Die 17 Anderen – Folge 15: Arminia Bielefeld
Im Zuge der Saisonvorbereitung der Konkurrenz blicken wir in loser Folge darauf, wie der Kader bei den Gegnern strukturiert ist und was letzte Saison auffällig war. Im fünfzehnten Teil geht es um den Absteiger aus Ostwestfalen.
1. Steckbrief
Trainer | Uli Forte (seit 1.7.2022, zuvor Yverdon Sport [10.8.2021 bis 30.6.2022.], Grasshoppers [9.4.2019 bis 8.2.2020], FC Zürich [13.5.2016 bis 20.2.2018], BSC Young Boys [1.7.2013 bis 6.8. 2015], Grasshoppers [16.4. 2012 bis 30.6. 2013], FC St. Gallen [1.7.2008 bis 1.3.2011], FC Wil 1900 [1.7.2006 bis 30.6.2008]) |
Abgänge | Patrick Wimmer (VfL Wolfsburg), Amos Pieper (SV Werder Bremen), Joakim Nilsson (St. Louis City), Fabian Kunze (Hannover 96), Mike van der Hoorn (FC Utrecht, war bereits ausgeliehen), Sebastian Müller (Hallescher FC, war an Eintracht Braunschweig verliehen), Stefan Ortega (Manchester City), Cédric Brunner (Schalke 04), Alessandro Schöpf, Gonzalo Castro (beide unbekannt) |
Zugänge | Mark Rzatkowski (Schalke 04), Benjamin Kanuric (Rapid Wien), Oliver Hüsing (Heidenheim), Silvan Sidler (FC Luzern), Andrés Andrade (LASK, war bereits ausgeliehen), Nils Hahne (eigene U19), Frederik Jäkel (RB Leipzig, Leihe), Christian Gebauer (FC Ingolstadt 04, Leihende), Jomaine Consbruch (Eintracht Braunschweig, Leihende), Oscar Linnér (GIF Sundsvall, Leihende am 31.7.), Noel Niemann (TSV Hartberg, Leihende) |
Platzierung 2021/22 | 17. Platz, Bundesliga (28 Punkte, 27:53 Tore) |
Bilanz gegen FCN seit 1963 | 15 Siege – 8 Remis – 15 Niederlagen (50:51 Tore) |
Ex-Cluberer? | Robin Hack spielte von 2019 bis 2021 beim Club |
Ex-Arminen? | — |
2. Spielstil 2021/22
Nach expected Points wäre die Arminia nicht als Vorletzter, sondern als Letzter abgestiegen. Das spricht einerseits gegen die SpVgg Greuther Fürth, aber andererseits auch gegen die Arminia und ihre Chancen. Denn, das fällt auch ohne Advanced Stats auf: Das Problem der Bielefelder in der Vorsaison war die Offensive. 27 Tore in 34 Spielen waren von allen 18 Bundesligisten die schlechteste Ausbeute – je nach Anbieter war Bielefeld bei den expected Goals Letzter oder Vorletzter. Dabei zog sich die offensive Schwäche durch alle Kategorien: Die Ostwestfalen hatten die geringste Anzahl an Standardtoren (2), aber auch den niedrigsten Anteil (7 Prozent) an jenen Toren an der Gesamtzahl. Dafür hatten sie mit 19 Prozent der Treffer durch Fernschüsse den höchsten Anteil. Was als Qualität angesehen werden könnte, rührt aber aus einem Problem: Niemand schloss so oft einen Angriff noch außerhalb des Strafraums ab wie Arminia. 48,7 Prozent der Schüsse wurden von dort abgegeben. Gepaart mit einem Schnitt von 9,5 Schüssen pro 90 Minuten ergibt sich eine niedrige Trefferwahrscheinlichkeit und auch die geringste Chancenqualität in Sachen xG pro Schuss.
Nahezu folgerichtig hatte man auch die zweitgeringste Anzahl an Ballkontakten im Strafraum. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Arminia insgesamt kaum den Ball hatte. 41 Prozent waren der niedrigste Wert in der Bundesliga und der drittgeringste in den Top 6-Ligen in Europa. Auffällig ist auch die hohe Quote an langen Bällen, die zusätzlich statistisch ein weiteres Problem der Arminia 2021/22 darlegen: Die Passgenauigkeit. Die lag auf alle Situationen bezogen nur bei 77,4 Prozent – in den Top 6-Ligen in Europa gab es nur drei Teams – darunter mit Burnley und Alaves zwei weitere Absteiger – die eine noch geringe “allgemeine” Passquote hatten. Dass diese Quote keine Garantie für schlechte Ergebnisse ist bewiesen Valencia (Neunter, 76,7 Prozent Passquote) oder Mainz (Achter, 79,2 Prozent Passquote). Doch bei der Arminia kamen auch noch schlechte Werte in den Pässen zu Abschlüssen (weniger als zwei pro Spiel), der Genauigkeit bei Pässen ins Angriffsdrittel (nur 61,5 Prozent, siebtschlechtester Wert in den Top 6 Ligen) und den Schnittstellenpässen (28,9 Prozent, unter den Flop 15 in den Top 6 Ligen). Dem Spiel der Arminia fehlten deutlich die Spieler, die Chancen kreieren konnten. Exemplarisch zeigt sich das auch daran, dass der Spieler mit den meisten Schnittstellenpässen – definiert als “Pass, der in den Raum hinter der Verteidigungslinie gespielt wird und von einem Mitspieler erlaufen werden kann” – bei Bielefeld Stefan Ortega war. Der ist Torwart.
Sieht man dann noch, dass keine Mannschaft in den europäischen Top 6-Ligen weniger Dribblings gewann als die Arminia, kann man erkennen, wie schwer es fiel, irgendwie in Tornähe zu kommen. In keiner der wechselnden Grundordnungen (4-2-3-1, 4-4-2, 4-3-3) unter Frank Kramer schaffte Bielefeld es sich ausreichend Chancen zu erspielen. Auch der Versuch, durch eine Entlassung von Kramer vier Spieltage vor Schluss noch einen Reizpunkt zu setzen, misslang. Unter Marco Kostmann holte die Arminia zwei Punkte aus vier Partien und stieg am Ende ab. Doch nicht nur die Offensive, auch die Defensive hatte Probleme. Die expected Goals against sprechen mit einem Schnitt von knapp zwei pro Spiel eine deutliche Sprache. Nur Norwich, Empoli und Venedig mussten noch mehr Chancen zulassen in den ersten Ligen von England, Spanien, Italien, Frankreich, Portugal und Deutschland. Doch da Stefan Ortega eine Saison spielte, die in Sachen Paraden nur als Weltklasse bezeichnet werden kann – je nach Anbieter ist Ortega irgendwo zwischen bestem und fünftbestem Torwart nach verhinderten Toren – fiel es in der Gegentorspalte nicht so sehr auf, wie viele Chancen und Schüsse (siebtmeiste in den Top6 Ligen) Bielefeld zulassen musste. Das lag auch daran, dass die Arminia den Gegner selten unter Druck setzen konnte, in Sachen Pressingintensität gehört man zu den schwächsten zehn Teams der Top 6 Ligen. Es war eine schwache Saison in einer für den Kader wohl zu starken Liga.
Bielefeld 2021/22 | |
Tore/expected Goals | 27/33,61 |
Gegentore/expected Goals against | 53/67,89 |
Schüsse pro 90/xG pro Schuss | 9,51/0,097 (⌀: 11,28/0,130) |
geg. Schüsse pro 90/xG pro geg. Schuss | 13,61/0,137 (⌀: 11,28/0,130) |
Ballbesitz/Dauer durchschn. Ballbesitzphase | 41,0%/11,8s (⌀: 50%/13,8) |
PPDA/Chal. Intensity | 13,38/5,4 (⌀: 10,30/6,4) |
Zweikampfquoten Off./Def./Luft/fr. Ball | 33%/61%/45%/39% (⌀: 39%/61%/47%/42%) |

3. Kader 2021/22
Fünf Spieler kamen auf mehr als 75 Prozent der möglichen Minuten: Torwart Stefan Ortega, Innenverteidiger Joakim Nilsson, Masaya Okugawa, der im Mittelfeld quasi überall in der offensiven Reihe eingesetzt wurde, Alessandro Schöpf, der im Mittelfeld überall zum Einsatz kam, und Innenverteidiger Amos Pieper. Auch Rechtsverteidiger Cédric Brunner, Kapitän Manuel Prietl, der im defensiven oder zentralen Mittelfeld agierte und der rechte Mittelfeldspieler Patrick Wimmer standen deutlich mehr als in 50 Prozent der möglichen Minuten auf dem Feld. Hätte Prietl nicht mit den Folgen einer Coronainfektion gekämpft und wäre Brunner nicht einer der vielen bei der Arminia gewesen, die durch zum Teil schwere Kopfverletzungen längere Zeit ausfiel, es wären mehr Spieler in der Kerngruppe gewesen.
Zu diesen Spielern mit schweren Kopfverletzungen gehörte auch Fabian Klos. Der verpasste die letzten sechs Spiele der Saison, nachdem er gegen den VfB Stuttgart mit Alessandro Schöpf zusammengestoßen war. Der zugezogene Schädelbruch wurde operiert und Klos fiel langfristig aus. Eigentlich hatte der inzwischen 34-Jährige seinen Abschied angekündigt, entschied sich aber dafür, noch eine Saison zu spielen, da er seine letzte Aktion für Bielefeld nicht auf der Trage gehabt haben wollte. Klos war neben Prietl und Winterneuzugang Gonzalo Castro einer von nur drei Spielern, die zu Saisonbeginn bereits über 30 Jahre alt waren. Dafür erhielten U23-Spieler ungefähr 41,5 Prozent der Minuten, also einen sehr hohen Anteil. Viele der Spieler, die in diesen Altersrahmen fielen (Hack, Kunze, Vasiliadis, Lasmé, Serra, Krüger, Adrade, de Medina, Bello) waren Rollen- und Ergänzungsspieler, die ihre Einsatzzeiten durch Einwechslungen und sporadische Startelfeinsätze bekamen.
Die Probleme in Sachen Chancen kreieren schlugen sich natürlich auch auf Leistungen und Bewertungen der Spieler in der Saison 2021/22 durch. Bester Torschütze war mit acht Treffern Okugawa, doch die nächsten in der internen Liste kamen dann mit Klos, Wimmer und Serra schon nur auf drei Treffer. Bei Klos waren zwei davon Elfmeter. Bei den Vorlagen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Wimmer kommt auf neun Vorlagen, der nächste im Ranking ist mit drei Vorlagen Robin Hack. Patrick Wimmer ist in der Bewertung unter den Bielefelder Feldspielern dementsprechend auch bei Matchmetrics vorne, auch weil er im Ballerobern gute Werte erzielen konnte, aber ebenfalls da sein Dribbling und Passspiel auffielen. Auch Rechtsverteidiger Cédric Brunner schnitt gut ab. Hier war vor allem das Abfangen von Pässen, aber auch die Zweikampfführung, auffällig. Er konnte aber auch den Ball gut nach vorne spielen.
Absolut herausragend war aber Stefan Ortega. Wyscout führt den im September 2021 noch 28-Jährigen mit 11,25 verhinderten Toren. Er hat also mehr als elf Tore verhindert, die er rein von der Chancenqualität her kassieren hätte müssen. Auch bei der blanken Anzahl an gehaltenen Schüssen ist Ortega nahe der europäischen Spitze. Dazu ist er aber nicht nur im Tore verhindern herausragend gewesen, sondern auch mit dem Ball am Fuß. In den europäischen Topligen spielte kein Torwart mehr Pässe und brachte auch keiner mehr Pässe beim Mitspieler an. Folgerichtig klassifiziert Matchmetrics den Deutsch-Spanier als den besten Keeper der Bundesliga in der abgelaufenen Saison und bewertet seine Fähigkeiten im langen Pass und der Fähigkeit, den Ball dorthin zu spielen wo es gefährlich wird, als herausragend.
4. Trainer 2022/23
Die Liste der Stationen von Uli Forte ist lang. Wil, St. Gallen, Zürich, Bern, zuletzt Yverdon. Der 48-Jährige war in der Schweiz – außer beim FC Basel – in wohl allen großen Vereinen angestellt, auch wenn er zuletzt vor allem in der zweitklassigen Challenge League trainiert hat. Oft übernahm er schlingernde Teams und sollte sie wieder auf Kurs bringen, was auch oft gelang. Nun folgt das erste Engagement im Ausland für den Sohn zweier aus Salerno ausgewanderter italienischer Eltern. Vier Jahre schon seien er und die Arminia in Kontakt gestanden, meinte Forte bei der Vorstellungpressekonferenz. “Wir beobachten Uli schon länger. Er hat sehr viel Erfahrung, verschiedene Erfolge gefeiert und Phasen durchlaufen. Unsere Überzeugung ist während der vielen Gespräche mit Uli gereift, dass er genau der Richtige für uns ist”, war dementsprechend auch die Begründung von Sportgeschäftsführer Samir Arabi für die Verpflichtung des studierten Sportmanagers.
Auf seiner eigenen Homepage zeigt Forte stolz, bei welchen Größen er Praktika absolviert hat: Pep Guardiola, Lucien Favre, Ralf Rangnick, Jürgen Klopp und Ottmar Hitzfeld werden da genannt. Er führt auch aus, welche Spieler er betreut hat – Denis Zakaria, Roman Bürki, Renato Steffen finden sich dort, aber auch Yuya Kubo, Michael Frey und Nassim Ben Khalifa – und welche Vorstellungen und Eigenschaften er mitbringt. “Ich komme aus einer italienischen Arbeiterfamilie und entsprechend habe ich für meinen Weg und meine Erfolge immer hart gearbeitet. (…) Dazu gehört die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ein gewisser Mut zum Risiko. (…) Gleichzeitig habe ich in meiner bisherigen Trainerlaufbahn als Mensch und Trainer immer versucht, möglichst authentisch zu bleiben. Dazu gehören auch meine Leidenschaft und meine Impulsivität”, sagt Forte da und zeichnet das Bild eines starken Motivators. Etwas, das ein Absteiger wie die Arminia durchaus gebrauchen kann.
Auf der taktischen Ebene stellt man fest, dass Forte, der einen schweizerischen und einen italienischen Pass hat, bei Yverdon über weite Strecken in einem breiten 3-5-2 agierte. Es gab viele Flanken und sehr viele langen Bällen. Das ist insofern interessant, weil Fortes Team in Sachen kreative Pässe, Schnittstellenbälle und Pässe für Abschlüsse wie die Arminia auf den hintersten Plätzen in der Liga landete. Der Unterschied: Yverdon spielte das zweitintensivste Pressing der Challenge League. Bei den eroberten Pässen in offensiv relevanten Positionen waren sie das beste Team. Die Marschroute war also: Langer Ball und dann zweite Bälle erobern. Das reichte zum Klassenerhalt. Ein Blick in die anderen Spielzeiten von Forte in der Challenge League (2019/20 mit den Grasshoppers, 2016/17 mit dem FC Zürich) zeigt, dass das intensive Pressing tatsächlich ein kontinuierliches Begleiter von Forte ist. Die langen Bälle waren dagegen bei dominanteren Teams wie den Züricher Traditionsclubs weniger im Repertoire. Wie das in Bielefeld aussehen wird, wird sich zeigen, in den Testspielen griff Forte zumindest auch aufs 3-5-2 zurück, das er in Yverdon hat spielen lassen.
5. Kader 2022/23
Von den drei unter Kader 2021/22 genannten Topspielern ist keiner mehr da. Patrick Wimmer wechselte zum VfL Wolfsburg. Cédric Brunner hat das Angebot zur Verlängerung des auslaufenden Vertrags in Bielefeld abgelehnt und bleibt in der Bundesliga, er geht zu Schalke 04. Stefan Ortegas Vertrag lief ebenfalls aus. Er wechselte im Sommer zum Manchester City, wo er bei Pep Guardiola als zweiter Torwart hinter Ederson eingeplant ist. Doch damit nicht genug des Aderlasses unter den Spielern, die in der vergangenen Saison viel Spielzeit gesehen haben: Auch Alessandro Schöpf hat seinen Vertrag nicht verlängert. Gleiches gilt für Amos Pieper und seinen Partner in der Innenverteidigung Joakim Nilsson. Pieper wechselt in die Bundesliga zu Aufsteiger Werder Bremen, Nilsson in die MLS zu St. Louis City. Schöpf wartet noch auf einen neuen Arbeitgeber. Das trifft auch auf Gonzalo Castro zu. Sechser/Achter Fabian Kunze hat schon einen: Er spielt 2022/23 bei Hannover 96.
Die zahlreichen und prominenten Abgänge bedeuten viel Arbeit für Samir Arabi. Der Bielefelder Geschäftsführer Sport hat in der Verteidigung mit dem Schließen der Lücken begonnen. Für das Zentrum wurde zum einen die Leihe von Andres Andrade in einen permanenten Wechsel überführt. Der 23-jährige panamaische Nationalspieler war letzte Saison Backup hinter Pieper/Nilsson. Hinzu kommt mit Oliver Hüsing von Heidenheim ein guter Zweikämpfer, der sicher kein herausragender Aufbauspieler mehr wird, aber defensiv sehr solide agiert. Darüber hinaus hat die Arminia Frederik Jäkel aus Leipzig ausgeliehen. Der 21-Jährige hat die vergangenen beiden Saisons beim KV Oostende in Belgien absolviert. Dort ähnelte sein Profil dem von Hüsing in vielerlei Hinsicht. In seiner Zeit in Leipzig zeigte der Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Bronze 2020 aber auch, dass er, wenn man es von ihm erwartet den Spielaufbau mitgestalten kann.
Neuer Rechtsverteidiger in Ostwestfalen ist der 23-jährige Schweizer Silvan Sidler. Der kommt vom FC Luzern. Sidler ist ein sehr solider, in vielen defensiven Kategorien ordentlicher Verteidiger, der auch im Mittelfeld auf der Außenbahn eingesetzt werden kann, weil er im Verbindungsspiel gute Veranlagungen hat. Fürs Zentrum kommt mit Marc Rzatkowski ein erfahrener Mittelfeldspieler, der auf eine bewegte Karriere, u.a. in Salzburg, New York und Gelsenkirchen zurückblicken kann und vor elf Jahren im Zuge einer Leihe bereits einmal eine Saison auf der Alm verbrachte. In der MLS, wo er für die New York Bulls drei Saisons spielte, war Rzatkowski ein guter kreativer Passspieler, sowohl in kurzen als auch im langen Anspiel. Nach einer neunmonatigen Pause ohne Anstellung kam Rzatkowski im September zum FC Schalke 04, wo er für die erste Mannschaft allerdings nur zwei Kurzeinsätze hatte.
Ebenfalls vor allem für die Zweite Mannschaft, allerdings von Rapid Wien, war Benjamin Kanuric im Einsatz. Für die Bundesligamannschaft der Hütteldorfer spielte er nur zwei Mal, für ihr Team in “Liga Zwa” 22-mal. Fünf Tore und sieben Vorlagen standen da für den 19-jährigen zentralen Mittelfeldspieler zu Buche. Überzeugt haben dürfte Arabi daher auch vor allem Kanuric’ kreatives Passspiel. Zusätzlich sind mit Consbruch, Niemann und Gebauer drei Spieler von Leihen zurückgekehrt, die allesamt die rechte Außenbahn offensiv, im Falle von Gebauer auch defensiv beackern können. Im Tor hat man sich dazu entschieden Stefanos Kapino zur neuen Nummer Eins zu machen. Dennoch fehlt nicht nur hier, sondern -sofern man mit Dreierkette spielen will – auch in der Innenverteidigung, im zentralen Mittelfeld und eigentlich auch im Sturmzentrum noch Personal, um einen vollständigen Kader zu stellen. Angesichts der vielen Abgänge, die extern wie intern aufgefangen werden und des neuen Trainers, ist es derzeit schwer, die Arminia einzuschätzen.
# | Pos. | Name | Vorname | Alter* | Nation | seit | letzter Verein |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | TW | Kapino | Stefanos | 28 | GRE | 08/2021 | SV Werder Bremen |
2 | |||||||
3 | IV | Ramos | Guilherme | 24 | POR | 07/2021 | CD Feirense |
4 | |||||||
5 | LV | Laursen | Jacob Barrett | 27 | DAN | 07/2020 | Odense BK |
6 | IV | Hüsing | Oliver | 29 | D | 07/2022 | 1. FC Heidenheim |
7 | RA | Gebauer | Christian | 28 | AUT | 07/2020 | SCR Altach |
8 | |||||||
9 | ST | Klos | Fabian | 34 | D | 07/2011 | VfL Wolfsburg II |
10 | RA | Lasme | Bryan | 23 | FRA/CIV | 07/2021 | FC Sochaux-Montbéliard |
11 | ZM | Okugawa | Masaya | 26 | JPN | 01/2021 | RB Salzburg |
12 | |||||||
13 | |||||||
14 | |||||||
15 | RV | de Medina | Nathan | 24 | BEL/COD | 07/2020 | Royal Mouscron |
16 | ZM | Rzatkowski | Marc | 32 | D | 07/2022 | Schalke 04 |
17 | ZM | İnce | Burak | 18 | TUR | 01/2022 | Altınordu F.K. |
18 | ST | Krüger | Florian | 23 | D | 07/2021 | Erzgebirge Aue |
19 | ZM | Prietl | Manuel | 30 | AUT | 07/2016 | SV Mattersburg |
20 | |||||||
21 | LA | Hack | Robin | 23 | D | 08/2021 | 1. FC Nürnberg |
22 | LV | Sidler | Silvan | 23 | SUI | 07/2022 | FC Luzern |
23 | ST | Serra | Janni | 24 | D | 07/2021 | Holstein Kiel |
24 | LV | Bello | George | 20 | USA/NGA | 01/2022 | Atlanta United |
25 | |||||||
26 | |||||||
27 | |||||||
28 | |||||||
29 | |||||||
30 | IV | Andrade | Andrés | 23 | PAN | 08/2021 | LASK |
31 | |||||||
32 | |||||||
33 | |||||||
34 | ZM | Cherny | Vladislav | 19 | D/RUS | 07/2017 | eigene U19 |
35 | TW | Schulz | Arne | 19 | D | 03/2021 | eigene U19 |
36 | |||||||
37 | ZM | Kanuric | Benjamin | 19 | AUT | 07/2022 | Rapid Wien |
38 | RA | Consbruch | Jomaine | 20 | D | 07/2019 | eigene U17 |
39 | ZM | Vasiliadis | Sebastian | 24 | D/GRE | 07/2021 | SC Paderborn 07 |
40 | TW | Hahne | Nils | 18 | D | 07/2022 | eigene U19 |
Erklärungen zu den statistischen Begriffen
expected Goals (xG): Sie sind ein Wert, der das intuitive „Des hädd a zwaa ans firn glubb ausgeh kenna“ versucht zu quantifizieren. Zur Ermittlung wird jedem Schuss auf Grund von Ort und Art des Schusses sowie der Anzahl der Gegner, die zwischen dem Schützen und dem Tor stehen, ein Erfolgswert zwischen 0.001 und 1.00 zugewiesen. Je nach Modell werden auch noch andere Faktoren wie beispielsweise Schussgeschwindigkeit oder Schusshöhe einberechnet. Dabei entspricht 0.001 einer Chance von 0,1%, dass der Ball ins Tor geht, ein Wert von 1.00 ist ein Ball, der auf der Torlinie liegt, ohne dass der Spieler bedrängt wird. Ein Elfmeter wird dementsprechend mit 0.76 verbucht, da im Profibereich ziemlich genau 76% aller Elfmeter ins Tor gehen. Alle anderen xG-Werte unterscheiden sich je nach Anbieter, da manche Datenermittler die Werte von so genannten „Spottern“ einschätzen lassen, während andere eine Datenbank mit weltweit erfassten Schüssen bemühen. Um die xG für ein beliebiges Spiel zu erhalten, addiert man die Werte aller Schüsse beider Mannschaften. Ein Beispiel: Am ersten Spieltag der Saison 2019/20 hatte der FCN in Dresden einen xG-Wert von 0,46, Dynamo Dresden von 0,84. Das entspricht in etwa dem Eindruck, den man auch augenscheinlich hatte. In einem weitgehend ausgeglichenen, chancenarmen Spiel hatte Dresden die etwas besseren Gelegenheiten. Im Rückspiel vor der Winterpause kam der FCN auf 1,45 xG, Dresden auf 0,38xG. Auch hier wird der Eindruck bestätigt, der Club hatte bessere Chancen, Dresden kaum gute. Theoretisch lassen sich aus den xG-Werten auch Siegwahrscheinlichkeiten errechnen, z.B. 19% für den Club in Dresden, 67%% im Rückspiel.
Ballbesitz: Der Unterschied zwischen Ballbesitzteams und jenen, die dem Gegner den Ball überlassen, ist weitgehend intuitiv verständlich. Will man den Ball selbst haben? Oder soll der Gegner das Spiel machen. Zum Messen dieser an sich geradlinig wirkenden Statistik gibt es allerdings zwei Methoden. Die meisten Anbieter messen Ballbesitz über die Anzahl der Pässe. Die Anzahl der gespielten Pässe beider Teams im Spiel wird addiert und dann wird daraus der Anteil berechnet, den jedes Team hatte. Die andere Methode ist zeitbasiert. Hier wird die Zeit aufaddiert, die jede Mannschaft in Ballbesitz verbringt. Während die passbasierte Variante Teams, die viele kurze Pässe spielen, überbewertet, ist die zeitbasierte Variante bei Phasen, in denen kein Team den Ball am Fuß hat, ungenau. Der gewählte Datenanbieter Wyscout verwendet ein zeitbasiertes Modell. In den europäischen Top 5 Ligen (England, Spanien, Deutschland, Italien, Frankreich) schwankten 2021/22 die Werte zwischen 68,2 Prozent (Barcelona) und 39,3 Prozent (Burnley).
Pressingdruck: Was unter Pressing zu verstehen ist, das erscheint weitgehend klar. Es geht darum, auf den Ballführenden Druck auszuüben, so dass dieser im Aufbau nicht genug Zeit hat, einen Pass gezielt anzubringen. Es gibt Mannschaften, die den Gegner sofort unter Druck setzen – etwas für das beispielsweise von Marcelo Bielsa trainierte Teams bekannt sind – und solche, die dem Gegner in Ballbesitz freie Entfaltung lassen und erst spät ins Pressing gehen. Die statistische Zahl, die dafür entwickelt wurde, läuft unter dem Akronym PPDA. Dahinter versteckt sich die englische Bezeichnung Passes per Defensive Action. Relevant für diesen Wert sind nur Aktionen, die mindestens 40 Meter vom eigenen Tor entfernt stattfinden. Aktionen näher am eigenen Tor spielen keine Rolle. Nachvollziehbar, wenn man mit dem Wert messen will, wie stark der Spielaufbau des Gegners gestört wird. Für den PPDA-Wert werden dann in einem ersten Schritt die Defensivaktionen eines Teams – also Zweikämpfe, abgefangene Bälle, herausgeschlagene Bälle und Fouls – addiert. In einem zweiten Schritt wird diese Summe durch die Anzahl der Pässe des Gegners geteilt. Je niedriger der Wert ist, desto weniger Pässe ohne Abwehraktion wurden zugelassen und desto höher ist der Druck. Deshalb ist in der Visualisierung auch der niedrigste Wert, der höchste, also der “blauste”. In den europäischen Top 5 Ligen schwankten die Werte 2021/22 zwischen 7,26 PPDA (Barcelona) und 16,93 PPDA (Troyes).
Challenge Intensity: Die Challenge Intensity ist quasi das Pressinggegenstück zum zeitbasierten Ballbesitz. Sie geht den gleichen Wert wie PPDA und misst Defensivaktionen. Allerdings nicht auf Basis der gegnerischen Pässe, sondern auf Basis der Zeit, die der Gegner den Ball in seinen Reihen hält. Die “defensive Intensität” misst also die Anzahl der Defensivaktionen pro Minute gegnerischen Ballbesitz. Logischerweise ist die Korrelation mit PPDA sehr hoch, wie diese Grafik zeigt. Dennoch hat der damit ermittelte Wert seine Daseinsberechtigung, da er etwaige Unterschiede im Spieltempo (siehe unten) besser herausfiltern kann. 2021/22 lagen die Werte der Challenge Intensity in den Top5-Ligen zwischen 4,9 (Troyes) und 8,2 (Köln).
Fernschüsse: Oberflächlich betrachtet ist die Frage nach den Fernschüssen eine recht geradlinige. Schießt ein Team eher weiter vom Tor weg aufs Tor oder aber näher dran. Das ist sicherlich auch ein Teil dessen, was gemessen wird. Dahinter versteckt sich aber oft ein Maß dafür, wie lange ein Angriff ausgespielt wird. Je länger eine Angriffsphase dauert, desto wahrscheinlicher wird es, dass ein Spieler die Geduld verliert und statt eines weiteren Passes den Abschluss sucht. Das gilt selbstverständlich nicht für alle Fernschüsse. Eine hohe Anzahl an Abschlüssen außerhalb des Strafraums spricht dennoch dafür, dass Angriffe schnell abgeschlossen werden. Eine einfache Metrik dafür wäre die durchschnittliche Torentfernung beim Abschluss. Das Problem für diesen Wert ist, dass er, wie jeder Mittelwert, anfällig für Ausreißer ist. Stattdessen wird hier für die Visualisierung der Anteil der Fernschüsse an allen Schüssen gewählt, um zu messen, wie oft die Mannschaft einen Angriff durch einen Fernschuss beendet. In den europäischen Top 5 Ligen lagen die Werte zwischen 52,6 Prozent (Getafe) und 28,5 Prozent (Villarreal).
Flanken: Die Flanke an sich steht unter Freunden der Fußball-Analytics nicht unter dem besten Leumund. 92 Flanken brauche es im Schnitt, um ein Tor zu erzielen, gute Verteidigungen könnten sich schnell auf Flanken einstellen und diese aus der Gefahrenzone köpfen. Es scheint als würden die Trainer diesen Einwänden glauben: In den Top 5 Ligen ist der Schnitt der Flanken pro Spiel von 17 in der Saison 2010/11 über 15 in der Spielzeit 2016/17 auf nunmehr 13,5 gefallen. Dabei hat das Flanken durchaus seinen Platz im modernen Fußball, wenn man die richtigen Stürmer im Zentrum hat. Eindrucksvoll bewies das zum Beispiel der 1. FC Köln in der abgelaufenen Saison. Generell bedeutet eine hohe Flankenzahl also erst einmal zwei Dinge: Man sucht eine Kopfballspieler in der Mitte und man kommt oft in Tornähe. Die gewählte Metrik der Flanken pro 90 Minuten könnte als rein quantitative Angabe leicht verschoben in Richtung Teams mit viel Ballbesitz sein: Wer den Ball viel hat, kann auch viel flanken. So liegt Manchester City nicht nur beim Ballbesitz europaweit in der Spitzengruppe, sondern auch bei den Flanken, ähnliches gilt auch für Barcelona. Ein Blick auf die Statistik zeigt aber, dass hier insgesamt wenig Korrelation vorliegt. Ballbesitzteams wie Bayern München, Olympique Lyon, Paris St. Germain oder Dortmund flanken alle nicht überdurchschnittlich oft. Flanken sind also vor allem von der Spielanlage und nicht vom Ballbesitz abhängig. In den europäischen Top 5 Ligen schwankten die Werte zwischen 19,83 Flanken pro 90 Minuten (Manchester City, Köln folgte knapp dahinter auf Rang zwei) und 9,14 Flanken (Borussia Mönchengladbach).
Lange Bälle: Hier geht es auch um ein klar erkennbare Stilfrage. Spielt ein Team vor allem kurze Bälle oder greift es gern zum langen Schlag? Geschieht der Aufbau also vor allem durch kurze und mittellange Pässe oder überbrückt man den Raum gerne mit langen Bällen. Zuspitzen kann man diese Kategorie auf die Frage: Tiki Taka oder langer Hafer? In den Fußballdaten spricht man bei einem flachen Pass, der über mehr als 45 Meter geht oder einem hohen Pass, der länger als 25 Meter fliegt, von einem langen Ball. Die Anzahl dieser langen Pässe nimmt man dann und teilt sie durch die Anzahl der insgesamt gespielten Pässe. So kommt man auf den Anteil der langen Pässe am Passspiel der Mannschaft und kann so eine gewisse Charakteristik des Passspiels ablesen. In den europäischen Top 5 Ligen oszillierten die Werte zwischen 18,4 Prozent (Bochum) und 4,28 Prozent (Paris St. Germain).
Spieltempo: Um das Tempo der Spieler zu messen, gibt es inzwischen recht genaue Daten. Wir wissen, dass in den Top 5 Ligen Alphonso Davies vom FC Bayern München mit einer Geschwindigkeit von 36,5 km/h der schnellste Spieler ist. Doch wie berechnet man das Tempo des Spiels? Wahrscheinlich würden sich die meisten Zuschauer darauf einigen können, dass ein Spiel dann schnell ist, wenn sich der Ball schnell bewegt. Spielt also eine Mannschaft viele Pässe in kurzer Zeit, spielt sie schnell, spielt sie dagegen wenige Pässe in langer Zeit, spielt sie langsam. Je höher die Ballzirkulation, desto schneller das Spieltempo. Die statistische Maßzahl hierfür ist die so genannte “Passrate”, also die Anzahl der Pässe pro Minute Ballbesitz. Der Einwand, dass schnelle Dribblings in dieses Spieltempo nicht einfließen, da sie keinen Pass darstellen, erscheint im ersten Moment einleuchtend, betrachtet man aber die Daten stellt man fest, dass die Teams mit einer hohen Passrate auch eine höhere Anzahl an “progressiven Läufen”, also Läufen mit dem Ball am Fuß, die signifikant Raumgewinn erzielen – mindestens 30 Meter, wenn der Lauf in der eigenen Hälfte beginnt und endet, mindestens 15 Meter, wenn der Lauf in der eigenen Hälfte beginnt und in der gegnerischen endet und mindestens zehn Meter, wenn der Lauf in der gegnerischen Hälfte beginnt und endet. In den europäischen Top 5 Ligen lagen die Werte der Passrate 2021/22 zwischen 17,0 (Lazio Rom) und 11,5 Pässen pro Minute Ballbesitz (Valencia).
Konterangriffe: Grundsätzlich gibt es fürs Angreifen aus dem Spiel heraus zwei Art und Weisen. Zum einen den so genannten Positionsangriff. Der Ball wird planvoll nach vorne getragen und man versucht, gegen eine formierte Abwehr eine Lücke zu finden. Die andere Variante ist der Konterangriff. Also schnell von Abwehr auf Angriff umzuschalten und nach vorne zu spielen, noch ehe der Gegner sich formieren konnte. Dabei gilt: Selbst die Mannschaft mit der stärksten Konterausprägung spielt ihre meisten Angriffe als Positionsangriffe. Im Schnitt sind nur knapp 2,7 Angriffe pro Spiel Konterangriffe, 27,6 dagegen Positionsangriffe. Der durchschnittliche Anteil der Konter in den europäischen Topligen liegt also ungefähr bei 8,7 Prozent. Dennoch lässt sich aus den Unterschieden zwischen den Werten herauslesen, wie sehr eine Mannschaft auf Angreifen durch Umschalten setzt. Mitte der Saison 2021/22 schwankten in den europäischen Top 5 Ligen die Anteile der Konter an allen Angriffen aus dem Spiel heraus zwischen 16,2 Prozent (Leeds United) und 3,93 Prozent (Aston Villa).
Der neue Trainer Forte ruft den Aufstieg als Ziel aus. Erfreulich, dass hier endlich einmal ein Trainer nicht vage herumeiert. Den Kader dafür hat Bielefeld meiner Meinung nach. Vielleicht nicht um Top-Anwärter für die ersten beiden Plätze zu sein, aber der Relegationsrang ist machbar.
Und dies, so der Plan, mit überwiegend offensiven Pressingpower-Fußball, gerne mit viel Ballbesitz. Rein gefühlt scheint diese Art des Fußballs bessere Chancen auf den Aufstieg zu bieten als Umschaltspiel aus einer tief stehenden Defensive, wie es der Club versucht. Oder täusche ich mich da komplett und mache mich lächerlich?
Wie siehst du das, Flo? Was sagt die Statistik?
Also zuerst finde ich kommt es nicht auf das System an sondern auf den Kader, den man hat und dann auf das System, wofür dieser geeignet ist. Das wir eine “tief” stehende Mannschaft sind die nur auf Umschaltspiel setzt wäre mir neu.
Und welche Rolle die Arminia mit neuem Trainer und der Kader doch erhebliche Abgänge verzeichnet, in der Saison spielt, bleibt abzuwarten. Dass sie das Ziel Wiederaufstieg ausgeben ist bei einem Erstligaabsteiger ja nichts neues. Habe noch nie gehört dass dann in der 2. Liga kommt, “Wir bleiben erstmal drin!” 🙂
Ich bin mir da nicht so sicher. Klar muss man das als Absteiger als Ziel ausgeben, aber für mich ist der Kader eher eine Wundertüte, mit starken Veränderungen in Kernpositionen, die erst mal kompensiert werden wollen.
Auch sehe ich den Abstieg nicht als “Betriebsunfall”, sondern als logische Folge, im Umkehrschluss scheint eher der Aufstieg der Betriebsunfall gewesen zu sein…
Für mich sind sie kein logischer Favorit, sondern ich erwarte eher, dass sie Probleme bekommen.
Schau mer mal…
BTW: tief stehend und reaktiv sehe ich uns nicht. Ich glaube der Plan ist eine aktive Spielweise mit einem Hybrid aus Ballbesitz und schnellem Umschalten aus situativem Pressing. Oder, Flo?
Als einzigen Top Favorit bislang sehe ich den HSV, der im letzten Test den Schweizer Erstligisten FC Basel Vizemeister in dessen Stadion 1:5 weggeputzt haben auch in der Höhe überzeugend, das war schon fast eine Demonstration. Der “Walterfußball” Flo hat ihn ja gut beschrieben, scheint schon etwas zu haben mit den vielen Positionswechseln” jetzt im 2. Jahr noch weiter verinnerlicht so daß manche Trainer sagen man sieht erstmal gar nicht was die spielen. Dann denke ich tatsächlich Leitl und H96 das könnte sehr gut passen sportlich. Aber gut muss man alles erstmal sehen, es tauchen auch jede Saison Überraschungsmannschaften oben auf.