Sommerpause sehnlich vermisst

“Fehlpass von Lohkemper”, sagt der Mann im Fernseher, “und – ja, das ist Gelb! Valentini ist da ziemlich rüde eingestiegen, um den schlecht gespielten Ball, zurückzuerobern…”

 

“Vale rasiert eine Lilie.”

 

“Wäre doch das Spiel unserer Mannschaft so lyrisch wie dieser Satz, mein Sohn!”

 

“Schon über eine Stunde gespielt und so langsam, liebe Fußballfreunde an den Fernsehgeräten und -gerätinnen, wird’s dann doch Zeit, dass sich der viermalige Pokalsieger und neunfache deutsche Meister in diesem Auswärtsspiel eine Torchance erarbeitet, die auch wirklich diesen Namen verdient. Eckball jetzt für die Lilien – und was ist denn da los? Ein Darmstädter fasst sich an den Nacken. Jetzt sieht man’s im Replay. Ein Büchsenwurf aus dem Nürnberger Block! Das wird sicher Konsequenzen haben. Da droht dem FCN mal wieder Ungemach vom DFB, weil sich einer seiner Fans nicht im Griff hatte. Hoffentlich wird der Rüpel ermittelt und seiner gerechten Strafe zugeführt. Wenigstens ist dem Darmstädter Spieler nichts Schlimmes passiert. Er kann offenbar weiterspielen…”

 

“Da wünscht man sich die Geisterspiele zurück.”

 

 “Weiß du, was ich mir…”

 

“Möller-Daehli verliert schon wieder den Ball…”

 

“…zurückwünsche, mein Sohn?”

 

“Nein.”

 

 “Die Sommerpause.”

 

“Ein Kullerball von Geis. Endlich mal eine gute Schussgelegenheit für die Gäste, aber wenn einem der eigene Mitspieler auf den Füßen steht, kommt halt nur so ein Schüsschen heraus…”

[Zum Spiel: klick, klick, klick, klick.]

21 Gedanken zu „Sommerpause sehnlich vermisst

  • 18.09.2022 um 03:42
    Permalink

    Eine Sommerpause mit der liebreizenden Tatjana Maria. Wundervoll, wie die pfiffige Oberschwäbin ihre Gegnerinnen in den Wahnsinn geslict hat. Erst im Wimbledon-Halbfinale endete das Maria-Märchen. Schön war’s.

    Am 03. Juli aber war die Sommerpause quasi rum. In Rums unterlag der 1. FC Nürnberg gegen die WSG Tirol mit 0:2. Das kann schon mal passieren im Test gegen einen österreichischen Erstligisten – allerdings sorgte das Wie für Aufruhr.

    Die “Nürnberger Nachrichten” damals: “Vor allem die fehlende Bereitschaft, Zweikämpfe überhaupt erst zu führen und auch noch zu gewinnen, ließ Robert Klauß ausgesprochen ratlos zurück.” Robert Klauß wurde zitiert mit den Worten: “Die Basics waren nicht da.”

    Und auch im ersten Liga-Spiel auf Sankt Pauli, wo man nur mit Leidenschaft bestehen kann, monierten Medien mangelnde Leidenschaft. Im weiteren Verlauf gab es zwei gute Spiele gegen Fürth und Bielefeld. Aber auch zwei Grotten-Spiele gegen Heidenheim und in Darmstadt. Die restlichen Spiele enthielten viel Mittelmäßigkeit – um es wohlwollend auszudrücken.

    Mit einem Satz: Der Club steht aktuell genau dort, wo er hingehört. Und nach dem erneut krassen Rückfall in Darmstadt fällt es schwer, an eine Wende zum Guten zu glauben. Zumal das Auftreten in Tirol mitten in der sommerlichen Liga-Pause schon nichts Gutes verhieß. Damals, als Tatjana Maria Wimbledon aufmischte – slicenderweise.

    • 18.09.2022 um 09:10
      Permalink

      Sommerpause. Ausflug in die Fränkische. Mittagsseidlä. Druidenhain. Stille. Gedanken unbelastet, der Club so weit wech.
      Und jetzt ist der Club wieder einmal der Glubb und is a Debb. Und verhunzt meine Wochenenden. Und eine nervige Stimme meldet sich im Hinterkopf und erzählt ständig, dass wir in der Winterpause Schleuse verpflichten müssen. Denn es könnte sein, dass wir ihn für einen speziellen Moment brauchen werden.

      • 24.09.2022 um 14:35
        Permalink

        Was mich wieder zu der Frage führt, warum werden Stürmer beim FCN so gut wie immer schlechter als in ihren anderen Stationen auffällig in den letzten Jahren. Schleusener ist ein Paradebeispiel dafür.

        Schleuseners Stationen:

        Sandhausen 26 Pflichtspiele, 10 Tore
        Karlsruhe 43 Pflichtspiele, 9 Tore

        und 1. FCN 46 Pflichtspiele, 1 Tor.

        Warum treffen bei uns Stürmer nicht wie gewohnt? ..und meistens treffen sie wieder sobald sie den FCN verlassen haben. Ist es ein Fluch oder seriöser betrachte stimmt an der ganzen Ausrichtung im Spiel etwas nicht?

        • 24.09.2022 um 15:10
          Permalink

          Schleusener war bei Keller der Backup für Dovedan im rechten Mittelfeld, wenn ich mich recht erinnere. Er spielte also dort, wo er nicht hingehörte als Backup für jemanden, der dort schon gleich gar nicht hingehörte.

          In Ingolstadt wechselte Wiesinger ihn in Minute 70 ein – als Stürmer für Zrelak. 26 Minuten später war der Mann jeden Cent wert. 😉

          • 24.09.2022 um 15:28
            Permalink

            Nochmal zur Wiederholung wie neulich rein vorsorglich. Mich wundert, was an der Spielausrichtung!!! beim FCN nicht gut läuft, nicht paßt als “Ursache” warum bei uns jeder Stürmer seit Jahren abbaut, das ist nicht deren Schuld. Dass Schleussener wohl das wichtigste Tor seit Jahrzehnten schossen hat steht ausser Frage darum gehts hier nicht. Aus der 3. Liga ist es extrem schwer wieder raus zu kommen siehe Kaiserlautern oder 1860 oder oder . Das blieb uns erspart.

            • 24.09.2022 um 15:37
              Permalink

              Schleusener wurde unter Keller falsch eingesetzt. In der Saison danach bekam er Schäffler vor die Nase, der seine Sache im ersten Halbjahr zusammen mit Lohkemper prima machte. Dann verletzte sich Lohkemper. Und Schäffler kam aufgrund mangelnder Zuspiele immer weniger zur Geltung. Obendrein hatte dann auch Schäffler selbst mit Verletzungen zu kämpfen. Schäfflers Nachfolger heißt Daferner. Und auch dem fehlen bislang die Zuspiele. So meine Sicht der Dinge.

              Gibt also mehrere Gründe. Thomas Grethlein würde sagen: Nicht monokausal.

              • 24.09.2022 um 22:15
                Permalink

                Ich kann es nicht genau sagen aber es scheint wirklich so als ist unser Spiel einfach nicht pro Stürmer ausgerichtet. Dass uns die genauen Pässe im letzten Drittel fehlen und dazu gehört auch das Timing, dazu miserable Standards, dazu schlechte Flanken… das meine ich. Woran liegt das? ..sehe die Schuld nicht bei den Stürmern.

                • 25.09.2022 um 00:20
                  Permalink

                  Ja, es muss vieles besser werden. Die Ausfälle von Schleimer und Duman wiegen schwer, finde ich, weil beide Räume schaffen können. Lohkemper ist diesbezüglich eine Hoffnung.

                  Unsere Stürmer haben aktuell 56 Prozent unserer Tore geschossen. Beim Tabellenführer HSV haben Glatzel und Königsdorffer 57 Prozent aller bisherigen Tore erzielt. Auch bei Darmstadt (58 Prozent) und Paderborn (60 Prozent) ist diese Quote nicht allzu viel höher.

                  Man könnte genauso anmerken, dass aus dem Mittelfeld zu wenig Gefahr kommt. Oder dass generell Standards zu wenig Ertrag bringen. Es ist einfach vieles zu wenig. Und das schwache Tor-Verhältnis von 9:15 (nur Regensburg hat weniger Tore geschossen) ist bezeichnend.

                  Die schwache Torausbeute bisher hauptsächlich an den Stürmern festzumachen, ist aber, wie auch in der letzten Saison, zu kurz gesprungen. Es ist insgesamt zu wenig.

  • 18.09.2022 um 10:14
    Permalink

    Darmstadt 98 geht mit einem Sieg im Rücken in die Länderspielpause. Gegen den Club präsentierten sich die Lilien sehr reif. […] Die Offensive des FCN, die sich in der Vorwoche gegen Bielefeld noch zahlreiche Chancen erspielt hatte, war komplett abgemeldet. “Wir standen sehr kompakt und waren eklig in den Zweikämpfen”, so Kempe, der die Leistung als “erwachsen” betitelte.(Quelle: kicker.de)

    Reif und erwachsen hat sich Darmstadt also präsentiert.

    Und der Club? Der hat ‘ne Mannschaft, die noch nicht einmal das kleine ABC der Fussballschule (“Basics”) sicher abrufen kann, und einen ewigen Lehrling als Trainer. Gut möglich also, dass sich beide – Mannschaft und Trainer – ebenfalls die Sommerferien zurückwünschen.

    • 18.09.2022 um 11:47
      Permalink

      Dass Klauß ein “ewiger Lehrling” sei, seh ich nicht so. Auch wenn die Kiste im Bach liegt, sollten wir fairerweise anerkennen, dass die letzten beiden Spielzeiten mit Klauß nicht nach hinten, sondern nach vorne gingen. Vor nicht allzu langer Zeit, herrschte hier die Befürchtung, man würde uns Klauß abwerben, weil seine gute Arbeit eben auch in der Bundesliga nicht unerkannt bleibt. Klauß hat sich einen Namen gemacht – und dies zurecht.

      Klauß zu verpflichten und auch an schwierigen Tagen an ihm festzuhalten, war richtig. Bisher. Aktuell aber stellt sich die Frage, inwieweit es Sinn macht, mit Klauß weiterzugehen. Denn die Entwicklung, die vorher ohne Zweifel da war und auch von Vielen gelobt wurde, ist rückläufig – und das seit Monaten.

      Deinen Vergleich Darmstadt/Club finde ich gut. In Klauß’ erster Saison gewann der Club in Darmstadt mit 2:1. Dies nach meiner Erinnerung glücklich – durch ein Eigentor von Rapp in der 90. Minute. Darmstadt damals noch mit Trainer Anfang, der erst am Ende der Saison funzte. Trotz einer in den letzten Spielen zu sehenden Entwicklung verließ Anfang unerwartet die Fahne der Lilien, um nach Bremen zum größeren Geld zu wechseln. Auch Torjäger Dursun verließ Darmstadt. Mai war nur geliehen und wechselte ebenfalls nach Bremen.

      Wer allerdings dachte (so wie ich), dass Darmstadt nun Schwierigkeiten bekommen würde, sah sich getäuscht. Mit Lieberknecht gehen die Lilien seitdem steil. Anfangs noch ziemlich reaktiv unterwegs, wurde das Spiel mit dem Ball immer besser. Mehlem, Schnellhardt und Kempe im Mittelfeld sind in Darmstadt schon eine Institution. Manager Wehlmann hat auch gut eingekauft – Dursun wurde überhaupt nicht vermisst.

      Kurzum: Unsere letzten beiden Spiele in Darmstadt haben wir verdient mit 0:2 verloren. Dass Darmstadt reifer und erwachsener und auch deutlich entwickelter ist, gibt schon zu denken.

  • 18.09.2022 um 12:14
    Permalink

    Vor gut zwei Jahren als man einen Trainer suchte standen ,glaub ich ,auch noch Manuel Baum und Gramozzis zur Auswahl. Da stellt sich jetzt die Frage :Stünde man mit einem der beiden anderen jetzt besser da?Oder hätte man sich schon wieder von einem getrennt und gesagt hätten wir doch den Klauss genommen? Soll man jetzt weitermachen oder waren es zwei verschenkte Jahre. Fragen über Fragen…

  • 18.09.2022 um 12:46
    Permalink

    Heute wird Klaus jedenfalls nicht entlassen weil Hecking mit dem Verein auf Studienfahrt ist.

      • 18.09.2022 um 14:35
        Permalink

        Man hofft eigentlich immer noch auf die Kurve, die wir dann doch nicht kriegen…

        Ich hoffe, wir sondieren inzwischen wenigstens den Markt, damit wir zur WM-Pause rechtzeitig reagieren können und Zeit haben, neues zu entwickeln…

  • 19.09.2022 um 21:53
    Permalink

    Wann darf eigentlich die interessierte Öffentlichkeit erfahren, wie sich Hecking bzgl. seiner Zukunft entschieden hat, was er ja angeblich vor einigen Wochen schon getan hat?

  • 24.09.2022 um 09:37
    Permalink

    Deutschland verliert zuhause gegen Ungarn mit 0:1. War es das jetzt mit dem WM-Titel? Nicht unbedingt. Denn ein dicker Dämpfer vor einem großen Triumph hat durchaus deutsche Tradition.

    1954: Eine 3:8-Schlappe gegen Ungarn in der Vorrunde.

    1974: Ein 0:1 in der Vorrunde gegen die DDR.

    1990: Quali-Gruppensieger wurde damals die Niederlande. Deutschland schlüpfte als Gruppenzweiter noch mit Ach und Krach nach Italien. Das 2:1 gegen Wales im letzten Quali-Spiel war nsch meiner Erinnerung eher ein Dusel-Sieg.

    2014: Verhunzte WM-Generalprobe mit 2:2 gegen Kamerun

    Stark übrigens von Flick, dass er die nicht wirklich sinnvolle Aufstellung mit Hofmann als RV sofort nach dem Spiel auf seine Kappe nahm. Mit Gündogan und Kimmich zu agieren, gegen einen extrem tiefstehenden Gegner fand ich auch eweng sinnlos. Da hätte ein Musiala für Gündo von Beginn an mehr Sinn gemacht aus meiner Sicht.

    Was das alles mit dem Club zu tun hat? Deutschland wirkte gegen einen extrem tiefstehenden Gegner ideenlos und planlos wie auch der Club des Öfteren in gleicher Situation. Viel ging über die dichte Mitte, zu wenig über außen. Und im Sturmzentrum fehlt ein echter Mittelstürmer – ob Zielspieler, der Flanken verwertet, oder ob Wandspieler. Timo Werner ist das nicht. Lukas Nmecha kam erst in Minute 85 und ist ohnehin keiner für die erste Elf.

    Wir haben einen Daferner. Fehlen nur die Flanken. Aber auch das ist nix Neues.

    • 24.09.2022 um 14:38
      Permalink

      2018: 1:2 Auswärtsniederlage in Österreich. Wie war das Turnier im Anschluss dann eigentlich noch? 😉

      • 24.09.2022 um 14:54
        Permalink

        Man sollte Generalproben mit Österreich seitdem tunlichst vermeiden. Der Stachel saß dann doch zu tief. 😉

  • 24.09.2022 um 14:15
    Permalink

    Wenn England in Italien gepunktet hätte wäre ein erneuter sportlicher Abstieg aus der A Liga in der Nations – League für den DFB am Montag in London möglich gewesen.
    Wird die UEFA auch England vor dem Abstieg mit einer Aufstockung retten ?

    Deutschland hatte gestern auch ein Einstellungsproblem und scheinbar den Kantersieg der Ungarn in England nicht mitgekriegt.

  • 25.09.2022 um 18:45
    Permalink

    Die 10. Deutsche Meisterschaft ist vollbracht!

    Unter anderen Tomas Galasek, Andy Wolf, Thomas Ziemer und Martin Driller haben sich die Ü40-Meisterschaft geholt!

    Herzlichen Glückwunsch!

    Und an die Profis: Nachmachen erwünscht!

    • 25.09.2022 um 19:43
      Permalink

      Da kann man gratulieren. Endlich mal wieder was positives. Thomas Ziemer und Andy Wolf waren neulich bei unserem Fanclubjubiläum.Ich muss sagen beide sehr sympathisch.Vor allem Ziemer hatte ich als Spieler immer etwas überheblich in Erinnerung.Hab mich anscheinend getäuscht.

Kommentare sind geschlossen.