Van Gaal erfahren.
    Ansonsten krankt die deutsche Statistik mit ihrer Bezeichnung “Torschüsse” daran, dass sie die, in meinen Augen wesentliche, Unterscheidung zwischen ‘shot on goal’ (ginge rein, wenn der Torhüter oder ein anderer Spieler dies nicht abwehrt) und ‘shot on target’ (draufgezimmert in Richtung..) nicht berücksichtigt. Insofern hat die Torschusszahl in meinen Augen nur äußerst beschränkte Aussagekraft.

    Alexander | Clubfans United: ein kreativer Spielmacher war er nie

    Fragt sich, ob der bei der mannschaftlichen Ausrichtung des FCN überhaupt einen Platz hätte. Es kann nicht sein, dass binnen einer Woche alles falsch ist, was ein Hans Meyer eine Woche vorher noch im Bayerischen Fernsehen explizit gelobt hat, das mannschaftlich geschlossene Spiel gegen den Ball, das Nürnberg perfekt beherrsche. Ich finde, dass die Kritik da auch viel zu hoch ansetzt – das kleine Einmaleins wurde in meinen Augen zu schlampig gehandhabt: unnötige Fehlpässe, mangelnde Anspielstationen, dadurch zu langes Ballhalten Einzelner, zu wenig spürbares Aufbäumen einer Mannschaft, die zu Hause gegen eine Mannschaft, deren Bestreben ist, alles einzulullen und dem Gegner die Niederlage mit einer überragenden Ballbesitzstatistik zu versüßen, vielleicht mit mehr sichtbarem Willen auftreten hätte müssen, dieses Spiel um jeden Preis zu drehen. Allerdings ist das, zugegebenermaßen, gegen eine konterstarke Mannschaft wie Hannover sehr schwierig.

    Armin: Was aber gar nicht geht ist die Verbindung von Einzelkritik und persönlicher Schmähung und der Aufforderung dass eine Person besser weg muss.

    Wer hat das gemacht? Worauf beziehst du dich?

  • 17.08.2011 um 15:10 Uhr
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    Hörnla, wenn ich deinen Kommentar lese, habe ich definitiv das Gefühl, du interpretierst meine Aussagen anders als sie gemeint waren (auch wenn ich wirklich versucht habe das sogar mehrfach ausdrücklich zu formulieren). Der Umstand, dass ich bspw. in einem Spiel bestimmte Dinge als Fehler einstufte, bedeutet explizit nicht eine Generalkritik geschweige denn eine Aufforderung zum Handeln. Ich sagte das mehrfach: Ich kritisiere eine Schwalbe, keinen Sommer! Denke, das muss eine kontroverse Auseinandersetzung mit Verein und Spieltag auch aushalten.

    Meine Vermutung mit Hinblick auf einen Neuzugang gründet sich gar nicht speziell auf das eine Spiel. Da Didavi 2 Monate ausfällt (plus die Zeit um den Rückstand dann wieder aufzuholen) fällt einer aus, den man ausdrücklich für diese Rolle geholt hat. Da die anderen Optionen (Hegeler und Feulner) den Hoffnungen bisher keine neue Nahrung gaben (was nicht bedeutet, dass sie nicht in anderer Rolle für das Team wertvoll wären), wäre jetzt noch die Gelegenheit auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Ich verwies dabei auch auf Heckings Aussagen “Wir haben ein Kreativ-Problem” http://bit.ly/rbuOkz sowie „Schade, dass uns vor diesem Spiel Daniel Didavi ausgefallen ist. Er war eigentlich fest eingeplant um uns etwas Kreativität einzuhauchen.“

    Ansonsten – das betone ich nochmal gern – habe ich für die Saison viel Zuversicht, weil ich die Basis als gelegt ansehe und die Arbeit stimmt.

  • 17.08.2011 um 15:28 Uhr
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    Alexander | Clubfans United: Der Umstand, dass ich bspw. in einem Spiel bestimmte Dinge als Fehler einstufte, bedeutet explizit nicht eine Generalkritik geschweige denn eine Aufforderung zum Handeln.

    Ich weiß gar nicht, wie oft in diesen Kommentaren das Wort “Generalkritik”, zumindest sinngemäß, fiel. Ich interpretiere das überhaupt nicht als solche und sehe weder mich noch jemand anderen in der Pflicht, ständig zu wiederholen, dass man nur dieses Spiel und nur diesen Fall kritisiere. Das ist doch selbstverständlich, denn für generelle Aussagen ist die Datenbasis dieser jungen Saison doch ein wenig dünne, nicht wahr?

    Betont habe ich wiederum häufig, dass man dem neuen Kollektiv mal ein wenig Zeit einräumen muss (ein Esswein kam aus der 3. Liga und hat sich bereits fast in den Kader gespielt), dass zugleich aber auffällt, dass sich das Kreativproblem saisonpausenübergreifend weiter fortsetzt. Nicht überraschend – ich plädiere allerdings ausdrücklich dafür, den Leuten explizit das Vertrauen zu schenken, die da sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ordentlicher Spieler, der uns auch sofort weiterhülfe, zu diesem Zeitpunkt nicht schon längst seine Saisonplanung in trockenen Tüchern und vertraglich abgesichert hat. Meine Kritik bezog sich zum einen auf Dinge, die man bei jedem Bundesligakader abstellen kann – ohne Neuzugänge. Was mit dem Kreativproblem wird, das muss man sehen und gegebenenfalls zur Winterpause oder auch erst im nächsten Sommer reagieren. Nach wie vor können wir uns keine teuren Fehlschüsse leisten. Ganz unter die Räder sollten wir in dieser Saison trotzdem selten kommen und nach wie vor habe ich auch Vertrauen in das Entwicklungspotential des derzeitigen Kaders. Man darf sich nur nicht selbst was vormachen und von der ach so tollen zweiten Halbzeit schwärmen.

  • 17.08.2011 um 15:32 Uhr
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    Hörnla: Ansonsten krankt die deutsche Statistik mit ihrer Bezeichnung “Torschüsse” daran, dass sie die, in meinen Augen wesentliche, Unterscheidung zwischen ‘shot on goal’ (ginge rein, wenn der Torhüter oder ein anderer Spieler dies nicht abwehrt) und ‘shot on target’ (draufgezimmert in Richtung..) nicht berücksichtigt. Insofern hat die Torschusszahl in meinen Augen nur äußerst beschränkte Aussagekraft.

    Na dann bemühen wir doch die Statistik des Kicker: Chancenverhältnis! Hier stand es am Ende 6 : 2 für den Club, was bedeutet, dass H96 die 2 Chancen, die wir ihnen gestattet haben, leider auch nutzen konnten. Trotzdem wird dabei keine Überlegenheit von H96 draus, sondern nur eine bessere Effizienz 😉

  • 17.08.2011 um 15:42 Uhr
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    Hörnla, ich fühle mich schlicht (zu Unrecht) kritisiert für Dinge, die ich gar nicht so gemeint habe (es aber im Zusammenhang so aussieht). Aber das nur am Rande.

  • 17.08.2011 um 16:28 Uhr
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    Optimist: Na dann bemühen wir doch die Statistik des Kicker: Chancenverhältnis! Hier stand es am Ende 6 : 2 für den Club, was bedeutet, dass H96 die 2 Chancen, die wir ihnen gestattet haben, leider auch nutzen konnten. Trotzdem wird dabei keine Überlegenheit von H96 draus, sondern nur eine bessere Effizienz

    Was ich im Moment nicht ganz zusammenkriege: entweder der Club war die bessere Mannschaft und hat sich eine klare Überlegenheit erarbeitet und (damit) unglücklich verloren – oder der Club hat ein “Kreativitätsproblem”, Hecking, zit. n. Alexander) und deshalb verloren. Beides zusammen geht ja wohl nicht, denn um sich gegen Hannover Überlegenheit zu erarbeiten, muss ich ja wohl kreativ sein.

  • 17.08.2011 um 17:21 Uhr
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    Hörnla: Was ich im Moment nicht ganz zusammenkriege: entweder der Club war die bessere Mannschaft und hat sich eine klare Überlegenheit erarbeitet und (damit) unglücklich verloren – oder der Club hat ein “Kreativitätsproblem”, Hecking, zit. n. Alexander) und deshalb verloren. Beides zusammen geht ja wohl nicht, denn um sich gegen Hannover Überlegenheit zu erarbeiten, muss ich ja wohl kreativ sein.

    Ich sehe da keinen Widerspruch. Man kann sich doch was erarbeiten, aber es fehlt der zündende Funke, der Schuß Genialität, der so vieles einfacher machen würde. Die einen machen es über Fleiß, den anderen reicht ein Geniestreich – ein einziger tödlicher Pass. Im Fußball gibt es aber nicht 0 oder 1. Wir haben halt viele Arbeiter und wenig (kreative) Genies (zumindest in der aktuellen Form). Daher sind Chancen Mangelware, Ergebnis von Standards oder hart erarbeitet. Dass es manchmal doch klappt, sah man an Hegeler in Berlin. Aber die Momente sind eben selten.

  • 17.08.2011 um 17:30 Uhr
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    Hörnla,

    ich nehme an, es stimmt einfach beides – je nach Phase im Spiel. Das Kresativitätsproblem konnte ich vor den Gegentoren nicht erkennen, danach aber schon, da fehlte der Zugriff, der Funke. Da verstehe ich DH so, dass ihm in so einer Phase einer fehlt, der dann Impulse setzen kann. In der 2.HZ war es wieder besser – nicht berauschend, aber besser, folglich auch wieder kreativer. Aber man kann von einer Mannschaft, die keine einzige Torchance zusammenbringt, schwerlich behaupten, sie hätte besser gespielt. Das bringe ich wiederum nicht zusammen. Und wenn wir schon ein Kreativproblem haben, was soll H96 dann sagen? Oder wollten die nur nicht?

    Ein bisschen wie Jammern auf hohem Niveau, denn mit mehr Kreativität müssten wir ja dann H96 an die Wand spielen – ist das denn realistisch?

    Ich bin auch eher dafür, unserem Personal das Vertrauen zu schenken. Nur wenn noch unverhofft eine Tür aufgeht – und das müsste eine Tresortür mit einem Juwel dahinter sein – würde ich noch etwas machen….

  • 17.08.2011 um 17:34 Uhr
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    Optimist,

    Müsste aber 3 Chancen anzeigen. Den Schuss vor dem Elfer hatte Schäfer ja abgewehrt…

  • 17.08.2011 um 17:40 Uhr
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    Teo: Müsste aber 3 Chancen anzeigen. Den Schuss vor dem Elfer hatte Schäfer ja abgewehrt…

    Ich würde sagen, das zählt inkl. Elfer als Gesamtchance, ohne Schuss kein Foul, kein Elfer 😉

  • 17.08.2011 um 17:48 Uhr
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    Ich finde diese ganzen Statistiken sind doch hinfällig.
    Ob der Club jetzt 58% Ballbesitz gehabt hat, 16:5 Torschüsse und vielleicht 105km im Spiel gelaufen ist, am Ende steht der Club mit 0 Punkten und H96 mit 3 Punkten da. H96 war an diesen Samstag die clevere und reifere Mannschaft und hat ihre Chancen eiskalt genutzt.

  • 17.08.2011 um 18:11 Uhr
    Permalink

    Harald:
    Ich finde diese ganzen Statistiken sind doch hinfällig.
    Ob der Club jetzt 58% Ballbesitz gehabt hat, 16:5 Torschüsse und vielleicht 105km im Spiel gelaufen ist, am Ende steht der Club mit 0 Punkten und H96 mit 3 Punkten da. H96 war an diesen Samstag die clevere und reifere Mannschaft und hat ihre Chancen eiskalt genutzt.

    Jein. Einerseits hast du natürlich Recht, bei einer Niederlage hilft dir auch kein Statistikvorteil. Wobei es aber hilft ist bei der Suche nach der Erkenntnis, woran es vielleicht lag. Wenn ich zu wenig laufe, müsste man vielleicht mehr laufen. Erarbeitet man sich keine Chancen, fragt man sich warum man keine hat. Spielt man immer nur durch die Mitte oder verliert man jeden zweiten Zweikampf. Zahlen können helfen, aber auch nur zur Unterstützung. Werden sie hier bspw. genannt, dann eben zur Unterstützung der eigenen Wahrnehmung. Ich finde daran nichts Falsches. Man darf Daten nur nicht zu wichtig nehmen, aber sie zu vernachlässigen wäre auch ein Fehler.

  • 18.08.2011 um 01:27 Uhr
    Permalink

    Harald:
    Ich finde diese ganzen Statistiken sind doch hinfällig.
    Ob der Club jetzt 58% Ballbesitz gehabt hat, 16:5 Torschüsse und vielleicht 105km im Spiel gelaufen ist, am Ende steht der Club mit 0 Punkten und H96 mit 3 Punkten da. H96 war an diesen Samstag die clevere und reifere Mannschaft und hat ihre Chancen eiskalt genutzt.

    Da bin ich nicht deiner Meinung. Gerade die Torchancen-Statistik ist absolut aussagekräftig. Bei Torchancen (anders als bei Torschüssen), entscheiden oft nur Zentimeter ob Tor oder Abstoß. Ob Elfmeter oder “vom Fuß gefischt”. Siehe Klose Kopfbälle, siehe Schäfers Aktion zum Elfmeter.
    Diese Zentimeter gleichen sich aber in einer saison meist aus, woraus ich wiederum schließe, wenn man durchwegs mehr Torchancen als der Gegner hat/sich erarbeitet, dann gewinnt man, über die Saison gesehen, öfter als dass man verliert.

    Hannover war daher in meinen Augen auch nicht cleverer oder gar reifer. Sie hatten (und haben) eben derzeit einen Lauf, dass fast jeder Schuß ein Treffer ist.
    So einen Lauf hat jedes Team einmal, jeder Stürmer. Die einen länger, die anderen kürzer.

    Darum war Hannover für mich schlicht und ergreifend die glücklichere Mannschaft und bei uns haben in vielen Situationen ein paar Zentimeter zum Erfolg gefehlt.

    Jedes Spiel hat auch unglaublich viel mit Glück/Pech zu tun, das sollte man in den Spielbeurteilungen einfach nicht vergessen.

  • 18.08.2011 um 11:05 Uhr
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    Alexander | Clubfans United: Jein. Einerseits hast du natürlich Recht, bei einer Niederlage hilft dir auch kein Statistikvorteil. Wobei es aber hilft ist bei der Suche nach der Erkenntnis, woran es vielleicht lag. Wenn ich zu wenig laufe, müsste man vielleicht mehr laufen. Erarbeitet man sich keine Chancen, fragt man sich warum man keine hat. Spielt man immer nur durch die Mitte oder verliert man jeden zweiten Zweikampf. Zahlen können helfen, aber auch nur zur Unterstützung. Werden sie hier bspw. genannt, dann eben zur Unterstützung der eigenen Wahrnehmung. Ich finde daran nichts Falsches. Man darf Daten nur nicht zu wichtig nehmen, aber sie zu vernachlässigen wäre auch ein Fehler.

    Das finde ich grundsätzlich richtig – aber wir knabbern doch im Moment daran, dass der Club bei den allgemein bemühten und anerkannten Parametern sämtlich die Nase vorne hatte und trotzdem nicht gewann. Das hat in meinen Augen nichts damit zu tun, dass man statistisches Material wichtiger oder weniger wichtig nehmen sollte – hier ist vielmehr eine immanente Begrenzung festzustellen, da mit den bis dato zitierten Messgrößen in meinen Augen ein Spielstil von Mannschaften wie Hannover (oder auch weiland Sevilla gegen Dortmund) nicht adäquat abgebildet und damit gewürdigt werden kann. Mannschaften wie Hannover verzichten auf Ballbesitz, stehen kompakt und setzen auf überfallartige Konter gepaart mit effektiver Chancenverwertung. Danach wird der Gegner eingelullt und das Ergebnis über die Zeit gebracht. Man mag das mögen oder nicht, aber zum einen finde ich die endlosen nichtsnutzenden Ballstaffetten a la Van Gaal auch nicht spannender und zum anderen muss man erstmal so perfekt in seinem Stil sein, dass man der anderen Mannschaft diesen aufzwingen kann.
    In der Tat finde ich in der Bundesliga ein paar Mannschaften, die einen klar erkennbaren Stil haben und diesen auch durchzusetzen versuchen:
    a) Dortmund
    b) Hannover
    c) evtl. Mainz, aber da muss man noch abwarten
    d) mit Abstrichen: der Club. Allerdings vor allem gegen eigentlich höher eingeschätzte Mannschaften, gegen die der Club in der letzten Saison, diese muss man noch abwarten, mit einem konsequenten Spiel gegen den Ball und großer mannschaftlicher Geschlossenheit glänzen konnte.
    Wer derzeit keinen eigenen Stil hat (was nicht gleichzusetzen ist mit gutem/schlechten oder erfolgreichem/nicht erfolgreichem Spiel) ist z. B. Bayern. Damit sollte klar sein, was ich damit meine.

  • 18.08.2011 um 11:47 Uhr
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    Mit einiger Hoffnung vertraue ich darauf, dass die Vormachtstellung des nordtiroler Vereins vielleicht schneller endet, als wir alle denken.
    Vielleicht sind wir gerade Zeugen eines Umbruchs im Profifußball. Wenn man die Tabelle letzte Saison und auch schon wieder zu Beginn dieser Saison sieht, dann scheint es doch wirklich dahin zu gehen, dass nicht mehr unbedingt derjenige mit dem größten Geldbeutel auch vorne steht.
    Es ist doch wirklich eine Tatsache, dass die Tabellenstände vom BvB, Mainz und H96 (und vielleicht auch vom Glubb) keine Eintagsfliegen waren. Eine Mannschaft kann ja mal zufällig oben stehen, aber doch nicht deren 3, 4 oder 5.
    Allen gemein ist: Ein langjähriges Konzept (geboren aus Geldnot), welches jetzt mehr oder weniger große Früchte trägt.

    Gestern bin ich mal wieder am leider allzubekannten Tellerranddenken eines Nordtirol-Fans in der Verwandtschaft gescheitert, darüber zu diskutieren, dass das “ich kaufe mir 2 Superstars für 60Mio” nicht immer zum Ziel führt. Auch ein von mir gemachter Vergleich mit Alleinregierungen die sich irgendwann abnutzen, wird einfach ignoriert. Mal schauen, ob diese Saison ein Titel für die drin ist und was auch die Finanzlage dann macht, wenn die Titel wieder ausbleiben sollten.

    Aber jetzt geht es erstmal nach Dortmund. Mal sehen, ob das wieder eine Lehrstunde wird oder ob wir nicht auch mal einen guten Tag erwischen.

  • 18.08.2011 um 14:35 Uhr
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    Woschdsubbn:
    Allen gemein ist: Ein langjähriges Konzept (geboren aus Geldnot), welches jetzt mehr oder weniger große Früchte trägt.

    Langjährig? Tuchel ist jetzt 2 Jahre in Mainz, Hecking 1,5 Jahre in Nürnberg und Klopp 3 Jahre in Dortmund, bei Klopp kann man vielleicht wirklich von langjährig sprechen, aber bei den anderen beiden Vereinen? Da ist es vielleicht doch etwas übertrieben. Und auch Slomka ist noch nicht so lange in Hannover, der einzige Verein, unter den genannten, der schon einen Trainerwechsel hinter sich hat und versucht hat ein Vereinssystem zu erhalten ist vielleicht Mainz. Wobei man eigentlich sagen muss, dass Mainz mit dem ersten Nachfolger von Klopp, Andersen, zwar erfolgreich war, aber im Sinne des Vereins-Spielsystem gescheitert ist, deshalb auch der schnelle Trainerwechsel nach dem Aufstieg vor 2 Jahren.

    Bei den drei anderen Vereinen wird man abwarten müssen ob sie nach einem Trainerwechsel ihr System fortführen wollen und werden.

    Übrigens die Bayern haben auch ein System, zumindest hatte van Gaal ein Spielsystem und einige sagen ja, dass dieses auch jetzt noch fortwirkt, sprich hoher Ballbesitz, geduldiges Spiel um den gegnerischen Strafraum herum um eine Lücke zu finden in die dann die 4 offensiven Spieler stoßen um das Tor zu machen. Ein System, das gerade für die Bayern so dumm nicht ist, denn sie spielen sehr oft gegen Mannschaften die tief, defensiv stehen.

    Das Problem der Bayern ist halt der immense Erfolgsdruck, nur mit dem Versprechen zumindest jedes zweite Jahr einen Titel zu gewinnen lassen sich die großen finanziellen Unterschiede beim Sponsoring gegenüber den Geldgebern erklären. Sprich würden die Bayern nicht die Hälfte der deutschen Meisterschaften in einer Dekade erringen, dann würden sie auch recht bald nicht mehr deutlich mehr Werbegelder erlösen als andere Vereine. Insofern bleibt den Bayern fast nichts anderes übrig als immer wieder viel Geld auf den Tisch zu legen um über die individuelle Klasse der Spieler den sportlichen Erfolg zu garantieren.

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