Eine Krise muss man auch wollen (Videochat)
Angeblich beginnt nun eine Trainerdiskussion, denn angeblich verdichten sich die Anzeichen und angeblich kommen die Rädchen der Mechanismen der Branche ins Rollen. Clubfans United im Interview bei Fanfamily, dem YouTube-Kanal rund um Fussball.
Nürnberg in der Krise |WORTWECHSEL mit Clubfans United
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Niederlagenserie, desolate individuelle Fehler, die auch noch maßgeblich auf die eigene Transferpolitik zurückgeführt werden könnten, chancenlose Auftritte, da ohne Chancen keine Chance, lustlose Auftritte von Jungtalenten, Disziplinlosigkeiten, aufkommende Trainerdiskussionen “im Internet” und nun dann auch ‘endlich’ die längst erwarteten “Hecking raus”-Rufe im Stadion, Busblockaden, Auseinandersetzungen mit Polizeikräften, Bedrohunssituation – und nun, man möchte sagen ‘zu guter Letzt’ – die Rückendeckung aus dem Vorstand, was wie ja jeder weiß stets der Anfang vom Ende ist. Könnte man ja sich schon nach Alternativen umsehen, leider stimmt die Rechnung nicht. Die Niederlagenserie ist Faktum, die kann man nicht leugnen, aber bereits bei der “Trainerdiskussion im Internet” sollte man genauer hinsehen, ob hier nicht nur eine Handvoll Stimmungsmacher durch die Niederungen der Online-Fanwelt ziehen um bisschen zu zündeln.
Die Busblockade zum Beispiel gestaltete sich bereits beim zweiten Blick als die Schlagzeile nicht wert, was wohltuenderweise auch vom Anwesenden ARD-Repräsentanten im Sport1-Doppelpass so bestätigt wurde. Statt Sturm des Sicherheitsbereichs von mehreren hunderten “Hecking raus”-skandierender Fans, die nur durch Polizeieinsatz zurückgedrängt werden konnten, entpuppt sich das ganze als Marsch durch eine offene Schranke von maximal um die 100 Fans, von denen nach Augenzeugen vielleicht 5 die Ablösung Heckings forderten – der Rest wollte nur reden und mit dem Rest wurde auch geredet. Danach war die Sache vorbei – wäre nicht die mediale Aufbereitung gewesen.
Keiner will die sportliche Krise, keiner will sie verharmlosen, aber das überwiegende Gros der Clubfans wird wissen, was man an Hecking hat und was er zu leisten imstande ist. Die Vereinsführung und das Umfeld, zu dem auch der Aufsichtsrat gehört, hat großes Interesse an einer Kontinuität auf der Position. Oder wie Martin Bader das formulierte: Man habe ein gutes Langzeitgedächtnis und weiß woher man kommt und was Hecking tut – man wolle den “Bremer Weg”. Auch aus dem Kreis der Mannschaft ist keinerlei Anzeichen zu spüren, ausgenommen selbstkritische Töne. Dass einzelne Spieler mit Nicht-Berücksichtigungen unzufrieden sind, das hält man in Zeiten sportlicher Erfolge auch schon gern für ein Indiz eines gesunden Konkurrenzkampfes. Und die zwischenzeitliche Strafversetzung Maks ist nicht mehr oder minder eine logische Folge seiner eigenen Verfehlung.
Gut denkbar, dass man zur Winterpause tatsächlich eine Krise auf Trainerebene hat, derzeit hat man keine. Vorstand, Umfeld und die Mehrheit der Fans sehen hier derzeit noch lange keinen Bedarf nach Veränderung, sondern im Gegenteil die kritische Auseinandersetzung mit Ursache und Lösung auf sportlicher Ebene und im Miteinander. Dass dies Einzelne nicht wahrhaben wollen, vielleicht weil sie Hecking oder seinen Stil noch nie mochten, vielleicht weil sie selbst Veränderungen nach einer gewissen Zeit generell der Kontinuität vorziehen, vielleicht weil sie einfach nicht gern verlieren und dies trotz der bekannten Rahmenbedingungen einfach nicht so hinnehmen wollen, das lässt sich nicht verhindern. Bader dazu im kicker: “Manche leben ihren persönlichen Frust aus”. Aber auch die sollten akzeptieren, dass sie mit ihren Aktionen nicht helfen, sondern gegen Wunsch und Wille der Mehrheit handeln – und damit selbst zum Problem auf dem Weg aus der Krise werden.
Wir wollen es wissen: Gibt es überhaupt eine Trainerdiskussion?
Abstimmen auf http://twtpoll.com/9keua8
Hallo Alexander, klasse Interview,
Ich bin auch dafür, das ganze langfristig zu sehen.
Bestes Beispiel ist Bremen. Werder hat in dieser Saison, den schlechtesten Start seit Jahren.
Wer ruft da “Trainer raus.”?
Außerdem muss man Bedenken, dass Hecking jedes Jahr einen neuen Kader zusammenstellen muss. Und wer frei von Fehlern ist, der werfe den ersten Stein.
Jeder von uns könnte es natürlich viel besser!
Und dennoch wünschte ich mir, eine nicht ganz so pragmatische Haltung von DH.
Wenn jemand wie Pinola, seit Monaten schlecht spielt, (viel zu viele Stellungsfehler, keine Schussgenauigkeit und keine Spritzigkeit mehr hat und vor allem nicht mehr mitdenken oder besser gesagt, nicht mehr vorausdenken kann oder will) der sollte sich erst wieder in der zweiten Mannschaft ein paar Monate lang beweisen.
Und wenn dann hinten nicht mehr so viele Fehler (Unsicherheiten) passieren, wird auch vorne die Spielfreude zurückkehren.
Ich würde gerne Polter als hängende Spitze sehen, so käme sicherlich auch Peckart zu mehr Gelegenheiten. Mit Esswein links und Mak rechts, die ebenfalls als hängende Flügelflitzer agieren, wäre wieder mehr Gefahr vorhanden.
Denn, dass sie es können, haben sie auch schon gezeigt.
Nur wenn du vorne Chancenlos bist, weil hinten alle zittern, verlierst du irgendwann auch mal die Lust als Stürmer.
Also lässt uns zusammenhalten. Und lasst den Hecking in Ruhe arbeiten. Der macht das schon!
Silberadler,
ich möchte mal einen kleinen Einwurf machen zum Thema “Hecking muss jedes Jahr eine neue Mannschaft zusammenstellen”.
Wenn man sich die Startformation vom 1. Heimspiel der letzten Saison anschaut, dann muss man lediglich Wollscheid durch Nilsson ersetzen und könnte genau dieselbe Formation aufs Feld schicken. Sicher war Wolle ein herber Verlust, aber mit den Neuverpflichtungen weckte man dann ganz klar die Erwartung, dass sich der Kader verbessert hat. Dann kommen noch 3 gelungene Spiele zum Auftakt, womit die Erwartungshaltung bestätigt schien. Ich denke daher kommt jetzt der Frust vieler Fans. Dass so einige ihre Leistung aus der letzten Saison nicht mehr abrufen können ist unerklärlich und die Hauptbaustelle für Dieter Hecking. Selbst unser “Super-Kiyo” aus den ersten 3 Spielen fügt sich da jetzt nahtlos ein. Daher kommt bei einigen dann der Eindruck, Dieter Hecking würde die Mannschaft nicht mehr erreichen.
Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist: Erwartungshaltung. Allerdings muss man einschränken, dass die nicht “geweckt” wurde, sie war einfach da und ließ sich auch nicht dämpfen. Dass sich die sportliche Leitung nicht hinstellt und sagt: ‘Sorry, Leute, aber wir holen jetzt paar Wundertüten, weil wir uns sonst keinen leisten konnten oder keiner der Kandidaten wollte, aber auf geht’s…’, sondern natürlich Vertrauen in den Kader ausspricht, sehe ich eher als normal. Tatsächlich betonen Bader/Hecking monoton, dass man erstmal nur auf 40 Punkte schaut und es 5-6 Mannschaften gibt, darunter der Club, die gegen die Abstiegsränge spielen werden. Nur hören hat es halt keiner wollen…
Woher die angesprochene Erwartungshaltung kommt, könnte man einzig auf eine Aussage stützen, als man sowas wie einen “gleichwertigen Ersatz für Wollscheid” ankündigte, was aber irgendwie nun auch schon einen Bart hat, immer auf die eine Aussage rumzureiten, während 50 andere Aussagen ja im Kontext eben einen anderen Tenor ergeben.
Wie man überhaupt darauf kommt, dass man an ein Team Erwartungen stellt, das auch in der Vorsaison am Ende im Tabellenstand “über allen Erwartungen” einlief, dazu seinen Abwehrchef und Kreativmann abgeben musste, während man dafür ‘nur’ einen Spieler vom VfB von der Bank und ein Talent aus Japan holte, das verstehe wer will.
Klar kann man eine andere Philosophie haben und fordern nicht zu sparen sondern zu investieren. Das legitim. Auch kann man anprangern, dass man die Innenverteidigung von Anfang an zu optimistisch einschätzte, auch das legitim. Aber wie man darauf kommt, dass mit dem Kader mehr drin sein müsste als gegen den Abstieg zu spielen und – wenn es gut läuft – am Ende irgendwo im Mittelfeld landet, verschließt sich mir.
Hoffen, ja, erwarten, nein.
Den Fans den schwarzen Peter zuzuschieben wegen einer überhöhten Erwartungshaltung ist kurzsichtig und zu simple, wenn nicht gar billig. So herum wird kein Schuh daraus, sondern die Mannschaft hat es in der Hand für die nötige Ruhe zu sorgen.
Die Reaktionen sind schlicht und einfach Spiegelbild dessen, was sich jetzt schon seit Wochen oder Monaten auf dem Spielfeld abspielt. Ich empfand die Fanszene anfangs sogar sehr geduldig und dabei geht es wirklich nicht um hohe Erwartungen, sondern um Vorgänge, die wohl jeden anderen Fan eines anderen Vereins ebenso schaudern ließe. Die Abwehr wird vor Saisonbeginn auseinander gerissen, zum Teil ohne Not.
Eine Serie, die wohl kaum ein anderer Trainer in der Bundesliga überstehen würde, wo man gänzlich leer ausgeht teilweise mit Fehler über die die Sportschau einen Pannen Pech und Pleiten Trailer ausstrahlt (gab es noch nie vorher) des weiteren teilweise lustlos wirkende Spieler, bis hin zu kleinen Twitter aufständen und offensichtlichen Zerwürfnissen.
Das sind die Ursachen für die Reaktionen der Fans und nicht eine zu hohe Erwartungshaltung.
Ich glaube der Fan würde sicher durch jedes Tal mitgehen, wenn man spürt die Spieler und der Trainer ziehen alle an einem Strang geben ihr bestes und spielen nur unglücklich.
Ich bin auch der Meinung sieht man Heckings Wirken als Ganzes und über Jahre hat er noch weiter Vertrauen verdient, er nimmt es bereits gehörig in Anspruch. Es muss jedoch der Turnaround kommen und zwar möglichst bald. Das Argument wir stehen doch auf Platz 15 ist keines, das sind gerade mal 2 schmale Pünktchen vom Tabellenende entfernt. Es reicht ein Spieltag und wir könnten die rote Laterne haben, zumal wenn es so weiter geht. Und diese Unruhe auf eine erhöhte Erwartungshaltung der Fans zu schieben ist in meinen Augen Käse. Es reicht wenn man auf die Tabelle sehen und bis drei zählen kann…
Hier geht es ja gar nicht mal um die Ausstrahlung von Fan-Erwartungen auf die Mannschaft, sondern um die Ausstrahlung der Fan-Erwartung auf die Fans selbst, die sich nun enttäuscht geben.
Das sind sie eben nach wie vor, auch wenn manche die Krise eben herbeireden würden. Nach wie vor ist im Gros der Fans die ganze Sache “Trainerdiskussion” einfach kein Thema.
Ned scho widder den Maroh bidde …
Halte ich für ein Gerücht, dass alle Trainer, die 6 Spiele verloren haben, entlassen werden. Vor allem nicht nach zwei (für die Verhältnisse) überragenden Saisonergebnissen. Das möchte ich dann gern belegt haben.
Lustlos liegt im Auge der Betrachter, ich sah keine lustlosen Spieler, außer Esswein einmal im Training. Twitter-“Aufstände” war ein (in Zahlen: 1) Tweet eines Bürschlas, der jetzt dafür reumütig seinen Fehler einräumt.
HIER HIER. MELDE MICH. Und viele viele andere auch. Das ist doch der Punkt: Die allermeisten Fans (behaupte ich auch mal so) stehen nach wie vor voll hinter Trainer und Spieler, weil sie das spüren. Die einzigen, die das nicht spüren, rennen überall rum und behaupten, dass es so wäre.
Wie ich darauf komme? 1. Bis auf die Schalke-Bus-Aktion, die sich im Nachhinein als Bagatelle erwies mit 5 Hanseln, die mal was riefen, ist mir keine Aktion, kein Plakat, kein Sprechchor gegen Hecking bekannt. 2. Das Thema “Hecking” zieht aktuell null in der Resonanz, was man statistisch belegen kann, was ein Zeichen dafür ist, dass die meisten Leute das Thema (derzeit) für vollkommen an den Haaren herbeigezogen finden. 3. Die Medien bezeichnen eine Trainer-Diskussion derzeit unisono als absurd, wie zuletzt im Blickpunkt Sport, wie zuletzt im Doppelpass etc. pp.. 4. Umfeld steht absolut zur sportlichen Leitung ohne Wenn und Aber.
Es geht mir doch gar nicht darum dich und deine Meinung zu widerlegen. Wenn du die Meinung hast: ok! Kein Problem. Du könntest sogar die Entlassung fordern, wenn dir danach ist. Aber ich hab was dagegen, dass – wenn auch nur unterschwellig oder im Nebensatz – unterstellt wird, das Vertrauen der Fans wäre bereits beschädigt, im Mannschaftsgefüge gäbe es Probleme oder es wären Vorfälle zu beobachten, die das ganze stützen. Das sehe ich nämlich nicht. Das einzige, was ich sehe, sind eine Handvoll Leute, die die Situation zum willkommenen Anlass nehmen mal ihren Unmut in Richtung Hecking Raum zu verschaffen und dabei noch zu behaupten, das wäre nun die Stimmung der Fans.
Eine schwache, aber doch gewisse kleine Bestätigung sehe ich in unserer Meinungsumfrage, wo immerhin 50 Leute mitmachten (und bisher wohl noch keine Einflussnahme erfolge): http://twtpoll.com/9keua8
Das spiegelt meinen Eindruck auch wieder: 15% fordern den Kopf, 30% finden eine Diskussion zu früh und über 55% sehen die ganze Trainerfrage als vollkommen unnötig.
Das Internet ist so eine Sache. Da können wenige mit etwas Engagement großen Eindruck erwecken, da springen dann auch schon gern mal die Medien auf. Schaut man aber genauer hin, fehlt jede relevante Masse und man beschäftigt sich mit einem Thema, das faktisch nur eine kleine Gruppe beschäftigt. Das war übrigens auch mit der Torhymne so. Wenn man den großen Aufschrei damals mal unter die Lupe nahm, dann hat das Thema tatsächlich “ka Sau indressierd”.
Und genau dafür bin ich der Beweis, der das widerlegt. Ich gehörte jahrelang zu denjenigen, die von Hecking überzeugt waren. Aber das ist ja kein Attribut per se für die Ewigkeit auch Fans müssen sich in ihren Berufen tag täglich neu beweisen und das ist für niemanden ein Selbstläufer auch nicht für Hecking. Fakt bleibt wohl…die Luft wird dünner diese unsägliche Serie ist jetzt schon verdammt lange. Ich will nicht wissen was dann erst los ist, wenn wir bei 2 Pünktchen auf dem 18. Tabellenplatz auf selbigen stehen sollten. Und bei unserem Lauf ist das nicht so abwegig. Im übrigen du kannst ja gerne auf der Maroh Kiste despektierlich herumreiten, ich sprach von der Abwehr, einfach weil Namen unwichtig sind, und dieser Namen schon genug durch den Dreck gezogen wurde, die Zusammenhänge sind es aber nicht. Die baden wir jetzt gerade aus.
Will man eine veritable Masse von Fans belegen, reicht aber keine Einzelstimme. Wenn 40.000 Fans im Stadion sind, dann würde ich eine Stimmung “Gegen Hecking” bestätigen, wenn mindestens 20.000 “Hecking raus” fordern, das wäre dann die Mehrheit und damit auch “der Wunsch der Mehrheit”. Aktuell würde ich die Stimmungslage in Richtung Trainer-Wechsel aber maximal auf 10-20 % ansetzen.
Nur dies darzustellen, darum geht es mir.
Und wegen Maroh und das “Im übrigen du kannst ja gerne auf der Maroh Kiste despektierlich herumreiten” – ich bin despektierlich weil wir das Thema nun wirklich in allen Facetten schon durchgekaut haben. Wenn man mir jetzt sagt, ich wäre gegenüber Maroh “despektierlich”, dann kann ich nur feststellen, dass offenbar schon zu viele Worte gewechselt sind (oder keines der Worte ankamen) – ergo es auch keinen Sinn macht dazu noch mehr Worte hinzuzufügen. Aber es ist eben auch so ein Beispiel, wo man stoisch einfach weiterbehaupten könne, Maroh wäre ein Verlust für den FCN gewesen und die Fans sehen das so – vielleicht manche, manche auch nicht, manche nur ein bisschen – die Welt ist eben bunt.
Diese Mannschaft in dieser Saison ist ja kein ‘One day wonder’ und kam nicht plötzlich wie Kai aus der Kiste hervor. Man kann ein ‘teambuilding’ nur als Entwicklung und im Zusammenhang sehen. Dazu gehören die (für einzelne) unangenehmen Themen ebenso dazu, die sie gerne unter den Tisch kehren möchten. Das Thema ist doch, wo kommen wir her, wo wollen wir hin. Nur dann macht eine (Fan)Analyse auch Sinn. Wir ernten in der Abwehr jetzt, was bei der Personalplanung verbockt wurde. Ist halt die Realität, die ich mir wirklich anders gewünscht hätte. Sollte Nilson stabil bleiben könnte es, obwohl sehr riskant, weitgehend klappen, aber eine Saison ist lang.
Erstaunlich ist, dass immer die Leute darauf rumhacken und das Thema namentlich zuspitzen (Namen sind müßig, es geht um den Verein!), die meinen es wäre doch alles dazu gesagt 🙂
Alexander | Clubfans United,
Mit Verlaub, du begründest deinen Standpunkt mit einer Umfrage unter 50 Teilnehmern und unterstellst anderen Meinungsäußerern unlautere Motive, wenn sie dies tun.
Wenn, wie du behauptest die Trainerdiskussion keine ist, frage ich mich, warum wir nun schon seit mehreren Tagen ausschließlich über dieses Thema diskutieren. Und warum du als einer der aktivsten Diskutanten daran teilnimmst. Die nörgelnden Trainer-Raus-Rufe gab es schon seit Heckings Amtsantritt, aber eine derart ausgeweitete Diskussion darum gab es noch nicht. Das zeigt mir persönlich, dass auch die Pro-Hecking-Fraktion den Diskussionsbedarf erkennt und mitmacht.
Die Trainerdiskussion ist also da. Wenn nicht in den klassischen Medien, dann zumindest im Internet. Das zu verneinen, bedeutet nicht, sie aufzuhalten.
Ich zähle mich selbst aktuell noch zur Pro-Hecking-Fraktion, finde es aber legitim, dass in der momentanen Situation darüber diskutiert wird. Und ich bin auch nicht so naiv, von bremer Verhältnissen zu träumen, schließlich ist auch da genug Geld vorhanden, um das Schlimmste einigermaßen ausschließen zu können, da kann man sich auch mal eine erfolglose Phase erlauben. Der Club muss aber den sportlichen Erfolg über alles stellen, weil er darüber entscheidet, ob in der folgenden Saison 1. Liga (Konsolidierung) oder 2. Liga (Schulden machen) gespielt wird. Also ist es zwingend notwendig, dass an allen möglichen Stellschrauben gedreht wird, um den Erfolg zu erreichen. Und wenn die Stellschrauben des Trainers nicht mehr funktionieren, dann wird der Trainer eben zwangsläufig selbst zur Stellschraube.
Hm? Ich sagte “Eine schwache, aber doch gewisse kleine Bestätigung sehe ich in unserer Meinungsumfrage” und führte davor gut 10 andere Gründe an. Warum man das rauskopiert, den Rest weglässt und dann sagt, so wäre es unlauter, das kenn ich ja sonst nur aus den Boulevardmedien. Nix für ungut, aber wahr.
Die Trainerdiskussion ist bei uns da. Korrekt. Für die Masse der Fans aber nicht. Gegenbeweise gern genommen, wenn auch nicht willkommen. Nur bitte nicht das Internet heranziehen, denn … naja, siehe oben.
Alexander | Clubfans United,
Es sind genau 4 andere Gründe. Du hast sie ja freundlicherweise sogar nummeriert.
Zudem sage ich nichts von unlauter (zumindest nicht im Bezug auf dich oder deine Argumentation), ich wies lediglich auf die Diskrepanz in deiner Argumentation hin, dass du anderen etwas vorwirfst, was du selbst in deine Argumentation einbaust. Bei diesem Hinweis ist es daher überhaupt nicht notwendig auf deine anderen Argumente einzugehen, da die mit dieser Diskrepanz nichts zu tun haben.
Dein Verweis auf Boulevardmethoden ist daher sowohl unangebracht als auch selbstentlarvend. Anscheinend gehst du lieber gleich auf Angriff über, als Kritik an deiner Argumentation anzunehmen. Heißt ja nicht, dass man sie auch teilen muss, aber zu versuchen, Kritiker mit Todschlagargumenten mundtot zu machen, zeugt nicht von offener Diskussionsbereitschaft.
Um aber wieder den Bogen zur inhaltlichen Diskussion zu spannen, möchte ich auch auf die vier von dir genannten Argumente eingehen:
1. Ich finde die Busaktion weder schlimm noch absolut unbedeutend. Sie ist ein erstes ernsteres Anzeichen einer wachsenden Unzufriedenheit und einer beginnenden(!) Trainerdiskussion. Dass es noch keine anderen Anzeichen gab, ist erwähnenswert, aber negiert dieses eine Anzeichen nicht.
2. Dass das Thema “Hecking” null in der Resonanz zieht ist für mich ein rein subjektives Nichtargument. Mal davon abgesehen, dass Statistiken immer das aussagen, was man in sie reininterpretieren will, würde mich echt mal interessieren, welche Art von Statistik eine so schwammige Tatsache belegen möchte.
3. Die Medien bezeichnen eine Trainer-Diskussion derzeit unisono als absurd, führen sie aber trotzdem. Warum sonst wurde Bader explizit danach gefragt…oder Hecking selbst?
4. Das ohne Wenn und Aber bezweifel ich. “Wenn” der Club weiterhin keine Linie findet, dann wird der Rückhalt nicht mehr all zu lange halten.
Und da man anscheinend seine eigenen Beiträge erklären muss, folgt hiermit der Hinweis, dass ich NICHT die Entlassung Heckings fordere. Ich zweifle lediglich den Umstand an, dass es keine Trainerdiskussion gibt.
Ich denke nicht das es in Bremen nur am Geld liegt.
Der Verein und auch die Fans haben schon seit Otto Rehhagels Zeiten die Geduld weg.
Während beim Club nach ein paar Niederlagen gleich immer alles und jeder in Frage gestellt wird.
Ich hab manchmal das Gefühl manche Clubfans sehnen sich den Chaosverein Nürnberg zurück.
Der Club spielte damals nicht besser, aber wenigstens war immer was los.
Lieber negative Schlagzeilen, als gar keine. 😉
sehe ich so wie du…
nicht eine übersteigerte Erwartungshaltung lässt die Spieler schlecht spielen, sondern (grotten)schlechte Leistungen rufen eben die Kritik im Umfeld hervor…
Ursache und Wirkung und nicht Wirkung als Ursache!
Zu meinem Langzeitgedächtnis gehört, dass es die letzten beiden Jahre immer zum Herbst Scheiße aussah. Einige sehr gute Spiele nach der Winterpause haben dann den Druck genommen, zum Schluss passierte nicht mehr viel.
Wann kann eigentlich Hlousek den Konkurrenzkampf (wieder)beleben? Wollte er nicht im Oktober wieder mitmischen?
Wenn man auf die Tabelle schaut, dann sieht man eine Club der kurz vor den Abstiegsrängen steht, der gegen den Abstieg spielt, der eine richtig schwarze Serie hat. Da kann man dann sagen, der Club steht wo er hingehört, auch die letzten Jahre war der Herbst eher sportlich grau. Oder man kann sagen, der Club steht schlechter als die letzten 2 Saisons da, es gibt keine Entwicklung, das spielerische Vermögen wird immer schlechter.
Einmal weiß man, dass wir nach wie vor eine der günstigsten Mannschaften der Liga haben, dass auch das finanzielle Umfeld bei uns schwierig ist und einmal erwartet man eben, dass es jedes Jahr Schritt für Schritt voran gehen sollte.
Beides hat seine Berechtigung, gerade im sportlichen Bereich glaube ich aber halt, dass die Planbarkeit des Erfolgs nur sehr begrenzt möglich ist, dass man Rückschläge einkalkulieren muss, gerade wenn man finanziell nicht auf Rosen gebettet ist.
Natürlich machen Vereine, denen es ähnlich geht wie uns, etwa Freiburg und Mainz aktuell einen besseren Job als wir und Freiburg hat natürlich mit dem Trainerwechsel letztes Jahr auch alles richtig gemacht.
Zu uns besteht aber ein großer Unterschied, Sorg hatte nie wirklich Erfolg in Freiburg, dass man dann irgendwann die Reißleine zieht ist normal. Hecking hat aber sehr großen Erfolg bei uns gehabt, da sollte man vielleicht schon der Meinung sein, dass das ein Trainer ist, der etwas kann, der den Verein wieder in die Erfolgsspur bringen kann.
Im Moment wäre ein Trainerwechsel hektischer Aktionismus, zum Ende der Hinrunde muss man sich aber sicher zusammensetzen und nüchtern Bilanz ziehen. Dann kann es auch möglich sein einen guten Mann aus der 2. oder 3. Liga zubekommen, jetzt sehe ich das eher nicht. Jetzt wäre es nur wieder einer der üblichen Verdächtigen.
Natürlich haben wir aktuell eine Krise, eigentlich sogar zwei, eine Ergebniskrise und eine spielerische Krise, beide zu beheben wird nicht leicht, aber Hecking hat schon mehrfach bewiesen, dass er Krisen lösen kann. Ich vertraue, dass das wieder so sein wird.
Armin,
Armin, das war wieder mal ein richtig guter Kommentar!
Armin,
Klasse Kommentar.
Man kann nur hoffen, dass den Verantwortlichen das “Langzeitgedächtnis” bis zur Winterpause im Gedächtnis bleibt.
Denn der Druck wird höher, wenn der Lauf derart bergab geht, wie bisher.
Da ist Wolfsburg zwar wegweisend, aber spätestens Fürth würde bei Punkte-Stagnation auch das Langzeitgedächtnis ins Wanken bringen.
Die Frage nach der Alternative ist eine elementare. Denn Aktion fordert Reaktion. Und bitte wer soll das Ruder im Sinne der Kontinuität im Fall der Fälle denn übernehmen? Die Namen, die Xandl in den Ring geworfen hat, kenne ich zuwenig, um mir eine Meinung dazu erlauben zu dürfen.
Daher plädiere ich dafür mit ALLER KONSEQUENZ Dieter Hecking das Vertrauen bis zur Winterpause zu geben. Auch wenn das vielleicht bedeutet, dass wir auf der Haben-Seite nur unwesentlich mehr Punkte haben.
Die Sache mit der Erwartungshaltung ist vertrackt und auf alle Fälle ein Mosaikstein.
Ich für meinen Teil, erwarte seit Samstag nichts mehr. Ich klammere mich an die Hoffnung, dass sich die ruhige, besonnene Art des Langzeitgedächtnisses auszahlt.
Das doofe daran ist nur: Ich hoffe es, aber ich glaube nicht so recht daran.
Aber in der Summe aus mangelnden Alternativen und dem Aspekt der begonnenen Nachhaltigkeit und Kontinuität komme ich zum Schluss, dass es vor der Winterpause nur kurzfristigen Erfolg bescheren würde, wenn überhaupt, den Trainer zu wechseln. Dann ist Zeit genug zur Analyse. Wir alle sollten ihm diese Zeit schenken, ob er sie sich selbst solange gewährt bei anhaltendem Mißerfolg, ist die andere Frage.
„Die lächerlichsten und die kühnsten Hoffnungen sind manchmal die Ursache außerordentlicher Erfolge gewesen.“
(Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715- 47), frz. Schriftsteller)
Das Problem in Bezug auf die Hecking Diskussion ist doch auch, wer wäre denn adhoc überhaupt verfügbar, würde uns ein Schnellschuss überhaupt helfen, auch das spricht Pro Hecking allerdings rein pragmatisch.
Um geordnet einen neuen Weg zu suchen kämen ansich nur die Winterpause oder das Saisonende in Frage. Allerdings, wenn die Manager anfangen ihre Trainer öffentlich zu bestärken, mündet das nicht selten in dessen Emission.
Das sicherste wäre einfach erstmal ein Sieg gegen Wolfsburg und auf keinen Fall eine weitere Heimniederlage! Mit dem Druck müssen Profis klarkommen. Dann hätte die Kuh auch wieder dickeres Eis unter den Beinen und müssten nicht sofort vom Eis runter 😉
Damit wäre erstmal allen geholfen.
Juwe,
diesen Pragmatismus habe ich auch angesprochen. Und den sollte man unbedingt durchhalten.
Bader ist in einer undankbaren Rolle. Rücken nicht stärken oder doch?
Letztlich kann man beides als Schwächung des Trainers interpretieren.
Wichtig sind auch da die (Nicht-)Taten und nicht die Worte, genauso wie bei der Mannschaft…
Mir ist etwas aufgefallen, was vor allem in Zeiten, in denen es fast nichts gibt, auf das wir Clubfans Stolz sein können, ein klares Zeichen der guten Arbeit von Hecking + Co die vergangenen Jahre ist:
Klopps Lob im Sankt Mintal-Freundschaftsspiel gegen den BvB im Interview vor dem Spiel, bekommt einen Klang, der weit über das freundlich-normale Interview-Blabla hinausreicht, wenn man das in einen anderen Zusammenhang stellt.
FAKTEN
1. Der BvB ist in den letzten Jahren nicht nur national eine wirklich große Nummer. Die können sich Spieler europaweit aussuchen und einkaufen.
2. Dieter Hecking ist seit Dezember 2009 Trainer beim Glubb.
DENNOCH
1. kauft der BvB einen Gündogan vom Glubb im Juni 2011, auch wenn die Verpflichtung des hochtalentierten Jungstars noch auf Oenning zurückging, den letzten Schliff als Profi bekam er eindeutig unter DH.
2. kauft der BvB einen Schieber, auch wenn das im Juni 2012 über Stuttgart ging, auch er erhielt den letzten Schliff bis ins Jahr 2011 als Stammspieler beim Glubb.
3. Jetzt ist angeblich Pekhart ins Visier beim BvB als möglicher Nachfolger von Lewandowski im Gespräch. Auch wenn das vielleicht nur ein Gerücht sein sollte, eine gewisse Logik ist im Zusammenhang nicht von der Hand zuweisen.
AUSSERDEM
Auch wenn der aktuelle, komische Nationalelf-Trainer nach wie vor Philipp Wollscheid geflissentlich übersieht, steht er einwandfrei vor einem leistungsgerechten Einsatz in der N11.
Ein Daniel Dadivi, eventuell durch seine Langzeitverletzung schon aus dem Fokus, steht ebenso noch in der Lauerstellung und hat, wie er am Ende der letzten Saison auftrat, eindeutig auch das Zeug zu Großem.
Darüberhinaus haben wir noch weitere Rohdiamanten in den eigenen Reihen, auch wenn diese momentan – für Jungspieler aber normale – Leistungslöcher aufweisen.
Nachwie vor bin ich der unverrückbaren Meinung, dass wir:
a) DH auf jedenfall weiter behalten müssen, sein Ruf, Spieler besser machen zu können, haben nicht viele Trainer.
b) Diesen Weg weiterverfolgen müssen.
c) Geduld und Spucke für das Große Ganze im Konzept “Glubb a la Bremen” im Auge behalten müssen.
Achtung, jetzt kommts:
Auch wenn das bedeuten sollte, dass wir mal wieder eine Runde in der 2. BuLi drehen, müssen wir beim Konzept einfach bleiben, um dann doch irgendwann einmal weiter oben und eventuell auch dauerhaftER (nicht dauerhaft) oben mitspielen zu können.
Das waren meine 5 Cents zum mich ermüdenden Thema.
Das mit der Runde in der zweiten Liga ist aber kein Selbstläufer.
Der Stempel Fahrstuhlmannschaft wäre auf Jahre prägend.
Und aus einer Runde können gerne auch mal zwei, drei oder mehr werden. Spätestens nach dem Abstieg würde DH eh den Hut nehmen.
SO einfach ist es nun nicht.
Aber das sind hoffentlich nur Gespenster.
Apropos Konsolidierung:
Wie ist denn der Stand in Sachen Stadionname?
Derzeit eh keine Baustelle des FCN, soweit ich weiß. Noch ist das ja kein Stadion des Club, man ist da nur zur Miete und die Einnahmen aus Stadionnamen-Sponsoring gehen an den Betreiber. Nur mittelfristig wäre dann das ein Problem höherer Miete.
Betrachtet man die Trainerdiskussion rein sachlich, dann gäbe es sicher Kandidaten. Auch auf einen Hecking wäre man ja nicht unbedingt gleich gekommen. Marco Kurz zum Beispiel wäre so ein Kandidat. Der hat Bezug zum Club und hat in Lautern gute Arbeit gemacht. Dass man ihm dann die Stützen der Mannschaft verkauft hat (Lakic, Ilicevic) und dann wegen Erfolglosigkeit feuerte … ach ja, da wären wir dann wieder bei Hecking. 🙂
Btw.: Bader nach Wolfsburg? Das orakelte die SportBILD am Montag. Am Ende gar Bader/Hecking als Duo. Wäre sicher mal interessant zu sehen, was die beiden anstellen würden, wenn sie mal Mittel ohne Ende zur Verfügung hätten. Laut Montagskicker, so hörte man, soll Bader aber bereits betont haben, sich in Nürnberg wohl zu fühlen.
Dass Bader sich jetzt zu Wort meldet halte ich übrigens mehr als Signal in Richtung Mannschaft denn Trainer. Frei nach dem Motto: Wenn ihr die Erwartungen nicht erfüllen könnt, dann müssen wir dem Trainer eben andere Spieler zur Verfügung stellen, die ihr Leistungsvermögen auch abrufen können.
Btw.: Bader orakelte ja, dass vielleicht bei Spielern was ginge, die im Sommer noch nicht möglich waren, wo der Vertrag aber ausläuft. Wie wäre Kuzmanovic? 😛
seh ich auch so. Für mich war das eine klare Ansage an die Spieler, jetzt die Leistungsfähigkeiten abzurufen und das Vertrauen zu rechtfertigen, sonst kommt weitere Konkurrenz ins Haus. Damit nimmt er v.a. die Spieler in die Pflicht bzw. setzt sie sogar sanft unter Druck. Keine schlechte Idee!
Dann hätte er ja nur die paar Meter zu den Mannschaftskabinen auf dem Trainingsgelände zurücklegen müssen, da sitzen dann die 20-30 Leute herum, die es betrifft. 🙂 Die Wahl des öffentlichen Mediums bezieht sich schon auf die Außenwirkung an die Medien- und Fanlandschaft, um eine aufkommende Trainer Diskussion von Seite der sportlichen Leitung her erstmal einzubremsen.
Alexander | Clubfans United,
ich sag mal so:
Noch ein Betriebsunfall und MB würde sich sicher nicht mehr so wohl fühlen…