Saison 2017/18: Der Spielplan des 1. FC Nürnberg

Die DFL hat den Rahmen für die neue Saison festgelegt. Chancen und Risiken.

Die Vorbereitung der Clubs hat bereits begonnen, erste Testspiele gaben schon gewisse Fingerzeige, die Kader der Zweitliga-Konkurrenz formieren sich. Nun hat die DFL den Rahmenterminkalender bekannt gegeben, wohl wissend, dass die Angaben bis dato noch unter Vorbehalt stehen. Fest stehen lediglich die Spieltage, die Anstoßzeiten werden noch feinjustiert, so dass eine langfristige Planung für den Fan noch nicht möglich ist. Dennoch bietet der Spielplan ausreichend Stoff für Spekulation. Ein leichtes Auftaktprogramm? Undankbarer Start? Chancen und Risiken?

Zum Vergleich und für die historische Einordnung: Im Vorjahr hat der Auftakt in die 2. Liga in einer rückblickenden (oder doch ‘postfaktischen’?) Betrachtung für Alois Schwartz der Anfang vom Ende bedeutet. Die Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis klafften zu weit auseinander, so dass man im Umfeld bereits zum “Schwartz-Seher” wurde, sprich dem frisch gekürten neuen Coach schon mit einer grundlegenden Skepsis begegnete, die sich trotz Zwischenhochs nicht mehr kompensieren ließ und sich bei nächstbester Gelegenheit entlud. Diese bot sich nach verpatztem Start ins neue Kalenderjahr dann in Form einer Derbyniederlage an. Es folgte das Unvermeidliche – die Mechanismen der Branche.

Die Protagonisten der ersten sechs Spieltage (mit Pokal) der Vorsaison hießen damals Dresden (A), Heidenheim (H), Viktoria Köln (Pokal), Braunschweig (A), 1860 (H), Bochum (A) und Fürth (H). Die Erwartungen an den 1. FC Nürnberg waren (selbst gesteckt), im oberen Teil der Tabelle zu landen, wenn möglich bis zum Ende mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Wie schwer dies zu erreichen galt, kannte man aus dem Vorjahr, als es nach schwachem Saisonstart einer zwischenzeitlichen außergewöhnlichen Erfolgsserie bedurfte, um schließlich noch auf dem Relegationsplatz zu landen. Da solche Serien aber eher die Ausnahme denn die Regel sind, galt es einen verpatzten Saisonstart unbedingt zu vermeiden.

Ein Aufsteiger aus Dresden war da, bei allem Respekt vor Aufstiegseuphorie und großer Fan-Unterstützung, für ein Team wie den FCN, das fast unverändert (nur der Abgang von Füllkrug als Stammspieler) gerade noch die Hand an der Bundesliga hatte, eine lösbare Herausforderung. Heidenheim, gewohnt stark erwartet, aber eben doch auch eher im Mittelfeld angesiedelt, danach ein dankbarere Heimauftakt, um sich im Folgenden im Pokal weiteres Selbstbewusstsein zu holen für die anstehenden ambitionierteren Aufgaben: in Braunschweig, zu Hause gegen München und in Bochum. Doch weder in Dresden noch gegen Heidenheim gelang der erhoffte Dreier und nur die niederklassigen Kölner wurde mühsam und kräfteraubend im Elfmeterschießen bezwungen. Statt breiter Brust gab es Gegenwind und weil sich die folgenden Befürchtungen vice versa bewahrheiteten, und der Club sich nach sechs Spieltagen am Tabellenende wiederfand, standen die Zeichen schon wieder mal auf Krise an der Noris.

Inwieweit sich Ursache und Wirkung hier gegenseitig befeuerten hatten, mag letztendlich dahinstehen, dass die beiden fehlenden Erfolgserlebnisse zu Saisonbeginn für den weiteren Verlauf nicht gerade hilfreich sein würden, war zu erwarten. Zudem fehlten so nicht nur der Schwung in die Saison sondern auch schlicht die Punkte der ersten Partien. Zwar fehlten sie nicht unbedingt am Saisonende, dazu war man da schon zu weit von seinen Zielen weg, aber sie waren doch wesentlich kausal für die Geschehnisse in der Saison. Mit 6+x Punkten mehr zum Hinrunden-Ende wäre man unmittelbar im Aufstiegsrennen dabei und auf Tuchfühlung zur Spitze gewesen, hätte man vielleicht einen Burgstaller-Wechsel mit Blick auf die Chance Aufstieg noch einmal anders überdenken müssen, wären Spieler, Mannschaft und nicht zuletzt Trainer (und Umfeld/Fans) mit dem Erfolg im Rücken wahrscheinlich ganz anders zusammen gewachsen. Denn Fußball ist manchmal einfach auch nur Kausalität.

Der Blick auf das Auftaktprogramm der neuen Saison also durchaus relevant, wenngleich es naturgemäß nur ein Orakel sein kann. Kaiserslautern zum Auftakt ist nicht nur ob des Heimrechts ein Bonus, der FCK bewies sich bereits vergangene Saison als Verein mit Problemen im Kader – und das dürfte sich durch den Abgang ihres Faustpfands gegen den Abstieg, Julian Pollersbeck, nicht gerade verbessert haben. Dem Aufsteiger Regensburg fehlt im folgenden Auswärtsspiel nicht nur Aufstiegscoach Herrlich, im fehlt auch die Fanbasis für die ganz große Euphorie und nach doppeltem Aufstieg auch die Qualität im Kader, um eine unlösbare Aufgabe zu sein. Duisburg im Pokal ist dann ein offener Schlagabtausch, hier kann man beim Ligakonkurrenten trotz Aufsteigerstatus eigentlich nichts verlieren, aber viel gewinnen, was durchaus ein Vorteil sein kann. Es folgen Vergleiche gegen Union und St. Pauli, die durchaus richtungsweisend sein können, unterbrochen vom Gastspiel in Aue, bei dem man einen Punktgewinn zwingend am Zettel haben muss, will man wirklich zumindest im weitesten Sinne oben mitspielen.

Spätestens nach dem erneuten Vergleich mit den Zebras und dem Heimspiel gegen Bochum im September sollte dann aber klar sein, ob sich die Erwartungen bis dato erfüllt haben und aller Voraussicht nach erfüllen werden. Und hier wird es Köllner nicht anders gehen als Schwartz: Wenn am 8. Spieltag im Derby der Club noch nicht in der Spur sein wird, werden die Kritiker lauter werden, und wenn nach zwei Spielen nur zwei Punkte am Zettel stehen, gibt es darauf auch schon einen Vorgeschmack. Aber warum so negativ sehen: Das Auftaktprogramm selbst klingt lösbar und muss bei aller sportlicher Ambition auch lösbar sein. Und der Lösung sind die Probleme dabei naturgemäß egal. Daran wird man Trainer und Mannschaft messen, daran will Köllner mit seinen eigenen Ansprüchen sicher auch gemessen werden. Oder anders ausgedrückt, positiver: Der gestern verkündete Spielplan der DFL ist eine Steilvorlage für den Club, um gut in die Saison zu kommen. Die gilt es entschlossen zu nutzen. Und die Fans können dazu mit frenetischer Unterstützung am 1. Spieltag gleich ihren Beitrag leisten.

“Wir freuen uns aber auf diesen Start. Kaiserslautern ist ein attraktiver und spielstarker Gegner und obendrein haben wir noch ein Heimspiel.”
Michael Köllner bei fcn.de

Der Spielpan 2017/2018 des 1. FC Nürnberg im Überblick (Termine u.V.):

So. 30.07.17 1. Spieltag H 1. FC Kaiserslautern
So. 06.08.17 2. Spieltag A Jahn Regensburg
Sa. 12.08.17 DFB-Pokal A MSV Duisburg
So. 20.08.17 3. Spieltag H 1. FC Union Berlin
So. 27.08.17 4. Spieltag A Erzgebirge Aue
So. 10.09.17 5. Spieltag H FC St. Pauli
So. 17.09.17 6. Spieltag A MSV Duisburg
Mi. 20.09.17 7. Spieltag H VfL Bochum
So. 24.09.17 8. Spieltag A SpVgg Greuther Fürth
So. 01.10.17 9. Spieltag H Arminia Bielefeld
So. 15.10.17 10. Spieltag A SV Darmstadt 98
So. 22.10.17 11. Spieltag H Dynamo Dresden
So. 29.10.17 12. Spieltag A 1. FC Heidenheim
So. 05.11.17 13. Spieltag H FC Ingolstadt 04
So. 19.11.17 14. Spieltag H Holstein Kiel
So. 26.11.17 15. Spieltag A Eintracht Braunschweig
So. 03.12.17 16. Spieltag H SV Sandhausen
So. 10.12.17 17. Spieltag A Fortuna Düsseldorf
So. 17.12.17 18. Spieltag A 1. FC Kaiserslautern
Mi. 24.01.18 19. Spieltag H Jahn Regensburg
So. 28.01.18 20. Spieltag A 1. FC Union Berlin
So. 04.02.18 21. Spieltag H Erzgebirge Aue
So. 11.02.18 22. Spieltag A FC St. Pauli
So. 18.02.18 23. Spieltag H MSV Duisburg
So. 25.02.18 24. Spieltag A VfL Bochum
So. 04.03.18 25. Spieltag H SpVgg Greuther Fürth
So. 11.03.18 26. Spieltag A Arminia Bielefeld
So. 18.03.18 27. Spieltag H SV Darmstadt 98
So. 01.04.18 28. Spieltag A Dynamo Dresden
So. 08.04.18 29. Spieltag H 1. FC Heidenheim
So. 15.04.18 30. Spieltag A FC Ingolstadt 04
So. 22.04.18 31. Spieltag A Holstein Kiel
So. 29.04.18 32. Spieltag H Eintracht Braunschweig
So. 06.05.18 15:30 33. Spieltag A SV Sandhausen
So. 13.05.18 15:30 34. Spieltag H Fortuna Düsseldorf

32 Gedanken zu „Saison 2017/18: Der Spielplan des 1. FC Nürnberg

  • 30.06.2017 um 10:50 Uhr
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    Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass der Club auch in dieser Saison in der 2. Bundesliga gegen jede andere Mannschaft zweimal spielen muss. Und zwar jeweils einmal zu Hause und einmal auswärts.

    Welch eine Überraschung!

  • 30.06.2017 um 11:30 Uhr
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    Ein deftiges Auftaktprogramm, dass es in sich hat. Natürlich bietet es die Chance für Siege, Euphorie und blühendere Landschaften als in der abgelaufenen tristen Spielzeit. Es birgt jedoch durchaus die realistische Gefahr eines Fehlstarts a la Schwartz, mit all den negativen Folgen für Trainer, Mannschaft, Verein und Fans.

    Schwartz-Seher, typisch negativer Franke? Eher Mahner und Warner vor zu hohen Ansprüchen aus denen zu viel Enttäuschung entstehen könnte (#Abwärtsspirale #schwieriges Umfeld)! Warum? Darum:

    Wir haben einen Kader, dessen Großteil eine Rückrunde nahe am Abstieg erkämpfte. Die Hoffnung, dass es nicht noch einmal so schlecht laufen kann, darf man sicherlich haben. Zur Gewissheit kann man sie jedoch nicht erheben. Dass unser Kader in seiner Gesamtheit wirklich stärker als der letztjährige ist (Vorrunde noch mit Burgi!), lässt sich mMn Stand heute nicht realistisch prognostizieren. Auch wegen noch möglicher Abgänge von entscheidenden Spielern wie z.B. Möhwald. Ob der Köllner-Effekt eventuelle individuelle Qualitäts-Defizite ausgleichen kann, ist auch noch nicht bewiesen. Und dann spielen ja auch unsere Gegner eine nicht zu unterschätzende Rolle. Lautern, dass nach unruhigem Jahr unbedingt aufsteigen will. Die spielstarken Aufsteiger aus Regensburg, voller Euphorie. Aue und Pauli, deren überdurchschnittliche Rückrunden das komplette Gegenteil der Club-Halbserie darstellten. Dazwischen die nur knapp an den Aufstiegsrängen vorbei geschrammten Eisernen, einer der Aufstiegsfavoriten. Ein Selbstläufer wird das nicht!

  • 30.06.2017 um 13:01 Uhr
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    Ich schau dann lieber von Spiel zu Spiel.Weder über uns noch über den Großteil der anderen mannschaften kann ich eine vernünftige Einschätzung abgeben.Ab Spieltag 6 gibtbes dann die üblichen Trainerentlassungen, die je nach Zeitpunkt die Gegener wieder aufwerten, die vorher schon am Boden lagen.Schwierig

  • 30.06.2017 um 14:17 Uhr
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    Ich hoffe der 1. FC Nürnberg kommt dieses mal besser in die Saison als das letzte mal. Es wurden zwar bereits 5 neue Spieler eingekauft aber davon noch kein Stürmer. Man munkelt der würzburger Stürmer Elia Soriano könnte noch hinzukommen. Der 28 jährige hat in 13 Spielen 8 Tore geschossen und damit die Würzburger Kickers zum Aufstieg verholfen. Wenn er wirklich nach Nürnberg kommt, halte ich das für eine große Verstärkung.

  • 30.06.2017 um 15:03 Uhr
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    Es ist doch müßig und über die Schwere des Auftaktprogramms zu spekulieren. In der diesjährig so ausgeglichenen 2.Liga, was wäre denn da ein schwerer/leichter Start?
    Provokativ: Aus Alexanders Ausführungen lese ich wieder eine seichte 6 Punkte Forderung heraus. Letztes Jahr Dresden und Heidenheim, pah, wir sind der Club! Dieses Jahr FCK und SSV, pah wir sind der Club! Wir wissen doch mittlerweile, dass man aus Vereinsnamen keine Prognosen über den Spielausgang ableiten sollte.

    Wichtig ist doch, dass Köllner in der Vorbereitung einer Stammelf sein Spielsystem einimpfen kann und diese Elf möglichst konstant auflaufen kann. Dabei hat er zwei Baustellen zu beabeiten: Die Defensive muss sattelfester, der Angriff torgefährlicher werden. Der Kader dazu wurde maßgeblich von Köllner mitgestaltet und steht zu 90%. Er kennt die finanziellen Rahmenbedingungen beim Club, die Entwicklungen im NLZ und hat einen neuen Co-Trainer. Insgesamt gute Voraussetzungen, wenn die Vorbereitung gut genutzt wird. Die Tests gegen Mailand und Mönchengladbach werden durchaus Gradmesser sein.

    • 30.06.2017 um 18:21 Uhr
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      “Es ist doch müßig und über die Schwere des Auftaktprogramms zu spekulieren. In der diesjährig so ausgeglichenen 2.Liga, was wäre denn da ein schwerer/leichter Start?
      Provokativ: Aus Alexanders Ausführungen lese ich wieder eine seichte 6 Punkte Forderung heraus. Letztes Jahr Dresden und Heidenheim, pah, wir sind der Club! Dieses Jahr FCK und SSV, pah wir sind der Club! Wir wissen doch mittlerweile, dass man aus Vereinsnamen keine Prognosen über den Spielausgang ableiten sollte.”

      Natürlich ist es müßig, aber wir haben zur Zeit nichts anderes. 😛

      Aber provokativ die Replik: Ob es 3, 4 oder 6 sind, besser als 2 allemal muss das Ziel sein, allein weil ein Heimspiel dabei ist. Klar, wenn es aus Gründen anders kommt, muss man die Gründe bewerten und nicht allein am Anspruch messen, aber wenn man von vornherein schon wieder sagt: ‘Gemach, gemach, das sind ja alles starke Gegner.’ Wie will man denn dann in der Liga bestehen? Gegen Union verliert man dann pflichtschuldig (sind ja Aufstiegskandidat), gegen Aue kann man ja auch Punkte lassen und Bochum ist bekannt schwierig. Und schon ist man – remember 2016 – unten mit drin und beklagt die schlechte Stimmung?

      Ich finde, dass Köllner das richtig macht: Ambitionierte Ziele haben. Keine illusorischen, aber ambitionierte. Und dazu gehören meiner Meinung nach schon 3-6 Punkte aus den ersten beiden Spielen gegen einen letztjährigen Abstiegskandidaten und einen Aufsteiger. Wie gesagt: Kommt es dann anders, muss man das analysieren – spielte der Gegner über dem Limit? war der Spielverlauf nur unglücklich? In Dresden und gegen Heidenheim hatte man sicher ein bisschen was von Letzterem, aber man hat eben auch durch seine unglaublich defensive Taktik auch seinen Anteil daran. Und genau daran rieb sich das Umfeld am meisten. An der Art – nicht nur am Ergebnis.

      • 30.06.2017 um 22:04 Uhr
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        Natürlich darf und soll man ambitioniert sein! Ich bin allerdings kein Anhänger von simplen und aus meiner Sicht etwas überheblich daherkommenden Aussagen a la: Heimspiel mit letztjährigem Abstiegskandidaten und dann auswärts beim Neuling. Dass sich Trends eben nicht linear fortschreiben lassen ist eben auch – wie du unten schreibst – Sport. Der Club hat auch an die Tür zu Liga 1 geklopft um letztes Jahr auf einem schwachen 12ten Platz abzuschließen. Ich plädiere weder für Hochmut noch für Demut. Realismus ist das Konzept welches ich mir wünsche, aber in einem “Traditionsverein” traditionell einen schweren Stand hat, da ist der FCN nicht alleine.
        Ich kritisiere auch nicht, dass wir nun einen ambitionierten Trainer haben der positiv an seine Aufgaben geht. Es gab allerdings in der Rückrunde die ein oder andere deutliche Diskrepanz zwischen vollmundigen Aussagen und dem was dann geliefert wurde. Schwartz war zu demütig und passiv, bei Köllner sehe ich die Gefahr ins andere Extrem zu gleiten. Weiler hat den Spagat hervorragend gemeistert und war mit seinem Realismus durchaus erfolgreich.
        Ich freue mich auf die neue Saison, es wird ohne die ganz dicken Schiffe aus Liga 1 sicherlich spannender (und hoffentlich auch erfolgreicher!) als letztes Jahr.

        • 30.06.2017 um 22:24 Uhr
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          Ich bin für konkretes. Wie ist denn deine Einschätzung der ersten Spiele und der Saison? Und ich sag schon mal vorab: Ein “Abwarten” ist für mich nicht akzeptabel. 🙂 Weil man tatsächlich eine Meinung hat und die eben auch mal sagen trauen muss. Man muss für seine Meinung einstehen und sich dafür auch kritisieren lassen, wenn man irrt. Das ist mein Credo.

          • 01.07.2017 um 15:50 Uhr
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            Das Credo ist nachvollziehbar, “abwarten” ist auch nicht meine Meinung. Also Butter bei die Fische:
            Für die ersten beiden Spiele rechne ich mit 4 Punkten. Mit Kaiserslautern hat man noch eine kleine Rechnung offen, die man nun zuhause begleichen kann. Regensburg erschien mir in der Relegation mannschaftlich sehr geschlossen, dazu mit klaren spielerischem Plan. Soviel Qualitätsdifferenz zum Tabellenende der 2.Liga (wo der Club in der Rückrunde nunmal stand) sehe ich da nicht, als dass man die “wegballert”. Dazu haben sie in Regensburg durchaus eine Kulisse, das sollte man nicht unterschätzen. Ich war überrascht wie viele “Rote” im Gästeblock in München saßen. Also tippe ich auf ein Unentschieden.
            Für die Saison möchte ich keine Phrasen dreschen, aber es hängt halt an so vielen Faktoren die jetzt noch nicht beurteilbar sind. Deshalb nur die bewertbaren Randbedingungen:
            Die Abwesendheit klarer Aufstiegsfavoriten, die auch das nötige Geld investieren, ist sicherlich ein Vorteil gegenüber dem letztem Jahr. Man hat keine verpatze Relegation im (psychologischen) Rucksack und einen Trainer der viele Abläufe und Strukturen kennt. Der Kader erscheint ausgewogen, obgleich (noch) kein Unterschiedsspieler mehr dabei ist. Das kann aber für die Mannschaft gut sein (Homogenität und weniger Abhängigkeit). Ob der Club diese Bedingungen nutzen kann wird entscheidend von der Lösung der von mir angesprochenen Baustellen (Defensive + Offensive) abhängen. Die Offensive sehe ich durchaus als etwas zu schwach an, um beständig oben dabei zu bleiben. Eine Verletzung von Teuchert oder Sabiri wäre eine kaum zu kompensierende Schwächung, zudem waren mir die Außen und das Mittelfeld letzte Saison zu wenig torgefährlich. Die Variabilität an Torschützen (siehe: Erras und Behrens je 5 Treffer!) hat uns unter Weiler ausgezeichnet. Da muss Köllner hinkommen, inbesondere da Gislason und Ishak keine Burgstallers sind und wohl auch nicht mehr werden.
            Lange Rede kurzes Fazit: Ich erwarte mir durchaus eine Platzierung unter den Top 6, bei gutem Verlauf kanns mit dem Aufstieg klappen, läufts dumm wird es Platz 9

  • 30.06.2017 um 15:57 Uhr
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    Zitat: “Ein Aufsteiger aus Dresden war da, bei allem Respekt vor Aufstiegseuphorie und großer Fan-Unterstützung, für ein Team wie den FCN, das fast unverändert (nur der Abgang von Füllkrug als Stammspieler) gerade noch die Hand an der Bundesliga hatte, eine lösbare Herausforderung.”

    Das sind so die Sätze, die ich an den Clubfans liebe … nicht.

    Mit der Einstellung sind wahrscheinlich auch ein paar in der ersten Liga an den Aufsteiger Freiburg rangegangen, ich nehme bewusst nicht Leipzig, und dann schaue man sich das Ergebnis an. Wenn man dann noch weiß mit welchem finanziellen Aufwand in Dresden die Mannschaft zusammengestellt wurde, dann hätte das Warnung genug sein müssen.

    Die Tabelle zum Ende der Saison zeigt dann auch noch einmal die Kräfteverhältnisse.

    Aber dann ist der Clubfan ja wieder fest davon überzeugt, dass das nur daran liegen kann, dass die eigenen Protagonisten nichts drauf haben, die finanziellen Rahemnbedingungen können es ja nicht sein.

    • 30.06.2017 um 20:55 Uhr
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      Zitat: “Das sind so die Sätze, die ich an den Clubfans liebe … nicht.”

      Warum hat man als Fan so ein Problem damit sportliche Ambitionen zu haben?

      Es geht doch nicht um irgendwelche Ansprüche wegen früheren Ruhmes, es geht schlicht darum, dass man als gestandener Zweitligist davon ausgehen muss und darf, gegen einen Neuling, der sich nicht sonderlich verstärkt hat (a la Leipzig), die Nase vorn zu haben. Und dass man ein Heimspiel mit dem Anspruch bestreiten muss zu gewinnen, halte ich für ein belschanovsches Gebot!

      Man muss doch unterscheiden, worauf sich die Ambition gründet. Ich bin nun mal nach wie vor nicht der Meinung, dass wir mit unserem Kader Glück haben den Klassenverbleib geschafft zu haben, sondern dass wir in Normalform zu den besten 6-8 gehören müssen. Und das sehe ich bei Dresden oder Heidenheim eben nicht so. Dass die dann in der Saison über ihren Verhältnissen abliefern, ist doch nur Beleg, dass dort besser gearbeitet wurde als bei einem Verein wie den Club, der unter seinen Erwartungen blieb. Oder wie es einst unser Talk-Gast sagte: Wenn alles normal läuft, stehen vorne die mit dem Porsche und hinten die mit dem Mofa. Dass es anders kommen kann, ist eben Sport.

  • 30.06.2017 um 20:22 Uhr
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    Jedes Team sortiert sich bis zum Saisonstart neu, es gibt keinen leichten oder schweren Start in der 2. Liga. Ich hoffe sehr darauf, daß Köllner mit seinen formulierten Ansprüchen ein Wir Gefühl entfachen kann vielleicht analog Darmstadt im Aufstiegsjahr, die auch nicht von Einzelkönnern oder exorbitanten Qualität lebten sondern von ihrer Geschlossenheit. Also wünschen würde ich mir das…die anderen 17 Teams tun das aber ebenso.

    • 30.06.2017 um 23:07 Uhr
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      Zitat: “Jedes Team sortiert sich bis zum Saisonstart neu, es gibt keinen leichten oder schweren Start in der 2. Liga. ”

      Dann frag mal in Lautern nach, die haben mit 0:4 gegen Hannover begonnen. Die fanden das Startprogramm eher suboptimal.

      • 01.07.2017 um 06:52 Uhr
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        So verlief ja auch deren ganze Saison.

        • 01.07.2017 um 10:36 Uhr
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          Interessanterweise wurde aber das von Fans neulich in einem Podcast genau als Knackpunkt angeführt. Die hatten ziemliche Depression im Umfeld, es dann aber geschafft so eine Art Aufbruchstimmung zu entfachen und mit neuem Mut in die Saison zu gehen. Nach 0:4 zum Auftakt vor vollem Haus war das dann auch wieder erledigt und diese Tristesse zog sich dann durch die Saison und den Verein gleich mit runter in den Keller.

          Ein einzelnes Spiel ist sicher nicht überzubewerten, aber im Fußball kann ein einzelnes Spiel eben tatsächlich einen Lauf auslösen. Ein Hochgefühl, das einen ins nächste Spiel trägt und bei positivem Verlauf sich nochmal verstärkt und auf einmal wird Kaiserslautern oder Leicester Meister, Dänemark Europameister oder Darmstadt steigt in die Bundesliga auf.

          Ein guter Start ist noch nicht die halbe Miete, aber doch ein Grundstein für eine gute Saison. Es schafft Selbstbewusstsein, sorgt dafür, dass man zumindest auf absehbare Zeit in der da noch schnelllebigen Tabelle mindestens solide steht, was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist. Sicher kann das auch mal blenden (Würzburg), aber die Aussichten nach schlechtem Start nochmal die große Wende zu schaffen, sind sicher noch mehr an den Händen abzuzählen. Wir haben das schon mal geschafft, da wurde Mintal nochmal Torschützenkönig, aber die Regel war doch: Wenn es schon mies anfängt, haben wir im Herbst auch gleich die Trainerdiskussion am Hals.

          • 01.07.2017 um 12:11 Uhr
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            Ich finde einen guten Start auch wichtig, wie du schreibst kann er eine positive Dynamik auslösen, auch Fußball ist Glaube und findet nicht unerheblich im Kopf statt Einstellung, Selbstvertrauen usw. Ich wollte damit sagen, die 2. Liga ist so ausgeglichen, daß man zu Beginn gar nicht einschätzen kann, ob der Start leicht oder schwer ist, das muß sich alles erstmal finden und neu sortieren. Ok 2 Auswärtsspiele in den ersten 3 Spielen mag schwieriger aussehen, aber die letzten Jahre haben gezeigt, dass der FCN oftmals besser damit zurecht kommt das Spiel nicht gestalten zu müssen sondern auf sein Umschaltspiel zu vertrauen und selbst zu kontern.
            Letztlich hat sich auch oft gezeigt, daß die Absteiger aus der 1. Liga auch völlig neue Kader haben und sich erstmal finden müssen, was einige Spiele braucht. Ok für Kaiserslautern gings schief gegen Hannover letzte Saison 🙂 Aber aus den Gründen ist das Startprogramm rein namentlich erstmal egal. Das entscheidende für mich ist wie wurde in der Vorbereitung gearbeitet und der Kader zur neuen Saison zusammengesetzt. Der Start ist darauf natürlich das erste Feedback

          • 01.07.2017 um 13:14 Uhr
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            Ein guter Start macht vor allem erst mal das Umfeld ruhig und lässt die Protagonisten besser arbeiten.

    • 02.07.2017 um 14:44 Uhr
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      Danke für den Link, Beate.

      Ich habe mir das ganze einstündige Gespräch angesehen. Natürlich ist Köllner ein glänzender Rhetoriker, der auch das Stilmittel der Ironie perfekt beherrscht.

      Aber auch das, was und wie er inhaltlich argumentiert und mit welchem umfassenden Blick er auf die Profi-Mannschaft und den ganzen Verein blickt, unterscheidet sich im Positiven doch meilenweit von allem, was seine diversen Vorgänger geäußert haben. Auch wenn auf dem Platz noch nicht alles klappen sollte, bin ich doch sehr zuversichtlich, was den Spielstil und das Auftreten der Mannschaft in der neuen Saison angeht.

      Und wenn ich dann Florians Bericht über das Spiel gegen Prag in Weiden lese, bestätigt sich diese Zuversicht. Mittelfristig wird dieser Weg sicher auch den erhofften sportlichen Erfolg bringen.

      • 02.07.2017 um 19:27 Uhr
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        Das Ticket in die erste Liga ist verdammt teuer geworden.Geld das wir nicht haben…Ich sehe bei der Mannschaft eher mittelfristig Perspektive.Das ist schon deutlich

      • 03.07.2017 um 06:25 Uhr
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        Köllner beherrscht nicht nur das Stilmittel der Ironie, offensichtlich auch das der Übertreibung. Angeblich ist sein Anforderungsprofil (laut Interview) für einen mutmaßlich neuen Stürmer, daß er beim Gegenpressing bereits fleissig Gegner anläuft. “Der neue Stürmer muß rennen können, bis ihm das Blut aus den Schuhen läuft”. Angeblich gab es bereits 1 Gespräch mit einem Interessenten, von dem hat er hinterher nichts mehr gehört.

        🙂

  • 02.07.2017 um 19:39 Uhr
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    Auf der Liste der aktuell vertragslose Spieler steht ein gewisser herr choupo moting .Herr bornemann übernehmen sie!!!

  • 02.07.2017 um 20:17 Uhr
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    Vielleicht der auf die Ausgliederung wartende unbekannte grossponsor ????

  • 03.07.2017 um 15:37 Uhr
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    Wenigstens bekommt der Club jetzt für Steine Rabatt.
    Dann könnten wir jetzt Lichtsteiner von Juve holen? Uli Stein hat abgewunken, aber Stefan Kies-sling könnte Interesse haben.

    • 03.07.2017 um 16:41 Uhr
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      … und der Rainer Maurer hat sich als Scout angeboten…

      Oh je, die beiden ersten Saisonspiele kurz nach dem Sonntags-Frühstück.

    • 03.07.2017 um 17:38 Uhr
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      ich hatte das mit “Steine statt Beine” anders verstanden….
      :mrgreen:

  • 03.07.2017 um 16:29 Uhr
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    Wird es denn einen Schriftzug “Max-Morlock-Stadion” an selbigen geben?

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