Nürnberg, 19 Uhr, Regen
Der 1. FC Nürnberg kommt im dritten Heimspiel der noch jungen Saison wieder nicht über ein Remis hinaus und trennt sich 1:1 vom Karlsruher SC
In einer über weite Teile des Spiels ereignisarmen Begegnung konnte sich weder der Karlsruher SC noch der heimische Club entscheidend durchsetzen. Nach einer in der Entstehung glücklichen Pausenführung gelang dem Gast in Halbzeit 2 der verdiente Ausgleich, musste am Ende in Unterzahl aber nochmal um den Punkt zittern. Den Lucky Punch vergab am Ende Dovedan in der Nachspielzeit.
Der FCN begann mit folgender Aufstellung: Mathenia – Mühl , Margreitter , Sörensen – Valentini , Handwerker , Geis , Krauß , Lohkemper , Hack – Schäffler
Der KSC mit dieser: Gersbeck – Thiede , Bormuth , Kobald , Heise – Fröde , Gondorf , Djuricin , Choi , Kother – Hofmann
Der kicker kommentierte dies so: “Club-Trainer Robert Klauß verändert seine Startelf gegenüber dem 2:2 am Millerntor auf nur einer Position, der wiedergenesene Mühl ersetzt Nürnberger, der zunächst auf der Bank Platz nimmt. Damit wird der Club wohl zum ersten Mal in dieser Saison hinten mit einer Dreierkette/Fünferkette agieren.”
Badisches Brett
Als “Brett” bezeichnete FCN-Trainer Robert Klauß den KSC vor dem Spiel. Und das sollte sich für den Club auch bewahrheiten. Der Gastgeber konnte sich aus dem Pressing der Badener nur schwer strukturiert befreien und kam auch dann nicht in strukturierten Spielaufbau. Am Ende stand keine echte Torchance in Durchgang Eins zu Buche. Umgekehrt wusste auch der KSC nichts mit sich vereinzelt anbietenden Gelegenheiten anzufangen. Ein torloses Remis wäre entsprechend die logische Konsequenz gewesen und dem mittlerweile ströhmenden Regen in Sachen Stimmung angemessen, wenn nicht Lohkemper, gut bedient von Geis, nach 15 Minuten einmal aufs Geratewohl aus 25 Metern zentrale Position abgezogen und der Verteidiger Kobald das Spielgerät nicht so unglücklich abgelenkt hätte, dass dieses in einer Bogenlampe über den Keeper ins Tor fiel. Wobei Keeper Gersbeck hier auch noch keine sonderlich glückliche Figur machte und offensichtlich von der Situation gänzlich überrascht wurde.
Mit der glücklichen Führung im Gepäck ging es in die Kabinen. Heraus kam allerdings eine leicht veränderte Nürnberger Mannschaft, die bis dato mit Dreierkette im 3-4-3 aufgelaufen war. Manuel Schäffler, zu Wochenbeginn noch Torschütze in Hamburg, kehrte nicht auf den Rasen zurück. Der lange verletzte Neuzugang wirkte bereits im ersten Durchgang nicht spritzig und müde, ein Umstand, den Trainer Klauß im Nachgang durchaus selbstkritisch eingestand im Sinne von: Schäffler als Joker wäre wohl die bessere Wahl gewesen, als ihn im ersten Durchgang zu verschleißen. Neuzugang Köpke kam in die Partie, auf der anderen Seite Wanitzek für Djuricin. Zunächst änderte sich auch wenig, das Spiel blieb ereignis- und niveauarm, auch wenn beide Seiten redlich gegen den Ball arbeitete. Der KSC deutete allerdings bereits an, nun zielstrebiger auf den Ausgleich zu gehen. Nur 8 Minuten musste Trainer Eichner warten. Apropos Joker:: Der der Gäste stach, Wanitzek kann eine Flanke von Thiede unbedrängt aus wenigen Metern einnetzen. Warum der so frei war und warum der Flankengeber nicht gestört wurde, bleibt unerklärlich.
Nach Dreifachwechsel (Nürnberger für Hack, Schleusener für Lohkemper und Dovedan für Krauß, 58.) versuchte Klauß von Außen neue Impulse zu setzen, der Schock über die erneut verspielte Führung konnte man dem Club allerdings ansehen. In der Phase wirkte der Gast sogar näher an der Führung. Erst nach 71 Minuten gelang dem Club dann eine echte Torannäherung, aber erst mit der Gelb-Rot-Dezimierung (75.. Kother) begann sowas wie eine Druckphase der Hausherren, ohne allerdings die gang große Gefahr zu entwickeln. Die entstand drei Minuten vor dem regulären Ende auf der Gegenseite, doch Gondorf, der sich gegen den eingewechselten Singh (für Valentini) durchsetzt, vergibt per Kopf. Ebenso wie Dovedan in der Nachspielzeit. Ein Sieg wäre dann zwar glücklich gewesen, aber im Bereich des möglichen.
Fazit
Die Bewertung des Spiels fällt schwer, wenn sie objektiv sein soll. Objektivität ist aber trotz der fast aseptischen Atmosphäre ohne Zuschauer in einem so emotionalen Event wie Fußball nicht möglich. Der triste Dauerregen tat da sich noch sein übriges. Rein objektiv ist einerseits zu konstatieren, dass der FCN als Beinahe-Absteiger in Liga 3 noch in der Konsolidierungsphase ist und Wunderdinge durch das neue Führungsduo Klauß/Hecking nicht zu erwarten waren. Gerade weil auch die Mittel fehlten, den Kader wirklich umzubauen. Man muss also im Wesentlichen mit dem arbeiten, was letztes Jahr so nicht zusammenpassen wollte, und auch wenn man gerade im Fußball schon so manches erlebt hat, nur weil jemand anderes am Ruder war, die Mannschaft einen neuen Impuls bekam oder aus einem Erfolgserlebnis neue Energie schöpfte, ist am Ende Leistungssport eben doch nur die Summe der Leistungen der Einzelteile plus deren Kompatibilität. Objektiv betrachtet ist aber eben auch zu sagen, dass der KSC mit dem Club über beide Saisons betrachtet eben die beiden schlechtesten Teams nach Punkten waren und wohl noch sind (beide 37 aus der Vorsaison und jetzt 6 bzw. 4 von je 15 möglichen). Entsprechend war der Auftritt beider dann wieder irgendwie in Ordnung oder eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
“Entsetzliches Niveau”: Unter Cluberern ist man fassungslos (nordbayern.de)
Kommentar
Schauen wir uns in die Augen! Auch wenn der KSC in dieser Saison keine schlechten Spiele bestritten hat und sowieso jedem Gegner Respekt gebührt bleibt doch die Frage: Wenn nicht ein Heimspiel gegen den KSC gewinnen, welche dann? Sicher ist es noch der Anfang der Saison und eben Findungsphase, aber Heimspiele gegen den KSC oder Darmstadt kommen eben auch nur einmal pro Saison und die Punkte woanders zu holen hat ja zuletzt auch nicht wirklich gut geklappt. Ein gewisser Frust beim Anhang verbunden mit einer gehörigen Portion Sorge, sollte daher auf Verständnis stoßen. Man will und darf ja noch nicht von Fehlstart sprechen, sechs Punkte aus fünf Spielen deuten allerdings darauf hin, dass die Tabellenregion am Ende erneut eher unten als oben anzusiedeln sein wird.
Vor allem aber die – natürlich nur subjektiv empfundene – Gesamtperformance erschüttert manchen hartgesottenen Clubberer. Es ist zwar weder ein Auseinanderfallen noch sind es desaströse Auftritte, im Gegenteil – der Club arbeitet hart und sucht kontinuierlich nach Verbesserung, schön anzusehen ist es allerdings selten – jedenfalls für den Laien, für den sieht es beim Gegner (wie St. Pauli, Darmstadt, sogar phasenweise Sandhausen) besser, flüssiger, engagierter, entschlossener, strukturierter aus. Man geht zwar auch immer wieder in Führung, was ja Zeichen für Qualität nach vorne sein sollte, aber doch bleibt die Gesamtsituation unbefriedigend, einfach weil so furchtbar wenig spielerisch klappt, jedenfalls nicht über die Dauer eines Spiels. Es werden fortgesetzt und konstant unglaublich viele kleine und große Fehler gemacht, die man einfach selbst in der 2. Liga so nicht erwartet.
Apropos Erwartung. Natürlich ist man mit einem Verein fast familiär verbunden, aber muss man wie bei seinem Pennäler jeden kleinen Schritt weg von der 5 im Zeugnis hin zur 4 wohlwollend begleiten? Natürlich sind enttäuschte Erwartungen – gerade nach Verbesserung – nicht immer “fair”, verweist man ja zu Recht auf das was war und das was möglich ist. Doch ist Fußball eben doch vor allem eines: Unterhaltung. Und wie man nach über 2 Jahren Tristesse auch ein 1:1 im Heimspiel gegen den KSC bei strömenden Regen, ohne echte spielerische Glanzpunkte bei nahezu identischem Ballbesitz, identischer Zweikampfquote und auf den Pass genau identischer Passstatistik (je 487 gespielte Pässe) umgehen soll, wird einem ja auch nicht erklärt und verbleibt am Ende als das Los jedes einzelnen. Der eine flüchtet sich dann eben in Sarkasmus, der andere hält aus Mitleid durch und zu seinem Club, der andere denkt vielleicht wirklich nur von Spiel zu Spiel und begleitet analytisch (ohne wertend zu sein) einfach das Hier und Jetzt. Oder man hat einfach noch Spaß am Rummel, an der Belanglosigkeit des Fußballs in diesen kruden Zeiten – oder eben einfach die Passion darüber zu Schreiben (das jedenfalls ist beim Verfasser das verbliebene Element, das ihn an der Stange hält… ).
Viele aber haben sich eben auch schon abgewendet oder distanzieren sich, das merkt man auch in den Kommentaren. Viele verlieren die Lust am Frust und auch das Verständnis, dem xten Neuanlauf wieder Zeit zu gewähren und ständig vertröstet zu werden. Ja man ist geradezu mitschuldig, wenn man mit zu großen Erwartungen den Protagonisten, die ja nichts an der Vergangenheit können, zu hohen Erwartungsdruck auferlegt. Aber man kann die Vergangenheit eben nicht ignorieren. Vor allem nicht die jüngere. Und hier hat der Club in seiner Gesamtheit allein in den letzten drei Jahren nochmal unglaublich Credibility/Glaubwürdigkeit verspielt. Wem will man denn wirklich ehrlich und glaubhaft vermitteln, dass man jetzt aber wirklich einen Plan, eine Strategie hat, um nun alles anders, besser zu machen? Und wer glaubt daran, dass man auf Strecke durchhält? Übrigens sind an der Stelle nicht die Fans, sondern die Vereinsführung gemeint...
Vielleicht ist so zu erklären, warum ein letztendlich normales 1:1 gegen den KSC bei so manchen nur noch die eine letzte fehlende Marke war, die das Rabattmarkenheftchen nun voll machte. Genug gesammelt, Kredit endgültig verspielt. – Klar: Vielleicht ist aber nach einem Sieg in Braunschweig auch schon wieder alles anders. Aber darf man sich überhaupt auf solche Erfolge Hoffnungen machen? Muss man nicht die ganze Saison besser gleich abhaken, weil nichts zu erwarten sein wird, nichts erwartet werden darf? Natürlich, die Protagonisten hätten es verdient, aber wem will man es denn noch wirklich verdenken, wenn einer nach dem anderen sich dafür entscheidet, etwas besseres mit seiner Zeit anzufangen, als für ein trostloses 1:1 früher aus der Arbeit zu hetzen oder die Familie hinten anstehen zu lassen. Oder sich einfach mal wieder nur entspannen, vielleicht sogar ein Buch lesen, und sich zu gegebener Zeit informieren lassen, wenn es wieder soweit ist, dass man sich wieder erwartungsvoll und mit Lust auf ein Spiel seines Clubs freuen darf.
Ich bin in Nürnberg aufgewachsen, kann mich noch gut erinnern, wie ich geheult habe, als der Club nach der Meisterschaft in den 60ern in der nächsten Saison gleich abgestiegen ist. Seit Jahren wundere ich mich, mit welcher Lust an der Destruktion von den Nürnberger Fans auf die eigenen Mannschaft draufgehauen wird, immer nach der Devise “Der Club is a Depp”, den nostalgischen Blick auf 9 Meisterschaften im Erwartungshorizont. Jetzt geht es schon wieder los, obwohl ein ausgeglichenes Punkte- und Toreverhältnis wirklich kein Weltuntergang ist,. So kann das nicht funktionieren. Erwartungen und Realität müssen zueinander passen. Diese Mannschaft, so wie sie nunmal ist, braucht das Mutmachen der Fans, keinen “Hau den Lukas”. Ich wohne inzwischen im Badischen, und kann nur raten, sich den Freiburger Sportclub als Vorbild zu nehmen, Kontinuität, Bescheidenheit und Fans, die cool bleiben, wenn es mal nicht so gut läuft. Dieses Erfolgsrezept könnte der Club doch auch mal ausprobieren – dann würden der Club und seine Fans sich vielleicht nicht mehr selber zum Deppen machen. Schätzt, was ihr habt: Ein tolles Stadion, ein tolles Umfeld, und wenn es läuft, eine Bombenstimmung!
Bin weitgehend d’accord, kann mich aber auch nicht davon lösen, meiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen.
Das Beispiel mit Freiburg hinkt da nämlich gewaltig. In Freiburg (wenn auch in seiner Gesamtkonstellation allein wegen der Medien nicht zu vergleichen) folgt man einer Idee. Und dieser Idee folgt man auch seitens der Fans durch dick und dünn. Beim Club wechselt man die Ideen mit den Trainern, wenn man überhaupt eine als Leitmotiv nach vorne stellt. “Irgendwie durchkommen” ist vielleicht ein Ziel, keine Idee. Darauf kann man keine Fans einschwören.
Die Hoffnung stirbt zuletzt sagt man, daher ruhen auch alle Hoffnungen auf Hecking/Klauß. Ein tristes Spiel als solches zu bezeichnen ist keine Forderung die schon wieder auszutauschen. Im Gegenteil! Die Flatterhaftigkeit beim Wechsel der Personen und Richtungen ist kein Fan-Syndrom sondern eine Vereinskrankheit.
Wenn man allein die letzten drei Jahre so viel kaputt macht an Emotionen, Hoffnungen und ja – auch Erwartungen, dann ist nicht der Fan verpflichtet wieder artig den 128ten neuen Anlauf zu stützen, sondern der Verein muss jetzt mal liefern. Sportlich, strukturell, inhaltlich. Und dazu gibt es ja Leitsätze, an denen allein es sich zu messen gilt.
Darum: Nicht wieder jammern, dass die bösen Fans jetzt schon wieder unzufrieden sind. Arbeiten, Kritik annehmen, abliefern.
Und die Kritik ist doch allgemein wahrlich noch harmlos. Wenn Unzufriedenheit über ein 1:1 schon für manchen zu viel ist, wohl gemerkt ohne jemanden persönlich anzugehen oder Köpfe zu fordern, ist vielleicht eine solche fehlende Resilienz viel mehr eine Ursache, warum bei kleinsten Krisen die Welt am Valznerweiher untergeht. Die Kritik an den Kritikern wird vielleicht heftiger geführt als die Auseinandersetzung mit Ursache und Wirkung.
Es geht hier am Ende doch um Profi-Sport. Nicht um eine Hobby-Mannschaft, wo man schon froh sein darf, wenn alle zum Training kommen. Auch diesen Anspruch zu formulieren ist vielleicht ein Schlüssel. Und da geht es nicht (sic!) um den Anspruch einer speziellen Ligazugehörigkeit.
Danke für das Feedback! Ich schätze respektvollen Dialog sehr, solange er so sachlich bleibt auch gern mit unterschiedlichen Ansichten.
Genauso isses! Ich schrob es schon bei der Entlassung Palikucas und wiederhole es nochmals: Es regiert wieder (nur) das “Prinzip Hoffnung”. Niemand möchte sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und ernsthaft daraus lernen. Der AR nicht und der Trainer auch nicht. Es gilt nur das hier und jetzt.
Hier bei CU wurde nach der Entlassung Palikucas ein Strukturwandel diskutiert und angeregt, warum ist diese Debatte so plötzlich versandet wie sie aufkam?
Nun hat man einen vielbeschäftigten Professor für Werte- und Strategiemanagement im AR und einen immobilienmakelnden Ex-Profi. Gibt das (wieder) Anlass zur Hoffnung?
Vor dem Hintergrund, dass im Jahr 2020 der Vorstand eines mittelgroßen Wirtschaftsunternehmens Oma Ilses und Opa Schorschs Fragen zu Weinschorle und Kaderzusammenstellung beantworten müssen, kann man doch froh sein noch Profifussball geboten zu bekommen. 4000 von 25000 Mitgliedern partizipieren temporär, 700 Stimmen (d.h. 2,8% der Mitglieder) reichen, um nachts um halb 2 in den AR einzuziehen. Aber gegenüber “Plastikprojekten” wie RB oder Hoffenheim rümpft man die Nase.
Kognitive Dissonanz aller Orten und niemand weiß was kommen wird. Mein lieber FCN, alles Gute!
Vollblutanhänger neigen dazu, die Defizite der Vergangenheit zu vergessen, die der Gegenwart zu verdrängen und sich die Zukunft schön zu reden und nach dieser “Methode” scheinen auch die sportlichen Spitzenfunktionäre zu handeln.
Meine Stellungnahme war nicht als Kritik an Ihrem Kommentar gemeint, mir ging es um die doch unterirdischen Posts mancher Fans in diversen anderen Foren. Ich stimme Ihnen zu, es braucht eine Leitidee, die ist – anders wie in Freiburg – leider nicht wirklich zu erkennen. Diese Kritik ist sicher berechtigt. Aber der Mannschaft, Trainer und Sportchef sollte man auch Zeit geben und Vertrauen schenken. Und klar, ich habe leicht reden, bin ja 400 km entfernt. Danke für die Erwiderung! Gruß Edy
Es fällt natürlich leicht, eine Idee zu verfolgen und Kontinuität zu leben, wenn man bei der Trainer Wahl den Jackpot gezogen hat. Einen Trainer, der sich auch nach Jahrzehnten nicht verschleißt, der die Mannschaft immer wieder neu begeistern kann. So einen wie Streich gibt es halt kein zweites Mal. Ich glaube Freiburg wäre ohne Streich genauso wie alle anderen Vereine: ständig auf der Suche nach Kontinuität.
Mann kann beim Sc freiburg in der Trainerfrage nicht alles nur an Streich festmachen. In den letzten 35 Jahren hiesen die Trainer Finke, Dutt, Sorg u. Streich. Lediglich Sorg wurde nach einem kurzen Intermezzo entlassen. Kurioserweise war Trainer Dutt in seinen Freiburger Jahren überaus erfolgreich, was man von seinen weiteren Trainerstellen nicht sagen kann. Der einzige .”Flop” , Trainer Sorg, hat es zur rechten Hand vom Bundestrainer gebracht.
Andersrum, lieber Optimist.
Andersrum.
Die Vereinsführung lässt sie einfach machen, die Trainer…
Finke, Streich,…
Bei uns fliegt Entenmann nach Sieg gegen Bayern, Meyer nach Pokalsieg und Köllner nach Aufstieg.
Ich lebe ab sofort Demut.
Eingelegt in Ironie vielleicht.
Ich glaube, das ist das klassische Henne-Ei Problem. Ohne die passenden Trainer könnten die Freiburger sie auch nicht einfach machen lassen. Finke und Streich waren beziehungsweise sind eben einfach Glücksfälle. Die anderen Dutt und Sorg waren ja auch dann bald wieder weg. Sorg ziemlich schnell, weil es gar nicht funktioniert hat und Dutt eben nach nicht allzu langer Zeit, als er sich abgenutzt hatte.
Nö.
Wir demontieren unsere Glücksfälle. Das ist der entscheidende Unterschied.
Ich wiederhole mich wie Mutti Merkel:
Die Vereinsführung lässt sie einfach machen, die Trainer…
Finke, Streich,…
Bei uns fliegt Entenmann nach Sieg gegen Bayern, Meyer nach Pokalsieg und Köllner nach Aufstieg.
Bei uns würden Streich und Finke keine 2 Jahre “überleben”…
3 gute Beispiele. Wie sollte man da widersprechen?
Aber einen Streich hatten wir trotzdem nie 😒
Das ist eben die Frage. Kann doch durchaus sein, daß, wenn wir einem Trainer auch in einer schlechten Phase, selbst bei Abstieg den Rücken gestärkt und das Vertauen geschenkt hätten, einer unserer vielen Trainer ein “Streich” geworden wäre.
Oder vielleicht sogar ein Klopp.
Ich werfe mal den Namen Wiesinger in den Raum.
Wiesinger würde ich das inzwischen zutrauen, aber nur im richtigen Umfeld – bei seinem Club. Er ist einfach als Persönlichkeit gereift, doch ich glaube, dass das Herzblut den Unterschied ausmachen würde.
Damals allerdings war er noch nicht so weit, denke ich. Irgendwie selbst noch nicht richtig von sich überzeugt und hat dadurch keinen allzu souveränen Eindruck hinterlassen.
Er hat wohl die Jahre zur Entwicklung noch gebraucht.
…nur mein Eindruck.
Sicher nicht. Und auch ein Streich hat NIE 20 sieglose Spiele fabriziert. Im Gegenteil er hat mit seinen Mannschaften immer geliefert, immer! Sogar in den wenigen Abstiegssaisons hatte man das Gefühl es ist eine leistungsfähige Mannschaft.
Trainer Dutt ging von sich aus. Der Freiburger SC wollte ihn unbedingt halten, konnte jedoch beim Salär mit Bayer Leverkusen nicht mithalten.
Und der andere Glücksfall für Freiburg ist, dass sowohl Finke als auch Streich irgendwie Herzens-Freiburger sind, die nie irgendwo anders hingehen wollten. Streich wäre doch sonst längst abgeworben worden. Etwas, dass bei unseren Trainern nie funktioniert hat.
Wer weiß, wie lange Hecking sonst noch Trainer geblieben wäre.
Auch ich komme aus dem Raum Freiburg. Seit 20 Jahren besuche ich immer wieder SC Spiele in Freiburg. Auch der SC liefert qualitativ unterschiedliche Spiele ab, keine Frage. Aber so viel Murks wie der Club in den letzten Jahren abliefert geht auf keine Kuhhaut. Das da die Fans dünnhäutig werden ist verständlich. Hoffen wir das das Gespann Klaus/Hecking kurz- bis mittelfristig die Karre flott bekommt. Ich wünsche mir das. Die Hoffnung stirbt beka nntlich zuletzt.
Besser kann man es nicht beschreiben…
Kann mich langsam nicht mehr erinnern, wann mich ein Clubspiel das letzte Mal so richtig gepackt hat, sodass ich danach mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel bin.
Wenn schon die Taktik nicht funktioniert, dann kann ich doch wenigstens erwarten, dass alle elf Spieler kämpferisch über 90 Minuten alles geben. Aber selbst das ist wahrscheinlich schon zu viel verlangt in der heutigen Zeit.
Kann man alles verstehen und nachvollziehen…
Und schaut wehmütig zu, wie das Kleeblatt gerade die Kieler zerlegt…
Beim Kleeblatt gibt es, mit Erfolg, seit vielen Jahren eine Idee, welche Art von Fußball grundsätzlich gespielt werden soll. Diese zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahre. Natürlich mit verschiedenen Variationen, der Kern aber bleibt erkennbar.
Wenn ich Grethlein, Hecking und Wiesinger richtig verstanden habe, soll dies beim Club künftig ebenso sein. Einen Kader zu formen, der diese Spielidee wirklich verinnerlicht hat, wird Jahre dauern. Ich wiederhole mich gerne, wir werden viel Geduld brauchen. Diese Saison geht es nur um den Klassenerhalt! Und nächste Spielzeit ebenso, wenn wir aus finanziellen Gründen die besten Spieler verkaufen müssen. Klingt traurig und ist es auch. Aber hilft nix, aufgeben oder gar Verein wechseln ist keine Alternative!
Toll, da freut sich der Club-Fan ungemein drauf: Nach Jahren in denen er viel Geduld brauchte, folgen wieder Jahre in denen er viel Geduld braucht!
Darauf mach ich mir gleich eins auf.
Wenn man es etwas globaler betrachtet verhält es sich doch so, mit dem FCN:
Früher waren wir Pleite, dann brauchten und brauchen wir Geduld und danach sind wir dann wieder Pleite, dann sind wir in der 3. Liga und brauchen dann wieder Geduld oder Geld oder und Geld?
Ich freue mich am 7. auf die Einladung zum Weisswoschdfrühstück und auf gute Biere, da tritt das Clubspiel, das schon so lange keine Freude mehr macht, deutlich in den Hintergrund.
Ich finde es Hecking und dem neuen Trainer gegenüber unfair, darüber zu lamentieren, wieviele Jahre jetzt schon Geduld von uns gefordert wurde.
Das Problem ist doch, daß der Clubfan diese erforderliche Geduld für die Entwicklung einer Mannschaft in all den Jahren nie aufgebracht hat.
Die Konsequenz: x Trainer und Sportvorstände.
Viele Fans fanden diese Entscheidungen richtig.
Dann sollten sie wenigstens jetzt, wo wir dem endgültigen Aus gerade so entkommen sind aufgrund dieser Ungeduld der Fans, aber auch nicht darüber lamentieren, daß Hecking und Klauß nicht zaubern können, sondern Zeit brauchen, um aus dem vorhandenen Kader mit wenig Geld einen spielerisch besseren, mittelfristig auch erfolgreicheren Kader zu entwickeln.
Jedesmal, wenn es schlecht lief, war der Clubfan (inklusive Aufsichtsratsmehrheit) der Auffassung, daß das nur am Trainer liegen könne, der Kader mehr Potential hat.
Leider haben auch Hecking und Klauß den Fehler gemacht, zu erwähnen, daß auch sie im Kader mehr Potential sehen als die Mannschaft letztes Jahr abgerufen hat.
Viele Clubfan haben aufgrund dieser Personalien und vielleicht auch wegen dieser Aussagen die Erwartung, daß die Mannschaft jetzt endlich durchstartet.
Weil man sich offenbar nicht vorstellen kann, daß auch gute Einzelfußballer Zeit brauchen bis sie miteinander harmonieren in einem neuen Spielsystem.
Und offenbar sind viele Fans nicht bereit, ihr über die Jahre kultiviertes Lamentieren zu hinterfragen, sondern empfinden es als eine Zumutung, daß den sportlich Verantwortlichen nichts Besseres einfällt als wieder Geduld zu fordern. Und machen das, was sie immer gemacht haben: ungeduldig zu lamentieren, wie unmöglich es ist, daß die Mannschaft immer noch nicht besser geworden ist.
Eines ist klar: wenn diese Haltung dazu führt, daß auch Klauß und Hecking wieder gehen müssen, dann finden wir uns ganz sicher am Ende der Entwicklung da, wo Kaiserslautern und die 60er gelandet sind vor Jahren.
Der Clubfan an sich wird generell überbewertet.
Er ist ein verantwortungsloses Wesen.
Fraalää! Zeit für den Klassiker…😎 https://youtu.be/xpCrfgZvdVc
Ich finde auch die Aussagen , “Jahrelange Murks” ,”Jahrzehnte erfolglos”… , von Einigen nicht wirklich zutreffend. Der Aufstieg wird da einfach mal mit in die Erfolglosigkeit eingerechnet.
Wie Beate schon sagte, Bornemann/Köllner durften nicht weitermachen, Palikuca/Keller konnten nicht weiter machen und jetzt, da sich sehr viele Stimmen für Hecking/Klaus ausgesprochen haben, steht gefälligst zu den Beiden und schenkt ihnen wenigstens bis zur Winterpause Zeit und Vertrauen.
Der Clubfan ist einer der geduldgisten Wesen auf diesem Planeten. Mehrfach bewiesen die vergangenen Jahre. Ich bin ernsthaft der Meinung für die letzen 2 Jahre gebührt jedem Clubfan der Tapferkeitsorden, denn das haben nicht alle durchgehalten.
Beim SCF ist der unbedingte Wille seit Streich im Amt ist immer da.
Beim FCN leider nicht egal wie der Trainer heißt.
Trotz Weissworstfrühstück hoffen wir auf einen Sieg, damit das Bier noch besser schmeckt
Was mich seit Jahren umtreibt, wundert und ratlos zurück lässt, ist die Personalpolitik der Freiburger. Fernab von Trainer oder Sportvorstand, es geht mir um die Spieler.
Zuletzt wurden auch hier durchaus respektable Ablösesummen gezahlt. Der Regelfall aber ist, dass preiswerte Leute aus der Region geholt und regelmäßig Jungs aus der eigenen Jugend hochgeholt und eingebaut werden. Natürlich passieren den jungen Leuten Fehler, aber grundsätzlich agieren diese oftmals schnell auf dem notwendigen Niveau. Stieg man ab, hatte man verblüffenderweise schon wieder Nachwuchs in der Hinterhand, der ins Spielsystem passte, starke Leistungen ablieferte und musste nur punktuell Verstärkungen holen.
Wieso klappt das eigentlich beim Club seit gefühlt Jahrzehnten nicht? Sind unsere Jugend- bzw U21-Spieler schlicht nicht gut genug? Oder ist die Ausbildung zu schlecht? Hat unsere Region keine Talente? Oder keine, zu wenige, untaugliche Scouts?
Ich vermute, daß es in Freiburg seit mittlerweile Jahrzehnten eine Spielphilosophie gibt, die den Spielern von Jugend an vermittelt wird, während bei uns die Trainer der einzelnen Jugendmannschaften zu oft (Ausnahme Köllnerzeiten) ihre eigenen Ideen vermittelten und das Ziel, die Spieler in die Profimannschaft zu intergrieren damit erschwert wurde.
Ich hoffe mal unter Wiesinger und Hecking wird das jetzt besser koordiniert.
Ein anderer Grund könnte sein, daß Spieler nicht unbedingt aufgrund ihrer Leistung nachgerückt sind zu den Profis. Zumindest hab ich das vermutet, weil Wiesinger in dem Podcast so explizit und mehrmals betonte, daß Spieler nur dann eine Chance bei ihm bekommen werden, wenn sie tagtäglich Leistung zeigen.
Zu Köllnerzeiten ist die A-Jugend aus der Jugendbundesliga abgestiegen, das ist eben die Wahrheit.
Richtig gut wurde es erst wieder nach ihm, vor allem diese Saison hat sie eine sehr starken Start hingelegt.
Du immer mit deiner Philosophie. Für Philosophie gibt es im Fußball keine Punkte.
Das dürfte man in Freiburg anders sehen. Wo es für Philosophie nicht nur Punkte gibt, sondern auch bald ein neues Stadion und eine mittlerweile schon langjährige Zugehörigkeit zur Bundesliga.
Der SC Freiburg hatte einen Plan dank Volker Finke und dank Achim Stocker auch den Mut, diesen Plan durchzuziehen.
Der SC Freiburg gehört nun zu den Vereinen, wo eine Philosophie vorgegeben wird. Bei der Auswahl des sportlichen (Führungs-)Personals hat man so ein klares Anforderungsprofil. Und tut sich dem entsprechend leichter. Und hat dem entsprechend auch bessere Aussichten auf Erfolg.
Wird hier nicht immer gebetsmühlenartig die Philosophie von Red Bull Leipzig so gerne gelobt? 😉
Dass Red Bull und eben nicht andere Geldvereine im europäischen Halbfinale stand, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Strategie. Natürlich kauft sich Red Bull die Durchführung der Strategie mit viel Geld. In Freiburg musste man mit einer anderen Währung bezahlen. Und diese Währung heißt: GEDULD.
Philosophie kann sogar direkt selbst Tore schießen (siehe kurz vor Minute 3):
https://www.youtube.com/watch?v=92vV3QGagck
Ansonsten stelle ich fest: der Gebrauch des hehren Begriffs “Philosophie” als Synonym für Vereins-“Leitidee/Grundkonzeption/Leitfaden” bleibt inflationär. Naja, muss man wohl mit leben, gibt eh Schlimmeres.
War unfair, auf deutscher Seite spielte der bekannte Filosof Beckenbauer mit.
Thomas Grethlein ist ja Doktor der Philosophie und hat unter anderem auch in Freiburg studiert. Hallo!
Vielleicht doch nicht so schlecht, der Mann. 😉 Schließlich soll das Auseinanderpflücken eines Schinkens von Kant das analytische Denken fördern. Das tut die dritte Ableitung in einer Differentialrechnung allerdings auch. Oftmals reicht auch einfach ein Seidla leckeres Landbier, um die Dinge klarer zu sehen.
Aber wer weiß: Vielleicht kommt ja doch noch irgendwann sowas wie eine Philosophie vom Doktor der Philosophie. Aufgrund unseres bescheidenen Organigramms (kein dritter Vorstand!) wird dem Aufsichtsrat ja eine Art Richtlinien-Kompetenz zugeschustert – ungewollt und quasi aus Versehen.
Welche Philosophie Grethlein auch immer entwickelt, Hauptsache er verkauft sie dann nicht mit Worten wie “am Ende des Tages müssen wir Geld in die Hand nehmen, damit wir gut aufgestellt sind.” 🙂
Mit Streichs Worten: „Am Ende des Tages brauche mir Punkde, da nutzd mir kei Filosofie, da kanni mich als Drähner ned hinna demm Heidegga vastegge“…
Filosofie ist aufm Bierkeller bleed vor dem Seidler sitzend in die fränkische Landschaft zu schauen.
Der Franke sinniert gerade beim bleed Schauer tief nach. Vielleicht passt es doch besonders zu uns, daß die Clubleistungen in den letzten Jahren uns Fans ganz arg bleed Schauer liessen?
Der Club bassd hald dann hundertprozentig in unsere fränkische Kultur.
Freuen wir uns also auf eine weitere Saison, an deren Ende wir wieder bleed auf die Tabelle schauen dürfen. Wieder hinter den Färrdern platziert und beide Derbys verloren.
Da werde ich jetzt schon ganz filosofisch.
Wenn am Ende Färdd Erster ist und wir Zweiter, dann sind mir die Derby-Niederlagen worscht
@fränki
Du sagst es wir haben sogar einen Dr. der Philosophie als obersten Boss und bekommen nichtmal dafür Punkte und ein Plan ist für mich schon etwas anderes als eine “Philosophie”. Den hatten wir auch immer, nur nicht alle Pläne funktionieren, das ist das Dilemma.
Stimmt, @Juwe.
Einerseits.
Einen Plan hatten wir immer. Grethlein und Kollegen haben sich durchaus Gedanken gemacht.
Mit Bornemann wollte man den Freiburger Weg auch in Nürnberg pflastern. Ob dies Bornemann gelungen ist bzw. inwiefern der Aufsichtsrat das Projekt zurecht oder unrecht abgebrochen hat, wurde hinlänglich diskutiert.
Dann Palikuca. Der Plan dabei: Den Düsseldorfer Erfolg auf Nürnberg zu übertragen. Mit einem Scouting, das damals durchaus den Unterschied machte zwischen Düsseldorf und uns, während dieses tristen Bundesliga-Intermezzos.
Alleine Palikuca war bei Düsseldorf nur im zweiten Glied und schien bei uns mit einem Posten in der ersten Reihe gnadenlos überfordert.
Der Plan mut Dieter Hecking: Erfahrung. Erfahrung, die Palikuca nicht hatte. Grethlein und Kollegen haben durchaus einen jeweiligen Plan und es gibt sicherlich auch sowas wie eine Lernkurve.
Andererseits:
Eine Philosophie aber ist, wie @Dude oben schrieb, eine Leitidee, der sich Pläne unterordnen. So etwas haben wir nicht.
Konkret: Wenn man von Bornemanns Ansatz, eine Spielphilosophie im Verein zu installieren, so begeistert gewesen wäre, hätte man danach jemanden holen müssen mit selbiger Herangehensweise wie Bornemann. Aber es kam Palikuca. Und dieses zirkusreife Nummer in Minute 96.
volle Zustimmung!
Ich glaube, Hacking soll und will eine Leitidee installieren.
Der Aufsichtsrat muss aber dann, falls Heckings Zeit einmal endet, auch daran festhalten.
Philosophie, Leitidee alles gut und schön und theoretisierend, am Ende hängt es doch NUR davon ab, welche Qualität die Mitarbeiter haben, die es umsetzen. Es hängt wie immer am Menschen, an der Qualität seiner Arbeit, nicht an der Philosophie. SC Freiburg lebt einfach von vielen richtigen, guten Personalentscheidungen ua. Streich, weil er kam ja damals auch aus der Jugendarbeit wenn ich mich recht erinnere, den Mut muss man dann erstmal haben, wenn es nicht läuft und dann kanns immer noch schief gehen, bei Streich lagen sie mit ihrer Entscheidung eben richtig! Für mich ist der Unterschied über Erfolg und Misserfolg die Summe der richtigen oder falschen Entscheidungen in der täglichen Arbeit.
@Juwe
Philosophie (Leitidee) –> klares Anforderungsprofil bei Personalauswahl –> höhere Wahrscheinlichkeit auf qualitativ gute Arbeit –> höhere Wahrscheinlichkeit auf sportlichen Erfolg.
Speziell nochmal zu Streich, als er damals als Jugendtrainer neuer Cheftrainer der Profis wurde, das war eine sehr mutige Entscheidung in Freiburg, die am Ende aufging,. Ich erinnere mich noch gut nach einem Spiel an eines seiner ersten Interviews.
Er stand nach seinem ersten Heimspiel im Stadiongang total aufgedreht und stammelte tief beeindruckt los, es ist ja ein “Wahnsinn” gegen was für Mannschaften man in der Bundesliga jedesmal spielt. Also in dem Moment hatte man noch nicht das Gefühl das der “verwirrte” Mann eine Ära prägen wird in Freiburg. Will nochmal sagen das war eben eine mutige Entscheidung die so oder so hätte ausgehen können. Dummerweise geht sie bei uns dann meisten genau anders aus siehe Prinzen als Amateuertrainer befördert oder Palikuca als Noname..usw
Als derzeit finde ich versuchen sie den Spagat also erfahrener Sportdirektor und blutjunger unerfahrener aber talentierter Trainer, nachdem man mit beiden Ansätzen schon gescheitert ist, vielleicht wird ja aus dieser Hybridlösung etwas 🙂
Du hast Recht, @Juwe.
Streich war eine mutige Entscheidung. Was seine Außendarstellung und somit auch die Außendarstellung des Vereins anbelangt. Ob er das gebacken bekommt mit den Medien und so weiter. Heute ist Streich ein gern gesehener Gesprächspartner, auch bei Themen über den Tellerrand des Fußballs hinaus.
Es war aber auch eine logische Entscheidung. Was das Anforderungsprofil anbelangt, welches sich aus der Leitidee ergibt. Keiner hat die Philosophie des Vereins mehr gelebt als der ehemalige Jugendtrainer Christian Streich, der mit der A-Jugend Deutscher Meister wurde und drei Mal den Pokal gewann.
Hier machen sich viele Schreiber falsche Vorstellungen was den SC f betrifft. Der Verein hat ca. 25ooo Mitglieder und seit Jahren einen Etat von ca. 100 Mio. Der ausgewiesene Gewinn lag die letzten Jahre zw. 6 bis 11 Mio p.a. Vorstand und Präsidium ist zw. 10 und 25 Jahren im Amt. Der Verein ist kerngesund und das neue Stadion ist seit 4 Wochen fix und fertig. Das zu einem Provienzverein.
.
Ohne Streich hätten die das niemals geschafft. Mit Sorg waren sie praktisch schon abgestiegen, leider haben sie dann Streich entdeckt. Der hat seitdem so gut gearbeitet, dass sie zwar nicht immer erstklassig waren, aber zumindest immer Gewinn gemacht haben.
Natürlich gehört auch dazu, dass der Verein immer bescheiden geblieben ist und nie übertriebene Ziele ausgegeben hat. Und eben auch mal einen Abstieg in Kauf genommen hat.
Wie Juwe immer so gerne sagt: Erfolg bringt das Geld mit sich. Oder eben eine Entwicklung, wie sie die Freiburger gemacht haben mit eben dieser finanziellen Situation und einem neuen Stadion.
Ja, das ist das Ergebnis der gelebten Kontinuität. Aber ohne den richtigen Trainer, wäre das auch nicht möglich. Wir waren halt immer zu blöd, den richtigen Trainer zu erkennen und zu behalten oder zu finden.
Die letzte verpasste Chance war vielleicht Köllner. Klauss ist bestimmt ein guter Trainer, aber ich glaube nicht, dass er sehr lange bei uns bleibt. Er hat Ambitionen und will irgendwann eine Spitzenmannschaft trainieren. Und wenn er uns aus der Scheiße zieht, dann wird es nicht lange dauern, bis so eine anklopft.
Toll dieser Freiburger Fallobst-Club.
Die sind so hübsch zufrieden.
Und dieser völlig normale Trainer. Und mit ihrem Willen so unglaublich erfolgreich.
Wer braucht da schon last-minute-Sensationen im Guten wie im Schlechten, Pokalsieg, dramatische Abstiege, Phantomtore, Torschützenkönige, aggressive, den normalen Freiburger Trainer anpöbelnde Holländer, verzweifelte Baumann-Torschüsschen, usw.
Manche Dinge kann man sich dort abschauen.
Aber sie sind einfach meilenweit von unserem Kult-Ka-Depp-manchmal-aber-gscheit-Status entfernt.
Wo liegt das eigentlich, dieses Freiburg?
Muss gleich neben Alesia liegen, irgendwo nah an Frankreich 🤣
NIEMAND WEISS, WO ALESIA LIEGT!!!
Vermutlich ein Ortsteil von Gelsenkirchen?
@Teo
Es gibt Fälle, da ist ein Dislike der Ausdruck des Nicht-Verstehens 😁😎
Likes auch 🙂 ..manchmal hat man sogar das Gefühl Dislikes sind ehrlicher
@Optimist
Fadi Keblawi hat neulich geschrieben:
“Fifka ist ein Wirtschaftsprofessor, Pagenburg Unternehmer und ehemaliger Fußballprofi, der den immer wieder geäußerten Wunsch nach mehr sportlicher Expertise in diesem für sportliche Belange gar nicht zuständigen Kontrollgremium erfüllen soll.”
Das finde ich, mit Verlaub, polemisch und falsch. Dass unser derzeitiger Aufsichtsrat nicht zuständig sei für sportliche Belange, ist faktisch falsch.
Falsch, weil der Aufsichtsrat den Sportvorstand sucht und ins Amt hievt. Der Sportvorstand ist der wohl wichtigste Posten im Verein. Und wird besetzt vom Aufsichtsrat.
Was Keblawi damit womöglich ausdrücken wollte, ist, dass der Aufsichtsrat laut Satzung nicht zuständig sei für sportliche Belange. Wie in unserer Satzung zu lesen, ist unser Aufsichtsrat fürs Beraten und Überwachen zuständig – fertig.
Somit verwundert es nicht, wenn mancher den Aufsichtsrat mit der “Vereinsführung” verwechselt. Ein guter Freund am Telefon sprach gerade von “unserem Präsidium” und meinte damit den Aufsichtsrat. @Juwe sprach in Bezug auf Grethlein vom “obersten Boss”. So ist logischerweise die öffentliche Wahrnehmung. Dabei ist Grethlein lediglich ein Ehrenamtler.
Ich habe meine Zweifel, dass ein Aufsichtsrat mit begrenzter sportlicher Expertise eine sportliche Leitidee weiterverfolgen würde, falls Hecking eines Tages geht. Grethlein und Kollegen haben bisher nicht den Eindruck vermittelt, als wären sie dazu fähig – was verständlich ist. Denn wie gesagt: Es ist auch gar nicht ihre Aufgabe – sie sollen nur überwachen.
Ein dritter Vorstand würde vieles einfacher machen. Auch was die Umsetzung einer Leitidee anbelangt. Wenn sich der neue und alte Aufsichtsrats-Vorsitzende Thomas Grethlein verdient machen will um seinen, um unseren Club, sollte er intern eine Struktur-Diskussion anstoßen. Vielleicht tut das aber auch Prof. Fifka, dessen großes Thema ja die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen ist.
Wir sollten unsere Schlüsse ziehen aus der Fast-Vollkatastrophe von Ingolstadt. Wir als Fans brauchen mehr Geduld. Und der Verein braucht zukunftsfähige Strukturen. Zieht man keine Lehren aus den Misserfolgen der jüngsten Vergangenheit, werden wir wieder hinfallen und nochmals hinfallen – bis wir nicht mehr aufstehen.
Dieter Hecking ist eine Chance. In seiner Amtszeit könnte sich der Club nicht nur sportlich stabilisieren, sondern auch zukunftsfähiger aufstellen. Aber ohne Geduld im Umfeld wird es nicht funktionieren.
Genau deshalb finde ich es so wichtig, dass wir endlich den dritten Vorstand installieren. Und zwar Michael Wiesinger: als Vorstand Nachwuchsarbeit oder so ähnlich.