Tag der Abrechnung (2)
Die Schlussrechnung einer Saison in zwei Teilen (Teil 1 | dies ist Teil 2).
Nach dem Blick auf die Trainer und die Kaderplanung, soll bei der Bestandsaufnahme noch auf weitere Aspekte das Augenmerk fallen.
Die Spieler
Vollkommen unstrittig steht und fällt eine Saison mit den Spielern. Deren sportliche Leistung entscheidet letztendlich die Spiele. Doch neben der rein sportlichen Leistung am Platz spielen Aspekte rund um das Spielgeschehen eine Rolle. Steigt eine Mannschaft ab, hat das Team fast immer Geschichten parat und auch beim Club muss man nicht lange suchen. Da ist zum Beispiel ein Timo Gebhart, der gleich mehrfach für Aufregung sorgte, ob bei einer Disko-Rangelei oder später gemeinsam mit Josip Drmic auf einem Bild, vermummt mit (vermeintlich) Pyro in der Hand. Besagter Drmic wurde später noch zweimal aktenkundig, zunächst als er vor laufender Kamera seinem Unmut über die Entlassung Verbeeks freien Lauf ließ und quasi vom Mikro gezerrt werden musste und dann noch einmal – wenn auch nur als Randnotiz, aber eben auch wieder typisch – als der Verkauf seines Pkw durch die sozialen Medien geisterte, gerade in einem Moment als der anstehende Wechsel Drmics nach Saisonende bereits als Störfeuer durch die Medien ging. Aber auch Kapitän Schäfer hatte sein Kapitel außerhalb des Platzes: Ein lange schwelender, nun offen ausgetragener Disput mit den Ultras führte zum “Kapitänsbinden”-Gau, der einige Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, bis endlich ein Burgfrieden geschlossen werden konnte. Und Suspendierungen gehörten zur Saison – Hanno Balitsch sah sich plötzlich in der Rolle des Buhmann unter Wiesinger und wurde vom Team ferngehalten ob seines angeblich schlechten Einflusses. Die Hintergründe konnte sich keiner richtig zusammenreimen, am allerwenigstens der Spieler selbst, später wurde er auch von Verbeek begnadigt. Twitter-Täter des Vorjahres Mak hatte zwar 2013/2014 kein Twitter mehr, dafür aber angebliche Kontakte nach Italien und versprühte das latente Bedürfnis seine Zufriedenheit verbal wie non-verbal mitzuteilen. Esswein wiederum schmollte sich bis nach Augsburg, Dabanli kam mit der Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, auch wenn sie ihm nun bereits vom dritten Trainer so bescheinigt wurde, nicht zurecht, durfte aber mangels Alternativen nicht gehen. Gehen durften dafür vorzeitig andere Unzufriedene wie Ildiz, Kanazaki oder Marcos Antonio – allesamt kleinere oder größere Missverständnisse, was sicher auch nicht gänzlich spurlos an der Gesamtgemengelage vorbeigegangen sein dürfte.
Für Unzufriedenheit sorgt bei Spielern natürlich jede einzelne Nicht-Berücksichtigung, vor allem wenn sie überraschend kommen oder eben keiner klaren Linie folgen bzw. nicht zwingend mit Leistung zu erklären sind. So musste sich Pinola vom einst gefeierten Helden und unumstrittenen Stammspieler plötzlich als Aussortierter wähnen, für den sich Bader sogar noch rechtfertigen musste, um später wieder als Innenverteidiger wie Phoenix aus der Asche zurückzukehren. Pogatetz war auch unter Verbeek bereits der designierte wichtige Aufbauspieler, um sich dann nach einer Verletzung plötzlich als Nummer 3 oder gar 4 wiederzufinden. Bei Mak reichte die Spannbreite von kompletter Nicht-Berücksichtigung bis Startelf-Einsatz nicht nur einmal in der Saison, auch der Spanier Campaña durfte sich von der gefühlten “Sensation” bis zum “Aussortieren” im Saisonfinale dem Eiswasser der Emotionen aussetzen. Kiyotake wiederum schien vor allem mit sich selbst die meisten Probleme zu haben, der hinzugezogene Hasebe flößte ihm da gehörig Respekt ein, allerdings hielt der Effekt nur bis zu dessen Verletzung.
Es sind eben diese vielen kleinen und größeren Geschichten, die nicht von ungefähr zu einer Abstiegssaison gehören. Dass Verbeek u.a. aufgrund von Einwänden aus der Mannschaft entlassen worden sein soll, nachdem vorher wochenlang die große Einigkeit und Überzeugung von der Richtigkeit des Weges demonstriert wurde, rundet so ein Bild dann auch nur noch ab. Abstiege werden eben nur höchst selten mit intakten Teams konstatiert, vor allem nicht, wenn sie vermeidbar waren. Und dass dann ständig irgendwelche Transfergerüchte z.T. obskurer Art dazwischenfunkten, wie Plattenhardt und Mak nach Italien, Drmic nach London, taten ihr übriges.
Das Umfeld
Dass man seitens Fans und Umfeld nach Erstrunden-Aus und versiebter Hinrunde keine Euphorie mehr erwarten konnte, war wohl klar. Der demonstrative Boykott rund um die Kapitänsbinden-Affäre war dennoch kontraproduktiv in einer Phase, die sportlich schon schwierig genug war. Und während die Nürnberger Presse fast durchweg sehr zurückhaltend blieb, machten die Fans auch sonst die Schlagzeilen rund um den Club. Auf die tatsächlichen Hintergründe ist dabei gar nicht einzugehen an der Stelle, was allein den Rahmen sprengen würde. Oft genug wurde man dabei sogar nur zum Spielball von Medien und Politik – aber sie waren dann eben nun mal da, die Geschichten: In Frankfurt kam es zu Problemen mit den Sicherheitskräften, später erneut dann in Dortmund, gegen München beschäftigte eine entwendete und im Stadion dann vernichtete Zaunfahne die Polizei. Und sogar die wohl gut gemeinte, am Ende aber eben trotzdem verbotene Pyro-Aktion “Leuchtende Augen” im eigenen Stadion kam den FCN wieder mal teuer zu stehen.
Doch es gab auch positive Dinge und so stand eine Fanaktion lange im Fokus der Öffentlichkeit, die in ihrer Intention nahezu unnachahmlich in der Liga gewesen sein dürfte: “Ich bereue diese Liebe nicht.” Geboren aus der puren Verzweiflung, als partout einfach alles schief lief für den Club und man drauf und dran war, den ewigen Negativrekord siegloser Spieler in der Liga zu brechen, bekannte man sich zu seiner Liebe zu einem Verein, den man da doch gar nicht hätte lieben können dürfen – in einem Fußball-Business, das doch angeblich nur den Erfolg als “sexy” definiert. Diese originäre Fanaktion kam derart gut an, dass übergreifend Fanclubs von jung bis alt sich vereinten und auch der Verein sich dazu bekannte, auch wenn der Versuch sich hier im Spagat zwischen Marketing-Maschine und “non-commercial” zu bewegen bisweilen nur mühsam gelang. Das “Mantra” trug bis weit ins Saisonfinale, doch ereilte es dann doch das Schicksal der Erfolglosigkeit. Als die Talfahrt nach dem Bremen-Spiel begann, mischten sich zunehmend Ironie und Häme in die Stimmen, am Ende wusste mancher wohl gar nichts mehr damit anzufangen und prangerte die Aktion gar als Faktor an, der viel zu lange eine Stimmung befriedet hatte, wo man doch noch hätte intervenieren können. Quasi händchenhaltend mit “Kumbaya, my Lord” in den Untergang. Auch zeigte sich gen Ende der Saison, dass dieses postulierte “bedingunglose” an “Ich bereue nicht” dann doch für viele mit einer Bedingung verbunden war, man verstand es als Vorschuss auf Leistung der Mannschaft, was dann auch nach fehlendem Ertrag wieder zurückgezogen wurde. Missverständnisse eben auf allen Ebenen. Dass en passant eine unsinnige politisierte Debatte um Stadionname stattfand und der Hauptsponsor in wirtschaftliche Schieflage mit Folgen kam, gerät dabei dann fast noch zur Randnotiz.
Der Verein
Last but not least die Vereinsführung, vor allem sportliche Leitung und Außendarstellung des Vereins insgesamt. In Sachen Kommunikation hatte man in der Saison einiges angestoßen, neue Website, verbesserte App, ClubTV kostenlos für alle, mehr Interaktion auf allen Ebenen. Dass man dabei auf eine positive Außendarstellung bedacht war, liegt nahe, in Anbetracht bspw. der katastrophalen Hinrunde grenzte es aber bisweilen doch an Schönfärberei, was so manchen Fan auf die Palme brachte. 17 sieglose Spiele kann man einfach nicht positiv darstellen.
Zwei große Kampagnen fuhr man, einmal im Kontext eines ehrgeizigen Mitgliedergewinnungs-Projekts, was dann im Saisonverlauf naturgemäß weit nach hinten wanderte, und eine im Rahmen der “Ich bereue diese Liebe nicht”-Aktion. Jeweils durchaus professionell und auch emotional umgesetzt, allerdings leider auch ohne feststellbare Effekte. Die Mitgliedergenerierung mit Ziel 11.111 neue Mitglieder initiierte man im Jahr 2011, 2014 sind es nun 15.000 gesamt – es ist also noch ein weiter Weg und der Abstieg macht es sicher nicht einfacher.
Der Aufsichtsrat, der sich selbst eigentlich eine gewisse Zurückhaltung gegenüber der Presse auferlegt hat, stand gefühlt zu häufig im Fokus. Vor allem Aufsichtsratschef Klaus Schramm wird sich in den Geschichtsbüchern sogar den Vorwurf gefallen lassen müssen, in der Trainer-Personalie eine unfreiwillige Hauptrolle übernommen zu haben. Sein Plaudern gegenüber der Presse wurde gemeinhin als (Mit-)Ursache für die Absage des damaligen Wunschtrainers als Wiesinger-Nachfolger Christian Gross bewertet. Und auch im Saisonendspurt bewies man nur bedingt mediales Fingerspitzengefühl: Eine offenbar hastig zusammengeschusterte Erklärung, die wohl nur zur Stützung des Sportvorstands gedacht war, sorgte mehr für Verwirrung als zur Beruhigung. Dass der Aufsichtsrat sich nun vor dem letzten Spiel überhaupt zu Aktionismus berufen fühlte, kam zudem für viele entweder viel zu spät oder eben zum falschen Zeitpunkt. Als Aufsichtsrat hätte man vorher handeln sollen, das nachträgliche Besserwissen und ‘Konsequenzen fordern’ ist in der Rolle, die ja eben zu jeder Situation handlungsfähig gewesen wäre, nicht wirklich opportun. Dass sich bestimmte Aufsichtsratmitglieder mit medialer Vergangenheit notorisch bemüßigt sehen sich öffentlich zu äußern, ist in Anbetracht der Gesamtlage da wiederum unbedeutend.
Von den beiden Vorständen ist eigentlich nur Martin Bader im Fokus der Kritik, Ralf Woy sieht man mehr als Buchhalter und damit eher im Hintergrund, zumindest solange er sich nicht selbst in die Schusslinie durch Interviews bringt. Dass Martin Bader nach drei respektive vier (mit Reutershahn) Trainern in einer Saison nebst Abstieg sich hinterfragen lassen muss, das weiß er selbst. Bader muss vor allem die Verantwortung für einige Abläufe und Entscheidungen tragen, die entweder nicht populär oder schlicht ohne positives Ergebnis waren. Konkret waren dies der Verkauf von Klose, die Zustimmung eines Wechsels von Simons, die späte Verpflichtung von Hasebe, die lange Trainersuche im Herbst, als man drei wertvolle Woche im Vakuum verbrachte, die Entlassung Verbeeks drei Spieltage vor Saisonende nebst Installation von Prinzen und generell die Zurückhaltung am Transfermarkt trotz postulierter finanzieller Handlungsfähigkeit und offensichtlicher sportlicher Probleme. Als Hauptakteur in einer Saison voller Schwierigkeiten und gewichtiger Entscheidungen steht am Ende der Abstieg, und da sind Zweifel an der Person Bader einfach nur logisch, Automatismen löst das nicht aus. Aber eben viele Fragen.
Die Schlussrechnung
Nimmt man die Positionen zusammen, so sieht man genau das Ergebnis, welches man eben vorliegen hat: Der Abstieg. Um nun notwendige Konsequenzen ableiten muss die Frage nach dem Verschuldensanteil geklärt werden. Die Trainer kann man dabei nicht mehr belangen, denn die sind ja alle kraft Faktischem außen vor – sie taugen maximal noch als Sündenbock, was aber keinem mit Blick auf die Zukunft etwas bringt.
Fassen wir nochmal zusammen: Fehler machen wir alle, und Fehler sind nicht immer automatisch kausal zum Scheitern. Das Scheitern ist meist das Produkt einer Kulmination von Fehlern, bei dem alle Schutzvorkehrungen versagten. Fragen wir aber nach Verantwortung, dann muss man die Fehler bewerten. Man muss die Intention der Handelnden einbeziehen und man muss nach Vermeidbarkeit und Handlungsfähigkeit bewerten. Und spätestens ab hier wechselt es nun von einer nüchterner Feststellung von Fakten zu einer subjektiven Bewertung und dazu eignet sich nichts besseres als das Format eines Kommentars (»» Die Schlußrechnung / Ein Kommentar »» erscheint hier an gleicher Stelle morgen, Donnerstag, 14.05.2014)
Das tut fast körperlich weh, wenn ich Alexanders mit Akribie erstellte Liste betrachte.
Fast jedes Wort wirkt wie ein Wirkungstreffer…
…und am Ende geht er dann halt KO, der Club…
Warte erstmal auf den Schlussgong, meinen Kommentar gibts morgen.
Ich bin froh, dem Menschen Alexander schon mehrfach persönlich beim Bier begegnet sein zu dürfen. 🙂
P.S.: Armin natürlich auch! 😉
Geht nächste Woche was zsamm? Am Dienstag irgendwo Nähe Hauptbahnhof? Ich fall ausm Silberturm raus…
Alexander Endl | Clubfans United,
Alles, was du sagst ist richtig, aber eins kommt im Kommentar zu kurz, der seit Jahren stetige Abwärtstrend…? Eigentlich hätte man schon letztes Jahr absteigen können und da kommt in deinem Kommentar deutlich zu kurz die Rolle des Herrn Managers Bader. Seine ellenlange Fehlerlist von Spielerverkäufen einer ganzen Abwehr (jetzt bei Spitzenklubs in BRD) Verkäufen von jungen hervorragenden Spielern s. Jahren, und die Inkompetenz bei Sponsoren oder die bereits von dir aufgezählten neu verpflichteten Spieler, die zum Teil nur 1 einziges Spiel absolviert haben, zusammen mit den von dir aufgezählten Fehlern mit mehreren!! Trainern in 1 Saison führten zu einem absoltuen Chaos im Verein, der sich auch auf die Mannschaft übertrug!! Aber damit noch nicht genug, der neueste Bock, der schon als quasi verpflichtet gemeldete Stanislawski wird nicht kommen!! Toll,
das nur, weil man sich nicht über einen Co-Trainer einigen konnte! Logisch, daßein Trainer mit einem Mann zusammenarbeiten will, den er kennt oder dessen Qualitäten er schätzt, aber der Herr Bader leistet sich einen Fehler nach dem anderen, aber dasfällt (fast) niemandem auf….. Jeder Amateurverein würde seinen Manager hinterfragen, bei so einer ellenlangen Fehlerkette… Naja, wartetr mal ab, wann M.Bader seinen nächsten Fehler macht, Fortsetzung folgt, aber viele meinen die Inkompetenz des Managers habe nichts mit dem 8. (REKORD-ABSTIEG DES FCN ZU TUN, absurd oder??
Wenn einer (M. Bader) immer mit Platz 15 in der Bundesliga zufrieden ist und dann den FCN einen Ausbildungsverein nennt……., dann SAGT MIR DAS ALLES!
Alexander Endl | Clubfans United,
Komisch, im Verein stimmt einiges nicht, da werden nicht mal in diesem Forum Kommentare verschickt, weil sie angeblich früheren ähneln…? Da ist einiges im Argen, sehr merkwürdig!!!
Sind ja auch zwei sehr ähnliche Kommentare. Auf welchen soll man nun antworten?
Alexander Endl – Clubfans United
Am besten auf gar keinen.
Das nimmt hier langsam dasselbe Niveau wie die Kommentare unter den NN-Artikeln an, die sich nahtlos an die AZ-Kommentare anschlossen.
Sehr geehrter Herr Bader, Sehr geehrter Herr Woy, sehr geerehrte Herren im Aufsichtsrat,
Sie alle würden sich einen großen Gefallen tun, wenn sie sich zur Aufarbeitung der Saison Herrn Alexander Endl in ihre nächste Sitzung einladen.
Er wird Ihnen in einer Präsentation eindringlich die Gründe des Abstiegs nahebringen.
Aber geben Sie ihn uns wieder zurück, er wird bei CU noch benötigt.
Auch wenn er ganz sicher eine Verstärkung ihres Mediemteams darstellen dürfte.
Mit freundlichen Grüßen
*die Mitglieder von CU*
😀
♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥
Alexander Endl | Clubfans United,
ganz ehrlich:
darauf warte nicht nur ich schon seit Samstag.
“Quasi händchenhaltend mit “Kumba ya, my Lord” in den Untergang.”
So geil daß es wirklich schmerzt.
Vielen Dank für die Zusammenfassung.
Top und akribisch umgesetzt der Artikel. Könnte man unverändert in Chroniken oder FCN Geschichtsbücher übernehmen und es ergäbe auch noch in vielen Jahren ein vollständiges Bild dieser Katastropen Saison.
ich unterstütze Teo mit seinem Anschreiben zu 100%,glaube allerdings das das Medienteam des 1.FCN mit Alexander Endl dergestalt Probleme haben wird,dass seine schonungslose Offenlegung der Problembereiche schwer als postiv verkauft werden kann.
Sollte es das Medienteam schaffen, den Abstieg und die Saison “positiv” zu verkaufen, dürften die Werbeagenturen Schlange stehen und mit gut dotierten Verträgen winken.
“Das Scheitern ist meist das Produkt einer Kulmination von Fehlern, bei dem alle Schutzvorkehrungen versagten.”
Die hervorragende Aufarbeitung lässt in meinen Augen keinen Zweifel an der Richtigkeit der Aussage aufkommen. Vor allem denjenigen, die sich gern auf die Schiedsrichter als Schuldigen einschießen, sollte klar werden, dass diese bestenfalls ein kleines Puzzlestück im Gesamtbild darstellen.
Ja, kann man so sehen. Ein Puzzlestück zweifellos. Nur darf man halt nicht vergessen, dass die Relegation am Ende auch nur ein Puzzlestück entfernt war.
Es gibt viele Faktoren, über deren Wirkung man nur spekulieren kann. Aber 2 m Abseits sind messbar 😉
Ich stimme aber zu, dass es im Grunde die Summe an Fehlern und Misslichkeiten ist. Das bedingt aber auch, dass es am Ende nicht nur einen Verantwortlichen geben kann.
Sehe ich auch so. Ich weiß nur nicht, ob wir jetzt beide von Verbeek reden.
P.S.: Die Relegation war nur ein Puzzlestück entfernt, aber Relegation ist halt nicht gleich Klassenerhalt. Mit meinem anerkannt scharfen Weitblick behaupte ich, daß der gröbste Kelch an uns noch vorüberging.
Das glaube ich allerdings auch. Habe die Fürther am Sonntag gesehen. Die waren zwar auch nicht allzu überzeugend, aber gegen uns in der aktuellen Verfassung hätte es 3 x gereicht.
Deshalb bin ich bei Teo: lasst den HSV die “Religion” gewinnen und dann keine Lizenz bekommen. Unsere einzige Chance 😉
Wirklich geil zusammengefasst! Denn es ist wirklich so, die Leute vergessen das meiste und urteilen dann falsch! Völlig richtig, dass gewisse Fehler schon seit Hecking bestanden, und als man die anpacken wollte, kamen neue hinzu! Einiges hatte auch ich scho wieder verdrängt! 😉
Aber ich bleib bei meiner Haltung: Ich bin jetzt lieber für “Kopf hoch” als für “Kopf ab” (Bader)!!!
@Alex: Kannst Du sowas auch vor Wahlen politisch machen? Denn da isses ja auch so, dass die Leute alles vergessen, was sie seit der vorherigen Wahl geärgert hat und wieder den gleichen Müll wie beim letzten Mal wählen! 😉
Natürlich tragen viele Verantwortung, allerdings sind die Trainer, die auch Verantwortung für die sportliche Talfahrt tragen weg, sprich bei diesen nützt die Fehleranalyse nur noch wenig.
Insofern gibt es jetzt natürlich einen der hauptsächlich die Verantwortung trägt, das ist Bader. Allerdings bedeutet Verantwortung übernehmen eben nicht zwangsläufig zu gehen, oder gegangen zu werden, etwas das sich insbesondere in der Politik leider so eingebürgert hat. Verantwortung übernehmen heißt erst mal Fehler analysieren und dann Lösungsstrategien auf zu zeigen, wie solche Fehler zukünftig vermieden werden können. Wenn Bader da keine überzeugenden Antworten hat, dann allerdings stellt sich auch die Personalfrage.
Armin,
also ich würde ja behaupten, Verantwortung übernehmen ohne Konsequenzen fürchten zu müssen ist dann schon etwas, ähh, verantwortungslos.
Vielleicht sollte man die geschwollene “Ich übernehme die Verantwortung”-Phrase so gesehen gar auspacken und lieber im Platitüdenschrank lassen.
Eigentlich hättest ja Du die Verantwortung übernehmen können. Schließlich hast Du uns die ganze Winterpause über weis gemacht, es könne überhaupt nichts passieren!
Sicher, wir alle haben, ehrlich gesagt, unter dem Rumpelfußball Heckings gelitten. Versöhnt hat uns der Erfolg. (Man erinnert sich: Hauptwaffe Standards!!)Erinnerlich auch die an sich lobenswerten Versuche Baders, unkonventionelle Wege zu gehen. (Aber das Abkupfern eines singulären Glücksfalls von Leverkusens Trainer Duos, wo das auf die Dauer auch dort nicht gut ging, war das klug?)Auch sein Festhalten daran, wenn es klemmte mit der Maßnahme, konnte einem Bewunderung abnötigen oder zum Wahnsinn treiben (ach, das Händchen für den richtigen Zeitpunkt!). Dann ein neuer Versuch: Verbeek als Heilsbringer, der wieder richtigen Fußball nach Franken bringen sollte und auch brachte (ansatzweise und am schönsten, wenn er erfolglos war) und dann irrsinnigerweise der Erfolg nach der Winterpause, als die Mannschaft spielerisch ein ums andere Mal zeigte, dass sie den Verbeek’schen Anforderungen intellektuell und technisch (Passspiel!!!)nicht gewachsen war. Aber: die Serie an Verletzungen, kuriosen Spielentscheidungen und die zermürbende Wirkung der vielen Niederlagen auf die Mannschaft, das Ausbleiben des Glücks, das so oft noch unter Hecking dieser Art Gekicke unverdiente Punkte beschert hatte (ach ja, ich weiß, Glück muss man erzwingen – so ein Quatsch) haben auch Anteil. Ja, viele Dinge sind falsch gemacht worden, so dass ich zum Schluss gar nicht mehr wusste, was der Club in der Bundesling soll, wenn er so spielt. Was den Abstieg jedoch endgültig besiegelt hat: Zu dem Unvermögen kam auch noch Pech dazu.
Alexander,
Der zweite Teil war wie der erste, ausgezeichnet, wirklich gute Zusammenfassung und Logik dabei.
Sehe vor meinem geistigen Auge einen goldenen Bentley auf das Vereinsgelände gleiten, welchem Alexander entsteigt, der, nachdem er sein schwarzrotes, Hermelin-besetztes Wams zurechtgerückt hat, mit ernster Miene durch das huldigende Vorstands-Spalier schreitet. Am Horizont schwebt bereits ein Heli heran, in welchem Woschdsubbn sitzt, den Endl nach der schonungslosen Saison-Analyse als “nicht nur hungrigen, sondern sogar auch durstigen” neuen Trainer präsentieren wird. Debatten über den geforderten Dienst-Heli werden mit Verweis auf die Drmic-Millionen im Keim erstickt….Das ist der Beginn einer neuen, ruhmreichen Ära!
Jedenfalls Danke für den schmerzhaften Schnelldurchlauf durch eine irgendwie von Anfang an komisch banal verkorkste Saison mit vielen kleinen blöden Puzzle-Teilen, die fatal ineinander passten – und die nachfolgenden Kommentare, die ein Grinsen in meine verhärmte Visage zurück zaubern (Spezial-Dank an Teo, der “offene Brief” ist genial)!
Markazero,
sorry, aber dem muss ich an der Stelle vehement widersprechen! Maserati bitte, Farbe Nero. Als QUATTROPORTE S Q4 – schließlich hab ich Familie.
Alexander Endl | Clubfans United,
“Nero”… erste Vorboten von Despotismus? Aber wenn’s der Sache dient, bitte sehr (Fotos mit Familie machen sich in der Presse eh besser). Nur müsste dann in der letzten freien Mitgliederversammlung ein striktes Feuerzeug-/Streichholz-Verbot für die Fürstenloge in die Satzung, andernfalls seh ich Schwarz (Rot)…
Aber müssen die Konsequenzen immer die Entlassung bedeuten? Mir erscheint das schon in der Politik nicht wirklich sinnvoll, danach dann nach einer kurzen Schamfrist gibt es den nächsten Job, ähnlich im Fußball, kaum entlassen sitzt man woanders wieder im Sattel.
Und es passiert genau das nicht, was Alexander ja sinnvollerweise angemahnt hat, man lernt nicht aus den Fehlern, weil ja der der die Fehler begangen hat weg ist.
Natürlich übernehme ich da die Verantwortung.
Das letzte was wir am Ende noch gebraucht hätten, wäre ein vogelwilder, euphorischer Zweitligist gewesen, dann auch noch Fürth, der unsere müde Truppe, die eh schon lange keinen Bock mehr hat, in Grund und Boden rennt.
Ich glaube auch das war der konspirative Plan von Martin Bader, der mit Prinzen solch einen würdelosen Showdown verhindern wollte. Verbeek hat er nicht mehr so recht getraut vielleicht doch noch in die Reli zu wollen 🙂
Neuanfang
Erster Baustein:
Wolfgang Wolf wurde verpflichtet als Unterstützung für Bader.
Stimmt man einfach zu! Gibts scho Pro-Woschdsubbn-Shirts seitens des kommenden Fussballexperten der bald neben M.B. thront?
Wolfgang Wolf wird es wohl. Hmm, ich habe damals nicht viel von ihm gehalten http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/604426/artikel_wolfgang-wolf-soll-bader-unterstuetzen.html
Da wäre mir A.E. aber lieber… nee jetzt im Ernst? Wolfgang Wolf?
juwe,
dday,
Ja glaubt Ihr, Gardiola, Ferguson & Co. warten auf unseren Anruf? ? Wir müssen nehmen, was ma uns leisten können und was auch zu uns kommen will! Da is der i.O. würd ich sagen! 🙂
Alex,
das gleiche dachte ich grad auch.
ABER, hat Wolfgang Wolf nicht damals die Mannschaft zusammengestellt die letztlich 2007 den Pokal geholt hat? Insofern vielleicht doch nicht schlecht da er ja nicht Trainer werden soll sondern mehr Teammanager oder wie auch immer seine Position genannt wird.
jonas,
Mit der er bis zu seiner Entlassung eine unsägliche Leistung abgeliefert hat. Saenko zB war, wenn ich mich richtig erinnerte, unter ihm suspendiert.
Alex,
d.h für die tägliche Arbeit brauchen wir jetzt nur noch Hans Meier 😉
Die Personalie löst jetzt auch keinen Enthusiasmus aus. Den Ansatz allerdings finde ich richtig.
Wenn man den kicker-Artikel so liest, möchte man meinen, der Glubb pickt sich gerade zu die Leute raus, die für Abstieg und Misserfolg stehen…
Wie gesagt, nur bezogen auf den Artikel, keine Querverweise.
Alexander, hervorragend analysiert und geschrieben, Danke dafür!!
Meine FAQ (und meine Antworten bzw. Spekulationen) zu der Saison wären folgende…
1. Waren die Verpflichtungen vor der Saison ausreichend?
Drmic und Ginzek waren hervorragende Transfers. Hasebe war gut,
Pogatetz ausreichend.
Aber dennoch angesichts der ewigen “Talente” Mak/Esswein und der
Verletzungsanfälligkeit von Nilsson/Gebhardt zu wenig in der Breite.
Der Abgang von Simons wurde offensichtlich völlig unterschätzt.
Vermutlich auch in menschlicher Hinsicht, aber das ist Spekulation.
2. Waren die Entscheidungen bezüglich der Trainer nachvollziehbar?
Wiesinger einzustellen war angesichts der Rückrunde richtig, ihn zu entlassen
ebenfalls. Im Nachblick vielleicht etwas zu spät.
Verbeek einzustellen war sicherlich ein Knüller zunächst im positiven Sinne.
Woran bzw. warum er letztlich intern gescheitert ist kann ich nicht beurteilen.
Absolut nachvollziehbar ist es allerdings nach einer Niederlagenserie von 9 von 10
Spielen den Trainer zu entlassen.
Die Vereinsführung muss aber genau hinterfragen was genau zwischen der Aussage
“wir gehen mit Verbeek in die 2. Liga” und der Entlassung passiert ist.
Insbesondere muss hier jeder Stinkstiefel in der Mannschaft konsequent aussortiert werden.
Prinzen hat nichts positives gebracht. Ob ein erfahrener “Feuerwehrmann” etwas gebracht hätte
bezweifle ich.
3. Waren die Verpflichtungen in der Winterpause ausreichend?
Nein!!
Die Transfers Petrak und Campana waren gut!
Aber es war wieder zu wenig in der Breite!
4. Warum sind die Tore nicht 10cm breiter und höher?
Tja… Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß.
Die vielen Alu-Treffer buche ich schlicht und ergreifend ab unter der Rubrik Pech.
Sprüche wie “man muss das Glück eben erzwingen” helfen da auch nicht weiter.
Es war aussergewöhnlich viel Pech. Punkt.
Und immerhin der einzige Rekord den wir diese Saison aufgestellt haben, den man mit
ein wenig Fantasie auch positiv sehen kann.
5. Wieso hatten wir soviele Verletzte?
Entweder schon wieder Pech oder es wurde falsch trainiert oder sportmedizinisch
falsch agiert. Kann ich nicht beurteilen, muss eventuell intern hinterfragt werden.
Einen Punkt habe ich noch, aber zunächst ein Zwischenfazit.
Es sind viele falsche Entscheidungen getroffen worden, sowohl von den jeweiligen Trainern als auch
insbesondere von Martin Bader. Die Entscheidungen von Bader sind zu dem jeweiligen Zeitpunkt für mich
aber weitestgehend nachvollziehbar. Insgesamt ist er wohl wegen seiner Sparsamkeit zu viel Risiko gegangen,
aber immerhin gehen wir jetzt schuldenfrei in die 2. Liga. Die Situation ist besser als sie in 2008 war.
Bader sollte mMn bleiben. Wenn er Konsequenzen ziehen soll/will, kann es nur eine Möglichkeit geben:
Wiederaufstieg innerhalb der nächsten 2 Jahre, alles geordnet und in Ruhe übergeben und sich dann eine
neue Aufgabe suchen.
Gegen eine Art sportlichen Berater hätte ich nichts. Metzelder zB wäre klasse!
Ach ja, einen hab ich ja noch:
6. “Gott würfelt nicht”, sagte Albert Einstein einst sinngemäß. Warum aber “würfeln” gottgleiche,
weil ja unfehlbare, Schiedsrichter andauernd? Warum hat ausgerechnet der Club über Jahre hinweg
soviel “Würfelpech”? Warum nimmt der Club das so einfach hin?
Ich kann einfach immer noch nicht fassen was uns dieses Jahr von den Schiedsrichtern angetan wurde.
Natürlich hätten wir es trotz all der unverschämten, lächerlichen Benachteiligungen schaffen können und
auch müssen.
Über viele Jahre betrachtet wird unser Club in der Summe massiv benachteiligt. Die Abstiege 2008 und jetzt 2014
gehen zum größten Teil auf falsche Schiedsrichterentscheidungen. Wir aber machen uns klein und thematisieren
es nicht.
Wir müssen uns da auch mal wehren!!
Ich behaupte folgendes:
Die beiden Abstiege 2008 und 2014 haben/werden uns als Verein mindestens 50 Mio Euro gekostet. Von Arbeitsplätzen, Schaden
für die Region usw. gar nicht zu reden.
Das deutsche Schiedsrichterwesen hat keinerlei Qualitätsmanagment, keinerlei EINdeutige Regeln, keinerlei
technische Hilfsmittel, keinerlei Einspruchsmöglichkeiten usw.
Ach ich hör lieber jetz auf. Könnte dazu noch viel schreiben aber dieses Thema regt mich zu sehr auf. 🙂
troy_69,
Wosd Recht hassd, hassd Rechd… Is a so…
Herrscht hier so ein Zeitdruck das heute schon ein Ergebnis verkündet werden muss?Seit wann wird denn gesucht?wurde das Adressbuch von unten her abtelefoniert?
Bei der Beurteilung der Zusammenstellung irgendeines Kaders müsste man halt wissen wer damals wem was vorgeschlagen hat-hätte Wolf die guten Ideen für bestimmte Spieler oder hat Bader ihm damals einfach die Spieler vorgeschlagen.
Hat Wolf jetzt mehr Spielphilosophie in Kombi mit Bader als Bader allein-was bedeutet das für die Trainerwahl?wohl eher jung und unerfahrener…vielleicht wird es ja Wück
😀 man könnt es glauben. Zum Glück kamen sie nicht bis zum O(echler)
Ich geb jetzt erstmal Vertrauens-Vorschuss (wie immer)… (Erfolgs-Garantie: Null, wie immer…)…
Markazero,
mal ganz ehrlich, wie wäre es mit Galasek? Fußballerisch eine Ikone und ein Auge für das Spiel das der doch auch. Pro Spiel subjektiv 100 Meter gelaufen, da er immer richtig stand
Meine Unterstützung hättest du gehabt 🙂 Wolfgang Wolf ja, das klingt wieder nach so einer weichen Lösung. Im Ansatz ist der Wille zu einer solchen Umsetzung ja gut.
Ich fürchte, da lässt du dich zu sehr von deinen Emotionen leiten. 🙂
Wir brauchen ja nicht einen Typen, der sich einen Spieler anschaut und sagt: Der wird was. Diese Youtube-Sportdirektoren gibt es auch mit ruhmreicher Vergangenheit und großer Vereinsidentifikation. Wir haben aber ne Scoutingabteilung und gar keine schlechte rund um Möckel. Wir brauchen einen, der gerade auch das Geschäft kennt, der Kontakte hat, der weiß wie Transfers national und international ablaufen, mit dem Beraternetzwerken umgehen kann, der auf beiden Seiten des Tisches schon saß und erfolgreich gearbeitet hat. Wir brauchen eben keinen SL-Azubi, sondern einen, der sofort anpackt, eine eigene Linie hat und die eben auch gegen Vorstand und später Trainer verteidigt und so im Reibungsprozess zwischen allen Seiten auch kritisch miteinander umgegangen wird. Nur wenn man sich selbst in Frage stellen lässt und seine Positionen verteidigen muss, kommt was dabei raus, was auch Hand und Fuß hat.
Ob das Wolf ist, muss man drüber mal nachdenken, Galasek jedenfalls meiner Einschätzung nach nicht. Zumindest hab ich da nix in seiner Vita entdeckt. Und auch als Spieler (brilliant!) war er ja auch nicht unbedingt der kommunikative Leader, sondern machte zurückhaltend und solide im Hintergrund seine Arbeit am Platz.
Klingt wie die Stellenbeschreibung des “Feuerkopf” Sammer. Sollte man mal an Klopp weiterleiten… 😉
Naja, also ein Duckmäuser ist Wolf tendenziell eher nicht. Traue ihm durchaus zu, auf Augenhöhe mit seinem ehemals Untergebenen zu kommunizieren. Letztlich geht es ja rein um den sportlichen Bereich (Transfers, Spielphilosophie, Nachwuchsförderung). “Marketing-Typen” wie Metzelder, Kahn, Lehmann, etc. sind doch eher Alternativen zu Bader, aber keine sinnvollen Ergänzungen (zudem unbezahlbar). Bader müsste so einen doch quasi schon aus “Selbstschutz” klein halten. Wolf mag ja keine besonders innovative Lösung sein, aber eine durchaus nachvollziehbare.
Welche Richtung der Club künftig einschlagen will (System Hecking vs. Verbeek) dürfte erst die Trainerentscheidung verraten. Nix gegen Stanislawski o.ä., aber einer wie Thomas Schneider, der auf die Jugend setzt (wenn nicht jetzt wann dann?), wäre mir persönlich wesentlich lieber. Und wohnt im nur 150km entfernten Straubing… 🙂
Die Personalie Wolf überzeugt mich nicht, der stand doch schon mit einem Bein in der Rente und darf sich jetzt noch einmal etwas dazuverdienen. Sorry das klingt mir zu sehr nach einer Alibiveranstaltung für die Öffentlichkeit.
Galasek wäre eine interessante Wahl gewesen, allerdings auch da schlechtes Handling von Bader beim Abschied, ich fürchte der hätte UNTER Bader nicht arbeiten wollen.
Wolfgang Wolf?!?! Fast so schlimm wie ein gewisser Raumausstatter aus Herzogenaurach! 🙁
Mein Entschluß, für Liga 2 keine Dauerkarte(n) mehr zu kaufen wird betoniert.
Also wenn das mit WW sich bewahrheiten sollte, wäre das in meinen Augen eine Lösung, die nur eine Alibihafte ist, da ich mit ihm weder die Begriffe Aufbruchstimmung/Euphorie/Neustart verbinde noch innovative Konzepte hinsichtlich eines zeitgemäßen bzw. für die nächsten Jahre tauglichen Spielsystems erwarte… das riecht eher nach einer Neuauflage des Systems Hecking – und das noch mit einem sportlichen, sorry, “Auslaufmodell”. Zukunft sieht anders aus…
Wie kommt denn Galasek hier ins Spiel? Arbeitet der irgendwo als Trainer?
zabomors,
Oder gar als sportlicher Leiter? Mir auch ein Rätsel. Klassisches “Namecalling” eben. Dann sag ich mal “Eckstein”! (Achtung, Ironie)
Hört sich für mich gar nicht so schlecht an.
Natürlich ist Galasek auch Namedropping, aber zumindest kann ich mir bei ihm vorstellen, dass er eine gewisse Ahnung von modernem Fußballspiel hat, bei Wolf kann ich mir das nicht vorstellen. Aber, wie oben schon geschrieben lasse ich mich gern eines besseren belehren.
Wolf wird ja nicht Trainer, sondern Sportdirektor 🙂 allerdings muß er schon die Philosophie des zuküntigen Trainers unterstützen, das ist klar. Sammer hat ja in seiner Trainerzeit auch nie genau so spielen lassen wie Pep Guardiola.
Dass jeder Personalien subjektiv unterschiedlich wahrnimmt ist, klar mich eingeschlossen, der Name Wolf hat mich auch nicht umgehauen, aber diese neue Strukturierung gefällt mir.
Wenn man nun noch einen passenden perspektivischen Trainer findet, hat man schon mal ein paar wichtige Schritte vorwärts getan. Für mich muss es kein namhafter bekannter Trainer sein, eher so ein moderner und ehrgeiziger Konzepttrainer. Fürth finde ich hat das beispielsweise mit Kramer gut gelöst. So etwas in die Richtung könnte ich mir gut vorstellen.
Juwe, er soll nicht die Philosophie des neuen Trainers unterstützen, für mich sollten WIR, Sportdirektor und Bader in Abstimmung mit dem AR definieren welche Spielphilosophie wir anstreben, Dann kann man einen Trainer suchen der dazu passt.
Und man sollte auch bei den jeweiligen Trainerlehrgängen mal die Augen offen halten, wer ähnlich denkt, besonders gute kann man dann auch mal für die A-Jugend und die U23 anwerben.
Sprich wir benötigen eine Liste mit 10-20 Trainern, die zu unserer Spielphilosophie passen, die man dann ansprechen kann, wenn wir wieder einmal einen neuen Trainer benötigen. Das wäre mal eine strategische Planung und nicht immer das Zufallsprinzip bei der Trainerauswahl, mit all den bekannten Problemen, dass dann die Spieler nicht zum neuen Trainer passen und umgekehrt.
Dafür benötigen wir aber einen Sportdirektor, der in Zusammenarbeit mit Möckel und Bader die Spielphilosophie erarbeitet und dann auch immer up to date ist, wer diese Spielphilosophie am besten zum Leben erweckt.
Wenn ich mir die Runde Möckel, Wolf und Bader ansehe fehlt mir die Phantasie, dass die das können. Ich fürchte es bleibt da beim Zufallsprinzip was Trainer und Spieler betrifft.
Armin,
Jetzt hab ich jahrelang auf so einen Sportdirektortypen gewartet, wie @juwe wohl auch, jetzt lassen wir uns das nicht miesmachen. 😉
Nee, im Ernst:
Du hast vollkommen Recht.
Ohne eine Vorstellung, wie der FCN in Zukunft Fußball definieren wird, wäre alles maximal Flickschustern auf höherem Niveau.
Es ist ja nicht nur eine Spielphilosophie, sondern eben auch, welchen Stellenwert man der Jugendarbeit einräumt, welche Anforderungsprofile man an Neuzugänge stellt, mit welchen Charaktären unsere Mannschaft grundsätzlich bestückt sein soll undundund.
Ich bin da nicht so pessimistisch wie Du, was den Weitblick von Wolfgang Wolf anbelangt. Wenn wir das checken, sollte Wolfgang das schon dreimal.
Der große Vorteil ist: Wolf kann gleich loslegen, ist keine Ich-AG, die Kommunikation mit Bader und Möckel dürfte funktionieren. Wolf kann auch unbequem sein, da bin ich mir sicher. Ich hoffe und ich denke, er hat riesigen Bock auf diese Aufgabe. Und ich sehe Wolf nicht als Frühstücksdirektor.
Nur, weil der Herr Manager Bader bereits kritisiert wurde, für systematische jahrelange Fehlleistungen, die aber oft verschwiegen wurden. Hier mit der (Nicht-Verpflichtung) des Trainers Stanislawski sein neuester
Fehler (“Bock”), nur wegen eines Co-Trainers. Ist doch verständlich, daß ein neuer Trainer einen Mann seines Vertrauens verpflichten will und dessen Qualitäten kennt und schätzt. PS: Marek Mintal wäre als dritter Mann geblieben, aber der dumme Herr Bader
hat ja eh keine Ahnung und nimmt wegen so was wieder Abstand von einer Verpflichtung Stanislawskis. Wann merkt Ihr endlich, was hier läuft??! Abwarten, wann Herr Bader seinen nächsten Fehler macht, der läßt nicht lange auf sich warten, da bin ich mir sicher, aber viele meinen, naja Manager Bader, so schlecht ist der auch nicht, na dann wartet auf seine nächste Aktion, bin gespannt!?
Ich bin derzeit auch kritisch gestimmt und hab mit dem Artikel hier ja auch versucht in 2 Teilen sehr sachlich einfach mal aufzulisten was passierte und danach gefragt, wem man wohl was vorwerfen kann. Das kann sich jeder für sich dann selbst beantworten und ein komplett “richtig” oder “falsch” gibt es wohl nicht in der Bewertung.
Was ich immer nicht so gern hab ich plakative Zusammenfassungen (Pointierungen) und wertende Generalisierungen wie “systematische jahrelange Fehlleistungen”. (Von persönlichen Beleidigungen wie “der dumme Herr” ganz zu schweigen, aber geschenkt.)
Wie reden hoffentlich alle über das gleiche: den 1. FC Nürnberg. Und da muss ich dann schon mal fragen, was man denn für Erwartungen an den Verein hat. (Übrigens ein Evergreen in den Diskussionen). Woher kommen wir? Wo stehen wir? Wohin gehen wir?
Wir kommen aus dem Chaos. Finanziell am Abgrund. Die Lizenz Jahr für Jahr ein Vabanque-Spiel. Die letzten Jahre waren geprägt von einem: Stabil in der Bundesliga, Verein entschuldet, Nachwuchsbereich verbessert, Infrastruktur aufgebaut.
Versetzen wir uns doch mal in die Lage des Herrn B.: Du kriegst als Abteilungsleiter in einer Firma einen Arbeitsbereich, der kaum Umsätze macht, vollkommen überschuldet ist, ein zusammengewürfeltes Mitarbeiterteam hat und kurz vor dem Kollaps ist. Führst es dann durch einen harten Sparkurs zur finanziellen Stabilität, baust gleichzeitig deinen Absatzmarkt auf, hast sogar 2-3 Jahre mit richtig guten Umsätzen. Du wirst von der Firma gefeiert und rückst eins hoch ins Management, setzte deinen Kurs erfolgreich fort. Wirst zu Recht im Establishment deiner Branche aufgenommen. Dann haut dein leitender Angestellter ab, nimmt noch einen der besten Prokuristen mit, deine Notmaßnahmen greifen Gott sei Dank, aber du merkst, dass nun was in Schieflage kommt. Du willst nicht die alten Fehler wieder machen, die das Unternehmen erst dahin brachten, wo du es übernommen hattest, und steuerst gegen. Doch alle deine Maßnahmen greifen diesmal nicht, weil einfach zu viel zusammenkommt. Du verlierst deinen wichtigsten Kunden, musst dich danach neu sortieren. Gott sein Dank aber haben deine geschaffenen Strukturen gehalten, du bist nicht sofort tot, du musst nur eben wieder zwei Schritte zurück, dann geht es weiter.
Und was ist der Lohn? Deine Firma beschließt, dass du offenbar doch nicht kompetent genug bist und stellt dir einen Aufpasser an die Seite und von der Straße hallt es: “raus mit dir! du hast systematisch alles falsch gemacht!”
Ich kann da nur sagen: Etwas mehr Dankbarkeit und Sachlichkeit täte hier schon Not. Undank ist zwar der Welten Lohn, aber ich bin da schon dafür, dass man mal sachlich bleibt. Klar muss man Fehler ansprechen – daraus lernen und auch Konsequenzen ziehen. Aber dieses Abkanzeln, mal schnell aus den Fingern in die Tasten und raus in die Welt, ohne im Detail zu wissen, was passiert ist (oder sich dafür zu interessieren), das finde ich einfach nicht fair.
Zum Beispiel Stanislawski, zu dem ich wirklich diesen Kommentar von Hans Böller empfehle.
http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/nn-sport/was-der-1-fc-nurnberg-einem-trainer-nicht-bieten-kann-1.3668088
Zwar würde ich da zwar alle nicht ganz so freisprechen wie es Hans Böller tut, insbesondere nicht die Medien (“Nicht der Club hatte etwas vermasselt und auch nicht der Trainer Holger Stanislawski, es war lediglich ganz anders gekommen, als man es, nach bestem Wissen und Gewissen, vorherzusagen wagte.”), aber im Grunde stimmt es ja. Vom FCN hatte keiner was über Stani gesagt und die Sache mit Mintal ist offenbar ein komplett falsch dargestellter “Blödsinn”, wie das sowohl Stani wie auch Verein betonen. Dass dir der Wunschtrainer am Ende wegen eines “Gefühls” absagt mag zwar auch nicht toll rüberkommen, klingt im ersten Moment aber eher als esoterisches Problem des umworbenen Coaches denn des Vereins.
Und ja: Fehler werden noch viele passieren. Ich hoffe wir sind alle auch so kritisch mit uns selbst und ziehen die Konsequenzen. 😉