Fortschritt im Rückschritt? – Noten zum Spiel gegen den KSC
In Sachen Tabelle war das Remis gegen den KSC ein Rückschritt, doch war es spielerisch nicht viel besser als in den letzten Wochen? Die Fortschritte waren zu sehen, das Spiel nach vorne war viel zielstrebiger, das 1:0 kein Standard, kein Zufallsprodukt, sondern ein Spielzug. Es folgten weitere Spielzüge, die Jakub Sylvestr allein vor René Vollath auftauchen ließen. Der Slowake vergab jedoch mehrfach freistehend. Doch diese Spielzüge waren allesamt Kontern entsprungen. Also der Tatsache, dass man dem KSC das Feld überließ und dann nach deren Ballverlusten im letzten Drittel oder nach Ecken schnell umschaltete. Ein probates Mittel, gerade gegen eine selbstbewusste und solide Mannschaft wie die Badener, aber die Nachhaltigkeit der spielerischen Entwicklung wird damit nicht ausgesagt.
Was jedoch sicher deutlich wurde und damit wohl einen tatsächlich einen Fortschritt darstellt, ist die Tatsache, dass der Kader nun qualitativ breiter zu sein scheint, als vor der Winterpause. Mit Schöpf und Mössmer saßen sogar zwei absolute Stammkräfte auf der Bank ohne dass dadurch ein Qualitätsabfall zu spüren war, die Einwechslung von Blum brachte neuen Schwung, Neuzugang Burgstaller war sogar der beste Nürnberger. Dies bedeutet nicht, dass der Kader nun den anderen Spitzenteams der Zweiten Liga überlegen ist. Das Spiel bewies lediglich, dass man jetzt – nach 23 Spieltagen – mit diesen Teams nicht nur punktuell, sondern auch über längere Zeiträume, mithalten kann.
Das alles kommt wahrscheinlich zu spät, der Findungs- und Neuordnungsprozess hat wohl zu lange gedauert. Sieben Punkte aufzuholen ist nicht unmöglich; dem FCN gelang dieses Kunststück 2008/09, allerdings folgten hier einem Remis am 23. Spieltag fünf Siege in Folge. Die Mannschaft wirkt 2014/15 nicht gefestigt genug, um dies zu vollbringen. Das bewies allein das Gegentor, bei dem sich quasi die gesamte Hintermannschaft von drei Karlsruhern narren ließ.
Die Noten
Spielnote: 11 Notenpunkte (2, numerisch: 2,00)
Ein gutes Zweitligaspiel mit zwei Mannschaften, die zumindest phasenweise Fußball spielen wollten. Gerade weil beide Mannschaften Interesse daran zeigten, das Spiel gewinnen zu wollen.
Schiriteam um Guido Winkmann: 5 Notenpunkte (4, numerisch: 4,00)
Hatte keinerlei Gespür dafür, welche Fouls taktischer Natur waren. Ließ so die Gelben Karten zu lange stecken und sorgte auch deshalb für die etwas hektische Schlussphase mit vielen Karten. Leistete sich keinen spielentscheidenden Fehler, pfiff aber enorm kleinlich und zerstörte damit zum Teil auch den Spielfluss.
Trainer René Weiler: 10 Notenpunkte (2-, numerisch: 2,33)
Weiler überraschte mit seiner Aufstellung. Schöpf blieb, erstmals unter Weiler, nur auf der Bank, dafür spielten Mlapa, Sylvestr als Doppelspitze und Burgstaller und Füllkrug auf den Außen. Damit wollte Weiler wohl nicht nur Schöpf eine Pause gönnen, sondern auch mit dem Verzicht auf einen Zehner das Spiel mehr auf die Außen lenken, wo er eventuell auch auf die Nervosität/Übermotivation von Rückkehrer Enrico Valentini hoffte. Außerdem konnte man so versuchen, die stabile Innenverteidigung Gulde/Mauersberger nicht direkt anzulaufen. Das Experiment schien zu gelingen, wie das schnelle 1:0 bewies, wurde dann aber zu schnell abgebrochen, als Mlapa sich verletzte. Hier wäre ein Wechsel auf Blum oder Kerk mit Abordnung Burgstallers oder Füllkrugs in die Spitze womöglich sinnvoller gewesen, da Schöpf kein gutes Spiel machte.
Vielleicht war Weiler der Auffassung, dass der Club bis dahin zu wenig Ballbesitz hatte und wollte dies mit der Hereinnahme des Österreichers ändern. Dem Spiel des FCN nahm sie jedenfalls an Zielstrebigkeit. Füllkrug schon nach einer knappen Stunde auszuwechseln beraubte das Spiel des FCN dann zwar seines Kopfballungeheuers, doch Blum brachte eine andere Energie aufs Feld, die sich beinahe auszahlte. Insgesamt wäre Weilers Taktik auf Konter zu setzen, beinahe aufgegangen, hätte sich die Defensive nicht in Überzahl kollektiv düpieren lassen. Die Marschroute war für die Situation pragmatisch und richtig. Sie war insofern ein Schritt in die richtige Richtung als dass sie das schnelle und zügige Passpiel vorantrieb. Auf Dauer muss das Spiel aber dominanter werden, so wie in den letzten 20 Minuten des Spiels.
Die Spieler im Einzelnen:
Stimme absolut zu, aber:
“Insgesamt wäre Weilers Taktik auf Konter zu setzen, beinahe aufgegangen, hätte sich die Defensive nicht in Überzahl kollektiv düpieren lassen.”
Würd ich so nicht sagen, denn hätte unser Jakub einen normalen Tag gehabt, hätten wir 3:1 gewonnen und das dilettantische Gegentor wäre allenfalls eine Randnotiz gewesen.
Kein Widerspruch. 🙂 Mir war nur wichtiger drauf hinzuweisen, dass die Verteidigung noch nicht so solide steht, dass sie ein ganzes Spiel ohne schweren Bock übersteht. Natürlich kann man das Problem auch (wie in den Vorwochen) durch mehr Tore lösen.
Und um nichts anderes ging es bei “unserer” Kritik von Anbeginn der Saison an. Die Mannschaft, wie sie zusammengestellt war, musste erst komplett neu aufgebaut, einige Spieler erst einmal entwickelt werden und das unter dem Druck von Wettkampfbedingungen – zu viele Baustellen für einen zudem noch vollkommen unerfahrenen Trainer. Das hätte man mit gestandenen Spielern, die zudem noch Qualität mitbringen (nicht: aus denen man es herauskitzeln muss) und/oder einem erfahrenen Coach hinbekommen können. Wenn es am Ende nicht reicht in der Saison, muss man sich den Vorwurf schlicht gefallen lassen, die Chance, den diese Saison mit (wohlwollend formuliert) ausgeglichenem Teilnehmerfeld bot, liegen gelassen zu haben. Mit allen Konsequenzen.
Genauso isses!
Mir fehlt die “Würdigung” von Hovlands kapitalen Kopfball-Rückpass, der im Normalfall früher schon zum 1:1 geführt hätte. Endstand dann 3:2. 🙂
Ist doch da: “Zu Beginn mit großem Bock, dann stabiler.” 😛
Ah da! 🙂
So wie Ismael den Fehler gemacht hat, Rakovsky mit Petrak und Stark zu bringen und damit auf jegliche Erfahrung in der Abwehrmitte zu verzichten, so hat Bader vor der Saison den Fehler gemacht, dass er die Mannschaft komplett neu zusammengestellt hat und dies mit einem unerfahrenen Trainer versucht hat.
Allerdings muss man ihm zugute halten, dass der Umbruch sicher nicht so krass geplant war, man hat sicher gedacht, dass man 3 oer 4 weitere erfahrene Spieler halten könne.
Und vor der Saison war Weiler eben auch nur ein Trainer, der mal in der zweiten Schweizer Liga erfolgreich war, das ist nun auch nicht der Ausweiss von höchstem sportlichen Können im Vergleich zu Ismael, der in der dritten deutschen Liga erfolgreich war.
Allerdings ist der große Unterschied, Ismael hatte für die dritte Liga sicher alle finanziellen Möglichkeiten in Wolfsburg, Weiler hat in der Schweiz eher aus aenig Geld gute sportliche Leistung gemacht, passt vielleicht besser zu uns!?
Ich kann´s nicht mehr lesen: wieso muß man Bader zugute halten, daß der Umbruch so nicht gewollt war?
Wenn der Abstieg wahrscheinlich ist, dann geht man eben rechtzeitig in Vertragsgespräche.
Wenn man einen Spieler als wichtig ansieht, dann muß man eben sein Finanzierungskonzept überdenken, wenn man mitbekommt, daß alle Angebote aus der 1. Liga bekommen oder die Vertragszeiten attraktiver machen. Und wenn man das nicht kann oder will, dann nimmt man eben keinen unerfahrenen Viertligatrainer, sondern einen, der zumindest schon mal Erfolge vorweisen kann. Bader hatte sich doch lange genug Zeit gelassen mit der Trainerfrage. Da sollte doch wenigstens drin sein, daß er mit Wolf sich für die beste aller Möglichkeiten entscheidet.
Ich kann´s nicht mehr lesen: als ob Vertragsgespräche schon ein Garant für einen Verbleib wären. Glaubst Du ernsthaft, man hätte das nicht versucht? Finanzierung überdenken? Hätte man die Abstiegsversager noch mit Geld zuschütten sollen? Und wer sagt, dass das gegen Erstligaangebote genutzt hätte? Zumal einige Angebote wirklich sehr überraschend waren (Hlousek, Frantz, Plattenhardt???). Ich verstehe dieses krampfhafte Beharren auf einer Generalkritik nicht, zumal sich jetzt überdeutlich zeigt, dass nicht alles völlig daneben war.
Vor Gericht nennt man das “Belastungseifer”.
In einem Punkt stimme ich zu: es war eine Fehleinschätzung, zu einem unerfahrenen, neuen Kader einen unerfahrenen Trainer zu verpflichten. Aber: auch Weiler hatte keine Erfahrung in Deutschland, Ismael aber zumindest als Spieler. Was wiegt also schwerer: Erstligaerfahrung im Ausland oder generelle Erfahrung in Deutschland mit Ligakenntnis? Es lag also auch nicht an der generellen Entscheidung, sondern eher an der Person. Und da war auch Ismael zunächst eine gewinnende Erscheinung.
Könnte so gewesen sein, aber doch lediglich eine Vermutung. Tatsache ist, dass MB und WW in Interviews zu Saisonbeginn feststellten, dass alle Abgänge und damit der Totalumbruch so gewollt waren!
block4, bei Hasebe, Nilsson, Ginczek und Feulner würde ich das nicht unterschreiben 😉
Einspruch. Das war erst die “neue” Marschroute, nachdem der Umbruch schon vollzogen war. Direkt nach Abstieg war die “Korsettstangen”-Marschroute ausgegeben und man setzte sogar noch auf einen Verbleib von Hasebe.
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte. Es gab sicher ein paar Abgänge, die man nicht verhindern konnte, weil Ausstiegsklauseln (Ginczek, Drmic, Plattenhardt) bestanden oder es keinen Vertrag für Liga 2 (Hasebe) gab. Da hatte man auf den einen oder anderen gehofft, wie bei Hasebe, Feulner oder Nilsson, dass er sich der Aufgabe und Verantwortung stellt, aber zuschütten wäre da sicher nicht angebracht gewesen – das wäre ja wie ne Belohnung für den Abstieg.
Wen man hätte behalten können, wäre wohl Hlousek, Chandler, Frantz, Kiyotake, Angha und Mak gewesen. Und wenn ich mir so die Fanstimmung anhöre, wäre es nur Frantz gewesen, dem man damals wirklich nachgetrauert hätte. Eigentlich hatte man Stuttgart, Frankfurt, Hannover etc. für vollkommen bescheuert erklärt, für die noch Geld überwiesen zu haben…
Worüber reden wir also? Für mich wären es nur Nilsson, Feulner und Frantz gewesen, die ich wirklich gern gehalten hätte. Hasebe und Kiyotake sind keine Zweitligaspieler. Frantz hätte man nicht verkaufen müssen und bei Nilsson und Feulner hätte ich gern gesehen, dass man ihnen vertraglich entgegen kommt, denn die beiden haben schon bewiesen, dass sie Verantwortung übernehmen.
Aber was machste, wenn die beiden (Nilsson, Feulner) eben Angebote bekommen, die du nicht toppen kannst. Feulner in die Bundesliga zum aufstrebenden Augsburg, Nilsson nochmal international spielen in der alten Heimat. Ob es dann rausgerissen hätte, wenn man beiden 2-3 Jahresverträge zu Bundesliga-Konditionen angeboten hätte? Zwei Spieler, die ja leider auch oft verletzt waren.
Bleibt also Frantz. Wir reden letztendlich über Frantz.
genau. Dem der Laden unter Druck auch öfters um die Ohren geflogen ist. Aber für die 2. Liga sicher Top. Doch auch er wollte lieber “oben” bleiben. Sollte man dann ein Millionenangebot ausschlagen und Erstligaverträge abschließen? Doch keiner kennt die Details. Also was soll dann der ständige Belastungseifer der “Kontras”?
Mit zwei davon, wären wir dieses Jahr aufgestiegen, das wäre die Routine gewesen die uns anfangs komplett und mittlerweile teilweise noch abgeht.
Ich bin schon der Meinung, wenn man diesen beiden Spielern (Frantz nehme ich mal raus), ein werthaltiges Angebot gemacht hätte sprich ihnen das Gefühl zu geben wie wichtig sie auch sind beim Neuaufbau, wäre der Verein nicht so chancenlose gewesen wie es dargestellt wird. Aber des Credo nach dem Abstieg war doch, akzeptiert (1 Jahresvertrag) oder geht! Das war vermutlich zu wenig der Mühe.
Nilsson kannst Du da rausnehmen. Der hat sich schon früh für die Heimat mit CL entschieden, da hatten wir ohnehin keine Aktien.
Und Feulner? Stell Dir vor, man hätte ihm vor der Saison einen 2-Jahresvertrag zu Erstligakonditionen gegeben. Ohne Kenntnis des aktuellen Bedarfs. Deutlich über 30 und verletzungsanfällig, schon auf dem absteigenden Ast. Ich glaube, da wäre das Geschrei groß gewesen…
Nein glaube ich nicht, das war einer der wenigen Namen den Fans gerne behalten wollten. Verletzungsanfällig insofern, wie es alle Spieler sind. Das macht ja nicht den Unterschied.
juwe,
mag sein, Feulner ist ein Grenzfall. Aber gespaltene Lager würde ich da zumindest schon erwarten.
Ich hätte ihn ja auch gerne behalten. Aber um jeden Preis? Auch nicht.
Möglicherweise haben Frantz, Nilsson und Feulner auch keinerlei Perspektive auf einen direkten Wiederaufstieg gesehen, nachdem jeden Tag mehrere Spieler verkauft wurden.
Das ist eine spannende Sichtweise, weil Feulner und Nilsson innerhalb der ersten zwei Wochen nach Abstieg weg waren und die ersten Korsettstangen waren die weggebrochen sind.
Man hat sich einfach radikal verschätzt – man kann keine “Absteiger bestrafen”, die anderenorts gerne aufgenommen werden.
Optimist,
Kein Belastungseifer. Ich hab ja durchaus mit einbezogen, daß man evtl. nicht in der Lage war, die Angebote so nachzubessern und deshalb alle gehen lassen mußte.
Obwohl ich das nicht glaube. Aber wenn man nicht bereit ist, einem Spieler (z.B. Feulner) entgegen zu kommen, wenn der gerne einen länger dotierten Vertrag will, weil man alle gleich behandeln will, dann hat man eben auch keinen Verhandlugsspielraum.
Wobei die Möglichkeit ja auch bei den anderen wie bei Schäfer gegeben gewesen wäre, vorher schon den Vertrag zu verlängern.
Aber mir ging es nicht, um die Spielerverpflichtungen, sondern, daß Armin die Tatsache, daß der Kaderumbruch so radikal ausfiel als Grund für die Entwicklung herhalten soll. Denn wie du selbst sehr richtig feststellst: Bader und Wolf haben lange Zeit gehabt bis das mit Ismael klar war. Zu dem Zeitpunkt war auch klar, wie die Mannschaft aussieht. Da hätte man ja die Trainerfrage einfach nochmal neubewerten können und als erfahrener Sportvorstand und sportlicher Leiter erkennen können, daß das Experiment mit Ismael einen Ticken zuviel ist bei dem so neu zusammengestellten Kader. Ob die ALternative Weiler sein mußte oder eben wirklich mal einer, der (wie ursprünglich ja angekündigt) mit Zweitligaerfahrung, sei dahingestellt.
Daß Ismael lange in der 1. Liga gespielt hat und dann in der Regionalliga sein Trainerdebüt hatte, spricht doch nicht dafür, daß er weiß, was in der 2. Liga gefragt ist.
Ich sehe die “Verfehlung” auch nicht darin, Spieler, die gehen wollen, gehen zu lassen. Ich sehe jedoch sehr wohl Verfehlungen im Bereich Scouting. Spätestens mit den vielen Winterflops war klar, dass Möckel das nicht bringt. Und spätestens Mitte der letzten Vorrunde war klar, dass wir auch für ein Szenario Liga 2 planen müssen. Da hätte MB spätestens reagieren müssen und das Scouting neu aufstellen. Er hat jedoch auf Basis eines “klaren Anforderungsprofils” lieber die Marionette Wolf geholt.
Optimist,
Ja das mit Wolf war schon fast ein putinistischer Schachzeug, das Umfeld mit der angemessenen Forderung nach mehr sportlicher Kompetenz auszutricksen und hinters Licht zu führen. So das er weiter alleine wirken kann wie bisher.
Für mich hat das weniger mit Wolf zu tun als mit der Überflüssigkeit des Postens an sich 😉
Richtig der Posten ist überflüssig, wenn Bader das so umsetzt, wie er es macht, nämlich daß es keine mündige sportliche Kompetenz auf gleicher Ebene neben ihm gibt. Er hat das für sich geschickt gelöst.
War schon lange ein Befürworter der Position, aber eben mit Folgewirkungen, wie Rückzug des Vorstands aus dem direkten operativen Geschäft. So wie Wolf installiert wurde, war das ja in der Tat nix und traf auch nicht den Kern der Forderung, die im Umfeld ja laut wurde.
Ganz unabhängig an der Stelle, ob der Mann dann Wolf oder Baumann heißt.
Auch ein Hübner in Frankfurt ist ja ein unbeschriebenes Blatt gewesen, hat aber ne ganz andere Rolle.
Alexander Endl – Clubfans United,
Aber ganz ehrlich, war as eine Option das das mit Bader funktioniert? Wohin hätte er sich denn zurückziehen sollen?Welchen Bereich des operativen Geschäfts hätte er den behalten sollen?Scouting?Trainerauswahl?Spielertransfers?Marketing?
Das Installieren von WW ist doch letztlich entweder der Überzeugung geschuldet, MB ist der Richtige, oder man war schlicht zu feige MB zu feuern.
Die Rollen wären schon denkbar gewesen. Ich beschrieb das mal mit Business Development. Bader in der Rolle die strategischen Projekte an sich zu nehmen, Stadionumbau, Vermarktung, Kooperationen, Partnerschaften, Wolf für das Daily Business, An- und Verkauf, der Prokurist im Laden eben, wo man nur den Chef dazu holt, wenn es ans Eingemachte geht, wenn der Transfer mal die Mio knackt etc.
durchaus denkbar, aber mit Baders Eigenanspruch “Ich bin die sportliche Kompetenz” wohl nicht machbar.
Daran scheiterte es wahrscheinlich, aber dafür ist ja der AR da, dafür die nötige Überzeugungsarbeit zu entwickeln. So wie es jetzt war, war es (zumindest nach Außen) weder Fisch noch Fleisch. Wolf wusste wahrscheinlich selbst nicht so genau, was er denn nun für Kompetenzen hat, und schwamm sich eigentlich erst mit dem Scheitern von Ismael etwas frei – so zumindest der Eindruck nach Außen. So richtig klar ist es aber immer noch nicht.
Oder wie würde man es als Trainer formulieren: Wir brauchten keine Verstärkung in der Breite, sondern in der Spitze, oder jemand, der Qualitäten einbringt, die dem Team fehlten. Nur ein Entscheidungsteam zu verbreitern bringt einen nicht viel weiter, macht die Meetings nur noch länger und die Entscheidungsfindungen noch schwieriger. Entweder er ist ein Berater eines Entscheiders, dazu braucht es aber keinen Abteilungsleiter, oder er ist eben ein Entscheider – dann aber braucht er auch Entscheidungsbefugnisse.
André,
es gibt in der dt. Sprache einen Unterschied zwischen Verfehlung und Fehlleistung, der in dem vorliegenden Falle beachtet werden sollte.
Bleibe dabei. Wenn Rakovsky fliegt muß er ihn haben/fausten, egal was hinter ihm passiert.
Celustka finde ich viel zu schlecht bewertet. Machte bis auf den Stellungsfehler eine sehr gute Partie.
“Hier wäre ein Wechsel auf Blum oder Kerk mit Abordnung Burgstallers oder Füllkrugs in die Spitze womöglich sinnvoller gewesen, da Schöpf kein gutes Spiel machte.”
Eine Frage: Kann man es dem Trainer ankreiden, nicht gewusst zu haben, dass Schöpf kein gutes Spiel machen würde?
Andere Frage: War das wirklich 4-4-2 mit Mlapa als Stürmer neben Sylvestr? Mlapa agierte doch deutlich hinter Sylvestr – außer beim direkten Anlaufen der Innenverteidiger bei dessen Spieleröffnung, was später mit Schöpf/Sylvestr nicht anders war. Ich konnte keinen Systemwechsel nach der Einwechslung von Schöpf erkennen. Mlapa zog sich auch weit zurück, wenn der Gegner angriff. M.E. spielte Mlapa klar auf der Zehner-Position – natürlich mit dem Auftrag, bei eigenem Angriff mit in den Strafraum zu gehen, um seine Wucht ins Spiel zu bringen. Ein Grund, ihm den Vorzug vor Schöpf zu geben, war vielleicht auch, dass sich Weiler von ihm mehr Biss beim Stören der Spieleröffnung des Gegners erwartete als von Schöpf.
Ein Wort zu Burgstaller: Dass er bester Club-Spieler war, ist sonnenklar, er war sogar der beste Mann auf dem Platz. Die 2- ist deutlich zu schlecht. Das war 1- oder besser. Was soll ein Feldspieler denn mehr leisten? Ein Tor abgezockt selbst gemacht, mehrmals glänzende tödliche Pässe, enormes Laufpensum. Man vergegenwärtige sich die Szene, als er nach einer Ecke vom eigenen Strafraum weg diagonal über das Feld den Ball noch vorne trieb, zu Füllkrug abspielte, selbst wieder angespielt wurde und einen tödlich Pass nach innen brachte, den Sylvestr dann tödlich, weil zwei Punkte kostend versiebte. Burgstaller spielte eine famose Partie, die man – wenn man schon Notenspielerei betreibt – auch entsprechend honorieren sollte. Wenn Burgstallers Leistung eine 2- (bzw. – Achtung Kollegstufe! – 10 Punkte) war, ist der einmal mehr blass gebliebene Füllkrug mit generösen 8 Punkten unverhältnismäßig zu gut bewertet.
Nun, er hatte es zumindest schon selbst geahnt, deswegen bekam er ja ne “schöpferische” Pause. Zudem ist die Kritik ja, dass man ein Konzept, dass man vorher umstellte und offensichtlich ja prima funktionierte, nun wieder zurückstellte. Dabei ist gar nicht so entscheidend, welche Positionen Schöpf und Mlapa genau spielten, hier machte schon die Interpretation der Rolle viel aus. Mlapa band einfach durch seine Physis schon einen Innenverteidiger. Dieses in die Box ziehen kam bei Schöpf gar nicht in Frage. Daher fragen wir uns schon, warum man nicht versuchte, das “Erfolgskonzept” der ersten halben Stunde durch Umstellungen aufrecht zu halten.
Da bin ich bei dir. Hätte ihm auch ne glatte 1 gegeben, und das nachdem ich ihm die letzten Spiele auch schon als Fehleinkauf titulierte. Aber das war klasse Einsatz. So ist er eine Bereicherung.
Wir ham uns da gestern ja schon ausgetauscht, längere Erklärungen, warum das Springen für mich dahingend irrelevant ist, ob das Tor fehlt, und warum Celustkas Fehler der wesentlich größere ist, finden sich ja auch unter Alex’ Artikel. 🙂
Zu Celustka: Er hat in der eigenen Hälfte drei Viertel seiner Zweikämpfe verloren, das ist für nen Abwehrspieler n Katastrophenwert. Nach vorne ging auch wenig, sobald der Pass kein Sicherheitspass war, kam er nicht mehr an. Dazu dann halt der grobe Fehler beim Tor, ist für mich mangelhaft.
Nachdem er ihn ja rausgenommen hat, weil er sowas befürchtete, find ich das legitim, das zu kritisieren.
Es war wahrscheinlich eher ein 4-4-1-1 mit Mlapa als “falscher Neun”, das dann nach Schöpfs Einwechslung zu einem 4-2-3-1 wurde. Der Einwand ist berechtigt.
Füllkrug wird mir oft zu kritisch gesehen. Füllkrug kriegt die glatte Drei wegen seiner Wichtigkeit fürs Spiel nach vorne, die evtl. gar nicht so auffällt. Füllkrug kann man quasi immer hoch anspielen und weiß, dass er das Duell gewinnt, das war gestern auch wieder so, wo er im Vorwärtsspiel fast jeden Kopfball gewonnen hat. Das Element fehlte nach Blums Hereinnahme, was Blum durch Technik und Geschwindigkeit allerdings gut komepensierte.
Celustkas Fehler ist unbestritten. Nicht unbestritten ist, dass Rakovskys sinnfreie Flugeinlage “irrelevant” war, weil das Tor ja so oder so gefallen wäre. Bleibt er auf der Linie, besteht zumindest noch eine Chance, dass das Tor nicht fällt, indem der KSC-Spieler, der ja ohnehin beim Abschluss Schwierigkeiten erkennen ließ, Rakovsky anschießt – besonders dann, wenn sich Rakovsky auf ihn zubewegt und sich groß macht. Sicherlich wäre die Chance nicht wirklich groß gewesen, aber vielleicht hätte man ja das Glück gehabt, dass sich der KSC-Spieler im Abschluss so blöd anstellt wie es Sylvestr auf der anderen Seite mehrmals getan hat. Ein infolge einer sinnfreien Flugeinlage an der Fünferlinie liegender Torwart kann nicht mehr eingreifen. Er kann nicht einmal mehr angeschossen werden…
Die Tatsache, dass andere Club-Spieler auch Fehler gemacht haben, kann Rakovskys Fehler nicht schmälern. Er darf nicht lossegeln, wenn ohnehin klar ist – und das muss er sehen!, dass er keine Chance hat, den Ball zu erreichen. Wenn er sich entscheidet, die Flanke zu entschärfen, muss er einen Schritt von der Linie weg ins Spielfeld machen. Der Einwand, dass er dann die Ecke frei macht, zieht nicht, da ein Schuss aus diesem Winkel von einem Zweitligatorwart auch dann entschärft werden muss, wenn er einen Schritt im Spielfeld steht. Die zuletzt geschilderte Option wäre wohl die beste gewesen, weil der Torwart dann sowohl gegen eine Flanke und gegen einen Schuss hätte reagieren können. Schlaue Sache: Ich eröffne dem Gegner zwei Möglichkeiten und mache beide zunichte.
Außerdem gilt bei der Beurteilung dieser Szene schlicht und einfach die eiserne Regel: Wenn der Torwart die Linie verlässt, muss er den Ball haben oder wegfausten. Ist das nicht der Fall, hat er einen Fehler gemacht – und zwar unabhängig davon, ob vor ihm Mitspieler auch schon Fehler gemacht haben.
belschanov,
In der Vorrunde wurde Rako kritisiert, dass er bei einer halbhohen Flanke nicht zum Flug angesetzt hat.
Für mich steht er derzeit etwas zu sehr in der Kritik, aber wenn Weiler die ganze Sache genauso sieht wird er schon etwas unternehmen 😉
ja, und dann hieße es, er hätte rausgehen bzw. springen müssen. So hat er immerhin bewiesen, dass die Flanke nicht abzufangen war. Und sie kommt so knapp, dass er springen muss. Er konnte nicht abschätzen, dass er nicht rankommen würde, behaupte ich.
So. Jetzt hab ich mir die Szene zum 1:1 noch 5mal in Zeitlupe zusammen mit dem Sohn angesehen.
1. Polak
Lässt sich durch ne relativ einfache Körpertäuschung ausspielen. Das passiert aber, kein echter Vorwurf.
2. Pinola
Ist die ärmste Sau. Steht gegen zwei Mann allein, wird im Zweikampf auch noch clever behindert und muss so zusehen, was passiert.
3. Rakovsky
Allerhöchstens ein “Halbfehler”. Er kann natürlich auf den Ball so spekulieren, kriegt er dann den Ball ins kurze Eck, wird er geteert und gefedert. Erreichen kann er den Ball nicht von seiner Position aus. Bleibt er stehen, schafft er es vielleicht noch zur anderen Seite, aber das ist wirklich jetzt 50/50 Entscheidungen, bei der er immer falsch liegen kann.
4. Celustka
Eindeutig der Hauptschuldige, denn er trabt schon in der Entstehung der Viererkette gut 5 Meter hinterher, Hovland stellt den Flankengeber korrekt, Petrak rückt auf, auch korrekt, hinten muss jetzt Celustka den freien Mann übernehmen. Und obwohl die Szene fast schon atemberaubend lang dauert, trabt Celustka eben nicht hin, sondern auch noch in Richtung Petrak.
Das Tor war in der Entstehung schwer zu verhindern, vom Torwart kaum auszumerzen, aber final hätte es einfach von Celustka geklärt werden können und müssen.
Habs mir auch noch mal angeschaut (ein Hoch aus SkyGo) und wollte das hier vom Alex noch einmal hervorheben!! 🙂
Ich weiß, ich bin ein hoffnungsloser Träumer, aber ich würde auch mal gerne so ein Spiel wie Bremen vs Vwburg mit unserer Mannschaft sehen.
Also Spiele mit drei Gegentoren hatten wir diese Saison doch echt schon genug. 😛 😉
5 hatten wir auch schon :/
Ich seh schon, ihr versteht mich.
Alex B. hat mal über ein Montagsspiel sinngemäß gesagt , er schaue sich die Versuche zweier Mannschaften ein rundes Lederteil gegenseitig hinzustolpern nicht mehr an. 😉
Es bleibt ein enormer Unterschied zwischen erster und zweiter Liga
Beate60, aber letztlich bleibt doch nicht mehr viel, da Du je einige Punkte selbst schon relativierst.
Für mich ist bis zum Beginn der Verbeek Pleitenserie alles nachvollziehbar. In der Krise wurde dann falsch reagiert, was man zwar nicht vorher wissen konnte, aber zumindest kann man sagen, es wurde schlecht antizipiert.
Wieviel beim Neuaufbau nun Zwängen geschuldet war, kann man nicht wissen, aber zumindest war die Kommunikation schlecht. Was bleibt, ist der Missgriff bei der Trainerwahl. Oder war einfach ein Übergangstrainer zum Verschleiß nötig? Auch das muss Spekulation bleiben. Und wenn man die zu späten Abschlüsse kritisiert, halte ich dagegen, wie schnell es mit Weiler ging. Auch hier gibt es immer mehrere Parteien und diverse Zwänge, die wir nicht kennen. Niemand verzögert das ohne Not.
Zugegeben ist unsere Kommunikation im Verein schlecht, man empfindet ein eklatantes Informationsdefizit. Aber war das zu Sonnenkönig AROs Zeiten nicht noch schlechter? Ich glaube, wir sind so von der gläsernen mediendurchfluteten Welt infiziert, dass wir mitunter einfach zu viel erwarten. Wie auch immer, es ist ein Minuspunkt, weil er Unzufriedenheit erzeugt.
Was aber für mich an objektiv bewertbaren Fehlern bleibt, ist das Krisenmanagement beim Abstieg, die falsche Trainerwahl und das kommunikationsproblem. Für mich reicht das noch nicht für ein Misstrauenvotum. Für Zweifel schon, aber eindeutig noch mit Bewährung.
Optimist,
Und was brauchst du, um ein “Mißtrauensvotum” für gerechtfertigt zu halten?
Beate60, gute Frage 😉
Vielleicht bräuchte ich dazu eine Vereinspolitik, die den Laden erst an die Wand und dann über die Klippe fährt. Meier als Manager, Dutt als Trainer… sowas in der Art 😉
Offensichtliche Unvernunft womöglich.
Keine Ahnung, wo die Grenze wäre.
Optimist,
Was Dutt maximal schaffen könnte, ist, daß Stuttgart absteigt. Das hatten wir schon. Wieso ist das für dich bei Dutt ein an die Wand fahren und bei uns nicht?
Beate60, weil ich es da schon vorher weiß, bei uns aber nicht wissen konnte. Ja im Prinzip jede Menge Missgeschick mithelfen musste. Das relativiert jede Fehlplanung…
Nach 18 Spielen ohne Sieg könnte man doch aber zumindest von einer Vorahnung zur Winterpause sprechen, oder?
Auch könnte man ahnen, daß die öffentliche Verlautbarung, es gebe Einjahresverträge, ausschließlich zu den Bedingungen des 1.FCN, nicht geeignet ist, Korsettstangen zum Bleiben zu bewegen.
nach einer erfolgten Korrekturmaßnahme und dem resultierenden deutlichen Aufwärtstrend? Ich finde, das wirkte eher wie die gute Chance, die Kurve zu kriegen.
nun, niemand unterschreibt eine öffentliche Verlautbarung. Weißt Du denn, was wirklich verhandelt wurde? Sicher wurde den Korsettstangen etwas besseres geboten, aber die waren ja auch die begehrtesten. Ich halte das eher für eine falsche Informationtaktik, als Verhandlungstaktik.
Genau da liegt das Dilemma. Was bei uns an Informationen rauskommt, klingt immer viel zu sehr nach Politik und nicht nach Offenheit.
Nach so einer wiederholten Verlautbarung gibt es intern doch nichts mehr zu verhandeln.
Erfahrungsgemäß weiß Bader sehr gut, was man sagen kann und was nicht, genauso wie er seine Verhandlungsposition sehr gut einschätzen kann. Insofern glaube ich einfach nicht an ein Überraschungsmoment, das man irgendwie als Entschuldigung gelten lassen könnte. Und nur darum ging es.
Daß der Totalumbruch im Grunde die einzig logische Konsequenz war, das steht dabei auf einem anderen Blatt.
Nick,
Da bin ich eher bei den Argumenten von Alexander oben, ich denke schon, dass nach dem Abstieg auch Prozesse gelaufen sind, die von der Vereinsführung nicht mehr steuerbar waren. Ich denke auch, dass man durchaus mit einigen “Korsettstangen” geplant hatte, dass man dann aber von der Dynamik der Marktbedingungen überrascht wurde. Hier hat doch auch keiner geglaubt, dass alle unsere Spieler ein ErstligaNgebot bekommen, ok Pekhardt nur 2. Liga, aber dort beim erfolgreichtsten Verein der Hinrunde, der bei der Verpflichtung auch schon vorn gelegen hat.
Bader ist sicher eher der Managertyp, der Kasse macht, Ls dass er in Bieterorgien gegen andere Vereine eintritt. Vielleicht ist seine Vernunft da heute nicht mehr so erfolgreich, wie zu Beginn seiner Karriere, weil Spieler am Tisch sind die Geld aus fußballfremden Kanälen zur verfügung haben.
Es gibt immer eine Dynamik der Entwicklung, dazu muss man klar sehen, dass Bader in der Zeit auch maximal intern unter Beschuss war, es gab einen öffentlichen Versuch aus dem AR ihn loszuwerden. Dazu eine AHV, deren Ausgang auch nicht klar vorherzusehen war.
Auch das sollte man nicht unterschätzen.
Das sollen keine Ausreden für schlechte Performance sein, aber es sind Tatsachen, die eine Auswirkung hatten.
Armin,
ich kann einfach nicht glauben, daß Bader in dem Geschäft noch irgendwas überraschen kann. Der ist dreimal hintereinander im gesicherten Mittelfeld gelandet und hat trotzdem mit beinahe allen Spielern Zweitligaverträge ausgehandelt. Ohne die hätte es die kolportierten 15 Mio. gar nicht erst gegeben. Und ohne die Geschichte von den Korsettstangen wären es vielleicht nur 10 geworden.
Was mich so ärgert, ist die Diskrepanz zwischen dieser Leistung und der erneuten Hängepartie bei der Kaderzusammenstellung. Es leuchtet mir nicht ein, daß man einerseits weitsichtig handelt, andererseits wieder die bekannten Probleme in Kauf nimmt, die auch ihren Anteil am Abstieg hatten.
Daraus werde ich einfach nicht schlau. Ist Woys Abgang ein Indiz dafür, daß einer der Vorstände zu scharf darauf war, die Schuldenfreiheit verkünden zu dürfen? Waren vielleicht gerade die beiden Vorstände uneins über das Maß des einzugehenden Risikos?
Ich bin echt gespannt auf Baders Memoiren…
mir ging es auch nicht um eine genaue Analyse der Killerkriterien, sondern um die Verdeutlichung, dass weit mehr passieren müsste, als derzeit passiert.
Es wundert mich aber auch nicht, dass Du die vernünftige Finanzpolitik nicht als Baders Verdienst anrechnest, sondern den Auflagen der DFL geschuldet siehst. So wirkt es jedenfalls. 😉
Und noch ein Missverständnis: ich fordere keinen Rauswurf nach 5 Niederlagen. Wo soll das stehen? Ich äußere mein Wohlwollen zu dem Versuch, eine gewisse Kontinuität zu wahren und nicht bei der kleinsten Schwächeperiode schon den Finger am Abzug zu haben. Auch wenn es dann halt auch mal zu spät ist.
Anderes Thema: Schröck, Schmidgal, Nehrig, Nöthe, Sararer. Alles Stammspieler. Gut, dafür gabs sogar mal Geld für Müller, Prib, Baba und Djurdzic, aber die (d.h. Hack) haben anscheinend die letzten Jahre dazugelernt 😉 Bei uns fällt mir dagegen außer Hasebe für die letzten Jahre keiner ein (abgesehen von den zu billigen Abgängen von Platte und Chandler).
Zur Kommunikation habe ich mich ja schon geäußert:
Ja, bei Heidel klingt das besser. Eine so großen Unterschied sehe ich da allerdings auch nicht. Gerade über Verbeek hatte sich MB doch recht ausführlich erklärt (z.B. die Umstände beim Leverkusen-Spiel). Nunja, ist halt auch ein Frage der Wahrnehmung und der Erwartungshaltung 😉
Wissen tust du es genauso wenig wie bei Bader. Scheint mir eher eine Frage der Sympathie zu sein. Oder kannst du das irgendwie mit Fakten untermauern?
Letzten Endes geht es ja aber auch nicht darum, es vorher sicher zu wissen, sondern das Gefühl zu haben daß wirklich kritisch hingeschaut wurde, welche Fehler selbstverschuldet sind und wie man sie künftig minimieren kann.
Natürlich weiß ich es nicht 😉
Aber zumindest hat man uns keinen Trainer präsentiert, der von uns vorher schon fast einmütig als “no go” bewertet wurde. Einer davon war z.B. Dutt. Was natürlich nicht heißt, dass er nicht auch gegen jede Erwartung erfolgreich hätte sein können. Immerhin ist er einst ziemlich souverän mit Freiburg aufgestiegen, wie mir beim Vergleich zu unserer letzten Aufstiegssaison wieder gegenwärtig wurde.
Aber zumindest deutet doch dieser eher unkonventionelle Ansatz zur Trainerauswahl darauf hin, dass man sich sehr wohl ausgiebig Gedanken gemacht hat. Leichtfertigkeit oder Phantasielosigkeit kann man zumindest nicht unterstellen.
Optimist,
Womit dann wieder zu fragen wär, was bei dir nötig ist, daß du ein Mißtrauensvotum abgibst? Nur deine eigenen Vorurteile bzgl. eines Trainers, die nicht mal an Fakten festzumachen sind? Ich hab das gefühl, Bader kann gar nicht soviel falsch machen, daß du ihm das vertrauen entziehst. Auch wenn wir in die 3. Liga absteigen würden, fändest du wieder alle möglichen Erklärungen, daß er das Schicksal nicht beeinflussen konnte.
Und bzgl. man hat sich doch Gedanken gemacht, wenn man so unkonventionelle Trainer sucht: Man hatte erst angekündigt, einen bundesligaerfahrenen Trainer zu holen. Dann wird von Wolf immer wieder betont wie sehr er und Bader von Ismael beindruckt waren. Ist es da zuviel verlangt, wenn man wenigstens hören will, was der für Ideen hatte, wie er spielen lassen wollte, weshalb man der Meinung war,daß ein 2.LigaNovize es drauf hat, einen solchen noch inhomogenen Kader schnellstmöglich zu formen?
Er war der Trainer, mit dem denkbar schlechtesten Zeitfenster. Jeder andere wäre früher zu verpflichten gewesen. Und das wäre bei der Zusammenstellung eines völlig neuen Kaders doch auch ein nicht unerheblicher Aspekt gewesen: Möglichst viel Vorbereitungszeit, einen Kader so zusammen stellen, der die Ideen des Trainers umsetzen kann. Ismael mußte sich erstmal durch Versuch und Irrtum kämpfen. Irgendwie keine guten Startbedingungen.
Für mich gibt es mittlerweile zwei Erklärungsmöglichkeiten,weshalb man oft solche nicht wirklich einschätzbare Trainer holt: erfahrene Trainer wollen zu den vorgegebenen Bedingungen nicht kommen oder es wird bewußt Risiko gefahren, um mal den großen Coup zu landen wie es z.B. Heidel mit Klopp und Tuchel geschafft hat.
Dabei frag ich mich, ob da wirklich der größtmögliche Nutzen mit dem kleinstmöglichen Risiko als Entscheidungsgrundlage dient.
Denn die Erfahrung müßte Bader eigentlich gezeigt haben, daß erfahrene Trainer (Meyer, Hecking) eher Erfolgsgaranten sind.
Doch, könnte er. Er könnte sich benehmen wie Geenen, er könnte Unsummen für abgehalfterte Ex-Stars bezahlen, wo man schon vorher weiß, dass sie keine Leistung mehr bringen (Einzelfälle ausgenommen), er könnte Trainer nach nur 4 Niederlagen rauswerfen, er könnte es an Respekt vermissen lassen im Umgang mit anderen, er könnte den Verein hoffnungslos überschulden, er könnte Verträge abschließen wie die Fürther, denen regelmäßig die Leistungsträger davon laufen, ohne Ablösesummen zu generieren…
Das ließe sich noch fast unendlich fortsetzen…
Mein Ansatz ist eben anders. Wenn etwas schief läuft, suche ich nach Erklärungen, unterstelle den Protagonisten aber zunächst immer beste Absichten. Ich bin eben Positiv, ich suche eher nach Entlastung als nach Belastung. Das betrifft aber nicht nur Bader, auch bei Spielern habe ich diesen Ansatz. Das wirst Du sicher bemerkt haben, dass ich mich eigentlich nie an Negativkampagnen gegen Einzelne beteilige, sondern meist auf der Gegenseite stehe. Siehe aktuell Rakovski.
Optimist,
Ich halte ähnlich und versuche meist nach der “5-Why-Methode” (Fünf mal “warum?” fragen) vorzugehen. Damit kommt man meistens zur Wurzel der Probleme.
http://de.wikipedia.org/wiki/5-Why-Methode
Das ist doch vollkommen irreal, was du als mögliche Killerkriterien anlegst.
Wie sollte er Unsummen für abgehalfterte Stars zahlen? Mit welchem Geld? Aus der Erfahrung mit Koller und Charisteas hat er ja doch hoffentlich gelernt.
Wie soll er das machen, den Verein hoffnungslos zu überschulden? Es gibt Vorgaben von der DFL, die verhindern, daß ein Verein sich hoffnungslos überschuldet. Das war sicher auch ein Verdienst unserer tollen Vorväter, daß das jetzt so einfach gar nicht mehr geht. Und letzten Endes würde das ja auch bedeuten, daß der Aufsichtsrat vollkommen seine Aufsichtspflicht einstellt.
Ist dir entgangen, daß die DFL schon nach dem erneuten Trainerwechsel nachgefragt hat? Wir haben nicht mehr diese Freiheiten wie in den 90ern.
Aber es geht aber eben auch nicht nur um finanzielle Sanierung, sondern auch sportliche Weiterentwicklung und sinnvollerweise sollte grade ein Underdog wie wie der 1.FCN zur Zeit leider irgendwann mal eine Nische besetzen können, mit der er sich positiv profilieren kann. Und da ist in all den Jahren nichts passiert.
Ich mein es ist irgendwie typisch, daß wir offenbar tatsächlich einige Spieler verpflichten konnten bevor überhaupt feststand, wer Trainer wird und ob sie in dem System einen guten Platz finden werden.
Es geht doch nicht um die Anzahl der Niederlagen am Stück, sondern wie sie zustande kamen und welche Entwickeln sich bei der Kaderentwicklung abzeichnet. Oder meinst du 5 niederlagen am Stück rechtfertigen jeden Trainerrauswurf? Oder machen ihn sogar zwingend notwendig?
Und ganz ehrlich: die Ablösesummen, die wir dann teilweise generiert haben am Ende der Saison (Hasebe) waren jetzt auch nicht vom Feinsten oder?
Daß andere zu vollkommen überhöhten Beträgen geholt wurden … nun ja, Leverkusen kann es sich leisten. Wenn es Drmic unbedingt haben will freiwillig mehr zu zahlen als sie müßten und damit einen Vorvertrag zu bekommen. Heißt aber, das hat auch schon vorzeitig klar gemacht, daß er gehen wird. Bringt somit Unruhe in die Mannschaft. Vielleicht wär es mannschaftsdienlicher gewesen, zu diesem Zeitpunkt jede Verhandlung abzublocken?
Stuttgart steht vermutlich nicht umsonst dort, wo sie grade stehen. Da wird/wurde genausoviel falsch gemacht über Jahre (vor Dutt im übrigen).
Und von wieviel Fürthern redest du, die da regelmäßig für umsonst davonlaufen? Bislang haben die erzielten Summen geholfen, daß Fürth sich ganz wacker schlagen konnte in der 2. Liga. Ich kenn mich bei denen auch nicht aus. Weiß nicht, was die ihnen vorher gekostet haben….
Und ansonsten: ja auch ich suche nach Erklärungen. Und ich kann mich nicht erinnern, daß ich den Verantwortlichen Mutwilligkeit unterstellt hab für Fehlentscheidungen. Deine Erklärungen sind jedoch genauso spekulativ wie meine. Und wo wär jetzt das große Problem, das so ähnlich wie Heidel zu handhaben und den Gerüchten und Spekulationen einfach durch die Wahrheit den Nährboden zu entziehen?
Wenn wir aber keine “harten” Kriterien anlegen, sondern weiche, wird das eben wieder eine “Glaubensfrage”. Ich spul mal zurück: Als Martin Bader Dieter Hecking als Trainer präsentierte, hielt sich die Begeisterung wahrlich in Grenzen.
http://www.clubfans-united.de/2009/12/22/hecking-neuer-fcn-trainer/
Als Hecking dann 3 Jahre in Folge die Klasse nicht nur halten konnte, sondern mehr als einmal nur knapp an den internationalen Plätzen vorbeischrammte WÄHREND wir Jahr für Jahr Transfererlöse einfuhren und zugleich das NLZ aufrüsteten, war die Frage, ob der Club eine Entwicklung genommen hat, nahezu absurd.
Nochmal: Ich will hier nicht alles sakrosankt erklären. Aber mir verschließt sich einfach die Passion rückwirkend alles in Frage zu stellen. Wer die letzten 10 Jahre an Entwicklung Revue passieren lässt, kann doch nicht ernsthaft anzweifeln, dass der FCN einen Quantensprung vollzogen hat und der Spiritus Rector war dabei Martin Bader.
Reden wir also über die Entscheidungen nach dem Abgang von Hecking, der uns – Klausel hin oder her – in eine beschissene Lage gebracht hat. Das hat Wiesinger dann sogar noch gut hinbekommen bis Saisonende. Ab da aber hatte man eben viele Fahrkarten, sowohl in Sachen Trainer wie Spieler wie strategische Entscheidungen. Das brachte uns in eine extreme Schieflage, die nun mit Weiler (wohl zu spät vorerst) korrigiert werden konnte. Über diese Fehler muss man reden und auch darüber, ob man den FCN nun erneut für die Zukunft neu aufstellt, ggf. mit neuen Köpfen. Aber das sollen die entscheiden, die dafür gewählt wurden – der Aufsichtsrat.
Pauschal vom Ergebnis auf die Leistung der Handelnden zu schließen, halte ich für schlicht falsch. Das erinnert mich – Achtung, Stefan, der Vergleich hinkt – an die Diskussionen um Klopp in Dortmund. Auf einmal meinen manche schon sein Ende erkannt zu haben, reden von verbrauchtem Stil und Latein am Ende. Auch da hat Heidel im Übrigen die richtigen Worte gefunden als er so eine Diskussion für schlicht absurd hielt. Man muss Leistung auch mal anerkennen und Fehler auch mal zugestehen – wie auch die Gewissenheit, dass man manchmal für kleine Fehler groß bestraft wird, während man ein andermal auch mit großen Fehlern davonkommt.
Respekt vor Menschen heißt auch, ihnen für Geleistetes die Anerkennung nicht abzusprechen, nur weil man vielleicht irgendwann mal stolperte oder man sich trennen musste, weil man sich jetzt neu orientieren will. Dieser Respekt gegenüber Bader/Woy fehlt mir schlicht in der Diskussion viel zu häufig. Ich spreche jetzt niemanden persönlich an, aber im Eifer, die eigene Message wirklich wasserdicht rüberzubringen, wird eine Eiseskälte an den Tag gelegt, die einen erschaudern lässt.
Ich wünsche mir da generell mehr Menschlichkeit. Manchmal wird im Fußball, egal ob gegenüber Gegner, Schiedsrichter, Trainer oder Spielern, einfach vom Leder gezogen, was mich wiederum nicht wundern lässt, dass keiner mehr zuhören will.
Aus enttäuschter Emotion heraus ist für mich das kurzfristige Vergessen der Menschlichkeit nachvollziehbar, ohne dass ich dies gutheißen möchte! Habe mich auch schon desöfteren beim Fluchen über unfassbare Schiri-Entscheidungen ertappt…
Woran ich mich mehr störe, ist das was uns unter “steigende Professionalisierung des Fussballs” verkauft wird: Das Ausschalten von (auch positiven) Emotionen, das rein rationelle gewinn- und erfolgsorientierte Handeln, eine Art amerikanisierung des Fussballs, unser Fussball wird immer mehr zum Football.
Finde ich ausdrücklich nicht gut, ginge es nach mir, hätte Jan Kristiansen für sein Siegtor im DFB-Pokalfinale 2007 eine Club-Anstellung auf Lebenszeit. Aber der Profi-Fussball ist ein absolut gnadenloses Geschäft geworden, Verdienste und Erfolge von heute zählen nichts mehr, nur der Erfolge heute. Gefällt mir nicht, ist aber leider so.
Das gilt vor allem für die Spieler, die in immer kürzeren Abständen mitunter rücksichtslos ausgetauscht werden oder ihre Kurzzeit-Arbeitgeber emotionsbefreit wechseln. Identifikation mit Verein und Fans kommt so kaum mehr auf. Für uns Fans ist es unsere Seele, für die Profis/Trainer/Funktionäre meistens nur noch Business.
Die Konzentration aufs reine Geschäft mit der Vergänglichkeit gestriger Erfolge betrifft die Spieler. Sollte diese nüchterne Erfolgsorientierung, konsequent gehandelt, nicht auch für die Verantwortlichen des Wirtschaftsbetriebs Bundesligaclubs gelten? Die Angestellten in den kurzen Hosen sind ausgewählt und eingestellt vom leitenden Vorgesetzten. Wenn diese längerfristig keine ausreichende Leistung bringen,trennt man sich von diesen. Doch hat nicht der leitende Vorgesetzte eine direkte, mindestens aber indirekte Mitschuld an diesen Minderleistungen? Sollte nicht auch er Konsequenzen ziehen (müssen)?!
Entsprechend finde ich das aber auch in der Wirtschaft von heute teilweise hochgradig sinnfrei – da werden erfolgreiche Manager aufgefordert “die Verantwortung zu übernehmen” für mirwegen auch kapitale Fehler, man verkennt aber, dass genau der Manager die Firma erst in die Position gebracht hat, in der er un einen Fehler machte. Bei Politikern oft das gleiche: Da muss einer seinen Posten räumen, weil er eine peinliche, im Gesamtkontext aber irrelevante Verfehlung begangen hat. Bill Clinton fällt mir da ein – im Grunde ein Präsident, der alles richtig machte, Wirtschaft puschte, international für Ansehen sorgte, ein Mann des Ausgleichs. Und scheitert an einer menschlichen Schwäche, deren öffentlicher Aufschrei fast nicht zu überbieten war an Bigotterie. Aber ich schweife ab…
Wenn ich von einem Mann überzeugt bin, dann erlaube ich ihm Fehler und Schwächsphasen, auf dem Platz und daneben. Bin ich es nicht mehr, muss man es mit Anstand beenden, ohne die Drecksschleuder zu bemühen, nur um auch dem letzten Dumpfbatzen klar zu machen, dass es ja alternativlos war sich zu trennen und man auf gar keinen Fall damit einen Fehler machte, denn schließlich war das Wirken des Gefeuerten ja eh schon immer Scheiße.
Alexander Endl – Clubfans United,
Manchmal merk ich, daß ich wirklich andere Wertsysteme hab. Auch bei Clinton ist der Punkt doch nicht die Affäre, sondern seine Lüge darüber.
Und es wird doch nicht jeder Manager beim ersten Fehler gegangen. Entscheidend ist doch immer, wie kritikfähig dieser Mann ist und welche Lösungswege er aus der Krise anbietet. Was bitte hilft es, wenn jemand in der Vergangenheit gute Entscheidungen getroffen hat, für die Lösung der aktuellen Misere aber die falschen Entscheidungen trifft. Soll man dann wirklich sagen: ist doch nicht so schlimm, daß wir wieder dort angekommen sind, wo wir waren als er kam. Zwischendrin hat er uns auch mal gute Zeiten beschert? Da kann er genausogut weitermachen?
Was mir einfach vollkommen fehlt: man scheint nicht mal personelle Alternativen auszuloten. Klopp hat mal gesagt, wenn er einen wüßte, dem er die Problemlösung zutraut, wär er weg. Bei Klopp find ich es wirklich schwierig, jemanden zu finden, mit dem man sicher sein kann, daß sein Nachfolger es besser hinbekommt. Vielleicht hat die Krise Dortmund die Augen trotzdem geöffnet, daß man auch der Zeit nach Klopp nicht ungeplant begegnen sollte. Wenn man nicht irgendwann wirklich mal einen Sturz zurück in schlechte Zeiten riskieren will.
Wahrscheinlich bin ich da in Sachen Werte noch viel strenger wie du, aber wenn ich mal meine persönlichen Wertevorstellungen beiseite lasse muss man doch einfach sagen: Affären bei Politikern sind nun wirklich mindestens so üblich wie Lügen. Wer glaubt denn ernsthaft, dass er an so eine Position kommt, indem er immer untadelig die Wahrheit sagte und nie jemand übervorteilte.
Ich bin zwar Idealist, aber ich bin auch Realist genug… Und mit meinen Wertesystemen hat das eben nix zu tun. Darum bin ich ja auch kein Politiker.
Manchmal ist es eben so. Und das nicht selten. Natürlich nicht wegen kleiner Sachen, aber fatale Fehlentscheidungen führen in der Regel zur Demission.
Du skizzierst einfach einen anderen Fall. Wenn einer “schlechter” wurde, vielleicht den Wandel in einer Branche nicht mitgehen konnte, dann brauchen wir doch nicht drüber reden. Aber wenn einer einen guten Job macht, warum soll man ihn denn feuern, nur weil er zuletzt damit keinen Erfolg hatte.
Und um konkret zu werden: Letztendlich geht es dir ja um Martin Bader. Und mit jedem Satz unterstellst du, dass er für dich längst als gescheitert zählt. Da hilft auch keine entpersonifizierte Diskussion. Das allerdings halte ich eben noch lange nicht für erwiesen. Weil ich bspw. die Vergangenheit eben nicht negativ empfand und weil ich keinen Einblick darin habe, was wirklich passierte. Was ich kritisieren kann, nämlich der Umgang mit der Öffentlichkeit, reicht aber einfach nicht aus für ein Urteil. Und ganz offensichtlich ist auch die breite Fanbasis nach wie vor nicht bereit wie du den Daumen zu senken. Und das wiederum – so klingen deine Worte – kannst du einfach nicht verstehen, weil für dich alles so klar erscheint. So klar ist es aber nicht. Und deshalb verteidigen hier in der Diskussion sogar Leute, die sonst eher kritisch waren, weil man bei Ungerechtigkeit (so empfinde ich auch höchst subjektiv die so negative Bewertung der Entwicklung der letzten Jahre) einfach einspringen muss.
Ich bin mir sicher, dass man das tut. Aber sicher nicht öffentlich. Das wäre doch auch absurd. Stell dir vor der AR stellt sich hin und sagt: Wir reden schon mit dem einen oder anderen, aber noch hat uns keiner überzeugt, daher machen wir halt mit dem Bader weiter.
Ich sage es anders: Gäbe es einen, hätte er sich ja schon mal melden können. Hätte spätestens bei der letzten JHV sich in Position bringen lassen können. Aber offenbar ist da keiner, der von sich selbst überzeugt ist oder sich bisher hat überzeugen lassen, er wäre derjenige, der es besser könnte. Dass sich irgendeiner wird finden lassen, der sich nach einer Demission von Bader fürstlich entlohnen lässt, da bin ich mir sicher. Aber wer will denn das nun entscheiden, dass der Mann dann nicht nur alles umstellt, das Tafelsilber verkauft, die angefangenen Projekte stoppt und neue eigene initiiert, dann sich nicht durchsetzen kann, gefeuert wird oder hinschmeißt und einen großen Haufen Chaos und Schulden hinterlässt?
Ja, diese Diskussion muss endlich mal enden, indem die Personalie Bader endlich geklärt ist. Was auch unser letzter Interviewpartner richtig erkannt hat. Damit Ruhe im Verein einkehrt. Damit soll weder sein Ende beschlossene Sache sein noch den Kritikern der Mund verboten werden, der Aufsichtsrat sollte nur einfach sich ein umfassendes Bild machen, sich beraten und beraten lassen, alle Argumente bewerten und dann eine öffentliche Entscheidung bekannt geben, was sie als das gewählte Organ nun zu tun gedenken. Und DANN bitte, soll Ruhe herrschen, soll entweder Bader in Frieden weiterarbeiten können oder ein neuer Mann/Frau die nötige Rückendeckung bekommen, die eigenen Vorstellungen umzusetzen. Solange es ständig rumort wird es kein Wir-Gefühl geben und aus diesem Gefühl heraus sind die größten Taten erst machbar – gerade wenn man nicht die besten Voraussetzungen hat.
Bin kein Insider, aber wird wirklich so viel und störend über MB diskutiert? Außerhalb von CFU meine ich.
Bemerkenswert finde ich, nicht wertend und rein feststellend, wie sich hier in CFU die Meinungen über MB im Laufe der Saison wandelten. Das überwiegende “Bader raus” hat sich in ein “weiter mit Bader” umgekehrt.
Das würde ich so nicht sagen. Nach meinem Empfinden ist der Grundton eher kritischer geworden aber auch (wieder) sachlicher. Geht auf Platz 7 auch wesentlich leichter von der Tastatur als auf Platz 16.
Irgendeinen Wechsel wird es geben müssen. Ob das nun Bader ist, sei mal dahingestellt. Der Verein braucht dringend ein glaubwürdiges Image und eine professionellere Öffentlichkeitsarbeit. Das wird man mit einem 726. Abteilungsleiterposten nicht geregelt bekommen. Reicht ja schon, daß keiner weiß, was Wolf eigentlich macht…
Vor allem braucht er einen zahlungskräftigen Sponsor. Zu hoffen ist, dass er keinen Gönner braucht, der für Schulden bürgt.
Ja, ohne zahlungskräftigen Sponsoren ist das Thema 1.Liga ja sowieso keines, wir wären ja nur Kanonenfutter und so eine Saison wie die vorherige will doch niemand wirklich schon wieder erleben.
Ich weiß damit habe ich ein weitgehendes Alleinstellungsmerkmal, aber ich wäre eher froh wenn wir dieses Jahr nicht aufsteigen.
Natürlich und nicht unberechtigt kommt das Argument, was wäre denn nächste Saison besser?
Ich meine zum einen eine festere, eingespieltere Mannschaft, nach Weilers Kompetenz weiter ergänzt und sehr dringend ein potenterer Sponsor, der ein nächstes Wagnis 1. Bundesliga in der Lage ist finanziell mitzuziehen. Beides fehlt meiner Meinung nach.
Wenn man sieht wer alles in der 1. Liga ums nackte Überleben kämpft ua. finanziell besser ausgestattet, würde ich mich aktuell schon fragen, was wir da wollen.
Der Club verliert in jedem Jahr 2. Liga ca. 20 Millionen EUR (weniger Zuschauer, TV- und Sponsorengelder)!!!
Diese Wahnsinnzahl macht klar, warum so vehement um den Aufstieg und verzweifelt gegen den Abstieg gekämpft wird. MB wird nicht wieder 15 Spieler verkaufen können, um den Haushalt einigermaßen decken zu können. Mehr als 3-4 Leistungsträger werden es nicht sein, die wirklich Geld bringen. D.h., jedes weitere Jahr 2. Liga wirft den Club finanziell massiv zurück, baut einen später jahrelang stark belastenden Schuldenberg auf. Und gleichzeitig wird der Verlust dieser Leistungsträger die Aufstiegswahrscheinlichkeit erheblich verringern. Teufelskreis 2. Liga!
Daher kann ich es auch noch immer nicht verstehen, dass der direkte Wiederaufstieg nicht zielgerichteter und vehementer angegangen wurde. Mit rechtzeitig zusammen gestelltem Kader, in Breite und Spitze mit mehr Qualität, mit Spielern die man wollte und nicht mit denen die billig waren, mit früherer Trainerfindung.
Wenn ich einen totalen Neuaufbau des Kaders vornehme und wirklich (!) aufsteigen will, muss ich jede Minute nutzen, dass sich dieser finden kann. Die Ligaspiele sind zum Punkte holen da, nicht zum einspielen! Bereits vor Saisonbeginn war klar, dass die Korsettstangen Hovland und Blum langfristig ausfallen, es auf den defensiven Außenbahnen und im Sturm hakt. Hier wurde nicht mehr bzw. viel zu spät reagiert.
Stellt euch nur mal vor, der Club wäre mit einer stärkeren und gut eingespielten Mannschaft in die Saison gestartet, wie viele Punkte hätte er jetzt mehr?! Wie stark würde das unsere Aufstiegschancen erhöhen?!
Man kann nicht zu früh aufsteigen!
block4,
Du antwortest doch auf deine Frage, warum nach den Verletzungen von Blum und Hovland nicht mehr reagiert wurde, selber:Geld
Gleichwertiger Ersatz kostet beim Gehalt ungefähr so viel wie die Spieler die man schon geholt hat und irgendwann hat man für die Positionen dann zwei zuviel.
Auf die Verletzung von Martínez können wir nicht mit einem Alonso kontern…
Die Hoffnungen auf einen Sponsor , ab wann würde es sich denn lohnen?
Wann würde ein potenter Sponsor denn den Unterschied machen?
Im Moment liegen tabellarisch ausschließlich billigere Mannschaften vor uns,oder?
Und auf die erste Bundesliga bezogen-zu welchem Verein und welchem Budget müsste man denn aufschließen um konkurrenzfähig zu sein?
Der Grund dafür liegt doch eigentlich auf der Hand.
Um die Mannschaft frühzeitig beisammen zu haben, musst Du Verträge frühzeitig klar machen. Das ist aber doof, wenn Du noch einen halben Bundesligakader unter Vertrag hast und nicht weißt, wer von denen denn nun noch einen neuen Verein findet.
Doppelbesetzung heißt im Worst-Case doppeltes Gehalt. Das mag die Finanzabteilung nicht. Also musst Du einen verkaufen, das weiß dann der abnehmende Verein und gibt Dir weniger Ablöse. Das mag die Finanzabteilung auch nicht.
Ich würde mal sagen, dass sich mit jedem Tag seine geleistete Arbeit auch anders darstellt? Denn der Erstliga-Truppe wurde durch den Abstieg die fehlende Qualität bestätigt. Dieser Zweitligatruppe wurde das zu Ismaëls Zeit auch zu Teil – durch René Weiler zeigt sich nun aber ein etwas anderes Bild. Daher is die “Verfehlung Kaderplanung” für diese Saison inzwischen anders zu bewerten als nach dem Doppel- 0:3 in Karlsruhe und Heidenheim.
Und sollten die Jungs noch den Aufstieg wuppen, würde sich die “Verfehlung” quasi in Luft auflösen! Die “kritische Betrachtung der Arbeit von Martin Bader” hätte aber weiter Bestand (was übrigens nicht nur für CFU gilt, sondern natürlich auch für den Glubb-Blog!) 🙂
Bomber Manolo,
man sollte aber nicht vergessen, dass Weiler mit Kerk, Burgstaller und dem genesenen Blum in der Offensive deutlich mehr Alternativen hat als Ismael. Mit den personellen Nachbesserungen in der Winterpause wurde die verfehlte Kaderplanung, die für die miserable Vorrunde verantwortlich war, ja erst – zumindest zum Teil – korrigiert.
Und die Tatsache, dass “der Erstliga-Truppe durch den Abstieg die fehlende Qualität bestätigt” wurde, ist auch kein Ausweis für gute Kaderplanung…
belschanov,
Richtig, ich wollte auch nur die Veränderung in der “Bader-Beurteilung” erklären und nicht das “Bader-Problem” zum xten Male durchkauen. Aber lass Dir sagen, dass ich Dir Recht gebe! 🙂
Alexander Endl – Clubfans United,
da ist allesgesagt und ich kann nur zustimmen
Alexander Endl – Clubfans United,
gratulation…mir direkt aus der Seele gesprochen und auf den Punkt gebracht.
Alexander Endl – Clubfans United,
Für mich ist der Zeitpunkt längst verpasst, wo ein Neuanfang ohne Bader eine Alternative gewesen wäre. Was jetzt bleibt ist zu hoffen, daß es Weiler gelingt, eine Mannschaft zu formen, die spätestens nächste Saison irgendwie den Aufstieg schafft und daß bis dahin der Marketingbereich und die Öffentlichkeitsarbeit so verbessert wurde, daß das, was uns an TV-Geldern verloren ging/geht wenigstens teilweise kompensiert werden kann.
Das ist aber eben genau so eine unversöhnliche Haltung, die in einer Demokratie (und ein Verein ist eine Mini-Demokratie) nicht gut ist. Man muss und soll den politischen Diskurs betreiben, die Opposition ist wichtig, aber wenn die Wahlen mal gewählt sind, die Entscheidungen gefallen, muss man auch in der Opposition sich mit dem Willen der Mehrheit abfinden und von da an konstruktiv wieder an einer Zusammenarbeit mitwirken. Die Haltung “Es gibt nur Sieg oder Niederlage, Gewinner und Verlierer, und wenn ich nicht gewinne, werfe ich alles hin” ist keine demokratische. Im Wahlkampf (und so sehe ich derzeit noch die Phase, solange der AR die Tür für solche Entscheidungen offen lässt – eine Tür, die im Grunde seit der JHV zu sein sollte, aber eben dann wieder aufgemacht wurde mit der “Überprüfung”) darf hart in der Sache argumentiert werden, aber danach sollte der “Regierung” die Chance gelassen werden, nun mit dem Mandat der Mehrheit auch die Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Die Opposition hat dann neue Aufgaben, Aufgaben der kritischen Begleitung, Überwachung, Aufklärung – aber bitte kein Dauerwahlkampf.
Unversöhnlichkeit und ein Absolutheitsanspruch nur einer Meinung widerspricht meinem Verständnis von Demokratie und damit auch meinem Verständnis von Verein.
Gut gesprochen Alexander, bin grundsätzlich geneigt dir zuzustimmen, Unversöhnlichkeit geht gar nicht! Allerdings bietest du schon starken Argumentativ-Tobak auf. Und da muss ich doch einhaken und widersprechen, zumindest etwas.
Denn sollte eine Demokratie nicht auch wehrhaft sein, wenn erkennbar Dinge aus dem Ruder laufen? Soll man eine Regierung widerstandslos gewähren lassen, obwohl sie erkennbar das Volk schädigend handelt?
Auf den FCN übertragen, sollen wir Fans still ertragen müssen, wie unser Club in die 2. Liga absteigt, Trainerfindung und Mannschaftsbildung sich in die Länge ziehen, der Aufstieg gefährdet wird? Lt. SportBild würde den 1.FC Köln der Abstieg ca. 26 Mio. EUR kosten, dem Club wohl mit jedem Jahr 2. Liga ein ähnlicher Betrag verloren gehen, da kann der Fan schon nervös werden und aufbegehren.
Und passt es nicht zu einem Verein, dass die Mitglieder Kritik üben? Wo es doch auch soviel Spaß (und verbale Erleichterung) macht, hier auf CFU seine Meinung zu posten. Das Gemotze und Schimpfen, das hier mitunter im Umlauf ist, wird sicherlich weder einen Aufstand gegen MB auslösen, noch den Clubverantwortlichen schlaflose Nächte bereiten. Aber uns Fans tut es gut! Und evtl. findet doch einmal eine Anregung die Ohren Baders und hilft ihm, seine Sache noch besser zu machen…
Und irgendwann kommt vielleicht sogar ans Tageslicht, ob ich MB zu Unrecht kritisiert habe, weil er von Woy in seinen guten Plänen finanziell ausgebremst wurde. Dann werde ich öffentlich Abbitte (hier im Chat) leisten. Dasselbe gilt, sollte der Club doch noch das Direktwiederaufstiegswunder schaffen.
block4,
wie ich schon schrieb: Opposition ist immer eine Aufgabe, auch nach der Wahl. Die kritischste Instanz in der Demokratie. Aber dennoch sollte sie sich damit abfinden, dass ihr Konzept eben nicht mehrheitsfähig war und ihr Richtungsstreit ins Leere lief.
Auf Fehler kann man hinweisen, den Weg als solchen ständig als falsch zu beschreiben, obwohl er von der Mehrheit gewollt ist, ermüdet auf Dauer. Daher: Kritik ja. Aber man muss sich auch mal geschlagen geben können, wenn die Kritik schlicht keinen Halt findet oder eben nicht als solche (von der Mehrheit) als relevant erachtet wird.
Wir reden ja nicht davon, dass hier Gesetze gebrochen werden und das Vereinsvolk trotzdem zustimmend blökt, wir sind ja nicht in Italien (Ironie). Wir reden davon, ob ein Weg, der einen Rückschlag erlitten hat, insgesamt der richtige ist oder nicht und ob man den weitergehen soll oder etwas anderes machen.
Naja, eigentlich darf eine Opposition nie aufhören, ihre Kritik zu äußern und Argumente wiederzukäuen. Aber der Grat zwischen Kritik und Argumentation auf der einen Seite und Lamentieren und Nachtreten auf der anderen ist ein schmaler. Was das Übertreten der Grenze anbelangt, da geben sich beide Seiten leider nicht viel.
Statt ständig über den Steuermann und die Farbe der Segel zu streiten, sollte man erstmal klären, wohin die Reise überhaupt gehen soll. Sonst muß man sich nicht wundern, wenn man im Kreis fährt.
Hast du schön formuliert. 😀
Remember 2007 – aus dem Eintracht-Protokoll:
“Pöbeln im Stadion findet nach wie vor großen Anklang”
http://www.endl.de/weblog/2007/06/26/poebeln-findet-nach-wie-vor-grossen-anklang/
Verstehe ich dich richtig, dass du es nicht ausschließt, dass die Verantwortlichen des 1. FC Nürnberg Ismael bewusst als bei Bedarf zu ersetzendes “Verschleißteil” unter Vertrag genommen haben? Ja sogar, dass der Verschleiß eines provisorischen Trainers nötig (soll heißen: Teil eines durchdachten Plans) war? Hältst du die – Zitat – “Spekulation” für plausibel, dass die Vereinsführung des 1. FC Nürnberg, die nur einen Bruchteil des durch den vorsaisonalen Totalausverkauf eingenommenen Geldes in Verstärkungen reinvestiert hat, Ismael bewusst als trial-and-error-Versuchskaninchen verpflichtet hat, dessen Entlassung und finanzielle Abfindung bei Misserfolg einkalkuliert war?
Wenn das, was du als “Spekulation” in den Raum stellst, zutrifft, wäre dies kein Argument für planvolles, um das Wohl des Vereins bedachtes Handeln der Vereinsführung, sondern für deren Unzurechnungsfähigkeit. Das wäre ja aberwitzig: In die Mannschaft wird – aus welchen Gründen aus immer – nicht investiert, wohl aber besteht die Bereitschaft, doppelte Trainergehälter zu bezahlen.
Ob des Aberwitzes dieser Spekulation gehe ich davon aus, dass sie abwegig ist…
belschanov | Clubfans-United,
Nein, das verstehst Du falsch. Nicht die Möglichkeit eines solchen Gedankenganges ist Spekulation, denn er wäre tatsächlich abwegig, sondern dass der erste Trainer nach dem Abstieg unter der Last des Neuaufbaus zwangsläufig scheitern musste, auch weil der Kader noch deutliche Schwachstellen hatte. Schwachstellen, die vielleicht auch den wirtschaftlichen Zwängen und der noch zu erfolgenden Potentialentwicklung von Talenten geschuldet sind. Geplant war das aber mit Sicherheit nicht, das halte ich auch für abwegig.
Mir würde momentan ja sowas wie gerade von Heidel auf Sky schon reichen, um den Eindruck der Beratungsresistenz zu relativieren. Frage: “Haben sie bei Hjulmand nicht genau genug hingeschaut?” Heidel:”Ich Nachhinein muss man das so sagen, das darf man nicht schön reden.”
Ja Heidel verkörpert das, was ich mir bzgl. Offenheit für unseren Verein wünsche. (Und bitte jetzt nicht drauß machen daß ich Heidel haben will. Das hab ich damit nicht gesagt.)
Nur ein paar Beispiele:
“Wir haben mit Tuchel vereinbart, seinen Weggang bis Ende der Spielzeit nicht bekannt zu geben. WEIL wir den Erfolg der Mannschaft nicht gefährden wollten durch solch eine Nachricht.”
“Wir haben erst gegen Ende der Transferperiode den neuen Kader zusammen gehabt. WEIL wir den Spielern, mit denen wir verhandelt haben ja nicht sagen konnten, daß sie mit einem neuen Trainer zusammen arbeiten werden. Wir konnten sie ja nicht holen und im Glauben lassen, sie würden von Tuchel trainert.”
“Wir haben DESHALB bewußt in Kauf genommen, daß die Anfangsspiele nicht so erfolgreich verlaufen würde. Aber dann hat er ja 8 Spiele ohne Niederlage vorzuweißen gehabt. Und wir dachten, er ist auf dem richtigen Weg. Aber nach 11 Spielen ohne Sieg und nachdem der Trainer uns deutlich gemacht hat, daß er sich von seinem Weg nicht abbringen läßt, haben wir uns entschieden, ihn zu entlassen. In dieser kurzen Zeit war der nächste Schritt (mehr Ballbesitz)nicht möglich. Und wir hatten kein Vertrauen, daß er Abstegskampf kann.”
“Was wir gut konnten ging immer mehr verloren und das Neue hat noch nicht richtig funktioniert.”
“Ich weiß, daß unser neuer Trainer sehr viel Sachverstand hat, weil ich miterlebt hab, wie er mit Tuchel das Konzept in den vergangenen Jahren erarbeitet hat. Ich kenne ihn jetzt 5 Jahre.”
Allerdings hat Bader noch ein weiteres großes Defizit, daß mir so nicht bewußt war: er hat es versäumt, dafür zu sorgen, daß sein Vater Bürgermeister in Nürnberg wird. Dann hätten wir vielleicht mit Stadionumbauplänen auch weniger Probleme 😀
Ich mach auch keinen Hehl daraus, dass mir die Art der Kommunikation von Heidel gefällt. (Dein Kommentar Beate nur als Aufhänger für die folgenden Überlegungen, nicht als Replik)
Aber man muss dabei auch fair sagen: In Nürnberg wäre er wahrscheinlich für genau die Aussagen zur Rechenschaft gezogen worden. Rein in der Sache macht Heidel nämlich auch nicht viel anderes als Bader: Sie verhalten sich respektvoll. Für sie ist Diskretion auch mal ein Ehrenwort und nicht nur opportune Taktik. Als Bader sagte, er habe mit niemanden verhandelt, weil er nicht vor Beendingung des alten Vertrags aktiv werden kann, hat man ihn dafür geschäftliche Naivität vorgeworfen. Ebenso wenn er Spielerverträge nicht verhandelt, weil er aus Respekt vor dem Umstand, dass der Trainer gehen werde, diese nicht anlügen wolle.
Was Heidel macht: Er hat noch den Eifer sich zu erklären und den Mut (und vielleicht die Rückendeckung in den Gremien des Vereins), das auch durchzuziehen. Das verschafft ihn bei den intellektuellen Fans klar einen Bonus. Es bleibt dennoch, dass er sich mit Kasper Hjulmand eine schwere Fehleinschätzung erlaubt hat – mag er das nun als Fehler eingestehen oder nicht, es bleibt ein Fehler.
Interessant zudem bei Heidels Ausführungen und mit Blick auf die teilweise ja Überidealisierung von Mainz 05: Er forderte ja genau das, was Bader auch von Verbeek gefordert hatte, nämlich “jetzt mal den Weg nicht konsequent weiter zu gehen”, jetzt mal Abstiegskampf auspacken und am Konzeptfußball weiterarbeiten, wenn die See wieder ruhiger ist. Kasper Hjulmand wie Gertjan Verbeek waren dazu aber beide nicht bereit. In Mainz wird Heidel für die vernünftige Entscheidung wenn nicht gelobt, so doch mit breiter Zustimmung bedacht. Die Aussage (sinngemäß): “Wir hatten die neuen Stärken noch nicht erfolgreich verinnerlicht und waren drauf und dran die alten Tugenden zu verlieren” passt doch auf den Club nach Hecking fast wie Arsch auf Eimer.
Alexander Endl – Clubfans United,
Dir sind aber schon die Unterschiede Heidels im Umgang mit den Trainern bewußt oder? Nicht nur die Gemeinsamkeiten?
Wäre sicher interessant das mal im Detail gegenüberzustellen – weiß nur nicht, ob uns das weiter bringt. So rhetorisch formuliert wie du es da tust, muss ich das salomonisch kontern: Wahrscheinlich sind mir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten genau so bewusst wie dir.
was generell für den Vergleich mit Heidel gilt. Das wird mir zu sehr so hingestellt wie “alle machen es besser, schau mal z.B. den Heidel”. Ja, ich sehe den Heidel. Der macht es vielleicht besser oder verkauft es besser. Schließlich ist er ja absoluter Fußballfachmann, weil er nie Profisport betrieben hat sondern Autos verkauft hat – ach nein, verkaufen tut er halt besser, darum ging es ja 😉
Spaß beiseite, ja, Heidel kommt besser rüber. Muss ja auch keine Misserfolge verkaufen. Aber wo sind die anderen, für die Heidel nur das Beispiel sein soll?
Ich finde, hier wird ein viel zu großes Fass aufgemacht, weil EINER das wirklich besser kann. So einen gibt es immer. Muss man wirklich immer unzufrieden sein, weil man es nicht ganz so gut kann? Ich finde es aber auch gar nicht schlimm, zum Durchschnitt zu gehören. Das ist nicht entscheidend.
Ich wünschte mir wirklich oft, man würde den Menschen des eigenen Umfelds aus der Innensicht die selbe Wertschätzung entgegenbringen, wie es die Außenwelt aus der Außensicht wahrnimmt. Da ist schon was Wahres dran, der Prophet im eigenen Lande…
Man sollte nicht immer klagen, dass man keinen Heidel hat, sondern froh sein, dass es kein Preetz ist.
Ich hätte Füllkrug deutlich schlechter bewertet. Nicht nur, dass er gewohnt viele Abspielfehler hatte. Er hat auch Pinola häufig alleine gelassen, weil er bei Ballverlust zu spät die Seite zugemacht, so dass Valentini neben Torres immer auf der linkren Seite ungedeckt nachrücken konnte und so zum besten KSC-Spieler wurde.
@Alex: Denke da hast Du Recht! Und ich würde es sogar noch weiter vereinfachen: Es ist immer vom Erfolgsfall abhängig!
Wir erinnern uns: Bader hatte auch mal Zeiten, in denen er toll reden konnte und geile DoPa-Auftritte hatte. Einen Erfolg kann man immer gut begründen.
Heidel hatte sehr viel Erfolg (auch, da lange ohne Erwartungsdruck – er in Nürnberg fast schon nach jedem Torerfolg aufflammt), und jetzt ja auch eine gute Entscheidung getroffen, da der Erfolg wieder nach Mainz zurückgekehrt ist. Als Verbeek in Berlin und Augsburg gewonnen hatte, war bestimmt auch alles ganz toll zu erklären und einige Konkurrenten haben bestimmt auf Nürnberg gezeigt und gesagt “siehste, die haben an den Trainer geglaubt und wurden belohnt”! Natürlich kann sich so ein Erfolgsfall immer schnell wieder verdünnisieren und dann ist der Effekt dahin.
Noch besser kann man das am Kloppo sehen: Der gefeierte, neue Jung-Super-Trainer. Eigene Youtube-Sendungen mit seinen coolsten Sprüchen und einem ständigen “wann-landet-er-bei-den-Bayern-Barometer” zeigten dass er das Maß aller Dinge ist. Er ist Dortmund!
Bis er einige Male verloren hat und auch keine Idee mehr hatte: Seine Jungs verletzten sich, trafen das Tor nicht und bekamen die irrwitzigsten Tore.
Schon war auch er nicht mehr so cool und hip, und seine “coolen Sprüche” waren auf einmal “dumme Sprüche” die er “sich sparen kann, soll erstmal wieder gewinnen”.
Und etz das Fazit: Hätten Blum oder Polak oder Sylvestr noch eine Kugel im KSC-Tor versenkt, würden wir hier diskutieren, wenn wir “noch für die erste Liga verpflichten” sollten. Alles abhängig vom Erfolg! 🙂
Bomber Manolo,
da haben wir parallel aber ziemlich viel gleiche Gedanken gehabt. 🙂
Alexander Endl – Clubfans United,
Da ich eher dran war, hast DU bestimmt abgeschrieben! ;-)))))
Bomber Manolo,
grundsätzlich stimme ich zu.
Allerdings ärgert mich ein wenig der Seitenhieb auf Fans bzgl. des in Nürnberg angeblich besonders schnell entstehenden Erfolgsdruckes.
Das, was für Bader und Heidel gilt, gilt nämlich auch für die Fans. Es ist halt ein Unterschied, ob der eigene Verein von gut 50 Saisons 9 in der ersten Liga spielt oder 32. Von den kleinen Zahlen auf dem Wimpel ganz zu schweigen.
Bader hätte nein sagen können, wir taten uns da irgendwie schwerer. Also soll er mal nicht rumheulen 😀
Also mit Anzahl der Trainer , die bis zum Saisonende 2015 bezahlt werden müssen hat Mainz jetzt aufgeschlossen.
Und auch dort ging ein Trainer verloren,ob der eine Trainer gleich zur Konkurenz wechselt oder der Andere tatenlos Zuhause sitzt ist mir dabei egal.
Bei der Trennung von Tuchel bin ichmir auch nicht ganz sicher ob die Rollen ganz sauber verteilt wurden, wer da jetzt der “Böse” war.
Den Bonus den Heidel sicherlich hat ist das er mit dem Dauerpräsidenten den Verein quasi im Alleingang geschaffen hat.
Bei uns wird Bader , obwohl er schon ewig da ist, inKrisenzeiten ja immer noch gern als der Sportfive-Mann bezeichnet.
Nachtrag: ich freue mich schon auf die Auflistung, wer es nun auch alles noch viiieel besser kann 😉
Was fürs Herz, einfach klasse!
http://www.celticfc.tv/archive?video=2481
Sorry, wohl nur auf facebook in voller verfügbar: https://www.facebook.com/video.php?v=921778157862090
Die Akte WW möchte ich MB nicht ans Schienbein treten. Wir wissen nicht, ob nicht leglich nach Außen mit einer (MBs) Stimme gesprochen wird, was hinsichtlich der Außendarstellung doch auch positiv gewertet werden sollte. Gut möglich, dass intern zielgerichtet gehandelt, konstruktiv diskutiert und mitunter gestritten wird.
WW war keiner der angesagten, wortgewaltigen Superkonzepttrainer, sein Glam-Faktor gering. Er war ein harter Arbeiter mit der Stärke, Talente zu entdecken und zu fördern. Nicht die schlechteste Eigenschaft bei einem dauerklammen Verein. Er bringt somit Erfahrung und Fachkompetenz in die Führungsebene des FCN, wo es davon nicht überbordend viel gegeben haben dürfte. Wenn auch als Untergebener von MB, das hat dieser geschickt eingefädelt.
Es geht als letztes um einen Glam Faktor. Ich hätte mir da eher frisches Blut vorgestellt ein Frank Baumann aus Bremen oder Metzelder und nicht ein urualte Clubsuppe nochmal aufwärmen mit Wolf.
Die beiden hätte ich mir allerdings auch vorstellen können! Baumi hätte beim Club ja auch durchaus noch was gut zu machen!!!
Schön formuliert
Glam Faktor und Club? Sollte der den (in der Max Merkel-Sparvariante) je gehabt haben, war der nach 1 Jahr rum. Glam Faktor! Der Glubb und a Glämmfaggder?! Um nicht missverstanden zu werden: Was mir am FCN so gefällt ist, dass der auch ohne an Gläm der Club is. Sollerns doch anderswo glämmern wies mööng. Ich brauch des ned. Bungde hald, des scho.
Markazero,
der Zarade der hod aber scho aa a weng an Glämm neibrachd sainerzaid vorn drin! UND für Bungde gsorchd! Glämm und Club muss si ned auschließn dunn!
Es Fandoom aa, aber des had den Gläm aa sofort rausgenommen nach seiner erneuten Verletzung: “Is normal, is Fusball” (mein absolut liebstes Fußball-Zitat und von Glamour so weit weg wie Oechler von jedwedem Hattrick).
Alex,
Echt rührend! Naja, Celtic halt, näher bei den Menschen als bei Kronen. Oder war das jetzt zu polit für nen Fußball-Blog?
Die Geschichte des besonderen Celtic Fans war neulich auch schon bei Arne Zeigler dran.
Nürnberg landet auf Platz 25 der weltweit lebenswertesten Städte
http://www.spiegel.de/fotostrecke/deutsche-staedte-lebensqualitaet-fotostrecke-124386.html
Ich möchte ja nicht wissen, wie viel weiter wir oben ohne den Club und die hiermit einhergehenden Depressionen liegen würden 🙂
Alex,
wenn’s die DEUTSCHLANDweit lebenswertesten Städte wären, wäre unser derzeitiger Bundesligarang 25 ja geradezu gespenstisch schlüssig. Aber das hieße wiederum, dass Hoffenheim oder Wolfsburg lebenswertere “Städte” wären. Iech maan, da hakts ärcherdwo..
Dude,
😀 da liegen wir auf Platz 7, mein gefühlter natürlicher Rang für den Club.
Weiler hatte aber ja auch ohne diese Nachbesserungen deutlich bessere Ergebnisse als Ismael. Da ist die Frage, ob Ismael zu wenig aus dem Kader rausgeholt hat, oder Weiler mehr rausholt als drin ist.
Und von der Einschätzung hängt dann auch die Beurteilung Baders mit ab. Sagt man, Ismael war zu schlecht, dann macht man Bader den Vorwurf, den falschen Trainer geholt zu haben, beim Kader aber eigentlich gar nicht so daneben gelegen zu haben. Sagt man, Weiler holt mehr raus als drin ist, kann man Bader in Sachen Kader etwas vorwerfen und auch sagen, dass er den richtigen Trainer zwar geholt hat, aber zu spät.
Florian Zenger,
Er ist halt schuldig 😉
Florian Zenger,
wenn ein Trainer mehr aus einem Kader herausholen muss als eigentlich drin ist, spricht das nicht für gute Kaderplanung.
Das kann man drehen und wenden wie man mag, das ausgegebene Ziel und das ist es ja, worum es essentiell geht, wird man diese Saison nicht mehr erreichen.
Also wenn Schöpfi wirklich einen neuen längeren Vertrag unterschreibt und dem Club treu bleibt, steigt er noch mehr in meiner Hochachtung. Er ist mit Abstand der beste Spieler bei uns und lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen jungen Spieler von seinem Herz leiten und nicht vom Lockruf des großen Geldes. Wahrscheinlich ist er clever genug, dass er zu schätzen weiß, was er hier beim Club bekommt: einen Stammplatz mit garantierten Einsatzzeiten, die Möglichkeit, sich ohne Druck weiter zu entwickeln, ein Umfeld das hinter ihm steht, eine geile Fankulisse und bodenständige Menschen, die eine solche Geste zu schätzen wissen.
Klaus,
in den Zeiten der AUSSTIEGSKLAUSEL ist ein längerer Vertrag nicht unbedingt ein Treuebeweis…
Wohl wahr, aber immer noch sehr viel besser, als kein längerer Vertrag…
Klaus,
wenn das große Geld wirklich rufen sollte, dann wird Schöpf wie alle anderen dem folgen. Und wenn über eine längere Vertragslaufzeit die Ablösesumme etwas höher ausfällt, dann ist das immer gut.
Die Sache mit der Liebe und der Treue sollte man auch mal von der anderen Seite beleuchten. Als der Club weniger bieten konnte als andere, da sollte z.B. Pino seine Liebe und Treue beweisen. Heute soll er seine Sachen packen, denn andere bieten mehr als er. Schäfer geht es nicht viel anders.
Möhwald kommt im Sommer zum Club
http://www.nordbayern.de/sport/sommerzugang-mohwald-macht-s-mit-dem-club-1.4232712
Wer?
Der ablösefreie, weiße Pele 😀
Habe gelesen sein Traum bzw. Ziel sei es mal in der 2.Bundesliga zu spielen. Da ist er beim Club doch genau richtig .-x
ERST mal….
Das ist mir rundweg sympathisch und spricht für Bodenständigkeit. Immerhin sieht er sich nicht als der kommende Bauern-Star.
…und die Schale kann er bei uns auch holen. Für wann ist die Decima aktuell avisiert?
“Der FCH kassierte zuletzt drei Niederlagen in Serie” vermerkt der Kicker.
Das macht mir Angst, ist doch unser Lieblingsverein auch historisch prädestiniert, solche negativen Gegnerserien allzu gerne enden zu lassen.
Taschenrechner heisst auf Norwegisch übrigens lommekalkulator, Aufstieg heisst Rise und Manager entlassen heisst sparket manageren.
OT: Braucht jemand Karten für die CeBIT? Die schütten mich wie jedes Jahr damit zu…
Ja sehr gerne 2 für meine Gattin und meine Wenigkeit, das wäre wirklich toll.
juwe,
schicke ich Dir durch. Wollt Ihr auch auf die Planet Reseller?
juwe,
und schicke mir bitte Eure Namen an a.beyer@pvogmbh.de
d
done 🙂
dann malen wir an jede Wand einen CU tag
rotschwarz angemaltes Gesicht kommt evtl. auch gut 🙂
Positiv sehe ich in der Zeitschrift mit den 4 Buchstaben Weilers Umbau für die nächste Saison. Darauf freue ich mich wirklich, bei ihm hat das einfach konzeptionell Hand und Fuß. Und ohne versteckte Kritik aber ich hoffe der Verein unterstützt ihn bis an die Schmerzgrenze. Weiler ist für mich der Hoffnungsträger momentan schlechthin beim Club.