BVB-Ermittler im Gespräch
Freitagabend, Flutlichtspiel vor 80.000 im Westfalenstadion – das sind doch die Momente, auf die man als Fußball-Fan hinfiebert. Übermächtiger Gegner, chancenlos bei so viel zelebrierter individueller Klasse und Spielfreude, die noch vor Wochenfrist Werder im eigenen Stadion mit 5:0 zerlegte? Bange machen gilt nicht! ‘Hoppala, da traut sich jemand was zu!’ – das muss dieser zu Recht hochgelobte Gegner spüren, das gab Michael Wiesinger als Parole aus.
Der 1. FC Nürnberg kann personell weitgehend aus dem vollen schöpfen, vor allem Nilsson und Feulner sind wieder fit bzw. voll bei Kräften. Beide werden in der Startelf erwartet. Wie im Übrigen auch ein Kiyotake, der die Auswirkungen eines Winters auf die Psyche offenbar erstmal am eigenen Leibe erfahren musste (NN), wie auch die darauf folgende Rüge des Trainergespanns, das Talent und Leistungen vergangener Tage nicht als Legitimation für eine Aufstellung gelten lassen. Man sei eben: “Trainer. Uns ist die Trainingsarbeit wichtig.” Was so einfach wie banal klingt, bringt doch mehr denn viele Worte auf den Punkt, dass man in Nürnberg offenbar einen “Bruder im Geiste” des Ex-Coach Hecking anheuerte, einen Arbeiter, einen Übungsleiter und Ausbilder – und eben keinen Konzepttrainer, Motivationskünstler oder Zampano. Kiyotake hat diese Zeichen erkannt und seine Winterdepri Winterdepri sein lassen, hat laut Aussage seines Trainers nun auch die richtige “Trainingsmentalität” gezeigt, statt über den öffentlichen Tadel zu lamentieren.
Vielleicht ist Wiesinger ja dann doch der richtige Mann für den Club, ein Mann der den Leistungssport eben aus eigener Erfahrung kennt, ein Mann der Konsequenz, der Disziplin. Eben keiner, der sich von Namen und Worten abhalten lässt das zu tun, was er für richtig hält. Allein der Sport selbst wird aber auch einen Wiesinger bemessen, ob seine Ideen und Vorstellungen auch den Ansprüchen genügen. In Dortmund liegt die Messlatte hoch, aber nicht immer ist das nackte Ergebnis für ein Urteil, eine Stimmung maßgeblich. Vielleicht reicht am Ende die Erkenntnis von 80.000 anwesenden Zuschauern nebst denen vor den TV-Geräten, dass da ein Club gespielt hat, dem man einfach ansah: ‘Hoppala, da traute sich jemand was zu!’
Transfermarkt
Ebenso unbeirrt von Zweiflern und Skeptikern geht die sportliche Leitung auch am Transfermarkt vor. Auch wenn der große Name als Neuzugang bisher fehlte, was so mancher als gewagt bezeichnen dürfte, so scheint auch die Wintertransferperiode ohne Aufregung zu verstreichen. Ganz vorne und ganz hinten drückt der Schuh, zumindest als Backup oder Alternative. Denn auch wenn Pekhart gegen Hamburg wieder mal traf und auch wenn die Innenverteidigung solide steht, wohler wäre so manchem eben doch mit etwas mehr “Spielraum”. Einen Neuzugang könnte es dennoch bald geben: Berkay Dabanli. Der Deutsch-Türke, der in Frankfurt geboren wurde und beim FSV und später Bayer Leverkusen als Jugendlicher groß wurde, suchte sein Glück bei Kayserispor, hat nun aber dort seinen Vertrag aufgelöst und will wieder nach Deutschland zurück. Trainer und Scouts hatten ihn lange auf der Liste und nutzten die Gelegenheit um in einem Probetraining einen Eindruck zu gewinnen. Dabanli scheint die Chance genutzt zu haben, man erwägt eine Verpflichtung.
Interview mit dem BVB-Ermittler
Am Freitagabend erwartet den Club bei wohl eisigen Temperaturen aber nicht nur ein mächtiger sportlicher Gegner, sondern auch eine heißer Tanz auf den Rängen. 80.000 Zuschauer, das ist einfach ein Brett – in dem Fall eine Wand. Und für unsere Supporters eine echte Herausforderung – denn wo manche Stadien akustisch fast zu leicht zu erobern sind, wird das bei den Dortmunder Fans nicht so einfach. Doch bei der schieren Masse an Fans, beim Blick auf eine gelbe Wand, vergisst man nur zu schnell, dass an dem Abend dann auch 80.000 einzelne Personen sitzen. 80.000 Menschen, die dem einen oder anderen Verein sich verschrieben haben, die mitfiebern, mitfeiern, mittrauern – 80.000 mit je einer Meinung zu Spiel, Spielern, Taktik und dem ganzen Rest.
Zeit also mit Menschen zu unterhalten. Und so ein Mensch mit anderen Farben ist Stephan Uersfeld, bekannt als “dembowski ermittelt“. Ein BVB-Fan durch und durch und darüber hinaus Autor eines Blogs, das sich um den Fußball dreht, aber irgendwie so gar nicht ins Schema passt. Wir sprachen mit Stefan über Dembowski, über (Schreib-)Kunst und Humor im Fanbereich, darüber was Fans erreichen können, aber natürlich auch über den BVB, den Club, Spiel, Spieler, Taktik und eben dem ganzen Rest.
[Clubfans United] Wir begrüßen heute im Interview einen Dortmunder Fan und Blogger, der aber im Prinzip ganz was anderes macht als wir – er ‚ermittelt‘. Naja, oder so ähnlich, am Besten du klärst den Fall für uns und unsere Leser selber gleich auf: Wer ist „Ermittler Dembowski“, was ist das für ein Blog und was hat das alles mit dem BVB zu tun?
[dembowski] “Erstmal. Danke für die Einladung zum Gespräch. Wer ist Dembowski? Das frage ich auch manchmal. Im Prinzip ist Dembowski ein ziemlich gewöhnlicher Borussia-Fan. Er ist seitdem er denken kann, dem Ballspielverein verfallen. Das Leben war vielleicht nicht immer gut zu ihm, aber er hat sich durchgeschlagen. Seit einiger Zeit schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs durch. Irgendwann begann er im Umfeld des BVB zu schnüffeln. Da setzt die Handlung ein. Irgendwann im Herbst 2010.
Damals noch bei ausschließlich auf schwatzgelb.de. Ein Jahr später war der Ermittler nicht mehr wie ursprünglich in den Fängen des Boulevards, sondern die Konstrukteure, die, wie sich viel später rausstellen sollte, Zeitreisende sind, hatten ihm das Handwerkzeug geliefert: Eine eigenes Boulevardblatt namens DerSamstag! Dort verkündet Dembowski die Transfernachrichten des Vereins und kommentiert die Lage der Borussia.
Dazu gibt es noch ein paar Nebenhandlungen. So suchte Dembowski in der ersten Staffel “Menschen in Kneipen” seine große Liebe Dörte, nur um von ihr gefunden zu werden oder von den Konstrukteuren zu ihr geführt zu werden. Zum Ende der ersten Staffel zogen sie in den Oderbruch, eröffneten eine Lama-Farm. Dörte blieb da, doch der Ermittler kehrte in den Soldiner Kiez nach Berlin zurück, um zu ermitteln und schlechte Laune zu verbreiten. Im „Inside Job“, der zweiten Staffel, ist er nun als V-Mann unterwegs, hat jedoch überhaupt keine Ahnung, was das für ihn bedeutet. Aber es zahlt die Miete und die Biere, und finanziert endlich auch wieder ein paar neue Ausgaben von DerSamstag!
Und so geht das Tag ein, Tag aus. Zumindest unter der Woche jeden Tag.”
[Clubfans United] Wir finden so ein Format ja total spannend, auch deswegen freuen wir uns belschanovs Tresengeschichten bei uns zu haben, die auch eine Art halb-fiktive Geschichte über einen nach-spieltaglichen Treff am Tresen ist. Sowas findet man generell im Netz und speziell im Fußball selten. Sind Fußball-Fans (zumindest in der Breite) zu phantasie- oder gar humorlos?
“Durchaus möglich. Aber es gibt auch kaum gute Lieder über Fußball. Aber natürlich will man nach den Spielen auch erst einmal über das Spiel reden, über das Spiel lesen und vielleicht die Begleiterscheinungen diskutieren, etwas über das Innenleben des Vereins erfahre. Da gibt es ja neben den Platzhirschen – wie schwatzgelb.de bei uns – ja auch noch ein paar richtig gute Vereinsblogs.
Mit dem Ermittler hab ich jedoch ganz andere Möglichkeiten. Ich kann schreiben, wie es eigentlich gewesen ist, eine kleine Randnotiz zu einem Skandal aufblähen und Dembowski am Ende wieder scheitern lassen.”
[Clubfans United] Apropos humorlos: Eintracht-Fans haben in Leverkusen wieder gezündelt und damit darf nicht nur der Verein jetzt ein Exempel erwarten, es ist auch vor dem ganzen Hintergrund von Innenministern und Sicherheitspapieren wahrscheinlich so ziemlich das doofste, was hätte passieren können. Warum kriegt man das einfach nicht in den Griff? Wo hört der Spaß auf? Oder ist die ganze Aufregung dann doch nur aufgebauscht und wird ganz bewusst politisch lanciert?
“Man wird Pyro nicht aus dem Stadion bekommen. Es ist ja auch keine Erscheinung der gegen den modernen Fußball-Zeit, sondern war in meinem Fanleben fast immer schon da. Zumindest ist mit Rettig jetzt jemand bei der DFL, der von Fanseite erst einmal einen Vertrauensvorschuß erhalten hat und scheinbar distanzieren sich jetzt auch weitere Ultra-Gruppen von den wildesten Auswüchsen der Zündelei.
Dass die ganze Diskussion in den letzen Monaten derart aufgeheizt wurde, lag mit Sicherheit auch an den Medien. Irgendwann ist es den Fans gelungen, eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen und mit 12:12 kippt es dann immer mehr.
Die Liga wird gerade europaweit gefeiert. Eben für die vollen Stadien, für die großartige Stimmung, für das solide Wirtschaften. Zumindest in den Fanbelangen aber musste sie, mussten auch die Medien, die die Lobhudeleien aus dem Ausland ja auch aufgesogen haben, in den letzten Monaten von den Fans auf den Schutz ihrer Alleinstellungsmerkmale hingewiesen werden.”
[Clubfans United] Immer wieder fällt dabei das Schlagwort “Kommunikation”. Die Notwendigkeit zur „Kommunikation“ mit den Fans sei so wichtig. Mal so bei dir nachgefragt: Du bist ja ein „kommunizierender Fan“, der zudem auch Drähte und Fühler in die Fanszene hat und daher für Ansprechpartner-Suche ja einfach zu erreichen wäre – hat sich schon mal einer bei dir gemeldet?
“Da ist der Ermittler natürlich die falsche Adresse. Zu Dembowski hat noch niemand Kontakt gesucht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es mittlerweile durchaus Kommunikation zwischen den Fanszenen und dem Verband gibt. Zwischen den Fanszenen und der Politik mit Sicherheit nicht. Dort regiert der Populismus. Wo so eine Regentschaft hinführen kann, hat am Wochenende Uwe Schünemann zu spüren bekommen.”
[Clubfans United] Wie hoch schätzt du den Einfluss von Fanmedien und Fan-Kommunikation über das Internet heute und in Zukunft ein?
“Fanmedien werden was Fanbelange angeht in Zukunft noch wichtiger. Was in den letzten Jahren angestoßen wurde, zeigt ja, dass Fans durchaus Einfluß nehmen können. So vernünftiger die Forderungen, und so besser die Kommunikation ist, so wahrscheinlicher ist es, dass die Fans wahrgenommen werden. Man darf ja auch nicht vergessen: Es gibt kaum hauptberufliche Fans, und das ist eben auch die Stärke. Wenn sich ein Haufen Verrückter organisiert und für eine Leidenschaft eintritt, bei der man am Ende des Tages immer draufzahlen wird, dann wird man ernst genommen und in den letzten Jahren kamen dazu dann auch noch etliche gut vernetzte Fans, die die Kommunikation übernommen haben. Die Projekte, Ideen und Kämpfe also auch nach außen getragen haben und ihre Standpunkte einigermaßen vernünftig haben rüberbringen können.
Kein Zwanni hat es jetzt nach England geschafft, Rettig würde „Ich fühl mich sicher“ unterschreiben (hat es aber glaub ich nicht) und 12:12 war einfach beeindruckend. Gegen die Fans geht im Fußball nicht viel. Das vermitteln Fanmedien eigentlich jeden Tag.”
[Clubfans United] Noch ein kleiner Schwenk zu einem anderen Thema: In der Bundesliga geht die Schere zwischen „reich“ und „arm“ immer weiter auseinander. Das sieht man an Tranfers, die Branchenkrösus wie Bayern tätigen, das reicht aber schon mit Blick nach Wolfsburg, wo Gehälter fließen, die nicht nur unverständlich sind, die auch noch den Markt für kleinere Vereine quasi kaputt machen. Neulich im Interview mit HSV-Fans wurde ausgerechnet der BVB zitiert „Mich würde interessieren, ob es BVB Fans gibt, die gegen Millionengehälter für Götze, Reus und Sahin sind? Sicher wenige, aber vor einigen Jahren, als Dortmund kurz vor dem Kollaps war, da gab es noch ganz andere Stimmen zu diesem Thema… Alles eine Frage der Perspektive.” – Da fragen wir doch mal nach: Ändern sich mit der Zeit die Ansichten und ist alles eine Frage der Perspektive?
“Mit dem Alter fängt man an, sich dafür nicht mehr zu interessieren. Ob ich jetzt nach Hamburg schau und mich da natürlich frage, ob es HSV-Fans gibt, die gegen Millionengehälter für Ersatztorhüter sind oder nach Wolfsburg schaue oder bei uns bleibe. Der Fußball hat seine Unschuld längst verloren, ist ein Riesengeschäft geworden und mir ist es egal, was die Jungs da unten auf dem Platz verdienen. Es sind Summen, die komplett außerhalb meiner Vorstellungskraft liegen und somit entweder überhaupt nicht gerechtfertigt sind oder aber eben Teil der Maschine. Fußball ist purer Kapitalismus und manchmal, wie bei unserer Meisterschaft 2011, kann man das ausblenden und ein wenig romantisch werden. Wir sitzen jetzt da oben, können die Gehälter bezahlen und wie bei Bayern auch, wenn wir uns die erwirtschaftet haben, dann ist das so. Über das Projekt Hoffenheim und Wolfsburg muss man nicht reden. Wobei ich als Club-Fan während der Hecking-Geschichte wohl Amok gelaufen wäre.”
[Clubfans United] Zum Sport. Mit Gündogan und Schieber habt ihr zwei Ex-Clubberer bei euch. Wie hoch wird da eigentlich der Nürnberger „Anteil“ an deren Entwicklung gesehen. Oder kickten die halt zufällig beim FCN – hätte aber auch woanders sein können.
“Schieber war bei Euch ja wirklich eine Verheißung. Wenn man sich seine Werte da noch einmal anschaut, 7 Tore und 9 Assists. Die Phantasie in diesem Transfer ist mit Sicherheit auch mit der Nürnberger Saison begründet. Und Gündogan habt ihr mit 19 aus der zweiten Liga geholt und ihm dann ja eigentlich sofort eine Chance gegeben. Das wird natürlich gesehen, wie zumindest ich in den letzten Jahren die Arbeit des Clubs bewundert habe. Da gab es ja auch andere Zeiten. Wenn man sieht, wie ruhig es in den Jahren nach dem Wiederaufstieg geblieben ist, dann muss man davor wahnsinnigen Respekt haben.”
[Clubfans United] Im Hinspiel gab es ein 1:1 in Nürnberg. Das war für euch sicher zu wenig. Lag es (mit) am Club, dass die Saison danach nur mühsam in die Gänge kam – brachte der FCN euch also nach 2 Siegen aus dem Tritt? Oder war das Remis beim Club nur Ausdruck dessen, dass der BVB eben noch nicht im Tritt war?
“Das Unentschieden war vor allen Dingen Ausdruck der Stärke des Clubs. Das Spiel hätten wir durchaus verlieren können. Wie wir gerade auswärts beim Club in den letzten Jahren ohnehin immer extrem gefordert wurden. Hecking war ja nicht ohne Grund [mit] der erste Trainer, der unser Aufbauspiel über Hummels gestört hat. Aus dem Tritt gekommen sind wir dann ja erst gegen Hamburg. Als Weidenfeller krank war, wir ein 0-2 aufgeholt haben und es trotzdem nicht gelangt hat. Und aus dem Tritt kommen ist dann auch eine Frage der Perspektive. So großartig eine dritte Meisterschaft in Folge wäre, wir müssen nur schauen, wo wir herkommen und dann ist eine Vorrunde mit 30 Punkten doch auch überhaupt nicht so schlecht.”
[Clubfans United] Und was bedeutet das mit Blick auf Freitag zur Rückrundenbegegnung? Kann der Club den BVB aus dem Tritt bringen?
“Uns wird jetzt erst mal niemand mehr außer Tritt bringen, weil wir eben auch nie außer Tritt waren. So leid es mir für Euch tut, aber ich rechne mit einen klaren Sieg für uns.”
[Clubfans United] Hand auf’s Herz: Wie sehr schielt man nicht doch noch auf den Rückstand zu den Bayern? Oder ist Platz 2 für dieses Jahr wirklich schon das Ziel aller Träume (in der Liga)?
“Bayern soll das mal machen. Mich würde es freuen, wenn es da gegen Ende Februar noch einmal turbulent würde. Im Pokalspiel können wir denen die Saison versauen. Sie reden die ganze Zeit von einem Titel und meinen die Meisterschaft und natürlich wollen sie mehr holen. Wir wollen aber auch nach Berlin, dafür müssen wir in München gewinnen und können das j auch, wie wir in den letzten Jahren immer wieder bewiesen haben. Das sind so die Schnittmengen mit den Bayern. Ein Sieg dort wäre super, gerne auch in der 120. Minute durch ein Eigentor von Neuer, nach Pfostenschuss Sahin. Und das daraus resultierende Schauspiel und die Aufregung dort sicher mit das Unterhaltsamst, was die Rückrunde für uns bereithalten könnte – neben dem vergeblichen Abstiegskampf der Hoffenheimer. In der Liga sollte es die direkte Rückkehr in die Champions League sein, Leverkusen ist auch noch da. Sollte man nicht vergessen.”
[Clubfans United] Bei euch verlängern alle – Götze spricht schon von Karriereende. Wird aus der BVB-Boygroup in 10 Jahren eine Rentner-Truppe, die gemeinsam alt geworden ist mit Klopp als grauhaarigem Guru als Leitwolf?
“Klopp kann gerne noch ein paar Jahre bleiben. Subotic und Hummels werden Anfang der nächsten Saison auch bereits in ihre sechste Saison gehen, Kuba ist schon länger da und Sahin ist jetzt auch wieder zurück. Aber so romantisch das jetzt auch alles klingt. Im Fußball verändert sich alles. Immer. Manchmal auch dramatisch schnell. Es wäre schön, wenn Klopp noch ein paar Jahre bei uns bleibt und natürlich träumt man als Fan auch immer davon seinen eigenen Ferguson zu haben, aber Spieler? Die werden irgendwann gehen. Einige werden sicher bleiben, aber in ein paar Jahren wird von der ersten Meistermannschaft kaum noch jemand für Borussia spielen. Dann laufen da unten andere Jungs rum, hoffentlich erinnern die, wenn es soweit ist, mehr an Götze als an Flavio Conceicao und Amoroso.”
[Clubfans United] Verbindet dich mit dem FCN eigentlich irgendwas? Und sei es ne Anekdote?
“Der größte mir bekannte Nerd ist FCN-Fan und ballert mich immer wieder mit fundierten Statistiken zu, die allesamt eigentlich immer wieder beweisen, dass bei Nürnberg ziemlich gut und bei den Ponys vom Niederrhein ziemlich schlecht gewirtschaftet wird. Das ist nicht nur unterhaltsam, sondern hat mir den Club, trotz der Fanfreundschaft, über die letzen Jahre extrem sympathisch gemacht. Ungern erinnere ich mich daran, dass ich als D-Jugendlicher mal gegen den FCN ausgewechselt wurde und dann an der Seitenlinie lernen musste, wie ich mir meine Schuhe zubinde. Immerhin hatte ich es danach begriffen. Müßig zu erwähnen, dass der pädagogische Kniff des Trainers ergebnistechnisch in die Hose gegangen ist. Das Spiel ging verloren.”
[Clubfans United] Wir möchten uns sehr für das Gespräch bedanken und wünschen uns allen ein schönes Spiel.
“So sieht es mal aus! Habt eine gute Zeit im Westfalenstadion. Die Punkte bleiben natürlich bei uns.”
Das Interview führte Alexander Endl [Clubfans United] mit Stephan Uersfeld [dembowski] am 22.1./23.1.2013 via E-Mail.
Danke für ein (wieder mal) klasse Interview. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie positiv wir in der Zwischenzeit von ausserhalb wahrgenommen werden.
Dabanli hat unterschrieben. Bis Saisonende, plus Option für den Club auf 2 weitere Jahre. Kann man nicht viel falsch machen.
http://www.fcn.de/news/artikel/club-verpflichtet-berkay-dabanli/
Alexander | Clubfans United, in der Tat. Ein halbes Jahr Vertrag ist echt wenig. Spricht nicht unbedingt für eine Abwehrperle, die man langfristig an sich binden wollte.
Seh’s doch positiv: Man hat seine gute Verhandlungsposition genutzt um kein Risiko einzugehen, aber alle Trümpfe in der Hand zu haben.
Alexander | Clubfans United,
find ich Klasse, Transfer mit Probezeit. Und wenn sich die Eigengewächse plötzlich super entwickeln, kann man ihn auch wieder wegschicken. Damit blockiert man nichts.
Stimmt alles, aber zu den Aussagen von Bader passt es trotzdem nicht. Wenn es der lange gescoutete Wunsch-Innenverteidiger ist, müsste man zu dem mehr Vertrauen haben. Und wenn es tatsächlich “mehrere” Konkurrentsangebote für den Spieler gab, warum sollte er sich ausgerechnet das aussuchen, wo er kaum spielen wird und in 5 Monaten erneut in einer unsicheren Vertragsposition ist? Für mich deutet alles auf einen Lückenfüller hin.
Zum Dortmunder ist noch zu sagen: Gündogan haben wir mit 18 IN die zweite Liga geholt, nicht mit 19 AUS der zweiten Liga.
Zum Dortmund-Spiel: Mit Glück ist ein Punkt drinnen, aber eigentlich muss man derzeit wohl schon zufrieden sein, wenn man nur knapp verliert und das Torverhältnis nicht aus den Augen lässt.
Oh oh, wenn Du da mal nicht gleich von unseren Anspruchswächtern gemaßregelt wirst 😉
Aber es ist halt die Wahrheit, also darf man sie auch aussprechen. Ich seh es nicht anders….
Trotzdem würde ich so gern was mitnehmen. Kloppos Jubelexzesse gehen mir schon länger auf die Nerven, ich sähe ihn lieber pöbeln 😆
Tatsächlich? Ich dachte immer, der kam erst nach dem Aufstieg.
nein, sein Debut war glaub ich gegen 60 beim letzten Saisonspiel in Liga 2. Zuvor hatte er immer mit Verletzungen zu kämpfen und kam daher nie zum Einsatz.
Stimmt, die letzten ca 30 min durfte er gegen 60 spielen, war aber danach in den Relegationsspielen schon ein sehr wichtiger Spieler. Gekommen war er im Januar.
Übrigens, in der Woche zuvor war er das erste Mal überhaupt im Aufgebot…und ich konnte damals am Strand von Warnemünde einige Sätze mit ihm sprechen…incl über eine Karriere in der Nationalmannschaft…
KUZ, kleine Korrektur: In den Relegationsspielen um den Aufstieg gegen Cottbus (3:0 A, 2:0 H) hat Gündogan nicht gespielt.
Alexander mal wieder ein echt klasse Interview. Ich lese diese Interviews zu gern !!! Danke das es sie gibt.
@Dabanli –> auch da geb ich Dir Recht.
– Ablösefrei
– Vertrag bis Saisonende + Option
– 0 Risiko
Hoffen wir mal dass das nur ein WIN-Geschäft werden kann / wird !!!
🙂 🙂 🙂
Ich hoffe das dieser Spieler uns weiterbringen kann, alles andere ist doch sekundär. Dafür gibt es nur sehr begrenzte Indizien, wir werden sehen.
laut AZ hatte er eine “Ausstiegsklausel für deutsche Vereine” und konnte deshalb seinen Vertrag auflösen. Das klingt zumindest besser als die reine Tatsache einer vorzeitigen Vertragsauflösung, die dann immer den Anruch von Leistungsgründen oder Zerwürfnis hat.
Das würde auch ein paar der Bedenken zerstreuen, aber bei einem halben Jahr auf Probe wäre das auch egal, man riskiert ja nix.
Diese Vertragslaufzeit sehe ich nicht unbedingt als Misstrauensvotum, sondern sie ist eher ein Zeichen an unsere Nachrücker, dass man ihnen die Zukunft nicht verbauen will. Zugleich ist das ein Signal: “Strengt euch an, ihr habt ein halbes Jahr Zeit zu beweisen, dass ihr die Zukunft seid und nicht der Neue”.
Denn Dabanli war ohnehin als 3. IV gedacht und konkurriert da eben mit unseren Eigengewächsen, daher macht der Vertrag Sinn, auch wenn man von ihm überzeugt sein sollte.
Es kann nur ein WIN-Geschäft werden, weil Risiko=0
@KUZ: Au ja, das war das müde 0:0 in Rostock, das dann den Relegationsplatz gesichert, aber den direkten Aufstieg unmöglich gemacht hat. Da hat man als Spieler noch Zeit für den Strand? Interessant.
Es wird nur dann eine WIN Situation wenn er die Mannschaft weiter nach vorne bringt sportlich. Ansonsten ist nix gewonnen. Spieler die nix kosten gibts wie Sand am Meer, sind das dann auch alle WIN Situationen? wir brauchen aber welche, die uns weiter bringen. Mich überzeugen die Transfer in der Winterpause nicht, um die Mannschaft zu verstärken. Besonders nach der einen Wundertüte Anton, die schon geplatzt ist, gleich die nächste..
Claus, wenn Du aus dem Mannschaftshotel rausgehst, bist Du schon am Strand… Ich hätte auch Abendspaziergang sagen können. Ein besser gewähltes Mannschaftshotel gibt es wohl in Deutschland nirgends…. 😉
Cooles Interview…erfrischend anders als der übliche Einheitsbrei mit den medienberatergeschliffenen Spielern und Trainern…thx.
Also wer sich in Nürnberg über Transfers wundert, der sollte man nach Hannover gucken. Dass Neuzugang Franca 6 cm kleiner als erwartet ist, mag noch witzig sein, dass aber offenbar keiner aus Hannover ihn je live gesehen hat, ist doch der eigentliche “Witz” – offenbar aber die gängige Praxis…
Tolles Interview – wieder mal!!! Da liest und lernt man Dinge, von denen man bisher wenig Ahnung hatte, allein diese Idee mit dem “Ermittler” – super Sache, finde ich.
“Die Punkte bleiben hier” – wenn wir doch auch mal mit soviel Selbstbewusstsein in unsere Heimspiele gehen könnten…
Auch wenn der jüngste Transfer, zumindest finanziell, wenig Risiko zu bergen scheint, ist die sportliche Seite doch einigermaßen fragwürdig – seit Marcos A. sind wir doch einigermaßen gebrannte Kinder, was die Schnäppchen-Verpflichtungen angeht…
Weiß eigentlich jemand, warum man dem Noah K. die BuLi noch nicht zutraut?
FCN vs BVB:
Schäfer – Pinola, Klose, Nilsson, Feulner – Simons, Balitsch – Gebhart, Kiyotake, Chandler – Pekhart
Twitter #FCN vs #BVB:
Schäfer – Pinola, Klose, Nilsson, Feulner – Simons, Balitsch – Gebhart, Kiyotake, Chandler – Pekhart
Oh Mann Pekhart mutterseelen! allein vor Weidenfeller zum Kopfball, hat sogar Zeit und köpft ihm auf die Beine, aber das sind wohl die Gründe warum er beim FCN und nicht bei einem großen Verein spielt.
Man ist geneigt, unflätige Bemerkungen zu schreiben…
DAS war eine Frechheit, Herr Schiri.
Jetzt wird es bitter. Schade, es sah 15 Minuten ganz gut aus.
Heute bloß das Torverhältnis in Grenzen halten, das sieht ja schon wieder grässlich aus. 2:0 nach knapp 20min das könnte ein Scheibenschiessen werden sonst.
Fußballmafia DFB, ich bin sehr geneigt, das zu glauben.
Erst werden wir schon wieder mal besch…. Und dann schon wieder mal Pinola. Wann schmeißt der Trainer den raus. Platte würde es auch nicht schlechter machen. Bin stinksauer :(((
Fußballmafia DFB, ich bin sehr geneigt, das zu glauben.
Ich kann mich nicht erinnern, dass der Glubb mal so einen Kasperlers Elfer bekommen hat.
Erst werden wir schon wieder mal besch…. Und dann schon wieder mal Pinola. Wann schmeißt der Trainer den raus. Platte würde es auch nicht schlechter machen. Bin stinke….. :(((
Erst werden wir schon wieder mal besch…. Und dann schon wieder mal Pinola. Wann schmeißt der Trainer den raus. Platte würde es auch nicht schlechter machen. Bin richtig angepisst :(((
Immer schön der Reihe nach! ZUERST verweigert Pekhart das 1:0.
Jetzt versteh ich auch, warum unsere Verantwortlichen als Saisonziel immer nur den Klassenerhalt ausgeben.
Weil sie genau wissen, dass allein die Schiedsrichter jegliches bessere abschneiden verhindern werden…
Naja, fairerweise muss man schon sagen, dass es nicht mal den furchtbaren Schiri Weiner bedarf um gegen Dortmund zu verlieren, das würde Pinola auch im Alleingang erledigen. Trotzdem wars für mich kein Elfmeter.
Für mich ist es Unfug, nur immer auf andere deuten, Pekhart muss in der 15. seine Chance machen, dann führt der Club erstmal, das war fast eine 100% Chance.
Ja, und hätt der Hund net geschissen, wär ich net reingetreten…
Ok dann bleiben wir bei den Fakten, 100% Chance vergeben, folglich selbst schuld am Spielverlauf.
juwe,
Also ich weiss nicht ob Du das Spiel live verfolgst. Was der BVB schon an Chancen liegen gelassen hat, dagegen ist Pekhart ein Waisenknabe.
Der Elfmeter war ein Witz!!!. Aber seien wir ehrlich der BVB spielt den Club bis auf die Chance von Pekhart aber regelrecht an die Wand. Jetzt wieder auf Pinola einzudreschen finde ich genauso falsch, denn ich glaube jeder Spieler des BVB war jedem Spieler vom Club überlegen. Du kannst dieses Mittelfeld mit Gündogan,Reus und Götze nicht ausschalten. Was bleibt ist die Hoffnung auf ein Wunder in der 2Hz. (leider glaube ich nicht an Wunder).
Das stimmt, aber nicht jeder Glubberer hat drei 100%ige für Dortmund herauf beschwört. Bei der ersten Chance von Lewandowski, beim 2:0 und beim Heber von Pisczek schaut Pinola aber dreimal sehr alt aus. Und neu ist das auch nicht… Ich warte auf Platte oder Hlousek, die können nicht schlechter sein.
xxandl,
Also wenn ich heute Gebhart und Balitsch sehe, dann spielt Pinola auch nicht schlechter wie diese zwei. Der BVB ist einfach eine Nummer zu groß für den Club. Deshalb bringt es nichts auf einzelne Spieler einzudreschen.
Liebe Leud, i kumm grod hamm – wos wor am Elfer so bös, ich hab bisher nix und nix midgrichd ausser, daß’ bleed ausschaud aber noch innerhalb des minimal befürchteten 2-Tore-Abstands is. I mecherdd mi aa aafreeng!
Unsere Mannschaft wirkt sehr entspannt – bemerkenswert angesichts des Spielstands.
Ah, jetzt kommt Mak.
Schiri Weiner pfeift bald 2 Tore auf einmal gegen den Glubb! Ein Novum! Ich spürs. 🙂
Wiesinger erinnert mich als Trainer an Oenning! Er und die Mannschaft wirken ein Stueck weit fahrig! Ich glaube den “Wiese” sind wir wegen Erfolglosigkeit bald los…..wenn die gewoehnlichen Mechanismen des Geschaeftes greifen…..und dann sollte Loddar eine Chance bekommen!
Ein Tor zum Zungenschnalzen!
Tolle Atmosphäre! Toller Fußballabend! Na ja, a bisserl kalt isses. Aber unsere Mannschaft darf ja gleich in die Kabine. Da isses schön warm.
wir spielen so wie Herr Wiesinger nach aussen wirkt.
Langweilig, brav, mutlos, langsam.
Kein Foul in der 2. Halbzeit?????
Und das im Abstiegskampf.
Das in Dortmund noch ganz andere Mannschaften verlieren werden ist klar – aber das heute war hergeschenkt oder zumindest gar nicht versucht etwas zu holen.
Gegen diesen BVB hätte schon alles passen müssen, um es etwas spannender zu machen. Ein couragierter Schiri, der bei leisen Zweifeln nicht für den Ranghöheren entscheidet. Und ein Mittelstürmer, der knipst. Beides war nicht der Fall. So wurde es genau das Spiel, was man erwarten musste.
Beim 0:2 steht Kuba blank. Pinola dafür die alleinige Schuld zu geben, ist falsch.
Jetzt kann man Trainergespann und Mannschaft nur eine gute Woche wünschen. Das Heimspiel gegen Gladbach sollte tunlichst gewonnen werden. Nach Gladbach haben wir zumindest eine Art Trend.
Gestern Nacht konnte ich hier auf Neo-Sports in Indien das ganze Spiel anschauen. 90 Minuten Club habe ich auch nicht so oft.
1. Der BVB war eine Klasse besser
2. Die Doppelchance Pekhardt/Feulner muss man machen, wenn man in Dortmund etwas holen will.
3. Gebhardt war aus meinef Sicht selbst Schuld, da muss man haltmal die Finger vom Trikot des Gegners lassen. Sicher MUSS da der Schiri keinen Elfer geben, aber er kann.
4. Trotzdem hat sich Dortmund schwer getan gegen uns, fand ich.
Aber eine echte Chance hatten wir nach der Dortmunder Führung auch icht mehr.
Da hat schlicht auch Klasse gegen den BVB gefehlt. Schade nach 22 Jahren wäre es langsam mal wieder an der Zeit in Dortmund etwas zu holen.
Das nächste Spiel gegen Gladbach wird jetzt schon ein kleiner Gradmesser, wo es wohl hingeht. Im Moment habe ich etwas bedenken, dass wir zugunsten von etwas mehr Offensive unsere defensive Stärke verlieren, ohne vorne wirklich effizient zu sein.
Klar Dortmund ist nicht das Maß für uns, in Dortmund schon gar nicht.
Nun ist ja etwas Zeit nach diesem sehr coolen Interview vergangen und man sieht, wie schnell sich doch einiges ändern kann. Zu diesem zeitpunkt wollte Götze beim BVB seine Rente erreichen und auch das Unmögliche ist möglich geworden. Das auch noch mit Hilfe des BVB “was die Rückrunde für uns bereithalten könnte – neben dem vergeblichen Abstiegskampf der Hoffenheimer.”
Wünsche dem Club eine gute Saison 13/14 und hoffe hier weiterhin so erstklassige Interviews zu lesen.
Hut ab!
Daniel