Heimstark ist anders
Zu Hause waren wir eine Macht.
Sagte Club-Trainer Michael Wiesinger vor dem Heimspiel gegen Hertha BSC im Rückblick auf das vergangene Spieljahr und diese Aussage war zugleich als Ansage für die gerade angelaufene Saison gemeint (klick).
Schauen wir uns mal die Heimstatistik der letzten Saison an: Zu Buche stehen sieben Siege, sechs Unentschieden und vier Niederlagen (klick). Macht 27 von 51 möglichen Punkten in siebzehn Heimspielen. Das ist ein Schnitt von 1,59 Punkten (Rundungswert) pro Spiel.
Ich habe keine Trainerlizenz. Vielleicht verstehe ich auch nicht allzu viel vom Fußball. Und genau daran mag es vielleicht liegen, dass ich mich angesichts dieser biederen Bilanz – nicht einmal die Hälfte der Heimspiele wurde gewonnen! – nur wundern kann, wenn ein Bundesligatrainer sagt:
Zu Hause waren wir eine Macht.
Mag sein, dass sich Wiesinger mit seiner Aussage nicht auf die letzte Saison als Ganze, sondern nur auf die Rückrunde bezog, in der er die Verantwortung trug. Die Heimstatistik unter Wiesinger liest sich so: vier Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen (15 von 27 möglichen Punkten in neun Spielen; Punkteschnitt: 1,67).
Zum Vergleich die Daten der Vorrunde, in der Hecking Trainer war: drei Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen (12 von 24 möglichen Punkten in acht Spielen; Punkteschnitt: 1,5).
Auch wenn Wiesingers Punkteschnitt um 0,17 höher liegt als der von Hecking, kann man wohl sagen, dass sich die Daten der beiden Trainer in etwa die Waage halten. Auch unter Wiesinger waren mehr nicht-gewonnene Heimspiele als Heimsiege zu verzeichnen. Die Unentschieden gegen den HSV, Freiburg und Hannover waren ernüchternd, von der Niederlage gegen Fürth ganz zu schweigen.
Heimstark ist anders.
Das gilt für die letzte Saison und es ist zu befürchten, dass dies auch weiterhin gilt. Zumindest, wenn man die Leistung unserer Mannschaft im Heimspiel gegen Hertha BSC als Grundlage nimmt.
Wir wollen wieder Spaß haben und erfolgreich sein. Nach dem Remis in Hoffenheim jetzt gegen den Tabellenführer nachlegen zu können, das ist für uns Motivation pur.
So die einstimmenden Worte des FCN-Trainers zum ersten Saisonheimspiel (klick).
Motivation…
…war bei den Spielern mit dem FCN-Emblem auf der Brust in der ersten Halbzeit durchaus zu erkennen, ob nun auch pur, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls zeigten sie nach einer Anfangsphase des Abtastens deutlichen Willen, Torchancen herauszuarbeiten. Wobei es allerdings weitgehend bei Ansätzen blieb. Richtige Gefahr für das Hertha-Tor entstand nur in zwei Szenen: Bei Ginczeks Pfostenkopfball im Anschluss an einen Kiyotake-Freistoß und beim 1:0, das Drmic mit einem coolen Rechtsschuss ins linke Eck besorgte, nachdem sich Ginczek gegen mehrere Gegenspieler durchgetankt und tödlich in die Gasse gepasst hatte.
Dass unsere Mannschaft dann nach der Pause in Nichtstun verfiel und keinerlei Anstalten machte, den Vorwärtsgang einzulegen und auf das vorentscheidende 2:0 zu gehen, ist ein Rätsel.
Lethargie pur.
Zusehends verlagerte sich das Spielgeschehen Richtung FCN-Tor, weil man die Herthaner machen ließ (sie konnten schalten und walten…). Eine Einladung, für die sich die blau-weiß Gestreiften höflich mit dem Ausgleich bedankten. Durch ein Eigentor zwar (von Dabanlis Brust prallte ein unpräziser Schuss ins Club-Gehäuse), aber dieser Treffer lag in der Luft.
Wer gedacht hatte, dass die Club-Spieler jetzt endlich Aktionslust entwickeln, sah sich getäuscht. Weiterhin Quergeschiebe und Hintenrum-Gespiele, dass dem Tribünengast der Spaß verging. Es schien so, als seien die in Rot und Schwarz gekleideten Gastgeber mit dem Remis zufrieden.
Als der Schiedsrichter, der sich den gleichen Namen verdiente wie das Instrument, das er mit unschöner Regelmäßigkeit zum falschen Zeitpunkt in den Mund nahm, einen merkwürdigen Elfmeter für die Gäste verhängte und die Herthaner dieses Geschenk zur 2:1-Führung ummünzten, war das Spiel gedreht. Ein Spiel, das die Gastgeber aus der Hand gegeben hatten und das sie verloren hätten, wenn nicht Kiyotake, von dem außer bei Standards nicht viel zu sehen war, einen fragwürdigen Freistoß mit dem rechten Fuß in den linken Torwinkel gezirkelt hätte.
Ein Sonntagsschuss kurz vor dem Schlusspfiff. Ein Abschluss, den man landläufig als versöhnlich bezeichnet, der jedoch nicht versöhnen kann, wenn man bedenkt, dass unsere Mannschaft einen hausbacken agierenden Gegner durch fahrlässige Passivität stark gemacht hat.
Ich habe keine Trainerlizenz. Vielleicht habe ich auch keine Ahnung vom Fußball. Dennoch oder gerade deshalb sage ich:
Heimstark ist anders.
Okay.
Was schlägst Du vor? Woran liegt das Fehlen der Heimstärke? Gibt der Kader das her, was Du einforderst? Hat Dein gescholtener Lieblingsverein Gegner auf dem Platz, die er bezwingen können muss?
Und wie ginge es Dir, wärst Du jetzt Fan des SC Freiburg (ich weiß, solche Fragen tun nichts zur Sache, trotzdem würde mich Deine Abtwort darauf interessieren)?
Um keine Miissverständnisse aufkommen zu lassen: ich bin ein erklärter Freund des Heimsiegs. Doch ich labe mich auch gerne mal ab der dem Spiel innewohnenden individuellen Dramaturgie eines solchen und bin zudem auch ein sehr großer Freund der sogenannten Auswärtsstärke.
Ein Sieg gegen die Hertha wäre drin gewesen, hätte es diese immer wiederkehrende Lethargie nach der Pause nicht gegeben.
Fußball ist nicht berechenbar. Das Fansein bedeutet oftmals auch Leidensfähigkeit – aber mit Ausschlägen in beide Richtungen wird man immer mal wieder entschädigt.
Aber lieber Belschanov – der Club hat doch noch kein einziges Spiel verloren in dieser 2-spieltägigen Bundesliga-Saison! Wenn man Deine Kommentare liest könnte man meinen, dass der FCN abgeschlagen auf Platz 18 schmort, 7 Punkte Rückstand nach 2 Spielen oder so. Das Blöde am Fussball ist: Da sind Gegner, die sich Gedanken machen (und Schiris, die’s zumindest probieren).
Kann man so sehen, läuft dabei aber Gefahr, seine Gesundheit zu gefährden. 😉
Das Ergebnis geht in die Statistik unter “Remis” ein. Vergangenene Saison wäre es unter “N” geführt worden, weil der Club das Spiel-Drehen (oder zurückholen) noch gar nicht geschafft hätte.
Deinem Tenor, @belschanov, kann ich nur zustimmen – gefühlsmäßig. Bei Dir klingt vieles Gefühlsmäßige in meinen Ohren halt meistens rational – das wirst Du sicher bei einer genussvollen Blend in stillen Minuten selbst festgestellt haben.
Ist es bei aller Sympathie aber nicht.
Nach zwei Spielen kann man, so meine Erfahrung, so Manches beurteilen, grundsätzlich aber nur wenig qualitativ gültige Aussagen für die gesamte Saison machen.
Liebe Leute, ich beobachte die Bundesliga als Clubfan seit der Saison 1965/66 und habe mir trotz vieler verständlicher Reaktionen auf einzelne Spiele zum Grundsatz gemacht, erst nach 10 Spielen (willkürlich) zu urteilen. Dann ist knapp ein Drittel der Saison um, dann zeigt sich Vieles, dann kann Vieles noch verbessert und das Meiste noch – rauf und runter – herumgerissen werden.
Und jetzt noch mein durch nichts zu belegendes, aber auch durch nichts zu widerlegendes Gefühl: In dieser Saison haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun und es ist Vieles drin, sogar ein einstelliger Tabellenplatz. Read my lips.
diese saison gab es bisher 8 Heimsiege in 18 Spielen-die behauptete Heimstärke ist glaube ich generell nur noch eine behauptete.Ich möchte mir jetzt nicht die Mühe machen das für ne ganze saison nach zu sehen,aber ich erinnere mich an eine ähnliche Diskussion Ligaübergreifend.
letzte saison dauerte es bis November bis der erste Heimdreier eingefahren wurde-ich glaube diesmal dauert es nicht so lang
Nach den beiden Spielen ist man schon etwas hin- und hergerissen. Die Konstanz im Spiel fehlt noch, die Verteidigung ist nicht stabil und hat schon vier Tore zugelassen, aber der Angriff ist deutlich verbessert: die neuen Stürmer treffen, Kiyos Freistöße führen wieder zu Toren und im Mittelfeld wird zeitweise variabler gespielt, auch wenn es noch immer nicht gelingt ein eigenes Spiel über längere Phasen aufzuziehen.
Ich habe den Eindruck Wiesinger hat eine neue Spielweise trainieren lassen und das dauert sicher noch etwas bis ein Kombinationsspiel mit erfolgreichem Abschluss entsteht. Ich stimme clubfanseit1965 zu, dass es bei weitem zu früh ist, um eine klare Tendenz zu erkennen. Aber sind wir ehrlich: Hoffenheim spielt einen wirklich guten Fussball und wir sind nicht wie der HSV untergegangen! Die Berliner kamen mit der Euphorie des Tabellenführers und wurden von der Mannschaft in der ersten Halbzeit ausgebremst.
Der Anspruch Heimspiele zu gewinnen ist richtig, aber wenn ich an den zu hohen Anspruch denke, der gegen die Westvorstadt immer aufgeblasen wird und dann im Fiasko endet, so frage ich mich doch, ob das nicht zur Überforderung wird. Auch auswärts kann der Club punkten und gewinnen, seiner Spielweise liegt das auch mehr, wenn er nicht das Spiel machen muss, was leider lange nicht geklappt hat.
Dennoch bin ich zuversichtlich, wenn die Abwehr sich stabilisiert, wir mal zu Null spielen und wenn Kiyo zu besserer Form aufläuft. Wir werden sicher mehr Club-Tore sehen als letzte Saison.
Nachgeschoben: Die Spiele waren beide spannend und wurden vom Kicker mit 1 und 2 bewertet. Das ist doch was.
Genau das ist ja das Enttäuschende: Nach dem 1:0 war unsere Mannschaft in einer idealen Situation. Sie war nicht mehr gezwungen, selbst das Spiel zu machen. Leider hat sie diesen Umstand mit Nichtstun verwechselt.
Es scheint hier im Blog zwei Sichtweisen zu geben: Manche Kommentatoren sagen, unsere Mannschaft hat es auswärts leichter, weil sie nicht selbst das Spiel gestalten muss. Das mag richtig sein. Andere (oder war es nur einer, ich weiß das nicht mehr genau) kritisieren, dass unsere Mannschaft gegen Hertha nach der Pause auf Abwarten und Kontern gesetzt hätte, was – wie der Spielverlauf gezeigt hat – in die Hose gegangen ist.
Da stellt sich die Frage: Was kann sie besser? Agieren oder Reagieren?
Da ich selbst live im Stadion war und 2 unterschiedliche Halbzeiten seitens unsere Mannschaft gesehen habe möchte ich sagen das wir uns nicht nur 45 Minuten stark spielen müssen sondern 90+ X,abgesehen von den fragwürdigen Entscheidungen von Herrn Winkmann und seinen Assistenten
der Baumjohann hätte vom Platz gemusst es war eine Tätigkeit gegen Pinola und der Assistent hätte dieses den Leitenden melden müssen.Nun hoffe ich mal das die Mannschaft so arbeitet das sie in München und dann Daheim gegen Augsburg 150% geben wird und dieses 90+X Minuten.
belschanov, du hast doch selbst die Zahlen gebracht. Unter Hecking 3, unter Wiesehahn 4 Heimsiege, also mehr. Manchmal sind Unentschieden für mich auch “gewonnene Spiele”, weil die Mannschaft einen Rückstand ausgeglichen hat. Soweit ich mich erinnere gabs das unter Hecking kaum, unter Wiesehahn doch ziemlich oft.
Ich find deinen Spruch ja ganz nett und als Anspruch auch okay, aber doch nicht in der Absolutheit. Zwei Niederlage in einer Runde find ich durchaus im Bereich des Normalen für einen Verein wie den Unseren. Ohne daß dabei dein Spruch als Forderung seine Gültigkeit verlieren muß.
Ich will auch nicht die Schuld an dem Unentschieden ausschließlich beim Schiedsrichtergespann und bei den zeitschindenden und schauspielenden Herthanern suchen. Aber einen Teil Mitschuld hatten sie schon.
Wenn man immer Gefahr läuft mit Gelbrot vom Platz zu fliegen,
wenn unsere Spieler angeschlagen am Boden liegen und das Spiel nicht mal abgepfiffen wird, sondern die Hertha einen Angriff durchziehen kann,
wenn die Hertha weiterspielen darf, obwohl der Ball eher im Aus ist, bei uns aber abgepfiffen wird, obwohl der Ball eher noch im Spiel ist oder obwohl es nur ein ganz normaler Zweikampf war,
dann kann ich verstehen, daß so etwas auch bei unseren Spielern dazu führt, daß sie dadurch ein wenig abgelenkt werden und zumindest zeitweilig nicht mehr so 100 Prozent auf ihre Aufgabe fokussiert sind, grade wenn das Spieler sind, die noch nicht allzulange Bundesliga spielen und davon standen immerhin 4 am Platz.
Klar war die zweite Halbzeit nicht so, daß man nicht davon ausgehen konnte, daß ein weiteres Tor unserer Mannschaft zwingend fallen müsse. Und ich war schon etwas frustriert, daß das Spielgeschehen in beiden Halbzeiten überwiegend in der Südkurve stattfand, wurde aber durch Kyios Tor dafür entschädigt.
Und ich weiß, es ist eine Spekulation, aber nach dem Ärger, den die Schiedsrichterentscheidungen bei den Fans und Spielern ausgelöst haben und Kyiotakes Traumtor in der 89. Minute halt ich es durchaus für möglich, daß da bei den Spielern noch mal soviel Adrenalin ausgeschüttet wurde, daß sie auch das dritte Tor erzielt hätten, wenn der Schiedsrichter eine normal passende Nachspielzeit aufgerufen hätte und nicht nach 58 Sekunden während eines beginnenden Spielaufbaus unserer Spieler abgepfiffen hätte.
Besonders auffällig fand ich das bei Kyiotake, bei ihm hat das Tor nach ziemlichen Leistungsabfall (meiner Meinung nach) einen deutlichen Hallowach-Effekt gehabt, was nach seiner anstrengenden Flugreise vielleicht auch nötig war, um ihn über die gesamten 90 Minuten zu bringen.
Wenn ich das berücksichtige,
dabei bedenke, daß Dabanli sicher auch ein wenig dran zu knabbern hatte, daß er Allaguis Schuß so unglücklich ins Tor abfälschte,
daß Pinola auch zweimal ganz schön was zu verdauen hatte,
dann find ich, kann man das Unentschieden als gute Leistung unseres Clubs verzeichnen und als Beweis, daß wir zu Hause eine Macht sind.
Übrigens noch was anderes: ich weiß nicht wer von euch Pinolas Interview nach dem Spiel auf Sky gesehen hat. Ich fand es klasse von ihm, daß er nicht nachgekartet hat und eine rote Karte für Baumjohann gefordert hat, sondern meinte, das sei geklärt zwischen ihnen und solche Sachen gehören aufs Spielfeld und nicht nachträglich in Interviews.
Ich freu mich übrigens sehr, daß Pinola wieder eine deutlich bessere Leistung zeigt, ebenso wie Balitsch und Mak.
Bei Mak seh ich eine deutliche Verbesserung im Willen, den Ball zu kriegen. Vielleicht tut ihm die Position in der Mitte ganz gut?
Überhaupt empfand ich das bei beiden Spielen so: ich hatte das Gefühl, daß sich unsere Jungs in den Zweikämpfen deutlich verbessert haben.
Und ganz großes Lob an unsere Neuzugänge.
Wenn da keine Verletzung dazwischen kommt, dann kann das was wirklich Gutes werden.
Den kann ich nur beipflichten,ein klasse Kommentar.
“Heimspiele gehören gewonnen” ist nicht “mein” Spruch, sondern eine Regel, deren Beachtung von Trainern mit Bundesligalizenz – z.B. von Hans Meyer, dessen Autorität in diesem Blog ja niemand anzweifeln wird – empfohlen wird.
Manche Kommentatoren geben zu bedenken, dass diese Regel für unsere Mannschaft eine erdrückende psychologische Belastung darstellt, und raten, von der Forderung von Heimsiegen abzusehen. Sie sollten das dann aber auch Wiesinger sagen, der mit seiner Ansage vor dem Hertha-Spiel ja gerade Heimstärke zur Voraussetzung für eine möglichst sorgenfreie Saison erklärte. Und ich glaube nicht, dass Wiesinger mit “Heimstärke” Unentschieden gegen im Vorfeld schlagbare Gegner, die sich dann im Verlauf des Spiels auch als schlagbar erweisen, meint.
belschanov,
Für mich umfaßt der Begriff Heimstärke nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans. Und die haben dieses Mal für mein empfinden viel dazu beigetragen, daß die Heimstärke unseres Vereins verhindert hat, daß Hertha mit Unterstützung der Schiedsrichter Tabellenführer blieb.
Beate60,
genauso isses!
Mein Schimpfen auf der Gegengerade hat nicht nur die Tribünenzuschauer, sondern auch unsere Mannschaft wachgerüttelt.
ich war auh im Stadion und habe in der ersten Halbzeit ein wirklich gutes Spiel von unserm Club gesehen, wenn auch noch mit zu wenig klaren Tormöglichkeiten.
In der zweiten HZ erst nicht gut reingekommen, dann verunsichert, dann Feulner und Start ausgetauscht, individuelle Fehler (Ballverluste von Mak), Pech, Schiri, …
Am Ende 2:2 ist ok und ich bin zufrieden, auch ein bischen als Kompensation für das zu unseren Gunsten beeinflußte Spiel in Hoffenheim.
Man kann noch nicht wirklich sagen wo es dieses Saison hingeht, aber nach den Ansätzen die ich gesehen habe wird es wohl eher besser werden als in der letzten Runde. Schwierig wird es diesmal wieder für andere; Braunschweig, HSV und Augsburg oder Freiburg.
Noch eine kleine Anmerkung: Letzte Saison gab es genau 3 Mannschaften, die weniger Niederlagen zu verzeichnen hatten als wir: die Bayern München, Hannover96 und Bayer Leverkusen, aber 10, die mehr Niederlagen zu Hause hinnehmen mußten.
Wir sind dabei gleich mit Dortmund, Schalke, Gladbach und Frankfurt. Ich finde das ist ein Beleg für eine Heimstärke.
Heimspiele gehören gewonnen.
Dazu stehe ich auch. Aber eben mit Punkt und ohne Ausrufezeichen.
Egal ob mit Punkt oder Ausrufezeichen: Wer zu den drei schwächsten Heimmannschaften in der BuLi gehört, findet sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Gesamttabelle auf den letzten drei Plätzen wieder.
Spaßeshalber habe ich mir mal die letzten fünf Saisons angeschaut. Von den jeweils drei Mannschaften auf Tabellenplatz 16, 17 und 18 (ergo 15) waren 11 auch in der Heimtabelle auf den letzten drei Plätzen zu finden (73%). Bei der Auswärtstabelle sind es 8 von 15, lediglich 53%.
Es sind doch immer die gleichen Muster, aber scheinbar lernt die Mannschaft nicht dazu. Man spielt engagiert, erzielt das 1:0 und glaubt die Messe ist gelesen und läßt sich tief zurückfallen und wartet bis irgendeine Gurke ins eigene Tor fällt. Genau das gleiche wie in Sandhausen, dabei weiß doch eigentlich jeder mit einem 1:0 ist ein Spiel (noch) nicht entschieden. Nur unsere Mannschaft glaubt das scheinbar.. Das ist das ärgerliche immer die gleichen Muster
Wir haben nicht die defensive Qualität ein 1:0 cool über die Zeit zu bringen, daher muss weiter nach vorne gespielt werden. Aber nein man schaut erstmal was der Gegner jetzt macht und der macht dann auch..
bin mal gespannt wen MB als neuen 6er aus dem Hut zieht. Wenngleich ich die Probleme eher bei unnötigen Ballverlusten im Mittelfeld (Mak, Kyo vor allem) sehe. Zusätzliche Stabilität in der Abwehr hilft natürlich immer und der Stark war am Sonntag doch manchmal noch zu hektisch und auch immer für einen Fehlpass gut.
Die Berechnung des erzielten Punktedurchschnitts ist etwas knifflig. Weil es eben für ein Unentschieden nur einen Punkt mehr als für eine Niederlage, aber zwei weniger als für einen Sieg gibt.
Daher müßte man erst mal klären, wie Heimstärke genau zu definieren wäre. Anhand der erzielten Punkte? Anhand der nicht verlorenen Spiele? Anhand der Siege?
BSE08,
An Hand der erzielten Punkte in meiner Berechnung. Daten stammen von Fussballdaten.de
Punkte entscheiden nun mal über die Endplatzierung, d.h. wieso sollte man die Heimstärke dann nach Siegen oder Niederlagen allein ausrichten?
Gerd,
Eigentlich muß man ja nur die letztjährige reine Heimtabelle konsultieren.
Platz 1-6: Heimstark
Platz 7-12: Durchschnitt
Platz 13-18: Heimschwach
Oder man verfeinert es noch wie bei den Schulnoten:
Platz 1-3: Sehr heimstark
Platz 4-6: Heimstark
Platz 7-9: Befriedigend
…
Wer sagt uns jetzt, wo der Club voriges Jahr in der Heimtabelle landete?
Platz 9, also Durchschnitt bzw. befriedigend
sneck,
ah, schönen Dank. Heimstark sieht da schon anders aus, aber mit Platz 9 können wir ja auch gut leben (sofern die Auswärtsbilanz ähnlich ausfällt)!
BSE08,
in der Auswärtstabelle waren wir 12. mit 17 Punkten.
Aber, man glaubt es kaum, in der Auswärtstabelle stehen die Nachbarn punktgleich, aber mit der besseren Tordifferenz, einen Platz vor uns. Nunja, dafür haben sie zuhause einige Rekorde von Tasmania Berlin verbessert. Die sollten jetzt wirklich für die Ewigkeit sein, damit haben sie ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Ich glaube, das war Absicht.
Und wir werden nicht dazu gehören.
Im Vorfeld ist jeder Gegner schlagbar und jeder auch wieder nicht. Natürlich können wir gegen Hertha gewinnen, aber wenn der Schiedsrichter unsere Marschroute durchkreuzt, sprich unser aggressives Kampfspiel unterbindet, wenn relativ früh wichtige Spieler gelb-rot gefährdet sind, wenn schon früh in HZ 2 wichtige Spieler ausgetauscht werden müssen, dann finde ich es etwas vermessen zu verlangen, dass die Mannschaft doch mal bitte ihr Spiel über 90 Minuten durchziehen soll.
Natürlich sollte man in jedes Heimspiel mit dem Anspruch es zu gewinnen hineingehen, das hat die Mannschaft am Sonntag aber auch gezeigt finde ich. Wenn dann einige Dinge während eines Spiels schlecht laufen, in dem Fall Verletzungen und die Schiedsrichterleistung, dann muss man eben auch mal mit einem Unentschieden zufrieden sein.
Ich finde man tut seiner Mannschaft auch keinen Gefallen, wenn man sie nach einem sicher nicht optimalen Spiel nur kritisiert und die Situation nach nur 2 Spieltagen schon zur Krise erklärt. Die Mannschaft hat sich zwei Mal erfolgreich gegen eine drohende Niederlage gewehrt, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie immer noch ein schwierig zu bespielender Gegner ist, die Mannschaft hat gezeigt, dass sie aus dem Spiel heraus deutlich stärker agiert als letztes Jahr.
Ich bin der Meinung man sollte das als Fan auch wahrnehmen und nicht rein am Ergebnis argumentieren. Natürlich wäre ein Sieg machbar gewesen, natürlich wäre ein Sieg beruhigend für die nächsten Spiele gewesen, aber eine Katastrophe ist das Unentschieden auch nicht.
So, ich habe mich mal mit der Punkteausbeute und den entsprechenden Tabellenplätzen dieses Jahrhunderts in Hinsicht der Heimspielstatistik beschäftigt.
Das Ergebnis: Heimstark war der Glubb eigentlich nahezu nie! *
Die letzte Saison war diesbezüglich die 4.beste in diesem Jahrhundert. Nur unter Hansiator in seinen beiden ersten Saisons war tabellarisch als auch punktemäßig besser sowie die Saison 2011/12 ( 2Punkte mehr) , als der Glubb am Ende 6.war.
Spasseshalber habe ich auch noch weiter in der Historie gekramt:
In den ” gloreichen” 80ern, also mit Eckes, war der Punkteschnitt nahezu so wie in der letzten Saison ( 1x 27/ 2x 28/ 1x 31 Punkte- umgerechnet), tabellarisch gesehen aber auch nur 9.Platz/10Platz/13.Platz/16.Platz.In den 80er war “Heimstärke” deutlich ausgeprägter. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass erst ab Mitte der 90er die Leistungsschere innerhalb der Bundesliga deutlich auseinanderging ( größere internationale Erfolge von BVB, Schalke oder des anderen bzw die( Geld)Fleischtöpfe der ChL).
Das beste Jahr hinsichtlich der Heimbilanz war ( selbstverständlich) das Meisterjahr. Mit ( umgerechnet) 41 Punkten war der Glubb auch die heimstärkste Mannschaft.
Also statistisch gesehen kann ich die Aussage Wiesingers durchaus nachvollziehen. In meiner persönlichen, subjektiven Sicht ist jede Punkteausbeute jenseits 24 Punkten eine gute Heimsaison. Und wenn ich die Umstände berücksichtige, die in den Heimspielen gegen Frankfurt oder Stuttgart zu einer Niederlage führten, war die letzte Heimsaison eine richtig gute. Für diese Saison 24 Heimpunkte, übrigens die dann 5.beste Ausbeute, wäre ich sofort dabei.
Da der Glubb ja eh absteigt, finde ich auch , dass der “Punktgewinn” gegen Hertha , besonders , da er nach Rückstand erreicht wurde, durchaus Qualität hat. Auch wenn ich persönlich 2 verpassten Punkten nachtrauere…
* unter Berücksichtigung belschanovs These… 😉
Nach meinem Empfinden gibt es keine ausgesprochenn Heimstarken oder Auswärtsstarken Mannschaften mehr. Es gibt nur noch starke und schwache, wobei ein gewisser Heimvorteil eher daher kommt, dass man vor eigenem Publikum im Zweifel mehr investiert und Risiko bereit ist, als auswärts.
Die ersten drei Plätze letztes Jahr waren in der Heim- wie Auswärtstabelle nahezu identisch: München, Leverkusen, Dortmund (H), München, Dortmund, Leverkusen (A) – auch der Punktertrag war vergleichbar: 44,39,33 (H), 47,33,26 (A)
Natürlich gibt es Ausreißer, wie Wolfsburg und Fürth, aber es zeigen sich auch viele Parallelen: Nürnberg 27,17 – Mainz 26,16
In jedem Fall sehe ich keine klare Struktur, was sicher auch in der Spielanlage liegt. Heute spielt ja kaum noch ein Trainer mit einer klaren Heim-/Auswärtstaktik, wie früher, als ein 1-Mann-Sturm zu Hause schon als Kapitulation angesehen wurde. Die Rahmenbedingungen sind gleich, die Geräuschkulisse ich oft ähnlich (inklusive der intonierten Lieder), sogar das Wetter ist fast immer gleich, weil dank Stadiondächern, Rasenheizungen und Terminkalender kaum noch auf Äckern oder bei Schnee gespielt wird. Auch wird die meisten Spieler mangels Identifikation (wie auch, bei Durchschnittwechseln eines Spielers von wahrscheinlich alle 3-4 Jahre) es kaum den großen Kick geben, sich zu Hause mehr anzustrengen als auswärts. Oder anders: Wer sich auswärts weniger anstrengt als zu Hause, hat ein generelles Problem mit seinem Beruf.
Heimspiele gehören gewonnen. Das ist eher ein Mantra für den (zahlenden) Zuschauer, der sein Geld nur ungern abgibt, um den Gegner siegen zu sehen.
Und für einen Diaspora Fan wie mich sind die Heimspiele ja sowieso auswärts, wobei die DLF-Planung in diesem Jahr eine Katastrophe ist, sowohl in Frankfurt, als auch in Mainz kann ich wahrscheinlich nicht, die Arbeit ruft.
Es paßt hier nirgends rein, aber ich muß das jetzt loswerden:Ich find es ungeheuerlich, wenn die Polizei wie in Gelsenkirchen gesehen, daß Zeigen einer Fahne eines Vereins mit Volksverhetzung gleichsetzt. KLar hat es provoziert, daß da eine Fahne aus dem Konkurrenzverein gezeigt wurde, aber wenn die nunmal eine Fanfreundschaft haben …
Das würde in Konsequenz heißen, wenn unsere Fans zu Hause eine Schalker Fahne zeigen wenn Dortmund hier spielt, dann wird der Block auch gestürmt und vesucht die Fahne unter Einsatz von Pfefferspray zu beschlagnahmen. Und die Dortmunder könnten derweil munter Bengalos abbrennen und Böller schmeißen und blieben von der Polizei unbehelligt. Haben die denn jede Vernunft verloren?
Gestern hat die Zeitung mit den 4 Buchstaben ja einen fetten Artikel rausgehauen ‘Ginczek’ die Zweikampfmaschine, die besagt, daß er in der Bundesliga von allen Offensivspielern bislang die meisten Zweikämpfe führte (angeblich sogar 2 mehr als Dauerschwanzer Ribery)
Ich frage mich nun, was bedeutet das denn in der Analyse?
Wir haben ja noch keinen Gegner 5:0 weggeschossen oder gar Spiele dominiert, noch ist der Club eine prachtvolle Offensivmannschaft, die ständig in der Vorwärtsbewegung ist. Führt Ginczek so viele Zweikämpfe in der Rückwärtsbewegung oder ist er der einzige der vorne Musik macht? … ich bestreite das gar nicht nur ich kann mir keinen rechten Reim darauf machen, wie man es für das Spielsystem des Clubs bewerten kann
Nach allem was ich bisher gesehen habe ist es eine Mischung aus allem, Ginczek setzt offensiv seinen Körper ein um den Ball zu sichern, gleichzeitig gehört er aber auch zu den Stürmern, die viel nach hinten arbeiten, auch da geht sucht er den Zweikampf um den Ball zurück zu bekommen, oder den gegnerischen Angriff zu verhindern. Insofern wundert es mich nicht, dass er viele Zweikämpfe hat und auch noch eine gute Quote. Ich hoffe Ginczek zeigt seine Qualitäten konstant über eine Saison, dann ist das ein großartiger Transfer.
Allerdings befürchte ich fast schon, wenn Ginczek noch besser wird, könnte er für Dortmund eine Option als Nachfolger von Lewa werden. Das wäre für uns natürlich wieder Mist.
Es würde mich überhaupt nicht überraschen, wenn sich der BVB eine Klausel hat einbauen lassen. Aber hey! Mist wäre das trotzdem nicht! Sonst kriegt man eben so einen Spieler gar nicht und kein Stürmer, der nach 1 Jahre Club beim BVB die Nachfolge von Lewa antreten würde kann Mist gewesen sein – im Zweifel hat er uns dann nämlich zum Klassenerhalt oder sogar weit mehr geschossen.
Außerdem zeigt das Beispiel Schieber, daß nicht jeder sich in Dortmund auch zurecht findet, aber erklär das mal einem jungen ehrgeizigen Spieler und noch viel schwieriger seinem Berater.
Ich bin von Ginczek überzeugt und er wird nach 1-2 Jahren wohl sicherlich zu einem größeren Verein weiterziehen. Das ist aber ein natürliches Schicksal für einen Verein, der nicht international spielt. Im übrigen fand ich witzig, am Montag sah ich Ginczek mit Hündchen und Freundin in der Innenstadt umherspazieren, Freundin wirkte etwas genervt und erhellte ihre Stimmung erst als sie ihren Freund Ginczek (er eher missmutig)in ein Juwelier Geschäft reinziehen konnte. Das Klischee Spielerfrau lebt..