Club verpflichtet Christoph Daferner
Der FCN hat einen weiteren offensiven Neuzugang zu vermelden: Christoph Daferner kommt von Dynamo Dresden.
Fast 3000 Minuten stand der 24-Jährige in der vergangenen Saison für die Sachsen auf den Platz. 13 Tore – darunter zwei Elfmeter – und eine Vorlage standen am Ende der Saison zu Buche. Damit war der bayerische Schwabe an mehr als 42 Prozent der Tore Dynamos beteiligt. Das zeigt gleichermaßen Abhängigkeit und Limitiertheit der Offensive der Sachsen und damit auch einen der Gründe dafür, dass Dresden am Ende den Weg in die Dritte Liga antreten musste. Es war Daferners zweite Saison an der Elbe gewesen. Im Vorjahr hatte Daferner mit zwölf Toren und sieben Vorlagen maßgeblich zum Aufstieg der Gelb-Schwarzen beigetragen. Nach Dresden war er gewechselt, nachdem er zuvor bei Erzgebirge Aue in der Saison 2019/20 nicht über eine Reservistenrolle (18 Einwechslungen, 3 Startelfeinsätze) hinausgekommen war.
Der Aufenthalt in Aue, während dessen Daferner ein Zweitligator erzielte, war Teil einer Leihe vom SC Freiburg ins Erzgebirge. Bei den Breisgauern hatte Daferner sogar 25 Minuten Bundesligaluft bei einem 0:4 gegen Dortmund schnuppern können, war aber sonst Teil der zweiten Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt in der Regionalliga spielte. Für den SC Freiburg II erzielte er in zwei Spielzeiten 24 Tore. Es lässt sich daher festhalten, dass Daferner in den fünf Spielzeiten, die er ausschließlich im Männerbereich und nicht auch in der Jugend auflief, lediglich in einer Saison – als er in Aue nur 488 Minuten Spielzeit bekam – keine zweistellige Anzahl an Toren erzielte. Womöglich wäre er auch in seiner ersten Saison im Männerfußball beim TSV 1860 München II, als er auch noch für die U19 spielberechtigt war, über die zehn Tore gekommmen, doch nach drei Toren in sechs Spielen in der Regionalliga Bayern, riss der damals 18-Jährige sich das Kreuzband und fiel lange aus. Daferner war 2014 vom FC Augsburg in den Löwen-Jugend gewechselt. Vielleicht wäre er auch länger in München geblieben, doch der Vertrag bei den Giesingern lief nach dem Abstieg der ersten Mannschaft aus der Zweiten Liga inklusive Absturz in die Regionalliga aus und Christian Streich in Freiburg wollte den Angreifer unbedingt für sich gewinnen.
Was zeichnet Daferner nun also aus? Die konstante Torausbeute, die auch in etwa den zu erwartenden Toren entspricht, spielt sicherlich eine Rolle, dabei zeigt ein Blick auf die Schusskarte (Grafik 1) der vergangenen Saison vor allem, dass Daferner eine gute Schussauswahl hat. Fast 50 Prozent seiner Abschlüsse gehen aufs Tor, dazu wählt er vor allem zentrale Abschlüsse, was die Wahrscheinlichkeit eines Treffers natürlich noch einmal erhöht. Auch interessant ist die Tatsache, dass Daferner nach Flanken besonders viele Bälle aufs Tor bringt und eine Torquote von knapp 30 Prozent nach Flanken hat. Etwas, das sicher seiner Körpergröße von 1,89m geschuldet ist, aber auch generell für seine Schusstechnik spricht. Ein Blick auf die Matchmetrics-Werte (Grafik 2) im Offensivkopfballspiel zeigen, dass Daferner in der vergangenen Saison sogar noch ein eher schwaches Jahr in Sachen Offensivkopfball hatte.
Wo Daferner noch zulegen kann, ist das Verbindungsspiel, die Passgefahr (Grafik 2), also die Fähigkeit, den Ball in offensiv gefährliche Räume zu bringen, ist ausbaufähig. Das sieht man auch daran, dass er im Radar (Grafik 3), den Tim von Millernton dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat, immer dann wenn es darum ging, den Ball voranzubringen (Deep Completions, progressive runs, Dribblings, (expected) Assists) unterdurchschnittliche Werte für einen Angreifer aufweist. Gerade angesichts dessen, dass Daferner teilweise auf der Zehn eingesetzt wurde, sind diese Zahlen noch verbesserungswürdig.
Was Daferner allerdings auffällig gut und viel macht, ist laufen. Selbst wenn man den Laufdaten nur geringe Bedeutung beimessen will, so sticht Daferner doch heraus. Nicht nur, die achtmeisten gelaufenen Kilometer, die man am ehesten noch der Spielweise einer Mannschaft zuschreiben kann, fallen auf, sondern auch, dass er ebenso die viertmeisten Sprints und die drittmeisten intensiven Läufe hingelegt hat.
Daferner ist also auch einer, der viel in Sachen Arbeit und Intensität auf dem Platz mitbringt. Etwas, das zur Spielweise des FCN passt, gerade wenn Daferner zusammen mit Møller Dæhli auf dem Platz steht, der ebenfalls viele Kilometer und intensive Läufe an den Tag legt, könnten sich hier Synergien ergeben. Zusammen mit Neuzugang Kwadwo Duah dürfte Daferner sich gut ergänzen. Duah sucht die Tiefe, Daferner auch die Breite, beide sind abschlussstark.



Ich gehe stark davon aus das Daferner + Duah, wenn beide Verletzungsfrei bleiben und eine einigermaßen gute Vorbereitung absolvieren, gesetzt sein dürften. Beide dürften sich gut ergänzen. Dahinter Daehli, ein schlagkräftiges Dreieck. Freue mich sehr auf die Saison!
MIt Shuranov und Köpcke sind da aber schon noch zwei weitere Spieler mit Startelfambition dabei, Schäffler dürfte tatsächlich keine Rolle mehr spielen, vielleicht findet sich da auch noch ein Abnehmer?
Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass wir im 4-2-3-1 spielen, mit Daferner und MMD in der offensiven 3er-Reihe und Duah davor. Dann wäre noch ein Offensivplatz frei.
Dazu kommt, unser Trainer hat ja im Kaa Depp Podcast darauf hingewiesen, dass er gern mal umstellt, um die Intensotät hoch zu halten, insofern gibt es vielleicht gar nicht so viele “Stammplätze” bei uns?
Klingt alles prima, willkommen beim Club und hoffen wir auf eine leistungsstarke und verletzungsfreie Saison! Ein bayerischer Schwabe aus Dresden, ausgebildet von den 60ern. Klingt doch alles prima.
…,ausgebildet von den 60ern.
hmmh. Auch bei Schindler , Tempelmann, Schäffler hab ich was von 60 in Erinnerung. Beim Ex-Fischer auch.
Ist der Club jetzt das Farmteam der 60er?
Eher umgekehrt, wir nutzen die bekannt gute Jugendarbeit der 60er und bekommen Spieler die zu gut für das drittklassige Profiteam der Löwen sind 😉
Laut kicker eine Ablösesumme von rund einer Million Euro. Damit dürfte das Saisonziel nicht mehr nur Platz 4-8 lauten.
Das eigentliche Ziel wird nur hinter vorgehaltener Hand formuliert 😉
Die offizielle Sprechweise wird sicherlich lauten: Aufstieg kann, aber muss nicht.
Ich würde Platz 1..3 als Saisonziel ausrufen. Wenn es Weihnachten nicht danach aussieht, gibt es einen anderen Trainer.
Versteh eh ned, warum man dem den Vertrag vorzeitig verlängert hat, nur weil er die Mannschaft unter die ersten 10 geführt hat. Wenn es nach 2 1/2 Jahren mit ihm nicht nach Aufstieg aussieht, ist auf Dauer ein Aufstieg mit ihm nicht mehr zu erwarten.
Das geht noch konsequenter: Saisonziel “Platz 1 mit Abstand” und wenn zur Halbzeit der Aufstieg wegen zu wenig Abstand massiv gefährdet ist, dann alle raus!
Ist die Kaderplanung auf der Zugangsseite damit abgeschlossen oder plant man noch was im Mittelfeld?
Da gibt es ja lose Gerüchte über Philip Förster (was ich nicht glaube).
Oder könnte noch die Kompensation eines unvorhergesehenen Abgangs nötig werden?
Sprachregelung im Zentralen Mittelfeld ist, dass man die Vorbereitung abwartet, wie sich Castrop entwickelt und dann eventuell noch einen Krauß-Ersatz holt
…oder man merkt, dass Fofana der Krauß-Ersatz sein könnte 😉
Eine Frage, es war ja bekannt, daß auch St. Pauli heftigst um Daferner geworben haben, die Hamburger Medien haben ihn ja fast schon mit Gewalt nach Hamburg geschrieben, weiß jemand was letztlich den Ausschlag gab für Nürnberg, hat er dazu irgendwo irgendwas gesagt? oder ist es einfach die Nähe zu München, wo er glaube ich herkommt.
Ausschlaggebend war, dass St. Pauli sich für Eggestein entschieden hat. Dann waren die raus und es gab nur noch Verhandlungen mit Nürnberg.
Gemäß aktuellem Kicker Artikel wollte Daferner selbst ausschließlich nach Nürnberg kommen. Deshalb war auch Robert Klauß überhaupt nicht nervös über die zähen Verhandlungen, weil er wusste, dass die anderen eigentlich keine Chancen haben.
Man hat sich schon lange um Daferner bemüht und deshalb hat er sich auch für den Club entschieden.
Außerdem hatte Daferner angeblich schon Sympathien für den Club. Auch, weil er ja nicht von so weit weg herkommt.
Das sind die branchenüblichen Floskeln, die nach so nem Transfer ja immer kommen. Da bin ich immer recht skeptisch, grad wenn man aus Dresden und Hamburg auch anderes gehört hat. Aber letztlich kann man natürlich nicht reinschauen, was in dem Spieler vorgeht.
Transfermärchen aus 1000 und der zweiten Bundesliga. Warhscheinlich zahlen wir höheres Gehalt wie St. Pauli obwohl die wirtschaftlich als “Kultclub” sicherlich besser da stehen. Die Felder sind wieder bestellt.
Aber eigentlich kam die Aussage von Robert Klauß. Daher glaube ich nicht so ganz, dass es nur eine Floskel ist.