Tag der Abrechnung (1)
Die Schlussrechnung einer Saison in zwei Teilen (dies ist Teil 1 | Teil 2)
Zwei Tage nach dem Abstieg beginnt das Aufräumen. Ein Verein erwacht samt und sonders aus der kurzen Schockstarre der nun eingetreteten Tatsache. Mag sie sich auch noch so sehr angekündigt haben, solange es noch einen Strohhalm gab, hatte man doch noch eine Resthoffnung, die ist nun gestorben. Und diese Gewissheit breitet sich aus, man stellt die Bookmarks und Smartphone-Apps auf die neue Liga ein, macht sich unwillig mit Anstoßzeiten vertraut, versucht sich das in seinen Tagesplan irgendwie vorzustellen, und schaut sich auch mal vorsichtig an, wann es denn eigentlich schon wieder losgeht mit der neuen Saison. Laut Rahmenterminkalender der 1.-4.8.14 (Fr.-Mo.), das sind drei Wochen vor Bundesligastart und keine drei Wochen nach der WM – und vor allem ist das ziemlich wenig Zeit für all die Aufgaben, die vor einem stehen.
Der FCN braucht neue Spieler und einen neuen Trainer, das ist Fakt, denn mit Prinzen wird man nicht in Liga 2 weitermachen. Das mag man für den durchaus sympathischen Darmstädter schade finden, aber für einen Neuaufbau braucht man nun frisches Blut und Vertrauen in die Kompetenz, Prinzen konnte da mit 0 Punkten und 1 Tor im Saisonfinale nebst Abstieg eben keine Werbung für sich betreiben, Ursachen hin oder her.
Über Ursachen muss man dennoch reden, denn daraus wird man die Handlungen ableiten müssen, die nun zu tun sind. Welche Fehler wurden gemacht, wie sind sie zustandegekommen, wer hat sie zu verantworten und wie kann man daraus lernen bzw. dafür sorgen, dass sie nicht wieder passieren. Diesen Prozess kann man sich nicht sparen, auch wenn die Zeit drängt, denn ein (emotional vielleicht verständlichen) Wunsch eines radikalen Schnittes würden auch gute Ansätze mit zum Opfer fallen – und für solche Radikalkuren fehlen schlichtweg die Mittel. Man hat zu lange für bestimmte Dinge gekämpft, um sie nun in Wut und Verzweiflung in eine große Tonne zu werfen. Man darf nicht vergessen: Der Abstieg ist ein Tiefschlag, aber er ist bei weitem kein Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte, in der der FCN noch vor wenigen Jahren nicht nur sportlich am Abgrund stand, sondern in seiner Gesamtheit als Verein. Dies muss Warnung genug sein für all die, die gern nun tabula rasa machen würden – es geht bei falschen Entscheidungen in diesen Tagen nun nicht nur um das Projekt Wiederaufstieg, man kann an der Stelle mehr kaputt machen als die Hoffnung auf eine baldige bessere Zukunft.
Fehler macht der Mensch täglich. Nicht nur als Sportler oder Funktionär. Immer und überall machen wir Fehler, das ist uns Menschen in der Natur. Wir steigen unvorsichtig auf Leitern, wir lassen uns beim Autofahren ablenken, wir trinken mal einen über den Durst, wir lassen uns auf etwas ein und unterschreiben was, was wir gar nicht abschätzen können, nur weil uns das jemand empfohlen hat oder wir nicht Nein sagen konnten. Nicht immer fällt man deswegen runter und bricht sich das Bein, nicht immer bremst man dann zu spät und fährt auf den Vordermann auf, nicht immer gerät man dann in eine Schlägerei, weil man leicht angeschickert seine Klappe nicht halten konnte, und nicht immer wird man dann von Bauernfängern finanziell ausgenommen. Wir machen Fehler aus Leichtsinn, weil wir uns etwas zutrauen, was wir gar nicht können, weil wir auf die falschen Berater hörten, weil wir vor lauter Gewissenhaftigkeit den Moment zu lang zögerten oder wir einfach aus zwei Möglichkeiten die Falsche wählten. Oft passiert dann gar nix, oder nichts schlimmes, dann merkten wir den Fehler gar nicht oder vergessen schnell oder halten uns sogar für besonders clever. Aber manchmal kommt eben alles zusammen und das bedeutet dann auch mal den sozialen Abstieg. Womit wir wieder beim Vergleich zum Sport wären.
In Nürnberg hat man Fehler gemacht, sonst wäre man nicht abgestiegen. Welche Fehler waren das? Man kann es sich da leicht machen, indem man nur die Ergebnisse betrachtet und zunächst nicht nach den Gründen fragt.
Trainer
Mit Wiesinger/Reutershahn in die Saison zu gehen und beide mit der Kaderplanung zu betrauen, hat sich nach wenigen Spieltagen als Fehler herausgestellt, denn nach einer bereits durchwachsenen Vorbereitung kam mit Pokalaus in Runde 1 und einem vollkommen verkorksten Saisonstart bald die Trennung. Wiesinger konnte weder den Eindruck vermitteln, er könnte den gewünschten Schalter zu mehr Offensivspiel umlegen, noch das (zwischenzeitlich verlorene) Erbe Heckings, die defensive Stabilität, wieder zum Leben erwecken. Das als moderne Doppelspitze installierte Trainerduo fand zudem nie wirklich statt, denn während Wiesinger den Medienmann gab, was der allerdings nicht wirklich überzeugend ist, werkelte Reutershahn im Hintergrund ohne dabei sonderlich eine eigene Handschrift erkennen zu lassen. Nach einer deftigen 0:5 Heimniederlage war das überfällige Ende besiegelt.
Der Interimscoach Prinzen brachte in der Phase zwar durchaus die erhoffte Ruhe und holte ein 1:1 in Frankfurt, sorgte da aber bereits mit einigen Personalentscheidungen für Unruhe anderer Art – und zwar im Kader. Der freie Fall wurde da zwar aufgehalten, aber der Turnaround war nicht geschafft.
Der nach langer Suche installierte Gertjan Verbeek war für viele dann eine echte Überraschung, seine Art und seine Visionen schlugen ein wie eine Bombe. Die ausgegebene Philosophie des “Offensiv aus der Krise” begeisterte auch auf dem Platz, allerdings nicht am Punktekonto. Die widrigen Umstände rechtfertigten die Resultate, eine folgende überzeugende Vorbereitungsphase (Winterstopp) und ein furioser Start in die Rückrunde sorgten im Umfeld dann für eine überbordende Euphorie rund um den Holländer. Dass bei den erzielten vier Siegen nicht alles Gold war, was glänzte, war allerdings auch offensichtlich. Spätestens nach dem mit Hängen und Würgen erreichten Heimsieg gegen Braunschweig begann allerdings auch am Platz die Zweifel größer zu werden. Waren im Spätherbst oft noch unglückliche Entscheidungen, individuelle Fehler und offenkundig fehlendes Glück verantwortlich zu machen, so war spätestens ab Bremen augenscheinlich, dass die nun folgende Niederlagenserie hausgemacht waren. Die Gegner stellten sich extrem auf die riskante Nürnberger Spielweise ein, vermieden selbst Risiken und ließen den Club so Woche um Woche ins Messer laufen. Da Verbeek auch nach 9 Niederlagen in 10 Spielen hier nicht zu Änderungen bereit schien, zog man seitens der sportlichen Leitung die Reißleine und beendete das Kapitel, so lange noch eine theoretische Chance bestand.
Der erneut installierte Roger Prinzen versuchte es wie im Herbst mit emotionaler Ansprache und hemdsärmliger Team-Führung der Mannschaft einen Impuls zu geben, zog dabei alle Register, bemühte pathetische Rhetorik, wechselte die Taktiken mehrfach, würfelte die Mannschaft komplett durcheinander und führte mit U23 Spielern eine Blutauffrischung durch, allein keine seiner Maßnahmen zeigten auch nur einen Funken an Wirkung.
Die Kaderplanung
Bereits zum Ende der Vorsaison erkannte man – trotz respektabler Punktausbeute – bestimmte Defizite im Kader. Die rechte defensive Außenbahn wirkte mit Chandler unterbesetzt, da der nach guter Saison in eine monatelanges Formtief nebst Verletzungen versunken war. Die Innenverteidigung erschien wacklig und ohne Absicherung, da der oft verletzte Nilsson ein stetiger Risikofaktor war und sich hinter Timm Klose ein großes Leistungsloch auftat. Der Routinier Simons musste da bereits in der Vorsaison oft aushelfen, alle Hoffnung auf den sehr jungen Stark zu setzen, war gewagt. Im Kreativbereich wirkte Kiyotake überspielt oder überfordert, auch die offensiven Außenbahnen verströmten in der Rückrunde nur selten große Gefahr beim Gegner. Der Sturm gar vollkommen wirkungslos. Ergebnis war ein interner Torschützenkönig Nilsson und als einzige Waffe die Standards im Gepäck. Eine offensive Spielidee fehlte bis dato gänzlich, was man u.a. Hecking anlastete, der der defensiven Stabilität alles unterzuordnen schien.
Die sportliche Leitung reagierte bei der Kaderplanung und brachte mit Ginczek und Drmic zwei richtig hoffnungsvolle Neuzugänge an den Valznerweiher. Doch die Probleme in der Defensive wurde sogar noch größer, denn Klose und Simons folgten Geld und Herzen. Ersetzt wurde Klose durch Pogatetz, bei Simons folgte eine lange Suche, die erst spät einen Hasebe zu Tage brachte. Sicher keine schlechte Wahl, aber Hasebe kam spät zum Kader. Da sonst nur (wenn auch hoffnungsvolle) Perspektivspieler zur Mannschaft stießen, war lediglich in der Offensive qualitativ ein Zuwachs zu verbuchen. Dass Pogatetz keine Verbesserung zu Klose sein würde, lag nahe (deswegen wechselte der eine ja zu Wolfsburg und der andere von dort weg). Hasebe zumindest versprach einen gleichwertigen Ersatz zu Simons, doch stellte sich bald heraus, dass der nicht die Position “6” am besten ausfüllt, sondern eher die weiter vorne angesiedelte “8”, womit das Loch, das Simons hinterlassen hatte, also weiter vakant war und mit internen Umstellungen zu stopfen war. Eine durchaus heikle Mission auf dieser neuralgischen Position, die nicht von ungefähr so lange von einem Oldie aus Belgien unangefochten besetzt war, trotz nominell reichlich vorhandener Kandidaten, die allerdings größtenteils wieder das Weite gesucht hatten oder sich mit der Rolle des Backups abfanden.
Zur Winterpause reagierte man auf die vollkommen verkorkste Hinrunde, verzichtete allerdings auf namhaftes Personal. Ondrej Petrak und José Campaña kamen für die zentrale Defensive/Innenverteidigung respektive zentrales Mittelfeld. Ob beide ad hoc eine Verstärkung sein würden, der eine aus der Gambrinus Liga, der andere von der Ersatzbank in England, schien zumindest fraglich. Zudem sollte der Effekt der Verstärkung in der Breite schnell verpuffen, denn mit Hasebe, Pogatetz und der gerade noch suspendierte, nun aber begnadigte Balitsch fielen gleich drei Spieler verletzt aus, möglicherweise alle für länger. Man verzichtete auf weitere Verpflichtungen, der lange gehandelte Madlung hatte da bereits dem Club einen Korb gegeben und bei der Eintracht angeheuert, gab in der Offensive sogar Esswein noch ab. Unterm Strich blieb also maximal die Kompensation, aber keine Verstärkung. Verstärkung, die in Anbetracht der Punktausbeute und der seit nun einem Jahr bekannten Probleme aber evtl. angezeigt gewesen wäre. Als dann im Spiel gegen die Bayern noch Chandler und Ginzcek langfristig ausfielen, war der Transfermarkt geschlossen und es blieb wirklich nur noch das Warten auf die baldige Rückkehr der Verletzten. Eine vergebliche Hoffnung, wie sich bitter herausstellen sollte.
Im zweiten Teil dann ein Blick auf die Vereinsführung, das Umfeld und der Versuch alles in Zusammenhang zu bringen. Hier die Fortsetzung »» Teil 2 »».
Ich muss die ein Riessen Kompliment machen denn das wast du schreibst hat wirklich Hand und Fuss. Sehr gut und ich erwarte Teil zwei schon mit Spannung.
Dito! Auch wenns a weng weh tut, das so komprimiert nochmal serviert zu bekommen 🙁
Chapeau!
Ich warte gespannt auf Teil 2 sowie den Ausblick bzgl. Trainer, Persona Sportkompetenz, Mannschaft Liga 2, Sponsor …
Medienprofi am Werk.
Danke.
Ich schreib dran, aber ist alles nicht so einfach.
Aber danke für eure Aufmunterung, auch wenn drei Stimmen im Verhältnis eher ernüchtern.
Sensationelle Enthüllung:Schuldige für den Abstieg gefunden!
Der Blog Clubfans-United und der Punktedruckmesser!
Früh war in dieser Saison zu erkennen das 35 Punkte locker leicht für einen Klassenerhalt reichen,aber der Punktedruckmesser blieb eisern bei 40 Punkten stehen und sorgte somit für ein Klima der Angst und Verzweiflung.in immer weitere Ferne schien dieses Ziel im Verlauf der Saison gerückt zu sein,die Aufgabe wurde immer größer .
.Als logische Konsequenz daraus zerbrach erst die Mannschaft,dann die Führungspersonen und dann das Umfeld(oder in anderer Reihenfolge)an dieser an Sie gestellten Herkulesaufgabe!
Aus unzählige Studien geht hervor das zu Hohe Erwartungshaltungen lähmen können.
Warum hat Clubfans-United nicht reagiert?
Klasse Beitrag, aber interessant wird es vor allem bei Teil 2!
Wenn der HSV keine Lizenz bekommt (muss bis Ende Mai nachbessern), wird die Liga aufgefüllt, in der der HSV spielen würde, je nach der Relegation.
Für den Fall, dass er die Relegation gewinnt und die Lizenz entzogen bekommt:
Wer darf dann nachrücken:
Fürth oder der Club oder …
Entscheidungsspiel 😉
Teo, ich glaube sogar der Club, weil Fürth ja die Relegation verloren hat und der HSV virtuell letzter wird. Bitte DFL!
Optimist,
ich glaube nicht, dass der HSV “virtuell” Letzter der gerade abgelaufenen Saison wäre, denn er hatte ja die Lizenz für diese Saison. Er bekäme nur für die nächste Saison keinen Startplatz in der Bundesliga (und wohl auch nicht für die 2. und 3. Liga).
Was aus dem HSV wird, hat mit dem FCN nichts zu tun.
Ist trotzdem die Frage, wer nach dem HSV sofern er denn die Relegation schafft als der weiter obenstehende Verein interpretiert wird.Wenn Fürth die Relegation nicht schafft, schaffen die das als 3. der 2. Liga nicht. Der Club ist 17. der ersten Liga.
Aber wird eh nicht passieren. Für die erste Liga geht es beim HSV ja angeblich “nur” um 10 Millionen. Wenn die in der 1. Liga bleiben, finden die schon jemand, der dafür bürgt.
Beate60,
Fürth hat sich für die Relegation qualifiziert und steht deshalb über dem direkt abgestiegenen FCN.
So sehe ich das.
Was sagen die Juristen?
so einfach ist das nicht. Meines Wissens gab es diese Situation ja schon letztes Jahr mit Aachen, nur eine Liga tiefer. Mit der Folge, dass der 17. der 2. Liga oben geblieben ist.
Teo,
darüber habe ich auch schon nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass dann der Verlierer der Relegation nachrückt. Alles andere wäre unlogisch.
belschanov, Naja, >Fehler> machen ist ja ok, aber, das was das Management (Martin Bader) seit Jahren macht ist,extreme Inkompetemnz, warum dieser Abstieg kam, das muß Gründe haben, hier nur ein paar:junge u gute Spieler seit Jahren verkaufen (spielen BVB, Bayer 04 in Champions-League, Wolfsburg Euro-League), ganze Abwehr verkauft, Folge davon ca. 70 Gegentore die. Jahr, schwache neue Spieler, Sponsorensuche kaum Erfolge!,mäßige Finanzsiatuation trotz ca. 40.000 Fans pro Spiel, ausgeliehene Spieler seit 6 Jahren keinen einzigen verpflichtet trotz überzeug. Leistung, weil keine Kauf-Optionen eingebaut wurden. Dazu dieses Jahr 3 Trainer in 1 Saison, und dann auch noch Verbeek entlassen, obwohl 1 Woche vor der Entlassung gesagt wurde: Notfalls auch mit Verbeek in Liga 2, also Fehler über Fehler bei Herrn M. Bader, 2.Liga kam also nicht überraschend, sondern aufgrund jahrlangem u systematischen Fehlverhaltens, man hat ja jetzt Angst, das der Club unter diesem Manager weiter absinkt, auf jeden Fall sollten jetzt Konsequenzen gezogen werden. Das 2013/2014 war völlig inkompetent (bzw. größere Teile in den Jahren zuvor auch!), allein schon wenn man jetzt sieht, wie der FCN nicht mehr mit “Top-Clubs” wie SC Freiburg oder FC Augsburg mithalten kann!! Super
great job! Schön geschrieben. Clubfan ist eben ein Leben voller Leiden 😉
Ich denke es macht keinen Sinn sich am HSV zu reiben, die nur mit “unseren” 6 Punkten dort stehen, wo sie jetzt sind. Eine netteren Abstiegskonkurrenten gabs noch nie, der regelmäßig zum überholen eingeladen hat und seinerseits seine Bemühungen fast komplett einstellte. Der HSV war halt der Einäugige unter den Blinden 🙂 ..ich glaube auch sie werden sich gegen Fürth vielleicht knapp aber dennoch durchsetzen. Dann haben wir nächstes Jahr wieder zwei Derbys.
juwe,
Da bin ich mir dann aber nicht sicher, ob mir Fürth in einer anderen Liga nicht lieber ist.
Oh ja, ein wahres Wort. Derbys könnten Spaß machen, gäbe es nicht so viele Idioten 😉
Fürth ist mir in der 2. Liga lieber, daran gibts keinen Zweifel, für mich zumindest nicht.
Wie die Relegation ausgeht, darauf würde ich allerdings auch nicht wetten, in solch 2 Spielen herrscht irgendwie Pokalcharakter, eine gewisse Unberechenbarkeit bleibt da immer.
Im Normalfall wird es aber für den HSV (vermutlich mal wieder ganz knapp) reichen. Die Qualität des HSV, wenn sie diese nur ansatzweise auf den Platz bringen, ist eine ganz andere und Lassoga ist auch wieder fit. Lassoga hat wohl das Potential zum Relegationshelden zu werden in Hamburg.
2012/13
2. Liga
11. Duisburg
..
16. Dresden
17. Sandhausen
Dresden gewinnt die Relegation gegen Osnabrück, Duisburg bekommt keine Lizenz, Sandhausen bleibt in der 2. Liga
Wenn also der HSV die Relegation gewinnt und keine Lizenz für die Bundesliga bekommt, müsste theoretisch der FCN nachrücken.
sneck,
OK, es war Duisburg, nicht Aachen, aber genau das meinte ich, Danke!
Schon etwas verrückt diese Diskussion.
Ich halte sie aber (leider) fuer unrealistisch, da der HSV in Liga 1 irgendwie seine Lizenz bekommen wird. Der dino darf ja nicht sterben …
Und wenn er absteigt, dann greift das Szenario nicht.
Also lasst uns realistisch bleiben.
Wie sollte unser team in liga 2 aussehen? Hat Chandler eigentlich eine AK? Laut NN hat ginni wohl eine und Hoffenheim Interesse. Wenn man die Zeitungen liest, dann sollen wohl Schaefer, Nilsson, pino, feulner, hasebe gehalten werden, bzw. Wollen zum teil auch bleiben. Kio soll wohl auch bleiben, wenn die abloese nicht stimmt. Den kann ich mir jetzt gar nicht in Liga 2 vorstellen. Stani koennte ich mir ganz gut als neuen Trainer vorstellen. Ich glaube, dass der zu uns passen wurde. Was meint ihr?
blutgraetsche,
Bin genau Deiner Meinung.
Die HSV-Sache ist unrealistisch. Bei Klassenerhalt zahlt Kühne die Deckungslücke aus der Portokasse.
Kiyo kann man nur ganz fest die Daumen drücken, dass er ne gute WM spielt und irgendein englischer Verein wieder einen Narren an ihm frisst.
Bei Stani hab ich auch das Gefühl, dass es gut passen würde. Vor allem brauchen wir einen Trainer, der einen längeren Weg mit uns gehen will. Wer meiner Meinung nach überhaupt nicht passen würde, ist Babbel.
Stani würde mir als Typ auch passen, allerdings hat er noch nicht bewiesen, dass er etwas anderes kann als St. Pauli 😉
Bei Babbel sind wir uns einig. No way!
Optimist,
Stani`s Bilanz in Hoffenheim und Köln war nicht gerade Werbung in eigener Sache. Da hast Du Recht.
Allerdings scheiterte er in Hoffenheim an überbordenden Erwartungen. Als er dort entlassen wurde, stand Hoffenheim auf einem kommoden Mittelfeldplatz. Dann übernahm Babbel, der Hoffenheim gnaden- und planlos an den Abgrund führte. Ehe Gisdol kam und den Laden von Hopp rettete.
In Köln hat Stani selbst das Handtuch geworfen. Zum Bedauern vieler Effzeh-Fans. Aufstiegstrainer Stöger bekam im Vergleich zu Stanislawski wohl mehr Möglichkeiten, eine schlagkräftige Mannschaft zu formieren. Ich sag nur Helmes. Womöglich waren Köln in der ersten Saison nach dem Abstieg die Hände gebunden, weil hochdotierte Verträge auch in der Zweiten Liga Gültigkeit besaßen. Ich sag nur Harry.
Fakt aber ist, und da hast Du Recht, die Ergebnisse, welche Stani in Hoffenheim und in Köln ablieferte, waren eher ernüchternd. Aus meiner Sicht aber lassen sich diese begründen.
Ich denke auch nicht, dass wir über einen Lizenentzug des HSV drinbleiben… zur Not verkaufen sie Calhanoglu und haben die fehlenden 10 Mio. locker drin….
Das geht nicht.
Der hat Vertrag. Und der Erlös würde erst später als nötig in die Bilanz einfließen.
Aber schon klar.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der HSV keine Lizenz bekommt, ist noch kleiner als die Hoffnung auf Platz 16 für unseren Club am Wochenende…
Trotzdem bin ich noch nicht bereit, diesen Strohhalm aufzugeben.
Ich werde also dem HSV die Daumen drücken, um ihm anschließend die Lizenzpest an den Hals zu wünschen… 🙂
irgendwie haben wir es auch gar nicht wirklich verdient in der 1. Liga zu bleiben! seit dem Bremen spiel war das wirklich nicht bundesligareif, was die Mannschaft abgeliefert hat. für die 2. Liga wünsche ich mir als erstes, dass die abwehr wieder stabilisiert wird – so wie zu Zeiten von simons, klose usw., deswegen würde ich den mike frantz von Hertha bsc holen, der hält den laden zusammen.
Soviel Demut kann ich nicht aufbringen. Jeder andere Verein in Liga 2 ist mir lieber als der Club, selbst wenn unser Club das 1000%ig nicht verdient haben sollte…
aber wirklich, wenn es tatsächlich eine Hintertür gibt, dann scheiß ich doch drauf, ob das verdient ist 😉
Ist imho eine rein theoretische Diskussion. HSV hat genug Kapital in der Mannschaft, um die Lücke zur Not zu decken. Allein Hakan würde wohl reichen. Man will ihn nur derzeit nicht verkaufen. Das ist was anderes als verkaufen müssen. Auch Diekmeier ist sicher verwertbares Kapital, Tah, Badeji und auch für Nationalspieler Jansen ließe sich zur Not ein Abnehmer finden.
Die Debatte um Erstliga-Erhalt via Linzenzentzug ds HSV halte ich für reichlich gespenstisch: Nach den gezeigten Leistungen der letzten beiden Monate sind wir sportlich zurecht abgestiegen – und das sollten wir auch so akzetieren.
Möglicherweise ist Breitenreiter ein ernsthafter Kanditat, zumal er sich trotz Aufstieg bisher sehr bedeckt gibt, was die Erste liga angeht… der könnte auch zu uns passen, womöglich auch Stani – beide kennen die Zweite Liga, die Frage ist allerdings, ob sie auch die nötige sportliche Perspektive aufzeigen können.
Wird wohl nichts, denn Breitenreiter geht wohl nach Frankfurt, und bitte keinen Stanislawski, der hat ausser seiner Saison bei St Pauli auch nichts mehr geschafft. Also bitte kein gescheiterter Trainer mehr.
Ohne Wertung seiner Person: Stani erscheint mir absolut naheliegend und daher auch wahrscheinlich. Erfahrungen mit 1. und 2. Bundesliga, Aufstieg mit St. Pauli geschafft, bodenständiger Typ mit emotionaler Ansprache, war bester Absolvent seines Jahrgangs in der Trainerprüfung. Wenn einer 110% auf das Anforderungsprofil passen soll, dann Stani. Leider auch Mike Büskens.
Stani ist für mich undenkbar, so wie er reihenweise bei seinen letzten Vereinen entweder hingeworfen hat oder gehen mußte. Reicht denn wirklich in so vielen Jahren eine einzige gute Saison mit Pauli, um immer wieder im Gespräch zu sein?! …manche Phänomene verstehe ich nicht.
Stefan wirkt auch nicht unbedingt euphorisiert bei dem Namen. 😀
Ich bin mir da unschlüssig. Gelernter Masseur (also Ahnung von sowas), Ausbildung zum Sportmanager, Abschluss Sportfachwirt, Erfahrungen als Manager und Vizepräsident bei FC St. Pauli. Nach Interimscoach Chefcoach und Aufstieg in Liga 2, dann Trainerausbildung und Aufstieg in Liga 1. Wurde nach Abstieg nicht entlassen sondern ging selbst. In Hoffenheim sollte er nicht nur sportlich was bewegen, sondern auch gleich ein ganzes Image prägen. Man entließ ihn auf Platz 8 – also sicher nicht gerade wegen gescheiterter sportlicher Ziele. Die Fans waren definitiv nicht gegen Stani. In Köln ging Stani wieder von selbst, nicht weil der Verein das wollte. Ja, er scheiterte am Projekt direkter Wiederaufstieg, aber das machten ihm nicht mal die Verantwortlichen zum Vorwurf. Der damalige FC-Präsident Werner Spinner: „Wir bedauern die persönliche Entscheidung von Holger Stanislawski sehr, zumal wir nach wie vor davon überzeugt sind, dass er hervorragend zu Köln, dem 1. FC Köln und unserem Weg passt. Nach intensiven Gesprächen mit Holger Stanislawski haben wir seiner Bitte um Vertragsauflösung entsprochen. Holger Stanislawski und sein Trainer-Team haben in diesem turbulenten Umbruch-Jahr vieles bewegt. Sie haben der neu formierten Mannschaft ein Gesicht gegeben und nach einem holprigen Saisonstart ein Team geformt, das bis kurz vor Schluss mit im Rennen um Platz 3 war. Hierfür bedanken wir uns bei Holger Stanislawski, André Trulsen und Klaus-Peter Nemet ausdrücklich.”
http://www.fc-koeln.de/news/detailansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=6234&cHash=7b281ec20449780ffe0d6c356005d334
Alexander Endl | Clubfans United,
das klingt eigentlich sogar besser, als ich in Erinnerung habe. Und er hatte sich ja schon zu Pauli-Zeiten als heimlicher Club-Fan geoutet. Passt also wirklich gut!
Was macht eigentlich Pele Wollitz?
Soweit ich weiß, trainiert Pele Viktoria Köln, hat aber eine Ausstiegsklausel, glaub ich.
Nochmal zur Stani:
Erinnern wir uns doch, als Hecking zu uns kam. Die Skepsis war groß. Das ist doch der, welcher in Hannover gescheitert ist. Auf den zweiten Blick aber ist Hecking damals in Hannover über die überbordenden Erwartungen eines Herrn Kind gestolpert, der zu früh am großen Rad drehen wollte. Dass Hecking Hannover in der Bundesliga etablierte und dies relativ souverän, zählte urplötzlich nicht mehr. Ebenso, dass Hecking in Lübeck und später in Aachen aus wenig erstaunlich Viel machte.
Stani ist der, welcher nur Pauli kann. So der Stempel, der ihm anhaftet. Wenn man sich aber mal die Gründe für seinen relativ schnellen Abschied aus Köln und Hoffenheim anschaut, sieht es dann aber wieder anders aus. Stani kann nicht nur Pauli, da bin ich mir sicher. Er braucht nur ein Umfeld, welches ihn wie auf St. Pauli wieder zur Entfaltung bringt. Helmut Schulte ist, glaub ich, vom SK Rapid zur Fortuna, oder? Schade, da hätten wir ne Band zusammenbringen können.
Jupp Heynckes ist der Alleskönner. Mr. Triple. Stempel drauf. Dass Heynckes damals, nach seinem ersten Champions-League-Erfolg mit Real, auf Schalke und in Gladbach aber dermaßen scheiterte, wird ignoriert. Selektive Wahrnehmung.
Ob Guardiola seinen Fußball bei einer Mannschaft in der Zweiten Liga so durchdrücken könnte? Oder würde er genauso an Grenzen stoßen wie Gertjan Verbeek mit unserer Rumpftruppe? Ich glaube eher Letzteres.
Der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Darum gehts meiner Meinung nach. Deshalb kann ich mir Stani beim Club sehr gut vorstellen. Genauso wie ich mir Heynckes als DFB-Trainer gut vorstellen könnte, aber dies ist wieder ein anderes Thema.
Völlig überraschend, dass Mike Büskens bei seinem Heimatverein so kläglich scheiterte. Schon ein Rätsel. Vielleicht aber war sein Akku nach seiner Zeit in Führt tiefenentladen. Jetzt aber zu sagen, dass Büskens aufgrund des Flops bei der Fortuna nur Fürth könne, würde mir etwas zu weit gehen.
Sicher alles sehr gute Argumente fuer Stanislawski, aber leider kann man nicht voraussagen ob Er hier der Richtige waere und ob Er hier auch wieder die Ideal Besetzung waere. Wenn nicht dann verschwenden wir einige Zeit mit Ihm und dann muss ein anderer heran. Also wenn ein Trainer nur in einer besonderen Situation arbeiten kann und sich entfalten kann dann sollten wir die Finger von Ihm lassen. Meiner Meinung nach ein zu grosses Risiko. Und viel Druck findet Er hier auch weil viele Fans halt meinen das der Club groesser waere als er es wirklich ist. Hecking allerdings war da schon ein geringeres Risiko, denn wenn du dich an die Situation damals erinnerst wurde Hecking nicht beurlaubt sondern er hoerte auf, also er ging freiwillig.
nastyone,
Sicherlich. Ohne Risiko wirst Du niemanden finden.
Wer wäre Dein Mann mit dem geringsten Risiko?
Ich meine, es reicht nicht, uns durch die Zweite Liga zu führen, sondern wir brauchen auch einen Mann mit Perspektive für Liga 1. Wen würdest Du favorisieren?
Andre Breitenreiter??
Klar….steigt gerade in die 1.Liga auf…hat wohl auch bestimmt genug Angebote aus der Bundesliga und wechselt dann zu Club,einem frisch abgestiegenen Zweitligisten…
Wohl eher nicht!
“denn mit Hasebe, Pogatetz und der gerade noch suspendierte, nun aber begnadigte Balitsch fielen gleich drei Spieler verletzt aus, möglicherweise alle für länger.”
“Gleich drei” hört sich ja nett an, wobei man Balitsch eigentlich gar nicht rechnen sollte.
Mit Ginczek und Chandler führte also die Verletzung von lediglich vier Spielern dazu, dass der Club bereits das letzte Aufgebot auf den Rasen schicken mußte.
Kann man sich da wirklich über Riesen-Verletzungspech beklagen?
Ja, weil es erstens Stammspieler waren und zweitens sich zu den Langzeitverletzten immer wieder kurzzeitverletzte oder gesperrte Spieler hinzugesellten.
genau, und diese 3 (außerdem auch noch Stark) waren ja nur der Anfang, den wir noch ganz gut kompensieren konnten (da haben wir unsere Siege geholt), vielleicht auch der Grund, warum man dachte, nicht weiter nachlegen zu müssen. Nicht mehr kompensieren konnten wir dann die zusätzlichen Ausfälle, v.a. Ginni und Chandler, aber auch die vielen kurzzeitverletzten (und gesperrten), die dazu führten, dass wir ständig neue Defensivkonstellationen hatten. Im Grunde hatten wir doch in der 2. Hälfte der Rückrunde konstant 5 (oder mehr) Ausfälle in wechselnder Konstellation, die uns dann auch der Optionen im Mittelfeld beraubten. Ich finde schon, dass es ein außergewöhnliches Verletzungspech ist. Auch andere Teams hatten Personalprobleme, aber 5+x Stammspieler für fast die ganze Rückrunde dürfte doch ein Alleinstellungsmerkmal sein.
Wie immer setzt der Club alle Rekorde, vor allem die negativen. Manchmal meint man das Gott ein Bayern Fan ist.
Im Gegenteil! Heisst es nicht: Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr als dass ein Reicher in den Himmel kommt?! Wir lernen auf Erden Demut, dafür spielen wir im Ewigen Leben Champions League! 😀
Stefan – Clubfans United,
Kurzzeitverletzte lasse ich gelten, Gesperrte aber nicht. Denn dann könnte man ja gleich auch noch Verkaufte bzw. Ausgemusterte mitzählen.
Wie rum man es auch dreht, teilweise spielte man “ohne Acht”. Was bei Bayern passiert wenn die “ohne Acht” spielen hat man in Augsburg gesehen. Es ist nicht DER Grund für den Abstieg, aber eine Zutat.
Wir haben in dieser Saison in fast allen miesen Kategorien gewonnen:
– Hinrunde ohne Sieg
– meiste Alutreffer
– in der Bilanz größte Benachteiligung durch Schiris im unteren Tabellendrittel
– eindeutigste Benachteiligung durch Schiris (H96) OK, sorry, da war auch das Phantomtor 😉
– größte Verletzungs-/Personalprobleme in der Rückrunde
Das sind dann schon so viele Zutaten, dass man ein Menü draus machen kann. Der Fußball-Gott ist wirklich nicht frankophil 😉
Spielverderber 😛
Wo ich doch praktisch will, dass wir beglubbten drin bleiben. 🙂
Ich bin für Jupp Heynckes.
Was macht eigentlich Lothar Matthäus?
Dann müsstest Du Angst um die Spielertöchter haben 🙂
aber auch nur von Spielern aus dem Ostblock :/
Um ehrlich zu sein sind wir in der Verletzungs-Statistik gar nicht die alleinigen am “schlimmsten Betroffenen”. Dortmund sag ich da nur. Klar geht es bei denen dann bei dem Kader nicht gegen den Abstieg, aber sorry, wenn dir mit Anspruch CL erstmal Hummels und Subotic ausfallen, dann noch Kuba und Gündogan mal locker das ganze Jahr weg ist, während sich nebenbei immer reihenweise welche neu dazu melden, wie Bender, haste auch kein einfaches Jahr. Dennoch erreichte man dort das Minimalziel, ja sogar noch bisschen mehr, die direkte Quali – weil man eben mit Klopp auch nen richtig guten am Ruder hat und auch am Transfermarkt mal komische Dinge machte, wie einen Friedrich reaktivieren. Und Hamburg darf doch auch kotzen: Adler, Jansen, Beister, Lasogga, vdV – dann fiel mal wieder die Abwehr aus. Die stehen nicht von ungefähr da unten, auch weil man ständig Nackenschläge einstecken musste. Wir sind wirklich nicht die einzigen mit Problemen gewesen, das fatale war halt, dass wir keine Reserven hatten.
Optimist,
Danke für die intensive kurz-Zusammenfassung! Mit mehr Mitteln kann man so was vielleicht kompensieren, aber wenn’s überall (überall!!) brennt und alles (alles!!!) zusammen kommt, dann, ja dann… machste nix außer nen verkochten Eintopf.
Klopp schaffte den Aufstieg mit Mainz nicht, bevor er zum BVB ging. Kein Trainer hat nur Erfolge.