Am Ende “nur” ein 1:1 – Club behauptet sich gegen die Euro-Adler

Der 1. FC Nürnberg spielt Remis gegen Eintracht Frankfurt und wird trotzdem über das Ergebnis hadern.

Es gab nicht wenige Fans des FCN, die die nächste Klatsche für den Club nicht nur erwarteten, sondern quasi schon gewusst haben. Das es am Ende einen Lucky Punch durch Haller in der Nachspielzeit benötigte, um die Eintracht überhaupt zu Zählbarem kommen zu lassen, wird man sicher nun wieder als Anlass zur Kritik nehmen. Dabei sollte man dieses Spiel als Blaupause nehmen, wie man in dieser Liga bestehen kann.

Die Wechsel von Köllner waren risikant: Der unerfahrene Rhein sollte auf der Sechs den verletzten Petrak ersetzen, Bauer musste Valentini ablösen, der länger ausfallen wird. Vorne musste auch noch Knöll für Ishak spielen – der Club geht personell gerade auf dem Zahnfleisch. Dafür gab Cpt. Kerk wieder sein Startelf-Rückkehr und zeigte mit Leibold auf der linken Seite, was möglich ist, wenn diese beiden Spieler, die sich auch privat gut verstehen, gemeinsam und fit am Platz stehen.

Wer den Untergang und Chancenlosigkeit gegen die unglaublich formstarken Frankfurter erwartete, sah von Anbeginn an einen leidenschaftlichen Club, der sich die Lunge aus dem Leib rannte und nicht unverdient mit 1:0 in Führung ging durch ausgerechnet Zrelak, der mit seinem ersten Ballkontakt die umjubelte Führung machte. Rhein machte ein unglaublich präsentes Spiel, auch wenn ihm natürlich entgegen kam, dass Frankfurt das Zentrum weitgehend außer Acht ließ. Mühl stand hinten bombensicher, wenn man nicht gerade Weltklasse als Maßstab anlegt, und Knöll gab vorne einen flexiblen Stürmer, der bei seinem Pfostenschuss beinahe noch belohnt geworden wäre.

Dass man dann in der Nachspielzeit noch einen Treffer fing, ist natürlich bitter. Dummerweise blitzte aber ausgerechnet da noch auf der letzten Rille die Klasse der Eintracht auf, nachdem Da Costa einen scharfen präzisen Pass genau in die Schnittstelle spielte, die jeder Abwehr weh tut, weil der Innenverteidiger nicht weiß, ob er hingehen kann ohne ein Eigentor zu kassieren, und dann ein Haller Durchsetzungsfähigkeit und Torriecher beweist, den ein Mann seiner Qualität auch von der Bank bringen kann.

Wer den Club schon abgestiegen sah, sollte sich vielleicht nochmal in Zurückhaltung üben. Dass es verdammt schwer wird, zeigt das Ergebnis. Am Ende ist der Punkt ein Punkt mehr als die Konkurrenz unten und damit jetzt 4 Punkte vor den direkten Abstiegsrängen.

Der Weg ist richtig und die Mannschaft ist intakt und gibt alles. Oder wie es Sammer nach dem Spiel formulierte: “Wenn man diese Leistung wiederholen kann und darauf aufbaut, dann reicht die Qualität des FCN für den Klassenerhalt”. Den Respekt der Fans hat man sich verdient und damit auch volle Rückendeckung – im und außerhalb des Stadions.

25 Gedanken zu „Am Ende “nur” ein 1:1 – Club behauptet sich gegen die Euro-Adler

  • 28.10.2018 um 15:58 Uhr
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    Wer redet hier von Abstieg? Dieser unerwartete Bungd ist ein Erfolg. Sagt einem schon der Blick auf die Tabelle. Köllners Mut ist beachtlich und hat sich gelohnt. Nun mit Selbstvertrauen nach Augsburg. Glubb auf!

  • 28.10.2018 um 16:06 Uhr
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    Schade, schade – einfach nur sauärgerlich. Trainer und Mannschaft haben heute sehr viel richtig gemacht. Die Mischung hat endlich gepasst und man hat die Müdigkeit oder fehlende Griffigkeit der Eintracht klug ausgenutzt. Mit der zumindest für mich überraschenden Hereinnahme von Rhein hat Köllner in jedem Fall alles richtig gemacht. Der Junge hat mich begeistert: ruhig, abgeklärt, kaum Fehlpässe. So ein Gegentor – auch wenn es sich in 90 Minuten zu keinem Zeitpunktabsolut abgezeichnet hat – kann immer fallen, zumal die Eintracht in der Offensive einfach top besetzt ist. Hadern müssen wir mit den mindestens 2 Kontern, die wir leichtfertig haben liegen lassen. Auch wenn es verschenkte 2 Punkte waren, die weh tun, war das ein Spiel für den Glauben.

  • 28.10.2018 um 20:08 Uhr
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    Mein erstes live-Spiel gesehen und ich bin begeistert. Daß die großartige (Innen)verteidigung das 1-1 fressen mußte kann nur unter die Ungerechtigkeiten des Fußballs einsortiert werden. Auch daß der links wie rechts wirklich bemühte Misidjan ohne Lohn blieb ist traurig. Bauer kann leider nur rausköpfen (aber das kann er) aber mit ihm müssen wir wohl Leben ohne Valentini.

    Wir steigen nicht ab!

  • 28.10.2018 um 23:07 Uhr
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    Off Topic
    Ganz ehrlich? ich finde die Fotoauswahl eher bescheiden.Man konnte jetzt über eine Woche viel Spaß mit der Bayern-PK haben, aber die gezeigten Spruchbänder sind weder originell noch lustig.Ähnliches niveau wie die Bayern bei ihrer PK.
    Keine Ahnung ob sie euch jetzt so sehr gefallen haben oder ihr kein anderes Bild zur Verfügung hattet, aber eigentlich passt das nicht zu eurem Blog

    • 29.10.2018 um 01:11 Uhr
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      Zustimmung.
      Hab mich auch über die Abbildung gewundert.
      Weil das Spruchband einfach mal komplett daneben ist.

      • 29.10.2018 um 05:12 Uhr
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        Ultra Idioten halt

    • 29.10.2018 um 07:58 Uhr
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      Verstehe ich. War sicher nicht so zu verstehen, dass man sich dessen zu eigen machen möchte. Das Spruchband war nun mal da, sollte eher zur Diskussion anregen. Aber bevor man sich daran anstößt, tausch ich es aus.

      • 31.10.2018 um 16:11 Uhr
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        …meine Fotos sind ja auch noch in Deiner Hinterhand oder Deinem Postfach…
        also bitte :-). Danke im Voraus!

    • 29.10.2018 um 08:06 Uhr
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      Nicht das ich mich auf deren Seite stellen will, aber nur weil das Niveau da am Boden liegt und man kurz davor ist drauf einzutreten, haben sie in der Sache dennoch recht.

      Ich finde es gut das Fans/Ultras zeigen was für ein Schwachsinn zT aus Führungsebenen kommt, und da darf man auch gern den Spiegel vorhalten. Man könnte es natürlich etwas geschmackvoller gestalten. Aber da wir nicht in einer idealen Welt leben, sondern in der realen, muss man sich mit der martialischen Art der Ultras abfinden.

      • 29.10.2018 um 08:46 Uhr
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        Eine Lesart des Sprichbandes erlaubt die Interpretation, dass die Bayern es nicht verdient haben menschenwürdig behandelt zu werden.
        Ein peinliches NoGo.

        Ein Spruch wie:
        Schmuggler und Knastbruder belehren über Menschenwürde.
        wäre deftig aber nicht ganz so niveuarm…

        Alexander, schade, dass du das Bild ausgetauscht hast. Zueigen machen würde ich nicht unterstellen, eher aufmerksam machen.

        • 29.10.2018 um 10:51 Uhr
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          Ich würde eher dazu tendieren dass die Intention schon die war, dass dies für Bayern nicht zu gelten hat.Und auf die PK zu reagieren, da hätte es sehr viele Steivorlagen gegeben um niveauvoller drauf reagieren zu können.Ich wollte Euch auch nicht unterstellen Euch damit gemein zu machen.Wenn man aber die Möglichkeit hat das zu übergehen , hätte ich das halt so gelöst.Nix für ungut

        • 29.10.2018 um 13:41 Uhr
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          Also ich gehöre eher zu denen, die den Leuten etwas Mündigkeit zugestehen und nicht über jeden Furz belehrt werden müssen. Was Kinder/Jugendliche angeht sehe ich die Argumentation noch ein, allerdings interessieren die sich in der Regel nicht sonderlich für ein Banner das iwelche Krawallbrüder hoch halten.

          Wie gesagt, die Art und Weise könnte besser sein, aber ich würde die Sache jetzt auch nicht überbewerten. Auf die Art misst man dem nur mehr Aufmerksamkeit bei als es das eigtl Wert ist.

  • 29.10.2018 um 08:17 Uhr
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    Ist edz Valentini echt verletzt oder so “verletzt”, wie Salli? Das ohne Anführungszeichen meint eine echte, medizinische Verletzung, die einen Einsatz verhindert. Das sallimässige “Verletzt” meint, den Spieler wegen völlig unterirdischer Form und quasi zum Eigenschutz nicht aufzustellen.

      • 29.10.2018 um 09:19 Uhr
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        Warum unangebracht?
        Mir wurde berichtet, daß Salli trotz seiner Verletzung in seiner Stammdisco wie üblich die Schampusflaschen knallen ließ.
        Und Valentini wurde vor kurzem Vater und da kann es doch sein, daß er deswegen “verletzt” ausscheidet.
        Das “verletzt” was auch gerne Nationalspieler für langweilige Freundschaftsspiele als Entschuldigung nutzen.

        • 29.10.2018 um 09:30 Uhr
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          Also bitte, man muss ja jetzt hier echt nicht solchen Verschwörungstheorien nacheifern, oder?
          Er war ja sicherlich nicht zum Spaß im Krankenhaus wegen seiner Verletzung.
          Und auch sonst wüsste ich nicht, warum man so eine Geschichte konstuieren sollte. Auch wenn Köllner es sehr weh tun mag, harte Personalentscheidungen zu treffen, war er sich doch nie zu schade dafür, und ganz besonders nicht zu schade, klare Worte zu nennen.
          Davon abgesehen bin ich mir sicher, dass die liebe Zeitung mit den vier Buchstaben, die ja sonst jeden Strohhalm ergreift, um irgendwie schlechte Stimmung zu erzeugen, die Geschichte längst aufgegriffen hätte, wenn da auch nur irgendwas dran gewesen wäre.

    • 29.10.2018 um 10:06 Uhr
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      Im Spielbericht der Würzburger Tageszeitung “Main-Post” meldet der Reporter, dass sich Valentini beim Abschlusstraining einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen hat und für einen längeren Zeitraum ausfällt. Laut diesem Bericht wäre Köllner froh, wenn “Valentini beim Flug ins Trainingslager wieder mit im Flugzeug sitzt”.

        • 29.10.2018 um 15:00 Uhr
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          Danke für Eure Klarstellung. Nur darum ging es mir. Ich war unterwegs und deshalb nicht auf der normalen Informationshöhe.
          Manchmal gibt es tatsächlich wichtigeres als den Club.

  • 29.10.2018 um 09:43 Uhr
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    Zum Spiel:
    Ja, vorher wäre man sicherlich mit einem 1:1 zufrieden gewesen, aber nach dem Spielverlauf kann ich mich einfach nicht drüber freuen und den Punkt auch nicht gerade als wertvoll betrachten. Klar kann Köllner Recht haben und dieser am Ende sein wertvoll. Vielleicht können aber auch gerade die zwei verlorenen Punkte die sein, die am Ende fehlen. Insgesamt stehen wir aktuell schon mindestens 4 Punkte hinter dem, was nach den jeweiligen Spielverläufen eigentlich hätte holen müssen.

    Um den Klassenerhalt zu schaffen, reicht es nicht, gegen die direkte Konkurrenz zu punkten, man muss auch ein paar Big Points holen, die man überhaupt nicht eingeplant hat. Einen Punkt gegen einen Gegner wie Frankfurt kann man sich ja durchaus ausrechnen, aber erst ein unerwarteter Sieg hätte einem die großen Bonuspunkte gegenüber der Konkurrenz gegeben. Denn dass man es nun regelmäßig schafft, derart aufzutreten, das kann man halt auch nicht erwarten…

    Aber gut, kann man jetzt nicht mehr ändern. Jetzt muss man halt schauen, dass man auch wirklich Selbstvertrauen daraus tanken kann und sich nicht vielmehr dadurch runterziehen lässt. Die Woche wird verdammt hart mit der langen Auswärtsfahrt nach Rostock, die im Moment einen ziemlichen Lauf haben und dann in Augsburg, die mit ihrer rein aufs Umschaltspiel bedachten Taktik für uns mit unserer Spielweise ein extrem undankbarer Gegner sein dürften. Wäre schon schön gewesen, wenn man diese Woche mit noch mehr Selbstvertrauen durch einen Sieg und weniger Druck durch ein noch komfortableres Punktepolster hätte angehen können.

  • 29.10.2018 um 15:06 Uhr
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    Ich zähle 5 Punkte quasi unter Wert:
    +1 Punkt ist uns bei Hertha wegen des verschossenen Elfers durch die Lappen gegangen. Da war ein Remis möglich.
    +2 Punkte, weil wir daheim gegen Mainz trotz drückendster Überlegenheit nur ein Remis statt eines Sieges eingefahren haben.
    +2 Punkte nun gegen Frankfurt, wie Ihr gesehen habt.

    Tja, wäre, wäre, Fahrradkette, wie Loddar neulich meinte.
    .

    • 29.10.2018 um 15:20 Uhr
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      Wie gesagt, “mindestens 4 Punkte” – das sind die, die eben wirklich verdient gewesen wärenn mit den Spielen gegen Mainz und Frankfurt. Wenn es ums “mögliche” geht, dann sehe ich uns 5-7 Punkte hintendran – einen gegen die Hertha durch den Elfmeter, und zwei in Bremen, wenn Kubo die Riesenchance zum 2:1 direkt nach dem Ausgleich nicht so jämmerlich vergeben hätte… Aber das wäre in beiden Fällen dann schon schmeichelhaft gewesen.

  • 29.10.2018 um 15:24 Uhr
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    Und wir werden mal wieder Opfer unseres eigenen Erfolges, bzw. der guten Arbeit, die im NLZ geleistet wird:
    Mit Reiner Geyer verlieren wir den nächsten Trainer, er geht mit sofortiger Wirkung zu Admira Wien.
    https://www.fcn.de/news/artikel/u21-coach-reiner-geyer-ziehts-nach-wien/

    Sehr schade, er hat bei der U21 sehr gute Arbeit geleistet, dass z.B. Rhein gestern so ein starkes Debut gefeiert hat, dürfte mit Sicherheit auch zu einem beträchtlichen Teil sein Verdienst gewesen sein.

    Bis zur Winterpause übernimmt nun zunächst Fabian Adelmann.

  • 31.10.2018 um 17:52 Uhr
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    Das ist ja mal eine Aufstellung gegen Hansa die keinem Angst machen muss. Der Name Ewerton, Kerk und Mathenia bekommt mir sehr gut. Ich habe ein gutes Gefühl.

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