Club torlos gegen Aue
Der Club spielt im Auftaktspiel gegen die Gäste aus Sachsen 0:0.
Mit gerade einmal einem Neuzugang begann der Club die Partie gegen Aue. Der im Sommmer von Union Berlin gekommenene Florian Hübner, rechtzeitig von einer Schulterverletzung genesen, agierte neben Asger Sörensen in der Innenverteidigung. Beim Rest des Teams vertraute Trainer Robert Klauß auf Spieler, die auch 2020/21 für den Club gespielt hatten. Auch die Grundordnung des FCN war altbekannt: Es blieb beim 4-4-2 mit Drachenviereck.
Es entwickelte sich in den ersten 45 Minuten schnell ein zähes Spiel. Der Club hatte eindeutig mehr Spielanteile, am Ende der ersten Halbzeit standen 62 Prozent Ballbesitz zu Buche, es fehlte ihm aber meist die Idee, wie man die letzte Linie überspielen konnte. Fast sinnbildlich dafür stand eine Situation direkt vor der Pause, als sich der Club über Valentini, Krauß und Möller Daehli einige Zeit lang trotz Druck im und am Strafraum der Gäste hielt, ehe dann Dennis Borkowski den lezten Pass zum Gegner spielte. Einzig Mats Möller Daehli versuchte sich ab und zu an Zwischenlinienpässen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die einzige hochkarätige Chance sich aus einem Pass des Norwegers ergab. Der war von einem tiefen Ball von Geis geschickt worden und hatte dann die Kugel auf Shuranov gesteckt. Doch der Youngster scheiterte im Eins-gegen-Eins an Martin Männel.
Der Keeper der Sachsen zog sich früh den Zorn der Zuschauer im Max-Morlock-Stadion zu. Immer wieder hielt er den Ball für lange Zeit, war nicht an einer schnellen Spieleröffnung interessiert. Allerdings war der Torwart von Erzgebirge auch nicht verpflichtet, den Ball zu spielen, schließlich war die Kugel im Spiel. Dennoch war diese Anekdote fast sinnbildlich für das Spiel der Auer vor der Pause. Immer wieder wurde das Spiel verschleppt und auf Konter gewartet. Diese spielten die Veilchen aber schlecht aus, so dass am Ende der ersten Halbzeit ein 0:0 stand.
Im Prinzip änderte sich an der Ausrichtung des Spiels nach dem Seitenwechsel nichts. Der Club blieb spielbestimmend, Aue lauerte weiter. Allerdings kam der FCN nun vermehrt zu Abschlüssen. Diese waren jedoch auch weiterhin zu oft aus ungefährlichen Positionen. So standen am Ende zwar 20 Torschüsse zur Verfügung, aber nur drei dieser Schüsse gingen aufs Tor. Zu oft schossen die Clubspieler über das Gehäuse von Martin Männel, der in der zweiten Halbzeit dann tatsächlich auch bei Abstößen zum Zeitspiel griff. Aue verlegte sich auch weiter aufs Kontern, spielte seine wenigen Gelegenheiten aber auch nach der Pause nicht gut aus.
So steht am Ende des ersten Spieltags ein 0:0 für den Club zu Buche, der zwar ohne Gegentor blieb, was angesichts der Eindrücke der Vorbereitung ein Schritt nach vorn ist. Andererseits fehlte es dem Club ganz massiv an Durchschlagskraft und kreativen Pässen in Tornähe.
Die Situation, die oben beschrieben ist: “Fast sinnbildlich dafür stand eine Situation direkt vor der Pause, als sich der Club über Valentini, Krauß und Möller Daehli einige Zeit lang trotz Druck im und am Strafraum der Gäste hielt, ehe dann Dennis Borkowski den lezten Pass zum Gegner spielte.”
Sie war auch ein bisschen symptomatisch für Dennis Borkowski, der ein paarmal einfach egoistischer agieren hätte können/müssen. Hier glaube ich mich zu erinnern, dass er von rechts in den Strafraum eindrang und eigentlich kurzfristig eine relativ gute Schussposition gehabt hätte, wenn er nicht vertändelt und irgendwie uninspiriert in den Pulk gespielt hätte. Oder hat Dennis einen schwachen linken Fuß?
Jedenfalls war er eigentlich sehr präsent und strahlte Gefahr aus, hat aber dann meist die falsche Entscheidung getroffen.
Wahrscheinlich schwacher linker Fuß. Wenngleich ich immer nicht recht glauben kann, dass es tatsächlich Profi-Fußballer gibt, die einen so schwachen Fuß haben, dass sie sich nicht mal dann trauen, diesen einzusetzen, wenn es hilfreich wäre.. ich mein.. über Jahre könnte man das trainieren.. erst recht, wenn man das Talent zum Profi hat.. was läuft da schief in der Ausbildung..
Damals, auf den Wiesen meines Stadtteils, hätten wir den Kumpel zusammengeschissen, wenn der desöfteren den Ball lieber noch mal quer oder zurück gepasst hätte, statt die freie Schußbahn aus “aussichtsreicher Position” zu nutzen.
“Schbll halt ned so brasilianisch, Du Doldi!”, hätte er kameradschaftlich zu hören bekommen.
Damals in den 70er und 80er Jahren sahen wir nur sehr wenig Fußball im Fernsehen. In den seltenen Fällen, wenn wir Brasilianer mal bei Weltmeisterschaften spielen sahen, dann fielen sie uns zwar durch sehr feine Tricks und eine streichelnde Ballbehandlung auf, aber für ein zielgerichtetes Fußballspiel standen die so gar nicht.
Genau das fehlte beim Club am Sonntag auch bei einigen Spielern, das zielgerichtete Spiel.
Laut kicker.de hatte Aue 38% Ballbesitz. Ich behaupte mal, ohne die Spielverschleppung von Keeper Männel und die unzähligen Rückgaben auf ihn wären es locker nur 28% gewesen. Schlimm, aber der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel.