Geld macht Erfolg macht sexy
Wann wird’s mal wieder richtig Samstag … ♪♫♪♫ – Ganz einfach: An diesem Samstag! Und zwar um 15:30 Uhr, nach guter alter Tradition, mit frühlingshaften Temperaturen um sich ins Stadion zu bewegen oder beim Autowaschen “Heute im Stadion” zu hören, wenn man nicht gerade den PayTV-Sender seiner Wahl abonniert hat oder Zugang zu Internetradio bei 90elf hat.
Tradition ist ein gutes Stichwort. Der Gegner am Samstag ist der VfL Wolfsburg und der gilt gemeinhin eher als der Prototyp eines Sponsoring-Modells und für viele gemeinsam mit Hoffenheim und Leverkusen als “meist verzichtbar” für den Spielbetrieb der Bundesliga. Mit Trainer Magath hat man zudem den Trainer geholt, der ehemals als Schleifer gefürchtet war, heute aber mehr als “Manager” argwöhnisch beäugt wird aufgrund seiner Methoden Spieler gleich mal en Gros zu verpflichten (und entsprechend wieder fallen zu lassen).
Für den Club gilt es den zweiten (sagen wir nicht Match-, so doch) Satzball zu verwandeln und die 34 Punkte am Konto zu haben, die allen ein so richtig zuversichtliches Gefühl für den sorgenfreien Rest der Saison gäbe, was gegen Überfallkommando Mainz noch nicht gelang. 34 Punkte hat Hecking definiert als die Schwelle, bei der man guten Mutes sein müsse, mit dem Abstieg nichts mehr zu tun zu haben, und auch ein eher negativer Tabellentipp ließe einen mit 34 Punkten wohl noch in der Liga bleiben (Fußballwunder ausgeschlossen). Und mit Wolfsburg könnte ein dankbarer Gegner zur Verfügung stehen, die zuletzt vor allem auswärts keinen Fuß auf den Boden bekamen – wäre da nicht die freundliche Eigenart des Clubs, gerade solche Negativserien für den Gegner zu beenden … Aber ohne das Schicksal zu beschwören: Eigenlich müsste Wolfsburg dem Club liegen. Von den Ansprüchen immer mindestens in der Europaliga, aber nur 31 Punkte wie der 1. FC Nürnberg und am Platz nicht mal in der Lage den schwer angeschlagenen FCK zu besiegen, der insgesamt kaum mehr als (Transfer-)Wert auf die Waage bringt, was Wolfsburg sich als Investition allein im Winter (30 Mio.) mal gönnte.
Wolfsburg für viele Clubfans also genau der Verein, um das 1. belschanovsche Gesetz umzusetzen: “Heimspiele gehören gewonnen.“. Punkt und ohne Ausrufezeichen.
Viele Ressentiments also am Samstag, viel Antipathie, viel Ablehnung zu Methoden der Vereinsführung im Allgemeinen und Mannschaftsführung im Besonderen. Zeit also, das Ganze mal auf die menschliche Ebene zu heben und mit denen zu sprechen, die es angeht, die damit leben, denen der VfL ans Herz gewachsen ist, wie uns unser Club. Wir sprachen mit Normen Scholz vom Wolfs-Blog in einem ausführlichen und offenen Gespräch über Macht und Möglichkeiten, über Tradition aus Verzweiflung und darüber, ob die Frage ob Clubfan und Wolfsburg-Fan nur vom Klapperstorch entschieden wurde.
[Clubfans United] Hallo Normen, schön dass es diesmal geklappt hat, nachdem es in der Hinrunde noch gescheitert ist. Wie ist die Stimmung in Niedersachsen?
[Wolfs-Blog] Hallo Alexander. Gleich die erste Frage ist nicht leicht zu beantworten. Der VfL befindet sich ein bisschen im Wechselbad der Gefühle. Vor drei Wochen gab es den absoluten Tiefpunkt in der Arena. Die Stimmung drohte zu kippen. Nun hat sich die Lage wieder etwas beruhigt. Zu groß ist noch der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Berücksichtigt man allerdings die Tatsache, dass wir uns immer noch in einer Umbruchphase befinden, so würde ich meine ganz persönliche Stimmung wohl als “vorsichtig optimistisch” bezeichnen.
[Clubfans United] Rund um den VfL sind die schreibenden Fans offenbar dünn gesäht, jedenfalls fanden wir in der Hinrunde keinen, was wirklich bemerkenswert ist, denn sonst fand sich dann doch sogar bei Hoffenheim irgendeiner. Trügt der Eindruck? Oder ist rund um Wolfsburg (rein schreiberisch) wirklich so wenig geboten?
[Wolfs-Blog] Ich würde sagen der Schein trügt, und zwar in beide Richtungen. Ich selbst habe auch schon einige Erfahrungen mit anderen Vereins-Blogs gesammelt und muss sagen, dass es in diesem Metier ohnehin sehr überschaubar vonstattengeht. Wir reden hier gerade mal von einer Handvoll Blogs pro Verein, wenn überhaupt. Beim Ball-Blog gibt es da eine ganz gute Übersicht, wenn auch nicht vollständig. Selbst bei größeren traditionsreichen Clubs hatte ich oft Mühe einen Ansprechpartner zu finden.
Wenn du davon sprichst, selbst bei Hoffenheim wenigstens einen Betreiber gefunden zu haben, dann macht das den Kohl natürlich auch nicht fett. Bei nur 1, 2, 3 oder 4 Blogs pro Verein sind die Unterschiede aus meiner Sicht in den meisten Fällen verschwindend gering.
Ich stieß auch auf einige Blogs, die nur auf dem Papier existieren, weil sie entweder schon stillgelegt wurden oder der Betreiber nur alle 2, 3 Monate mal einen Beitrag schrieb.
Für mich trat hier eine ganze ander Frage zu Tage: Warum gibt es generell so wenig Vereins-Blogs in der gesamten Szene?
Meine Antwort dazu wäre, dass Blogs in Deutschland erst so langsam entdeckt werden. In den USA ist man da schon weiter. Aber bei uns wird das auch noch mehr werden.
Um nun auch noch die zweite Richtung zu beschreiben, wo der Schein trügt: Zum einen muss man natürlich immer die Verhältnisse vergleichen. Es macht keinen Sinn z.B. München mit einer Einwohnerzahl von 1,4 Millionen, knapp 3.000 offiziellen Fanklubs, 171.000 Vereinsmitgliedern und einer ewig langen Zeit voller Erfolge und viel Tradition mit dem kleinen Wolfsburg zu vergleichen.
München ist in allen Belangen vielleicht um den Faktor 10 größer. Aber haben sie auch 10 mal so viele Fanblogs? Wir haben 2, Bayern hat 19. Ich würde sagen: “Sieger: Wolfsburg” :)
Nicht auszudenken, wie sich das Verhältnis noch weiter abhebt, wenn wir auch nur 1 Blog noch dazu bekämen :)
Darüber hinaus gibt es schon ein paar Seiten, die sich mit dem VfL Wolfsburg beschäftigen. Nur sind einige nicht unbedingt unter dem Begriff Blog zu finden. Ich will hier z.B. die Seite eines befreundeten Seitenbetreibers nennen: www.wob-gegen-mob.de, oder auch die Seite www.weblog-deluxe.de, wo der Patrick in seinem Fußballbereich immer mal wieder über den VfL Wolfsburg berichtet. Und es gibt da noch einige andere…
[Clubfans United] Dein Blog wirkt sehr magazinig und hat ne ganze Menge an sehr individuellen Inhalten, wie Trainingseindrücke etc. Im Impressum steht “Normen Scholz Internet Media”. Klär uns doch mal auf, wer ist “Wolfs-Blog” und was steckt dahinter?
[Wolfs-Blog] Über den einfachen Blog-Status bin ich sicherlich schon hinaus, da hast du recht. Angefangen hat alles auf TM.de, dem größten deutschen Fußballforum. Dort hatte ich vor 1 1/2 Jahren einen eigenen Thread mit Trainingsberichten eröffnet. Als diese Berichte zunehmend bei den Usern gut ankamen, wurde die Idee geboren, eine eigene Seite mit Trainingsberichten zu gründen. Was zunächst als Blog starten sollte, wuchs schnell zu einer etwas größeren Seite mit weiterführendem Inhalt.
Wie du richtig erkannt hast, bin ich nebenbei in der Internetbranche tätig, so dass eine derartige Seite praktisch auf der Hand lag. Man kann auf diese Weise also das Hobby zum Beruf machen. Wolfs-Blog wird demnächst noch größer und umfassender werden. Der Weg geht ganz klar hin zu einem News-Magazin (Dortmund hat z.B. ein sehr schönes Fanzine). Doch mein persönlicher Blog Bereich wird immer Bestandteil bleiben.
[Clubfans United] Gibt es Kontakte zum Verein? Wie ist das Verhältnis zu Fans und Medien?
[Wolfs-Blog] Nein, einen Kontakt gibt es noch nicht. Was nicht heißen soll, dass es nicht schon einen Versuch gegäben hätte.
Zu den Fans habe ich ein gutes Verhältnis. Am Trainingsgelände kommt man zwangsläufig mit sehr vielen ins Gespräch. Ich unterhalte mich immer gerne über Fußball, und höre gerne raus wie die Stimmung unter den Fans so ist. Auch über das Internet gibt es viele Kontakte.
Zu den Medien hier in Wolfsburg habe ich noch keinen Kontakt.
[Clubfans United] Wir haben unsere Leser auf Facebook gefragt, was wir dich fragen sollen, dabei sind – neben den üblichen Vorbehalten – auch wirklich einige Fragen dabei, die es zu beantworten lohnt, auch wenn sie etwas kritisch sind – aber genau deshalb fragen wir ja mal die, die es angeht und die was dazu zu sagen haben.
Frage 1: Wie kann man eine Fanbeziehung aufbauen, wenn der Verein so offensichtlich auf Kommerz gebaut ist?
[Wolfs-Blog] Oh, jetzt muss ich mich wohl warm anziehen :) Aber wenn ihr erlaubt, werde ich auf offene und direkte Fragen ebenso offen und direkt anworten.
Ganz ernstgemeint ist diese Frage wohl nicht (oder doch?). Eher ein bisschen provokant mit einer Spur Naivität.
Kommerz ist natürlich ein riesiges Feld, über das ich den ganzen Vormittag schreiben könnte…
1. Jeder Fan beurteilt seinen Verein immer rein subjektiv. Niemals würde ein Schalker Dortmund Fan werden können. Viele Nürnberger werden wohl auch nie Wolfsburg-Fans werden. Warum nicht? Das hat wohl in erster Linie mit dem Umfeld und der Geburtsstadt zu tun. Ich wette 50 Euro, dass 99% aller Nürnrberger Wölfe-Fans wären, wenn sie hier in Wolfsburg geboren wären :) geschenkt!
2. Um noch etwas genauer auf die Fan-Beziehung bezüglich des Kommerz einzugehen: Hier treffen wir wieder auf ein sehr weitverbreites Vorurteil, mit dem man als Wolfsburger leben muss.
Auch wir haben eine längere Tradition. In dieser Zeit gab es die meiste Zeit keinen Kommerz. Das heißt, eine Beziehung zu seinem Verein haben die meisten aufgebaut, da gab es noch keine 50 Millionen von VW. Wir sind 1997 in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Auch dort gab es lange Zeit keine überdimensionalen Finanzspritzen unseres Hauptsponsors. Wir haben viele Jahre mit ganz kleinen Brötchen gebacken und dennoch achtbare Erfolge erzielt.
Das finanzielle Füllhorn wurde erst seit der ersten Magath-Ära ausgeschüttet, und ging gleich von Anfang an mit sportlichen Erfolg einher. In einem Punkt sind wir uns sicherlich alle einig: Wenn man schon so viel Geld ausgibt, dann muss dies auch zu Erfolg führen. Das ist bei allen Vereinen auf der Welt so. Also waren wir selbstverständlich zu dieser Zeit auch noch zu frieden. Erst in den letzten Jahren gibt es auch in Wolfsburg Diskussionen über diesen Umstand.
Ich will hier ganz ehrlich sein. Ich finde es verständlich, wenn Fans anderer Vereine kritisch auf diese Dinge blicken. Nicht jeder hat so einen potenten Partner hinter sich wie wir.
Allerdings heißt dies nicht, dass nicht auch andere Vereine versuchen über die Geldschiene zum Erfolg zu kommen.
Und das meinte ich mit einer Spur Naivität. Wer an Geld kommen kann, gibt dieses auch aus. Andere Vereine haben das über Jahre mit vielen Schulden bewerkstelligt. Wer uns kritisiert, müsste diese Vereine noch viel mehr kritisieren.
In der heutigen Zeit zählt nur noch die Geldkarte. Auch da braucht sich niemand etwas vormachen.
Wir haben einfach Glück würde ich sagen. Schämen braucht man sich deshalb sicherlich nicht. Das Unbehagen der Gegner verstehe ich natürlich.
[Clubfans United] Frage 2: Wäre es euch als Fans nicht lieber, mal eine halbwegs konstant besetzte Mannschaft zu haben, statt immer auf Biegen und Brechen nach den Sternen zu greifen, damit auf dem Weg sich ein Identifikationspotential ergibt?
[Wolfs-Blog] Diese Diskussion gibt es in Wolfsburg durchaus. Hier muss man allerdings ein paar Dinge unterscheiden:
Zum einen kam die fehlende Konstanz durch ständig wechselndes Personal in der Führungsetage zu stande. Mit dem Meisterjahr hatten wir 4 große Alleinherrscher in Wolfsburg: Magath I, Veh, Hoeneß und Magath II. Jeder durfte seine Wünsche durchsetzen, und bekam seine Wunschspieler. Leider wurde nie lange genug an einem Plan festgehalten, so dass durch die schnellen Wechsel auf der einen Seite, durch länger laufende Spielerverträge auf der anderen Seite, aber ständig ein Mischmasch und Chaos im Kader beim VfL Wolfsburg herrschte. Eins darf man nämlich nicht vergessen. Eine Entwicklung braucht Zeit. Diese Zeit hat der Aufsichtsrat in Wolfsburg nach der Meisterschaft niemandem gewährt. Dies erkennen in Wolfsburg sehr viele Fans. Ein Kritikpunkt der absolut berechtig ist: Fehlende Konstanz in der Führungsetage.
Dies ist dann allerdings auch ein Grund, warum man als Fan der Umbruchphase etwas mehr Zeit zugesteht, oder zugestehen müsste. Stets waren die Ideen mehrerer Manager und Trainer in einer Mannschaft verwoben. Erst wenn einem Trainer/Manager die Zeit zugestanden wird, das Geflecht zu entknoten, dann wird aus meiner Sicht auch wieder der Erfolg zurückkehren.
Der zweite Punkt beim Thema konstante Mannschaft ist natürlich Felix Magath. Sein Plan oder Konzept verlangt es, dass in einer langen Anfangsphase es keine konstante Mannschaft gibt. Er hatte in der Vergangenheit damit meistens Erfolg. Deswegen kann man zunächst einmal nur darüber streiten, ob einem die Art gefällt. Es geht also eher um Geschmack.
So lange am Ende Erfolg dabei herausspringt, kann man wenig Kritik äußern. Kritisch wird es dann, wenn eine unkonventionelle Methode zu keinem Erfolg führt.
In so einer Phase befinden wir uns gerade.
Da diese ständig wechselnde Mannschaft auch in Wolfsburg einige Kritiker hat, braucht Magath Erfolg. Bis zum Sommer wird dieses Experiment auf jeden Fall noch weitergehen. Zusammenfassend: Ja, auch wir wünschen uns Konstanz.
[Clubfans United] In Nürnberg wird unglaublich viel Wert auf Tradition gelegt – und in weiten Fankreisen würde man am liebsten auf die Einnahmen eines Stadionnamen-Sponsoring verzichten um ein Max-Morlock-Stadion zu haben. Könnt ihr so viel “Romantik” verstehen?
[Wolfs-Blog] Dazu fällt mir die Redewendung ein: Jeder so wie er kann.
Wer eine lange Tradition hat, ist zurest stolz darauf und legt demzufolge auch mehr Wert auf so etwas. Wer mehr Geld hat schaut eher auf wirtschaftliche Dinge und vernachlässigt ein wenig die Tradition. Es ist absolut menschlich, sich auf das Positive zu konzentrieren, das man hat, anstatt sich über Dinge zu beschweren, die man nicht hat. Klingt es zu hart, wenn ich sage, dass ich glaube, dass sich einige Vereine besonders auf ihre Tradition beschränken, weil ihnen kaum etwas anderes übrig bleibt?
Man schaue sich einmal Bayern München an:
Bayern hat beides, Tradition und Geld. Worauf konzentriert sich der Verein? Eher auf das Kommerzielle.
Wie sieht es beim VfL aus? Weiter oben schrieb ich, dass wir durchaus auch Tradition besitzen. Doch weil wir auch die Kohle haben, rückt diese Tradition in den Hintergrund.
Bei uns gibt es z.B. eine Diskussion über das Vereinswappen. Kaum einer hat sich damals daran gestört, als es aus kommerziellen Gründen geändert wurde. Die Verantworlichen am allerwenigsten.
Ich kann euch da also zwar verstehen, aber eine derartige Romantik hält sich bei mir ins Grenzen. Alles eine Frage der Vereinsumstände würde ich sagen.
[Clubfans United] Nach Außen wirkt Magath (spätestens seit seiner Station auf Schalke) für viele in seiner Trainer/Manager-Philosophie als vollkommen ja (fast schon grotesk) überzogen. Sein deklariertes bedingungsloses Rezept des “Spieler An-und-Verkauf aller Art” ist für viele menschenunwürdig, der Spieler, geködert mit horrenden Gehältern, wird zur Ware, die man ausprobiert und bei nichtgefallen einfach wegwirft. Magath rechtfertigt das immer eloquent und mit Verweis auf seine Erfolge. Doch weder auf Schalke noch in Wolfsburg greift sein System zur vollen Zufriedenheit. Dazu zwei Fragen: Wie schätzt ihr Magaths Arbeit als Fans derzeit ein?
[Wolfs-Blog] Auch hier triffst du einen wunden Punkt. In Wolfsburg ist die Situation nicht ganz klar, was diese Frage angeht. Ich würde die Lager in 3 Gruppen einteilen. Da gibt es zum einen den “neutralen” Zuschauer. Der macht sich über die Methoden eigentlich wenig Gedanken. Er kommt ins Stadion und will Siege sehen. Magath hat auf Grund seiner Meisterzeit noch eine Menge an Kredit. Diese Gruppe wartet wohl noch gelassen ab, was passiert.
Die zweite Gruppe sind die Magath-Fans. Fußball ist ein hartes Geschäft, in dem viel Geld verdient wird. Also tut es den Profis nur gut, wenn sie einen harten Trainer haben, der sagt wo es langgeht. Im Profisport zählt nur die Leistung, und die versucht Magath aus den Spielern herauszukitzeln. Seine Methoden hatten in der Vergangenheit Erfolg, also werden sie nach dem Umbruch auch wieder zu Erfolg führen.
Die dritte Gruppe besteht aus den Magath-Kritikern. Sie sieht es annähernd so, wie du es in deiner einleitenden Frage beschrieben hast.
Hinter all diesem steht die große Frage: Darf der Zweck die Mittel heiligen?
Diese Frage wird offenbar von den Fans in ganz Deutschland überall unterschiedlich beantwortet.
[Clubfans United] Und die Folgefrage: Kommt euch Magaths Methode nicht auch komisch vor? Schadet es am Ende nicht sogar dem Image des VfL, der ja sowieso keine so hohen Sympathiewerte in der Liga zu verzeichnen haben dürfte?
[Wolfs-Blog] Ich persönlich glaube, dass es eine Frage des Erfolges ist. All diese kritischen Dinge kamen erst so richtig auf Schalke durch, und zwar zu dem Zeitpunkt, als der Erfolg in der Liga nicht mehr da war. Bei seiner ersten Station in Wolfsburg gab es diese kritischen Töne kaum.
Damit zusammen hängt dann auch das Bild in der Öffentlichkeit und die Sympathie. Man hat in der Meistersaison als Wolfsburger gespürt, dass mit dem Erfolg auch die Akzeptanz wuchs. Viele bestaunten die attraktive Spielweise, die schönen und zahlreichen Tore. Plötzlich wurden auch in Wolfsburg Helden geboren. Alle kannten plötzlich die vorher noch völlig unbekannten Spieler Grafite und Dzeko. Kein Mensch hat damals von unmenschlichen Methoden gesprochen.
Magaths Art und Weise ist also fest mit dem Erfolg verknüpft. Wenn er es schaffen sollte irgendwie doch noch in die Europa League zu kommen, oder nächstes Jahr um die CL Plätze mitzuspielen, dann prognostiziere ich, dass der VfL auch wieder sympathischer wirkt.
Gelingt dies nicht, so gebe ich dir absolut recht. Dann gibt es einen erneuten Totalschaden in allen Bereichen – auch beim Image.
[Clubfans United] Mit Hotze wird für Magath nun quasi ein “Chef” installiert, die Medien sprechen von “Teilentmachtung”. Lässt sich ein Magath das gefallen?
[Wolfs-Blog] Ich glaube, Magath wird nichts anderes übrig bleiben. In der ersten Amtszeit war es noch der VfL Wolfsburg, der dankbar sein musste, dass ein Magath überhaupt in die Provinz wechselt. Bei seiner zweiten Amtszeit sieht das ganze etwas anders aus.
Der VfL war nach dem Rauswurf auf Schalke das rettende Ufer. Ein Gerichtsverfahren stand im Raum. Ich glaube VW hat da vieles glattgebügelt.
Plötzlich musste Magath auch dem VfL Wolfsburg dankbar sein.
Zwischen den Zeilen konnte man aus einigen Interviews herauslesen, dass VW selbstbewusster auftritt und Magath sich an mehr Regeln zu halten hat.
Hotze zum Sprecher der Geschäftsführung zu machen kommt deshalb nicht überraschend.
Schon seit Beginn der 2. Amtszeit hatte Magath diesen Vorsitz verloren. Alle drei Geschäftsführer waren gleichberechtigt. In finanziellen Dingen hatte Hotze schon das ganze Jahr über das Sagen. Magath betonte dies stets in der Diskussion um Neuverpflichtungen.
Viel wird sich deshalb im Tagesgeschäft aus meiner Sicht nicht ändern. Magath bleibt immer noch Verantwortlicher für die sportlichen Dinge und wird auch in Zukunft über wichtige Entscheidungen mit VW sprechen.
Nur das Hotze jetzt ein Auge drauf hat, und ein gewisser Automatismus wegfällt.
In Wolfsburg gab es seit der Meisterschaft den Wunsch und die Hoffnung, dass VW aus den Fehlern nach der Meisterschaft gelernt hätte. Einer dieser Fehler war es sicherlich, dass man es versäumt hatte neben Magath einen zweiten wichtigen Mann mit Kompetenzen auszustatten.
Als Magath ging, ging mit ihm das komplette Know How und die komplette Kompetenz. Dieses Vakuum konnten wir nie ganz schließen.
Nun will man rechtzeitig gegen so einen Fall vorbeugen. Alles andere wäre auch verantwortungslos.
Magath wird dies wissen, und muss es sich wohl oder übel gefallen lassen.
[Clubfans United] Hand aufs Herz: Könntest du spontan alle 43 Spieler, die in der Saison im Kader standen, aufzählen?
[Wolfs-Blog] Ganz ehrlich? Ja, das könnte ich. Das liegt wohl aber daran, dass ich mich sehr genau mit dem Verein beschäftige, beim Training zuschaue und über das Thema schreibe. Ich gebe zu, dass sehr wahrscheinlich über 90% der Wölfe-Fans dies nicht könnten.
Nebenbei bemerkt glaube ich allerdings auch, dass bei anderen Vereinen dies ein großer Anteil der Fans auch nicht kann. Obwohl dieser Anteill sicherlich nicht so hoch sein dürfte, wie bei uns. :)
[Clubfans United] Neben Magath, der ja auch mal in Nürnberg als Trainer gearbeitet hat, steht mit Jan Polak noch ein Spieler bei euch im Kader, der mal in Nürnberg kickte. Der immerhin scheint nun ja langsam in Fahrt zu kommen. Insgesamt aber stottert der Motor in der Volkswagen-Stadt doch noch auffallend oft. Wären da nicht die weidwunden Leverkusener nach dem 1:7 gekommen, hätten die letzten 6 Spiele, in denen es nur gegen Freiburg zu einem Sieg reichte, doch von einer Krise sprechen lassen. Wo steht Wolfsburg heute? Halb im Abstiegskampf oder noch dran am Europapokal?
[Wolfs-Blog] Vorweg ein Wort zu Polak: Es ist wirklich erstaunlich, wie er plötzlich sich wieder aus der Asche empor gehoben hat. In der Hinrunde noch ausgemustert und abschrieben, und nun ist er plötzlich einer unserer wenigen Heilsbringer. Für ihn persönlich freut es mich sehr. Weil er einfach ein positiver Typ ist, der immer alles gibt und der Mannschaft gut tut.
Wir sind absolut zuversichtlich und optimisitisch in die Rückrunde gestartet, und haben sogar recht gute Ergebnisse erzielt. Danach kam ein Bruch. Durch absolut desolate Leistungen gegen Schalke und Hoffenheim war die Stimmung gekippt. Es brodelte gewaltig. Ein oder zwei weitere Niederlagen und wir würden jetzt hier über ganz andere Dinge sprechen. So aber haben wir noch einmal die Kurve bekommen. Es ist wieder ruhiger geworden in Wolfsburg. Wir sind sozusagen wieder beim Nullpunkt angekommen. Zufrieden ist in Wolfsburg sicherlich niemand. Ich frage mich selbst oft, was man von der aktuellen Situation halten soll.
Mit dem Abstiegskampf werden wir sicherlich nichts zu tun bekommen. Dafür ist der Punktevorsprung zu groß und einige Mannschaften unten zu schlecht.
Ein kleines Fünkchen Hoffnung für Europa habe ich noch.
Wir haben eigentlich gute Einzelspieler. Nur müssen diese endlich mal zueinander finden. Es ist schwer zu sagen, ob Magath das jetzt noch hinbekommt. Es schien schon so, als hätten sich einige Positionen gefunden, auf denen nicht mehr gewechselt hätte werden müssen. Doch dann gab es Verletzungen, Sperren usw.
Finden wir in den nächsten 2, 3 Spielen endlich eine feste Formation, kann es noch reichen. Ansonsten dümpeln wir bis Saisonende im Mittelfeld rum.
[Clubfans United] Kommen wir zum Gegner, als uns. Wie sieht man in Wolfsburg den FCN generell als Verein und seine Fans?
[Wolfs-Blog] Hier muss ich mal meinen Vater zitieren. Er sagt immer: “Man, was ist nur aus den großen alten Traditionsvereinen geworden? Wenn ich an meine Zeit damals als Fußballer denke, was waren das für große Namen: 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt und der 1. FC Nürnberg…”
Die alten Erfolge im Hinterkopf ist der Respekt noch absolut da. Doch gerade jüngere Fans, die nicht mehr so weit zurückblicken, sehen in Nürnberg wohl einen soliden Mittelklasse-Klub. Euer Trainer war ja auch das ein oder andere mal in Wolfsburg im Gespräch. Ich mag ihn vom Charakter her sehr, ebenso seine Arbeitsweise. Insgesamt hat der FCN bei mir persönlich ein positives Image. Ihr bringt immer ordentlich Fans mit in unser Stadion, die auch gut Stimmung machen. So etwas trägt ja immer viel zu einem Gesamtbild mit bei.
[Clubfans United] Fiktive Schlagzeile in einem Jahr: “Meister Gladbach empfängt Paderborn zum Spitzenspiel – Abstiegskampf: Jetzt soll Magath die Hertha retten – 2. Liga: Leitwolf Matthäus erobert mit seinen Wölfen die Tabellenführung gegen Köln” – Was ist totaler Humbug, was wäre durchaus denkbar?
[Wolfs-Blog] Alles totaler Humbug :)
– Obwohl Gladbach sehr gut ist, werden sie mit Sicherheit kein Meister mehr. Paderborn ganz oben? Vielleicht nur nach dem ersten Spieltag mal :)
– Magath wird wohl in Deutschland keinen Klub mehr nach Wolfsburg trainieren. Er hat sich in einer Spirale an einen Punkt herangearbeitet, wo es eine Rückkehr zu den Wurzeln aus meiner Sicht nicht mehr geben wird. Er braucht eine große Machtfülle, er braucht einen Verein mit viel Geld zum investieren und er wird sich keinen Abstiegskampf mehr antun, bei einem Verein, der keine Perspektive nach ganz oben hat.
– Wolfsburg wird nicht absteigen. Auch objektiv ist das sehr unwahrscheinlich. Falls doch könnte es bei uns tatsächlich zu einer bodenständigeren Lösung kommen, allerdings würde die niemals Matthäus heißen :)
[Clubfans United] Wie wird das Spiel am Samstag laufen und wie wird es wohl enden?
[Wolfs-Blog] Der VfL ist auswärts bislang sehr schwach. Meistens sind wir einfach zu ängstlich aufgetreten. Woher das kommt, weiß in Wolfsburg niemand so recht. Dazu kam immer noch eine ängstliche defensive Aufstellung, so dass am Ende für uns nie was zu holen war. Das letzte Auswärtsspiel war nun eine kleine Mini-Steigerung. Wenigstens die Grundtugenden haben gestimmt. Wir haben den Kampf angenommen.
Ich denke, genau das muss man für dieses Spiel erwarten. Die Wölfe werden versuchen über den Kampf ins Spiel zu finden. Dazu wird unser bester Mittelfeldspieler ins Team zurückkehren: Jiracek. Zu Beginn der Rückrunde, wo wir ein paar gute Leistungen hatten, bildete er zusammen mit Polak ein gutes Duo.
Ich denke, wenn es nur beim kampfbetonten Spiel unsererseits bleibt, dann ist ein Punkt bei euch drin.
Ich hoffe natürlich, dass Magath es schafft unter der Woche im Training den Spielern noch ein bisschen spielerisches Rüstzeug mitzugeben.
Mit viel Glück könnte ein Sieg drin sein. Dazu muss aber eine Steigerung zu den letzten Spielen her.
[Clubfans United] Wo wirst du das Spiel verfolgen?
[Wolfs-Blog] Ich werde das Spiel zu Hause vor dem TV sehen.
[Clubfans United] Wir danken schon mal jetzt für das Interview, und gerade auch für die unbequemen Fragen! Wenn Du noch Fragen an uns hast, dann nur zu!
[Wolfs-Blog] Gerne. Ich bedanke mich ebenfalls. Meine Fragen an euch werden folgen… Beste Grüße nach Nürnberg und auf ein gutes Spiel!
Update: Zwischenzeitlich ist das “Gegen-“Interview beim Wolfs-Blog online: Nürnberg Blog im Interview – Dabei wirklich spannende Fragen wie z.B. “Mal ganz ehrlich: Es klopft ein Großinvestor wie VW an eure Tür und bietet euch das gleiche starke Engagement wie bei uns. Was sagen die Nürnberger dazu? Geht die Tradition über alles, oder gibt es auch Eingeständnisse an den Wandel der Zeit?”
Das Interview führte Alexander Endl [Clubfans United] mit Normen Scholz [Wolfs-Blog] am 14.3./15.3.2012 via E-Mail.
Bild (Teaser) von funky1opti from Wolfsburg, Deutschland – This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
Danke für das sympathische Interview …
in der Zwischenzeit macht Magath das, was er am besten kann: Spieler verpflichten.
Laut Bild hat er für die nächste Saison Olic an der Angel.
Mann oh Mann …
wie lange müssen wir wohl noch in der Buli kicken, bis wir uns mal so einen Top-Mann leisten können?!
Bin mal auf den Samstag gespannt. Wenn das Spiel verloren geht, dann hängen wir wieder ganz schnell in den Seilen.
Also bitte 1. Belschanov´sches Gesetz umsetzen:
Heimspiele gehören gewonnen.
An der Unterstützung dürfte es ja nicht liegen, da sind die Clubfans am Samstag deutlich in der Überzahl. Laut FCN-Homepage rechnet der Club mit 350 Fans aus Wolfsburg, die ihre Mannschaft unterstützen wollen.
350. immerhin! letzte (oder vorletzte) Saison waren es mal 68 oder 86 Fans aus Wolfsburg. Das war dann doch lachhaft für einen Bundesligisten.
Naja egal ob 68 oder 350 Fans aus VW-Burg …
Haupdsach der Club gwinnd!
Gutes ehrliches Interview und an der Wolfsburger Finanzpolitik hätte ich nichts auszusetzen, eher schon an der Umsetzung durch Felix Magath, aber seis drum, jeder Verein sowie seine Fans würde das doch höchstdankbar annehmen. Daher verstehe ich diese ständige Kritik auch nicht an Hoffenheim, Leverkusen oder Wolfsburg. Meines Erachtens ist das nur der viel zitierte Neidfaktor. Genannte Beispiele sind finanziell immer noch viel mehr in ihrer Region verwurzelt, als Vereine in England oder Frankreich,Spanien wo sich gerne russische, chinesische oder arabische Milliardäre ein schönes Spielzeug in Form eines Fußballvereins kaufen.
Ein Herr Hopp, der aus Hoffenheim kommt, das finde ich absolut und zu 100% d’accord wenn er sich in seiner Heimregion auch so engagiert. Schön wenn das bei uns eine Frau Schäffler oder seinerzeit Madame Schickedanz so getan hätten, aber da wird das Geld lieber zu den Bayern getragen, die habens ja nötiger 🙂
Gut, dieses Jahr wird der traditionsreiche “Verein für Leibesübungen Volkswagenwerk“ kaum absteigen, aber prinzipiell ist das in näherer Zukunft nicht so unwahrscheinlich. Letztes Jahr hätte es ja fast geklappt, und nicht wenige Fußballfreunde in unserem Land hätten sich gefreut, schon alleine, weil dann das “Magathsche Modell” ausgedient hätte. Warten wir den Samstag ab, aber es wäre schon schön, wenn der traditionell finanzklamme Club die Millionentruppe weiterhin hinter sich halten könnte, das wäre immerhin ein Punktsieg für die Tradition. 😉
Und immerhin kommt die zweitschlechteste Defensive der Liga ins Frankenstadion, zur zweitschlechtesten Offensive, das verspricht interessant zu werden. Ich finde es schon erstaunlich, dass sich bei solchen Eckdaten beide Teams so bequem im Mittelfeld eingerichtet haben, wobei die jeweiligen Komplemente auch “nur” mittelklassig sind. Somit steht es also bisher Unentschieden bei der alten Frage, ob jetzt die Offensive oder die Defensive wichtiger ist. Vielleicht sind wir am Samstag ein Stück schlauer.
Respekt für die ausführlichen Antworten, das macht dieses Interview zu einem Besonderen unter den vielen guten…..
In einem gebe ich Normen recht. Wären wir in WOB geboren, wären wir vermutlich auch überwiegend Fans des Heimatvereins. Das ist halt so. Aber Sympatien in die Fremde gibt es für WOB eben überwiegend gar nicht, das ist der Unterschied. Sicherlich hat jeder von uns noch einen zweiten oder dritten Verein, den er neben dem Glubb besonders mag, aber ich bin mir sicher, der VFL ist da nicht dabei….
Andererseits aber kann man durchaus auch als Auswärtiger Fan vom Glubb, von Gladbach, von Bremen, Köln (naja, z.Zt. eher nicht 😉 ), Schalke usw. werden, aber sehr unwahrscheinlich von WOB, LEV oder Hoppenheim, wenn die lokale Verbundenheit fehlt.
@Optimist Du hast recht, wenn du sagst das nicht viele Fans in Deutschland verteilt sind von uns. Aber die Region ist groß und die Fans kommen auch aus den benachbarten (auch östlichen) Gebieten. Da ist das Potenzial sehr hoch. Und auch wenn es schwer vorstellbar ist, wir haben auch Fans in ganz Deutschland , aber du hast recht, es sind wenige.Seit der Meistersaison sind es zwar mehr , aber immer noch wenige. Man muss aber auch bedenken, das wir noch nicht lange in der Bundesliga sind und sich soetwas entwickeln muss. Ich als Fan (gehe seit 1979 zu (fast) jedem Spiel ) bin überzeugt davon, das es sich in den nächsten 20 Jahren weiter entwickelt und auch noch der ein oder andere Titel rausspringen kann. Gutes Spiel uns allen am Samstag.
Ich muss zugeben, auch ich habe WOBs Meisterschaft damals wohlwollend zur Kenntnis genommen, was aber v.a. daran lag, dass es die Bayern so richtig geärgert hat 😉
Außerdem war das magische Dreieck Dzeko, Misimovic und Grafite wirklich sehenswert. Da habt Ihr sicher an Sympatie gewonnen, die allerdings der gute Felix im Moment auch wieder eher verspielt.
Ich denke allerdings nicht, dass WOB in 20 Jahren den Stellenwert eines Traditionsvereins erreichen kann, da stört einfach das Werksclub-Image, aber so was wie Leverkusen, die ja auch etabliert sind und ein paar Fans haben, wirds schon werden 😉
Feine Sache, wie respektvoll hier miteinander umgegangen wird – so soll das sein! Wenn ich “Tradition” höre fällt mir allerdings immer ein, dass ich mir seit Jahren ein Buch wünsche mit den groteskesten, dümmsten, unnötigsten Geschichten, die unser Club im Lauf der Zeit so schrieb – oder gibt es das etwa schon? Einen gefühlt 1000-Seiten-Wälzer mit dem Titel “Durchpusten”? Den zum Frühlingsbeginn lesen, mit einem schönen Mittelfeld-Punkte-Polster im Rücken und ausdrücklich KEINER Sehnsucht nach dieser “guten” alten Zeit.. das hätte schon was… alsdann, morgen “Parole Belschanov”!
Beeindruckendes Interview, sehr ehrlich geführt. Kompliment an Alexander und Normen, der in ganz vielen Dingen vollkommen recht hat. Ich glaube auch, dass die Sehnsucht nach einem “Max-Morlock-Stadion” nur ein Bruchteil ihrer derzeitigen Substanz besäße, würde es mittels satt ausgestattetem Fünfjahresvertrag “Airbus-Arena” heißen und der Club plötzlich 30 Mio. extra im Jahr zur Verfügung haben.
Und doch ist mir der momentane Weg – so schwer er auch ist, so viel in den Gremien und der sportlichen Führung dafür auch geblockert werden muss – lieber. Der Stolz auf etwas, das man sich selbst erarbeitet hat, ist einfach größer. Und das Bewusstsein für dessen Wert entsprechend nachhaltiger. Darauf hoffe ich beim Club. In allen Bereichen wird Know-how aufgebaut, so dass ein derart grotesker Aktionismus à Magath bei uns nicht stattfinden würde – selbst wenn auf einmal das Geld hereinregnen würde.
Das finde ich beruhigend. Und deshalb kann auch ruhig mal jemand mit der Schatulle vorbeikommen;-)
berlinclub,
Für mich ist es letztlich immer noch ein Unterschied, ob da ein potenter Sponsor ist, wie zur Zeit Allianz bei den Bayern oder jemand wie VW in Wolfsburg, der das Sagen hat. Letzteres möchte ich beim Club nie erleben. Und ich find das in Lautern toll, daß der Trikotsponsor was tut um den Zusammenhalt zu symbolisieren und seine “Werbefläche” dafür zur Verfügung stellt. Das zeigt, daß er echt an dem Verein Interesse hat.
Vielen Dank für das ehrliche Interview liebe Clubberer, auch für die vielen kritischen Fragen! Ich bin froh dass Normen uns im Internet so positiv vertritt & dadurch vielleicht ein wenig zur Steigerung des Images beiträgt. Ich gebe ihm sowieso in vielen Punkten Recht! Auch danke für die ehrlichen Kommentare, es tut gut nicht immer nur auf Hass zu stoßen (wie zu 90% bei tm.de)…
Mir sind die Nürnberger im Hinspiel sympathisch geworden, als sie ihrerseits für unser altes Logo warben und wir im Gegenzug für eine Fansache des Clubs (weiß nicht mehr genau was es war). Schade dass über sowas nie berichtet wird sondern immer nur über Ausschreitungen. Für Samstag könnten denke ich beide Seiten mit einer Punkteteilung leben, ich persönlich wünsche mir aber natürlich einen Sieg, aber Esswein darf den Anschlusstreffer schießen 🙂
Schönes Wochenende euch allen und ein hoffentlich attraktives Fußballspiel!
Kanne,
bei der Aktion kann sich nur um eines gehandelt haben (seit Monaten immer dasselbe): Max-Morlock-Stadion
Also ich bin mehr am Sport ansich interessiert, als das für mich zumindest sinnfreie Gedöhns Traditionsclub oder Werksclub or whatever. Mich interessiert mehr der Ist-Zustand. Ich kann mich damit identifizieren, wenn gute erfrischende Arbeit geleistet wird und eine Mannschaft tollen Fußball spielt. Das einzige, was für mich nachvollziehbar ist, ist die regionale Rolle, die ein Verein spielt, dann ist die Verbundheit auch evident und nachvollziehbar. Aber darüber hinaus dieses Geschwafel von Traditionsclub oder nicht oder diese kleingeistigen Neider mit den Pseudo Argumenten weil ein tüchtiger Unternehmer wie Hopp seinen Heimverein fördert, ist ja selbst disqualifizierend.
Juwe,
Find ich nicht, weil es natürlich die Arbeit von Vereinen kaputt maht, wenn da auf einmal einer ankommt und aus dem Nichts einen Ligakonkurrenten aus dem Hut zaubert. Und ein Verein ist für mich nach wie vor etwas, wo ich nur Mitglied werde, wenn ich mich mit ihm identifiziere und dort auch wie auch immer mitarbeiten und mitbestimmen kann.
Es liegt ja an jedem Verein selber, wie erfolgreich seine Arbeit wird auf dem Platz und neben dem Platz, deswegen kann man ja anderen nicht verbieten sich potente Sponsoren zu suchen, nur weil sie keine Tradition haben. Diese Ansicht wiederspricht ein wenig dem freien Wettbewerbsgedanken, sonst könnte man ja gleich eine Liga für Traditionsvereine gründen. Ich will aber eine Liga in der die besten Mannschaften spielen.
@Juwe: Na gut, dann machen wir es doch gleich wie in England und anderswo. Wir schaffen die 50+1-Regel ab (die wird sowieso z.T. offen, z.T schleichend unterminiert), gründen die “1.FC Nürnberg Fußball AG” und bieten der Audi AG die Mehrheit der Aktien an. Die wird erfreut zugreifen (weil sie sich die Bauern gar nicht mehr leisten kann), der Etrag wird komplett in Spieler investiert (mal schauen, ob man Messi nach Deutschland locken kann). Der Club zieht in die neue Audi-Arena direkt an der A9 vor den Toren von Ingolstadt, die praktischerweise einen eigenen Bahn- und Autobahnanschluss hat (dann ist man sogar von Nürnberg aus schnell da) und Du kannst dann zu den Heimspielen nach Ingolstadt fahren. Dafür ist die CL-Teilnahme praktisch garantiert. Freust Du Dich auch schon auf RB Leibzig in der Bundesliga?
Nonsens. Ich glaube dann hast du meine Posts vorher nicht gelesen. Die Regeln wie sie in der Bundesliga gelten, sind richtig und mit Augenmaß z.B. die 50+1 Regel, das ist der Rahmen, der für alle in der Bundesliga gilt. Ich habe geschrieben s.o. dass ich mir Verhältnisse wie in England nicht wünsche und dass Vereine wie Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim aus Unternehmen unterstützt werden, die in dieser Region!! verwurzelt sind, völlig legitim und in Ordnung, alles andere an Vorwürfe sind doch kleinkarierter Neid. Die Wolfsburger oder Leverkusener können leider nichts dafür, dass die großen Unternehmen bei uns entweder gar nicht zu gewinnen sind oder ihr Geld lieber zu den Münchnern tragen.
Jeder durschnittliche Bundesliga-Torwart hätte das 1:1 vorher runtergepflueckt, aber wir haben ja den sakrosankten Raffa Schaefer…..Rakovski rein, Schaefer auf die Bank!
Torwartdarsteller!!
Sorry, aber ich kann Schäfer wirklich nicht mehr ertragen. Woche für Woche das Selbe: Keine Strafraumbeherrschung, fast jeder fangbare hohe Ball wird gefaustet, Bälle nach vorn landen fast immer im Aus oder beim Gegner.
Wenn Rakovsky und Stephan so schwach sind, dass sie Schäfer nicht verdrängen können, sollten wir uns mal umschauen, was so auf den Reservebänken unzufrieden rumsitzt, oder in Liga zwei oder im Ausland.
So kann das nicht weitergehen!
Schäfer wie er leibt und lebt. Dieser Torwart ist nicht in der Lage einen einzigen Ball festzuhalten. Jeder Ball wird weggefaustet. Die Krönung dann beim 1:1 als er völlig falsch steht. Die einzige Hoffnung ist, dass Magath bei seiner Einkaufstour Schäfer nach Wolfsburg holt. Aber ich glaube ja, dass Magath auch nicht alles holt. Ansonsten spielt der Club wie gehabt seine schwache erste Halbzeit. Der Spielaufbau ist heute wieder eine Katastrophe. Der Club fühlt sich scheinbar schon aller Sorgen entledigt so wie er heute wieder auftritt.
[deleted by admin – Warnung: Reine provokanten Krawallposts mit immergleichen Inhalt sind unerwünscht]
JSchieber,
Ey Schieberlein,
hast du immer noch nicht kapiert dass deine platten Beleidigungen hier echt keine Sau interessieren? Hier herrschen sowas wie Respekt, ein vernünftiger Umgangston und sogar Verstand. Diese Slapstickkommentare von dir andauernd, von so einem Homoerectus-Darsteller wie dir, denen gehört ein Stammplatz auf der Spam-Bank. Es ist wirklich anstrengend diesen Senf immer wieder zu lesen.
Danke, Admin!!!
Und Augsburg wie auch Freiburg machen die Sache immer knapper. Wird wohl doch ein Zittern bis zum 34. Spieltag.
Ich will ja nicht nerven, aber in der Winterpause hatte ich in diesem Blog nicht nur ein Mal gehofft, dass der Club den von Magath damals ausgemusterten Helmes versucht zu holen.
War bestimmt Quatsch, weil Helmes in WOB vermutlich so viel verdient wie 70% des Clubkaders zusammen.
Aber schee wärs gewesen…
Frankfurt hat es versucht und ist gescheitert. Und man darf davon ausgehen, dass die Eintracht trotz 2. Liga noch mehr Geld zur Verfügung hat. An Helmes hatte es wohl nicht gelegen, Magath wollte ihn nicht ziehen lassen, außer es hätte sich wirklich gelohnt. Heute muss man Magath Recht geben.
Streiche M-Wort, setze A-Wort.
Zur Verteidigung von Schäfer: Am 1:3 hat er m.E. absolut keine Schuld!
Trotzdem: Für die Bundesliga zu leicht!
Ich glaube der Club verwechselt das Spiel heute mit einen Freundschaftsspiel. Bei dem, was der Club heute bietet, kann mann nur mit dem Kopf schütteln. Keinen Einsatz, keinen Spielwitz gar nichts. Habe gehört, dass Maroh und Chandler sich bei den Vertragsverhandlungen zieren, bei der Leistung, die beide heute abliefern, sollten sie ihre eigene Lage überdenken.
Ich bin ratlos.
Ich auch 🙁
Das war einfach gar nix heute.
Zurück aus dem Stadion. Zuerst ratlos, danach sauer, jetzt zur Erkenntnis gelangt, daß dies einfach typisch Club ist. Personenbezogene Kritik verkneife ich mir heute lieber 🙂
Keine Angst, wir schielen doch nach Europa und haben mit dem Abstieg nix mehr zu tun……….Zumindest wenns nach einigen Spielern geht!
Beim Glubb ist alles möglich, schon deutlich sicherer geglaubte Klassenerhalte wurden verspielt!
Ja unser Club gibt sich mal wieder die allergrößte Mühe sich aktiv im Abstiegskampf zurückzumelden. Die Leistung, die der Club heute abgerufen hat, ist mir ein Rätsel. So eine blutleere Vorstellung habe ich lange nicht mehr vom Club gesehen. Ein Wort noch zu unserem Torwart: Ich bin es auch leid bei jeder Flanke oder Ecke Angst haben zu müssen,dass Schäfer entweder auf der Linie kleben bleibt oder den Ball zum Gegner faustet oder sie erst gar nicht erreicht. So einen Torwart hat der Club nicht verdient!!!
Ich bin es auch leid, dass man inzwischen nicht einmal mehr berechtigte maßvolle Kritik an unserem Torwart üben möchte, weil man Angst haben muss, dass sich dann wieder Pandoras Büchse der Schäfer-Hasser öffnet unde alle Basher unter ihrem Stein hervorgekrochen kommen. So einen Zustand hat dieser Blog nicht verdient!!!
Ich hätte gerne das 1:1 kritisiert, verkneifs mir aber. Er ist eh nur der letzte in einer unglaublichen Fehlerkette. Ich wollte es nicht glauben, als ich gesehen habe, wieviel Platz die WOBs hatten und wer da alles gepennt hat…. Fahrlässig, eine gute Ausgangsposition so leichtfertig nach nur 6 Minuten zu verspielen. Für mich schon der Knackpunkt…..
wenn man zuhause nach führung froh sein muss NUR 1:3 gegen wolfsburg verloren zu haben, dann sieht man schon, dass einziges falsch gelaufen sein muss…
über einzelne personalien möchte ich mich gar nicht auslassen, die dementsprechenden fehler und nicht-leistungen hat ohnehin jeder gesehen und neu waren diese auch nicht.
einmal muss ich mich dann doch wiederholen: es gibt KEIN bundesliga-team, dass offensiv auch nur ähnlich harmlos ist wie wir. da funktionert unter druck (also in rückstand) gar nichts. dafür mache ich zwar heckings philosophie verantwortlich, doch auch bei seinen beiden vorgängern sah das schon ähnlich aus. ich denke man sollte das geld das im sommer zusammenkommt nutzen und einen kaderumbruch vorantreiben…
Daß die Mannschaft nach einem schnellen Vorsprung so einbricht, hätte ich nicht erwartet.
Weshalb wurde eigentlich Wollscheid ausgewechselt? Ich hoffe mal es hat nichts damit zu tun, daß Leverkusen 0:1 hinten lag? Und ich hoffe mal, wenn er verletzt ist, ist es nicht zu schlimm.
Wieso ein Chandler immer spielt, ist wohl Hecking´s Sturheit zuzuordnen, genauso wie Hlousek vor Pinola den Vorzug bekam. Beiden hätte Hecking einiges an Demoralisation ersparen können. Denn ich glaube nicht, daß es für ihre Leistung förderlich ist, wenn einige “Fans” der Gegengerade schon in der ersten Halbzeit anfangen, diese Spieler gezielt auszupfeifen. Ich weiß nicht, was sowas soll.
Langsam beneide ich die Fürther für ihr goldenes Händchen in Sachen Sturm.
Laut “Sky” hatte er Adduktorenprobleme.
Wer eigene Spieler gezielt auspfeift, kann den Verein am A… l…und soll daheim bleiben. Vollpfosten sondergleichen!
Da spricht mir aber einer aus der Seele, nämlich DH höchstderoselben. Kicker online: “Wer sagt, dass wir Scheiße gespielt haben, der hat recht.” Ich bin gespannt, was er und die Mannschaft aus dieser richtigen Erkenntnis machen. Was mir Hoffnung gibt: Am nächsten Spieltag geht es gegen Aufbaugegner VfB Stuttgart…
Erschreckend schwach! Und das mit solchen Fans im Rücken!
Anscheinend nimmt man es jetzt schon wieder zu leicht. Man darf die Mannschaft einfach nicht loben, wenn es mal gut läuft, sonst lassen sie es wieder schleifen.
In der Pause schlürfte man Sekt und man offerierte Eisbome…
@Juwe: Ich habe mir jeder Deiner Antworten genau durchgelesen, das kannst Du mir glauben. Meinen Seitenhieb bzgl. “Bader raus!” hast Du offensichtlich genauso wenig verstanden, wie Du meine (ernst gemeinte Frage) nach RedBull Leipzig nicht beantwortet hast.
Enbtweder man zieht “Dein” Konzept kompromisslos durch, oder man lässt es bleiben. VW-Golfsburg ist und bleibt der überflüssigste Verein in der 1. Liga (gleich nach Paderborn, die zum Glück heute Federn gelassen haben).
Dein Seitenhieb gehört aber nicht zum Thema, warum sollte ich mich zu dem ausgelutschten Bader raus Thema äußern, um das es hier überhaupt nicht geht. Ich diskutiere gerne auf realer Grundlage nicht über deine beschriebenen Hinrgespinnste im vorherigen Post. Über den RB Leipzig in der Bundesliga würde ich mich sogar freuen (vielmehr als über Fürth!), nachdem der komplette Fußballosten der Republik in untere Gefilde abgesumpft ist, wäre es durchaus angemessen, wenn auch dort mal wieder ein Verein in der 1. Bundesliga auftauchen würde.
Ich versuchs noch einmal mit der Realität, Fußballvereine sind mittlerweile Wirtschaftsunternehmen, die genau nach solchen Kriterien auch geführt werden, ich glaube das wird keiner bestreiten, so wird man auch keinem Verein vorschreiben können, welche Sponsoren er sich suchen darf oder nicht, genauso wenig wie man einem Unternehmen vorschreiben kann, welchen Verein es unterstützen will. Und bevor du nochmal mit deinen Science Fiction Fantasien kommst, schreibe ich es nochmal dazu, ich meine das innerhalb des gültigen Reglements, dazu gehört vor allem die 50+1 Regel.
Und das man solchen Vereinen ihre gute Arbeit anerkennen sollte und Geld nicht alles ist, sieht man ja an Ingolstadt oder auch am RB Leipzig, wobei wir mal wieder bei der Realität angelangt sind, der eine kommt aus dem Abstiegsbereich in der 2. Liga seit Jahren nicht heraus, der andere liegt in der 4. Liga hinter dem Hallscher FC in der Tabelle. Aber wehe es kommt mal ein Verein, der es konzeptionell gut macht sportlich betrachtet wie Hoffenheim, die dürfen das nicht, diese Neid Haltung ist für mich zumindest lächerlich.
gerade RB leipzig zeigt doch, dass die 50+1 regelung auf dem papier zwar existieren mag, in der realität aber problemlos umgangen werden kann.
würde red bull als sponsor auftreten würde niemand etwas sagen, doch diese neugründungen die red bull durchführt sind aus fansicht eine absolute katastrophe. die profiligen in deutschland haben eine derartige übername gott sei dank nicht zugelassen, die landesverbände waren leider nicht so genau – so musste halt makranstadt dran glauben, nachdem sich die leipziger vereine die eine fankultur aufweisen massivst gegen eine übernahme ihrer vereine gewehrt hatten. (in österreich hat red bull ja gleich einen dreifachen meister und aktiven bundesligisten “neu” gegründet… wäre so als wenn man uns trolli aufs trikot schreibt und die farben auf grün-weiß ändert…)
genau diese amerikanisierung des sportes “ich kaufe mir club x, nenne ihn club y und verlege ihn in stadt z” halte ich für schwer bedenklich. ich beneide solche vereine/konstruke nicht, ich fürchte sie. ich fürchte sie, weil sie den fussball kaputt machen.
Also das Modell wie in England lehne ich auch ab, wo man Vereine einfach tutto completto kaufen kann, bei uns gibt es ensprechend andere! Regeln, wer wie was umgeht und was der einzelne Verein daraus macht, ich bin kein Jurist und kenne keine Verträge, da soll sich die DFL darum kümmern. Würde bei uns Red Bull mit großem Geld einsteigen, möchte ich mal die gleichen Stimmen hören, die immer nur mit dem Finger neidvoll auf die anderen zeigen. Für mich ist das eine heuchlerische Neiddebatte.
Außerdem geht es nicht nur um Leipzig sondern auch um Leverkusen, Wolfsburg und es ist absolut legitim wenn sich Unternehmen aus der Region so engagieren. Ich bin auch kein Freund der Americanisierung des Sports, letztliche geht es aber ums Marketing und um ums Business, befürchte daher es wird sich schwer stoppen lassen. Ich hoffe nur das wir nicht irgendwann auch so eine Tier Liga haben wie im Eishockey.
Juwe,
Das Prinzip solcher Investoren ist aber, sich kleine Vereine suchen und die aus eigener Kraft hochgekommenen auf Dauer aus dem Geschäft zu drängen. Red Bull hatte in Leipzig wohl auch mit den Traditionsvereinen gesprochen. Frag dich mal, weshalb da beide nicht in den Genuß der Finanzspritze kamen, sondern ein unbedeutender Vorstadtverein. Auf Nürnberg übertragen wäre das wahrscheinlich der Worzeldorfer Sportclub oder ähnliches, das dann eines Tages anstelle des FCN der erste Fußballverein in Franken wäre.
Deshalb ist es müßig, darüber zu philosophieren, ob wir uns über das Geld eines solchen Geldgebers freuen würden, die haben andere Interessen.
Auch Roth hat ja schon die Idee gehabt, er könne mehr mitreden als jedes andere Vereinsmitglied und dieser Sitzschalenhersteller wohl auch. Das ist mit SIcherheit ein menschlicher Zug und ganz normal.
Ich bin froh, daß es damals einen Herrn Roth gab, der dem Club geholfen hat. Ich bin auch froh, daß es Bader geschafft hat, diesem die Schulden zurückzuzahlen.
Mir wäre lieber, es hätte einen anderen Trikotsponsor als Areva gegeben, aber so wie sie es gemacht haben, war es korrekt. Auch wenn dieser Name “Easy-Credit-Stadion” eine ganz große Kröte zum Schlucken war: auch da sag ich, wenn es nicht anders geht, besser mehr Geld.
Wenn irgendein ganz reicher Mensch eines Tages die Idee hat, uns sein Geld zu geben: gerne solange er nicht verlangt, daß wir wegen ihm unsere Mitgliedersatzung ändern und solange er nicht über Trainer- und Spielerbesetzung entscheidet.
Allerdings fürchte ich wird das wohl nix hier in der Region. Die, die Kohle haben zieht es offenbar mehr nach München um sich im Erfolg zu sonnen.
Letztlich ist es mir lieber, der CLub findet diverse Geldgeber, dann sind wir auch nicht so abhängig vom Wohlgefallen eines Einzelnen. Allerdings bin ich schon der Meinung, daß da mehr herausspringen müßte als es Sportfive bisher geschafft hat. Aber Bader hat ja auch schon dran gearbeitet, daß da mehr passiert durch einen neuen Mitarbeiterbereich.
Das würde ich mir wünschen, dass er dies schafft auch die Abhängigkeit von Sportfive einmal zu lösen. Ob er wirklich daran Interesse hat als ehemaliger Sportfive Mitarbeiter halte ich aber für fraglich.
Das FCN Marketing steckt für mich immer noch in sehr bescheidenen Umfang. Es ist ansich eine ureigene Unternehmerregel besonders was die eigenen Rechte angeht, da muss man Herr im eigenen Hause sein. Ich kenne einige gute Unternehmer, die so etwas unter keinen normalen Umständen zulassen würden, aber das stammt vermutlich aus einer Zeit als man auf die Sportfive Millionen dringend angewiesen war.
was Hecking da Woche für Woche aufstellt wird für mich immer rätselhafter.
chandler als offensiver Mittelfelspieler aufzustellen? der Junge kann einem auf dieser Position leid tun. Feulner als RV wieder mehrmals zu langsam. Balitsch ohne Worte. Hlousek vogelwild. Didavi blockiert aus meiner Sicht den Platz für einen Wießmeier. trotz Tor unterirdisch. über Schäfer wurde alles schon gesagt. Pekhart ist die ärmste Sau und bekommt keinen vernünftigen Ball. der einzige Lichtblick ist und bleibt Esswein. den werden wir wohl als nächsten nicht halten können.
Hecking muss sich auch mal fragen lassen was die Kameraden offensiv trainieren. Laufwege und Spielzüge etc sind wohl nicht dabei.
ich hatte es ja schon geschrieben. geht das Ding gegen WOB schief geht das große
Zittern wieder los. wenn es blöd läuft holen wir aus den nächsten 3 Spielen keinen Punkt.
Aber am schlimmsten war gestern wieder der fehlende Fighting Spirit. nach dem 1:3 bei noch 30 min hingen alle Flügel. kein jetzt erst recht nichts. die Mannschaft sollte sich mal ne DVD des Spiels der Augsburger gegen Mainz anschauen. die fighten und das wollen die Zuschauer sehen. aber unsere Truppe gestern schlichtweg alle bis auf Esswein und Pekhart setzen sechs.
Das hat aber einige Wochen sehr gut funktioniert mit Chandler und Feulner. Es ist nur legitim, daß ein Trainer sich Alternativen schafft, eine Zeit lang war er dazu auch gezwungen und gerade dieser Schachzug war fast schon genial von Hecking. Dass es nun nicht immer klappt und sogar auch noch ein Gegner mitspielt, der sich auch etwas ausdenkt, liegt eben in der Natur der Sache.
was hat da funktioniert? Wir haben gewonnen, ok. Aber das Spiel am Samstag hat doch klar gezeigt, das Chandler keine OM ist. Er spielt dort weil ihn der Trainer dort aufstellt, klar. Aber hat er auf der Position schon mal überzeugt? Ich habe den Eindruck, dass er als RV seine Stärken bzw. Schnelligkeit wesentlich besser einbringen kann. Technisch hatte er am Samstag auf der Position als OM doch erhebliche Fehlerquoten. Und Feulner wurde wieder mehrmals überlaufen. Also aus meiner Sicht ne, ein genialer Schachzug sieht anders aus.
Und wie gut Chandler als RV ist, hat er letztes Jahr gegen Ribery gezeigt. Den hat er weichgekocht, weil er genauso bzw. schneller war als er…
So, jetzt macht Hecking schon wieder alles grundlegend falsch. Das ging ja schnell.
Da passt nur HMs Spruch:
“In schöner Regelmäßigkeit ist Fußball doch immer das Gleiche.”
Das gilt dann auch für die sicher in der Liga verbleibenden Frei- und Augsburger und die sicheren Absteiger HSV, Hertha und Lautern.
Vielleicht sind wir doch nicht so gut, wie unser Tabellenplatz es scheinen lässt. Oder die Mannschaft schafft an guten Tagen völlig unerwartete Siege gegen Aspirinkusen, Bremen und Gladbach und an schlechten Tagen verliert sie in Mainz und daheim gegen Napoleongath.
Das Unentschieden in Augsburg kann dagegen ja inzwischen regelrecht als superbes Ergebnis gelten, besser war dort selbst der BvB nicht.
Weshalb verlieren wir denn sicher gegen den VfB, der auch noch keine dauerhafte Stabilität hat?
Bitte unterstützt doch den Glubb und auch seinen Trainer. Diese Hochtemperatur-Beiträge sind doch wohl nicht Euer Ernst. Es ist doch z.b. ein Trainerteam und nicht “der” DH und auch eine sportliche Leitung um MB. Das sind doch alles keine Amateure.
Wir haben jetzt 31 Punkte, stehen immer noch auf dem 10ten Platz und haben damit 8 Mannschaften hinter uns gelassen. Wer hätte das denn gedacht?
Also grüße ich mit einem “Hecking raus” und lasse mir dann Mittags ein schönes fränkisches Landbier schmecken.
Mahlzeit.
Die Krise fing doch schon vor Wochen an, als man bei den bundesligauntauglichen Augsburger nur unentschieden gespielt hat! :-X