Analyse: Nicht geführte Duelle #FCN #FCNDSC

Analyse zu 1. FC Nürnberg – Arminia Bielefeld 1:5 (0:3) – Ein zu forscher Matchplan und nicht angenommene Zweikämpfe machen Marek Mintals Einsatz als Chefcoach zum Desaster.
1. Die Grundordnung
2. Der Schlüssel zum Spiel
3. Das Spiel war entschieden, als
4. Das Fazit
5. Die Stimmen
6. Die Statistik
7. Noten

1. Die Grundordnung…

Abb. 1: Startformation

… war in Sachen Formation eher ein Hybrid zwischen Mintals Lieblingsformation 4-2-3-1 und dem 4-1-4-1 der Vorwochen. Nominell gab Ondrej Petrak stets den defensiven Mittelfeldspieler, neben ihm agierten dann teilweise Hanno Behrens oder Johannes Geis, teilweise auch beide. Auf Grund der inhärenten Schwächen in Defensivzweikampf und defensivem Stellungsspiel war dies ein gewagtes Unterfangen. Auf den Flügeln spielten Robin Hack und Felix Lohkemper teilweise so hoch, dass es phasenweise eher ein 4-3-3 als ein 4-1-4-1 war.

Die Idee von Mintal war es, durch sehr hohes Angriffspressing und damit insgesamt sehr weites Vorrücken der Abwehrkette die Bielefelder zu überraschen und zu Fehlern zu zwingen. In der Anfangsphase stand die Viererkette mit Sorg, Mühl, Sörensen und Valentini phasenweise in der gegnerischen Hälfte. Die Bielefelder waren auch einige Minuten beeindruckt und spielten tatsächlich recht viele Fehlpässe. Nach relativ kurzer Zeit hatten sich die Arminen aber darauf eingestellt und fanden dann besser ins Spiel.

Nach dem Spiel gab Marek Mintal im Pressegespräch zu, dass das hohe Stehen der Abwehr womöglich zu mutig und optimistisch gewesen sei. In der realtaktischen Aufstellung erkennt man dies sehr gut an Enrico Valentini, dessen durchschnittliche Position auf einer Linie mit Lohkemper, Kerk und Behrens war. Bielefeld reagierte abgeklärt auf das frühe und harte Pressing wusste im Laufe der Anfangsphase wusste immer besser umzugehen. Es nutzte die eklatanten Geschwindigkeitsdefizite des FCN gnadenlos aus. Gerade Oliver Sorg auf der rechten Außenbahn tat sich schwer, aber auch der Rest der Verteidigung ist nicht mit Speed gesegnet.

Abb 2.: Realtaktische Aufstellung

Die erste Veränderung kam in der Halbzeit, Medeiros ersetzte Lohkemper, Hack rutschte von rechts nach links. Das änderte aber ebensowenig am Spiel wie der Wechsel von Petrak auf Kerk, der Geis ins zentrale defensive Mittelfeld verschob oder der positionsgetreue Wechsel von Valentini auf Handwerker, den man deutlich früher hätte erwarten können, da Schiedsrichter Ittrich Valentini schon in der ersten Halbzeit vehement ermahnt hatte. Der Referee hatte sich sogar ein Foul des Verteidigers am Bildschirm ansehen sollen, um sicherzugehen, ob nicht doch ein Vergehen vorgelegen hatte, das eines Feldverweises würdig war.

2. Der Schlüssel zum Spiel …

… waren tatsächlich die Zweikämpfe. Auch wenn Zweikampfquoten in ihrer Globalität immer mit Vorsicht zu genießen sind, sagen gerade einmal 38% gewonnene Duelle in der ersten Halbzeit doch einiges aus. Besonders auffällig auch, dass bei Luftzweikämpfen die Quote mit 35% über das ganze Spiel gesehen noch einmal geringer ist. Die Bielefelder kauften mit ihrer starken Physis dem Club schlicht und ergreifend den Schneid ab und der FCN hatte keine Antwort darauf.

Abb. 3: Chancenspielfilm

Geht man in die genauere Aufschlüsselung der Zweikampfdaten bei den Einzelspielern, werden die Daten noch ein bisschen ernüchternder. So hat Lukas Mühl, seines Zeichens Innenverteidiger, in 90 Minuten keinen einzigen Zweikampf gegen einen ballführenden Spieler geführt. Hinzu kommen ein Duell um den freien Ball, das er verlor, sowie fünf Luftzweikämpfe gegen Bielefelder Spieler, die Mühl auch allesamt verlor. Es steht also – bei Wyscout und Opta, Sportec attestiert 4 von 11 gewonnene Duelle – eine Zweikampfquote von 0% bei ihm zu Buche.

Mühl ist bei Leibe nicht der einzige Spieler mit derart schwachen Werten: Auch Petrak (0 von 1), Valentini (2 von 6) und Behrens (2 von 5) haben bei den Duellen gegen einen ballführenden Gegenspieler schwache bis sehr schwache Werte und kommen auch bei der globalen Zweikampfquote (Petrak 50%, Behrens 33%, Valentini 38%) auf – euphemistisch gesprochen – nicht berauschende Ergebnisse.

3. Das Spiel war entschieden, als …

Abb. 4: Ergebniswahr-scheinlichkeiten

… das 4:1 42 Sekunden nach dem 3:1 fiel. Nach dem Anschlusstreffer hätte, bei schnellem 3:2 eventuell sich eine andere Dynamik entwickeln können, doch die war an diesem Tag nicht gegeben. So könnte man zynisch gesprochen auch das 1:0 als Entscheidung ansehen, denn ab diesem Zeitpunkt war die Mannschaft im Zusammenbruch befindlich.

4. Das Fazit …

… ist fatal. Denn die Art und Weise der Niederlage hat Spuren hinterlassen. Spuren im Verein, wo viele mit der Demission von Damir Canadi meinten, es würde nun zum Befreiungsschlag kommen. Spuren bei den Spielern, die nach dem 0:1 völlig in sich zusammensackten und keinerlei Gegenwehr zeigten. Spuren bei den Anhängern, die nach mehr als einem Jahr fußballerischer Magerkost am Ende in Zynismus verfielen, als sie jeden angekommenen Pass des FCN in der eigenen Hälfte mit einem Olé feierten.

Abb. 5: Zweikampfquoten-verlauf

Die Stimmung um den Valznerweiher ist nun derart explosiv, dass es durchaus möglich ist, dass dies auch Spuren bei möglichen Trainerkandidaten hinterlassen hat. Die Ausgangslage ist denkbar schlecht: Die Mannschaft hat das Publikum verloren, die unmittelbare Wirkung einer Trainerentlassung ist verpufft und das nächste Spiel ist das Derby. Bei einer Niederlage in Fürth dürfte es zu einer Explosion kommen. Ein Trainer, der mit einer derartigen Situation in seine Amtszeit startet, ist in jeder Hinsicht belastet.

Das ändert nichts daran, dass ein neuer Trainer kommen wird. Der muss dann für die besseren Zeiten sorgen, die Mintal nach dem Spiel beschworen hat. Mintal selbst ist nämlich überzeugt, dass die Mannschaft die nötige Qualität hat. Auf den Einwand, dass Ingolstadt diese im Vorjahr auch hatte, hielt er kurz inne, räumte ein, dass das richtig sei, betonte dann aber: „Ich behalte meine Meinung.“ Es steht zu hoffen, dass Mintal recht behält.

5. Die Stimmen…

Marek Mintal: „Wir haben in den letzten Tagen eigentlich gut trainiert und hatten ein gutes Gefühl. Jetzt sitzen wir hier nach einem 1:5. Wir haben heute richtig auf die Fresse bekommen. Das tut weh. Die ersten Minuten waren gut, aber ein Spiel geht eben 90 Minuten. Die Mannschaft muss in den nächsten Tagen zielstrebig arbeiten und beim nächsten Spiel ein anderes Gesicht zeigen.“

Abb. 6: Zweikampfmatrix

Uwe Neuhaus: „Wenn man 5:1 in Nürnberg gewinnt, ist man natürlich sehr zufrieden. Am Anfang habe ich aber deutliche Probleme bei uns gesehen. Wir waren nicht so klar, sicher und souverän. Mit den drei Toren innerhalb kürzester Zeit haben wir Nürnberg dann ein bisschen den Stecker gezogen. Wir haben in der Pause drauf hingewiesen, dass das 3:0 noch nicht die endgültige Entscheidung ist. Das schnelle Tor nach dem Gegentreffer war es dann aber. So gut es auch war: Wir haben noch Luft nach oben und müssen die neue Situation als Tabellenführer jetzt annehmen.“

Enrico Valentini: „Es tut sehr weh. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Jeder ist jetzt persönlich gefragt, wie man aus der Situation rauskommt. Wir brauchen nicht groß reden. Marek hat uns gut eingestellt. Die Fehler waren nicht seine Schuld, das waren individuelle Fehler. Ich verstehe den Frust der Fans, weil es verdient ist. Mir blutet das Herz, wenn ich höre, dass wir alle gehen können. Ich verstehe die Fans. Wir müssen jetzt schauen, dass wir knallhart zu uns sind im Training. Das, was in zwei Wochen ansteht, muss jedem jetzt schon bewusst sein.“

Andreas Voglsammer: „Der Anfang der Partie war schwierig, weil Nürnberg gut Druck ausgeübt hat. Da waren wir nicht ganz so sicher, aber mit unseren schnellen Treffern haben wir dem FCN ein bisschen den Zahn gezogen. Wir wissen, dass wir eine gewisse Qualität haben, aber heute war es auch schwierig, weil wir nicht wussten, wie Nürnberg durch den Trainerwechsel spielt und aufläuft. Da wir klar im Kopf geblieben sind und es souverän gespielt haben, geht der Sieg wohl auch in der Höhe in Ordnung. Das 4:1 ist kein Zufallsprodukt, das haben wir in der Vergangenheit schon oft gemacht. Die Tabellenführung haben wir uns erarbeitet – wir stehen zurecht dort oben.“

Abb. 7: Luftzweikämpfe FCN

Felix Lohkemper: „Das war eine Katastrophe. Ehrlich gesagt bin ich sprachlos. Das war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. In der Länderspielpause müssen wir viel aufarbeiten und uns an die eigene Nase fassen. Wir haben Bielefeld am Anfang gut unter Druck gesetzt. Durch die Gegentore kurz nacheinander sind wir eingeknickt. Trotzdem müssen wir als Mannschaft unsere Köpfe da wieder hochnehmen und dürfen dann nichts mehr zulassen.“

Jonathan Clauss: „Wir waren vielleicht etwas nervös, weil wir wussten, dass wir Tabellenführer werden können. Dass wir aus drei Schüssen drei Treffer machen, war natürlich perfekt für uns. Nach dem 3:1 sind wir ruhig geblieben und dass “Klose” dann das 4:1 für uns macht, war natürlich unglaublich. Wir waren souverän und nach dem vierten Treffer war das Spiel eigentlich gelaufen. Es ist noch früh in der Saison, aber auf die Tabelle dürfen wir trotzdem gucken.“

6. Die Statistik …

Nürnberg Bielefeld
Grundlagen
1 Tore 5
14 (5) Schüsse (aufs Tor) 8 (6)
461 (85,3%) Pässe (angekommen) 465 (86,8%)
49,2% Ballbesitz 50,8%
102 Ballverluste 87
8 Ecken 1
116,2 Laufleistung (in km) 119,39
12 Fouls 9
Advanced Metrics
0,94 xG 1,56
0,85 xP 1,89
11,61 PPDA 21,29
4,70 APPP 5,05
Auffälligkeiten
45 Angriffsphasen 23
98 Ballbesitzphasen 92
63 Ballbesitzphasen in geg. Hälfte 33
11 Ballbesitzphasen geg. Strafraum 8
11 Pässe zu einem Abschluss 4
3 Tiefe Pässe 5

*Alle Daten stammen von Wyscout. Ausnahme bildet die Laufleistung. Diese stammt von Opta. Benutzung der Daten von Wyscout unter der Journalistenlizenz des Anbieters. Bei den Zweikampfquoten von Wyscout ergibt sich nicht zwangsläufig 100%, da der Anbieter manche Duelle als „unentschieden“ wertet, bspw. wenn ein Duell gewonnen wird, der Ball aber im Zuge des gewonnenen Duells ins Aus oder zurück zum Gegner geht. Unter „expected goals“ sind die Tore, die statistisch auf Grund der abgegebenen Schüsse zu erwarten gewesen wären, zu verstehen. Die expected Points für das jeweilige Spiel ergeben sich folgerichtig aus den expected Goals. PPDA bezeichnet die zugelassenen Pässe pro Defensivaktion. Es ist eine Metrik, die anzeigt, wie hoch der Pressingdruck einer Mannschaft ist, je niedriger der Wert, desto weniger Zeit hat der Gegner am Ball. APPP (Average Passes per Possession) gibt an, wieviele Pässe die Mannschaft im Schnitt pro eigener Ballbesitzphase spielte. Pauschal gilt: Je höher der Wert, desto kombinationssicherer ist das Team. Mit „tiefen Pässen“ meint Wyscout Pässe, die innerhalb eines Radius von 20 Metern um das gegnerische Tor ankommen. Als „kluger Pass“ definiert Wyscout einen „Ball, der den Angriff der eigenen Mannschaft auf eine kreative Art und Weise entwickelt.“

7. Die Noten …

Spieler CU-Note Kicker NZ BILD WhoScored
Benedikt Willert 5 4,5 5 5 5,4/10
CU-Urteil: Irgendwie ein armer Kerl, weil er von seinen Vorderleuten verlassen wurde, aber weder beim 3:0 noch beim 5:1 sah er gut aus. Wenigstens am Ende noch mit Paraden und Dribbling.
Oliver Sorg 5 6 5 6 5,6/10
CU-Urteil: Oft zu langsam im Zugriff, viele Fehler im Aufbau. Immerhin in den Defensivzweikämpfen, wenn er denn in sie hineinkam ordentlich (6 von 9 gewonnen).
Lukas Mühl 6 6 6 6 4,8/10
CU-Urteil: Unfassbare Bilanz: Kein Zweikampf gegen einen ballführenden Gegner in 90 Minuten, sechs Duelle um den freien Ball verloren. Da retten auch keine 92% Passquote (bei nur acht Pässen, die nicht kurz oder mittellang waren) vor dem „ungenügend“.
Asger Sörensen +5 5,5 5 6 7,1/10
CU-Urteil: Erzielte ein Tor, wirkte in der Luft präsent, unglücklich vor dem 1:4. Insgesamt auch mit Defiziten, aber noch der beste in einer schwachen Abwehr.
Enrico Valentini 6 6 6 6 5,1/10
CU-Urteil Schwache Zweikampfführung, unter anderem mit dunkelgelbem Foul. Im Aufbau mit vielen Fehlern: Ungenügend.
Ondrej Petrak 5 5,5 5 5 6,3/10
CU-Urteil: Ein defensiver Mittelfeldspieler, der in 67 Minuten einen einzigen Defensivzweikampf führt, kann über ein „mangelhaft“ nicht hinaus kommen. Dazu fehlt dem Tschechen auch die Dynamik ein Spiel von der Sechs aus zu lenken. Aber beeindruckende 46 von 47 Pässe kamen an. Es waren aber nur fünf für signifikanten Raumgewinn.
Johannes Geis +5 5,5 6 5 7,2/10
CU-Urteil: Immerhin mit einem weiteren Assist. Nach der Auswechslung von Petrak musste er auf die Sechs. Damit tut man ihm keinen Gefallen wegen seiner Mängel im Zweikampf, dennoch immer wieder mit Aufbauideen.
Hanno Behrens 6 5,5 5 5 6,0/10
CU-Urteil: Zweikampfschwach und wenig präzise im Anspiel, sobald es in Tornähe ging.
Robin Hack 5 4,5 4 4 5,8/10
CU-Urteil: Immer wieder bemüht, aber letztlich auch ohne Durchschlagskraft.
Felix Lohkemper 5 5 5 4 6,5/10
CU-Urteil: Eine gute Aktion zu Beginn, dann weitgehend unauffällig.
Michael Frey +5 4 5 4 6,4/10
CU-Urteil: Kleiner Bonus für die vielen Laufwege, aber blieb weitgehend ineffizient. Hatte eine gute Chance, da stand es allerdings schon 1:4.
Iuri Medeiros 5 6 5 4 6,3/10
CU-Urteil: Kam zur Pause für Lohkemper, hatte nur einen Fehlpass, obwohl er öfter auch in die Tiefe ging. Blieb aber dennoch reichlich inffektiv.
Sebastian Kerk 5 5 6,2/10
CU-Urteil: Kam nach 67 Minuten für Petrak, war gänzlich unauffällig außer bei einer flachen Flanke auf Frey vor dessen Chance kurz nach dem 1:4.
Tim Handwerker 6,01/10
CU-Urteil: Kam in der letzten Viertelstunde für den gelb-torgefährdeten Valentini. Da aber war das Spiel gelaufen.

22 Gedanken zu „Analyse: Nicht geführte Duelle #FCN #FCNDSC

  • 12.11.2019 um 07:10 Uhr
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    Was mir sofort ins Auge sticht:
    Bei den aufgeführten “Zweikampf-Verlierern (Verweigerern?) ” handelt es sich ausschließlich um Spieler die schon mehrere Jahre ihre Schuhe für den Club schnüren. Von denen sollte man doch eigentlich ein Vorangehen erwarten. Ein “die Mitspieler mitreißen und den Gegner beeindrucken”, zumal sich darunter ja auch der Mannschaftskaitän befindet. Können Sie nicht (wenn ja warum) oder wollen Sie nicht?

    • 12.11.2019 um 07:39 Uhr
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      Kommt eben auch auf die anderen Spieler an. Ob die sich mitreißen lassen. Und da hab ich so meine Zweifel. War ja auch zu lesen: die Hierarchien stimmen nicht mehr. Früher waren Behrens, Valentini, Margreitter die “Leader”. Jetzt gibt es da Frey, Geis, Sörensen, die sich vermutlich nichts sagen lassen wollen, selbst Führungsansprüche haben dürften.

      • 12.11.2019 um 07:53 Uhr
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        Okay, das erklärt natürlich die Nichtleistungen und die schwachen bzw. desaströsen Zweikampfwerte.

      • 12.11.2019 um 08:53 Uhr
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        Insbesondere, da sie ihren Führungsanspruch derzeit nicht gerade mit Leistung untermauern. Wenn man nicht mehr unverzichtbar ist, wackelt eben neben dem Stammplatz auch die Führungsrolle.

        Daneben haben wir jetzt wohl auch Typen, die nicht unbedingt gut für das Mannschaftsklima sind. Bei Dovedan zumindest habe ich so ein Gefühl, er wirkt für mich wie ein kleiner Egomane.

  • 12.11.2019 um 07:11 Uhr
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    Ob wir in der 3. Liga dann wieder einen Heimsieg erleben dürfen?
    Immerhin habe ich durch das erbärmliche Gekicke jetzt einige freie Wochenenden gewonnen.

  • 12.11.2019 um 07:36 Uhr
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    Man liest immer wieder mal , dass die Mannschaft konditionell nicht auf der Höhe sei. Das ist seit einiger Zeit auch mein Eindruck, deswegen wohl auch diese längeren Schwächephasen innerhalb eines Spiels. Ist dem so? Angeblich sei unter Canadi bezüglich Kondition zu lasch trainiert worden. Hat dazu jemand zuverlässige Infos?

  • 12.11.2019 um 08:31 Uhr
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    Danke für die – wie immer – ausgezeichnete Analyse. Auch wenn diese Woche für Woche deprimierender ausfällt…
    Du schreibst, dass es bei einer Niederlage gegen Fürth zur Explosion kommen würde.
    Was meinst Du damit? Was soll denn noch passieren?

    • 12.11.2019 um 08:47 Uhr
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      Platzsturm, Verbrannte Fahnen, Marsch zum Valze, Forderung der Trikotherausgabe…

      Die Idiotie hat viele Facetten, die sind noch längst nicht ausgereizt…

      Ich hoffe, wir haben sportlich die richtige Antwort auf die dunkle Bedrohung!

  • 12.11.2019 um 08:53 Uhr
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    Der Club hat schon oft wie ein Absteiger gespielt, aber so früh in der Saison mit so einem teueren Kader gelang das noch nie.

    Stimmt, Bielefeld sah aus, als würden sie gerade von einem Bodybuildingkontest kommen, Teile der Clubelf eher vom Sonntagsspaziergang um den Dutzendteich. Das muss man wohl einem Profisportler sagen, daß er fit bleiben und Sport betreiben muss?

  • 12.11.2019 um 09:02 Uhr
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    Teile der Mannschaft wirken nicht austrainiert, allgemeine Geschwindigkeitsdefizite, mangelnde Zweikampfführung, keinerlei Selbstvertrauen, ideenlose Offensivbemühungen, Automatismen nicht feststellbar, keine Führungsspieler, keine Hierarchie, viel Pech kein Glück – in allen Bereichen zeigt der Pfeil nach unten.

    Es spricht für die Loyalität von Mintal, dass er sich vor die Mannschaft stellt. Dass Palikuca noch immer am Minimum-Saisonziel Platz 6 festhält halte ich dagegen schon ein wenig für verwegen und für, nun ja, gefährlich. Das Team wurde für den Aufstieg zusammengestellt, nicht für Abstiegskampf. Erkennbar besitzt die Mannschaft weder die kämpferischen noch mentalen Mittel, um im Abstiegskampf zu bestehen! Gerne dürft ihr mich einen unverbesserlichen Schwarzmaler nennen, doch ich sehe eine realistische Abstiegsgefahr am dunklen Horizont. Fraglich, ob Anfang der richtige Trainertyp für den Klassenerhalt ist.

  • 12.11.2019 um 09:10 Uhr
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    Eigentlich war das Spiel fast eine Doublette unseres Spiel in Hannover nur leider andersrum diesmal waren wir das Opfer und jeder Schuss des Gegners drin vor allem in der Anfangsphase. Wir hatten laut Statistik 45 Angriffsphasen, der Gegner knapp die Hälfte mit 23, haben damit aber 5 Tore erzielt, wir 1.
    Auffällig wirklich die Mutlosigkeit, weniger gelaufen, horrende Zweikampfstatistik, das hat viel mit Wille zu tun und wenn nichtmal Marek Mintal diesen Willen erwecken kann, mache ich mir große Sorgen ob ein neuer Trainer das kann.

  • 12.11.2019 um 09:32 Uhr
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    – Ich sehe das auch so, dass die Mannschaft nicht durchtrainiert ist. Zumindest wirkt sie so. Defensiv fehlt bei vielen Spielern zudem die Grundschnelligkeit.
    – Mental ist das Team völlig am Boden. Ohne jegliches Selbstbewusstsein, Mühl steht hierfür sinnbildlich.
    – Es ist aber auch eine Mentalitätsfrage und da muss ich diese stellen. Verdammt nochmal, in solch einem Spiel muss ich mir den Allerwertesten aufreißen! Zumindest bis zum Umfallen kämpfen. Ich bin mir sicher: wenn das erkennbar gewesen wäre hätte das Team ganz schnell die Fans zurückgewonnen.
    – Ja, da sind Egomanen dabei. Dovedan und Medeiros mit Sicherheit. Und es sind vor allem wenig Spieler mit Kämpfermentalität dabei. Behrens, Frey, Marggreitter vielleicht. Der Rest nicht.
    – Es ist aber vor allem ein vieeeeel zu großer Kader. Das ist ganz klar Palikucas Fehler.
    – Klar sind wir für einen Trainer momentan mega uninteressant. Daher können wir wohl von Glück sprechen sollte Anfang (bei dem ich auch sehr skeptisch bin) kommen. Sonst wird wieder ein lustiges Experiment probiert und davon hatten wir genug. Die Aue-Meyers – um Gotte Willen bitte nicht.
    – Nicht zu vergessen: das Torwartproblem.

    Wir sind ganz klar abstiegsgefährdet. Das könnte richtig eng werden.

  • 12.11.2019 um 10:11 Uhr
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    Der zu große Kader:

    Was soll man denn als Verein tun, wenn einen auf neuralgischen Positionen Stammspieler verlassen, die durch die vorhandenen nicht zu kompensieren sind, wenn sich für die Spieler, die den Kader aufblähen, deren Einsatz aber eher unwahrscheinlich ist, kein interessierter Verein findet?
    Man hat für Medic, Goden, Rhein und Knöll bereits Wege gefunden, die sinnvoll waren und sind.
    Soll man Spieler suspendieren, arbeitsrechtliche Klagen verursachen? Das kann es doch auch nicht sein.
    Wenn ein Mann wie Canadi Neuzugänge danach beurteilt, dass sie ins Mannschaftsgefüge passen – was will man denn machen? Dass Canadi offensichtlich keine allzu hohe emotionale Intelligenz besitzt, das hat sich ja nun leider bewahrheitet.

    Auch wenn inzwischen viel auf Palikuca eingedroschen wird, so habe ich meine Zweifel, dass man ihm den schwarzen Peter zuschieben kann – nicht ihm alleine!

    Es handelt sich um Profifußballer, die zwar jung sind, aber von klein auf gemerkt haben, dass man nur gemeinsam etwas zu erreichen imstande ist. Sollte es innerhalb des Kaders tatsächlich Quertreiber und gnadenlose Egozentriker geben, so ist es am Kapitän und/oder am Mannschaftsrat, diese zu identifizieren, sie sich vorzunehmen oder – als letzte Möglichkeit – sie zu benennen und gemeinsam mit dem Trainerteam/Sportvorstand dafür zu sorgen, dass eine Neuorientierung in der Einstellung dieser Spieler stattfindet oder sie in letzter Konsequenz einstweilen eben zur U21 versetzt werden, bis sie begriffen haben, was „Mannschaftssport“ bedeutet.

    Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um ein mannschaftlich homogenes Gefüge zu garantieren. Sonst rauscht man weiter talabwärts.

    • 12.11.2019 um 11:38 Uhr
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      Was soll man denn als Verein tun, wenn einen auf neuralgischen Positionen Stammspieler verlassen, die durch die vorhandenen nicht zu kompensieren sind, wenn sich für die Spieler, die den Kader aufblähen, deren Einsatz aber eher unwahrscheinlich ist, kein interessierter Verein findet?

      Unser Problem sind nicht die Spieler , die nicht spielen sondern diejenigen die spielen oder spielen sollen aber verletzt sind.

  • 12.11.2019 um 10:27 Uhr
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    sehr gute analyse!
    mit passender überschrift die alles sagt:
    “nicht geführte duelle” …
    ( spielten mit angezogener kopffußbremse…)

  • 12.11.2019 um 11:42 Uhr
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    8:1 Ecken

    45:23 Offensivaktionen

    aber 1:5 verloren 🙂

    Denke das sagt vieles über Statistiken aus, was sie nicht erfassen, nämlich die Relevanz der Aktionen.

    Besides, was macht eigentlich unser Mentaltrainer so? Er dürfte sich über Arbeit nicht beklagen können.

  • 12.11.2019 um 12:08 Uhr
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    Die Ingolstadt-Parallelen wollen nicht abreißen…

    Wobei ich Jens Keller für einen geeigneten Kandidaten halte.

    • 12.11.2019 um 12:28 Uhr
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      Auf jeden Fall hätte ich bei Keller ein besseres Gefühl als bei Anfang, obwohl ich beide als Typen zunächst einmal mag. Plan: Derbysieg und dann leffds.

  • 12.11.2019 um 12:13 Uhr
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    Mit Keller in den Keller oder aus dem Keller???
    Begeistert bin ich nicht,aber schau mer mal….
    Keller hat am Derby Tag Geburtstag!
    Wenn das mal nicht richtig schief geht….

  • 12.11.2019 um 12:15 Uhr
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    Egal welcher Trainer kommt, der braucht einen Container voll mit Medizinbällen. Damit die Spieler erstmal ordentlich Schuften lassen, so dass Körper und das Hirn unnötige Aktivitäten einstellt. Anschließend schauen wer bei einem Spiel gegen die zweite Mannschaft noch dafür sorgt das sich das Team irgendwie über Wasser hält. Da zeigt sich dann ob es Leader gibt mit denen man kämpfen kann, um wieder Halt in der 2.Liga zu finden. Ansonsten muss er 4 bis 6 Spieler aussortiert und dafür 3 bis 4 aus der U21 hochzieht.

    Viele Punkte wird es bis zur Winterpause so oder so nicht geben, aber mit der Mannschaft weiter zu machen, ohne ordentlich dazwisch zu hauen wird nichts bringen, da kommen die nicht aus ihrem Trott.

  • 12.11.2019 um 14:23 Uhr
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    Ich hab in meinem 36. Jahr als Dauerkartenbesitzer bestimmt schon viel erlebt, bzw. gesehen, die
    derzeitige Situation allerdings ist extrem besorgniserregend.
    Wenn Keller es nicht schafft, die Truppe vor allem im Defensivbereich zu stabilisieren, dann steht uns ein
    furchtbarer Saisonverlauf bevor.

    Mir graut es wenn ich an Sonntag, den 24.11.2019 denke

  • 21.11.2019 um 17:37 Uhr
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    Die Statistiken sind interessant, denn sie zeigen einen Widerspruch. Einerseits hatte Nürnberg viel mehr Angriffsphasen, Ecken und Torschüsse aber andererseits haben sie viel weniger Tore geschossen. Stattdessen gibt es ein massives Abwehrproblem, anders kann ich mir nicht erklären wie 5 Gegentore entstehen konnten. Ich hoffe die Mannschaft analysiert noch mal ausführlich, was Bielefeld besser gemacht hat und lernt schnellst möglich daraus. Ich selbst werde auch erstmal keine Wetten mehr auf Nürnberg setzen sondern erst mal die nächsten Spiele beobachten.

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