Clubfans United stellt sich vor: Florian Zenger
Berliner, Fürther, Oberpfälzer – alles Beschreibungen (Beschimpfungen?), die man mir an den Kopf werfen kann und gegen die ich mich nicht wirklich wehren kann. Warum? Weil sie stimmen. Als Sohn Oberpfälzer Eltern 1982 in Berlin geboren, arbeite ich inzwischen in Fürth. Nichts davon hindert mich aber daran, mich als Nürnberger zu fühlen, obwohl ich erst 1992 nach Nürnberg kam.
So gesehen ist die Wahl des Fußballvereins eine logische gewesen, wobei man von Wahl eigentlich gar nicht sprechen kann, von Liebe auf den ersten Blick aber auch nicht. Mein erstes Spiel im Frankenstadion war ein 1:5 gegen Eintracht Frankfurt. Derart traumatisiert dauerte es lang bis ich mich wieder ins Stadion wagte. Die Besuche blieben sporadisch, ich experimentierte mit Besuchen in anderen Stadien, gefunkt hat es aber nie. Erst als der Vater meiner damaligen Freundin (und jetzigen Frau) mich im Sommer 2002 von den Vorzügen einer Dauerkarte überzeugte, wurde aus dem „ab und zu“ ein seitdem nie unterbrochenes „ständig“.
Diese lange Phase des Daseins als mehr oder weniger vereinsloser Fußballfan, prägt wahrscheinlich auch meine Wahrnehmung. Ich kam zum Fußball über den Sport, nicht über einen Verein; ich war Fußballfan, bevor ich Club-Fan war. Dadurch bleibt der Blick, selbst nach 12 Jahren Dauerkarte immer eher nüchtern und stets etwas distanziert. Man mag darin Emotionslosigkeit sehen, so man es möchte, für mich ist es immer der Versuch der Objektivität.
Dieser Versuch ist wahrscheinlich auch meiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer für Englisch, Sozialkunde und Geschichte geschuldet. Man versucht ja da auch möglichst objektiv zu sein in der Notengebung, in der Behandlung der Schüler, aber auch in der Darstellung von Sachverhalten, schließlich will man ja niemanden indoktrinieren. Weder im Fußball noch in der Schule wird mir diese Objektivität immer gelingen, ich nehme mir sie aber auch fürs Schreiben auf dieser Seite vor.
Es ist nicht die erste Seite für die ich schreibe, seit neun Jahren liefere ich in unregelmäßigen Abständen Beiträge für das kleine Online-Magazin MAG, seit sechs Jahren verfasse ich die Spielberichte zu den Club-Spielen auf Faszination Nordkurve. Zuvor war ich einige Zeit lang freier Mitarbeiter der Nürnberger Zeitung gewesen und habe dort über Sportgroßereignisse wie die Faustballbundesliga und Wettkämpfe im Kraftdreikampf berichtet. Seit November 2017 ist diese Tätigkeit nach knapp 15 Jahren Pause wieder aufgelebt. Zunächst wieder für die Nürnberger Zeitung mit Berichten vom Amateurfußball, dann gleichermaßen für die Nürnberger Nachrichten. Seit Beginn der Saison 2019/20 schreibe ich für beide Zeitungen im gemeinsamen Lokalteil, dem “Nürnberger Stadtanzeiger”, eine wöchentliche Kolumne, in der ich in der Regel den kommenden Gegner des FCN vorstelle.
Heißt das ich bin Journalist? Früher habe ich das klar verneint. Ich liebte es journalistisch zu schreiben, aber das war es auch schon. Inzwischen nach einigen Jahren als freier Mitarbeiter im Verlagshaus und Autor bei Clubfans United verschwimmen die Grenzen. natürlich Ich bin nicht ausgebildet und bin auch (v.a. auf Grund der Arbeitszeiten) auch immer noch froh mich als die Entscheidung anstand, nicht für diesen Weg entschieden zu haben. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die gerade am Wachsen ist, ist in dem Job, den ich jetzt habe, viel eher gegeben. Gleichzeitig ist die wöchentliche Arbeit am Sujet Fußball doch irgendwie zumindest Nebenberuf. Daher passt “freier Journalist” irgendwie inzwischen doch, wenn ich auch meinen Lebensunterhalt nicht damit verdiene.
Freilich bin ich froh, dass die Expansion des Internets, die bei der Entscheidung für den Hauptberuf so – zumindest für mich – nicht abzusehen war, mir dabei geholfen hat, doch noch schreiben zu können und das nicht nur im stillen Kämmerlein für mich selbst. Von diesem stillen Kämmerlein sieht man zwar die Flutlichtmasten des Stadions, wenn sie in Betrieb sind und man hört die Pfiffe des Schiedsrichters bei U19-Spielen des FCN, dennoch ist es nicht so schön, dass ich damit zufrieden wäre, wenn alles, was in ihm verfasst würde, in ihm bliebe.
Willkommen bei Deutschlands bestem Fanmagazin!
Ich verfolge Deine “Arbeit” schon länger, weil ich die Spielberichte auf FaNo immer gerne gelesen habe. Ich hoffe auch, Du gibst das nicht auf, weil ich es wichtig finde, dass im Hauptmagazin der Kurvenfans eine Stimme der Vernunft vorherrscht. Nicht auszudenken, wenn dort jemand krawallige und extreme Ansichten verbreiten und die xy-raus Fraktion bedienen würde….
Wie auch immer, Du wirst auch hier eine Bereicherung sein. Viel Spaß dabei!
Danke schön! 🙂
Das Arrangement sieht erstmal so aus, dass meine Spielberichte weiterhin bei FaNo bleiben (allerdings werden wahrscheinlich aus privaten Gründen [Nachwuchs 😉 ] nicht mehr alle Spiele bedient), die Kommentartätigkeiten werden eher hierher verlegt.
“Die englische Lösung” hätte hier als Headline auch sehr gut gepasst.
Viel Spaß, beste Resonanz & einen glücklichen Saisonstart!
Nun verstehe ich das “ich freu mir” im CU-Tweet.
Ick freu mir ooch 😉
Na denn, ein herzliches Willkommen und allet Jute, Florian.
Deine Kommentare hier sind mir durchaus positiv aufgefallen.
Also ich freu mich wirklich, dass Florian mit uns zusammen hier schreiben will. Hab seine Kommentare bei uns schon lange als große Bereicherung empfunden und da ich ihn als Autor bei Faszination Nordkurve schätzte, dachten wir uns schon lange: das wäre einer für uns. Da wir aber niemanden abwerben wollen, musste wir uns in Geduld üben und freuen uns jetzt umso mehr, dass sich die Gelegenheit jetzt ergab!
Schön, dass du dabei bist, Florian!
Alexander Endl – Clubfans United
Hat Florian eigentlich eine Ausstiegsklausel?
Ja, wenn wir wieder erstklassig sind 🙂
Herzlich willkommen, Florian. Wieder eine Stimme der Vernunft mehr in der CU Familie!
“Über Vertragsinhalte haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.” 😀 😛
Florian Zenger
Tja, da ist es wieder, das Kommunikationsproblem.
Ah, noch einer, der im ungewollten, politischen, Fädder Exil wohnen muss?!
Auch von mir ein Willkommen aus dem Dorf mit Bach und zwei Schlössern, das nur höchst ungern eingemeindet wurde und sich gegenüber der Stadt eher so verhält, wie ein bekannntes, gallisches Dorf gegenüber den Römern.
Ja, Claus. Eindeutig wieder das Kommunikationsproblem!
Da hat Malexander Bendl wieder typisch etwas voreilig und vorschnell agiert und reagiert.
Ob das wieder so eine Schnellverpflichtung wird a la Ildiz? Keine Ahnung, ob Florian auch so an seiner Mutter hängt und der japanische Simultanübersetzer ihn beim Text redigieren im Wald ebenso schnell abhängt?!
Gerade nach dem Abstieg, bei dem doch dieser Blog auch gehörige Schuld durch Fehlverpflichtungen und offensichtlich falsche Beiträge hat, sollten wir Fans Herrn Malexander Bendl viel mehr auf die Finger schauen dürfen.
Aber nein, da wird wieder am Vorstand vorbei schnell jemand aus dem Hut gezaubert. Ich bleibe erstmal abwartend skeptisch fränkisch realistisch pessimistisch.
😀
Nicht wohnen, nur arbeiten, wo ich wohn kann man ja aus dem Schluss so ein wenig erschließen. 😉
Geteiltes Leid….muss auch mit an Feerder Kennzeichen zum Glubb. Trotz Schal und Fahne im Auto pinkeln’s mir regelmäßig an die Fahrertür. Dabei heißt so schee: …an jedes Münchner Auto bruns ma hie..
Gott sei Dank arbeit ich da nur….wobei die Feerder mittlerweile eine echt schöne Arbeitsumgebung stellen 😉