Die Freuden des Advents
“Von den letzten 49 Punktspielen gerade mal sechs gewonnen”, sagte der Wirt und reichte mir das Pils über den Tresen.
“Von den letzten 25 Heimspielen gerade mal vier”, ergänzte ich und nahm einen Schluck aus dem Glas. “Das muss man sich mal vor Augen halten.”
“Dass man auch gegen den Tabellenletzten daheim verliert, hätte ich nicht gedacht”, bemerkte Hannes (klick). “Platz 16 nach 15 Spielen. Das ist schon kritisch.”
“Und das in der zweiten Liga!”, stellte ich klar.
“A Disaasda iss dess”, beklagte Alfred (klick). “Leddsds Johr in da Bundesliecha a aandsichs Disaasda und eddsad a Liecha drunda dess Glaiche.”
“Freier Fall (klick)”, sagte der Wirt.
“Aber die Adventstrikots mit den goldenen Sternchen waren schon schön (klick)”, gab ich zu bedenken.
“Neun goldene Sterne”, sagte der Wirt. “Für jede deutsche Meisterschaft einer (klick).”
“Eigentlich”, fiel mir ein, “hätten noch vier silberne Sterne aufs Trikot gehört.”
“Warum?”, fragte Hannes.
“Für jeden Pokalsieg einer.”
“Ach so. Ja ja.”
“Dess woor wie Waihnochdn. Firn Geechna woor dess wie Waihnochdn. Dess Null-Zwaa woor a Waihnochdsgschengg. Woss durndn da Doorwadd doo so waid voorm Door rumm?! Deer hädd doch blooß im Door schdeh blaibm braung! Deer därf doch dess Door nedd soo waid aufmachng! A Gschengg woor dess, a Waihnochdsgschengg!”
“Genauso isses”, sagte ich und stimmte an (klick):
MACHT HOCH DIE TÜR, DAS TOR MACHT WEIT …
Lieber Belschanov deine Kommentare sind für mich immer wieder eine Freude die mich zum schmunzeln veranlassen. Zugleich sind sie aber symtomatisch für den Zustand des Clubs. Unsere Sprache und Denke ist vielfach in der Vergangen
heit zu Hause. Wir reden und denken zu viel von 9 Meisterschaften und 4 Pokal
siegen. Wir Gegenwartler sollten diese Denkweise aus unserem Kopf verbannen.
Der Verein ist völlig falsch aufgestellt. In den Aufsichtsrat gehört eine Mischung von gestandenen Unternehmern und ehemaligen Profis. Das dieser Amateurauf
sichtsrat einen Sportvorstand aus der 2.
Reihe holt mag noch angehen. Das dieser aber schalten und walten kann wie er will ist doch sehr erstaunlich. Er holt einen Trainer aus dem Ausland der mit den Gegebenheiten unserer 2.Liga nicht vertraut ist. Er krempelt die Mannschaft völlig um, holt Spieler die offensichtlich nicht den Erwartungen entsprechen. Der Club hat in der 2. Liga finanziell schon immer einer der forderen Ränge einge
nommen aber wenig daraus gemacht. Hart ausgedrückt das Führungspersonal ist selten besonders vetrauenserweckend. Solange sich hier nichts ändert wird der Verein nicht mehr auf die Beine kommen.
Kaiserslautern, 1860 oder Aachen zeigen wohin ein weiter so hinführen wird. Der Spruch der Club is a Depp trifft wirklich zu.
Macht`s wie die TSV 1860 München,2017. Ab in die Regionalliga und Zuschauerrekord.Den Klassenerhalt in der Dritten Liga,glaubt Euch mit diesen Gurken nun wirklich niemand.
Solange Absteigen, bis wir wieder Heimspiele gewinnen. Das könnte mit diesem Personal lange dauern. Bis zur Kreisliga Nürnberg/Frankenhöhe vielleicht?
Obwohl, auch da wird Fußball hauptsächlich mit dem Fuß gespielt, auch da geht Geis Analyse dann ins Leere.
Und vor allem haben die Männer da Spaß und Lust am und für Fußball.
Solange der Club seine Satzung nicht ändert, also der “heimliche” Präsident der nebenberufliche (!!!) Aufsichtsratsvorsitzende bleibt (es geht mir nicht um die respektable Leistung von Hr. Grethlein, sondern um dieses seltsame Konstrukt), umrahmt von eifrigen, Querdenkern, engagierten Politpromis mit Herz…, die Vorstände mächtig, aber austauschbar sind und keine Verbundenheit aufweisen (Rossow passt schon ganz gut), wird der Club unterm Strich von bemühten Amateuren geführt und wird dann mittelfristig auch nur Mittelmäßiges abliefern können. Da hilft uns die Tradition nur noch auf dem Trikot, besser dagegen ein Abschauen des Möglichen von München, Leipzig oder Gladbach.
Ziel-Agenda 2030:
(1) Satzung reformiern
(2) Profis aus Sport und Finanzwelt einbauen
(3) Stadionneubau
(4) Nummer 2 in Bayern, Top 20 Deutschland
(5) Wertekultur etablieren (Ehemalige, “Jatta”, …)
Die Satzung wird bei uns nicht reformierbar sein, weil kein Protagonist daran Interesse hat.
Der Aufsichtsrat wird sich nicht selbst entmachten, im Aufsichtsrat ist auch kein Macher, der in der Lage wäre die Mitglieder zu einer Satzuungsänderung zu bringen.
Der Vorstand hat bei uns doch das beste Leben, kann kaum abberufen werden, ok, außer er stellt sich gegen den AR. Aber wer ist denn außer Bornemann so dumm das eigene Wort, die verabredete Strategie auf Kosten des eigenen Jobs zu verteidigen?
Und die Mitglieder sind im Schwelgen um die ruhmreiche Vergangenheit vereint und im Ziel für Gegenwart und Zukunft komplett geteilt.
Kann man ja auch hier immer wieder schön sehen, wie unterschiedlich die Ansätze sind, in Wahrheit weiß beim FCN keiner was werden soll und selbst wenn es einer wüsste, gibt es keinend er das mit Charisma vertreten würde und den Verein und seine Mitglieder und Fans darin mitnhemen könnte. So schlingert das Schiff FCN halt vor sich hin, mal erfolgreicher, wenn zufällig ein paar gute Entscheidungen und äußere Umstände zusammen kommen, mal schlechter, wenn mal wieder mehr falsche als richtige Entscheidungen getroffen werden.
Wir brauchen ja keinen Steuermann, wir segeln einfach wohin uns der Wind treibt und so gut wie immer hinter der Musik her.
Wir hatten die Frage hier bei CU schon mal andiskutiert:
Wer ist das, der Club?
Den Slogan “Wir sind der Club!” kennt jeder.
Dass er eine lebende Legende ist, kann man immer noch eindrucksvoll hören.
“Ein Depp!”, kommt als Antwort auch von Fußballinteressierten jenseits des Clubs.
Nur: Wer steht für den Club?
Ich will hier keinen Personenkult fördern, aber Tatsache ist:
Es gibt keine konstante Führungsfigur bzw. legitimierte Instituion beim Club, die den Verein auf Kurs hält (so man denn einen hat).
Es herrscht seit AROs Abtreten und der damaligen Umstrukturierung bunte Beliebigkeit. Alle 3 Jahre darf ein AR um seine Wiederwahl vorsprechen, ein abschreckenderes Szenario kann man sich kaum vorstellen…
So bekommt der Club niemals dauerhaft Qualität in den AR. Herr Grethlein führt den Verein ehrenamtlich. Ein Ehrenamt ist klasse, aller Ehren wert, aber sicher kein Zeichen für professionelle Strukturen.
Es gibt viel zu viele Abhängigkeiten. Das ist nie gesund für ein Unternehmen.
Ich glaube dennoch, dass die Zeit nie reifer war, das zu thematisieren im Verein. Und ich glaube nicht, dass sich der AR dieser Diskussion entziehen würde.
Nur: Wer kann das in der gebotenen deutlichen Sachlichkeit anstoßen?
Die Momentaufnahme am 1.Advent ist gruselig.
Ich appeliere dennoch an alle CU’ler, an alle, die Schreiben, Kommentieren oder auch nur mitlesen:
Es geht jetzt nicht darum
– es besser gewusst zu haben
– Köllner oder Schommers oder Meeske oder Bornemann ( oder Bader…oder Meyer…) nachzutrauern
– Palikuca, Kerk, Behrens, Mühl, Canadi, usw. in Bausch und Bogen zu beschimpfen oder für unfähig zu erklären
– den Club schon in Liga 3 zu sehen
– den Club noch immer der ersten Liga aus der Tradition heraus zugehörig zu befinden und also morgen da wieder sein zu müssen
usw.
Es kann bei aller berechtigten kritischen Analyse des JETZT (nicht des GESTERNS) nur ein Ziel geben:
Vertrauen und Unterstützung. Selbstvertrauen und Teamspirit.
Es braucht dazu keine neuen Spieler, Trainer, … was weiß ich.
Das Potential für eine anständige Performance in Liga 2 ist allemal vorhanden, jede Wette, bei aller Tristesse.
Nur dran glauben muss man schon auch, nicht nur wir Fans, sondern vor allem und gerade jetzt die Spieler.
Ist ja bald Weihnachten…
I still believe!
Kurze Umfrage:
DER CLUB landet am Ende der Saison auf…
Daumen hoch: Platz 1-5
Daumen runter: Platz 6-10
Daumen hoch: Platz 11-15
Daumen runter: Platz 16-18
Bitte nur ein Kreuz,… äh, Daumen!
Euer Votum bitte!
6 aus 49. Sechs Siege aus 49 Spielen. Das muss man sich mal vor Augen führen…….