Club verpflichtet Christopher Schindler #FCN
Der 31-jährige Innenverteidiger kommt ablösefrei aus Huddersfield.
Seit Sommer 2016 spielte der gebürtige Münchner bei den Terriers, zu denen er von seinem Ausbildungsverein 1860 München gewechselt war. In Yorkshire war der Defensivspieler seit Ende der Saison 2018/19 bereits Kapitän des Zweitligisten gewesen, konnte allerdings seit Dezember wegen einer komplizierten Knieverletzung nicht mehr für Huddersfield auflaufen. Vor der Saison 2020/21 war Schindler mit 89 von 92 möglichen Zweitligaspielen und 74 von 76 möglichen Erstligaspielen unumstrittene Stammkraft unter Trainer David Wagner und seinen Nachfolgern Jan Siewert und Danny Cowley gewesen. Schindler war integraler Bestandteil des Aufstiegskaders der Terriers in der Saison 2016/17, im Playoff-Finale in Wembley gegen Reading verwandelte er den entscheidenden Elfmeter, der den Aufstieg sicherte.
Nach 184 Spielen für die Terriers wechselt Schindler nun zurück in die Zweite Liga. Dort hat Schindler seit seinem Debüt 2010 unter Rainer Maurer insgesamt 152 Spiele bestritten, alle in insgesamt sechs Spielzeiten für die Münchner Löwen. In den letzten beiden Spielzeiten in Giesing war Schindler Kapitän der Löwen, trug mit seiner Vorlage zum 1:1 im Relegationsrückspiel gegen Kiel dazu bei, dass die Löwen die Liga knapp hielten. Im Jahr 2011 bestritt Schindler auch vier U21-Länderspiele. Schindler ist als Innenverteidiger natürlich nicht in erster Linie fürs Toreschießen zuständig ist, kommt in 350 Profieinsätzen in München und Huddersfield auf 9 Tore und 8 Vorlagen.
Was Schindler in seiner Spielweise auszeichnet ist das Kopfballspiel. Exemplarisch ist das an der Darstellung unten (Abb. 1) zu sehen. Sie stellt die Kopfballduelle Schindlers seit März 2020 dar und setzt sie in Relation zu den anderen Spielern der zweiten englischen Liga in diesem Zeitraum. Besonders das Abfangen von hohen Bällen im Bereich vor dem Strafraum liegt Schindler, der seine 1,88m beim Kopfball einzusetzen weiß. Am Boden ist Schindlers Zweikampffähigkeit in den letzten Saisons etwas zurückgegangen, die Balleroberungen, gerade jene im Gegenpressing (siehe Abbildung 2), sind jedoch immer noch überdurchschnittlich hoch. Im Aufbau ist Schindler in den letzten Jahren konservativer geworden, wohl auch durch den veränderten Spielstil in Huddersfield. Die Darstellung des Passradars (Abb. 3) zeigt dann auch, dass Schindler vor allem dann sichere Bälle spielt, wenn er zur Seite oder nach hinten ablegen kann.
Der große Knackpunkt bei der Verpflichtung des 31-Jährigen wird sein, wie er die schwere Knieverletzung überstanden hat, die er im Dezember 2020 erlitten hat. Bis heute hat sich Huddersfield nicht eindeutig geäußert, was bei Schindler verletzt ist. Laut internen Quellen beim FCN geht man dort davon aus, dass Schindler zum Auftakt der Vorbereitung zur Saison 2021/22 aber einsatzfähig ist.
Abb. 1: Kofballduelle Abb. 2: Balleroberungen Abb. 3: Passradar
Die wichtigste Funktion von Schindler lässt sich nicht an Zahlen ablesen:
Führungsspieler, Abwehrchef.
Wir haben eben erst erlebt, wie die Abwehr ohne richtigen Chef schwimmt. Margreitter hat die anderen besser gemacht. Das sollte Schindler auch leisten können.
Auf dem Papier ein sehr guter Transfer: Zweikampfstark, super Mentalität und Führungsqualität. Ein Spieler, der inzwischen auch junge Nebenleute anleiten und weiterbringen kann. Und keine Ablöse kostet. Und wenn dann hofffentlich das Knie hält, könnte er ein ganz zentraler Baustein für eine erfolgreichere Saison als die jetzt zu Ende gehende sein.
Allerdings heißt es immer, ein Spieler braucht so lange um wieder in Form zu kommen, wie er verletzt war, das würde heißen Schindler kommt im Laufe der Rückrunde in Form, dazu scheint ja keiner genau zu wissen, was er hatte und wie “gesund” das Knie jetzt ist.
Ich bin bei dem Transfer schon sehr skeptisch, hoffe aber dass ich eines besseren belehrt werde.
Sollte passen, mit verletzten Spielern kennen wir uns ja mittlerweile aus.