Korsett abgelegt

Martin Bader sprach davon, man wolle Korsettstangen im Verein halten. Das gewählte Bild sollte einen Kreis erfahrener Spieler darstellen, die den Kern einer möglichen Aufstiegsmannschaft bilden sollten.

Dabei war das Bild eigentlich ja eher unpassend, denn ein Korsett schnürt ein. Nicht umsonst warf man ja Gertjan Verbeek vor, er habe die Mannschaft zu sehr in das Korsett seines Systems zwingen wollen. Ein Korsett ist steif und unbeweglich. Die Bewegungsfreiheit wird besonders durch eben jene im Korsett eingenähten Stangen eingeschränkt. Entfernt man die Stangen so kann man wieder atmen, das Korsett kann aber auch seinen Zweck nicht erfüllen.

Welchen Zweck eigentlich? Zumindest heutzutage gibt es vor allem zwei Gründe um ein Korsett zu tragen. Um den/die/das Gegenüber zu erregen oder aus medizinischen Gründen. Das Bader’sche Bild war so gesehen dann vielleicht doch passend: Man suggeriert der Anhängerschaft, dass der kranke, angeschlagene FCN nun ein Korsett trägt, das die Fehler an manchen Stellen kaschiert und das Fett an die richtigen Stellen schiebt. Zusätzlich wird aber auch noch der krumme Rücken wieder gerade.

Doch wirklich lange trägt niemand ein Korsett gerne, die Einschränkungen sind dann doch zu groß. Tausende Hofdamen aus dem 19. Jahrhundert nicken an dieser Stelle anerkennend. Also war die Ablegung des Korsetts auch eine der zentralen Forderungen der Frauenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts.

Nun also müssen die Verantwortlichen am Valznerweiher notgedrungen der Mannschaft das Korsett ablegen, weil ein Korsett ohne Stangen einfach nur ein Fetzen Stoff ist, das nirgends richtig hält. Jetzt ohne Korsett sieht man die Schwächen ganz unverhüllt und auch die Oberweite ist vielleicht nicht so groß wie mit Korsett.

Gleichzeitig kann man aber wieder atmen und sich frei entfalten. Man muss sich nur entscheiden, was man jetzt anziehen will, völlig nackt kann man die zweite Liga nämlich nicht betreten.

15 Gedanken zu „Korsett abgelegt

  • 04.06.2014 um 09:15 Uhr
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    Schönes Bild!

    • 04.06.2014 um 09:22 Uhr
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      Optimist:
      Schönes Bild!

      In der Tat.

      Und um beim Bild zu bleiben:
      Das Korsett war nach einer 26-Punkte Saison letztlich auch wenig stabil und vor allem nicht besonders erotisch.

  • 04.06.2014 um 09:23 Uhr
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    Ja gefällt mir auch. Und ganz ehrlich. ich bin froh, daß wir ohne Korsett weitermachen. Und gespannt auf das, was Ismael entwickelt. So manche Aussagen von ihm hören sich ja gut an. Ich hoffe nur eines: daß er nicht genauso entschlossen dem Ruf eines Erstligisten folgt, wenn seine Leistung bei uns passt und daß wir in ihm einen Trainer gefunden haben, der die Mannschaft nicht nur aufbaut, sondern dann auch weiterentwickelt.

    • 04.06.2014 um 11:20 Uhr
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      Beate60: Ich hoffe nur eines: daß er nicht genauso entschlossen dem Ruf eines Erstligisten folgt, wenn seine Leistung bei uns passt

      keine Gefahr, denn dann steigt er ja selbst auf 😀

  • 04.06.2014 um 11:06 Uhr
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    Fabelhaft umschrieben. Jetzt starten wir halt den vielleicht schon lange fälligen Umbau. Bin zwar skeptisch was Ismael betrifft ( aber sind wir als Clubberer nicht eh von Natur aus skeptisch) aber hoffe und wünsche mir das alkes gut geht..

  • 04.06.2014 um 11:27 Uhr
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    Vielen Dank für die objektiven Berichte in der Welt der Bader Raus Internethooligans 🙂

  • 04.06.2014 um 11:37 Uhr
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    Der Letzte Satz ist entscheidend. So schön es ist, kein Korsett mehr an zu haben, völlig Nackt und Unschuldig wird das in der zweiten Liga auch nichts. Dann kann man sich nochmals ausziehen und für die dritte Liga planen.

  • 04.06.2014 um 15:23 Uhr
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    Vielleicht ist ja konsequent sich auszuziehen, nachdem man sich bis auf die Knochen blamiert hat-hoffentlich sind die neuen Klamotten mehr als des Kaisers neue Kleider

  • 04.06.2014 um 18:11 Uhr
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    Eine weitere wahrhaftige KorsettSTANGE wird wohl erhalten bleiben. Jetzt wird der Wert Pekis wieder schöngeredet, wenngleich es wohl eher einfach keine Interessenten gibt, die genug zu zahlen bereit sind.

    Was solls, ich denke, in der 2. Liga sind seine Defizite in Spritzigkeit und Wendigkeit nicht so gravierend. Kann ich mir sogar vorstellen, dass er uns helfen kann.

  • 05.06.2014 um 10:24 Uhr
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    Zu Peki, den habe ich in Schweinfurt ( 4. Liga ) in der U23 gesehen. Er hat genauso gespielt wie in seinen Auftritten in der Buli, er lief zwar viel aber immer dahin wo der Ball Nicht hinkam.

    • 05.06.2014 um 13:26 Uhr
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      Glubberer43

      Das ist ja nur bedingt seine Schuld. Ich kann mich an viele Spiele erinnern, in denen er punktgenau in die Schnittstelle gestartet ist, aber seine Mitspieler halt nicht antizipiert haben und deswegen der Ball nicht steil kam. Da kann er dann auch nichts machen.
      Das wären so Abläufe, die man eigentlich trainieren kann. Vielleicht bekommt Ismael das ja hin.

      • 05.06.2014 um 14:11 Uhr
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        Claus:
        Glubberer43

        Das ist ja nur bedingt seine Schuld. Ich kann mich an viele Spiele erinnern, in denen er punktgenau in die Schnittstelle gestartet ist, aber seine Mitspieler halt nicht antizipiert haben und deswegen der Ball nicht steil kam. Da kann er dann auch nichts machen.
        Das wären so Abläufe, die man eigentlich trainieren kann. Vielleicht bekommt Ismael das ja hin.

        Bemüht war er immer das stimmt, aber ich hätte eher Sorge, wenn er steil geht, daß er den Ball auch bekommt. Eine Ballannahme á la Drmic und dann volley abschließen, das hatte er nie. Vielleicht paßt sein geradlieniger Spielstil besser zur 2.Liga, schwer zu sagen.

  • 05.06.2014 um 21:37 Uhr
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    Pekhart will Bader behalten und Gincek lässt man ziehen!
    Welche Logik steckt denn da dahinter, Herr Bader?
    Wäre es umgekehrt nicht sinnvoller gewesen?

    • 06.06.2014 um 08:35 Uhr
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      Klaus:
      Pekhart will Bader behalten und Gincek lässt man ziehen!
      Welche Logik steckt denn da dahinter, Herr Bader?
      Wäre es umgekehrt nicht sinnvoller gewesen?

      Für Pekhart stehen die Interessenten nicht wirklich Schlange und Gincek hat eine Ausstiegsklausel für Liga 2.

      Wo steckt die Logik hinter ihrer Frage, Herr Klaus?

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