Analyse: Kampfgeist überzeugt, Standards entscheiden #FCN #MSVFCN
Analyse, Statistik, Stimmen und Noten zum Spiel: MSV Duisburg vs. 1. FC Nürnberg 1:2 (0:2) Der Club zieht in die Zweite Runde des DFB-Pokal ein, weil er die entscheidenden Luftduelle gewinnen konnte
Die Analyse:

Der Club begann personell genauso wie beim Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Einzige Behrens und Möhwald tauschten im Vergleich zum ersten Spiel, wie schon in Regensburg, die Positionen im zentralen Mittelfeld. Das bedeutete im Vergleich zum Spiel in Regensburg, dass Salli wieder Gislason auf der rechten Außenbahn ersetzte. Der Isländer war mit Fersenproblemen in Nürnberg geblieben. Seinen Kaderplatz nahm der wiedergenesene Brecko ein. Der FCN agierte damit im gewohnten 4-1-4-1, von Beginn an war dem Club anzumerken, dass er mit einem physischen und aggressiven Spiel rechnete, bei dem auch teilweise der lange Ball gefragt sein würde. Daher ließ sich gerade in der Anfangsphase immer wieder sogar Kevin Möhwald in die Aufbaureihe zurückfallen. Dem Offensivspieler traute Köllner wohl mehr Präzision in den langen Zuspielen zu als Löwen, Kammerbauer oder Margreitter, die normalerweise die Aufbaureihe bilden.
Die Einschätzung von Michael Köllner, dass den Club ein schweres Spiel erwarte, wurde dann auch zu Beginn bereits bestätigt, die Duisburger überließen dem FCN den Ball, machten aber gerade das Zentrum extrem dicht. Das Spiel erinnerte in der Anlage ein wenig an das Spiel in Regensburg in der Vorwoche; auch hier hatten die Gastgeber mit einem 4-2-2-2 und dichtem Zentrum versucht, den Club zu langen Bällen zu zwingen und dem FCN das Spiel tendenziell überlassen. Der FCN bemühte sich zwar einen Weg durch die Deckung zu finden, doch spielerisch war kaum ein Durchkommen, daher bemühte Möhwald auch bereits früh einen Abschluss aus der Distanz, dieser war allerdings genauso wenig erfolgreich wie Duisburgs Chance durch Brandstetter, der die Clubabwehr zu Beginn mit seiner Physis vor Probleme stellte, mit zunehmender Spieldauer aber deutlich abbaute. Kurz nach dieser Gelegenheit wagte sich der MSV erstmals ein wenig mehr aus der Deckung, schob mehrere Spieler nach vorne und wurde prompt überspielt. Sallis daraus entstehendes Dribbling war zwar nicht in Form einer Torchance ertragreich, brachte aber eine Ecke ein. Diese zog Kerk scharf an die eckennähere Kante des Fünfmeterraums, dort lief Behrens mit Wucht in den Ball hinein, traf die Kugel mit dem Kopf und versenkte sie im torwartfernen Eck zur Führung.
Es war die fast logische Variante zum Torerfolg zu kommen, in einem Spiel, in dem sich beide Mannschaften über weite Strecken im Mittelfeld neutralisierten. Der Club stand defensiv sicher, kam eigentlich nur in Bedrängnis, wenn die rechte Abwehrseite offenstand, da Salli bei Valentinis Vorstößen nur halbherzig absicherte. Wenn der Club aber formiert stand, kam der MSV nicht durch die Deckung und packte in seiner Verzweiflung immer wieder den langen Ball als Mittel der Spieleröffnung aus. Nicht selten hatten die Duisburger Spieler allerdings Probleme die Zuspiele zu verwerten. Immer wenn dies der Fall war, waren die Clubspieler zur Stelle und jagten den Gastgebern den Ball ab. So leitete Kammerbauer eine Chance von Kerk ein und als Löwen einem Duisburger den Ball im Spielaufbau abluchste und per Fernschuss Flekken im Tor der Zebras prüfte, wusste der sich nur durch Verschulden einer weiteren Ecke zu wehren. Diese trat erneut Kerk, diesmal an die eckenfernere Kante des Fünfmeterraums. Dort löste sich Margreitter von Oliveira Souza und setzte den Ball per Kopf zum 2:0 in die Maschen.
Da der Club es aus dem Spiel nicht geschafft hatte, den MSV auszuhebeln, waren die Ecken von Kerk das perfekte Mittel, wo der Club seine Kopfballstärke in den entscheidenden Duellen zur Geltung bringen konnte. Dies galt nicht nur offensiv, sondern auch defensiv fingen Margreitter und Löwen, sowie später dann Petrak, aus der Luft alles ab, was gefährlich in Tornähe flog. Vor der Pause hatte Ishak sogar die Chance auf 3:0 zu erhöhen, frei vor Flekken stehend scheiterte der Schwede aber beim Versuch den Duisburger Keeper zu tunneln. Zur Pause hatte der Club den MSV also zweimal per Standard überwunden und defensiv mehr oder minder völlig im Griff, so dass ein Weiterkommen recht ungefährdet schien.

Offensiv tat der Club nach der Pause dann dementsprechend auch nur noch das Nötigste, hoffte darauf zu Kontern zu kommen, dafür rückte der MSV aber auch nach dem Rückstand nicht weit genug auf, versuchte es immer noch eher durch das Zentrum, wo Margreitter, Löwen, Kammerbauer und Behrens aber den Zebras das Leben sehr schwer machten. Gleichzeitig scheiterte so mancher Konterversuch aber auch an der Ballbehandlung oder dem Passspiel von Edgar Salli. Der Kameruner legte einen schwachen Auftritt hin, spielte immer wieder Pässe zu lässig oder nicht präzise genug.
In der Folge machte sich der Abnutzungskampf zu spüren, zunächst musste Löwen angeschlagen aus der Partie, zehn Minuten später auch Möhwald. Köllner brachte Petrak und Jäger und orientierte die Mannschaft damit insgesamt etwas defensiver. Jäger spielte als zentraler Sechser vor der Abwehr, nur wenige Meter davor agierten dann Behrens und Kammerbauer als weitere Zentrumsspieler, so dass die Mitte nun immer dichter wurde und der MSV sich auch immer schwerer tat, diese zu durchspielen. Die Maßnahme war wohl auch eine Reaktion auf die Hereinnahme von Onuegbu auf Duisburger Seite. Der Ex-Fürther trat bulliger und präsenter auf als es Brandstetter in den 45 Minuten vor seiner Auswechslung getan hatte. Onuegbu hatte dann auch die besten Gelegenheiten für den MSV, scheiterte aber an seiner eigenen Ballbehandlung, Thorsten Kirschbaum oder der Latte. Der FCN agierte in dieser Phase allerdings auch deutlich zu passiv, ließ den MSV gewähren, in dem Gefühl, dass die Gastgeber es nicht bis ins Nürnberger Tor schaffen würden. Hätte der Club in dieser Phase gute und gefährliche Konter gesetzt, man hätte die Strategie als akzeptabel bewerten können. So aber überließ der FCN den Meiderichern zu sehr das Spielfeld und der MSV kam zum verdienten, wenn auch in der Entstehung äußerst zweifelhaften Ehrentreffer durch einen Elfmeter. Wie Christian Dingert den Zweikampf zwischen Taschchy und Fuchs als Foul hatte bewerten können, war auch nach dem Spiel nicht wirklich zu erklären. Doch der Treffer kam zu spät, eine Minute später war Schluss und der Club in der Zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals.
Trotz des passiven Verhaltens in den letzten dreißig Minuten, das sicher auch den ungewollten verletzungsbedingten Umstellungen geschuldet war – kein Wechsel des FCN war taktisch, allen drei lagen Verletzungen zu Grunde -, war dieses Weiterkommen verdient. Es war sogar der souveränste Auftritt einer Nürnberger Mannschaft in der ersten Pokalrunde seit dem 5:1-Sieg gegen Bielefeld vor sechs Jahren, was allerdings bei drei Erstrundenniederlagen und zwei Elfmeterschießen gegen unterklassige Vereine in den letzten fünf Jahren auch keine allzu hohe Hürde darstellte. Der Club spielte über weite Strecken souverän und konnte erneut auf seine Defensivstärke bauen, welche die Duisburger mit Kompaktheit und Kopfballstärke vom Tor weghielt. Offensiv bleibt der Club auch weiter ausbaufähig, gerade im Umschaltspiel fehlten immer noch Präzision und Tempo. Einmal mehr zeigte die rechte Außenbahn sich als Problemzone, auch weil die Defensivarbeit hier wesentlich weniger gut abgestimmt war als auf links. Dennoch zählt im Pokal am Ende natürlich nur das Weiterkommen, welches der FCN mit kleinem Wackeln am Ende souverän schaffte.
Die Zahlen:
Duisburg | Nürnberg | |
---|---|---|
1 |
Tore
|
2 |
14 |
Torschüsse
|
12 |
3 |
Schüsse aufs Tor
|
8 |
7 |
Ecken
|
7 |
49,0 |
Ballbesitz (%)
|
51,0 |
73,5 |
Passquote gesamt (%)
|
76,1 |
91,2 |
Passquote eig. Hälfte (%)
|
89,5 |
55,0 |
Passquote geg. Hälfte (%)
|
59,5 |
16,3 |
Lange Pässe (%)
|
18,3 |
62,5 |
Gewonnene Zweikämpfe (%)
|
37,5 |
13 |
Fouls
|
20 |
n/a |
Laufdistanz (km)
|
n/a |
1 |
Abseits
|
1 |
Trainerstatement:
„Es war, wie wir es erwartet hatten: Der MSV hat uns bis zur allerletzten Sekunde gefordert. Man hat zum Schluss schon gemerkt, dass wir eine junge Mannschaft haben und im Umbruch sind. Letztlich war es aber ein Sieg unseres Willens und unserer Entschlossenheit, den wir mit viel Leidenschaft nach Hause gebracht haben. Die Zuschauer hier haben heute ein interessantes Spiel gesehen. Es war eine tolle Atmosphäre. Jetzt sind wir froh und zufrieden, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind.“
Die Spieler im Einzelnen:
Nach Sallis Auftritt bleibt, umso mehr auf Ruriks rasche Genesung zu hoffen. Zu Halbzeit zwei: sich in Sicherheit zu wiegen und den Gegner kommen zu lassen, geht im Zweifel schief. Der Gegner bekommt plötzlich Oberwasser. Das darf gegen stärkere Gegner wie Union nicht passieren. Und Salli braucht wohl eine Ansage in Sachen Passspiel und Verteidigen. Dessen ungeachtet gilt fortan: #pokalistnichtnureinmalimjahr. Und das tut gut. Sportlich wie finanziell.
Ich seh das bei Salli anders. Ich hab ihn oft wahrgenommen, wenn er hinten mit verteidigt hat. Da mußte er oft weite Wege gehen.
Ich hab ein paar wirklich tolle Pässe von ihm auch in die Mitte gesehen bei Angriffen. Die konnten dann nur die dortigen Spieler nicht verwerten.
Ich denke, was er lernen muss, ist, die Bälle dann langsamer zu machen. Falls so etwas geht bei einem so temporeichen Spieler.
Er ist aus meiner Sicht dabei, sich zu einem wirklich quirligen, mannschaftsdienlichen Spieler zu entwickeln. Kein Vergleich mehr mit der letzten Saison als er immer nur sein eigenes Ding durchziehen wollte und mit seinem temperament die Schiedsrichter zum Kartenzücken motivierte. Er braucht die Spielpraxis.
Allerdings sollte er nicht durchspielen müssen. Da fehlt ihm irgendwann einfach die Konzentration.
Ich denke, gerade die Vielfalt der Spielertypen in der Offensive mit ihren ganz unterschiedlichen Qualitäten und die dabei immer sichtbare Spielfreude und Harmonie untereinander machen es als Gesamtpaket dem Gegner schwer. Da immer nur auf nackte Zahlen schauen wie Passquote werden gerade Salli nicht gerecht.
Ich glaube, Salli bräuchte mal ein richtiges Erfolgsergebnis. Am Besten ein Tor gegen Union Berlin.
Abschreiben würde ich den auf keinen Fall.
Ich hoffe ja auch noch auf seinen Durchbruch – aber das war trotzdem sehr schwach gestern. Ja, er bemüht sich mittlerweile nach hinten, kann’s aber nicht, ist viel zu oft unnötig am foulen und schaltet generell zu spät in die Rückwärtsbewegung. Nach vorne auch schwach, nicht nur mit den Pässen, sondern auch mit der Ballbehandlung. Läuft ins Aus, stoppt die Bälle schlecht.
Klar, die Vielfalt im Offensivspiel wäre ein Argument, weil er eigtl. ein interessanter Spielertyp ist – nur wenn halt nie was rumkommt ist er einfach ein Hemmschuh.
Natürlich läuft Salli mal zurück, aber das originäre, das er tun muss als offensiver Außenbahnspieler, nämlich das Absichern, wenn “sein” Außenverteidiger nach vorne geht, hatte einfach enorme Mängel. Du sagst selber, er ist da weite Wege gegangen, wenn er richtig abgesichert hätte, wäre das nicht nötig gewesen. Die erste Duisburger Chance, als Brandstetter der Ball verspringt, weil das Zuspiel zu scharf ist, ist z.B. so entstanden. Und die Pässe in die Mitte von ihm gab’s, die waren aber halt extrem schwach, weil sehr unpräzise, das darf man ihm schon anlasten und nicht den Mitspielern.. Er macht da auch viel zu wenig aus seinen Anlagen, trifft schlechte Entscheidungen. Für mich ist die rechte Offensive Außenbahn weiterhin die Problemzone.
Ich finde, du bist ihm gegenüber zu kritisch. Und seinen Mitspielern gegenüber zu nett. Alle haben da durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten, was die Passgenauigkeit angeht. Und Salli war oft mit hinten. Das sag ich jetzt nicht nur, weil es sogar dem Skyreporter aufgefallen ist.
Und ich fand, es war ihm hoch anzurechnen, wie er in der Schlußphase trotz offensichtlich fehlenden Kräften noch möglichst weit mit dem Ball Richtung gegnerisches Tor gelaufen ist. Obwohl da kein anderer mehr wirklich mitkam.
Und ich weiß auch nicht, ob er von Köllner wirklich die Aufgabe hat, immer nach hinten zu gehen. Ich denke, das ist eher dem Duo Leibold, Kerk vorbehalten. Valentini hat nicht so die Offensivstärken.
Die Aufgabe abzusichern, muss Salli haben, sonst dürfte Valentini ja gar nicht vor. Was der vorne drauf hat, hat man ja u.a. gegen Regensburg gesehen, aber wenn dann hinten offen ist, isses schwer, teilweise hat das sogar dann Kammerbauer übernommen. Da kommt Salli nicht mit “der muss nicht zurückarbeiten” aus, im 4-1-4-1 Köllnerscher Prägung müssen alle nach hinten arbeiten und dass der RM absichert, wenn der RV vorgeht, ist quasi gegeben und da hat Salli einfach Schwächen. Der läuft dann schon zurück, so dass man das dann sieht, aber das ist – wie vieles von ihm – wenig planvoll (er steht dann halt sichtbar hinten, aber nicht so, dass er effektiv eingreifen kann) und sieht nach mehr aus als es ist.
Ich versteh den Impuls ihn zu verteidigen, weil er oft über Gebühr kritisiert wird, aber gestern war das einfach nix. Auch die Abspiele waren einfach sichtbar zu wenig kraftvoll und/oder platziert, da kann man ihn nicht aus Verantwortung lassen.
Ich erinnere mich an eine Szene, die total typisch von ihm war. Das war einer der wenigen, planvoller vorgetragenen Entlastungsangriffe in der zweiten Halbzeit, da setzte er sich tatsächlich mal auf seinen Flügel durch. In der Mitte standen glaube ich Behrens und Ishak bereit. Behrens am langen Pfosten an der 16er Grenze und Ishak eher am kurzen Pfosten zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt. Für beide Zuspiele war der Passweg völlig frei, das war am TV Gerät sehr deutlich zu sehen.
Dann kam aber der typische Sallipass: Genau in die Mitte der eigenen Mitspieler direkt zum Gegner und auch viel zu kurz für beide mitgelaufene Mannschaftskameraden.
Für mich ist die 5+ viel zu gut, das einzige, was ich Salli zugestehen kann, war Engagement und Laufbereitschaft. Aber alles was mit dem eigentlichen Fußballspiel zu tun hat, war wirklich gar nix und höchst ärgerlich für den Fan und schlimmer, auch die eigenen Mitspieler, die seine Fehler durch noch mehr Laufarbeit ausbügeln mussten. Zum Glück agierte der Aufsteiger aus Meiderich nicht clever genug oder vielleicht fehlte ihm auch das Personal, um auf der schwachen Nürnberger Salli-Seite konzentrierter vorzugehen.
Du blendest dabei eines aus: Köllner hätte Salli in der 2. Halbzeit sicher gewechselt. Ihm fehlt irgendwann die Kraft und auch die Konzentration. Aber generell findi ich ihn schon einen guten Fußballspieler. Und seh im Vergleich zur letzten Saison auch eine gute Weiterentwicklung.
Besonders erfreulich finde ich, wie gut er mit seinen Mitspielern klar kommt.
Ich fand es bei Ishak z.B. viel ärgerlicher, welch leichtes Schüßchen da rauskam als er mal die Chance hatte, auf 3:0 zu erhöhen. Bei ihm sind aus meiner Sicht solch schwache Abschlüsse nicht verständlich. Er kann es auch besser.
Ich bin mir 100%ig sicher, daß Köllner ihn gegen Teuchert oder Zrelak gewechselt hätte. Leider kam ihm da die Verletzung von Löwen und dann auch Möhwald ins Gehege, wie Florian an anderer Stelle auch bemerkt hat.
Und darauf einen Düll-Lebkuchen…. not. Mitten im Sommer, die spinnen.
Florian, du weißt sicher mehr über dieses Thema als ich. Trotzdem finde ich, daß du hier zu sehr in den gewohnten Kategorien denkst.
Ich denke, daß Köllner da die Positionen viel flexibler interpretiert als du es hier darstellst.
Vielleicht ist das ja auch Köllners Idee, daß Kammerbauer da mithilft, wenn Valentini nach vorne geht? Und der erfahrene Margreitter natürlich auch. Und Salli eben nur so wie er kann?
Köllner hat ja schließlich den Anspruch, ein System zu entwickeln, das a) den Stärken der einzelnen Spieler Rechnung trägt und b) den Gegner unter Druck setzt.
Dazu gehört aus meiner Sicht, daß die offensiven Spieler oft rochieren. Und das seh ich häufiger auf der Seite von Salli (mit Möhwald). Wenn er da aber mehr laufen muß als z.B. Kerk, ist es halt andererseits so, daß Kerk sich mehr mit Leibold ( der ja ebenfalls sehr schnell sein kann) abwechselt.
Salli hat einfach schon nicht die Statur, um hinten wirklich effektiv zu verteidigen wie Valentini. Klar er luchst dann den Spielern mal den Ball ab. Aber ihn wirklich bremsen? Ich finde, dazu ist er nicht der Typ (weil wirklich der kleinste und leichteste Spieler im Team). Und dann kommt es halt zum Foulspiel. Insofern sollte das so selten wie möglich passieren.
Aber durch seine Geschindigkeit kann er die Abwehrspieler des Gegners daran hindern, sich zu oft nach vorne zu orientieren.
Und klar: auch Valentini kann mal vorne effektiv sein. Aber vom Type her ist er doch ganz anders als Leibold. Insofern denk ich, daß die Zahl seiner Offensivaktionen eher überschaubar bleiben soll.
Valentini ist gelernter Stürmer, hat bis Mitte 20 in der Zweiten Liga den offensiven Außen gegeben, von dem erwarte ich eher mehr als weniger Offensivaktionen als vom “gelernten” Linksverteidiger Leibold.
Was die Fluidität der Positionen angeht, so ist das in der Offensive durchaus so gewollt, die Defensive funktioniert aber nur über klare Zuordnungen. Wir sind auch deshalb defensiv so gut in die Saison gekommen, weil die Aufgaben so klar verteilt sind in der Rückwärtsbewegung und jeder Spieler weiß, was er machen soll.
Wenn dann so eine Chance wie die von Brandstetter nach neun Minuten entsteht und man sieht, dass da Valentini vorne war und keiner absichert, ist recht klar wer zuständig ist. Salli ist auch nicht deutlich kleiner und schmächtiger als Leibold oder Kammerbauer und die sind reine Defensivspieler, also da liegt auch keine Entschuldigung für die Nichteinbindung ins Defensivverhalten.
Sorry Florian. Ich hab mir jetzt mal die Statistik vom Kicker angesehen. Und die Zahlen da sagen mir, daß ich Recht habe. Valentinis Stärke ist eindeutig die Verteidigung. Da hat er eine Zweikampfquote von 76%. Im Gegensatz zu Leibold, der da nur auf einen Wert von 25% kommt.
Demgegenüber haben Leibold und Möhwald eine nahezu perfekte Passsquote (Leibold 91%, Möhwald 95%). Klar daß da die anderen Offensivspieler mit 72% (Salli), 74% (Kerk) und 78% (Ishak) abfallen.
Valentini dagegen hat nur eine Passquote von 57%. Dafür aber auch wesentlich mehr Ballkontakt als Leibold (71 gegenüber 59).
Salli hatte wesentlich mehr Ballkontakte als Kerk (52 vs 38) Dafür immer noch eine bessere Zweikampfquote als dieser ( 29% vs 0%).
Zweikampfquote bei Behrens 40%, bei Ishak 14% und bei Möhwald 27%, Salli 29% Kerk 0%.
Ballkontakte Kerk 38, Behrens 60, Ishak 34, Möhwald 54, Salli 52.
Für mich spricht das für meine These, daß für beide AV, aber auch für beide AS die Rolleninterpretation sehr unterschiedlich angelegt ist.
Und daß der Gesamteindruck von Salli viel zu schlecht ist.
Die Zahlen bestätigen jetzt bei Leibold-Valentini eher meine Sicht der Dinge. Der Zweikampfwert ist (siehe Ausführungen weiter unten) kein defensiver Wert, sondern einer der in beide Richtungen funktioniert. Wenn Valentini beim Vorstoß einen Verteidiger aussteigen lässt, dann ist das auch ein gewonnener Zweikampf, wenn also ein AV so einen hohen Zweikampfwert hat, spricht das eher dafür, dass er defensiv wie offensiv stark ist.
Die recht niedrige Passquote spricht auch dafür, dass Valentini offensiv aktiv war, je näher am gegnerischen Tor, desto wahrscheinlicher ist ein Fehlpass, weil man mehr ins Risiko geht. Wobei sich Valentini tatsächlich im Aufbau zum Teil schwer tut (was z.T. übrigens auch an mangelnder Unterstützung durch den Vordermann – egal ob Gislason oder Salli – liegt)
Interessant wäre z.B. auch der Flankenwert, weiß nicht, ob Leibold überhaupt eine geschlagen hat.
Da sprechen jetzt aber doch die Bilder dagegen. Wie oft war Valentini wirklich vorne? Und wie oft war er mit Verteidigen beschäftigt?
Da müssen wir uns jetzt einfach auf “Agree to disagree” einigen, weil von Leibold hab ich persönlich offensiv gestern noch weniger gesehen. Da kommen wir nicht zusammen.
okay
Und doch: wenn ich mir die Daten der Spieler ansehe ist Salli mit 71 kg und 171 cm im Vergleich zu Kerk (184, 76) Möhwald, (183, 77), Behrens (188, 82) wie Leibold (174,72) ein Leichtgewicht. Valentini dagegen 182, 78.
Das ist mit Sicherheit auch eine Erklärung, daß Leibold offensiv erfolgreicher ist und Valentini im Zweikampfverhalten soviel besser abschneidet.
Na ja, der Unterschied zwischen Leibold und Salli ist jetzt nicht wirklich gravierend, das man dem einen attestieren kann, er darf weniger Defensivarbeit verrichten.
Nebenbei. Die offiziellen Zahlen scheinen mir z.T. schon etwas geschönt. So wie bei Pagenburg, der irgendwie mit 1,78m im Buch stand, aber maximal so groß wie ich (1,74m) war.
Da hast du mich falsch verstanden. Ich erkläre mir bei beiden die niedrige Zweikampf Quote durch ihre Körper Maße. Ich denke Leibold wird defensiv besser durch Kerl unterstützt, während Valentino mehr hinten absichern soll. Wäre interessant, ob du oder ich da Köllner richtig interpretieren. Aber vermutlich wird da kein Journalist Mal nachfragen. So bleibt es eben bei unterschiedlichen Interpretationen.
Falls er am Samstag bei der U21 ist, kann ich ja mal schauen, ob er Zeit für nen kurzen Plausch hat. 😉
Also wenn das die Erklärung sein soll, dann könnten wir ab sofort unwiderruflich auf Salli verzichten, da dieses Manko dann ja auch nicht abzustellen ist und er ja auch nicht dass Talent eines Charly Dorfners und Co. hat, der als Leichtgewicht das Zweikapfmanko durch Talent und Spitzigkeit kompensieren konnte.
Mit der Begründung dass er der kleinste und leichteste ist und deshalb keine Defensivzweikämpfe gewinnt hätte Philipp Lahm wohl nie AV spielen dürfen…
Gute Analyse, wie immer – was sich mir nur nicht erschließt ist die bessere Bewertung von Jäger im Vergleich zu Petrak. Letzterer hatte zwar auch kleine Wackler, aber Jäger wirkte auf mich insgesamt eher überfordert. Der wird noch etwas brauchen für die 2. Liga.
Kurze Begründung meinerseits: Jäger hatte eine überdurchschnittliche Zweikampfquote im Vergleich zum restlichen Team, kam zum Zerstören, hat das auch hinbekommen. Ohne viel Offensivarbeit kommt man dann auf den Dreier. Petrak dagegen sah bei Onuegbus beiden Chancen leicht wacklig aus, hat sich da recht einfach ausspielen lassen, also etwas größere Abzüge.
Merci für die Begründung – das ergibt dann Sinn, wenngleich ich meinen Gesamteindruck (“eher überfordert”) trotzdem nicht revidieren möchte 😉
Ich denke Jäger wird erstmal auch nur so Zerstörerspezialeinsätze bekommen, weil im DM ja deutlich spielstärkere Alternativen zur Verfügung stehen. Als “Lukas the Destroyer” kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass er einen Mehrwert hat.
Du hast wohl dem kompetenten Sky-Reporter nicht richtig zugehört: Jäger ist doch ein kreativer Offensivspieler (und Kirschbaum im Tor aber “sowas von unumstritten”) 😉
Bin gespannt, wie er sich entwickelt – hab ihn gestern das erste Mal überhaupt spielen sehen. Und hatte gehofft, er wäre schon weiter als etablierter Spieler in Österreich.
Nur 37,5 % gewonnene Zweikämpfe für den Club? Wenn Löwen allein 71 % seiner Zweikämpfe gewonnen hat, muss es ja ein paar Clubspieler gegeben haben, die nur ein Fünftel oder ein Sechstel ihrer Zweikämpfe gewonnen haben.
Uff.
Hätten wir noch den Ausgleich bekommen, hätten wir das Spiel in der Verlängerung verloren. Denn der Club war am Ende saft- und kraftlos.
Die Offensivspieler haben allesamt recht schwache bis katastrophale Zweikampfwerte. Hatte erst Zweifel, ob der Daten, aber beide Datenquellen (Kicker und Onefootball) haben die gleichen Werte, also stimmt es wohl.
Zeigt allerdings auch die Krux des allgemeinen Zweikampfwertes, weil da Offensiv- und Defensivzweikampf in einem Topf kommen und wenn dann ein Außenverteidiger die sechs Angriffe über seine Seite alle stoppt, aber in der Vorwärtsbewegung zwölfmal hängenbleibt, hat er einen Zweikampfwert von 33%, obwohl er seine Seite dicht gemacht hat.
Sieben Testspiele und jetzte drei Pflichtspiele in Folge gewonnen!
Ja, wirklich. Das hat unser Club geschafft. Mal sehen, ob wir da nicht auch Union ein Bein stellen können.
Irgendwie kommt einem das wie ein Traum vor.
Davon kann uns nur ein später Möhwald/Leibold-Wechsel bis Ende August wecken.
Florian, ich hatte beim ersten Spiel gegen Lautern eher den Eindruck, dass Behrens und Möhwald die AVs nach hinten absichern, während die offensiven Außenbahnspieler nach innen einrücken, wenn die AVs nach vorne marschieren. Mein Eindruck spricht gegen Deine Wertung, dass Salli und Kerk nach hinten absichern müssen, wenn Leibold oder Valentini nach vorne gehen.
Ich werde darauf aber gegen Union noch einmal besonders achten.
Machen sie auch, keine Frage, hatte ich ja auch schon damals im Artikel vermerkt (genau wie dass man in Regensburg dann die “Zehner” – Köllner nennt das so, auch wenn ich da eher “Achter” sehe – getauscht hat, um da eben mehr Unterstützung für Valentini zu haben), aber eben nicht nur. Das Nachrückverhalten von Salli ist einfach nicht ausreichend, vor allem weil es dann auch oft als Alibi recht spät doch noch kommt, wo man dann den Eindruck gewinnt, dass er merkt, “ich hätte zurücklaufen sollen, jetzt bin ich hinten, vielleicht sieht es dann keiner, dass ich zu spät bin.”
Wie gesagt, ich verstehe den Impuls, Salli in Schutz nehmen zu wollen, auch weil er weite Wege geht, aber gestern war das – auch Wehen der mangelnden Präzision im letzten Abspiel und der oftmals schwachen Entscheidungen einfach nicht ausreichend für mich (wie schon oft gesagt, Noten sind subjektiv, das muss man ja nicht so sehen, mir persönlich ist auch die Analyse wichtiger als die Notengebung, die kommt in den Kommentaren nur meinem Eindruck nach oft viel zu kurz).
Sorry, aber so eine Vorlage nicht reinzumachen wäre Club15/17:
Zitat: “… – auch Wehen der mangelnden Präzision im letzten Abspiel und der oftmals schwachen Entscheidungen einfach nicht ausreichend für mich…”
Da klangen wohl Deine Erfahrungen von Ende Juli nach, aber es passt trotzdem zum neuen Club:
Bei Wehen pressen, pressen, pressen!
Die Tücken der Autokorrektur… 😀
Das war auch mein Eindruck. Um über die Flügel Druck zu machen, müssen die Außenverteidiger mit nach Vorne, aufrücken, weil auch der Gegner auf Außen mit zwei Spielern verteidigt.
Nachdem gestern ale drei Wechsel wohl verletzungsbedingt waren…weiß man denn was über die Art der Verletzungen bzw. eventuelle Ausfallzeiten?
Möhwald hat eine Verhärtung, Löwen eine Zerrung, Kerk hatte einen Krampf. Zu Ausfallzeiten schweigt der FCN wie immer aus.
Merci für die schnelle Amtwort
Ein seltener Fall wo Username und Inhalt des Postings fast identisch sind. 😀
Nichts zu danken, tendenziell würde ich sagen, für Löwen wird’s bis Sonntag schwer, Kerk schafft es und Möhwald steht es 50:50. Aber in Aue dürften alle wieder fit sein, es sei denn Löwens Zerrung ist hartnäckig.
Salli ein 4,67 zu geben und Jäger, der völlig überfordert mit dem hohen Tempo war, eine 3,00 zeugt entweder von absoluter Ahnungslosigkeit oder tendenziösem Urteilen. Das muss man hier mal wirklich laut sagen. Und kommt nicht mit: “aber statistisch..” Das ist doch lächerlich!! Warum eigentlich immer gegen Salli ? Verfolge seit langem die Zusammenfassungen, aber das is ja wohl ein Witz!! Behrens spielt 3 brutale Fehlpässe am Ende längerer Ballstafetten, macht so ständig gefährliche Situationen kaputt. Aber wenn Salli das passiert scheint hier ein Reflex los zu gehen. Einfach nur peinlich. Auch ein Margreitter hat keine 2,0 verdient. Viel zu viele Stellungsfehler und keine Aufbauspiel. Letzteres läuft jetzt schon zu 100% über Löwen. Der Club spielt seit längerem als Team und jeder rennt für den anderen, auch für Salli. Florian Zengers Urteil ist daher unplausibel. Einem Spieler, der sich bis zum Ende reinhing und mehrere gefährliche Situationen einleitete (z.b. Ecke vor dem 1:0) notenmäßig im Vergleich zu seinen Mitspielern dermaßen abzukanzeln (1,4 Noten unter der Zweitschlechtesten Bewertung eines Kollegen) ist tendenziös und ganz ehrlich erzeugt das den Eindruck als wolle man da jemandem scheinbar schaden oder darstellen. Ich stimme Armin zu, dass die Absicherung über Möhwald und Behrens lief. Flexible 8er die, die offensiven AVs absichern findet man bei vielen offensiven Mannschaften. Zur Lektüre sei der LFC, OGC Nice oder Ajax Amsterdam aus der letzten Saison empfohlen. Oder glaubt man ernsthaft Coutinho rückt bei Angriff auf die Linksverteidigerposition und sichert Milner ab ? muaahahahaha.
Du kannst ja gerne anderer Ansicht sein und das auch begründen. Den Ton und die Abwertungen gegenüber dem Analysten finde ich einer sachlichen Diskussion nicht angemessen (“absolute ahnungslosigkeit oder tendenziösem Urteilen”).
so viele worte für so viel schwachsinn, dann auch noch unerträglich respektlos, stillos und unfassbar arrogant. nehme an, der autor ist zwölf, maximal dreizehn oder ein narzisst trumpscher prägung … zusammenfassend: >>wer nicht meiner meinung zu salli ist, ist entweder blind, planlos oder macht das weil salli schwarz ist.<>ich tue so als hätte ich ganz viel ahnung, weil ich von nizza und liverpool (ich bin so cool und hip, dass ich nice und lfc sage) schwafle, kann aber ein 4-3-3 nicht von einem 4-1-4-1 unterscheiden<<
Anm. d. Red.: Liebe/r Soda, deine abweichende Einschätzung zu den Noten für Salli ist hier willkommen, die Art und Weise der Formulierung ausdrücklich nicht. Wer hier von “abkanzeln”, “absoluter Ahnungslosigkeit” und “tendenziös” spricht, unterstellt hier zum einen unlautere Absichten und zum anderen behauptet er selbst die große Expertise zu haben. Von Behauptungen hat sich aber noch keiner Respekt verdient, den muss man sich schon verdienen, indem man sachlich argumentiert und sich der Kritik an den eigenen Ausführungen stellt.
Daher unsere Bitte und Aufforderung: Wer hier sich an der Diskussion beteiligen will, und jeder ist da grundsätzlich willkommen, hat sich auch an die Netiquette zu halten.
Gegen Union wird es hart und es drohen zwei unserer Besten auszufallen. Verdammt.
Ist Ewerton schon weit genug, daß er am Sonntag mitspielen kann?
Ich hätte auch bei Petrak als IV ein gutes Gefühl. Schwieriger wäre der Ausfall von Möhwald, weil wir offensiv aus dem Spiel heraus m.E. sehr von ihm abhängig sind, da schon Salli und Ishak uns spielerisch limitieren. Möglicherweise stellt Köllner in diesem Fall dann auch auf ein 4-4-2 um.
Ich fürchte, der Ausfall von Möhwald könnte eine ganze Reihe an Veränderungen in der Mannschaft auslösen.
Vermutlich rückt Kerk in die Mitte,
Leibold links offensiv,
links defensiv Valentini,
rechts defensiv Kammerbauer
und für die Sechs können sich Jäger und Löwen streiten, falls der bis dahin wieder fit ist.
Ich hoffe, es kommt nicht so dick.
Ich glaube nicht, dass er da soviel umstellt – Kerk in die Mitte ist noch ne gute Idee, dann kommen auf der vakanten Außenposition Zrelak, Teuchert und Gislason in Frage. Evtl. zwei davon und Salli rotiert raus. Oder er ersetzt Möhwald mit Hufnagel, der in dieser Woche seine mysteriöse Formschwäche überwindet.
Sollte er tatsächlich Leibold nach vorne ziehen, hat er mit Sepsi und Brecko zwei Alternativen, die ihm einen Wechsel von Kammerbauer auf der 6 ersparen. Gerade wenn sich im Zentrum eh ne Veränderung ergibt, wäre das wahrscheinlich kein schlauer Schachzug.
Ich gehe eigentlich auch davon aus, dass es für Möhwald reicht – ne Muskelverhärtung dürfte mit ordentlich Physiotherapie in ner knappen Woche ganz gut zu lösen sein. Ein paar kompetente Griffe, bisschen Ruhe, paar Mittelchen vielleicht und er kann am Samstag wieder voll trainieren. Immerhin wollte er ja wieder auf den Platz.
Gestern (Vorgestern) im Stadion hatte ich auch den Eindruck, dass Salli oft die falsche Entscheidung getroffen hat, einen Haken zu viel machte und nicht nur einmal bei Ballverlust / Rückwärtsbewegung einfach stehen blieb…das wiederum ist auch der Grund, warum ich gefühlsmäßig Leibold öfter über außen wahrgenommen hatte als Valentini.
Interessanterweise hatte ein neutraler Fan mich auf die Nummer 7 angesprochen, der ist ihm anscheinend positiv aufgefallen. Auf Nachfrage hat sich dann herausgestellt, dass er FC-Anhänger ist…das erklärt vielleicht einiges 🙂
Mir gefällt das hier gerade nicht, wie schnell wieder Ängstlichkeit und Besorgnis hochschwappt, nur weil ein paar Spieler angeschlagen sind. Wobei es ja nicht mal schwerwiegende Verletzungen zu sein scheinen.
Seid doch bitte nicht so kleingläubig
Köllner und sein Team haben diesen Fall sicher miteingeplant bei der Vorbereitung.
Ich kann mich erinnern, daß irgendwo noch vor kurzem festgestellt wurde, daß es für jede Position einen adäquaten Ersatz gibt.
Klar ist dann in dem Fall (Jäger für Möhwald) ersterer noch nicht eingespielt, wenn er in der 68. Minute reingeworfen wird, steht vielleicht auch stärker unter Druck, weil Duisburg da mit dem Mut der Verzweiflung anfängt auf das Anschlußtor zu drücken, muß damit klarkommen, daß einige der verbliebenen Spieler eine Viertelstunde vor Schluß schon ziemlich am Limit mit ihrer Kraft sind und ist deshalb verständlicherweise nicht gleich so souverän wie Möhwald.
Nur wer erwartet denn so etwas? Letztlich bleiben dem Trainer dann bis zum nächsten Spiel ein paar Tage, um den Spieler besser zu integrieren und mit der Dauer des Spiels wird er auch an Sicherheit gewinnen. Solange die andern weiter so spielen (alle für einen).
Und solange wir Fans das in dieser Situation einzig Richtige machen: den Youngster unterstützen, auch wenn er noch einige Fehlpässe mehr schlägt als Möhwald (was angesichts von dessen Passquote zu erwarten ist).
Ich gehe davon aus, daß wir in jedem Fall gegen Union ein Spiel auf Augenhöhe sehen werden.
Und ich freu mich einfach auf ein volles Stadion. Naja auf drei volle Tribünen. Aber immerhin. Es wäre Klasse, wenn die Nachfrage nach Tickets so steigen würde, daß der Verein am Ende auch die Südkurve wieder öffnen muß.
Naja, ich bin jetzt nicht ängstlich. Aber Möhwald ist nicht ansatzweise ersetzbar, da gibt es in der zweiten Liga wenige und in unserem Kader schon gar nicht. Jäger schon gar nicht, da er ja ein Defensiver (kommt aus der IV) ist und wohl kaum die kreativen Impulse von Möhwald setzen kann. Und das kann das Spiel schon ganz entscheidend beeinflussen.
Dazu hat sich gezeigt, dass wir Offensiv schon ohne Verletzte ein Problem haben die Außenposition zu besetzen. Salli und Gislason haben bisher nicht gezeigt, dass sie auf dem Level sind, entscheidender Teil einer Top-Mannschaft der zweiten Liga zu sein. Adäquaten Ersatz sehe ich bei uns auf den zentralen Defensivpositionen, wobei Kammerbauer aktuell auch schwer zu tauschen wäre.
Es gäbe schon jemanden, der Möhwald adäquat bis gut ersetzen könnte, auf der Position in der U21 auch hervorragend war und den Köllner auch bei den Profis jetzt dort sieht. Der will aber jetzt unbedingt nach Huddersfield.
Sollte Möhwald ausfallen und Löwen nicht, würde wahrscheinlich Löwen auf die Zehn rücken (wie in der Rückrunde unter Köllner schon) und Petrak in die IV. Wobei es bei Möhwald ja auf Grund der Verletzung wahrscheinlicher ist, dass er spielt als bei Löwen.Wenn beide ausfielen, würde sicher auch Petrak in die IV, wer dann zentral offensiv agieren würde? Eventuell Fuchs, den hat Köllner ja sehr gelobt in den letzten Wochen.
Florian es gibt doch in der Schule auch Tendenzen ohne Noten auszukommen. Wie wäre es, wenn du das mal überträgst auf die Bewertung der Spieler?
Da deine Noten ja eh nur deine subjektive Wertung wiedergeben, würde hierdurch vielleicht eine sachlichere Diskussion möglich sein.
Ich bin da voll dafür, aber eingedenk des Zeter und Mordio, das es allein gab, als ich die Trainernote abgeschafft habe, halte ich das hier für nicht mehrheitsfähig. Aber die damals angesprochene Problematik gilt natürlich auch für die Spieler, es wird sich auf die Note konzentriert und nicht auf die Analyse des Spiels oder die Begründung der Note.
Ich finde auch nicht, dass die Diskussion unsachlich ist – im Gegenteil, Armin und Du haben da sachlich die Argumente gebracht – das ist ja alles im Rahmen und auch eine angenehme Auseinandersetzung; mit Ausnahme des einen Beitrags, auf den ich aber jetzt nicht eingehen werde, da sachlich nichts da ist, was nicht von Dir, Soeren oder Armin gebracht worden wäre und ich den “Stil” nicht mit einer Antwort goutieren will.
Also Zeter und Mordio stelle ich mir schon etwas anders vor, als die Kritik zur Abschaffung der Trainernote ;-). Ich bin auch nicht der Meinung, dass man sich nur an den Noten orientiert und die Analyse zu kurz kommt.
Es ist halt so, dass Deine Analyse de gesamten Spiels, der Mannschaft sehr fundiert und ausgewogen ist, bei einzelnen Spielern zeigen sich dann halt unterschiede in der Wahrnehmung und der Wertung. Für mich ist die schlechte Note für Salli “zu schlecht” weil er für mich einen anderen Auftrag hat, als den von Dir so stark kritisierten. Nimmt man die Mängel in der Absicherung des AV bei Dir raus, dann käme man eben auf eine andere Note.
Das zeigt sehr schön das Dilemma in der Fußballkritik, denn wir kennen ja in Wahrheit den Auftrag der Spieler nicht. Weiß man aber nicht wirklich was der Spieler machen soll, kann man ihn eigentlich gar nicht kritisieren. Das ist im übrigen der große Unterschied zu künstlerischer Kritik, bei der man ziemlich kalr weiß was der Künstler machen soll. Gitarre spielen, Arien singen, Bilder malen, Texte schreiben …
Trotzdem denke ich schon, dass man auch ein Fußballspiel analysieren kann, auch wenn man nicht exakt weiß wie die einzelnen Aufträge jedes Spielers sind, was Du ja Woche für Woche zeigst. Aber klar ist dann eben auch, dass es unterschiedliche Einschätzungen gibt, die genauso richtig sein können.
Nur am Rande, inhaltlich fand dich die hier kritisierte Kritik des Neukommentators gut, aber im Ton vor allem aber in der Unterstellung, dass hier unlauter gearbeitet würde unsäglich. Allerdings weiß ich auch, dass geschrieben manches anders klingt als gesagt, wer da wenig Übung im geschriebenen Wort hat, dann l,eicht über das Ziel hinausschießt.
Ich freue mich auf alle Fälle schon auf die Kritik und die Noten zum (hoffentlich) Sieg gegen Union. Und weil ich wieder vor Ort sein kann, freue ich mich auch darauf meine Eindrücke mit denen von Dir Florian abzugleichen.
Also ich bin ein Freund der Benotung, auch wenn man nicht damit einverstanden sein muss. Mir gefällt auch die intensive Diskussion darüber, natürlich so lange sie sachlich bleibt.
Und man sollte auch festhalten dass Florians Benotung hier (im Gegensatz zu seinem Lehrerjob) keinen direkten Einfluss hat, auch die Eltern von Edgar S. werden trotz seiner Note keinen Brief erhalten, dass die Versetzung in die nächste Jahrgangsstufe gefährdet ist…
Also weiter so Florian (ich duze jetzt einfach mal so unter Glubbfans), mir gefallen deine Beiträge hier wirklich sehr gut (und nein, trotz meines Nicks sehe ich mich selbst nicht als Schleimer…)
Mal unter uns…
Natürlich ist die Benotung subjektiv. Das war sie sogar noch mehr, bevor das vor einiger Zeit Florian übernahm, davor haben Stefan und ich gewürfelt (naja, natürlich nicht…). Florian legt aber, ganz sicher auch ob seines beruflichen Hintergrunds, aber eben auch wegen seines taktischen Verständnisses, noch das gerechteste Maß dabei an. Trotzdem bleibt es immer eine Außensicht (wie Armin richtig anmerkt, kennen wir die internen Vorgaben in der Regel nicht oder nur bedingt) und ist geprägt von der eigenen Wahrnehmung, mitunter auch Kameraführung. Ich kann das sogar aus eigener Erfahrung sagen: Auch das öffentliche Feedback prägt schnell einen Eindruck oder verändert ihn. Ein Spieler, den man selbst noch gut fand, wird direkt nach dem Spiel von anderen Fans kritisiert oder ein Experte macht ihn als Schwachstelle aus – und schon hinterfragt man den eigenen Eindruck oder revidiert ihn gar. Das läuft mitunter sogar unterbewusst.
Und trotzdem: Genau weil eine Note Widerspruch provoziert, deswegen machen wir es. Es regt die Diskussion an. An der Note reibt man sich, wogegen eine ausgewogene, nach allen Seiten offene Gesamtbewertung in der Regel unscharf ist und somit auch keine Ansatzpunkte bietet, die eigene Meinung daran zu messen. Und würde Flo allen nur die Noten 1-4 geben, um niemand zu brüskieren, ist man ja fast in Schulformen, über die man gern milde lächelt.
Daher: Die Noten sind das Salz der Suppe nach dem Spieltag. Da soll man sich nochmal drüber austauschen und auch kontrovers diskutieren. Das fördert – wenn sachlich geführt – die Diskussionskultur und lässt einen auch den eigenen Eindruck durch Argumentation klarer werden, oder eben auch in Frage stellen.
Ein bekanntes Hamburger Nachrichtenmagazin verfolgt offenbar diesen Thread und hat mich gebeten, dieses hier zu posten.
http://www.spiegel.de/video/spix-der-neue-spieler-index-fuer-die-bundesliga-video-1790310.html