Auskontern oder an die Wand spielen?
“Die zweite Halbzeit gegen Hertha hab’ ich immer noch nicht aus dem Kopf”, sagte der Wirt über den Tresen. “Dass die Mannschaft da so in Passivität erstarrt ist! Keinerlei Initiative mehr. Komplette Einstellung des Spielbetriebs.”
“Offenbar wollte man den Gegner kommen lassen und auf Konter lauern”, sagte Hannes (klick). “Wurde wahrscheinlich in der Halbzeit so abgesprochen.”
“Es ist aber kein Konter gekommen”, gab der Wirt zurück. “Die Mannschaft hätte mit der Führung im Rücken am Ball bleiben und auf das 2:0 gehen sollen.”
“Das Problem ist halt”, stellte Hannes fest, “dass sich unsere Mannschaft schwer tut, das Spiel selbst zu gestalten.”
“Kontern kann sie nicht und das Spiel machen kann sie auch nicht”, brummte ich. “Was kann sie denn dann überhaupt?”
“Na naa, ganz a soo isses nedd”, meldete sich Alfred (klick) zu Wort, “da Glubb ko scho kondan, dess hoddma geecha Hoffmhaim gsääng, in da ledsdn Minnuddn in Hoffmhaim hoddmas gsääng, dess woor a schdorga Konda iewa den Naaia doo, di Ochzehn hodda aufm Riggng, Dimrividsch odda wie der haaßd…”
“Drmic”, verbesserte ich, wobei ich zwischen dem “r” und dem “m” ein “i” anklingen ließ.
“…dess woor messaschorf gekondad, aichndlich hedd der Drimividsch doo na Siechdreffa schießn missn. Und selba dess Schbill machng konna scho aa, da Glubb, geecha di Härdda hodda voor da Bause na Geechna hindn naigedrängd, hindn naigedrängd hoddana doo, doo woora gloor iebaleeng, da Glubb, und dann hodda jaa aa dess aans null gmachd. Und aa geecha Hoffmhaim, wenn a Monnschafd zwaa null hindn liechd und dann nuch zwaa zwaa schbilld, dann zaichd dess ganz gloor, dassa aa dess Schbill machng koo, wenns draufookummd. Da Glubb koo kondan und dess Schbill machng konna aa, blooß mussas hald im Schbill efdas zaing, efdas zaing mussas hald, obba dess iss manchmool goor nedd soo ainfoch, im Schbill aa dess zu zaing, wossma koo, goor nedd soo ainfoch iss dess manchmool.”
Ich trank mein Glas leer und der Wirt sagte: “Nächsten Samstag dann in München gegen die Bayern. Bin ja mal gespannt, wie sich unsere Jungs da schlagen.”
“Ganz einfach”, sagte ich.
“Ganz einfach? Wie ganz einfach?”
“Ist doch klar: Entweder wir kontern sie aus oder wir spiel’n sie an die Wand.”
Ich stand auf und ging auf die Toilette.
“Auskontern wäre wohl die bessere Option”, sagte Hannes, als ich am Tresen zurück war.
“Naa, deedi nedd embfehln. Wenndsd di Bayern schbilln lässd, kummasa ins Rolln. Und dann wärds schweer. Sauschweer wärds dann. Die därfsd goor nedd ärschd zur Endfaldung kumma lossn. Die mussd vo Onfang oo hindn fesdnoogln, imm Schdroofraum fesdnoogln mussd die. Sundsd hossd ka Schongs geecha die Bayern. Ka Schongs hossd sundsd.”
“Bedingungslos nach vorne bringt gar nichts”, wandte Hannes ein, “da läuft man schnell in einen Konter. Und kontern können die.”
“Dann also kontrollierte Offensive”, sagte der Wirt und stellte ein frisches Pils vor mich auf den Tresen. “Kontrollierte Offensive wird wohl das beste Rezept sein. Was sagst du, Michael?”
“Gar nix. Ich sag’ gar nix.”
“Woss willdsd a grooß soong. Wärd soowiesoo zu vill gwaafd. Gemma lieba aane raang”, sagte Alfred und ich gab ihm eine Blend 29.
Nix. Genau.
Auswärtsfahrt, Auswärtsfahrt.
Wir fahren nach Monaco, wir fahren nach Monaco, so langsam kribbelts.
Armin
Willst Du Andi Wolf zuschauen?
Die NN titelt, man suche noch nach der Zauberformel gegen die Bayern. Ich würde es mal mit Voodoo probieren, schaden kann’s ja nicht. Gibt es vielleicht auf Haiti einen probaten 6er?
Spielt der Andi aktuell eigentlich?
Und nein, ich dachte nur, Monaco klingt einfach besser als München 😉
Genau, wir Exilfranken in der süddeutschen Großstadt reden auch immer nur von Monaco (bavarese – nördlichste Stadt Italiens) 😉
Ich bin natürlich auch dabei …
Ich bin mit meiner Frau ebenfalls in Monaco dabei.
Wir haben Tickets für den Block 244 im Mittelrang.
Ich ziehe ein T-Shirt von Clubfans-United an, falls mich einer sieht sprecht mich ruhig an. 😉
Außer Stefan und Alexander kenne ich ja noch keinen persöhnlich von euch.
Off topic, heut Abend ist übrigens ein Ex-Clubspieler und Pokalsieger international aktiv gegen Stuttgart. Leon Benko. Hat sich ja bei uns leider nicht durchgesetzt, fand ihn damals eigentlich ganz gut.
So wird es werden.
Zuerst kontern wir die Monegassen ganz frech aus (1:0 Mak, 28.Min., Zuspiel Schäfer), dann spielen wir die stark verunsicherten Guardiolaner an die Wand (2:0 Ginczek, 54.Min., Freistoß Kiyotake und 3:0 Drmic, 62.Min., durch die Hosenträger von Neuer nach Doppelpass zuerst mit Feulner und anschließend mit Ginczek worauf Marek Mintal beim ausgelassenen Jubelsprung Michael Wiesingers Brille zweiteilt)
In der 85.Minute schenkt der Referee den Bayern ein Tor, weil er die überdeutliche Abseitsstellung von Ribery gekonnt lässig ignoriert.
In der ersten Minute der Nachspielzeit gelingt Thiago ein Sonntagsschuß, der eine Woche später zum Tor des Monats und in knapp 5 Monaten zum Tor des Jahres gewählt wird.
NIX kommt mehr vom Club, nur noch Befreiungsschläge, die 4 Minuten Nachspielzeit sind der wahre Höllentrip, Fehlpass von Balitsch in die Beine von Müller, der mustergültig auf den engewechselten Pizarro durchsteckt, im Strafraum auf MadDogPogatetz aufläuft, sich schreiend bis zur Eckfahne windet und dabei den Schlusspfiff überhört.
Spätere Aufnahmen werden nicht zweifelsfrei auflösen können, ob der Ellenbogen von MadDog aktiv in die Magengrube von Pizarro schnellte oder ob dieser den Kontakt in bewährter Manier gesucht hatte.
Pogatetz wird nach dem Spiel lakonisch feststellen: “Ja, das kennt man ja von Pizarro. Wenn wie so oft NIX mehr geht, dann kann er es halt nur noch mit seinen traurigen Flugeinlagen. Rennt in mich rein und jammert wie ein kleiner Junge. Hilft aber alles NIX. Wir haben die Punkte und die Bayern den Katzenjammer. Von denen kam bis auf die letzten 10 Minuten einfach mal gar NIX. Und wir freuen uns jetzt schon auf die Puppenkiste!”
Und ich gehe jetzt auch eine rauchen und träume weiter. 🙂
Tja, Freunde, was ist den nun die Zauberformel für das Spiel am Samstag? Auskontern oder an die Wand spielen?
Die Tatsache, dass sich kein Kommentator dazu äußert, legt die Vermutung nahe, dass keines der beiden Rezepte so recht zu überzeugen vermag.
Ah, sehe gerade, dass sich doch jemand geäußert hat…
belschanov,
hab’s doch grade geschrieben:
ERST auskontern, DANN an die Wand spielen.
Wir wissen doch: Sie können beides. Diesmal teilen sie die Halbzeiten eben in die beiden Strategien.
Ich dacht mir, das ist die Begegnung, wo mir ein Urlaub im Süden Italiens weniger weh tut… Die Wahrscheinlichkeit, das ich etwas verpassen könnte ist überschaubar. Prost von der Strandbar an Euch!
Nachdem vergangene Woche sich beschwert wurde das die Spieler in der Bild immer große Sprüche raushauen und dann nix kommt,hat sich heute Kiotake zitieren lassen:wie sollen wir da überhaupt an den ball kommen…vielleicht ist das ja ne neue Zaubertaktik!tief stapeln und hoch überraschen!
Teo,
Sehr treffende “Analyse”. Du hast allerdings schamhaft verschwiegen, dass Marek sich beim Jubelsprung das Kreuzband reißt und monatelang ausfallen wird. Die Rückkehr ins Stadion (auf Krücken) wird dann einen Jubelsturm auslösen, der den Club in die EL trägt!
Ich hätte die dritte Möglichkeit genommen ‘mitspielen’