Frauenfußball – WM 2019 & Frauen-Bundesliga
Der Nürnberger Torwarttrainer Michael “Mix” Fuchs wurde von Horst Hrubesch im Spätsommer 2018 ins Trainerteam des DFB Frauen A-Nationalteams zurückgeholt und so zählt er auch unter der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zum Trainerstab bei der derzeit stattfindenden Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Frankreich. 3 Vorrundenspiele, 0 Gegentore – die Bilanz der Defensive kann sich sehen lassen. Die echten Prüfsteine stehen allerdings erst in den k.o.–Runden an. Also Daumen drücken, dass noch die eine oder andere weiße Weste dazukommt und das Turnier für die DFB-Frauen noch recht lange dauern wird. In Frankreich mit dabei ist auch Mittelfeldspielerin Sara Däbritz aus Amberg, die keinen Weg zum nebenan beheimateten 1. FCN fand. Über die Stationen Weiden, Freiburg und München kickt sie ab der kommenden Saison in Paris. Neben Gradlinigkeit, Entschlossenheit und Durchsetzungsvermögen überzeugt sie auch in natürlichen, schnörkellosen Interviews mit oberpfälzer Zungenschlag.
Spielerinnen mit FCN-Vergangenheit sucht man bei dieser WM vergebens. Einigen Cluberinnen wie Lisa Ebert, Sabrina Lang und Nicole Munzert gelang in den vergangenen Jahren der Sprung in Teams der 1. und 2. Frauen Bundesliga. Sich auf diesem hohen Niveau langfristig zu etablieren ist sehr herausfordernd und aufgrund der allgemeinen Rahmenbedingungen im Spannungsfeld zwischen Sport, Schule, Ausbildung bzw. Berufstätigkeit alles andere als ein Selbstläufer.
Die mit großen Hoffnungen in Bezug auf eine langfristig positive Weiterentwicklung verbundene Frauen WM 2011 im eigenen Land stellt sich aus heutiger Sicht nur als relativ kleiner Schritt in die richtige Richtung dar.
Relativ naheliegende Möglichkeiten – beispielsweise die Einbindung einer Frauenfußball-Persönlichkeit wie Lira Alushi – in welcher Rolle auch immer – Sympathieträgerin, Werbebotschafterin, Trainerin – in diese Richtung blieben Chancen in der Vergangenheit bei den 1. FCN Frauen weitgehend ungenutzt.
Hier gilt es Lösungswege zu finden, um es künftig Talenten beim FCN einfacher zu machen, sportlich den Weg nach oben zu finden und sich auch auf ansprechendem Niveau festzuspielen.
Interessant wird zu beobachten sein, wie sich die Dinge etwas nördlicher in Frankfurt am Main entwickeln. Der dortige Frauenfußballverein 1. FFC Frankfurt – gestrandet im grauen Tabellenmittelfeld – und die SG Eintracht Frankfurt sind in Gesprächen über eine mögliche Kooperation.
Es bleibt also spannend – auf und insbesondere auch neben dem Frauenfußballplatz.
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Details zum Foto 0547:
Schwungvolles 1. Liga-Duell zwischen Sara Däbritz aus Amberg / Oberpfalz (l.) und Nicole Munzert aus Selb / Oberfranken (r.) beim Allianz Frauen Bundesliga Spiel des MSV Duisburg gegen den FC Bayern München am 23.04.2017
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Foto und Text: Hendrik Schuur
Interessant hier und in den anderem Medien auch mal etwas Einblick in den Frauenfußball des FCN zu bekommen. Fand die letzte Folge der Sitzplatzultras sehr informativ (https://www.nordbayern.de/sport/sitzplatz-ultras-die-entwicklung-des-frauenfussballs-1.9013184).
So saß ich bislang – wie wohl auch einige die es in den Verbänden besser wissen müssten – den Irrtum auf, das die Mädels der Fußballsabteilung angehören.
Auch die letzte Entenmannsecke gab guten Einblick und es ist dem Team weiter eine gute Entwicklung zu wünschen, um bald auch in Franken ein höherklassiges Frauenteam zu haben.