Weg alternativlos
Tabellenletzter – Ein Kommentar zur Lage des 1. FC Nürnberg
♪♫ Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir. ♪♫
Pünktlich zum Belzermärdl mit den landläufig so beliebten Laternenumzügen rund um St. Martin packte das (Fußball-)Schicksal die Rute aus und bestrafte den Club aus Nürnberg für … ja für was eigentlich? Das ist hier die Frage. Was hat man falsch gemacht, warum scheint sich alles gegen einen verschworen zu haben, warum verliert man zwischenzeitlich sogar Spiele, in denen man zwar nicht alles richtig machte, aber doch sehr vieles – manchmal mehr als sein Gegner, außer Tore eben.
Im fünften Jahr Bundesligazugehörigkeit in Folge (gefühlt rekordverdächtig) scheint der Traum von der Bundesliga-Zugehörigkeit sich auf seine Auslaufrunde zuzubewegen. Natürlich weiß jeder, dass man am 12. Spieltag noch nicht abgestiegen sein kann, doch 12 Spieltage ohne Sieg und der Umstand, dass man nun auch noch verliert, wenn man gut spielt, lassen eben in Franken fatal an die Saison 2007/2008 erinnern, in der man sich auch schon etabliert sah, in der man auch einen Kader hatte, der viel zu gut für Abstieg gewesen wäre, und der vor allem signifikant das gleiche Problem aufwies: Man gewann nicht, auch nicht die besten Spiele, auch nicht mit den meisten Chancen, jedenfalls zu selten. Doch genau da enden auch die Parallelen.
Dass man sich heute die Tabelle von unten anschauen muss und die Champions-League-Sterne nur in weiter ferne glitzern sieht, ist keine wirkliche Überraschung, es ist Teil des Risikos eines Weges, den zu beschreiten für den 1. FC Nürnberg alternativlos geworden ist.
Alternativlos? Natürlich ist nichts alternativlos, deswegen wurde der Begriff auch nicht von ungefähr aus dem politischen Sprachgebrauch zum Unwort erklärt. Es gibt immer Alternativen im Leben, auch für einen Fußball-Verein. Und je nach gewähltem Weg wäre man jetzt vielleicht woanders. Die einen hätten es schon längst gerne gesehen, dass mutiger investiert worden wäre und zwar nicht in Steine, sondern in Beine. Und die rechneten sich dann aus, dass damit auch der sportliche Erfolg gekommen wäre, was die Investitionen längst beglichen hätte. Die anderen wären gern bei Heckings Pfad geblieben, dem Mantra des unbequemen Gegners, der Verein, vor dem jeder Spieltag sich fürchtet, weil es bedeutet 100% gegen den Ball und dem Gegner den Spass am Spiel nehmen, und dann mit Nadelstichen, gern auch mit Standards, zum Erfolg. Damit hätte man vielleicht gut weiter fahren können. Und en passant dabei weiter finanziell bessere Grundlagen schaffen und mit kleinen Schritten immer weiter kommen.
Möglich. Möglich, dass der eine oder andere Weg uns an einen anderen Platz gebracht hätte als den, den wir heute einnehmen. Und auch nicht schwer zu behaupten, denn schlechter als Letzter kann man ja auch nicht sein. Und dennoch behaupte ich: Der eingeschlagene Weg ist richtig und er ist für unseren Verein auch alternativlos, im Sinne von: vernünftig, perspektivisch und auch richtig. Dass man mit dem Tabellenstand dabei nicht zufrieden ist, braucht niemand zu betonen. Auch sind Floskeln wie: Lieber so absteigen als anders drinbleiben fadenscheinig, denn Abstieg ist keine Option, die man als positiv verkaufen kann, es ist ein Risiko und ein Rückschlag, die Frage ist dabei nur, was die Folgen (und die Alternativen) sind.
Hecking konnte einer Mannschaft beibringen wie man mit wenig Fußball viel erreichen kann – und das ermöglichte dem Verein die Konsolidierung in der Bundesliga. ‘Wenig Fußball’ dabei nicht abschätzig zu verstehen, denn es wurde ersetzt mit ‘viel Arbeit’. Hecking konnte damit ständige Verluste an Qualität im Kader kompensieren, machte aus begrenzten Mitteln viel, denn was er vermittelte war erlernbar, dazu brauchte man keine (teure) Genialität. Doch Heckings eingeschlagener Weg war über kurz oder lang eine Sackgasse, der notwendige Absprung war immer vor Augen und es war nur die Frage wann der richtige Zeitpunkt wäre. Ob das mit ihm, Hecking, dann gegangen wäre, das wird für immer unbeantwortet bleiben…
Und Hecking beendete auch die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, indem er selbst den Weg beendete und einfach ging. Dabei parkte er den Wagen nicht, damit jemand anders einsteigen und einen neuen Weg nehmen konnte, er sprang einfach aus dem fahrenden Fahrzeug und wünschte den Insassen viel Glück. Dass der FCN unter diesen Bedingungen nicht sofort aus der Spur kam, ist auch ein großer Verdienst von Wiesinger/Reutershahn, und der Dank dafür bleibt den beiden unbenommen. Und trotzdem war der Fahrerwechsel für den Club mitursächlich dafür, wo wir heute stehen. Denn statt der Einleitung des nächsten logischen Schrittes begann ein engagierter, aber eben dann doch im Trainer-Business unerfahrener Anfänger, den Versuch einer Kurskorrektur.
Hecking konnte den Weg den Spielern vermitteln, das hatte er in seiner Karriere auch oft genug bewiesen, Wiesinger/Reutershahn konnten das nachahmen und auch fortsetzen. Der Versuch es aber mit verändertem Personal zu wiederholen, der scheiterte ebenso wie das Bemühen etwas zu verändern. Das darf man Wiesinger/Reutershahn nicht vorwerfen, es hätte durch “Learning by doing” klappen können, doch das benötigte Glück dafür blieb aus. Ein Glück des Tüchtigen, das ein Team, das von seinen Rahmenbedingungen eben am unteren Ende des Wettbewerbs agiert, aber zwingend braucht.
Mit Gertjan Verbeek ist nun der gesuchte Fahrer gefunden, doch der Wechsel fand auch wieder statt während das Fahrzeug bereits auf Hochtouren unterwegs sein müsste. Kein einfaches Unterfangen, denn das notwendige Vorhaben ist ein Richtungswechsel, der schon so oder so nicht einfach geworden wäre, bei voller Fahrt aber auch zum Kentern führen kann (um einmal zum maritimen Metier zu wechseln).
Doch zurück zur Ausgangsfrage: Warum ist der Weg alternativlos? Weil man auf dem eingeschlagenen Weg Heckings auf Dauer nicht überlebt hätte. Man wäre in einen Prozess des schleichenden Dahinsiechens geraten – und befand sich bereits auf diesem Weg. Die graue Maus der Liga bekommt zwar ordentliche TV-Gelder, die einem das täglich Brot finanzierten, doch ließen sie genau so wenig große Sprünge zu, wie die gelegentlichen Transfererlöse, wenn einer der Jungen doch mal herausstach und die erste Gelegenheit zum Wechsel auch realisieren wollte. Um zu leben schöpft man den Rahm der Nachwuchsarbeit ab, kann aber Potenzial nicht halten – dafür fehlt auch allein die Perspektive und (auch für die Spieler) die Fantasie. Wer will in einem Team dauerhaft bleiben, das zwar leidlich sicher (wenn alles klappt) in den sicheren Hafen einläuft, aber stets und mit Konzept einen unattraktiven, gefürchteten, aber eben nicht geliebten Fußball spielt – nicht einmal von den eigenen Fans. Mit jedem Jahr, das man auf diesem Weg weiter fährt, manifestiert man diese Rolle – bis es einem irgendwann dann doch erwischt und man dann feststellt, dass man eigentlich seit Jahren stillstand. Sich nicht bewegen kann auch Rückschritt bedeuten, wenn alles um einen herum in Bewegung ist.
Der Weg des Club ist richtig. Man hat erkannt, dass man sich auf den Verdiensten von Hecking (auch die sind ihm unbenommen!) nun nicht ausruhen darf, sondern die geschaffene finanzielle Handlungsfähigkeit dazu benutzen muss, um nun den Kurs zu wechseln – und zwar ohne sich dabei gleich wieder des gewonnenen zu entledigen, indem man sich verspekuliert, dafür waren die Anstrengungen dafür zu gewaltig. Man holte junge, hochtalentierte Spieler für die Offensive, denn man wollte Offensive. Warum? Weil man mit Offensivfußball heute attraktiv wird: Für Medien, Spieler, Zuschauer und auch Sponsoren.
Der Weg ist nicht risikolos, er wäre vielleicht weniger risikoreich gewesen, wenn ein Verbeek oder ein Fachmann seines Kalibers Zeit gehabt hätten, sich und den Kader auf die Saison vorzubereiten. Heckings Abgang hat da viel verbaut und Wiesingers Anfangserfolge waren vielleicht einfach zu erfolgreich, um die Defizite aufzudecken.
Nun wird es ein Husarenritt und vielleicht scheitert es. Dann hat man eine große Chance für den nächsten Schritt (teilweise unfreiwillig, teilweise unglücklich) liegen lassen. Einen Weg zurück kann es aber nicht geben, ebenso wenig wie ein Kraftakt mit Millionenausgaben, der genau so wenig Erfolg garantiert, dabei aber auch noch deine Basis, die man sich so mühsam wieder geschaffen hat und die die Zukunft garantiert, auf’s Spiel setzt.
Das wird eine brutal harte Saison, die verlorenen Punkte bleiben verloren. Aber wer diese 70 Minuten gegen Gladbach gesehen hat, der weiß, dass die Kombination aus dieser Spielweise UND Erfolg ein Potenzial hat, das ganz Franken und darüber hinaus elektrisieren könnte. Und allein weil man diese Fantasie jetzt hat, weiß man: Dieser Weg ist es wert unterstützt zu werden. Nicht um nach den Sternen zu greifen, aber um eine Zukunft zu haben, eine Zukunft, die Fußball verspricht, wie man ihn sehen will: Mutig, kreativ, begeisternd.
HEAR! HEAR!
Yep. Hunderprozentige Zustimmung.
Ich wünsche mir, dass wir so weiter machen, was mit Verbeek begonnen hat. Das, was ich gegen Freiburg und Gladbach gesehen habe, das will ich öfter sehen. Das macht Spaß, trotz der Niederlagen. Der Erfolg wird kommen. Hoffentlich rechtzeitig.
Um es mit Oliisoahos Hashtag der Saison zu sagen:
Die rote Laterne schlägt zurück!
Dem ist absolut nichts mehr hinzuzufügen! Ich wüsste nicht, wann ich mit meinen 28 Jahren das letzte Mal dem Ruhmreichen zugesehen habe und so begeistert und voller Vorfreude auf die Zukunft war. Ich war richtig hibbelig, angesichts des Fußballs, den wir “zelebrierten” 🙂 Zumindest bis zu 70.Minute…
Daher lautet auch mein Fazit, trotz der erneuten Niederlage:
Klasse Spiel gemacht, zu wenig Treffer erzielt, Elfer nicht bekommen, Tor nicht gegeben worden und am Ende bitter verloren.
Aber zum ersten Mal seit unserem Abstieg 2008 erkenne ich wieder so etwas wie ein System in unserem Spiel. Unsere Zeit wird noch kommen. Dieses Wochenende war es anscheinend immer noch nicht so weit, aber auf diese Leistungen seit Verbeek lässt sich aufbauen. Ich bin stolz auf meinen Club und mir zu 100 % sicher, dass wir schon bald die Früchte unserer Ernte einfahren!!
Gut geschrieben. Volle Zustimmung.
Rekord ist das 5. Jahr in Folge aber nicht…nach Gründung der Bundesliga waren es 6 Jahre und in den 80ern bis 94 nochmal länger.
Hampelinho
Völlig korrekt. Die Rekordzeit in der 1. Bundesliga waren die 9 Jahre von 85 bis 94, danach fing die Fahrstuhlfahrerei richtig an. Ich bin allerdings dafür, dass wir den Rekord langsam mal brechen, 5 Jahre wären dafür schon mal die halbe Miete.
Korrigiere auf “(gefühlt rekordverdächtig)”. Hoffe an Inhalten in Klammern wird es am Ende nicht scheitern.
Alexander Endl | Clubfans United
Das kann man so stehen lassen, zumal wir ohne den unnötigen Abstieg 2008 den Rekord jetzt hätten.
Ich will jetzt auch gar nicht von dem unnötigen Abstieg 69 anfangen, eigentlich ist ein Abstieg ja immer unnötig.
Insgesamt volle Zustimmung, mal wieder ein sehr guter Artikel.
Einhaken möchte ich nur bei 2 Punkten:
Dem “unbenommenen Dank” an Wiesinger: Meiner Ansicht bekommt er viel zu wenig Anerkennung für das, was er geleistet hat. Sicherlich hat er auch Fehler begangen, aber er wurde von Anfang von vielen nicht akzeptiert. Und über die Gründe für sein Scheitern rätsle ich immer noch. War sein Spielsystem Schuld? Oder konnte er die Spieler einfach nicht dazu bringen, es umzusetzen? Bei letzterem Punkt stellt sich neben der Verantwortung des Trainers auch die Frage, warum die Mannschaft sich größte Mühe gibt, Verbeeks System jetzt umzusetzen, Wiesinger aber so oft im Stich gelassen hat (an einem mangelhaften System würde ich jetzt nicht unbedingt festmachen, warum sich die Mannschaft mit so schöner Regelmäßigkeit ihre Auszeiten genommen hat).
Aber im Grunde war es wohl tatsächlich so, dass die Rückrunde unter Wiesinger zu erfolgreich verlaufen ist, um die damals schon sichtbaren Mängel zu beseitigen. Wobei ich schon erwartet habe, dass er an diesen Mängeln arbeiten würde und sich da Verbesserungen ergeben. Und da man ja trotz der Mängel schon ziemlich erfolgreich war, war es nur die logische Konsequenz, mit ihm weiterzumachen und damit zu rechnen, dass es noch besser laufen wird, wenn man an diesen Mängeln arbeitet…
Der zweite Punkt, ist das so viel zitierte “Glück des Tüchtigen”.
Das ist doch Blödsinn. War der Club etwa so untüchtig, dass er das nötige Glück, um gegen FReiburg oder Gladbach zu gewinnen, nicht verdient hat?
Bzw. wo waren die beiden derart “tüchtig” dass sie sich diese Siege verdient hätten? Ich sehe da nichts…
Entweder hat man Glück, oder halt nicht. In unserem Fall kann man schon eher sagen, im Moment kriegt man einfach nur ständig voll auf die Fresse, alles läuft nur so schlecht, wie es nur irgendwie möglich laufen kann…
Mit fehlender “Tüchtigkeit” kann man das wohl kaum das ganz sicher nicht mehr erklären…
Ich glaub da haben wir uns missverstanden. Es war meinerseits nur als Floskel gemeint – frei nach dem Motto: Wenn man schon akribisch mit begrenzten Mitteln arbeitet, dann sollte man wenigstens nicht auch noch Pech haben (respektive ein bisschen Glück). Oder ganz anders: Wenn Wiesinger schon nicht aus seiner Erfahrung als Trainer schöpfen konnte um Dinge laufend zu justieren, dann hilft manchmal ein bisschen Glück, um dir Zeit zu verschaffen – wie bspw. in der Rückrunde der letzten Saison. Und vielleicht wäre mit etwas “Glück” auch in dieser Saison (da hätten 1-2 Siege ja gereicht) auch Wiesinger länger im Amt gewesen und wäre dabei auch “gereift”, wie viele seiner Rookie-Vorgänger in der BuLi auch. Und ich spreche WIese sicher nicht ab, dass er irgendwann dann mal auch ein richtig guter Trainer geworden wäre. Aber wissen kann man es nicht…
Was Hecking wie Verbeek einfach von Wiese unterscheidet: Das sind alte Hasen im Geschäft, haben zig Höhen und Tiefen mitgemacht und wussten genau, was zu tun ist und wie Spieler anzupacken sind. Klar verbraucht sich auch das alles mal, aber ich glaube einfach, dass auch Spieler so einem alten Hasen einfach mal mehr glauben und bereit sind zu folgen als wenn da einer daherkommt, der quasi gestern noch mit ihnen gekickt hat. Gerade bei Balitsch denke ich war das auch auffällig. Wenn man das Gerücht mal kolportiert, hat Balitsch ja wohl oft gemeint es besser zu wissen als die Trainer, das hätte er sich bei Verbeek bspw. wohl kaum so erlaubt.
Scramjet,
ich erinnere mich aber noch, dass Juwe nach dem äußerst glücklichen Sieg gegen Schalke vorige Rückrunde (und das war ja beileibe nicht der erste gewesen) schrieb, Glück könne man sich eben auch erarbeiten.
Da hätten wir uns aber jetzt ganz schön Pech erbeitet.
BSE08
Das derzeitige Pech ist der Ausgleich für das Glück letzte Saison. 😉
Es gibt ja durchaus Clubfans in den Tiefen des Internets, die meinen, es wäre besser gewesen, wenn wir die beiden letzten Spiele der letzten Saison auch noch verloren hätten, dann wäre mit Wiesehahn nicht verlängert worden.
Sollte hier zufällig jemand mitlesen, die/der das auch meint:
1. Das ist gar nicht gesagt, der Klassenerhalt war ja schon in trockenen Tüchern. Gut, die Vorgabe 40 Punkte hätte man verfehlt.
2. In der letzten Sommerpause hätte ein Gertjan Verbeek gar nicht zur Verfügung gestanden, und den halte ich für einen ausgesprochenen Glücksfall für den Club. Wer weiß, wer dann gekommen wäre?
Claus,
ich gehöre ja auch zu der Fraktion, die dieser Wiesinger-These durchaus etwas abgewinnen können.
Außerdem bin ich mal gespannt, wie lange uns der Querbeet überhaupt erhalten bleiben wird.
Sehr schöner Artikel Alexander. Freue mich immer wieder aufs Neue, deine Artikel zulesen. Mach weiter so 🙂
Ich hoffe das Offensivfußball nicht nur zur Attracktivitätssteigerung gespielt wird sondern auch wegen der Einsicht das nur so erfolgreich gespielt werden kann!
Im übrigen war es so im nachhinein betrachtet natürlich ganz schön dämlich von uns, Fortuna Düsseldorf in die 2.Liga zu schießen und uns dafür Hoppenheim zu erhalten.
Vermutlich müssen wir gerade zu einem gut Teil diese Dämlichkeit büßen.
Fortuna hat sich selbst in Liga Zwei geschoßen – und die SAPHeimer haben wir nur dem BVB zu verdanken! (Darüber kann ich mich heute noch aufregen)
Gunner,
ich habs jedenfalls da schon kommen sehen. Wir haben den Weg für die Hoppenheimer mitbereitet und Dortmund hat das Sahnehäubchen draufgesetzt.
Andererseits geb ich Dir auch wieder recht: Wir haben immerhin sogar ein Eigentor in DD geschossen. Was hätten wir denn noch tun sollen?
Das würde erklären, warum uns Fortuna derzeit nicht gewogen ist.
Genau! Mein Gott, Claus, wie geistreich. Warum bin ich da nicht draufgekommen!?
Also erstmal muß ich sagen das das wieder ein fantastischer Artikel ist udn ich immer wieder mich freue neues von dir zu lesen.
zum Club: Also da steckte wirklich freude hinter unseren Cub mal wieder so spielen zu sehen.auch wenn dadurch die Niederlage doppelt schmerzte war es doch ein absolut offensives Spiel das sich( bis zur 70 min.) lohnte anzusehen. Ich denke mit Gert-Jan hat Herr Bader wieder mal was richtiges gemacht. Irgendwie habe ich das Gefühl das wir da einen Niederländischen Hans Meyer gekriegt haben der aus unseren jungen Spielern ganz neue Seiten herausholt.Ich hoffe das der Weg weiterghegangen wird und Bader/Verbeek das neue Dreamteam werden.
Und bis dahin gilt das die Hoffnung zuletzt stirbt.
In diesem Sinne weiterso
Kann es vielleicht sein, dass die Dominanz des Clubs in den Spielen gegen Freiburg und Gladbach auch damit zu tun hatte, dass die Gegner nicht mit einer derart aggressiven, pressingbetonten Spielweise des FCN gerechnet haben (Überraschungseffekt…)? Ich glaube nicht, dass der Club diese Spielweise weiterhin so glatt durchbringt, denn die Gegner werden sich darauf einstellen.
Dass trotz des immensen und eindrucksvollen Engagements der Mannschaft unter Verbeek nur ein Punkt raussprang, ist tragisch. Es lässt sich aber glasklar erklären: Mangelnde Chancenverwertung – d.h. mangelnde Klasse in Spielsituationen, in denen es drauf ankommt. Was Kiyotake derzeit im Abschluss bietet, ist enttäuschend.
belschanov, dafür war sein Zuspiel überragend. Schwierig.
Optimist,
natürlich war das Anspiel klasse. Aber seine Schüsse werden immer kläglicher. Zwei fürchterliche Brezen – gegen Freiburg und gegen Gladbach – aus guter Schussposition.
Ich erwarte von Kiyotake, dass er auch mal ein Spiel entscheidet.
Arrango sieht, schießt und trifft. Das war der Unterschied.
Das ist für mich die halbe Wahrheit, ich frage mich wie diese Flut an Gegentoren entsteht? Das macht mir noch mehr Sorge als vorne, weil so viel Tore können die vorne gar nicht schießen!
Wie können in Gladbach 3 Gegentore innerhalb 10! Minuten ein Spiel ab absurdum führen, ich kapier nicht warum gleich 3 nacheinander?
Wie kann man gegen Freiburg in Überzahl in einem Heimspiel noch 2 Gegentore bekommen?
Jedes mal in spielentscheidender Phase, die berühmten letzten 30 Minuten. Das macht mir noch viel mehr Sorgen als der Sturm, der hin und wieder schon trifft, aber so viele Tore könnten die vorne nie schießen, um am Ende zu punkten. Kurzum warum brechen bei 1 Gegentor gleiche alle Dämme und weitere folgen fast wie beim Brötchen backen, da darf man gerne noch hinzufügen trotz einem Torwart der laut Sport1.de in den ersten 12 Spielen auf Platz 4 bewertet wird?
ich würde sagen: mangelnde Fitness. Wenn das auch noch stimmt, wird’s haarig für unsere Gegner 😉
Bei 66 km in der ersten und 61 km in der zweiten Hälfte, d.h. insgesamt nahezu 13 km pro Spieler (im Durchschnitt) kann man wohl kaum von mangelnder Fitness sprechen…und
@Alexander: Prima Text – bringt die Situation bestens auf den Punkt. Wobei in der Wiesehahn-Debatte mir jenseits der natürlich für sich sprechenden Ergebnisse noch immer zu wenig Fakten bekannt sind, warum das nicht funktioniert hat. Aber womöglich ist es wirklich diese nicht endgültig zu klärende zwischenmenschliche Dimension von Ausstrahlung, Charisma und “natürlicher” Autorität, die der eine (auch wegen langer Erfahrung) hat und der andere erst noch suchen muss (und vielleicht auch nie findet). Mir zeigt das einmal mehr, wie wichtig inzwischen mentale, emotionale und psychologische Faktoren inzwischen sind… auch auf diesem Feld macht Gertjan offensichtlich im Moment alles richtig…
Manni der Libero, wenn man die letzten Minuten auf dem Zahnfleisch läuft, mangelt es an Spritzigkeit und Präzision, was eine Erklärung für das Nachlassen sein kann. Die große Laufleistung muss man auch in Reserve haben und nicht auf dem letzten Loch. Das meine ich. Locker 13 km abspulen, ohne zu kaputt zum Sprinten zu sein. Das reicht derzeit noch nicht. Das ist die Mannschaft auch nicht gewohnt, unter Wiesehahn waren es z.t. fast 20(!) km weniger!
Optimist,
wobei natürlich auch der Ausgleich noch einmal Kräfte hätte freisetzen können, die dann nach dem 3. Gegentor endgültig erlahmten. Für mich ist die Tatsache, wie manche Tore entstanden sind auch ein Hinweis darauf, daß dann halt Kopfkino anfängt bei manchen Spielern. Und das kann dann die fehlenden 5% Konzentration die das nächste Tor ermöglichen, schon erklären.
Ich glaub, daß Verbeek das auch irgendwann mal gesagt hat. Im Spiel darf sich kein Spieler damit beschäftigen, was der Schiedsrichter entscheidet, ermuß sich auf das Spiel konzentrieren.
Egal wie man es auch dreht und wendet. Unsere Spieler müssen, da hat beschanov auf jeden Fall recht, in der Chanceverwertung effektiver werden und dürfen auch nach einem Vorsprung nicht in alte Verhaltens- und Denkweisen (Verteidigen, den Vorsprung nicht verlieren wollen) zurückfallen. Ob Verbeek das hinbekommt, ich bin gespannt. Ich drück ihm und uns die Daumen, aber sicher ist das natürlich nicht. Der Nichtabstieg würde etwas wahrscheinlicher, wenn wir bis zur Winterpause wenigstens noch 2 Siege einfahren könnten.
Ich hoffe, daß die Nationalspieler unverletzt zurückkommen und daß die kurze Einspielzeit dann trotzdem reicht, um gegen Wolfsburg ein ähnliches Spiel zustande zu bringen wie gegen Gladbach und mit dem glücklicheren Ausgang für uns. Hecking hat es bei uns fast nie geschafft, die Mannschaft so einzustellen, daß sie gegen vermeintlich schwächere Mannschaften eine überzeugende Leistung gebracht hat. Hoffen wir mal, daß das auch in Wolfsburg so ist und daß bei uns dann unsere Spieler den dreckigen Wolfsburgsieg verhindern kann.
Ist eine Mannschaft, die Torchancen en masse versiebt, “mental” stark?
Ob sie mental stark genug für die Bewältigung der momentanen Krise ist, wird man in den nächsten Wochen sehen. Torchancen en masse versieben ist schon ziemlich pauschalisierend. Wenn ein guter Torwart die Chancen vereitelt, liegt das ja nicht am Spieler, genausowenig wie wenn ein Schiedsrichter bei strittigen Entscheidungen gegen den Spieler entscheidet.
Wenn man bedenkt, wie Dingert uns gegenüber den Bayern benachteiligt hat und jetzt wieder in Gladbach, dann wünsch ich mir jedenfalls, daß dieser Schiedsrichter in dieser Saison keines unserer Spiele mehr leitet. Leider gibt es da noch ein paar Schiedsrichterkollegen, die in dieselbe Kategorie “dem Club wenig gewogen”, um nicht zu sagen parteiisch gegen den Club zu fallen scheinen.
Hans Meyer hat das im Abstiegsjahr ungefähr zum selben Zeitpunkt wie jetzt auch mal vehement beklagt.
Kann man wirklich ganz sicher sein, daß da nicht doch manche dem Schicksal ein wenig nachhelfen zugunsten anderer potentiell gefährdeter Vereine, die sie lieber in der Liga sehen?
Vielleicht sind ja nicht nur die Schiedsrichter, sondern auch einige Club-Spieler bestochen. Plattenhardt verweigert gegen Freiburg den Torschuss, Stark wird gegen Gladbach eingewechselt und bugsiert den Ball prompt ins eigene Tor. Das sind Indizien, denen man mal nachgehen sollte.
belschanov,
ich hab nicht von Bestechung geschrieben oder? Aber im Kopf von Schiedsichtern gibt es mit Sicherheit auch Favoriten. Und da ist es eben so, daß durch positive öffentliche Meinung bzgl. mancher Vereine und durch z.B. die auch von den Medien transportierte Einstufeung des Clubs als Spielzerstörer, sich auch Vorurteile festsetzen können, die dann bestimmte tendenziöse Entscheidungen erklärbar machen könnten.
Und das ist dann genau so eine unabsichtliche Kopfsache wie die Fehler von Plattenhardt und Stark, die in dem Moment einfach nicht instinktiv das Richtige gemacht haben.
Wow, dann ist ein Beckenbauer ( sagt Dir der noch was? 😉 ) auch bestochen gewesen, als er in kürzester Zeit gleich 2x ins eigene Tor traf! Am fehlenden Können kann es ja nicht gelegen haben… 😉
Trotz aller Lobeshymnen :
Die Mannschaft spielt 70 Minuten Super , muss aber dann dem hohen aufwand Tribut zollen.
Verbeeks hat als Ziel , die Mannschaft 95 Minuten so zu spielen.
Und ganz klar , da ist die Mannschaft konditionell eben noch nicht so weit. Wäre sie schon so weit, würden auch die nötigen Tore fallen. Denn gerade vor dem Abschluss kommt’s auf 100 % Konzentration und kraft an. Natürlich spielt da auch die Psyche eine ganz große Rolle. Sobald die Jungs nämlich anfangen zu überlegen, ist es vorbei.
Wichtig wird also sein das kopfkino während des Spiels auszuschalten.
Tipp: mentalcoach – Thomas Baschab hat seinerzeit den VfB auch wieder in Spur gebracht, das war in der Saison als Schieber bei uns war, der übrigens bei uns als sturmtank gut aufgehoben wäre.
Hätte ich den Auftrag bekommen meine Gedanken zum Club aufzuschreiben, wäre im Kern genau das herausgekommen was du hier sehr ausgewogen und reflektiert zu “Papier” gebracht hast.
Tolle Analyse
– Danke!
..ach so, wollte eigentlich Alexander für den – mal wieder – einwandfreien Kommentar danken.
Zusammenfassend auf den Punkt gebracht (Absatz 11): “Der Weg des Club ist richtig.” Kann ich nur unterschreiben.
Yes, Yes, Yes…. Alex, genauso ist das. Ich habe mir schon lange wieder Spaß beim Zuschauen gewünscht. Jetzt sieht das wieder nach Spielkultur aus. Auf gehts. Und das ist definitiv alternativlos.
Der Schiedsrichter, das unbekannte Wesen…
belschanov,
Ich find es jedenfalls schon auffällig, wie unzweifelhaft immer alle strittigen Entscheidungen gegen uns als richtig aufgearbeitet werden. Auch gestern wieder das Foul gegen Drmic und wenn dann etwas sich als doch nicht so richtig rausstellt, dann wird das als “da kann man noch ewig drüber diskutieren, das ist einfach nicht zu entscheiden und deshalb war die Entscheidung des Schiedsrichters in Ordnung” beendet (gestern abend Spieltagsanalyse Sport1 zum nicht gegebenen Tor).
Immerhin vielleicht hilft uns, daß die Medien uns jetzt diesen Mitleidsbonus auch mal zugestehen so wie letzte Saison Freiburg. Und daß sie auch so begeistert sind über die Art zu spielen.
Aber der Schiedsrichter haut uns immerhin nicht 3 Tore in 10 Min rein. Es ist irgendwie die Mannschaft die diese Debakel irgendwie anzieht, wie das geht weiß ich aber auch nicht genau, vielleicht Opferrollen einnehmen oder so.
Herr Bader hat doch tatsächlich “Der Weg ist alternativlos.” gesagt.
http://www.fr-online.de/sport/1–fc-nuernberg–manchmal-juckt-es-schon-,1472784,25007720.html
Allerdings weiß ich nicht, von wann das Interview ist. 😉
Am 12. Spieltag unserer letzten Abstiegssaison 2007/08 hatten wir 9 Punkte bei 2 Siegen, 3 Unentschieden und 7 Niederlagen. Wir hatten ein Torverhältnis von 15:21 und waren damit auf dem 16. Tabellenrang.
Jetzt haben wir 7 Punkte bei keinem Sieg, 7 Unentschieden und 5 Niederlagen. Das Torverhältnis ist 13:25 und damit ebenfalls schlechter als damals, Tabellenletzer und mickrige 7 Punkte.
Ich weiß nicht, ob der holländische Strohhalm, den ihr alle bereits nutzt, der bisher für nichts anderes als schöner empfundenen Fußball steht, für mich noch ausreicht.
Ich meine, mir spült es bereits das erste Wasser in die Mundwinkel. belschanov, der noch auf einem höheren Stein neben mir im Wasser steht, scheint es ähnlich zu gehen. Die Brühe scheint auch immer kälter zu werden…
Noch eine bittere Gemeinsamkeit:
Auch damals hätte ein einziger korrekter Schiedsrichterpfiff für den Klassenverbleib ausgereicht.
Vielleicht gibt es ja doch einen DFB-Plan, immer ein Zuschauerzugpferd in der zweiten Bundesliga zu haben. Ob das jetzt Düsseldorf, Lautern, Köln oder der Glubb ist, die Hauptsache wäre es doch, dass es einfach noch attraktivere Vereine als Paderborn, FSV Frankfurt Ingolstadt oder Sandhausen in der zweiten Liga gibt.
Deswegen durfte Hoppenheim auch nicht absteigen! Weil die Westvorstadt schon nicht als Zugpferd taugte.
Woschdsubbn, Du hast es auf den Punkt gebracht! Schon anno ´69 scheint das Geheimpapier existiert zu haben. Ein perfider Plan, ein besseres Opfer als den amtierenden Meister gibt es schließlich nicht. Dann dachten die sich, wir würden gleich wieder aufsteigen. Als das nicht eintrat, verboten sie für die Zukunft einen Deutschen Meister absteigen zu lassen. Deswegen wollen die Nordtiroler auch immer Deutscher Meister werden…
Was sie aber uns Fans antun bzw angetan haben, das war ihnen woschd! Sch… Sportpolitik!!!
Aber Verbeek und die Mannschaft werden dem DFB ( oder wem auch immer) gewaltig in die Suppe spucken!
KUZ
Hätte man dann nicht gleich auch verbieten können, dass der Pokalsieger absteigt?
Fehler im System. Nachdem das moderne Wirtschaftsimperium ” Fussballverein” diesen Plan sinnlos erscheinen ließ ( Meisterschaft sowie Pokalsieg= Teilnahme an internationalen Geldtrögen= sorgenfreies Wirtschaftsimperium ” Fussballverein”). Als der DFB ( oder wer auch immer)am vorletztem Spieltag kurz vor der 90.min erschreckt feststellte, dass der Bogalsieger abgestiegen war ( wenn die Ergebnisse so blieben), hat man den Bielefelder noch die Bundesligazugehörigkeit ( Du erinnerst Dich der kuriosen Szene in Bielefeld?)am vorletzten Spieltag verwehrt in der Hoffnung, auf sportlichem Sektor noch die Kurve zu bekommen. Allerdings wollte da der Glubb ( aus welchen Gründen auch immer) nicht mitmachen …
Aber du kannst sicher sein, dass dieses Szenario einmalig bleibt, der Plan inzwischen korrigiert wurde (mit Hilfe der UEFA, dass nur noch der wirkliche Pokalsieger und nicht mehr auch gegebenenfalls der Unterlege an die internationalen Geldtöpfe gelangt)
Deswegen werden wir inzwischen im Pokal auch immer früh rausgekegelt…
Bis jetzt war Deine Theorie sehr schlüssig, aber an dieser Stelle wird sie sehr brüchig. Ich erinnere mich bzgl. vorletzter Spieltag in 07/08 vor allem an ein Spiel im Berliner Olympiastadion, das ein gewisser Herr Rafati leitete und das einem das Gefühl gab, der DFB (oder zumindest Herr Rafati) wollte, dass der Club absteigt.
Woschdsubbn
Dü-dorf, 60 und Lautern, das muss reichen. Dazu kommen dann noch die Ostvereine, die logischerweise im Osten attraktiv sind. Die beiden Absteiger aus der 1. Liga stoßen dann ja auch noch dazu, die sind automatisch Zugpferde, solange es nicht Hoppedorf ist, deswegen sind die letzte Saison nicht abgestiegen.
Übrigens, wenn wir schon beim Vergleichen sind:
In der Saison 05/06 hatte der Club nach dem 12. Spieltag 6 Punkte und 11:25 Tore und war mit deutlicherem Abstand Letzter als heute.
Klasse Artikel, Respekt! 🙂
Auch ich habe erst einmal das Spiel gegen Gladbach sacken lassen müssen, das hat schon sehr weh getan zu sehen, dass die Mannschaft viel gemacht hat, fußballgespielt hat, viel gelaufen ist und trotzdem leer ausgegangen ist. Dass uns ein Tor aberkannt wird, dass wir einen Elfmeter nicht bekommen haben, war natürlich wieder ein extremer Nackenschlag. Ich freue mich auch, dass die Mannschaft will, dass sie vielleicht auch besseren Fußball spielt, zumindest 60/70 Minuten.
Trotzdem frage ich mich schon, was denn an unserem Weg alternativlos sein soll? Da müssten wir erst mal definieren wie unser Weg denn aussieht. Nur weil Verbeek jetzt zwei Spiele nach vorne spielen lässt würde ich noch nicht sagen, dass das jetzt unsere Philosophie ist. Vor allem wie lange ist das denn nun unsere Philosophie? Unter von Heesen war auch die Idee Konzeptfußball, hat nicht geklappt, dann Oenning mit den Jugendspielern unter Hecking dann unangenehme Arbeit gegen den Ball, tendenziell wieder eher mit älteren Spielern a la Balitsch, Feulner, Simmons.
Jetzt also wieder etwas neues mit Verbeek, jetzt also Fußball a la Klopp in Dortmund. Hohes Verteidigen, Gegenpressing, der Versuch der Balleroberung schon in der generischen Hälfte.
Klar kann alles funktionieren, aber wenn man alle 3, 4 Jahre die Philosophoe wechselt sehe ich da noch keinen eigenen Weg, schon gar keinen Weg der alternativlos ist.
Ich kann auch die Kritik von belschanov verstehen, dass wir mit unseren Chancen zu leichtfertig umgehen, allerdings liegt das halt auch an der Situation. Unter Druck fällt es meist nicht leicht ruhig zu bleiben.
Ich sehe aber auch das Problem, das Juwe nennt, wenn wir ein Gegentor bekommen, dann bekommen wir relativ schnell danach das nächste. Klar wenn man das ganze Spiel hofft, dass man den Kasten sauber hält und dann klappt es nicht, dann fällt wieder mal ein Tor, dann geht erst mal die Laune nach unten, bzw. die Angst kriecht den Rücken hoch, kann man wenigstens noch ein Unentschieden halten, wird man wieder verlieren, da kann evtl. auch die letzte Konzentration verloren gehen, zumindest für einige Minuten und dann kracht es eben wieder.
Dagegen hilft am Ende wahrscheinlich schlicht mal ein Erfolgserlebnis, es beißt sich also mal wieder die Katze in den Schwanz.
Ich hoffe die Ideen von Verbeek passen zu uns, seine Idee vom Fußball ist am Ende bei uns und mit uns erfolgreich.
Aber ganz ehrlich, einen alternativlosen Weg sehe ich nicht.
Armin, ich hatte gehofft das “alternativlos” etwas erklärt zu haben im Sinne von: für mich derzeit ohne Alternative, da richtig.
Natürlich hatten wir schon verschiedene Philosophien und im Grunde hatten alle mehr oder minder ihre Berechtigung. Unter Oenning wollten wir den Umbruch hin zu einem jüngeren Kader, der vor allem Spielern mit Talent eine Perspektive öffnet. Damit man auch aus den ständigen Investitionen in den Kader rauskommt und Transfererlöse generiert. Fertige Spieler kaufen ist teuer und sie verlieren nach Ablauf des Vertrags meist eher an Wert (kaufe ich nen 28jährigen ist er mit 31 nach 3 Jahren Laufzeit meist eher schwer vermittelbar). Danach kam Hecking und versuchte den nächsten Schritt: Die Jugend-Philosophie im Prinzup beizubehalten, aber durch erfahrene Korsettstangen stabilisieren und fehlende Qualität mit Leihen zu kompensieren, dazu in einem taktischen System, dass eine berechtige Chance auf Überleben versprach. Auch diese Philosophie hatte Sinn und Zweck, aber auch die war nicht das ewige Allheilmittel. Nun sind wir eben weitgehend konsolidiert, nun hätte man sich darauf ausruhen können und ewig so weitermachen. Die Frage ob das gegangen wäre, wird nie beantwortet, denn der Baumeister des Ganzen ging. Nun wollte man den nächsten Schritt, die nächste Philosophie einläuten: Aus der wiedergewonnenen Handlungsfähigkeit auch etwas machen, nämlich sich attraktiv machen. Und dass dies tatsächlich auch Verbeek genau so vorgegeben wurde, hat er erst gerade sehr deutlich in der Pk zum Ausdruck gebracht als er sagte (sinngemäß): Es ist doch nicht so, dass Verbeek hier ankam und forderte nun Offensivfussball spielen zu wollen – es war doch eher so, dass man ihm mitteilte, dass man gern Offensivfussball spielen lassen wolle, auch weil man so eingekauft habe, und ob er willens und in der Lage sei dies auch zu vermitteln! Dies war für mich ganz eindeutig ein Zeichen dafür, dass hier kein Verbeekscher Stil gefahren wird, sondern Verbeek den neuen Nürnberger Stil umsetzen soll – und so äußerte sich auch Martin Bader.
Vor ein paar Wochen (vielleicht auch ein paar mehr) haben wir hier ueber die fehlende Kondition geschrieben. Es ist mir aufgefallen das die Tore zur Entscheidung in den letzten zwei Spielen ziemlich spaet gefallen sind und das der Gladbacher Trainer das auch aufgefuehrt hat als der Grund warum seine Mannschaft gewonnen hatte. Ist das vieleicht auch die Mitschuld von Wiesinger? Wenn dem so ist dauert es eine Weile bis Verbeek das wettmachen kann und die Mannschaft die richtige Kondition hat um das Verbeek System perfekt umzusetzen. Hoffentlich nicht zu viel Zeit.
nastyone, vielleicht nicht unbedingt die Schuld. Aber der Abgang unseres Fitness-Trainers in Richtung BVB hat vielleicht doch Spuren hinterlassen.
Das Thema Kondition ist ja ein weites Feld, unsere Mannschaft scheint aktuell viel Laufen zu können. Also zumindest im Bereich Grundlagenausdauer scheint es zu funktionieren.
Ich sehe im Moment eher das Problem, zumindest in den letzten beiden Spielen, dass die Mannschaft nicht in der Lage ist das Thema zu variieren, etwas was auch Dortmund immer wieder Probleme bereitet (ohne dass ich uns irgendwie schon auf einer Stufe mit dem BVB stehen sehen würde). Aber über 90 Minuten kann man nicht das Tempo hochhalten UND gleichzeitig voll konzentriert handeln, sprich je länger man körperlich 100% gibt desto höher wird die Gefahr, dass man Fehler macht. Wenn man dann noch wie wir nicht in der Lage ist die Chancen, die sich durch die hohe Leistung ergeben zu nutzen, umgekehrt aber unsere Gegner unsere Fehler konsequent nutzen, dann verliert man.
Für mich ist das Hauptproblem nicht die mangelnde Kondition.
Dennoch sollte man die Arbeit von Andreas Beck nicht unterschätzen. Mit ihm waren die Clubberer wirklich fit wie ein Turnschuh und ohne die Leistung von Markus Zidek zu schmälern: Es ist eben schon ne Auszeichnung, wenn dich so ein Top-Club wie der BVB unbedingt will, der ja auch gerade über die Physis im Sinne von 90 Minuten Vollgas-Fußball kommt.
Armin, du sagst exakt das, was ich schreiben wollte.
Die Tore für Freiburg und Gladbach fielen zu einem Zeitunkt, als das Spiel schon längst zugunsten unserer Mannschaft hätte entschieden sein müssen. Dass Kondition und Konzentration nach 60 Minuten Powerfußball nicht mehr top sind, ist doch klar. Spielentscheidend wird dieser Umstand dann, wenn man in dem Zeitraum, in dem man am Drücker war, nicht genügend Tore erzielt hat.
Die Spiele gegen Freiburg und Gladbach wurden in der Offensive verloren.
Nein, das Spiel gegen Gladbach wurde nicht in der Offensive verloren.
Ob mit Vorsatz oder nicht, dieses Spiel hat eindeutig das Schiedsrichtergespann “für” uns verloren.
Seit dem Hoffenheim-Spiel ist fast jede “Kann”-Entscheidung gegen uns gefallen.
Im letzten Spiel haben wir nun erleben müssen dass nun (ab sofort und auch in Zukunft?) auch die “Muss”-Entscheidungen gegen uns fallen.
Das Spiel war von Schiedsrichterseite eine Schweinerei und es ist von journalistischer Seite eine Sauerei dass kaum darauf eingegangen wird. Markus Merk & Co. braucht sich bei mir jedenfalls nicht mehr blicken zu lassen.
Klar du blinder Zahnarzt, der Ball war NICHT hinter der Linie und der Schweizer hat ja nur den Ball gespielt während er nebenbei dem Stürmer so richtig die Sense gibt (mMn ein an sich rotwürdiges Foul, egal wo es stattfindet).. Und alle Medien übernehmen den Tenor.
Mit Verlaub Herr Merk, Sie sind ein riesengroßes Arschloch!
@Alexander
Du liegst mit deinem Artikel richtig.
Wir müssen diesen Weg mit Verbeek so wie wir (er) ihn jetzt eingeschlagen hat gehen.
Ich war zB schon lange nicht mehr im Stadion live dabei (letzte Saison gg Frankfurt und Stuttgart wars zuletzt) und jetzt juckts aber wieder so richtig. Und selbst wenn nicht vor Ort, ich habe richtig Lust dann eben auf Sky das nächste Spiel zu sehen.
Die Jungs packen das! So zuversichtlich war ich selten und so muss das sein! 🙂
troy_69,
wer die Ursache für die Niederlage in Mönchengladbach nur beim Schiedsrichter sieht, täuscht sich und andere über die wahren Gründe hinweg.
Was du zu Merk sagst, ist allerdings ausdrücklich zu unterstreichen. Danke für deine klaren Worte!
Alexander
Ich wollte nicht das Wort alternativlos kritisieren, auch wenn ich damit nicht ganz glücklich bin. Es gibt ja immer im Leben Alternativen, aber wie Du richtig schreibst gibt es Überlegungen, die zu Handlungen führen, die man als richtig oder notwendig empfindet. Da spielen sicher rationale Gedanken eine Rolle, aber natürlich immer auch ein Stück weit Emotionen, Glaube, Hoffnung.
Aber ich weiß halt nicht ob der Weg schon klar ist? Und erst wenn mir der Weg klar ist, dann kann ich sagen ob das aus meiner Sicht auch der richtige Weg ist.
Es ist ja immer schön zu sagen, dass wir jetzt offensiver spielen, dass wir überhaupt mehr “spielen” wollen, nur der Sinn eines Fußballspiels ist es ja nicht schön Fußball zu spielen, der Sinn ist ja immer noch zu gewinnen. Klar kann man sagen, auf Dauer ist der erfolgreich, der besser spielt, wobei es auch immer Gegenbeispiele gab und gibt. In den 70ern war Gladbach das schöne Spiel, die Bayern effektiv, erfolgreicher waren die Bayern.
Am Ende kann man aber auch sagen, dass der perfekte Stürmer immer Müller sein wird, kein Rastelli, aber eben extrem effektiv.
Also wir wollen anders spielen, wir wollen offensiver spielen, wir wollen attraktiver spielen, nur wie das am Ende aussehen soll, das weiß ich noch nicht. Vielleicht gab es gegen Freiburg und Gladbach da erste Ansätze zu sehen, aber wir haben auch gesehen wo die Probleme liegen. Klar gegen Gladbach, in Gladbach, da kann man schon verlieren, aber muss man wieder 3 Tore bekommen?
Hier sehe ich ähnlich wie es auch schon Juwe hier mehrfach geschrieben hat, warum fangen wir nicht mal nur ein Tor, warum fällt die Abwehr nach dem ersten Gegentor fast schon auseinander?
Für dieses Problem habe ich auch noch keine Antwort von Bader und Verbeek gehört. Denn ich denke sowohl Bader als auch Verbeek sehen als Ziel auch das Gewinnen. Also den Weg sehe ich noch nicht, erst wenn ich den Weg sehe, dann kann ich auch sagen, dass er richtig ist, meinetwegen auch alternativlos.
Ich würde das nicht mal unterschreiben. Klar: Um zu überleben musst du gewinnen, also einfach nur irgendwie erfolgreich sein, aber um wirklich im heutigen Zirkus eine Rolle zu spielen, musst du auch noch schön spielen. Warum wirft Bayern einen Gomez quasi raus? Weil er zwar höchst effizient war, aber eben nicht schön spielte. Als man Beckham bei Real ziehen lassen musste war das Geheule groß! Dabei spielte er da nur noch maximal Ersatz. Aber sein Marketing-Wert war derart hoch, dass seine blanke Anwesenheit in Madrid schon Gold wert war.
Fußball ist heute längst ein Unterhaltungsprogramm. Natürlich muss man gewinnen um Ziele zu erreichen, aber du musst auch noch attraktiv sein. Sonst bleiben die Medien aus, kommen keine Sponsoren und die Spieler laufen dir weg.
Jetzt so am Tabellenende wären wir natürlich froh über jeden 1:0-Sieg nach 90 Minuten “unangenehm” und Eckball-Tor Zlatan Nilsson. Aber als der Club beschloss sich mit den Neuzugängen offensiver auszurichten, war die Ausgangslage ein stabiler Mittelfeldplatz und 4 Jahre Bundesliga-Zugehörigkeit. Dass die Umstellung nicht einfach werden würde, ahnte ja jeder, dass sie so ne schwere Geburt wird, stürzt und natürlich alle in Depressionen.
Alexander Endl | Clubfans United,
Armin,
Also nehmt mir das nicht übel: Kondition und Konzentration sind zwei verschiedene Worte und bezeichnen demzufolge auch zwei verschiedene Sachverhalte (was nicht ausschließt, das beide einander bis zu einem gewissen Grad bedingen bzw. beeinflussen): Kondition entspricht wohl am ehestem dem, was man mit KÖRPERLICHER Ausdauerkraft umschreibt, Konzentration heißt wohl in jeder der 90+x Minuten GEISTIG/MENTAl voll bei der Sache sprich beim Spiel zu sein – sich durch absolut NICHTS (gegnerische Zuschauer, Schiedsrichter-Entscheidungen jeder Art, Phantomtore jeder Sorte, Spielverlauf, Regengüsse, Schneefall, etc… ) von seiner vom Trainer vorgegebenen Aufgabe abbringen zu lassen…und NIE abzuschalten, auszusteigen, sondern egal was gerade passiert/oder schon passiert ist, am Spiel teilzunehmen und es im eigenen Sinne zu gestalten d. h. zu gewinnen…
Betrachtet man sich die sechs Gegentore der letzten beiden Spiele im einzelnen genauer, kann ich zumindest allenfalls bei Arangos Kunstschuss zum 1:1 das zu späte Attackieren von Franz vielleicht als konditionellen Mangel ausmachen. Das 1:2 war einfach Pech, beim 1:3 kann die Kugel auch anders wohin springen; auch beim Freiburg_Spiel kann ich keine konditionellen Mängel feststellen, “allenfalls” das unglückliche Agieren von Maddog vor dem 0:1, der wiederum Kunstschuss vor dem 0:2 und das 0:3 war einfach nur peinlich, aber erneut keine Konditions-, aber sicher eine Konzentrationsfrage. Viel schlimmer empfinde ich nach wie vor die fünf uns von Hamburg eingeschenkten…
Und natürlich hat Belschanov Recht, in beiden Spielen hätte die Offensive das Spiel schon vorher zu unseren Gunsten entschieden haben müssen…
Manni der Libero, es geht gar nicht so sehr um die Tore, sondern darum, nach 70 min nicht nachzulassen. Wenn wir den Gegner 90 min an die Wand spielen können, kommt er gar nicht zu Torchancen.
Ich mache mich in diesem Blog ja nicht selten bei einigen unbeliebt, weil ich in deren Augen zu viel von unserer Mannschaft verlange, was mir gerne mit dem Zuruf “Werde doch Bayern-Fan!” quittiert wird. In diesem Fall sehe ich mich allerdings genötigt, den Ansprüchen an unsere Mannschaft Einhalt zu gebieten. “Den Gegner 90 min an die Wand spielen” – ich kenne keine Fußballmanschaft, die von der Physis her dazu imstande ist. Wer das fordert, verlangt vom Club ja mehr, als die beste deutsche Fußballmannschaft, der FC Bayern München, zu leisten imstande ist.
Die Ursachen für die Nullrunden gegen Freiburg und Gladbach liegen darin, dass unsere Mannschaft unfähig war, das Spiel in den Phasen, in der sie am Drücker war, durch Tore für sich zu entscheiden. Und sie war in beiden Spielen ziemlich lange am Drücker…
Kondition und Konzentration sind absolut voneinander abhängig. Eine gute Mannschaft weiß auch, wie sie das Spieltempo reguliert und ist dann in der entscheidenden Phase hellwach und effektiv. Soweit sind wir derzeit beim FCN offensichtlich nicht. Es fehlen mommentan scheinbar diese 5-10% Qualität und Erfahrung bei den defensiven Schnittstellenspielern vor der Abwehr. Ich bin überzeugt 1-2 gelungene Personalien (á la Simons) für den Defensivbereich würden enorm weiterhelfen.
Gomez wurde nicht rausgeworfen weil er zu wenig schön spielte, Gomez war erst verletzt und außerdem gehört er eher nicht zu den Spielern die viel nach hinten arbeiten.
Als Bayern entschieden hatte Dortmund zu kopieren, als Spieler wie Ribery und Robben lernen mussten nach hinten zu arbeiten, zusammen mit dem AV bei gegnerischen Angriffen zu doppeln, da war Gomez nicht mehr der richtige Stürmer. Für diese Idee hat man dann einen Mandzukic geholt, nach der extrem erfolgreichen Hinrunde war es für Gomez nicht mehr möglich zurück zu kommen.
Aber ich verstehe Deine Aussage bezüglich der “Show”. Natürlich gab es bei uns zuletzt viele negative Stimmen zur Spielweise, wenn Du Sponsoren für Dich überzeugen willst, musst Du etwas anbieten. Nur das Ziel “drinbleiben” langt da sicher nicht mehr. Aber ohne Erfolg bringt schönes Spiel auch nichts.
Mal sehen wann der Erfolg kommt?
Alexander. Absolut und wir haben das hier auch diskutiert, abgesehen davon, wenn Spieler muede werden dann schleichen sich Fehler halt ein, um das zu korrigieren muss mann ueber laengere Zeit an der Kondition arbeiten bis die Spieler ueber neunzig Minuten mit voller Konzentratrion spielen koennen. Leider dauert das halt einige Zeit, hoffentlich sehen die Verantwortlichen das auch und schaffen Abhilfe.
Natuerlich muessen die Spieler auch Pausen einlegen, aber das mit der Konzentration ist falsch, wenn man fit ist dann kann man auch die Konzentration aufrechterhalten, das Pressing wird dann zwar nicht mehr so vollzogen wie am Anfang aber dies Fauxpas duerfen nicht passieren. Guter Artikel zu dem Thema hier
http://spielverlagerung.de/2013/11/10/borussia-mgladbach-1-fc-nurnberg-31/
Zu Kondition: ich denke, auch vorangegangene Spiele haben da des öfteren gezeigt, daß die Kondition von den Spielern auch 90 Minuten reichen kann. Dennoch hat Verbeek schon ganz am Anfang davon gesprochen, daß er mit Zidek reden wird, inwieweit mit seinen Ideen noch bessere Werte zu erreichen sind. Wobei er da selbst noch nicht wußte, was Zidek macht. Ich denk, da kann man also davon ausgehen, daß er Wert drauf legt, daß das Optimum an Kondition erreicht wird. Und Kontrollmöglichkeiten gibt es ja dafür mit Blutwerten etc.
Zu Konzentration:Erschöpfung kann ein Punkt sein, weshalb es zur Abnahme der Konzentration kommt. Andere Punkte sind: Ärger, Frust, Irritationen, Angst.
Und ich denke, daß unsere Jungs da nach dem ersten Gegentor in Gladbach mit einigem zu kämpfen hatten: den Frust den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Den Ärger über sich selbt, es nicht verhindert zu haben. Den Ärger über sich selbst bei denjenigen, der nochmal hochgekocht sein kann, daß sie es vorher nicht geschafft haben, ein zweites Tor zu erzielen. Die Irritationen durch die Auswechslung Nilssons. Der Ärger über die grade erlittene Freistoßfehlentscheidung. Der Ärger, daß er vorher schon gegen sie entschieden hat, der auch wieder hochgekocht sein kann….
Was man da aber mit Sicherheit nicht als ursächlich ansehen kann ist Konzentrationsmangel aufgrund fehlender Kondition. Denn Stark war ja noch gar nicht lange im SPiel.
Beim dritten Gegentor kann zu mangelnder Konzentration dann der Ärger über das verweigerte Ausgleichstor beigetragen haben und der innere Druck, es noch schaffen zu wollen in der verbleibenden Zeit sowie der schon vorweggenommene Ärger und Frust wieder keine drei Punkte mit nach Hause nehmen zu können.
Verbeek hat im übrigen auch recht schnell davon gesprochen, daß die SPieler lernen müssen sich auf das SPiel und ihre AUfgabe zu konzentrieren und sich nicht vom Schiedsrichter oder anderem ablenken zu lassen. Und daß er selbst dran arbeitet, es zu schaffen, ihnen mit gutem Beispiel voranzugehen. ALso auch hier wird an einem möglichen Problem gearbeitet.Aber auch Konzetnration, Fokussieren ist eine Übungssache, die permanent perfektioniert werden kann durch richtige Übungen. Ein an Buddhismus und Psychologie interessierter Trainer hat da vielleicht ganz gute Zusatzideen.
belschanov, wenn du schreibst, man könne nicht nur den Schiedsrichter für die Niederlage in Gladbach verantwortlich machen, dann hast du recht. Aber mit weniger Fehlentscheidungen und ein wenig mehr Entscheidungen im Kannfall für uns wäre die Wahrscheinlichkeit, daß wir drei Punkte holen eben sehr viel höher gewesen vor dem ersten Tor der Gladbacher. Denn dann hätte es zumindest dank Elfmeter schon 2:0 stehen könnnen. KLar kann man auch Elfmeter verschießen, aber man kann eben auch treffen. Und es wäre 2:2 gestanden und damit wäre die Wahrscheinlichkeit, daß die Gladbacher noch ein drittes Tor schießen zumindest nicht höher gewesen als daß wir das dritte Tor noch schaffen.
Ein weiteres Remis mit 2:2 hilft uns aber kaum weiter. Wenn wir gegen die Mitkonkurrenten allesamt vor eigenem Publikum (!) verlieren, dann müssen wir eben stärkere Mannschaften auch auswärts (!) schlagen. Irgendwoher müssen die doch Punkte kommen.
Woschdsubbn,
hast ja recht, aber manchmal kann man Glück einfach nicht erzwingen. Sondern nur weiter dran arbeiten, daß man noch besser, noch überzeugender und vor allem effektiver wird. Möglich scheint mir das
?? nicht ‘hätte’ Gladbach hat ein drittes Tor erzielt!
Warum sollte denn Gladbach das Tore schießen einstellen, wenn der FCN das 2:2 erzielt “”hätte”” ? Bei der Logik komme ich nicht mit.
Weil die 2 Tore schon mehr Glück als Verstand waren und die Mannschaft ( Glubb) keinen Konter mehr eingefangen hätte…
Ich bezweifle nur, daß es damit getan wäre mehr Tore zu schießen und der Gegner dann in Schockstarre verfällt vor Ehrfurcht, man muß erstmal weniger kriegen, damit Aussicht auf Punkte besteht.
Bei entscheidenden Gegentoren der letzten Spiele ( mal so ab Dortmund Spiel) waren etliche Tore Marke ” Tor des Monats” dabei. Dazu lächerliche Standardtore. Und MG hatte nun auch nicht eine Vielzahl an Torchancen. Nimmt man dann die Hälfte der Alu-Treffer als mögliches Tor dazu, sieht die Punktausbeute schon anders aus. Dann würde hier über ” Europa” gesprochen werden… 😉
Ja merk ich.Wenn der Spielverlauf anders gewesen wäre, wär das Spiel natürlich auch nach einem 2:2 anders verlaufen.Oder meinst du das 3.. Tor für Gladbach war vom Schicksal vorherbestimm?
genau vielleicht wäre Gladbach eher aufgewacht und hätte 5:2 gewonnen.
Juwe,
Hab ich ja so geschrieben, wenn in dem Spiel in einer entscheidenden Szene der Schiedsrichter anders verhalten hätte, wäre alles wieder offen gewesen und genau wie du meinst wir hätten hoch verlieren können, hätten wir gewinnen können. Ist müßig drüber zu sinnieren. Eine Zeitmaschine gibt es nicht. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidungen und wir müssen damit leben. Ich wollte mit meinem ursprünglichen Post ja letztlich nur darstellen, daß die Frage ob Kondition und Konzentration 90 MInuten reichen letztlich nicht nur gegenseitig voneinander abhängen, sondern daß diese Faktoren auch vom Spielverlauf beeinflußt werden, der eben motivierend oder frustrierend sein kann. Und daß damit auch eine Fehlentscheidung, die noch früh genug fällt durchaus ein SPiel auf den Kopf stellen kann, wie bei uns passiert. Daß man aber aus drei Toren kurz hintereinander nicht zwingend ableiten kann, daß Konditionsprobleme ausschlaggebend sind.
Juwe,
oder beim Glubb wäre der Knoten geplatzt und es hätte einen 6:2 Auswärtssieg gegeben..
Keine Ahnung. Aber ich hätte mir das gerne mal angesehen.
Was GJV in der kurzen Zeit bewegt hat, ist eigentlich , zumindest was das Spielerische anbelangt, beeindruckend. Wieso also soll die nähere Zukunft nicht weiter beeindrucken? GJV muss die Fähigkeiten seiner Jungs doch zuerst einmal kennenlernen, um etwas korrigieren bzw verbessern zu können. Dafür ist die Laufleistung von 127 km schon eine ordentliche Basis. Natürlich würden positive Ergebnisse dabei helfen. Deswegen sehe ich Bezeichnungen wie ” Dummheit” oder ” unfähig” nicht als gerechtfertigt an. Insofern war dann wohl die deutsche Nationalmannschaft unfähig, obwohl die ganze Zeit am Drücker, Argentinien im WM Finale 1990 zu besiegen. Helfen mußte ein zweifelhafter Elfmeter. Und was wäre gewesen, wenn die Argentinier bei einem Schuss aufs Tor ( der im ganzen Spiel nicht gelang) alles Glück der Welt gehabt hätten? Solange die Barriere ” sieglos” nicht überwunden ist, wird eine gewisse Verkrampfung wohl nicht abgelegt werden können, die den Unterschied ob “drin” oder ” nicht drin” ausmachen kann. Ich bin zuversichtlich, dass die Jungs demnächst diese Fähigkeiten wieder erlangen.
Natürlich ist es logisch, dass diejenigen, die vor der Saison von Europapokal oder ähnlichem geträumt haben , bitter enttäuscht sind. Nur, das ist jedes Einzelnen Problem…
Wir sollten nicht so sehr darauf herumreiten, daß wir zweimal drei Tore bekommen haben. Schließlich war es beide Male nicht so, daß die Mannschaft total eingebrochen ist und sich hat vorführen lassen. In beiden Spielen gab es ein Eigentor und einen Distanzschuß wie er dem Schützen nicht jeden Tag gelingt.
Für meine Begriffe muß die Mannschaft noch lernen, Verschnaufpausen einzulegen, dann steht bei den Sonntagsschüssen vielleicht noch jemand im Weg. Die Grundlagen dafür sind da. Man hat gesehen, daß sie auch gegen Überzahl den Ball über zwei/drei kurze Pässe behaupten können und das Trio Hasebe, Pogatetz, Nilsson kann den Ball auch kreisen lassen, inkl. 50m Pass in den Fuß des Mitspielers. In solchen Situationen wäre dann der Gegner mal dran, hinterherzulaufen. Mit etwas Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten wird das schon werden.
Daß man von 6-7 100%igen mal mindestens zwei machen muß, darüber müssen wir nicht reden.
Insgesamt bin ich jedenfalls absolut positiv überrascht, was offensichtlich an Qualität in diesem Kader steckt.
Für die WP würde ich mir ein Backup in der IV wünschen und einen zusätzlichen Stabilisator im defensiven Mittelfeld, den man nach 60 Minuten beim Stand von 1:0 einwechselt um das Ergebnis zu halten. Oder eben als zusätzliche Option für eine defensivere Ausrichtung.
Nächstes Jahr ist WM, da dürften einige gute Spieler zu finden sein, die nicht auf der Bank sitzen wollen und notfalls auch auf Leihbasis die volle Leistung abrufen. Man muß auch nicht nur in der BL suchen. Gerade in der Defensive würde ich mal einen Blick nach Italien riskieren.
Wieso eigentlich GJV als Kürzel und nicht GV? 🙂
Ich nutze meinen mir zustehenden Dauerkartenplatz gegen den flüchtigen Trainer wieder, beim letzten Spiel war ich leider verhindert. Wir müssen gewinnen! Es wird zu spät für Ausreden.
Zu diesem Thema habe ich bei dem wunderbaren Buch von Ronald Reng, das ich Dank der Besprechung von belschanov hier gekauft habe:
Seite 118: ” Leute des Fußballs beurteilen ein Tor oder einen Sieg oft in den Kategorien “gerecht” oder “ungerecht”. Aber Gerechtigkeit ist kein Maßstab im Fußball. Es gibt nur Tore und Siege, die aus einer Feldüberlegenheit resultieren, oder Siege und Tore wie das der Kölner, die, völlig losgelöst vom gesamten Spiel, in einem einzigen Moment der Genialität und des Wahnsinns geboren werden.”
Es geht darin um das DFB-Pokalfinale Bochum gegen Köln.
Vielleicht sollten wir hier auch weniger danach suchen was gerecht wäre, ob unsere Mannschaft ein Tor, einen Sieg, “verdient” hätte. Das sind alles keine Kategorien um die es beim Fußball geht.
Woschdsubbn hat es schon geschrieben, übernächstes Wochenende geht es nur um Punkte, eigentlich fast schon nur um die 3 Punkte für einen Sieg.
Geniale Momente oder Wahnsinn kann man allerdings schlecht produzieren, bzw. braucht dafür geniale Spieler, die wir uns leider nicht leisten können, also sollten wir es schon wieder damit versuchen gut zu spielen, Feldüberlegenheit zu erreichen und so zu gewinnen.