Club unterliegt Augsburg 1:2
Der FCN verlor das zweite Testspiel der Saison knapp mit 1:2 (1:2) und zeigte dabei sowohl Schwächen als auch Verbesserungen.
Hatte Robert Klauß im ersten Testspiel gegen Regensburg noch auf verschiedene Formationen gesetzt, so wollte er gegen den Bundesligisten aus Augsburg nun alle Spieler im Wettkampf einmal im 4-2-3-1 sehen. Gleichzeitig sollten die Trainingsinhalte möglichst konsequent umgesetzt werden. Diese waren in den ersten Wochen der Vorbereitung vor allem auf die Phase des eigenen Ballbesitzes fokussiert, es folgen nun noch Einheiten zum gegnerischen Ballbesitz, sowie dem Umschalten auf Angriff und dem Umschalten auf Abwehr. Dass es gerade bei letzterem noch hapert, bewies die Partie mehrfach. Immer wieder verlor der Club im eigenen Aufbau den Ball und kam dann nicht schnell genug in die Ordnung. Erkennbar war das vor allem beim zweiten Gegentor, als Sarpreet Singh den Ball im Mittelfeld verlor und Augsburg mit wenigen Pässen vorm Nürnberger Tor auftauchte, wo Niederlechner vollstreckte.
Auch dem 0:1 ging ein individueller Fehler voraus. Torwart Christian Früchtl wollte Johannes Geis flach anspielen, damit dieser übers Zentrum aufbauen sollte. Doch Früchtl übersah, dass Geis in seinem Rücken einen Augsburger eng bei sich hatte. Dieser spitzelte den Ball dann auch Geis vom Fuß und legte ihn Michael Gregoritsch auf, der zum 0:1 traf. Ebenso entstanden zwei weitere Großchancen des FCA nach Abspielfehlern im Aufbau. Robert Klauß sprach aber nach der Partie vom Lernprozess, den die Spieler durchlaufen müssen, auch weil in den letzten Wochen viele neue Inhalte vermittelt wurden. Letztlich waren die Schwächen im Aufbau vor allem der Tatsache geschuldet, dass der Club versuchte, dem langen Ball aus dem Weg zu gehen und flach und übers Zentrum aufzubauen.
Wenn der Ball ins Laufen kam, hielt der Club mit den Schwaben gut mit, erspielte sich einige Gelegenheiten, so schoss Felix Lohkemper aus einem Meter Entfernung über das Tor, wurde Fabian Schleuseners Chipball gerade noch vom Torwart neben das Tor gelenkt, zielte Kevin Goden freistehend am Tor vorbei, wurde Adam Zrelaks Abschluss nach schöner Kombination über Rhein, Handwerker und Cerin gerade noch abgeblockt und ein weiterer Abschluss des Slowaken nach schönem Steckpass von Dovedan mit dem Schlusspfiff von Verteidiger Stanic von der Linie geklärt. Das einzige Tor des FCN an diesem Nachmittag im Max-Morlock-Stadion fiel allerdings nach einem Standard: Ein zu flacher Freistoß von Johannes Geis wurde von einem Augsburger Kopf in Richtung langen Pfosten geleitet, dort stand Enrico Valentini, der Koubek im Augsburger Tor per Direktabnahme tunnelte.
Es war insgesamt wie schon nach dem Regensburg-Spiel zu konstatieren: Die Idee dessen, wie Fußball gespielt werden soll, wird deutlich. Gleichzeitig ist die Kulturveränderung im Spiel aber so massiv und einschneidend, dass es auf jeden Fall zu Reibungsverlusten und Wachstumsschmerzen kommen wird. Das nächste Testspiel findet in einer Woche zum Auftakt des Trainingslagers statt. Ort und Gegner sind noch nicht veröffentlicht.
Statistik
1. FC Nürnberg: Früchtl (46. Mathenia) – Valentini (46. Sorg), Knothe (46. Margreitter), Mühl (46. Sörensen), Celebi (46. Handwerker) – Geis (46. Krauß), Nürnberger (46. Rhein) – Goden (46. Dovedan), Singh (46. Cerin), Schleusener (46. Schleimer, 83. Piwernetz) – Lohkemper (46. Zrelak)
FC Augsburg: Koubek (46. Leneis) – Framberger (46. Löwen), Gouweleeuw (46. Stanić), Uduokhai (46. Suchý), Max (46. Iago) – Khedira (46. Morávek), Gruezo (46. Oxford) – Caligiuri (46. Hahn), Gregoritsch (46. Vargas), Jensen (46. Sarenren Bazee) – Niederlechner (46. Finnbogason)
Tore: 0:1 Gregoritsch (8.), 0:2 Niederlechner (38.), 1:2 Valentini (45.+1)
Aufstellung in Halbzeit 1 Aufstellung in Halbzeit 2
Das junge Team hat Entwicklungspotential, auch wenn noch nicht jede Position gleich gut besetzt ist, erst recht nicht doppelt. Da wir finanziell auf dünnem Zahnfleisch kriechen, werbe ich um Geduld mit Trainer und Team! Der Entwicklungsprozess wird auch Rückschläge beinhalten. Und ich möchte nicht von einzelnen Niederlagen reden, sondern plane durchaus einen Durchhänger von 5 bis 6 Spielen ein.
Diejenigen, die bereits (wieder wie letzte Saison) vom Aufstieg träumen, mögen bitte in die Realität zurück finden 😉