Der Aufstieg des Michael Köllner

Kommentar zum Aufstieg von Florian Zenger.

Donnerstag, 11. Mai 2017, Presselounge des Max-Morlock-Stadions. Die U21 des FCN hat gerade das „kleine Derby“ mit 2:1 gewonnen, Michael Köllner steht neben dem Getränkekühlschrank und hört zu wie Fabian Adelmann, sein Nachfolger als Trainer des FCN II, den Derbysieg in Unterzahl erklärt. Er dreht sich zur Seite und sagt: „Sowas muss mir nächstes Jahr mit meiner Mannschaft auch gelingen.“ Seine Mannschaft hat am Samstag zuvor, dem 6. Mai 2017, in Sandhausen den Klassenerhalt klar gemacht. Die endgültige Bestätigung, dass Köllner Cheftrainer bleibt, steht zu diesem Zeitpunkt noch aus, sie kommt einen Tag später. Im anschließenden Gespräch wird klar: Köllner will mehr als nur einen Derbysieg, auch wenn dieser ein besonderes Anliegen ist. Vielmehr peilt er den Aufstieg an. Er sagt das nicht dezidiert, aber man spürt es, wenn er von der Struktur der Liga in der kommenden Saison spricht, davon, dass man „einige gute Transfers“ geplant habe, dass er einiges vorhabe.

Genau ein Jahr später haben sich Köllners Vorhersagen und Wünsche nahezu alle erfüllt. Die Transfers von Valentini und Ewerton waren Volltreffer und Schlüsselelemente im Aufstiegsrennen. Das Derby in Fürth wurde erstmals seit 1979 wieder gewonnen (und über das im eigenen Stadion der Mantel des Schweigens gehüllt) und der Aufstieg fix gemacht. Dass dies am 6. Mai in Sandhausen geschah, entbehrt nicht einer gewissen Symmetrie, die gleichzeitig die Entwicklung klar macht. Nicht nur, weil das Ergebnis doppelt so hoch ausfiel: Von den elf Spielern, die damals auf dem Platz standen, als das 1:0 fiel, spielten heute lediglich vier (Margreitter, Löwen, Behrens und Möhwald), von anderen sieben ist nur Edgar Salli noch im Verein, die anderen sechs (Schäfer, Kammerbauer, Bulthuis, Djakpa, Sabiri und Teuchert) haben den Club allesamt verlassen.

Gerade der Blick auf die drei jungen Spieler, die damals auf dem Platz standen und die allesamt erst im Laufe der Aufstiegssaison den Verein verließen, zeigt, dass es keine geräuschlose Saison war und dass der Erfolg viele Entscheidungen rechtfertigt, die sonst hinterfragt worden wären. Mit dem geglückten Aufstieg werden Köllner und Bornemann nun sicher nicht gefragt, warum sie es nicht schafften, den jungen Spielern Perspektiven aufzuzeigen. Warum diese nicht blieben und warum dies den Aufstieg kostete. Es werden vielmehr Fragen an die drei Spieler gestellt. Allen voran, ob die Wechsel, die in zusammen 8 Einsätze und 227 Einsatzminuten in der Liga mündeten (Sabiri: 5 Einsätze, 219 Minuten; Kammerbauer: 0 Einsätze, 0 Minuten; Teuchert: 3 Einsätze, 8 Minuten), nicht erst einmal einen Karriererückschritt darstellen, auch wenn die Spieler einige Monate vor dem FCN erstklassig wurden.

Dass der Club verdient erstklassig wird, ist seiner relativen Stärke im Vergleich zum Rest der Liga geschuldet. Die meisten Punkte, die zweitmeisten Tore, die zweitwenigsten Gegentore ergeben erst einmal Platz eins – mit der Chance auf die Meisterschaft durch ein Remis oder mehr am letzten Spieltag. Dass Zweifel an der absoluten Stärke des FCN angebracht sind, ist durchaus korrekt: In den letzten zehn Jahren kam selbst der zweite direkte Aufsteiger im Mittelwert auf 64,2 Punkte. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass das – extern erst spät explizit formulierte, aber intern stets präsente – Ziel Aufstieg erreicht wurde und dies auch in Relation relativ ungefährdet. Die dreizehn Punkte Differenz zum Vierten und sieben Punkte Differenz zum Dritten spiegeln eben auch die verhältnismäßig große Konstanz in den Ergebnissen wider, die der Club im Vergleich zu den anderen Teams an den Tag legte. Die längste Sieglosserie von fünf Spielen sieht im Vergleich zu denen von Düsseldorf (sechs Spiele, danach noch eine Serie von drei Niederlagen in Folge) oder gar Kiel (elf Spiele) deutlich harmloser aus, ein einziges Mal verlor der Club zwei Spiele hintereinander.

Das ist sicher ein Verdienst des Trainerteams, das der Mannschaft durch Ansprache, Abläufe und Grundordnung ein Gerüst verpasst hat, das extreme Sicherheit verlieh. Man darf die Stabilität, welche das 4-1-4-1 als Standardformation verleiht, nicht unterschätzen. Die Spieler fühlen sich in der Formation wohl, kennen Abläufe und Laufwege und konnten viele wichtige Spiele (z.B. in Düsseldorf und Kiel) auch deswegen gewinnen. Gleichzeitig führte diese Sicherheit dazu, dass sich im Laufe der Saison die Mannschaft sogar ein Stück weit von den Trainern emanzipierte. In der Schlussphase erlebte man Kapitän Hanno Behrens lautstark Anweisungen geben, Abstände korrigieren, Pressing forcieren. Ähnliches sah man bei Georg Margreitter und Kevin Möhwald.

Die Mannschaft regelte in der Schlussphase eben vieles selbst, auch weil sie nach der Niederlage in Bielefeld die Aussprache untereinander und mit den Trainern forcierte und sich Spielweise und Zusammenhalt dadurch spürbar positiv veränderten. Dass Tim Leibold nach dieser Teamsitzung seinen Vertrag verlängerte, war kein Zufall, ebenso wenig, dass die Mannschaft danach ohne Niederlage blieb. Diese Entwicklung spricht gegen die These, dass Köllner in seiner täglichen Arbeit keinen Widerspruch duldet; hier hörte er zu, nahm den Input an und vertraute der Mannschaft. Vertrauen, dass sie am Ende mit dem Aufstieg zurückzahlte.

Dass Harald Kaiser bei einer Veranstaltung der Deutschen Akademie für Fußballkultur dennoch den Anwesenden Horst Leupold, Gerd Schmelzer und Dieter Bracke die Frage stellen konnte, ob der bevor stehende Aufstieg nun „wegen oder doch eher trotz Michael Köllner“ passieren würde, ist wohl eher der Persönlichkeit des kantigen Oberpfälzers als den Ergebnissen geschuldet. Sein langes Monologisieren in Pressekonferenzen, welche dadurch in Rekordlänge (40 Minuten vor dem Spiel gegen Braunschweig) gezogen werden, gefällt längst nicht jedem; die wochenlange Zuschauerschelte kam auch bei wenigen an; manch einer legte die Stadionrunde nach dem Braunschweigspiel, auf der sich Köllner beim Publikum bedankte, als Ehrenrunde zur Selbstbeweihräucherung aus; auch die interne Kommunikation, so zum Beispiel bei der Demission von Manuel Klökler als Co-Trainer, stieß nicht immer auf Gegenliebe.

Andererseits feierte die überregionale Presse (Spiegel Online, Süddeutsche Zeitung) Köllners unkonventionelle Methoden (Stichwort: Klosterbesuch, Buchgeschenk) und seine Kommunikationsfreude. Es ist, in zweierlei Hinsicht, der Aufstieg des Michael Köllner. Der Club ist mit ihm und er zum Bundesligatrainer aufgestiegen. Köllner reiht sich damit in Riege der FCN-Aufstiegstrainer ein: Werner Kern (noch im Aufstiegsjahr entlassen), Robert Gebhardt (trat drei Wochen vor Beginn der Bundesligasaison zurück), Heinz Höher (wurde nach drei Jahren Manager), Felix Magath (trat noch vor Bundesligastart zurück), Klaus Augenthaler (zwei Jahre nach Aufstieg entlassen), Wolfgang Wolf (eineinhalb Jahre nach Aufstieg entlassen) und Michael Oenning (noch im Aufstiegsjahr entlassen). Die Auflistung zeigt, wie schwer es für Aufstiegstrainer ist, in der Gunst von Öffentlichkeit und Vereinsoffiziellen zu bleiben: 50 Prozent der Aufstiegstrainer waren am Ende des Aufstiegsjahrs nicht mehr Amt.

Es steht also viel Arbeit an für Michael Köllner, doch er wird sie annehmen und nach bestem Wissen und Gewissen ausführen. Denn eins hat dieses Jahr bewiesen: Er ist überzeugt von dem was er tut und kann damit Erfolg haben, auch wenn weder ein Derby in Fürth, noch ein 6. Mai in Sandhausen auf dem Programm stehen werden.

34 Gedanken zu „Der Aufstieg des Michael Köllner

  • 06.05.2018 um 20:06 Uhr
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    Man kann nur hoffen, dass die Besserwisser und Selbstdarsteller einfach eines erstmal akzeptieren: Köllner hat geliefert. Punkt.

    Alles andere ist Fahradkette. Und jetzt hat Köllner sich das Recht erworben, auch durch die schwierige Herausforderung Bundesliga zu gehen, auch wenn es eng wird. Er hat sich das erarbeitet. Die Mannschaft hat es sicher geleistet, aber den Unterschied hat der Wille und der Trainer ausgemacht – und den Willen hat ihnen der Trainer eingeimpft.

    • 06.05.2018 um 22:10 Uhr
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      Ruhig, Brauner!

  • 06.05.2018 um 20:16 Uhr
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    Ein trefflicher Kommentar!
    Wir sollten froh sein, dass Köllner zeigen durfte, dass er nicht nur Theorie kann.
    Und noch sympathischer macht es ihn, dass er sich nicht den gewohnten Weichspüler-Aussagen bedient.
    Er macht sich damit eben nicht angreifbar, sondern ganz im Gegenteil wirkt das wunderbar anachronistisch authentisch.

    Ein Wesenszug, den es viel zu selten gibt in diesen Zeiten.

    Für mich hat er fast die Quadratur des Kreises hinbekommen.
    Vor der Saison tippte ich den Club auf Platz 4 und war dabei einer der optimistischen Tipper…

    Er hat geschafft, was hier glaube ich keiner auf dem Zettel hatte.

    Er hat diese Mannschaft entwickelt, sie hat teilweise Fußball zelebriert, sie ist gereift und endlich, endlich kann man das Kapitel MB dauerhaft abschließen.

    Wenn es ein Trainer schafft, diese Mannschaft in Liga eins zu halten, dann dieser.

    Mein Vertrauen hat er.

    Danke Michael Köllner.
    Glückwunsch an die Mannschaft.

  • 06.05.2018 um 20:25 Uhr
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    Fragt mich doch der Nachbar: Wo liegt eigentlich dieses Sandhausen?
    Sage ich: Woher soll ich das wissen, mein Verein ist schließlich Erstligist.

    P.S.: Sehr interessanter Kommentar. (Auch) deshalb bin ich seit Jahren von diesem Blog begeistert. Schön, mit Euch in Liga 1 zu gehen.

  • 06.05.2018 um 20:46 Uhr
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    Und endlich hat man es geschafft in der Drucksituation der letzten drei Spiele nicht das Nervenflattern zu bekommen. Ungewohnt. Hut ab.

    In der Presse wird die Leistung des Clubs ebenfalls gewürdigt. Den “Depp” und die Schatten der Vergangenheit hat nur “welt online” ausgegraben. Naja, heute auch egal.

    Gratulation an den Verein. Danke an CU für diese Plattform. Ihr seid nie aus der 1. Liga abgestiegen.

  • 06.05.2018 um 21:28 Uhr
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    Ich halte die Farben von CU am Valze bei Ankunft der Mannschaft hoch!

    Noch wer da?

    • 06.05.2018 um 22:04 Uhr
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      Schwierig in meinem Zustand…

      Auf den Aufstieg einen besonderen Tropfen:

      Boyne Black Corbie No.5

      Irish Single Malt, 14 Jahre, Nachveredelt im Sherryfass, Abgefüllt in Fassstärke in Limited Edition (295 Flaschen) mit leckeren 58,8 %,

      kurz, der würdige Tropfen für den Aufstieg und…

      …der pure Nektar!

      mit besonderen Grüßen an Markazero!

      Slainte!

      • 06.05.2018 um 22:29 Uhr
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        Für mich heute den Klassiker:
        Lagavulin 16 years 🙂

        • 06.05.2018 um 22:40 Uhr
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          Schätze ich auch sehr! 🙂

          • 06.05.2018 um 22:48 Uhr
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            Schön mit Zuckerkulör gefärbt und irgendwas zusammengeschüttet, sonst schmeckts nicht…. Sorry, aber ihr habt von Schnaps keine Ahnung.

      • 07.05.2018 um 17:45 Uhr
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        Herzlichen Dank! 68 % wären natürlich NOCH würdiger gewesen… Hatte den Dude gestern beauftragt, dieses zu übermitteln, aber seine Nokia-Dampfmaschine kann kein copy & paste: „Kannst ja schreiben „Markazero ist grad leider vom Netz, sein Writers Tears ist noch leiderer schon alle, er genießt den Aufstieg heute still, mit Alex‘ schwarz-roter Erfolgs-Plörre aus Paderborn (bloß nicht Herbertgerbert verraten, schon beim Gedanken daran würgt es ihn wahrscheinlich und ist ihm der Aufstieg verleidet ;-)). Sláinte und Prost Gemeinde! I. A. Dude“.
        Hach tat das gestern gut, auf einem Werbedisplay am Düsseldorfer Hauptbahnhof in fetter Schrift zu lesen „Bundesliga: 1. FC Nürnberg ist jetzt Rekord-Aufsteiger“!?

  • 06.05.2018 um 22:27 Uhr
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    So geil die Feier ist, das „Scheiße Kleeblatt Fürth“ ist dermaßen deplatziert und peinlich.

  • 06.05.2018 um 22:34 Uhr
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    Ich war heute kulturell in der Volkacher Musikschule gebunden. Die erste Halbzeit sah ich erst rechtzeitig zum 1:0. Danach war zum Großteil der zweiten Halbzeit Nägelkauen angesagt, bis das erlösende 2:0 gefallen ist. Leider wurde ich durch Krautheimer Bier vom Feiern aufgehalten. Das habe ich erst jetzt nachholen können (ARD Lager, jetzt Reh Landbier, Jose Cuervo Reserve der Familie). Wir sind echt am Ziel unserer Träume. Wer hätte das nach der unsäglichen, “schwartz”gefärbten Saison 2016/17 gedacht, als wir weit hinter den Färrdn die zweite Liga gerade noch so abschliessen konnten?!
    Ich schäme mich meiner Freudentränen nicht und will jetzt noch den ersten Tabellenplatz erhalten!
    Auf gehts Nürnberg, Kämpfen und Siegen!
    P.S.: Um die 300%ige Chance des 3:0 decken wir das Mäntelchen des Schweigens. Drei Spieler, alleine vor dem Torwart und dann megadalcherdes Abspiel… naja.

    • 06.05.2018 um 23:18 Uhr
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      Das war doch Absicht, damit es nicht zu einem vorzeitigen Platzsturm kommt.
      Aber dieses Bild, wie die zu dritt nebeneinander aufs Tor laufen, wird noch eine lange Zeit im Kopf bleiben.

  • 06.05.2018 um 22:55 Uhr
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    Kein Mensch kann über 1 Jahr fehlerfrei agieren, das gibt es nur in der Theorie aber nicht in der Praxis und Köllner ist ein Praktiker, der den Willen und das Engagement glaubwürdig vorlebt.
    Bei mir hatte er leichtes Spiel, als er zu Beginn seiner Trainerzeit gleich mal ankündigte wieder Fußball spielen zu wollen und das hat sich bei mir bis zum heutigen Tag nie geändert. Köllner sieht die Spieler unter der Woche, wir nicht jeden Wechsel (im Spiel) habe ich auch nicht verstanden, aber ich hatte immer das Gefühl Köllner ist für den Club in dieser Entwicklungspersiode des Vereins alternativlos.
    Die 1. Liga wird nochmal ein ganz anderes Brett zu bohren, aber das sehen wir dann…jetzt erstmal genießen. Für mich ist die Felge kommende Woche völlig Wurst, aber stört auch nicht wenn wir sie auch noch holen.

  • 06.05.2018 um 23:22 Uhr
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    Darf ich meinen Gegengerade-Dauerkartenplatz hinter Flo verlängern? Oder sitzt er zukünftig irgendwo in der VIP Lounge oder Pressetribüne?

      • 07.05.2018 um 00:08 Uhr
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        Ich bin dabei und freue mich wie ein Schneekönig! Auch wenn unser Gastspiel vielleicht ein kurzes werden könnte. Aber wenn man das Gekicke der ersten Liga dieses Jahr parallel mitverfolgt hat, war unser Fußballspiel wirklich im Rahmen der Konkurrenzfähigkeit. Man denke nur an das DFB-Pokal-Halbfinal”spiel” von Schalke gegen Frankfurt…

  • 07.05.2018 um 11:54 Uhr
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    Meine persönlichen Eindrücke möchte ich kurz in vierTeile gliedern:

    Vorbereitung auf die Saison 17/18 und die ersten 10 Spiele:

    Ich hatte das Gefühl, dass Köllner seinen Worten auch Taten folgen ließ und wir wieder ordentlichen Fussball zu sehen bekamen. Natürlich war auch eine gewisse Euphorie dabei nach den Siegen in Fürth und Darmstadt,
    einzig die Heimniederlagen gegen St. Pauli und Bielefeld störten etwas, jedoch hatte ich ein gutes Gefühl, da wir bei diesen Partien auch einiges Pech im Abschluss hatten.

    Grundstimmung: verhalten optimistisch evtl. ganz oben mitspielen zu können.

    Spieltage 11 bis 17:

    Gegen Dresden hatten wir einen “Saudusel”, dieses Spiel zu gewinnen. Die Niederlagen in Heidenheim
    und daheim gegen Ingolstadt waren dafür verantwortlich, dass mir leise Zweifel kamen.
    Die drei Siege in Folge (in Braunschweig, daheim gegen Sandhausen und in Düsseldorf) vor allem
    unsere Spielanlage, stimmten mich wieder absolut positiv.

    Spieltage 18 bis 27:

    Gegen Regensburg, Union, Aue, St. Pauli und Duisburg spielten wir zweimal unentschieden und siegten dreimal. Tenor: Die Ergebnisse stimmten aber unsere Spielweise überzeugte nicht mehr – viele Ballverluste,
    unser Spiel war mehr auf Spiel- und Ballkontrolle angelegt, welches jedoch nicht recht klappen mochte,
    irgendwie kam die Angst in mir auf, hoffentlich kriegen wir jetzt nicht Angst vor der eigenen Courage.

    Spieltage 28 bis 33:

    Gegen Dresden, Heidenheim und Ingolstadt jeweils in Rückstand geraten, der Dosenöffner war der Heimsieg
    gegen Heidenheim, nach fünf Partien wieder ein Sieg. Absolutes Highlight von der mannschaftlichen Geschlossenheit, Körpersprache und Galligkeit, unser Sieg in Kiel – absoluter Optimismus stellte sich ein.
    Ich war felsenfest überzeugt, diese Truppe lässt sich den Aufstieg nicht mehr nehmen.

    Großes Kompliment an den Trainerstab, in den Spielen wo es nicht so lief, die absolute Ruhe behalten zu haben. Natürlich wirkte es sich extrem positiv aus, dass Hanno ein unglaublicher Kapitän ist und auch
    die Vertragsunterschrift von Tim bewirkten viel positives.

  • 07.05.2018 um 12:20 Uhr
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    Es haben in den letzten Jahren Mannschaften wie Paderborn, Freiburg usw das 1. Bundesligajahr überstanden. Warum sollten wir es denn nicht… international haben wir doch auch gesehen, Geld alleine ist nicht alles und für Teambuilding, Willensstärke, Spielkultur haben wir den richtigen Trainer.

    • 07.05.2018 um 12:49 Uhr
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      Ersetze Paderborn durch Darmstadt oder Ingolstadt, dann passts!

      Paderborn hatte zwar ne starke Vorrunde gespielt, ist am Ende aber dann doch abgestiegen. War interessanterweise aber der letzte Aufsteiger, der direkt wieder runter ist.
      Davor ist regelmäßig einer oder gar zwei Aufsteiger gleich wieder abgestiegen (Braunschweig, Fürth, Düsseldorf, St. Pauli…)

    • 07.05.2018 um 12:50 Uhr
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      Ich bin ehrlich gesagt davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr die Klasse halten.
      Alle sind motiviert und das Umfeld sollte auch nicht nervös werden wenn es mal eine schlechte Serie gibt.
      Richtig schwierig wird das 2. Jahr, wenn dann doch mal ein Leibold, Löwen oder Ishak nach einer starken Bundesligasaison wechseln….

  • 07.05.2018 um 13:22 Uhr
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    Ich würde im übrigen aber Einspruch gegen die Behauptung einlegen, dass die Punktzahl des Club als Indikator für geringere absolute Stärke im Vergleich zu den Aufsteigern der Vorjahre gewertet werden kann.

    Denn das setzt ja voraus, dass das allgemeine Niveau der Liga immer gleich ist. Wenn dieses nun insgesamt höher oder niedriger ist, fährt man auch eine entsprechende Gesamtpunktzahl ein. Aber dieses Jahr kommt ja selbst Lautern als abgeschlagener Letzter auf mind. 32 Punkte, der zweite Absteiger auf mind. 39. Letztes Jahr waren es 25 und 34 Punkte, in den Vorjahren meist ähnlich. Die haben sich somit auch sehr viel mehr als Punktelieferant betätigt als dieses Saison.

    Insgesamt finde ich nicht, dass man allein aus der Tabelle irgendwelche Anhaltspunkte hinsichtlich der absoluten Stärke, v.a. den Vergleich zur ersten Liga, herauslesen kann, weil es ja nur relative Aussagen gibt. Was man natürlich sagen kann, ist dass die zweite Liga diese Saison sehr ausgeglichen war, wie ja auch vorher prognostiziert wurde.
    Interessant ist dabei, wenn ich mal an den ersten Spieltag zurückdenke – da wurde vor unserem Duell gegen Lautern viel über “Standortbestimmung” usw. geschrieben, dass keiner so genau wüsste, wo man steht. Und nun steigt der eine mit großem Abstand auf, der andere mit großem Abstand ab…

    Aber die absolute Stärke der Liga zu beurteilen, v.a. im Vergleich zu den Vorjahren, das halte ich für schwierig.

    • 07.05.2018 um 13:26 Uhr
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      Guter Punkt.

      Aber weiß noch, dass wir uns nach dem Spiel gegen Kaiserslautern gefragt haben ob der Club jetzt so gut war oder Lautern so schlecht.

      P.S.: warum zeigt eigentlich der Punktdruckmesser nicht steil nach oben, besser geht’s doch eigentlich nicht?

    • 07.05.2018 um 14:24 Uhr
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      Köllner hat nach dem Lautern-Spiel gesagt, die steigen ab. Der wusste, was Sache ist. 😉

      Für mich ist die geringe Gesamtpunktzahl der Direktaufsteiger schon ein Indiz dafür, dass die absolute Stärke geringer als in den Vorjahren ist, weil wenn dem nicht so wäre, dann hieße das letztlich, dass die Zweite Liga insgesamt stärker geworden ist. Da spricht die fußballerische Qualität der Spiele aber doch dagegen.

      • 07.05.2018 um 15:13 Uhr
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        Das hat der Köllner nach dem Hinspiel echt gesagt?
        Das finde ich jetzt auch wieder ziemlich krass, auch verdammt weit aus dem Fenster gelehnt…

        • 07.05.2018 um 15:20 Uhr
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          War so dahin gesagt in typischer Köllner-Manier, so wie er halt auch Düsseldorf und Kiel einen Einbruch vorhergesagt hat. ?

          Wobei ich das schon plausibel fand, allerdings nicht nur wegen des Spiels, sondern auch wegen der krassen Budget-Reduzierung.

  • 07.05.2018 um 15:27 Uhr
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    Ich glaube auch der Aufstieg kam exakt zum richtigen Zeitpunkt, so “einfach” wird es auf Jahre hinaus nicht mehr sein. Ein Indiz für mich, daß die Konkurrenz und Qualität der 2. Liga diese Saison überschaubar war, ist es auch die Performance der Aufsteiger aus der 3. Liga. Alle drei Aufsteiger unter den ersten 8 der Tabelle einer davon sogar auf dem Relegationsplatz. Auch das ist für mich eine Aussage

  • 07.05.2018 um 16:50 Uhr
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    Eben sagt mir Jemand, daß vor ein paar Minuten Köllner in SKY gesagt hat, daß er nicht weiß ob er Trainer bleiben soll !!!! Will nicht riskieren, bei Nichterfolg vom Hof gejagt zu werden. Passt doch eigentlich garnicht zum von sich überzeugten Köllner?

    • 07.05.2018 um 17:04 Uhr
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      Zitat war wohl, er müsse sich im Privaten überlegen, wie es weiter gehe. Das kann man als Rücktrittsüberlegung auslegen, aber auch einfach nur als Überlegung, ob er einen seiner Hüte er ablegen will.

      Es wäre sicher die ultimative Antithese zum Vorwurf der Profilneurose, wenn er jetzt einfach sagen würde: Auf Wiedersehen und Danke für den Fisch.

      • 07.05.2018 um 18:36 Uhr
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        Die Saison ist quasi vorbei auch wenn formell noch 1 Spiel ist, ich finde es ist legitim, daß er sich diese Gedanken macht. Damit hat er ja auch nicht unrecht, er beschreibt die üblichen Mechanismen. Die Frage ob er sich dem stellt da hat er jetzt ein wenig Zeit die Frage für sich zu beantworten.
        Allerdings so wie er dann wieder spricht wie lange sie schon an einer schlagkräftigen Truppe für nächste Saison bauen und da haben sie bestimmt auch schon auf die 1. Liga geschielt, glaube ich nicht, daß er von Bord geht. Aber Köllner ist und bleibt unkonventionell. Sicher ist nichts. Mein persönliches Gefühl sagt aber, er ist sehr ehrgeizig er wird sich diese Chance nicht entgehen lassen. Da können seine “Freunde”, die ihn offensichtlich auch warnen, ihm raten was sie wollen. Davon abgesehen an seiner Stelle hätte ich mir diese “öffenliche” Diskussion erspart und mir solche Gedanken im Stillen gemacht.

        • 07.05.2018 um 22:28 Uhr
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          Köllner hat sich sicher etwas bei dem Thema gedacht. So wie er eben auch seine Unzufriedenheit mit den Zuschauern in der Saison kommuniziert hat. Auch hier geht es ihm wahrscheinlich darum der Öffentlichkeit, den Fans klar zu machen, dass sein Weitermachen kein Selbstläufer ist.

          Es gibt ja auch einige Gründe die gegen ein Weitermachen in der aktuellen Konstellation sprechen, die Aufgaben in Liga 1 werden sicher nicht weniger und vielleicht hat er auch in den eineinhalb Jahren als Cheftrainer gemerkt, dass der Job doch nicht der richtige für ihn ist und der Nachwuchsbereich einfach attraktiver ist.

          Mit seinem Cotrainer hätten wir aber wohl einen Mann, der auch Chef könnte und wie man lesn kann auch irgendwann werden will.

          Vielleicht war es aber auch einfach nur der Start für das Erwartungsmanagement für Liga 1?

          Zufall war das Interview eher nicht.

  • 08.05.2018 um 09:55 Uhr
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    Ich frag jetzt mal ganz einfach:
    Welche Trainer waren bis jetzt die, die bei den Fans den höchsten Stellenwert hatten? Die, die eine eigene Art und eine eigene Meinung haben.
    Und genau das brauchen wir auch beim Glubb… Jemand, der der Mannschaft eine gewisse Körpersprache einimpft.. Auch wenn er manchmal über das Ziel hinausschiesst.

    Wir sind WEGEN Köllner aufgestiegen. Nicht trotz

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