Der etwas andere Bazi

“Wer den Ausgang sicher prognostizieren kann, sollte öfter Lotto spielen.”, das sagten wir vor Wochenfrist im Vorbericht zum Spiel in Stuttgart. Das Ergebnis war dann leider doch fast wie zu erwarten, ein dröges 1:0 für die Heimmannschaft. Dass der Spielverlauf dann so kaum zu erwarten war, dafür kann man sich dann eben auch nichts kaufen. Bei Lotto ist immer knapp daneben auch kurios, bringt aber eben auch keinen Gewinn.

Vor dem Samstagsspiel des 1. FC Nürnberg gegen den FC Bayern München, den wir im Übrigen dieses mal gleich doppelt live-twitternd begleiten auf @clubfans_united (Stefan) und @zeitonlinesport (Alexander als geladener ZEIT-Online-Gast-Reporter), würde keiner groß auf den Club sein Geld setzen, zu offensichtlich scheint die Übermacht aus dem Süden für das Gros der Experten. Die “Tormaschine” gegen den zweit-schwächsten Sturm der Liga, die zudem noch auf den zuletzt einzig torgefährlichen Esswein verzichten müssen, da erwarten nicht wenige ein Desaster wie gerade die Hertha im eigenen Stadion.

Auch wenn wir sonst auch ungern Mario Basler zitieren, so sei gerade sein Kommentar doch einmal herangezogen, als dieser mit Blick auf die Hertha-Havarie und in Memorian seiner aktiven Zeit bei Werder schwadronierte (frei wiedergegeben), dass man damals ja noch richtig heiß auf Spiele gegen den Branchenprimus gewesen sei – statt sich schon mit Anpfiff mit Angsthasenfußball aufzugeben.

Oder um es mit Captain James T. Kirk zu sagen “Ich nehme an die Chancen stehen schlecht und die Lage ist aussichtslos? Das wird ein Spaß!” Wenn man nichts zu verlieren hat, sind die Gewinnchancen enorm – auch wenn der Vergleich insoweit hinkt, dass man dafür durchaus etwas investieren müsste. Aber eben Dinge, die man eh erwarten darf, nämlich professionelles Verhalten, leidenschaftlicher Einsatz und taktische Disziplin. Wenn der Club das am Samstag an den Tag legt, kann er bei seinen Fans sogar unabhängig vom Spielausgang viel gewonnen haben – oder auch: “zurückgewonnen”, denn das bittere und blutleere DFB-Pokal-Ausscheiden im letzten “Derby” (dem echten) gegen die Westvorstadt im eigenen Haus ist noch bei vielen in den Knochen.

In dem Sinne: Wenn der Einsatz stimmt, ist ein Gewinn schon garantiert! Ob das auch für Punkte reicht, dazu muss am Samstag wohl noch bisschen was dazukommen. Und sei das ein Schiri, der nach einem Foul an einen Clubspieler im Strafraum in einer entscheidenden Phase des Spiels auch auf den Punkt zeigt …

Und auch der Gegner wird da ein Wörtchen mitreden wollen – und da fragen wir doch einfach nach. Auf unserer Suche nach einem Interviewpartner fanden wir ein höchst seltenes Exemplar eines Bayern-Fans, der nicht nur dem klassischen Bild eines “Bazi” so gar nicht entsprechen mag, sondern sogar noch Verständnis dafür an den Tag legt, warum Fans anderer Vereine mit den Bayern (und deren Fans) so manche Schwierigkeiten haben. Und so sprachen wir mit Andi alias Andreas Althoff, dem Baziblogger, über kaum noch für möglich gehaltene Selbstironie in München, überzogenes Mia-san-mia-Gehabe, digitale Lachnummern und psychologische Kriegsführung im Kindergarten, aber auch über bajuwarische Fan-Leidenschaft sowie den Ansprüchen und Zielen eines FC Bayern München. Wie gut, dass nicht alle so sind, am Ende könnte man sie ja fast noch gern haben – natürlich mit Augenzwinkern zu verstehen.

[Clubfans United] Hallo Andi! Wie ist die Stimmung so in – ja, äh – “Bayern”?

[Baziblogger] Hallo Alexander! Ich hoffe, die Stimmung in Bayern ist super, kann es jedoch von Ostwestfalen aus nicht so gut beurteilen. Und die Spieler weilen derzeit ja in Marseille um die Fahne des deutschen Fußballs in der Champions League hoch zu halten. ;-)

[Clubfans United] Gleich mal vorweg: “Bazi” ist zwar im österreichischen Synonym für “pfiffiger, durchtriebener Bursche”, was man ja noch sympathisch finden kann, aber gilt umgangssprachlich eher als abwertend für den “Bayer”. Wir empfanden “Baziblogger” daher als eine sehr angenehme Selbstironie, die man sonst ja eher nicht so kennt aus Richtung München – oder welche Hintergründe hat das?

[Baziblogger] Als ich Lust bekam, in einem eigenen Blog über den FC Bayern zu schreiben, habe ich tagelang überlegt, wie ich das Ganze denn nennen könnte. Ich erinnerte mich dabei dann irgendwann auch an das einstige Maskottchen der Bayern, den “Bazi”, und kam in diesem Zuge dann auf “Baziblogger”. Aber eine tiefere Bedeutung dahinter gibt es nicht. Heute würde ich diesen Namen wahrscheinlich nicht wieder wählen. Zwischen den ganzen erfahrenen Haudegen unter den Bloggern, die in den 80ern schon jedes Stadion besuchten, ist man als Jungspund, der zu dieser Zeit überhaupt erst das Licht der Welt erblickte, ja bemüht überhaupt einigermaßen wahrgenommen zu werden. Ob ein eher jugendlich anmutender Name dabei so förderlich ist – wahrscheinich nicht. Zur vermuteten Selbstironie: Ein bisschen ist das schon so. Ich möchte nicht so bierernst schreiben, will da keine staubtrockenen Zusammenfassungen abliefern. Seit dem Relaunch auf meinem Blog trägt dieser den Untertitel “FC Bayern München – Fußball und Unterhaltung” und ich finde, das passt ganz gut zum Verein. Vieles, was dort passiert, ist zwar ernst gemeint, aber irgendwie doch – wenn auch versehentlich – mitunter witzig und vor allem so oft auch unterhaltend.

[Clubfans United] Wie und warum wird man eigentlich Bayern-Fan? Gerade wenn man nicht aus München kommt oder dort lebt?

[Baziblogger] Ich bin sogar zur Hälfte Bayer. Meine Mutter ist Münchnerin. Beruflich bedingt kam sie dann eines Tages nach Ostwestfalen, wo die Dinge ihren Lauf nahmen. Sie ist ebenfalls Fan der Bayern, ihr Bruder hingegen Fan der Löwen. Meine Entscheidung fiel aber davon unabhängig, vermutlich während einer Spielberichterstattung im Fernsehen. So genau weiß ich es jedoch nicht mehr, finde es daher auch immer bemerkenswert, wenn andere noch ganz genau wissen, wie ihre jeweilige Verbundenheit entstanden ist. Ich weiß das leider nicht mehr, mich haben die Bayern schon in früher Kindheit in ihren Bann gezogen und dabei ist es ausnahmslos geblieben.

[Clubfans United] Diese Interview-Reihe hat u.a. zum Ziel, die Vorurteile unter den Fans etwas abzubauen – nicht immer gelingt das, oft aber schon. Kannst Du verstehen, warum man gerade mit den Bayern im Allgemeinen, in Franken aber im Besonderen so Probleme hat? Ist es nur der Neid?

[Baziblogger] Ich kann zumindest verstehen, wenn man eine Abneigung – ob nun aus Neid oder aus anderen, vielleicht geografischen Gründen – nicht nur gegen den FC Bayern, sondern auch, oder vielleicht sogar vor allem, dessen Fans hat. Viele Bayernfans sind äußerst engstirnig, nehmen den berühmten Mia-san-mia-Gedanken zu ernst und legen im Gespräch oder im Internet eine unangenehme Arroganz an den Tag, wirken zum Teil herablassend. Ein Beispiel sind diverse Transferdebatten: Manche Bayernfans glauben felsenfest diesen albernen, aber so oft von höchster Stelle vorgegebenen FC-Bayern-Leitspruch “Wenn wir einen Spieler wirklich wollen, kriegen wir ihn auch”. Das ist Unsinn. Jüngst widerlegten Marco Reus oder Fabio Coentrao diese These, in der Vergangenheit unter anderem Ruud van Nistelrooy. Ein anderer Punkt ist ganz aktuell: Spielt Bayern gegen Hoffenheim 7:1 waren die Bayern phänomenal, gewinnen die Dortmunder aber in Köln 6:1, waren die Kölner unterirdisch schlecht. So zumindest werten es viele Fans, was für andere natürlich kaum sympathisch klingt. Ich bin auch mit ganzem Herzen Fan meiner Mannschaft, aber ich finde, man sollte bemüht sein, stets einen objektiven Blick zu bewahren.

Aus Rivalitäten zwischen unterschiedlichen Fanlagern mache ich mir allerdings überhaupt nichts. Ich bin kein Stadiongänger, erlebe all das somit auch gar nicht hautnah. Mit einem Fan der für viele so verhassten 60er (oder auch Nürnberger) unterhalte ich mich ebenso gerne über Fußball, wie mit einem Fan des VfL Bochum, zu dem es traditionell eine Fan-Freundschaft gibt (die mich aber aus genannten Gründen nicht berührt), oder einem Bayernfan. Oder mit einem Anhänger des BVB, der zurzeit ja der sportlich größte Rivale in Deutschland ist. Ich sehe dabei den Menschen vor mir, weniger die Fanseele. Wenn ein Gesprächspartner aber einen sehr radikalen, bornierten Eindruck macht und nicht über den Tellerrand hinaus blicken kann, habe ich hingegen keine Lust auf ein ausführlicheres Gespräch. Das gilt dann auch wieder für Bayernfans ebenso wie für alle anderen.

[Clubfans United] Bayern-Blogs gibt es einige, mit manchen kommen wir besser aus, mit einigen eher schlechter. Wie pflegt ihr untereinander den Kontakt. Hast Du auch Kontakt zu anderen schreibenden Fans (außer FCB), zu Medien oder gar den Verein?

[Baziblogger] Hauptsächlich kenne ich andere schreibende Fans unterschiedlicher Mannschaften von/über Twitter. Persönlich kenne ich bislang nur @xeniCds (duselbayern.de), mit dem ich in Hannover mal ein Eishockey-Spiel gesehen habe. Dessen Blog lese ich auch gerne, weil er eine ehrliche Haut ist so schreibt, wie er denkt, ohne etwas anderes darstellen zu wollen oder sich dabei zu wichtig zu nehmen. Das Miteinander finde ich bei den Schalkern bemerkenswert. Egal, ob es Torsten Wielands Königsblog ist, das Web 0.4 oder blogundweiss, ich habe den Eindruck, die mögen und schätzen sich alle untereinander und verbreiten auch gerne Artikel der jeweils anderen. Das finde ich sehr schön, das zeugt von Zusammehalt und Geschlossenheit unter den Schalker Anhängern. Wirklich beispielhaft. Ich konnte aber wie schon erwähnt noch keinen persönlichen Kontakt zu anderen Bloggern knüpfen, habe insofern auch keine Ahnung, wie mein Blog bei anderen wahrgenommen wird. Kontakt zu Medien oder gar zum Verein habe ich nicht. Da werde ich nicht auf dem Radar sein. Von Blogs hält man scheinbar ohnehin nichts beim FC Bayern., woraus man keinen Hehl machte, als Oliver Kahn über “irgend so einen Blog im Internet” mal kritisch über den Verein schrieb.

[Clubfans United] Bayern versucht mit myfcb nun Facebook neu zu erfinden. Foren unter Vereinsführung hat nie geklappt, warum soll das mit dem Social Web klappen?

[Baziblogger] Das frage ich mich auch. Für den Verein ist das Interessanteste dabei mit Sicherheit das Sammeln verschiedenster Benutzerdaten, was Facebook ihnen in dem Ausmaß nicht ermöglicht. Zusätzlich wird das Schalten von Werbung in einer erwartungsgemäß (zumindest anfänglich) boomenden neuen Community wahrscheinlich auch recht lukrativ für alle Hinterstehenden sein. Dass der FC Bayern hier allerdings das Rad neu erfindet, oder sonst irgendwie innovativ sein wird, kann ich mir nicht vorstellen. In Sachen Social Media bewies der Verein bisher kein glückliches Händchen. Diese peinliche Vorstellung des 12. Manns, dem “New FCB star” auf Facebook war ebenso seltsam, wie die öffentliche Empfehlung, als Bayernspieler bitte schön auf dieses Twitter zu verzichten. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist der FC Bayern auch der einzige Bundesligist ohne aktiven Twitter-Account. Ob es dem Verein dann gelingt, ein bahnbrechendes eigenes Social Network aufzuziehen und sich im Netz plötzlich gekonnt zu präsentieren, wird sich zeigen.

[Clubfans United] München hat sich mit der Vorstellung des 12. Mann als Neuzugang im Winter ja ziemlich ins digitale Fettnäpfchen gesetzt (siehe auch). Wie hast du das als Fan empfunden?

[Baziblogger] Es war eine riesige Lachnummer. Zeigte aber ganz schön, wie unterschiedlich die Fans reagieren. Obwohl hier – theoretisch – die Möglichkeit bestand, einen hochklassigen Transfer zu präsentieren, von dem vorher niemand Wind bekommen hat (was heutzutage, und auch bei unserem Vorstand eigentlich schon zu unrealistisch ist), haben einige User im Internet einen kühlen Kopf bewahrt, das Ganze schon früh hinterfragt oder sich entspannt bis zur ominösen PK zurückgelehnt. Andere sind völlig darauf eingestiegen, trieben die irrwitzigsten Namen durchs Dorf und wenn man manchen Usern Glauben schenken darf, sind tatsächlich welche zum Flughafen oder zu Müller-Wohlfahrt gefahren um da vielleicht den großen neuen Star vorab zu erspähen. Verrückt. Es zeigte jedoch auch, dass der FC Bayern in diesem ganzen Social-Media-Thema unerfahren und vielleicht auch schlecht beraten ist. Wenn es nur darum ging, die Anzahl der Facebook-Fans schlagartig zu erhöhen, dann ist das zwar bemerkenswert gelungen. Aber man muss doch überlegen, ob man das auf Kosten tausender verärgerter, enttäuschter Fans tut. Natürlich war das am Ende schnell abgehakt, aber der FC Bayern hat gelernt, dass dieses neue, schnelle Medium nicht zu unterschätzen ist und dass man dort noch Arbeit aufzuholen hat.

[Clubfans United] Wir führen solche Interviews ja auch, um mit Vorurteilen zu konfrontieren um den anderen die Gelegenheit zu geben, dazu aus seiner Sicht Stellung zu beziehen. Daher auch Bitte um Nachsicht, wenn die Fragen manchmal kritisch wirken, denn wir wollen nicht polemisieren, wir sind einfach interessiert. Wie auch die folgende: Ob Bremen, Dortmund oder Mönchengladbach – stets zeichnen sich direkte Konkurrenten um die Meisterschaft gegenüber den Medien als zurückhaltend und oft fast schon demütig aus, wenn es um Ansprüche und Einschätzungen geht. Das M-Wort wird da oft lange nicht in den Mund genommen. Anders in München, da scheint man Zurückhaltung nicht zu kennen. Und wenn die Meisterschaft nicht klappt, dann ist im Prinzip irgendwas im Leben falsch gelaufen, zur Not waren es die Schiedsrichter, die Belastung von Nationalspielern, der Rasen oder einfach überhaupt alle, weil die nur gegen die Bayern volle Pulle spielen. Gefällt diese offensichtlich zur Schau getragene dickköpfige Arroganz eines vermeindlichen Anspruchs auf den Thron denn wirklich allen Bayern-Fans?

[Baziblogger] Ganz und gar nicht. Ich habe dazu unter dem Titel “Psychologische Kriegsführung im Kindergarten” jüngst auch im Blog geschrieben. Ich halte dieses Sticheln für nicht mehr ganz zeitgemäß. Und angebracht ist es im Moment sowieso nicht, wenn man sich nur mal die Tabelle vergegenwärtigt. Beim FC Bayern glaubt man scheinbar, auch die Medien stets unterhalten zu müssen, und liefert immer neuen Stoff. Dabei ist die aktuelle Tabellensituation doch so wunderbar geeignet, mal eine Zeit lang einfach nur Ergebnisse zu liefern. Kein Spektakel im Presseraum, keine Spitzen in Richtung Konkurrenz, einfach spielen und nach Möglichkeit siegen. Man stelle sich mal vor, die Bayern führen fünf Siege in Serie ein, ohne dabei große Reden zu schwingen. Ich glaube, dass würde der Sache eine ganz andere Note geben, es wirkte zielstrebiger und entschlossener. Schlicht ernsthafter. Aber so lassen Hoeneß und Nerlinger hin und wieder spitzfindige Bemerkungen fallen, weil sie sich – warum auch immer im Moment – in Sicherheit wähnen und bieten beim ersten Rückschlag eine enorm große Angriffsfläche. Ich würde es wirklich gerne mal sehen, gäbe man sich etwas zurückhaltender und ließe ausschließlich Taten sprechen. Das Dortmunder Understatement, bei dem während der Interviews sämtliche Finger in der Hosentasche gekreuzt sein müssen, gefällt mir aber auch nicht. Und auch das von dir angesprochene “M-Wort” löst irgendwas in mir aus, dass es mich schüttelt. Wer überzeugend die Tabelle anführt, dies sogar im zweiten Jahr in Folge, der soll sich bitte auch im Klaren sein, dass hier irgendwann der Gewinn der Meisterschaft droht. Das Wort “Meisterschaft” dann so hanebüchen zu umgehen, finde ich albern. Erfolg ist nun mal häufig die Konsequenz guter Arbeit. Damit muss man leben (will ja auch jeder) und das darf man gerne zeigen. Man muss nicht übertreiben, was sowohl in die eine Richtung gilt, als auch in die andere. Den Mittelweg findet im Moment keiner so recht, auch wenn die Dortmunder allmählich dieses so unglaubwürdige Getue des krassen Außenseiters ablegen.

[Clubfans United] Die Ikone der Abteilung “Attacke” ist Uli Hoeneß (den wir nach Hinweis im letzten Interview ja nun nicht mehr despektierlich “Uli” in der Öffentlichkeit nennen sollen). Also Vereinspräsident Uli wirkt ja noch authentisch, in ihm vereint sich auch bei uns eine gewisse Abneigung mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem Geleisteten. Aber Nerlinger wirkt manchmal wie der unbeholfene Versuch eines Hoeneß-Imitators (daher auch der böse Spitzname: “Lehrlinger”). Täuscht da der Eindruck? Wie seht ihr (Herrn) Nerlinger?

[Baziblogger] Ähnlich, wobei ich da natürlich nur von meinem Eindruck sprechen kann. Ich weiß zwar nicht so genau, welche Bereiche Nerlinger tatsächlich bedient, aber man kann schnell den Eindruck erlangen, er wäre ein Mitläufer, der Zögling Hoeneß’, der ja nun offiziell nicht mehr ins Tagesgeschäft involviert ist. Das wiederum glaube ich zum einen nicht, zum anderen will ich Nerlinger auch nicht unrecht tun. Ich wüsste bloß auf Anhieb nicht, was ich antworten sollte, wenn mich jemand fragt, was Nerlinger in seiner Funktion denn an Erfolgen so zu bieten hat, was sein hier und da arrogant anmutendes Auftreten rechtfertigen würde. Wahrscheinlich ist es vornehmlich das Amt selbst und der Verein, in dem er es bekleidet. Bei den wirklich wichtigen Vertragsgesprächen ist nach wie vor hauptsächlich von Rummenigge und Hoeneß die Rede, wenn ich mich nicht irre. Im jahrzehntelangen Poker um Manuel Neuer stieß Christian Nerlinger dem Vernehmen auch erst kurz vor Vollendung des Geschäfts zur illustren Runde. Aber auch hier gilt: Genaues weiß ich nicht, es ist lediglich mein Eindruck, gewonnen in der nicht zu knappen Berichterstattung über dieses Wechseltheater. Aber vielleicht muss man Nerlinger noch ein paar Jahre Zeit geben. Ich hoffe für ihn, er wird als Christian Nerlinger Karriere machen, und nicht als “Christian Nerlinger, Sie wissen schon, der von Hoeneß gelenkte Hoeneß-Nachfolger”. Und wenn das nicht klappen sollte, dann möge man es bitte frühzeitig erkennen. Jedenfalls fällt mir auf, dass Hoeneß seinerzeit und auch heute noch gehörig polarisiert, Nerlinger hingegen eher langweilgt oder nervt. Charisma spielt da eine Rolle, vor allem, wenn man so präsent in der Öffentlichkeit ist, wie es die Herren von der Säbener Straße nun mal sind.

[Clubfans United] Unsere Leser auf Facebook wollen wissen, ob ein erneuter Titel für den BVB und eine zukünftig weiter erfolgreiche Arbeit von Klopp & Co. euch auch die Spitzenposition in Deutschland streitig machen könnten. Wäre das denkbar? Oder gibt es dann da Gegenmaßnahmen. Und wenn ja: Welche könnten das sein? Klopp weglocken? Oder Götze/Reus/Kagawa/Hummels? Früher klappte das ja besser mit dem Prinzip: Erstmal bei der deutschen Konkurrenz wildern, dann hat man zumindest das Problem schon mal von der Backe.

[Baziblogger] Eure Leser waren zum Teil ganz schön gehässig im entsprechenden Facebook-Eintrag. ;-)

In Dortmund wird sehr gut gearbeitet. So gut, dass sich die Spieler dort wohlfühlen und reihenweise langfristig ihre Verträge verlängern, wie gerade erst Mario Götze. Ein Abwerben guter Spieler wäre zwar dennoch möglich, aber dann nur mit finanziellem Aufwand, der den Bayern sicherlich auch wehtut und den Konkurrenten gewaltig die Hände reiben lässt. Aber so schätze ich Dortmund gar nicht mal ein. Ich habe den Eindruck, die wollen wirklich etwas Nachhaltiges aufbauen und Spieler tatsächlich aus Überzeugung halten, nicht wie etwa Leverkusen oder Bremen jung und günstig einkaufen, um dann teuer und halbwegs gestanden zu verkaufen. Wo Dortmund in zwei Jahren steht kann ich aber nicht einschätzen. Ich hoffe zumindest hinter den Bayern. Der Liga täte es jedenfalls gut, wenn Bayern wieder einen Konkurrenten von längerer Dauer hätte und nicht einen alle zwei Jahre wechselnden Emporkömmling, der kurze Zeit später wieder gegen den Abstieg kämpfen muss, weil alle guten Spieler abgeworben worden sind.

Dass der FC Bayern als Verein und Marke, was für die jungen Spieler der Generation Playstation, die schon früh ein elegantes Emblem mit ihren Initialen und gerne auch der Trikotnummer für Marketingzwecke haben entwerfen lassen, nicht unwichtig sein dürfte, ist die Tatsache, dass der FC Bayern auch noch ein einzigartiges Renommee haben wird, wenn Borussia Dortmund auch noch zwei Mal nacheinander Meister wird. Was in München über Jahrzehnte erarbeitet wurde, geht so schnell nicht verloren. National ist Dortmund stark auf dem Vormarsch, aber Bayern wird sich kaum verstecken müssen. Für den BVB ist es an der Zeit, auch international von sich reden zu machen.

[Clubfans United] Der Bayerische Rundfunk ist auch nicht wirklich beliebt in Franken. Nun hat man sich weitere Freunde gemacht, indem man ein gemeinsames Stadion von Fürth und Nürnberg als sinnvoll deklarierte. Ihr habt doch schon Erfahrung mit solchen Gemeinschaftsprojekten. Würdet ihr das mit den 60ern nochmal machen? Oder ist das nur ein spezieller Fall?

[Baziblogger] Um ehrlich zu sein ist das überhaupt nicht mein Thema. Während andere hierbei leidenschaftlich und gekonnt mit Zahlen und Fakten jonglieren können, habe ich davon überhaupt keine Ahnung. Dafür ist mir der Stadtrivale auch zu egal, weil er nicht nur sportlich ein einer anderen Liga spielt. Ich bin der Meinung, dass jeder Verein im professionellen Fußball sein eigenes Stadion haben sollte.

[Clubfans United] Habt ihr Manuel Neuer jetzt eigentlich schon alle ins Herz geschlossen?

[Baziblogger] Niemals! Das wird auch so schnell nicht geschehen mit diesem Schalker Ultrà bei uns im Tor. Zumindest, wenn es weiterhin aktive, laute Fans gibt, die mit dieser Einstellung ins Stadion gehen. Ich habe früh auf diesen Transfer gehofft und mich tierisch gefreut, als dann endlich Vollzug gemeldet wurde. Ich kenne Neuer natürlich nicht persönlich, glaube aber, dass er charakterlich ein einwandfreier Kerl ist. Im Gegensatz zu Kevin Großkreutz hat Neuer sich komplett für die professionelle Karriere entschieden und das Fandasein nach besten Möglichkeiten hintenangestellt. Großkreutz hingegen gelingt die Unterscheidung zwischen Karriere und Fansein/Fantum nicht immer, was schnell Ärger einbringen kann. Ich bin überzeugt, dass Manuel Neuer mit guten Leistungen noch so manchen anfänglichen Gegner vollkommen von sich überzeugen wird.
Das einzige, was mir an seinem Verhalten rund um den Wechsel nicht gefallen hat, was fehlte, war so etwas wie ein erstes Bekenntnis zum FC Bayern. Das mag von einem Seinerzeit-Schalker vielleicht viel verlangt sein, aber als er immer sagte, er hätte gehört “Vom FC Bayern München gibt es ein Angebot”, klang das immer ein bisschen so wie “Ich kann ja nichts dafür, wenn die Geld für einen Transfer bieten und ich weiß auch nur, was in der Zeitung steht”. Die Schalker Fans sind aber auch sehr stolz, es war wahrscheinlich eine Situation in der er so oder so kaum als Sieger hervorgehen konnte. Dafür hat er es doch sehr anständig gemacht. Und seine Klasse ist sowieso unbestritten, was auch seine Gegner in der Südkurve wissen und weshalb sie sich umso mehr freuen, wenn ihr ungeliebtes Feindbild mal einen Patzer macht, so dass man ihn ordentlich schmähen kann. So sind diese Leute leider.

[Clubfans United] Die Szene um München war ja nicht nur in Sachen Neuer zuletzt ziemlich unbequem geworden. Ganz generell scheint es in der Fanszene zu rumoren und es kommt immer wieder zu Zwischenfällen. Hast du eine Erklärung?

[Baziblogger] Als Fernseh-Fan steht es mir vermutlich nicht zu, darüber zu urteilen. Von dem, was ich mitbekomme, gefällt mir aber vieles nicht. Allem Anschein nach geht es vielen Fans in erster Linie um sich selbst, erst dann um den Verein. Und wenn man auch noch meint, in der Südkurve Politik machen zu müssen, wird es problematisch.

[Clubfans United] Welches Thema im Fußball, aber abseits des Ligabetrieb, bewegt dich derzeit am meisten? Und findet das Thema auch genug Beachtung?

[Baziblogger] Dieses Thema kann gar nicht genug Beachtung finden, und hier kann ich mich nur eurem vorigen Interview-Partner, dem so geschätzten @heinzkamke anschließen: Homophobie im Fußball. Erst kürzlich gab es ein unfassbares, schwulenfeindliches Transparent in Dortmund. Weil dieses Thema vielen Sportfans ein großes Anliegen ist, hat Harald Müller aka @freitagsspiel (freitagsspiel.de) die “Aktion Libero” ins Leben gerufen, bei der sich einige Blogger aktiv redaktionell einbringen und die seither von so vielen Blogs dankenswerterweise unterstützt wird. Die Aktion Libero möchte dazu beitragen, dass die Diskriminierung Homosexueller im Sport endlich aufhört. Es darf einer sportlichen Karriere heutzutage doch nicht mehr hinderlich sein, wenn man homosexuell ist. Das ist außerhalb des Stadions schon lange nicht mehr der Rede wert. Warum ist das also im Stadion noch anders? Mit der Aktion Libero wollen wir das verstärkt ins Bewusstsein der Sportfans bringen. Und es absolut unverständlich, dass Nationalspieler wie Philipp Lahm oder Arne Friedrich, Sportler, die mit gutem Beispiel tolerant vorangehen sollten, in Interviews auch noch meinen, öffentlich beteuern zu müssen, trotz des Google-Suchvorschlags “Vorname Nachname schwul” eben doch nicht schwul zu sein. Hier stimmt schon der Ansatz nicht.

[Clubfans United] Wie nimmst du den Club wahr? Was denkst du über Verein und Fans?

[Baziblogger] Ich habe überhaupt nichts gegen den Club, ganz im Gegenteil, ich mag ihn sogar. Auch wenn er nicht immer dabei ist, gehört er doch unbedingt zur ersten Bundesliga. Was die (Bayern- und Nürnberg-)Fans untereinander daraus machen, geht, wie schon beschrieben, weitestgehend an mir vorbei. Die Stimmung unter den Vereinen wird so schlecht nicht sein, denkt man an vergangene Kooperationen, bei denen Bayernspieler dem Club vorübergehend helfen konnten. Andreas Ottl und Breno haben das super gemacht, werden bestimmt nicht die letzten Leihspieler sein, die dem Club zugutekommen und dabei Spielpraxis sammeln können. Ich glaube auch, dass Nürnberg die Klasse halten wird. Sie haben zwar nach dem FC Köln die meisten Niederlagen hinnehmen müssen, haben aber von allen Mannschaften, die, sagen wir mal, rechnerisch den Klassenerhalt noch nicht gesichert haben, eben auch die meisten Siege eingefahren. Das Restprogramm ist zwar nicht ohne, aber ich denke, es wird andere treffen.

[Clubfans United] Verbindest du mit dem FCN eine persönliche Anekdote?

[Baziblogger] Eine wirkliche Anekdote verbinde ich mit dem FCN nicht, aber ich muss in dem Zusammenhang schon seit einiger Zeit vor allem an Thomas Kraft denken, der sich mit seinem Patzer gegen Nürnberg unglücklich aus dem Bayerntor manövrierte. Er war aber auch nie als Nummer Eins vorgesehen, insofern hat er unter van Gaal sicher wertvolle Erfahrungen gesammelt, auch wenn das alles in allem ein hausgemachtes, problematisches Missverständnis mit ihm war. Ich wünsche ihm aber alles Gute für eine hoffentlich lange und erfüllte Karriere, er scheint ein guter Typ zu sein.

[Clubfans United] Am Samstag also das bayerisch-”fränkische” (so viel Zeit muss sein) Derby. Der Club spielt gegen den Abstieg ist also klarer Außenseiter. Ein Pflichtsieg?

[Baziblogger] Für Bayern ist es schon deshalb ein Pflichtsieg, weil man die Meisterschaft ja nicht kampflos herschenken will, so lange der Zug nicht faktisch abgefahren ist. Unter der Prämisse ist allerdings ein Sieg in jedem der nun folgenden Bundesligaspiele Pflicht. Nürnberg wird die big points gegen andere Mannschaften holen, da bin ich mir sicher. Gegen Freiburg, Kaiserslautern und Hamburg hat man ja noch drei Mal die Gelegenheit wichtige Sechs-Punkte-Spiele für sich zu entscheiden.

[Clubfans United] Wo drückt bei euch der Schuh? Was muss passieren, damit der FCB in Nürnberg Federn lässt? Oder ist das kategorisch nicht vorstellbar?

[Baziblogger] Es wäre schön, wenn das kategorisch auszuschließen wäre. Aber mit sechs Niederlagen und drei Unentschieden sieht die Wahrheit anders aus, hat man neun von 27 Spielen nicht gewinnen können. Das frühe Tor ist in dieser Saison von großer Bedeutung. Fällt es, geht vieles ganz von selbst. Bleibt es aus, ist für den Gegner alles drin. Ich befürchte für euch aber, dass die Bayern im Moment zu gut drauf sind um Federn zu lassen. Fit sind sie allemal, ich glaube nicht, dass die vergangenen Spiele noch besonders in den Knochen stecken, wie man so schön sagt. Ich rechne mit einem ungefährdeten Bayernsieg, sorry.

[Clubfans United] Wenn du wählen könntest:
– ‘Bayern gewinnt, wird Meister und der Club steigt ab’
– ‘Bayern verliert, wird aber trotzdem Meister und der Club bleibt deswegen drin’
– ‘Remis im Derby, Bayern Meister und der Club muss in die Relegation’’
Was würdest du davon nehmen?

[Baziblogger] Das ist unangenehm. In erster Linie möchte ich die Bayern siegen sehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihr Nürnberg-Fans mit offenkundiger Abneigung gegen die Bayern umgekehrt ohne Zögern die erste Option wählen würdet… Aber Nürnberg gehört für mich in die Liga, ich ergänze und wähle also die vierte Auswahlmöglichkeit:
– ‘Bayern gewinnt, wird Meister, Pokalsieger und Champions-League-Sieger und Nürnberg hält ohne Relegation die Klasse’

[Clubfans United] Wo wirst du das Spiel verfolgen?

[Baziblogger] Zuhause im Wohnzimmer. Und danach hoffe ich zügig ein bisschen schlafen zu können, weil wir gegen Mitternacht gen Bad Tölz in den Urlaub fahren, in der Hoffnung, dass die einjährige Tochter dann die meiste Zeit der etwa achtstündigen Fahrt schlafen wird. Autofahren mag sie nämlich nicht so. Es wäre demnach umso angenehmer, wenn mir die Bayern vorher einen stressfreien Nachmittag bereiten würden.

[Clubfans United] Wir danken für das Interview! Willst du noch jemand grüßen?

[Baziblogger] Ich möchte mich vielmals bedanken, dass ich Teil dieser interessanten Interview-Reihe werden durfte. Das hat mich aufgrund des Angebots an Bayern-Blogs überrascht und ebenso gefreut. Und ich hoffe, dass das hier einigermaßen lesenswert geworden ist und ihr die erste Mail an mich, mit der das alles begann, nicht bereut. Vielen Dank und alles Gute – für Clubfans-United, wovor man nur den Hut ziehen kann, und den 1. FC Nürnberg!


Das Interview führte Alexander Endl [Clubfans United] mit Andreas Althoff [Baziblogger] am 27.3./28.3.2012 via E-Mail.


Der Spieltags-Vorbericht wird unterstützt durch unseren Rückrunden-Sponsor DEFShop

33 Gedanken zu „Der etwas andere Bazi

  • 28.03.2012 um 17:51 Uhr
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    die meisten dürften auch hier in österreich “bazi” als abwertung für die bayern (in erster linie den fc bayern und seine spieler, weniger die bayern an sich) verstehen, die andere definition war mir nicht geläufig.

    nachdem diese ihre bekanntheit durch nestroys lumpazivagabundus erlangt haben soll, darf man sich aber auch nicht wundern, wenn sie über die generationen hinweg wieder verloren geht. wirklich sympatisch erscheint mir diese aber ohnehin nicht, denn als lump wird man ja auch nicht gerne bezeichnet…

    der gesprächspartner ist wirklich “anders”, denn diese objektivität kann man vom herkömmlichen bayern-fan wahrlich nicht erwarten. sympathisches interview.

  • 28.03.2012 um 18:22 Uhr
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    Ich fühle mich geschmeichelt. Danke Andi.
    PS: Gutes Interview – Aus beiden Richtungen! 🙂

  • 29.03.2012 um 01:56 Uhr
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    Schönes Interview!

    Na sowas, es gibt auch sympatische Bazis 😉

    Ich hatte daran so meine Zweifel, nachdem der Hinrunden-Interwiew-Partner ziemlich arrogant, eben klischeehaft Bazilike rüberkam. Eigentlich der einzige, der seine Farben nicht gut vertreten hat (naja, außer dem Hoppenheimer, den mochte ich auch nicht).

    Das zeigt den Erfolg dieser Reihe, es lohnt sich eigentlich immer, in der Bandbreite von lesenswert über interessant bis hin zu amüsant. Wobei es irgendwie immer besser wird (Gewohnheit?), natürlich mit Schwankungen 😉

  • 29.03.2012 um 08:19 Uhr
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    Die Stimmung in München gefällt mir:

    “nicht schon an Madrid denken, man hat erst noch ein Rückspiel gegen Marseille”

    Der Club dazwischen wird dann so als lästige Zwischenmahlzeit verstanden, eigentlich gar nicht wahrgenommen. Das ist genau die Stimmung, mit der wir ständig gegen Freiburg verlieren. Also: Da geht was!

  • 29.03.2012 um 08:43 Uhr
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    Sehe ich auch so, eine Überraschung ist ja nur, wenn niemand damit rechnet 🙂 vielleicht die Bayern Spieler selbst am allerwenigsten. Dortmund legt am Freitag abend vor, ich vermute wie gewohnt, die werden die letzten Spiele keine Punkte mehr abgeben und dann kommt Bayern mit gehörig Druck in die Noris und Madrid im Kopf. Unter normalen Umständen gibt es nichts zu holen bzgl. Spieloermaterial, aber wie oft sind die Umstände eben nicht normal. Warum soll denn uns nicht gelingen was Fürth gegen Dortmund gelang, den Spielfluß entscheidend Lahm zu legen (schönes Wortspiel). Die Zutaten sind wie geschaffen für diese ‘Überraschung’

    Im übrigen wird Bayern so oder so nicht deutscher Meister auch nicht mit 3 Punkten aus der Noris. Den Vorsprung läßt sich Dortmund nicht mehr nehmen, den bauen sie eher noch aus und dass es im Pokalendspiel die nächste Klatsche für die Bayern gibt, ist auch nicht unser Problem 🙂 Wir machen es wie Fürth nur wechseln wir den Torwart nicht aus hrhr

  • 29.03.2012 um 09:00 Uhr
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    Ich fürchte, wenn Dortmund vorlegt, wird das für uns nachteilig sein, weil dann die Bayern genau wissen worum es geht. Die Terminierung des Spieltags ist nicht gut für uns. Denn auch wenn Dortmund Punkte läßt wäre das ein perfekter Ansporn für unsere “Freunde” aus Nordtirol.

    Gefällt mir nicht!

    • 29.03.2012 um 09:07 Uhr
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      Armin,
      Finde ich nicht: Dortmund legt vor und dann heißt die Stimmung: “ist eh gelaufen, konzentrieren wir uns lieber auf die Pokalwettbewerbe”

      Schlecht für uns ist höchstens, wenn der BVB nicht gewinnt, weil das Ansporn gibt.

  • 29.03.2012 um 10:19 Uhr
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    Ich glaube, wenn Dortmund erfolgreich vorlegt und die Bayern mit 8! Punkten Rückstand zu uns kommen gibt es für sie nur schwarz oder weiss und nichts dazwischen. Entweder sie verkrampfen oder schießen uns vom Platz. Umso länger es dauert bis sie zum Torerfolg kommen, umso mehr steigen die Chance, daß nach Marseille die Beine doch etwas schwer werden. Ich würde aber einen Dortmunder Missverfolg mehr fürchten, weil das den Bayern positiven Druck gibt.

  • 29.03.2012 um 10:37 Uhr
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    Wie soll das denn nun werden ohne Esswein? Ich meine gar nicht so sehr das Spiel gegen Bayern, sondern besonders die Schlüsselspiele gegen Freiburg, Kaiserslautern, Hamburg. In diesen Spielen brauchen wir ja unbedingt Tore…

    • 29.03.2012 um 13:51 Uhr
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      belschanov: Wie soll das denn nun werden ohne Esswein? Ich meine gar nicht so sehr das Spiel gegen Bayern, sondern besonders die Schlüsselspiele gegen Freiburg, Kaiserslautern, Hamburg. In diesen Spielen brauchen wir ja unbedingt Tore…

      Klar ist das eine Schwächung, gerade in der Form der Spiele vor den letzten drei Spielen. Aber wir haben auch mit Esswein in den letzten drei Spielen “nur” 2 Tore gemacht und keines gewonnen.

      Zeit also, dass andere die Gelegenheit wahr nehmen, um sich unter Beweis zu stellen.

  • 29.03.2012 um 11:05 Uhr
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    Geht der Bazi-Blogger auch ins Stadion?
    Und was guckt der Fernseh-Fan? Die Bayern in voller Länge oder reicht ihm die Zusammenfassung in der Sportschau? Zieht er sich noch irgendwelche Talks auf DSF oder im BR Blickpunkt Sport rein oder verzichtet er auf das überflüssige Geschwafele?

    • 29.03.2012 um 11:12 Uhr
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      BSE08,

      Ich war schon zu lange nicht mehr im Stadion, hoffe, dass sich das in dieser Saison aber vielleicht noch ändern wird. Die Spiele schaue ich live und in voller Länge, kann auf Talkrunden im Fernsehen aber verzichten. Lediglich Sky90 schaue ich hin und wieder mal, meistens aber auch nur, wenn Bayern Sonntagabend spielt und Sky90 dann im Anschluss kommt.

      • 29.03.2012 um 15:59 Uhr
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        Alexander | Clubfans United: Sesamstraße, oder – wenn man sich fortbilden will – die Sendung mit der Maus

        Die Teletubbies gibt es ja leider nicht mehr.

        @belschanov: Ich hoffe auf Hlousek und Chandler auf den Außenbahnen und Pekhart in der Mitte. In HZ2 darf dann Eigler sein Glück versuchen, auf welcher Position auch immer.

        • 30.03.2012 um 08:50 Uhr
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          Claus: In HZ2 darf dann Eigler sein Glück versuchen, auf welcher Position auch immer.

          Eigler ist leider verletzt.

          • 30.03.2012 um 12:48 Uhr
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            Alex: Eigler ist leider verletzt.

            Das weiß ich wohl. belschanovs Frage bezog sich primär gar nicht auf das Bauernspiel, und Eigler sollte vor Esswein wieder einsatzbereit sein.
            Btw: Ein Schiedsrichter aus Berlin von der Hertha? Geht’s noch? Hat da der Uli H. aus M. mal wieder seine Beziehungen spielen lassen?

            • 31.03.2012 um 00:34 Uhr
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              Claus: Das weiß ich wohl. belschanovs Frage bezog sich primär gar nicht auf das Bauernspiel, und Eigler sollte vor Esswein wieder einsatzbereit sein. Btw: Ein Schiedsrichter aus Berlin von der Hertha? Geht’s noch? Hat da der Uli H. aus M. mal wieder seine Beziehungen spielen lassen.

              Das mit dem Schieri von Hertha liegt mir auch schon seit gestern negativ im Magen! Gehts noch!

  • 29.03.2012 um 12:54 Uhr
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    schön und nett, dass alexander seinem interviewpartner bei drei wahlmöglichkeiten dreimal die bayern-meisterschaft garantiert. leider befürchte ich, dass es damit für bayern nichts mehr wird. bei dem rückstand und dem auswärtsspiel beim bvb ist das einfach illusorisch. weshalb ich so einigen hier recht gebe, dass am samstag bayern sich für die cl schonen, sicher auch den einen oder anderen von der bank einsetzen wird, und dann geht was für den club. wie man ja überhaupt sagen muss: im fußball geht immer was. nur ist es zu diesem zweck von vorteil, ein tor zu schießen. womit sich der club erschreckend schwer tut. aber zuletzt haben wir beim club ja einige dumme dinger gekriegt. also schau mer mal.

    • 29.03.2012 um 13:06 Uhr
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      wouters: schön und nett, dass alexander seinem interviewpartner bei drei wahlmöglichkeiten dreimal die bayern-meisterschaft garantiert

      … was ganz einfache Gründe hatte. Wie groß wäre die Wahrscheinlichkeit wohl für eine Option gewesen, in der die Meisterschaft NICHT vorgekommen wäre?

      Da ging es ja mehr darum, ob einem der Misserfolg des anderen den eigenen Erfolg noch mal versüßen würde.

  • 29.03.2012 um 13:33 Uhr
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    O je! Keiner weiß auf meine Frage was zu sagen…

  • 29.03.2012 um 15:40 Uhr
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    Das mit ohne Esswein wird nur mit noch viel mehr ohne Zählbares bei unseren Konkurrenten.

    “Esswein” an dieser Stelle als Synonym für “erfolgreichen Stürmer”.

    Bei 25 Toren in 28 Spielen kann doch keiner mehr ernsthaft von Verletzungen, Pech, Schiri-Fehlentscheidungen oder sonstigen übermächtigen Phänomenen sprechen.

    Das ist ganz einfach die mannschaftliche Unfähigkeit eine Anzahl von Toren zu erzielen, die üblicherweise ein Verbleiben in Liga 1 möglich macht.

    Glücklicherweise ist diese Saison nicht üblicherweise, so denke ich dass wir trotzdem nicht absteigen werden.
    Lautern, Hamburg, Hertha, Köln, Freiburg und/oder Augsburg sei Dank.

  • 29.03.2012 um 21:37 Uhr
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    Speziell wegen dem Esswein Ausfall, passen eigentlich Pekhart und Bunjaku vorne zusammen, ich kann mir da keinen rechten Reim darauf machen, vermute aber beide agieren gemeins zu zentral?

    • 29.03.2012 um 23:18 Uhr
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      Juwe,
      wenn Bunjaku die hängende Spitze gibt, passt das gut, finde ich. Aber dann wäre kein Platz für Didavi, ich glaube das daher eher nicht als Startoption.

  • 30.03.2012 um 08:26 Uhr
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    Gegen Bayern denke ich auch nicht, daß Hecking mit zwei Spitzen beginnt, aber gegen Gegner auf Augenhöhe muss man zumindest in den Heimspielen auch mal das Glück erzwingen von Beginn an mit zwei Stürmern. Aber jetzt sorgen wir erstmal für eine Überraschung gegen die Vize Bayern 2012.

  • 31.03.2012 um 00:37 Uhr
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    Wie soll ein Schieri von Hertha hier total unbefangen pfeifen? Ich versteh die DFL nicht!

    Aber wir werden mal sehen …

  • 31.03.2012 um 06:41 Uhr
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    Dass die Borussia gestern in der letzten Minute zwei Punkte liegen lassen hat und die Bayern in der Meisterschaft wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, macht die Siutation heute nicht einfacher.

  • 31.03.2012 um 10:48 Uhr
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    Ich fürchte auch, nach dem gestrigen Unentschieden der Dortmunder wird es jetzt ganz hart für uns. Die Bauern werden jetzt ihre Chance sehen, aber vielleicht sind sie ja übermotiviert? Think positive!

  • 31.03.2012 um 11:25 Uhr
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    Dass das heute Nachmittag kein lockerer Frühlingsspaziergang wird war ja wohl jedem klar. Vielleicht bekommen wir ja heute das Tor zurück, das uns der Schiri letztes Jahr geklaut hat.

    “… und an jeeds Münchner Audo bruns mä ä weng hie…”

  • 31.03.2012 um 12:32 Uhr
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    Wenn wir ehrlich sind, hängt es weniger vom Club ab, die müssen sowieso eine Topleistung bringen um überhaupt etwas zu holen, es hängt mehr von der Tagesform der Bayern ab, ob heute etwas möglich ist. Und ich befürchte die Dortmunder Vorlage erweckt sie wieder richtig zum Leben.

    • 31.03.2012 um 13:23 Uhr
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      Juwe: Und ich befürchte die Dortmunder Vorlage erweckt sie wieder richtig zum Leben.

      Gschmarri!

      Variante A Dortmund hätte gewonnen: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben das es bei den fünf Punkten bleibt!

      Variante B Dortmund hätte verloren: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben und den Abstand auf zwei Punkte zu verkürzen.

      Variante C Dortmund spielt Remis: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben und den Abstand auf drei Punkte zu verkürzen.

      Variante D Dortmund hätte gewonnen: Jetzt sind die Bayern richtig unter Druck, ob sie das packen?

      Variante E Dortmund hätte verloren: Jetzt wird Bayern nervös, mit einem Sieg könnten sie die Meisterschaft wieder aus eigener Hand schaffen.

      usw. usw. man kann es sich drehen wie man Lust hat 🙂 Ich glaube es ist scheiss egal wie Dortmund gespielt hat.

      • 31.03.2012 um 15:11 Uhr
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        sehe ich anders, seit gestern abend haben die Bayern es seit Wochen zum ersten mal wieder selbst in der Hand Deutscher Meister zu werden, durch das Spiel in Dortmund und das ist der Unterschied zu den vorangegangenen Wochen als die Bayern selbst von der Fachwelt schon abgeschrieben wurden. Man hoffte auf ein Dortmunder straucheln in Schalke, jetzt isses schon gegen Stuttgart passiert. In meinen Augen eine dicke Portion Extra Motivation. Allerdings…es ist ein Derby und die schreiben oft ihre eigenen Geschichten. Der Club kommt jetzt auch nicht auf der Erbsensuppe dahergeschwommen…alles möglich nur die Ausgangssiutation halte ich gefühlt für etwas schlechter.

        Stefan – Clubfans United: Gschmarri!

        Variante A Dortmund hätte gewonnen: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben das es bei den fünf Punkten bleibt!

        Variante B Dortmund hätte verloren: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben und den Abstand auf zwei Punkte zu verkürzen.

        Variante C Dortmund spielt Remis: Jetzt sind die Bayern richtig heiss und werden alles dafür gegeben und den Abstand auf drei Punkte zu verkürzen.

        Variante D Dortmund hätte gewonnen: Jetzt sind die Bayern richtig unter Druck, ob sie das packen?

        Variante E Dortmund hätte verloren: Jetzt wird Bayern nervös, mit einem Sieg könnten sie die Meisterschaft wieder aus eigener Hand schaffen.

        usw. usw. man kann es sich drehen wie man Lust hat Ich glaube es ist scheiss egal wie Dortmund gespielt hat.

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