Schöne Bescherung in Hannover
Der 1. FC Nürnberg zu Gast bei Hannover 96, ein Spiel zweier Mannschaften, die nach Niederlagen am vergangenen Spieltag nicht genau wussten, wohin sie gehörten. Nach dem Spiel ist zumindest ein Trend erkennbar: Hannover wird im Zweifel wieder um das europäische Geschäft spielen, der Club schauen, wie es in Augsburg, Fürth, Mainz oder Freiburg so steht.
Statistiken ohne Aussage
Den Unterschied beider Mannschaften an fußballerischen Finessen festzumachen wird allerdings schwer fallen: Hannover hatte im ganzen Spiel nur 7 Torschüsse – drei davon dummerweise direkt mit Assist vom Gegner – Endstand: 4:1. Wie sehr Zahlen lügen können verrät aber noch eine weitere Statistik: angekommene Pässe in % 81,9 Hannover, 80,5 Nürnberg – klingt ähnlich, aber was nutzt das, wenn alle vier Gegentore direkte Resultate von kapitalen Fehlpässen sind. Gleiches gilt für ‘Zweikämpfe gewonnen in %’ 46,4 Hannover zu 53,7 Nürnberg, wenn man im entscheidenden Moment gar nicht in den Zweikampf kommt, oder eine ausgeglichene 7:6 Torschussstatistik, wenn man dem Gegner 100%ige auflegt und von den eigenen 6 Versuchen 5 mehr oder minder harmlos von außerhalb des 16er auf die Reise schickte.
Nürnberg besiegt sich früh selbst
Hannover war defensiv gut eingestellt. Der Club begann eigentlich trotzdem gut, auch wenn die gefährlichste Aktion mal wieder aus einer Standard resultieren musste. Dann die 21. Minute: Der Club verliert den Ball unnötig im Mittelfeld und da sah man schon das Unheil auf der rechten Abwehrseite lauern, als Klose sich einen von zwei freien Gegenspielern hätte aussuchen können. Hannover nutzte die Gelegenheit, spielte die Situation eiskalt aus und netzte ein. Unnötig, aber kann passieren, doch nur 8 Minuten später unterstrich Nilsson deutlich, dass dies nicht der letzte Fehlpass mit Folgen für den Club gewesen sein sollte. Angespielt von Schäfer in leichter Bedrängnis versuchte der erfahrene Schwede etwas, was auch im zweiten Betrachten nicht klar werden sollte, was es selbst bei Gelingen hätte werden sollen, und leitete direkt den Untergang des Clubs an diesem Abend ein.
Umstellung verpufft
Hecking reagierte zur Pause mit frühzeitigem Systemwechsel, der gegen Frankfurt vielleicht etwas zu spät kam, und brachte mit Polter als zweiter Spitze nebst Gebhart neuen Schwung für die heute gegen die gut stehende Defensive der Niedersachsen wirkungslose Flügelzange Esswein/Mak. Doch als man sich gerade etwas stabiler wähnte, setzte Nilsson hinter den Begriff “gebrauchter Tag” noch ein Ausrufezeichen. Wieder leicht in Bedrängnis angespielt versuchte er es mit einer Drehung ins Nichts, was Ya Konan gern zum Anlass nahm unkonventionell durch den Strafraum zu irren, um dann doch das 3:0 zu machen. Damit war endgültig das Spiel entschieden und Nilsson ‘dem Spiel für ungenügend’ empfunden. Hecking erlöste den Schweden und brachte Feulner, der im Mittelfeld neben Balitsch als Routinier das Desaster im Zaum halten sollte, während Simons in die Innenverteidigung einrückte. Feulner ‘wollte’ dann aber Nilsson nicht nachstehen und legte im Missverständnis mit Chandler das 4:0 auf. Das 4:1 dann nur noch Ergebniskosmetik, wobei auch hier dem Club eigentlich nur ein Assist zusteht, denn den haltbaren Ball Chandlers hätte Zieler durchaus abwehren können – wenn nicht gar fangen.
Fehler nutzen, wenige machen
Der Club verliert deutlich 4:1 in Hannover, ohne dass Hannover eigentlich hätte gut sein müssen. 96 stand kompakt, ließ Esswein, Mak und Kiyotake sich nicht entfalten und Pekhart sich aufarbeiten, und musste dann nur noch warten bis sich ein Club-Spieler erbarmte den entscheidenden Fehler zu machen, den man dann – durchaus mit ‘Effizienz eines international operierenden Vereins’ zu bezeichnen – eiskalt ausnutzte. Man könnte nicht einmal sagen, dass der Club als Mannschaft schlechter gewesen sei als Hannover, denn zu so einem Vergleich kam es quasi gar nicht im Spiel, denn der FCN hatte viel zu viel mit sich selbst zu tun, um an den Gegner und einen positiven Ausgang des Spiels auch nur denken zu können.
Kann Nürnberg auch unter 110%?
Wieder einmal in der Falle der Zufriedenheit? Es scheint so. Wie schon in den vergangenen Jahren war der Erfolg stets der größte Feind des FCN. Kaum erarbeitete man sich eine kleine Serie, ein Punktepolster oder eine gute Ausgangsposition, schon verfiel man in seine eigentlich bekannten Todsünden: dem Nachlassen. Woran das liegt, das wird auch dem Trainer ein Rätsel aufgeben. Am Wollen und am Engagement liegt es ja nicht, eher an der inneren Einstellung, der Präsenz, der Konzentration – anders sind die vielen einfachen Fehlpässe der letzten beiden Spiele jedenfalls nicht zu erklären. Immer dann, wenn man meinte man wäre einen Schritt weiter, dreht die Mannschaft an einem unbekannten Regler und meint mit gefälligem Spiel und Lockerheit die Sache angehen zu können. Und das wird in der höchsten deutschen Spielklasse eben regelmäßig abgestraft. Natürlich sind die an der Stelle kolportierten 110% ein überstrapazierter Begriff, doch der Club muss in jedem Spiel ein Stück über sich hinausgehen, um die Defizite an Erfahrung und individueller Klasse auszugleichen – oder um eben die Fehler der eigenen Kollegen zu kompensieren. Mit “bisschen” kompakt stehen und hoffen, dass eine Standard von Kiyotake zum Erfolg wird, wird man in der Liga jedenfalls nicht weiterkommen als Abstiegskampf.
Fehler können passieren, wie auch die eines Nilsson, der eigentlich bis dato eine gute Saison spielte. Man kann auch mal einen rabenschwarzen Tag erwischen. Aber wenn eine Mannschaft wie der Club kollektiv an den Basis-Grundlagen des Spiels scheitert, die da heißen ‘kompakt stehen’, ‘aggressiv am Mann bleiben’, ‘füreinander arbeiten’ und vor allem versuchen ‘Fehler zu vermeiden’ (bevor man an eigene Highlights denkt), dann wird das fast zwangsläufig in der höchsten deutschen Spielklasse mit Punktverlust bestraft. Hecking meinte vor dem Spiel, dass jeder jeden schlagen kann, auch wenn der Gegner stärker ist – aber nur dann, wenn man selbst an sein Optimum kommt und der Gegner nicht alles abrufen kann oder man ihn dazu zwingt. Am Mittwochabend wurde zumindest eine andere These bewiesen: Die bessere Mannschaft schlägt die schlechtere Mannschaft auch ohne die eigene Leistung abrufen zu müssen, indem man einfach abwartet und die wie unter dem Gabentisch dargebotenen Geschenke dankbar annimmt. Nur Auspacken muss man dann noch selber, wobei auch daran schon mancher gescheitert ist. Hannover 96 ist aber zu attestieren ganz hervorragend auspacken zu können.
Personelle Konsequenzen gefordert?
Muss das Spiel personelle Konsequenzen haben? Hecking verzichtete ja nach der Niederlage gegen Frankfurt darauf mit Hinweis, dass man nur wegen einer Niederlage ja nicht alles was gut war, nun in Frage stellen würde. Aber nach dieser Packung? Man erinnert sich an John Toshack (Trainer u.a. Real Madrid) und sein legendäres Zitat:
“Am Montag nehme ich mir vor, zur nächsten Partie zehn Spieler auszuwechseln. Am Dienstag sind es sieben oder acht, am Donnerstag noch vier Spieler. Wenn es dann Samstag wird, stelle ich fest, daß ich doch wieder dieselben elf Scheißkerle einsetzen muß wie in der Vorwoche.”
Ganz so drastisch formulieren will man es nicht, aber spontan würde der Clubfan sicher sofort 2-3 Änderungen vornehmen wollen. Aber waren es gegen Frankfurt eben noch die Außenverteidigung, so beträfe es nun die Innenverteidigung – und genau deshalb und weil man nicht penetrant alles über den Haufen werfen kann und trotz Rückschläge die Kontinuität ein Trumpf sein könnte, wird Hecking es sich sicher gut überlegen, ob er bspw. Nilsson gleich mal opfert und Antonio bringt, mit der Gefahr, dass in einer instabilen Defensive der bei Misserfolg gleich endgültig verbrannt sein würde.
Stuttgart vor der Brust
Mit Stuttgart kommt am Samstag ein angeschlagener Boxer, die man sowieso nie unterschätzen sollte, erst Recht nicht, wenn man nach gutem Start durch 2 unnötige Niederlagen selbst in Zugzwang gekommen ist. Nach den Eindrücken des Abends wird dem Clubfan sicher unwohl sein und die bösen Geister, die das Problem in der Innenverteidigung wähnten, kommen wieder hoch. Doch Hecking bewies in seiner Zeit beim Club immer eine besondere Stärke: Die Mannschaft, die im Begriff war zu fallen wieder zu stabilisieren, ob gegen Stuttgart, erst gegen Freiburg oder eben erst gegen Augsburg. Die Saison ist in jedem Fall noch lange und man muss kein Experte sein um zu wissen, dass eine Zwischenfazit vom 5. Spieltag noch keine Aussagekraft für die Saison hat. Was nicht bedeutet, dass man nicht jeden Punkt, den man in dieser frühen Phase gewinnt oder verliert, man am Ende noch gut gebrauchen oder nachtrauern wird. Gerade auch deshalb tun Spiele wie dieses besonders weh – auch wenn die entscheidenden Punkte gegen den Abstieg wohl eher erst in den nächsten drei Partien eingeplant sein werden als im Auswärtsspiel in Hannover.
Spieler-Noten
Die Noten zum Spieltag wären aus dem Bauch heraus sicher noch schlechter ausgefallen, doch bis auf die Note für Nilsson, über die es an dem Tag wohl keine zwei Meinungen geben wird, fällt einem eine objektive Bewertung schwer in einem Spiel, das sich eigentlich nie wirklich entwickelte, da der Club sich quasi früh im Spiel schon selbst schlug und Hannover dabei nur solide stehen und dankbar annehmen musste. Als Gast der Redaktion hat sich heute gemeinsam mit Alexander Endl Stammleser Woschdsubbn an eine Wertung gewagt, auch wenn man diesmal ganz sicher in vielen Fällen so gar nicht wusste, wie man die Leistung individuell bewerten sollte. Diskussionen sind wie immer willkommen, wobei man gerade nach so einem Spiel darauf hinwirken muss, dass aller Frust sich nicht in persönliche (Schmäh-)Kritik entladen sollte – es geht um ein Fußball-Spiel, bei dem meist der gewinnt, der weniger Fehler macht als der andere. Fehler machen gehört zu diesem Sport wie der Fallrückzieher und die Schwalbe.
War Kagge heut.
Eine 6 minus wär für Nilsson auch okay.
Chandler ist momentan auch völlig von der Rolle…
hätte auch mal ne Pause verdient, aber die wird er wohl mangels Alternativen nicht bekommen …
ansonsten stell ich mich jetzt für die Karten gegen die Bayern an …
manchmal frag ich mich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe … aber was soll man machen, gell 🙂
Ja nach diesem Spiel bedeutet, bereit sein zu diesem Spiel zu gehen, bereit sein, sich einen qualvollen Nachmittag anzutun.
Aber zum Glück ist das ja ein Fußballspiel und das Schöne ist, bei Fußball ist alles möglich. Die Hoffnung auf ein gutes Spiel wird bei mir im Herzen auch am Samstag, beim Bayernspiel, beim Derby und bei all den anderen noch ausstehenden 29 Spieltagen immer wieder aufglimmen. Das macht halt einen guten Clubfan aus. 😀
Okay ich versuch mich mal in psychologischem Kartensatzlesen, was da bei einigen Jurngs los sein könnte:
Nilsson: immer wenn ein Spieler verletzt ausgewechselt wird, verkrampft er. Vielleicht traut er sich weniger in Zweikämpfe aus Angst, das könnte ihm auch wieder passieren? Und verliert dadurch seine Sicherheit.
Klose: mir tut er im Moment echt leid. Da kommt er endlich wieder in Tritt und dann fällt die Mannschaft in ein Leistungstief. Ich hoffe, daß er nicht wieder mit reingezogen wird.
Chandler: vielleicht habe diese medialen Diskussionen um einen fälligen Anruf von Löw ihn so aus dem Tritt gebracht, daß er unbedingt bis zur nächsten Länderspielpause den Anruf erzwingen will und dadurch so verkrampft?
Pinola: entweder die Vertragsverhandlungen oder das Bemühen um Mannschaftsdienlichkeit bringen ihn immer wieder dazu überall sein zu wollen. Hab heute mal aufgepaßt: wenn seine Abspiele ankamen, mußte er den Ball gleich wieder zurückerobern, weil sein Mitspieler ihn verlor. Was dann halt auch oft nicht gelang, weil er eigentlich gleich vor wollte.
Simons und Balitsch: irgendwo zwar bemüht und solide, aber sobald es um Spieleröffnung geht bei einer desolaten Abwehr überfordert. Aber das ist ja nicht verwunderlich.
Esswein und Mak: irgendwie werden sie ihrem Ruf der schlampigen Talente wieder voll gerecht. Sobald sie mal ihr Können zeigen und dafür Lob ernten, wird ihr Spiel ineffektiv, zu lässig?
Pekhart und Polter: den beiden ist nicht abzusprechen, daß sie wollen, aber sie sind halt Stürmertypen, die gute Zuspiele brauchen.
Kiyotake: vielleicht wurde er ein wenig zu sehr zum rettenden Engel gemacht. Ohne die andern vollbringt er halt auch keine Wunder. Ist aber auch kein Typ, der in solchen Krisenzeiten, Ruhe und Sicherheit reinbringen könnte. Mag sein, daß manche im Team tatsächlich dem Irrglauben verfallen waren, er wird es schon richten, wenn wir es nicht bringen und dadurch bei manchen die Lässigkeit fördert.
Gebhart: man kann ihm eines nicht absprechen: er will. Aber er ist dabei auch nicht souverän genug.
Zum Gesamtfazit: In den Statistiken sollte mal erfaßt werden wie oft ein Spieler nachdem ihn ein Pass erreicht hat diesen verliert. Ich glaub der Club hatte dabei in den letzten zwei Spielen Höchstwerte.
Ich würde mir wünschen, daß Hecking einen Weg findet das neue Clubhänomen, sobald wir Fans von Europa träumen spielen sie Spieler solange schlecht bis sie sich wieder voll im Abstiegskampf befinden, ausmerzen kann. Seine bisherige Strategie, auf die Euphoriebremse zu treten, ist da irgendwie katalysierend, um diese Abwehrspirale in Gang zu setzen. Offenbar verstehen da die meisten Spieler: jetzt können wir mal ein paar Spiele durchatmen und brauchen nicht mehr kämpfen, weil zuviel wollen ist ja nicht gut.
Das dachte ich mir auch schon. Vielleicht würde es ja was bringen, wenn man mal das Erreichen des Europapokals als Zielvorgabe ausruft und dann der Mannschaft 34 Spieltage ein schlechtes Gewissen macht, weil sie dabei sind, das Ziel (knapp?) zu verfehlen.
Dieses ewige Zurücklehnen nach ein paar Erfolgen zeugt von einem ganz schlechten Charakter der Mannschaft.
Wenigstens kommt nun Aufbaugegner Stuttgart…
Nachdem wir gestern sang- und klanglos untergegangen sind, dürfte jedem klar sein, dass im Falle einer Niederlage am Samstag gegen Stuttgart unruhige Zeiten zukommen werden.
Und zwar auf alle.
Ich bin ja mal gespannt, ob das für Samstag personelle Konsequenzen gibt. Dabei glaube ich nicht einmal an einen Wechsel in der IV, sondern eher an eine Alternative auf den Außenbahnen. Ich könnte mit vorstellen, dass Gebhardt auf Rechts eine Chance bekommt, engagiert war er ja zumindest und gegen Stuttgart sollte er ja besonders motiviert sein – hoffentlich nicht übermotiviert. Wäre vielleicht auch eine Maßnahme, um unser Spiel weniger leicht ausrechenbar zu machen, denn Kiyo und Gebhardt können ja sowohl Rechts als auch Zentral und könnten durch Positionswechsel schon für Verwirrung sorgen.
Ja, wird es geben. Zumindest nach Heckings Aussage in der heutigen PK. Welche genau, hat er aber nicht verraten.
(Danke, CU-Team, für das Twitter-Protokoll der PK!)
Ich bin sehr gespannt auf die angekündigten personellen Konsequenzen.
Kandidaten für einen Bank-Platz sind Nilsson, Mak und Esswein.
Bei Nilsson wird es sich DH GENAU überlegen, ob er stattdessen Marcos Antonio oder gar Korczowski bringt.
Egal wie er es anstellt, er würde sich im Falle eines nicht völlig abwegigen Nicht-Erfolgs (Remis oder Niederlage) mit jeder getroffenen Entscheidung in der IV angreifbar machen.
Bei Mak und Esswein sieht die Sachlage schon ein wenig anders aus. Zu wenig Impulse kamen in den letzten Begegnungen von den beiden.
Möglich wäre folgende Aufstellung:
Schäfer – Pinola, Simons, Klose, Chandler – Balitsch, Gebhardt, Frantz, Kiyotake – Polter, Pekhart
Ich bin sehr gespannt, welche Jungs DH aufstellt und wie sich die Mannschaft am Samstag präsentieren.
Vor fast genau zwei Jahren:
http://www.bundesliga.de/de/bundesliga-tv/inc/video_flv/spieltag/0000163896.inc.php
Was für ein Pass von Pino zum 1:0 und dann noch das Siegtor kurz vor Schluss. Wenn ich so nachdenke war es für mich das letzte Klassespiel von Pino.
Ich würde wie folgt Spielen lassen:
Schäfer – Plattenhardt, Pinola, Klose, Chandler – Balitsch, Simons – Frantz, Kiyotake, Gebhardt – Pekhart
Marco,
Wär mal eine interessante Aufstellung Pinola und Plattenhardt als neues kongeniales Duo. Auch wenn Pino den Posten des Innenverteidigers nicht so sehr mag, würde das seinem momentanen Drang nach innen vielleicht ja auch entgegenkommen. 😀 Und er könnte Plattenhardt im Spiel briefen und so den nächsten Leistungssprung bei ihm einleiten. Würde auch Pino´s sozialer Ader entgegenkommen. 😀
Beate60,
gute Idee, aber Pinola als IV : sorry,der ist dafür leider zu klein und kopfballschwach! Plattenhardt würde ich aber gerne mal sehen!
Zunächst muss ich ein großes Lob für diesen Blog und den Beiträgen aussprechen.
Die Analysen von Alexander nach den jeweiligen Spielen finde ich große Klasse. Auch die Benotung der Spieler ist bis auf wenige Ausnahmen sehr gelungen. Leider kommt die Leistung bzw. Die Beurteilung des Trainers oft zu kurz.
Denn wie eine Mannschaft spielt, hängt immer auch von den Entscheidungen des Trainers ab. Ich mag Dieter Hecking sehr, denn die ruhige Art und die persönliche Einstellung – das was er in Interviews von sich gibt, hat stiel.
In der Praxis trifft er aber sehr häufig nicht die richtigen Entscheidungen. Da ist zum einen die taktische Einstellung zu nennen. Und zum anderen, dass er an Spielern festhält, die bereits Saisonübergreifend außer Form sind. Hier möchte ich an erster Stelle Pinola und Schäfer nennen.
Viele Gegentore gehen auf das Konto dieser beiden Spieler. Siehe zuletzt der Fehler der zum 1:0 führte. Ursache war das schlechte Zuspiel von Schäfer. Solche Fehler (und davon gab es von Schäfer schon genug) verunsichern die ganze Manschaft.
Der Neuaufbau der Mannschaft hätte schon in der letzten Saison stattfinden müssen, als vier Spieltage vor Saisonende der Klassenerhalt gesichert war. So hätte Hecking anstelle der Spieler die den Verein verlassen, besser den Rakovski und Plattenhardt Spielpraxis geben können.
Und anstelle, des außer Form geratenen Chandler könnte er auch Antonio aufstellen.
Kurz zurück zu den taktischen Fehlern: die Spielweise von Frankfurt und Hannover hat vorher anscheinend niemand analysiert. Wie lässt es sich’s sonst erklären, dass der Club mit seinen eigen Waffen geschlagen wurde. Ich meine damit, dass man diese Gegner erst hätte kommen lassen müssen, um dann selbst zu kontern.
Bin mal gespannt, ob Hecking gegen Stuttgart auch wieder mit der gleichen Taktik und Aufstellung spielen wird. Wenn ja, wird es der Club auch dieses Mal schwer haben zu gewinnen.
Aber die Hofffnung stirbt zuletzt.
Silberadler,
völlig einverstanden!! Bei aller anfänglichen Euphorie: der Glubb hat bisher taktisch erst ein wirklich gutes Spiel abgeliefert und das war gegen Dortmund….klares und konsequentes Pressing der g e s a m t e n Mannschaft.In allen anderen bisherigen Spielen gab es diesbezügliche Defizite mehr oder weniger ausgeprägt; in den letzten beiden Spiele eher mehr! Hat das DH wirklich ernsthaft versucht, den Spielern einzutrichtern,wenn es unbestritten spielerisch nicht reicht?? Ich unterstelle das mal,aber warum wird das dann nicht umgesetzt??
Silberadler,
sorry, aber ich glaub mit deiner Taktik würde der Club auch nicht viel weiterkommen. Antonio für Chandler, was ist denn das für eine Idee?
Und wenn mal ein Tor auf das Konto von Pinola oder Schäfer ging, woran ich mich in den letzten beiden Spielen nicht erinnern kann, dann gingen doch ein paar mehr auf das Konto anderer, die letztlich den Sieg gekostet haben und mit Sicherheit dazu beigetragen haben, daß die Spieler aus dem Tritt kamen und deshalb die Vorgaben ihres Trainers nicht mehr erfüllt haben.
und Bernd:
Ich bin mal ganz naiv und geh davon aus Heckings Vorgaben sind ganz einfach, weil auf die Möglichkeiten des Club optimal zugeschnitten (falls die Spieler ihr Können abrufen): hinten kompakt und schnell nach vorne, wenn Ball erobert. In Nürnberg hat Hecking vielleicht etwas zu lange gebraucht, den Spielern nahe zu bringen, daß sich durch die Auswechslung bei den Frankfurtern was verändert und neue Zuordnungen nötig sind und seine AUswechslungen hätten früher kommen können. Wobei es da auch so war, daß die Auswechslungen auf sich warten ließen bis nach dem 2. Tor, weil der Ball einfach nicht ins AUs ging.Aber daraus hat er ja dann offenbar die Konsequenz in Hannover gezogen und gleich in der Pause gewechselt.
Ganz besonders gut zu sehen, daß Hecking die Spieler wieder auf Kurs gebracht hat, war es auch in Hannover in der 2. Halbzeit. Die Spieler kamen motiviert und neu eingestellt aus der Kabine und dann kam dieser kapitale Bock von Nilsson.
Wenn ich da jemand einen Vorwurf machen würde, dann Nilsson. Das ist ein erfahrener Spieler und wenn dem bewußt war, daß er heute nicht ins Spiel findet, hätte er den Trainer vielleicht drauf ansprechen sollen. Das ist genau wie Anfang letzter Saison Schäfer als der meinte er muß der Mannschaft trotz Verletzung unbedingt helfen und die Zähne zusammen beißen. Wobei es bei Nilsson natürlich nicht so offensichtlich war und er vielleicht selbst nicht geglaubt hat, daß ihm ein ähnlicher Fehler noch einmal passiert.
Ich denke nicht, dass er Nilsson rausnimmt. Das wäre auch unproduktiv und trotz seiner 1,5 Fehler nicht unbedingt fair: Denn nicht nur er hat versagt sondern das ganze Kollektiv!
Zum Beispiel muss man sich beim 1:0 fragen, wo unsere beiden erfahrenen 6er und 8er Simons und Balitsch denn zum Lückenstopfen waren? Da wäre genug Zeit gewesen, den Klose einen der zwei bis drei Hannoveraner abzunehmen.
Ein Wechsel wäre im offensiven Mittelfeld bei beiden Außenstürmern mal angebracht. Die waren nun zwei Spiele hintereinander schlecht. Gebhart und Frantz mal die Chance geben.
Und ansonsten fällt mir niemand ein, der gleich eine Verstärkung versprechen sollte. Platte macht gute Standards, das macht aber Kiyo auch. Und Feulner anstatt Chandler, da sehe ich auch keine Verstärkung.
Weshalb sollten wir nach einem missratenem Spiel denn auch gleich alles umstellen und weitere Experimente wagen, die nicht gerade erfolgversprechender sind?
Er hat´s ja schon mal spielen müssen mangels ALternativen. Ist sicher keine ultima ratio. Ich hät´s nur mal interessant ge funden. Ich hoffe, Hecking gibt Nilsson, wenn der sich fit fühlt die Chance, sich zu rehabilitieren.